Die Burg Olbrück umgangssprachlich oft als die Olbrück bezeichnet ist eine in der Osteifel bei Hain im rheinland pfälzis
Burg Olbrück

Die Burg Olbrück, umgangssprachlich oft als die Olbrück bezeichnet, ist eine in der Osteifel bei Hain im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler gelegene Burgruine.
Mehr als 15 Familien waren seit der Burggründung um 1100 Eigentümer der Anlage. Mehrmals wurde sie zerstört und immer wieder – zumindest teilweise – aufgebaut. Die Höhenburg ist eine der ältesten sowie größten ihrer Art in der Eifel. Sie steht seit dem 24. Juni 1980 unter Denkmalschutz und ist das größte sichtbare Wahrzeichen des Brohltals.
Beschreibung
Die Burg steht in der Osteifel auf dem etwa 460 Meter hohen Phonolithkegel des Burgbergs, der sich westlich von Hain, südwestlich Niederdürenbach und südsüdöstlich von Holzwiesen erhebt. Auf dem Berg liegt das Naturschutzgebiet Olbrück, das am 13. Januar 1986 ausgewiesen wurde.
Es handelt sich bei der Olbrück um eine Höhenburg mit rautenförmigem Grundriss. Die Burg wird vom 34,10 Meter hohen Hauptturm in der Mitte der Anlage beherrscht. Er wird auf die Mitte des 14. Jahrhunderts datiert und ist damit der älteste erhaltene Teil der Anlage. Sein oberstes Geschoss besteht aus einer heute als Aussichtsplattform genutzten Wehrplatte, deren Zinnenkranz eine Rekonstruktion des 19. Jahrhunderts ist. Der oft als Bergfried bezeichnete Wohnturm besitzt abgerundete Ecken und einen etwa 8 × 12,5 Meter messenden Grundriss. Sein verputztes Mauerwerk ist bis zu fünf Meter dick. Die Räume der fünf Turmgeschosse besitzen Gewölbedecken und sind durch eine Wendeltreppe in der Nordostecke erschlossen. Sie dienen heute als Museumsräume, in denen sich der Besucher über die Baugeschichte und Funktion von Burgen informieren kann. Der Turmzugang befindet sich heute im Erdgeschoss, früher lag der Hocheingang jedoch im zweiten Stockwerk und war nur über eine Zugbrücke von einem benachbarten Wohngebäude aus zu erreichen. Er ist heute noch als schmale Rundbogenöffnung an der Nordseite zu erkennen. Der Fachwerkerker an der Außenseite des dritten Obergeschosses ist eine freie Rekonstruktion aus dem Jahr 2001. Vom Dach des Turms hat der Besucher einen guten Ausblick auf den Rhein im Osten, das Ahrgebirge im Norden und die im Süden gelegenen Landschaft der Vulkaneifel. Bei gutem Wetter ist sogar der Kölner Dom zu erkennen.
Südlich davon finden sich die Reste eines rechteckigen Wohnbaus, dessen Langseite durch Fenster in sieben Achsen eingeteilt war. Seine beiden Ecken an der Südseite waren durch massive Rundtürme markiert. Das Gebäude stammte vom Ende des 17. Jahrhunderts und wurde unter Verwendung älterer Fundamente errichtet. Nach Nordosten schließen sich die Reste eines mittelalterlichen Wohngebäudes an, darunter auch ein Raum, der noch Gewölbeansätze besitzt und deshalb als ehemalige Kapelle interpretiert wird. Die gesamte Kernburg ist heute noch von Überresten der einstigen Ringmauer umgeben und besaß im Osten, Westen und Norden einen Zwinger.
Der Zugang zum Burgareal erfolgt von Süden durch ein tiefer gelegenes, neugotisches Tor, das von einem dicken, runden Turm flankiert wird. Dessen heutiges Obergeschoss wurde dem Turmstumpf erst im Jahr 1875 aufgesetzt.
