Cölestin Wolfsgruber OSB 11 Mai oder 14 Mai1848 in Neukirchen bei Altmünster Oberösterreich 26 November 1924 in Wien eig
Cölestin Wolfsgruber

Cölestin Wolfsgruber OSB (* 11. Mai oder 14. Mai1848 in Neukirchen bei Altmünster, Oberösterreich; † 26. November 1924 in Wien; eigentlich Johann Nepomuk Wolfsgruber) war ein österreichischer römisch-katholischer Kirchenhistoriker und Hofprediger.
Leben
Johann Nepomuk Wolfsgruber kam laut Taufmatrikel der römisch-katholischen Pfarre Neukirchen bei Altmünster am 11. Mai 1848 als uneheliches Kind der Aloysia Wolfsgruber zur Welt. Spätere Biografen wie Wurzbach geben sein Geburtsdatum genauso wie der Eintrag in der Sterbematrikel der Schottenpfarre mit 14. Mai an. Wolfsgruber wuchs bei seinen Großeltern auf einem Bauernhof auf der Großalm zwischen Atter- und Traunsee auf. In der Dorfschule von Neukirchen erhielt der als begabt erscheinende Wolfsgruber nur mangelhafte Förderung. Seine Mutter nahm in Wien eine Dienststelle an und übersiedelte mit dem Jungen in die Hauptstadt, wo dieser seine weitere Schulausbildung am Schottengymnasium absolvieren konnte. Wolfsgruber trat nach der Matura 1869 in die Schottenabtei ein, wo er den Ordensnamen Cölestin annahm. Von 1870 bis 1874 studierte er Theologie an der Universität Wien. 1874 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1879 unterrichtete er Religion am Schottengymnasium, ab 1882 auch Geschichte und Geographie. Im Kloster wurde er mit den Funktionen des Stiftsarchivars (ab 1886) und des Stiftsbibliothekars (ab 1894) betraut. 1901 wurde Wolfsgruber in Nachfolge seines Mitbruders Clemens Kickh zum Hofprediger an der Wiener Hofkapelle ernannt, ein Amt, das er bis 1920 ausübte. Von 1903 bis 1919 war er Universitätsprofessor für Kirchengeschichte und Patrologie an der Universität Wien, daneben 1907/1908 und 1911/1912 Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Die zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen Wolfsgrubers decken ein weites Feld ab und reichen von patristischen Texten über Auseinandersetzungen mit der „Imitatio Christi“ bis hin zu Biografien von Personen des 18. und 19. Jahrhunderts. Vor allem als Quellensammlungen haben seine Werke auch heute noch bleibenden Wert.
Seit 1910 war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KÖStV Kürnberg Wien.
Werke (Auswahl)
- Giovanni Gersen. Sein Leben und sein Werk. De Imitatione Christi. Augsburg 1880.
- Lehrbuch der Kirchengeschichte für Gymnasien. Wien 1883.
- Geschichte der Loretokapelle bei St. Augustin in Wien. Wien 1886. (archive.org)
- Die Kaisergruft bei den Kapuzinern in Wien. Wien 1887. (archive.org)
- Die Hofkirche zu St. Augustin in Wien. Augsburg 1888.
- Joseph Othmar Cardinal Rauscher, Fürsterzbischof von Wien. Sein Leben und sein Wirken. Freiburg i. Br. 1888.
- Gregor der Große. Saulgau 1890.
- Christoph Anton Kardinal Migazzi, Fürsterzbischof von Wien. Saulgau 1890.
- Die Correspondenz des Schottenabtes Anton Spindler von Hofegg. Wien 1893 (Herausgeber).
- Carolina Auguste, die »Kaiserin-Mutter«. Wien 1893.
- Regesten aus dem Archive des Stiftes Schotten zu Wien. In: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien. Band 1, Wien 1895, S. 39–118.
- Augustinus. Auf Grund des kirchengeschichtlichen Nachlasses von Joseph Othmar Kardinal Rauscher. Paderborn 1898.
- Franz I., Kaiser von Österreich. 2 Bände. Wien–Leipzig 1899.
- Die k. u. k. Hofburgkapelle und die k. u. k. geistliche Hofkapelle. Wien 1904. (1905: archive.org)
- Friedrich Kardinal Schwarzenberg. 3 Bände. Wien 1906, 1916, 1917
- Kirchengeschichte Österreich-Ungarns. Wien–Leipzig 1909.
- Sigismund Anton Graf Hohenwart, Fürsterzbischof von Wien. Graz 1912.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Wolfsgruber, Cölestin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 58. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1889, S. 37 f. (Digitalisat).
- Georg Braulik: Cölestin Wolfsgruber OSB – Hofprediger und Professor für Kirchengeschichte (1848–1924) (= Wiener Beiträge zur Theologie 19). Herder, Wien 1968.
- Johannes Hofmann: Wolfsgruber, Cölestin (Johann Nepomuk). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 34–35 .
- Georg Braulik: Wolfsgruber, Cölestin. In: Lexikon für Theologie und Kirche. (LThK). 3. Auflage. Band 10, Herder, Freiburg 2001, ISBN 3-451-22010-5, Sp. 1281.