Geschichte
Die Bergkuppe, auf der sich die Burgruine befindet, wurde schon von Kelten und Römern zur Überwachung des Brohltals genutzt. Die mittelalterliche Wehranlage war Mittelpunkt einer zehn Dörfer umfassenden Herrschaft, die in den ältesten Urkunden als Oleburg und Holebriche erscheint.
Bereits in der ersten Stiftungsurkunde der Abtei Laach (heute Maria Laach) von 1093 wird ein Burchardus von Ulbrucke (Burkhard von Olbrück) erwähnt. Zahlreiche Indizien weisen darauf hin, dass es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung aus dem 13. Jahrhundert handelt. Erst die zweite Stiftungsurkunde der Abtei von 1112, in der ein Burghardus de Oreburch Erwähnung findet, ist ein verlässlicher Hinweis auf eine Adelsfamilie, die ihren Sitz auf der Burg Olbrück hatte. Burkhard von Olbrück stammte aus dem Geschlecht derer zu Wied, in dessen alleinigen Besitz sich Olbrück bis 1244 befand, ehe die Hauptlinie der Familie erlosch. Um 1190 trug Dietrich I. von Wied die Burganlage dem Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg für 400 Mark zu Lehen auf.
Als die ältere Linie des Hauses Wied 1244 ausstarb, fiel eine Hälfte Olbrücks an die Brüder Bruno II. von Braunsberg und Dietrich von Isenburg, während die andere an deren Vettern Gottfried und Gerhard von Eppstein ging. Die Eppsteiner verkauften ihren Anteil 1271 an einen Ritter namens Peter I. von Eich, der darüber hinaus auch die Hälfte des Isenburgischen Besitzes erwarb.
Ein Restteil Olbrücks befand sich bis 1306 immer noch in Eppsteiner Besitz, ehe dieser an den Grafen Rupprecht II. von Virneburg veräußert wurde. 1318 wurde der Eich’sche Anteil an der Burg zwischen den einzelnen Familienlinien aufgeteilt, womit Olbrück endgültig den Status einer Ganerbenburg erhielt. Der Virneburger Anteil an der Anlage wechselte ab 1319 mehrmals die Besitzer, ehe Agnes von Virneburg im Jahr 1329 Wilhelm I. von Isenburg-Braunsberg heiratete und dieser die Burg seiner Frau zum Hochzeitsgeschenk machte, womit die Anlage wieder in Virneburger Besitz kam.
Durch Heirat geriet ein Teil der Olbrücker Burganlage 1373 an Friedrich und Philipp von Schöneck, während die Erbtochter Katharina von Eich 1390 heiratete und ihren Erbteil an der Burg an die Familie ihres Mannes, Wilhelm von Orsbeck, brachte. 1422 erfolgte eine weitere Zersplitterung der Besitzanteile durch die Heirat Elisabeths von Eich mit Godart von Drachenfels. Dessen Sohn veräußert seinen Teil 1469 an die Familie von Wied.
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts hatten sich die Besitzverhältnisse an der Burg Olbrück durch Kauf, Verpfändung, Heirat, Erbe und Übertragung derart weit unter den verschiedensten Familien verzweigt, dass es schwer fiel, einen Überblick darüber zu behalten. Mehr als ein Dutzend Adelsgeschlechter konnten mit Anteilen an Olbrück aufwarten, und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Streitigkeiten über die Besitzverhältnisse jahrzehntelang hinzogen. Dies änderte sich erst am 22. April 1555, als nach zähen Verhandlungen, familiären Kleinkriegen und diversen Schiedsgerichten, Burg und Herrschaft Olbrück für 15.000 Goldgulden in den alleinigen Besitz der Familie Waldbott von Bassenheim kamen.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Anlage 1632 von schwedischen Truppen unter Wolf Heinrich von Baudissin eingenommen und verwüstet. Doch schon im Januar 1633 konnten sie spanische und kurkölnische Truppen unter dem Befehl von Graf Ernst von Isenburg-Grenzau zurückerobern. 1660 teilweise eingestürzt, wurde die Burg anschließend unter Leitung des Kapuzinerpaters Bonitius aus Linz wiederhergestellt.
Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges lag eine französische Garnison aus 26 Dragonern und 52 Soldaten in der Burg. Als diese am 30. April 1689 endlich abrückten, erreichte der Burgverwalter Engelbert von Keiffenheim durch eine Zahlung von 236 Gulden, dass die Anlage nicht wie üblich geschleift wurde. Doch die Erleichterung der Burgbewohner darüber hielt nicht lange an, denn als der französische General François d’Escoubleau mit seinen Truppen am 3. Mai an Olbrück vorüberzog und die Anlage unversehrt vorfand, erteilte er den Befehl, sie doch noch zu zerstören. Große Teile der Bausubstanz wurden abgerissen und an mehreren Stellen Feuer gelegt. Aber die Bewohner Olbrücks verzagten nicht und begannen bereits 1690 mit dem Wiederaufbau. Aus jener Bauzeit stammten die Kapelle und der repräsentative, oft fälschlicherweise als Palas bezeichnete Wohnbau im Stil des Barocks.
Als französische Revolutionstruppen das Rheinland besetzten, wurde die Burg Olbrück 1797 als Wohnsitz aufgegeben. Die Anlage wurde konfisziert und zu Nationaleigentum erklärt, ehe sie 1804 von der französischen Verwaltung auf Abbruch verkauft und anschließend als Steinbruch genutzt wurde. Ein erneuter Reigen von wechselnden Eigentümern setzte ein. 1878 erwarb der von der Ostseeinsel Oesel stammende deutsch-russische Adlige Freiherr Oskar Otto von Ekesparre die Anlage, deren Hauptturm 1874/75 durch den Ahrweiler Kreisbaumeister Hermann Cuno renoviert worden war. Im Zuge dieser Maßnahmen hatte der Bau einen neuen Zinnenkranz und eine Holztreppe im Erdgeschoss erhalten. Eckesparre ließ die vier Räume des Turms wohnlich ausbauen und herrichten. Als er aber durch familiäre Bedingungen das Interesse an der Burg Olbrück verlor, verkaufte er sie wieder.
Ab 1956 war dann der Düsseldorfer Architekt Rainer Maria Schlitter Eigentümer der Anlage. Wegen fehlender Mittel und behördlicher Auflagen konnte er seinen Plan, eine große Wohnanlage oder ein Hotel zu errichten, nicht verwirklichen. Trotz einiger Restaurierungsarbeiten und Erneuerungsmaßnahmen verfiel die Burganlage – auch durch Vandalismus – zusehends. Nachdem die Verbandsgemeinde Brohltal die Ruine im November 1998 auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Hermann Höfer in Pacht übernommen hatte, wurde sie in das Konzept des als Museum und Denkmal einbezogen und mit erheblichen finanziellen Mitteln in der Zeit von 1999 bis 2001 saniert. Dabei wurden auch archäologische Untersuchungen durchgeführt. Seit dem 1. September 2001 ist die Burganlage mit Restaurant für die Öffentlichkeit gegen Entgelt zugänglich.
Im Jahr 2012 veräußerte Schlitter die Burg Olbrück, nachdem Verkaufsgespräche zwischen ihm und der Verbandsgemeinde gescheitert waren, an den slowakischen Finanzberater Pavol Pavlovic. Umstrittene Planungen sehen am Nordrand der Kernburg auf der Terrasse einer ehemaligen Unterburg ein gigantisches Hotelprojekt in futuristischer Architektur vor, das den Blick auf die Burg und deren Wirkung stark beeinträchtigen und den Zugang der Öffentlichkeit beschränken würde. Die Deutsche Burgenvereinigung fürchtet, die Burg Olbrück werde „als Baudenkmal unwiederbringlich geschädigt“.
Literatur
- Wolfgang Dietz: 1689/90 bis 1989/90 – Zerstörung und Wiederaufbau der Burg Olbrück. In: Kreis Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1990. Weiss, Monschau 1989, ISSN 0342-5827, S. 117 ff (online).
- Wolfgang Dietz: Burg und Herrschaft Olbrück. Aufstieg und Niedergang einer der ältesten Eifelburgen. 3. Auflage. Eigenverlag, Galenberg 2001.
- Joachim Gerhardt, Heinrich Neu: Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 17, Abt. 1). L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 268–274.
- Hermann Höfer, Wolfgang Dietz: Neue Perspektiven für die Burg Olbrück. In: Kreis Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2000. Weiss, Monschau 1999, ISSN 0342-5827, S. 50 ff (online).
- Michael Losse: Hohe Eifel und Ahrtal. 57 Burgen und Schlösser. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1775-0, S. 112–114.
- Hans-Peter Pracht: Burg Olbrück. Helios, Aachen 2001.
- Hans-Peter Pracht: Die Burg Olbrück. Aus der Geschichte, Entwicklung und dem Werdegang einer der ältesten Eifelburgen an der südlichen Grenze des Kreises Ahrweiler. In: Kreis Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1982. Weiss, Monschau 1981, ISSN 0342-5827, S. 74 ff (online).
- Martin Röcke: Burgen und Schlösser an Rhein und Ahr. 1. Auflage. Are, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1991, ISBN 3-9802508-3-0, S. 41–44.
Weblinks
- Website der Burg Olbrück
- Jens Friedhoff: Burg Olbrück in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Video zur Burgruine
Einzelnachweise
- H.-P. Pracht: Burg Olbrück, 2001, S. 37.
- W. Dietz: 1689/90 bis 1989/90 – Zerstörung und Wiederaufbau der Burg Olbrück, 1989, S. 117 ff (online ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
- H. Höfer, W. Dietz: Neue Perspektiven für die Burg Olbrück, 1999, S. 50 ff (online ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
- H.-P. Pracht: Die Burg Olbrück, 1981, S. 74 ff (online ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
- Jens Friedhoff: Burg Olbrück in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts.
- M. Losse: Hohe Eifel und Ahrtal. 57 Burgen und Schlösser, 2003, S. 114.
- H.-P. Pracht: Burg Olbrück, 2001, S. 88.
- Angelika Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld (Hrsg.): Eifel (= Monumente-Edition. Band 12). Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2013, ISBN 978-3-86795-068-8, S. 36.
- M. Röcke: Burgen und Schlösser an Rhein und Ahr, 1991, S. 41.
- Günther Binding: Rheinische Höhenburgen in Skizzendes 19. Jahrhunderts. J. P. Bachem, Köln 1973, ISBN 3-7616-0264-2, S. 75.
- Burg Olbrück erwachte zu neuem Leben. Kreis Ahrweiler, abgerufen am 21. November 2024.
- Uli Adams, Jan Lindner: Pavlovic: Ja, ich habe die Burgruine Olbrück gekauft. In: Rhein-Zeitung. Ausgabe vom 20. Juli 2012 (online).