- Fritz Fellner, Doris A. Corradini (Hrsg.): Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon. Böhlau, Wien u. a. 2006, ISBN 978-3-205-77476-1, S. 463 (Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs 99).
- Maximilian Alexander Trofaier: Wolfsgruber, Cölestin (Johann Nepomuk). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 16, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2019–, S. 332 f. (Direktlinks auf S. 332, S. 333).
Weblinks
- Literatur von und über Cölestin Wolfsgruber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Eintrag im Taufbuch der röm.-kath. Pfarre Neukirchen bei Altmünster (1815-1863). In: matricula-online.eu. S. 336, abgerufen am 16. Januar 2025.
- Constantin von Wurzbach: Wolfsgruber, Cölestin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 58. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1889, S. 37 f. (Digitalisat).
- Maximilian Alexander Trofaier: Wolfsgruber, Cölestin (Johann Nepomuk). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 16, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2019–, S. 332 f. (Direktlinks auf S. 332, S. 333).
- Eintrag im Sterbebuch der Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Wien (1916-1938). S. Fol. 76, abgerufen am 17. Januar 2025.
- Felix Deinhofer: Vom Bergbauernbub zum Hofpriester. In: Der Sonntag. Nr. 47. Wien 24. November 2024, S. 3 (dersonntag.at).
Personendaten | |
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NAME | Wolfsgruber, Cölestin |
ALTERNATIVNAMEN | Wolfsgruber, Johann Nepomuk (Taufname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Benediktiner, Kirchenhistoriker und Hofprediger |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1848 |
GEBURTSORT | Großalm, Gemeinde Altmünster, Oberösterreich |
STERBEDATUM | 26. November 1924 |
STERBEORT | Wien |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Colestin Wolfsgruber OSB 11 Mai oder 14 Mai1848 in Neukirchen bei Altmunster Oberosterreich 26 November 1924 in Wien eigentlich Johann Nepomuk Wolfsgruber war ein osterreichischer romisch katholischer Kirchenhistoriker und Hofprediger Pater Colestin Wolfsgruber OSB um 1910LebenJohann Nepomuk Wolfsgruber kam laut Taufmatrikel der romisch katholischen Pfarre Neukirchen bei Altmunster am 11 Mai 1848 als uneheliches Kind der Aloysia Wolfsgruber zur Welt Spatere Biografen wie Wurzbach geben sein Geburtsdatum genauso wie der Eintrag in der Sterbematrikel der Schottenpfarre mit 14 Mai an Wolfsgruber wuchs bei seinen Grosseltern auf einem Bauernhof auf der Grossalm zwischen Atter und Traunsee auf In der Dorfschule von Neukirchen erhielt der als begabt erscheinende Wolfsgruber nur mangelhafte Forderung Seine Mutter nahm in Wien eine Dienststelle an und ubersiedelte mit dem Jungen in die Hauptstadt wo dieser seine weitere Schulausbildung am Schottengymnasium absolvieren konnte Wolfsgruber trat nach der Matura 1869 in die Schottenabtei ein wo er den Ordensnamen Colestin annahm Von 1870 bis 1874 studierte er Theologie an der Universitat Wien 1874 wurde er zum Priester geweiht Ab 1879 unterrichtete er Religion am Schottengymnasium ab 1882 auch Geschichte und Geographie Im Kloster wurde er mit den Funktionen des Stiftsarchivars ab 1886 und des Stiftsbibliothekars ab 1894 betraut 1901 wurde Wolfsgruber in Nachfolge seines Mitbruders Clemens Kickh zum Hofprediger an der Wiener Hofkapelle ernannt ein Amt das er bis 1920 ausubte Von 1903 bis 1919 war er Universitatsprofessor fur Kirchengeschichte und Patrologie an der Universitat Wien daneben 1907 1908 und 1911 1912 Dekan der Katholisch Theologischen Fakultat Die zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen Wolfsgrubers decken ein weites Feld ab und reichen von patristischen Texten uber Auseinandersetzungen mit der Imitatio Christi bis hin zu Biografien von Personen des 18 und 19 Jahrhunderts Vor allem als Quellensammlungen haben seine Werke auch heute noch bleibenden Wert Seit 1910 war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KOStV Kurnberg Wien Werke Auswahl Giovanni Gersen Sein Leben und sein Werk De Imitatione Christi Augsburg 1880 Lehrbuch der Kirchengeschichte fur Gymnasien Wien 1883 Geschichte der Loretokapelle bei St Augustin in Wien Wien 1886 archive org Die Kaisergruft bei den Kapuzinern in Wien Wien 1887 archive org Die Hofkirche zu St Augustin in Wien Augsburg 1888 Joseph Othmar Cardinal Rauscher Fursterzbischof von Wien Sein Leben und sein Wirken Freiburg i Br 1888 Gregor der Grosse Saulgau 1890 Christoph Anton Kardinal Migazzi Fursterzbischof von Wien Saulgau 1890 Die Correspondenz des Schottenabtes Anton Spindler von Hofegg Wien 1893 Herausgeber Carolina Auguste die Kaiserin Mutter Wien 1893 Regesten aus dem Archive des Stiftes Schotten zu Wien In Quellen zur Geschichte der Stadt Wien Band 1 Wien 1895 S 39 118 Augustinus Auf Grund des kirchengeschichtlichen Nachlasses von Joseph 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