- Streit um Burgruine Olbrück auf swr.de ( vom 30. Januar 2021 im Internet Archive), 19. März 2020
- Kurt Frein: Burg Olbrück, in: Burgen und Schlösser, Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege, hg. vom Europäischen Burgeninstitut, 2020, Heft 2, Seite 121–124
Koordinaten: 50° 27′ 2,5″ N, 7° 10′ 11,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Burg Olbruck umgangssprachlich oft als die Olbruck bezeichnet ist eine in der Osteifel bei Hain im rheinland pfalzischen Landkreis Ahrweiler gelegene Burgruine Luftbild der Burgruine Mehr als 15 Familien waren seit der Burggrundung um 1100 Eigentumer der Anlage Mehrmals wurde sie zerstort und immer wieder zumindest teilweise aufgebaut Die Hohenburg ist eine der altesten sowie grossten ihrer Art in der Eifel Sie steht seit dem 24 Juni 1980 unter Denkmalschutz und ist das grosste sichtbare Wahrzeichen des Brohltals BeschreibungGrundriss der Burg von 1904Hauptturm und Ruine des Wohnbaus Die Burg steht in der Osteifel auf dem etwa 460 Meter hohen Phonolithkegel des Burgbergs der sich westlich von Hain sudwestlich Niederdurenbach und sudsudostlich von Holzwiesen erhebt Auf dem Berg liegt das Naturschutzgebiet Olbruck das am 13 Januar 1986 ausgewiesen wurde Es handelt sich bei der Olbruck um eine Hohenburg mit rautenformigem Grundriss Die Burg wird vom 34 10 Meter hohen Hauptturm in der Mitte der Anlage beherrscht Er wird auf die Mitte des 14 Jahrhunderts datiert und ist damit der alteste erhaltene Teil der Anlage Sein oberstes Geschoss besteht aus einer heute als Aussichtsplattform genutzten Wehrplatte deren Zinnenkranz eine Rekonstruktion des 19 Jahrhunderts ist Der oft als Bergfried bezeichnete Wohnturm besitzt abgerundete Ecken und einen etwa 8 12 5 Meter messenden Grundriss Sein verputztes Mauerwerk ist bis zu funf Meter dick Die Raume der funf Turmgeschosse besitzen Gewolbedecken und sind durch eine Wendeltreppe in der Nordostecke erschlossen Sie dienen heute als Museumsraume in denen sich der Besucher uber die Baugeschichte und Funktion von Burgen informieren kann Der Turmzugang befindet sich heute im Erdgeschoss fruher lag der Hocheingang jedoch im zweiten Stockwerk und war nur uber eine Zugbrucke von einem benachbarten Wohngebaude aus zu erreichen Er ist heute noch als schmale Rundbogenoffnung an der Nordseite zu erkennen Der Fachwerkerker an der Aussenseite des dritten Obergeschosses ist eine freie Rekonstruktion aus dem Jahr 2001 Vom Dach des Turms hat der Besucher einen guten Ausblick auf den Rhein im Osten das Ahrgebirge im Norden und die im Suden gelegenen Landschaft der Vulkaneifel Bei gutem Wetter ist sogar der Kolner Dom zu erkennen Sudlich davon finden sich die Reste eines rechteckigen Wohnbaus dessen Langseite durch Fenster in sieben Achsen eingeteilt war Seine beiden Ecken an der Sudseite waren durch massive Rundturme markiert Das Gebaude stammte vom Ende des 17 Jahrhunderts und wurde unter Verwendung alterer Fundamente errichtet Nach Nordosten schliessen sich die Reste eines mittelalterlichen Wohngebaudes an darunter auch ein Raum der noch Gewolbeansatze besitzt und deshalb als ehemalige Kapelle interpretiert wird Die gesamte Kernburg ist heute noch von Uberresten der einstigen Ringmauer umgeben und besass im Osten Westen und Norden einen Zwinger Der Zugang zum Burgareal erfolgt von Suden durch ein tiefer gelegenes neugotisches Tor das von einem dicken runden Turm flankiert wird Dessen heutiges Obergeschoss wurde dem Turmstumpf erst im Jahr 1875 aufgesetzt GeschichteDie Bergkuppe auf der sich die Burgruine befindet wurde schon von Kelten und Romern zur Uberwachung des Brohltals genutzt Die mittelalterliche Wehranlage war Mittelpunkt einer zehn Dorfer umfassenden Herrschaft die in den altesten Urkunden als Oleburg und Holebriche erscheint Bereits in der ersten Stiftungsurkunde der Abtei Laach heute Maria Laach von 1093 wird ein Burchardus von Ulbrucke Burkhard von Olbruck erwahnt Zahlreiche Indizien weisen darauf hin dass es sich bei dieser Urkunde um eine Falschung aus dem 13 Jahrhundert handelt Erst die zweite Stiftungsurkunde der Abtei von 1112 in der ein Burghardus de Oreburch Erwahnung findet ist ein verlasslicher Hinweis auf eine Adelsfamilie die ihren Sitz auf der Burg Olbruck hatte Burkhard von Olbruck stammte aus dem Geschlecht derer zu Wied in dessen alleinigen Besitz sich Olbruck bis 1244 befand ehe die Hauptlinie der Familie erlosch Um 1190 trug Dietrich I von Wied die Burganlage dem Kolner Erzbischof Philipp I von Heinsberg fur 400 Mark zu Lehen auf Als die altere Linie des Hauses Wied 1244 ausstarb fiel eine Halfte Olbrucks an die Bruder Bruno II von Braunsberg und Dietrich von Isenburg wahrend die andere an deren Vettern Gottfried und Gerhard von Eppstein ging Die Eppsteiner verkauften ihren Anteil 1271 an einen Ritter namens Peter I von Eich der daruber hinaus auch die Halfte des Isenburgischen Besitzes erwarb Ein Restteil Olbrucks befand sich bis 1306 immer noch in Eppsteiner Besitz ehe dieser an den Grafen Rupprecht II von Virneburg veraussert wurde 1318 wurde der Eich sche Anteil an der Burg zwischen den einzelnen Familienlinien aufgeteilt womit Olbruck endgultig den Status einer Ganerbenburg erhielt Der Virneburger Anteil an der Anlage wechselte ab 1319 mehrmals die Besitzer ehe Agnes von Virneburg im Jahr 1329 Wilhelm I von Isenburg Braunsberg heiratete und dieser die Burg seiner Frau zum Hochzeitsgeschenk machte womit die Anlage wieder in Virneburger Besitz kam Durch Heirat geriet ein Teil der Olbrucker Burganlage 1373 an Friedrich und Philipp von Schoneck wahrend die Erbtochter Katharina von Eich 1390 heiratete und ihren Erbteil an der Burg an die Familie ihres Mannes Wilhelm von Orsbeck brachte 1422 erfolgte eine weitere Zersplitterung der Besitzanteile durch die Heirat Elisabeths von Eich mit Godart von Drachenfels Dessen Sohn veraussert seinen Teil 1469 an die Familie von Wied Im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts hatten sich die Besitzverhaltnisse an der Burg Olbruck durch Kauf Verpfandung Heirat Erbe und Ubertragung derart weit unter den verschiedensten Familien verzweigt dass es schwer fiel einen Uberblick daruber zu behalten Mehr als ein Dutzend Adelsgeschlechter konnten mit Anteilen an Olbruck aufwarten und so ist es nicht verwunderlich dass sich Streitigkeiten uber die Besitzverhaltnisse jahrzehntelang hinzogen Dies anderte sich erst am 22 April 1555 als nach zahen Verhandlungen familiaren Kleinkriegen und diversen Schiedsgerichten Burg und Herrschaft Olbruck fur 15 000 Goldgulden in den alleinigen Besitz der Familie Waldbott von Bassenheim kamen Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde die Anlage 1632 von schwedischen Truppen unter Wolf Heinrich von Baudissin eingenommen und verwustet Doch schon im Januar 1633 konnten sie spanische und kurkolnische Truppen unter dem Befehl von Graf Ernst von Isenburg Grenzau zuruckerobern 1660 teilweise eingesturzt wurde die Burg anschliessend unter Leitung des Kapuzinerpaters Bonitius aus Linz wiederhergestellt Burg Olbruck auf einer Zeichnung Renier Roidkins um 1725 Im Zuge des Pfalzischen Erbfolgekrieges lag eine franzosische Garnison aus 26 Dragonern und 52 Soldaten in der Burg Als diese am 30 April 1689 endlich abruckten erreichte der Burgverwalter Engelbert von Keiffenheim durch eine Zahlung von 236 Gulden dass die Anlage nicht wie ublich geschleift wurde Doch die Erleichterung der Burgbewohner daruber hielt nicht lange an denn als der franzosische General Francois d Escoubleau mit seinen Truppen am 3 Mai an Olbruck voruberzog und die Anlage unversehrt vorfand erteilte er den Befehl sie doch noch zu zerstoren Grosse Teile der Bausubstanz wurden abgerissen und an mehreren Stellen Feuer gelegt Aber die Bewohner Olbrucks verzagten nicht und begannen bereits 1690 mit dem Wiederaufbau Aus jener Bauzeit stammten die Kapelle und der reprasentative oft falschlicherweise als Palas bezeichnete Wohnbau im Stil des Barocks Als franzosische Revolutionstruppen das Rheinland besetzten wurde die Burg Olbruck 1797 als Wohnsitz aufgegeben Die Anlage wurde konfisziert und zu Nationaleigentum erklart ehe sie 1804 von der franzosischen Verwaltung auf Abbruch verkauft und anschliessend als Steinbruch genutzt wurde Ein erneuter Reigen von wechselnden Eigentumern setzte ein 1878 erwarb der von der Ostseeinsel Oesel stammende deutsch russische Adlige Freiherr Oskar Otto von Ekesparre die Anlage deren Hauptturm 1874 75 durch den Ahrweiler Kreisbaumeister Hermann Cuno renoviert worden war Im Zuge dieser Massnahmen hatte der Bau einen neuen Zinnenkranz und eine Holztreppe im Erdgeschoss erhalten Eckesparre liess die vier Raume des Turms wohnlich ausbauen und herrichten Als er aber durch familiare Bedingungen das Interesse an der Burg Olbruck verlor verkaufte er sie wieder Ab 1956 war dann der Dusseldorfer Architekt Rainer Maria Schlitter Eigentumer der Anlage Wegen fehlender Mittel und behordlicher Auflagen konnte er seinen Plan eine grosse Wohnanlage oder ein Hotel zu errichten nicht verwirklichen Trotz einiger Restaurierungsarbeiten und Erneuerungsmassnahmen verfiel die Burganlage auch durch Vandalismus zusehends Nachdem die Verbandsgemeinde Brohltal die Ruine im November 1998 auf Betreiben des damaligen Burgermeisters Hermann Hofer in Pacht ubernommen hatte wurde sie in das Konzept des als Museum und Denkmal einbezogen und mit erheblichen finanziellen Mitteln in der Zeit von 1999 bis 2001 saniert Dabei wurden auch archaologische Untersuchungen durchgefuhrt Seit dem 1 September 2001 ist die Burganlage mit Restaurant fur die Offentlichkeit gegen Entgelt zuganglich Im Jahr 2012 verausserte Schlitter die Burg Olbruck nachdem Verkaufsgesprache zwischen ihm und der Verbandsgemeinde gescheitert waren an den slowakischen Finanzberater Pavol Pavlovic Umstrittene Planungen sehen am Nordrand der Kernburg auf der Terrasse einer ehemaligen Unterburg ein gigantisches Hotelprojekt in futuristischer Architektur vor das den Blick auf die Burg und deren Wirkung stark beeintrachtigen und den Zugang der Offentlichkeit beschranken wurde Die Deutsche Burgenvereinigung furchtet die Burg Olbruck werde als Baudenkmal unwiederbringlich geschadigt LiteraturWolfgang Dietz 1689 90 bis 1989 90 Zerstorung und Wiederaufbau der Burg Olbruck In Kreis Ahrweiler Hrsg Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1990 Weiss Monschau 1989 ISSN 0342 5827 S 117 ff online Wolfgang Dietz Burg und Herrschaft Olbruck Aufstieg und Niedergang einer der altesten Eifelburgen 3 Auflage Eigenverlag Galenberg 2001 Joachim Gerhardt Heinrich Neu Kunstdenkmaler des Kreises Ahrweiler Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 17 Abt 1 L Schwann Dusseldorf 1938 S 268 274 Hermann Hofer Wolfgang Dietz Neue Perspektiven fur die Burg Olbruck In Kreis Ahrweiler Hrsg Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2000 Weiss Monschau 1999 ISSN 0342 5827 S 50 ff online Michael Losse Hohe Eifel und Ahrtal 57 Burgen und Schlosser Theiss Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1775 0 S 112 114 Hans Peter Pracht Burg Olbruck Helios Aachen 2001 Hans Peter Pracht Die Burg Olbruck Aus der Geschichte Entwicklung und dem Werdegang einer der altesten Eifelburgen an der sudlichen Grenze des Kreises Ahrweiler In Kreis Ahrweiler Hrsg Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1982 Weiss Monschau 1981 ISSN 0342 5827 S 74 ff online Martin Rocke Burgen und Schlosser an Rhein und Ahr 1 Auflage Are Bad Neuenahr Ahrweiler 1991 ISBN 3 9802508 3 0 S 41 44 WeblinksCommons Burg Olbruck Website der Burg Olbruck Jens Friedhoff Burg Olbruck in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Video zur BurgruineEinzelnachweiseH P Pracht Burg Olbruck 2001 S 37 W Dietz 1689 90 bis 1989 90 Zerstorung und Wiederaufbau der Burg Olbruck 1989 S 117 ff online Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive H Hofer W Dietz Neue Perspektiven fur die Burg Olbruck 1999 S 50 ff online Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive H P Pracht Die Burg Olbruck 1981 S 74 ff online Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Jens Friedhoff Burg Olbruck in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts M Losse Hohe Eifel und Ahrtal 57 Burgen und Schlosser 2003 S 114 H P Pracht Burg Olbruck 2001 S 88 Angelika Pfotenhauer Elmar Lixenfeld Hrsg Eifel Monumente Edition Band 12 Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2013 ISBN 978 3 86795 068 8 S 36 M Rocke Burgen und Schlosser an Rhein und Ahr 1991 S 41 Gunther Binding Rheinische Hohenburgen in Skizzendes 19 Jahrhunderts J P Bachem Koln 1973 ISBN 3 7616 0264 2 S 75 Burg Olbruck erwachte zu neuem Leben Kreis Ahrweiler abgerufen am 21 November 2024 Uli Adams Jan Lindner Pavlovic Ja ich habe die Burgruine Olbruck gekauft In Rhein Zeitung Ausgabe vom 20 Juli 2012 online Streit um Burgruine Olbruck auf swr de Memento vom 30 Januar 2021 im Internet Archive 19 Marz 2020 Kurt Frein Burg Olbruck in Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege hg vom Europaischen Burgeninstitut 2020 Heft 2 Seite 121 124Burgen und Schlosser im Landkreis Ahrweiler Schloss Ahrenthal Burg Adenbach Ahrweiler Burg Are Burg Aremberg Burg Bodendorf Schloss Brohleck Schloss Burgbrohl Burghaus Burgsahr Schloss Ernich Schloss Gelsdorf Burg Kempenich Burg Kreuzberg Reichsburg Landskron Burg Lantershofen Schloss Marienfels Schloss Metternich Burg Neuenahr Nurburg Burg Olbruck Burg Putzfeld Burg Rheineck Burg Rolandseck Saffenburg Schweppenburg Schloss Sinzig Schloss Vehn Burg Vettelhoven Schloss Vettelhoven Schloss Vischel Burghaus Wassenach Wensburg Normdaten Geografikum GND 4661504 0 GND Explorer lobid OGND AKS 50 450683333333 7 1699416666667 Koordinaten 50 27 2 5 N 7 10 11 8 O