Das Mordschloß ist ein Märchen ATU 311 955 Es stand in den Kinder und Hausmärchen der Brüder Grimm nur in der 1 Auflage
Das Mordschloß

Das Mordschloß ist ein Märchen (ATU 311, 955). Es stand in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm nur in der 1. Auflage von 1812 an Stelle 73 (KHM 73a).
Inhalt
Eine Schuhmacherstochter lässt sich während der Abwesenheit ihres Vaters von einem gutgekleideten Herrn auf sein Schloss führen. Als er am nächsten Tag geschäftlich verreisen muss, stellt er ihr alle Schlüssel zur Verfügung, damit sie sich im Schloss umschauen kann. Bei ihrem Rundgang trifft sie schließlich im Keller auf eine alte Frau, die menschliche Därme verarbeitet. Vor Schreck fällt der Schuhmacherstochter der Kellerschlüssel in ein Becken mit Blut, wodurch sie sich gegenüber dem Schlossherrn verdächtig macht. Die Alte hilft ihr daraufhin, auf einem Heuwagen zu fliehen. Sie gelangt auf diese Weise auf ein anderes Schloss, wo sie gut aufgenommen wird und dem dortigen Schlossherrn ihre Entdeckung anvertrauen kann. Bei einem Fest, das der rechtschaffene Schlossherr wenig später gibt, kann der Herr des Mordschlosses schließlich mit Hilfe der Schuhmacherstochter überführt werden und kommt ins Gefängnis. Die Schuhmacherstochter bekommt sein Vermögen übertragen und heiratet den Sohn des guten Schlossherrn.
Stilistische Besonderheiten
Das Mordschloss unterscheidet sich von den anderen Fassungen in zwei besonders eindrucksvollen Dialogen: Auf der Kutschfahrt zum Schloss spricht der Mörder:
- der Mond scheint so hell, ('t maantje schynt zo hel,)
- meine Pferdchen laufen so schnell, (myn paardtjes lope zo snel,)
- süß Lieb, reut dichs auch nicht? (soete liefje rouwt 't uv niet?)
Im Keller sagt die Alte Frau: „Ich schrappe Därme, mein Kind, morgen schrapp ich eure auch.“
Herkunft
Die Brüder Grimm bekamen das Märchen wohl 1811 von der Niederländerin A. C. F. de Kinsky, einer Freundin Lotte Grimms. Es ähnelt sehr Charles Perraults Blaubart, weswegen sie es ab der 2. Auflage durch das Tiermärchen Der Wolf und der Fuchs ersetzten. Verwandt sind auch Fitchers Vogel und Der Räuberbräutigam.
Grimms Anmerkung vergleicht noch das Totenreiterlied in Gottfried August Bürgers Lenore (auch in Brentanos Wunderhorn, Bd. 2, Nr. 19) und gibt den niederländischen Originaltext des Märchens wieder, den Jacob Grimm offenbar wörtlich übersetzt hatte.
Vergleiche
Vgl. Die Geschichte des dritten Bettelmönchs aus 1001 Nacht. Vgl. in Giambattista Basiles Pentameron II,8 Die kleine Sklavin, IV,6 Die drei Kronen. Vgl. und in Ludwig Bechsteins Deutsches Märchenbuch von 1845. Siehe auch Blaubart.
In Angela Carters Blaubart-Erzählung Blaubarts Zimmer heißt der Ort auch „Mordschloß“.
Literatur
- Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1, S. 87–88, 530–532.
- Hans-Jörg Uther: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 463–465.
Einzelnachweise
- Hans-Jörg Uther: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 463–465.
- Angela Carter: Blaubarts Zimmer. In: Blaubarts Zimmer. Märchen aus der Zwischenwelt. Rowohlt. Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 3-498-00858-7, S. 49 (englisches Original: The Bloody Chamber, 1979).
Weblinks
- Das Mordschloß gelesen (4:44) (YouTube)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Mordschloss ist ein Marchen ATU 311 955 Es stand in den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm nur in der 1 Auflage von 1812 an Stelle 73 KHM 73a InhaltEine Schuhmacherstochter lasst sich wahrend der Abwesenheit ihres Vaters von einem gutgekleideten Herrn auf sein Schloss fuhren Als er am nachsten Tag geschaftlich verreisen muss stellt er ihr alle Schlussel zur Verfugung damit sie sich im Schloss umschauen kann Bei ihrem Rundgang trifft sie schliesslich im Keller auf eine alte Frau die menschliche Darme verarbeitet Vor Schreck fallt der Schuhmacherstochter der Kellerschlussel in ein Becken mit Blut wodurch sie sich gegenuber dem Schlossherrn verdachtig macht Die Alte hilft ihr daraufhin auf einem Heuwagen zu fliehen Sie gelangt auf diese Weise auf ein anderes Schloss wo sie gut aufgenommen wird und dem dortigen Schlossherrn ihre Entdeckung anvertrauen kann Bei einem Fest das der rechtschaffene Schlossherr wenig spater gibt kann der Herr des Mordschlosses schliesslich mit Hilfe der Schuhmacherstochter uberfuhrt werden und kommt ins Gefangnis Die Schuhmacherstochter bekommt sein Vermogen ubertragen und heiratet den Sohn des guten Schlossherrn Stilistische BesonderheitenDas Mordschloss unterscheidet sich von den anderen Fassungen in zwei besonders eindrucksvollen Dialogen Auf der Kutschfahrt zum Schloss spricht der Morder der Mond scheint so hell t maantje schynt zo hel meine Pferdchen laufen so schnell myn paardtjes lope zo snel suss Lieb reut dichs auch nicht soete liefje rouwt t uv niet Im Keller sagt die Alte Frau Ich schrappe Darme mein Kind morgen schrapp ich eure auch HerkunftDie Bruder Grimm bekamen das Marchen wohl 1811 von der Niederlanderin A C F de Kinsky einer Freundin Lotte Grimms Es ahnelt sehr Charles Perraults Blaubart weswegen sie es ab der 2 Auflage durch das Tiermarchen Der Wolf und der Fuchs ersetzten Verwandt sind auch Fitchers Vogel und Der Rauberbrautigam Grimms Anmerkung vergleicht noch das Totenreiterlied in Gottfried August Burgers Lenore auch in Brentanos Wunderhorn Bd 2 Nr 19 und gibt den niederlandischen Originaltext des Marchens wieder den Jacob Grimm offenbar wortlich ubersetzt hatte VergleicheVgl Die Geschichte des dritten Bettelmonchs aus 1001 Nacht Vgl in Giambattista Basiles Pentameron II 8 Die kleine Sklavin IV 6 Die drei Kronen Vgl und in Ludwig Bechsteins Deutsches Marchenbuch von 1845 Siehe auch Blaubart In Angela Carters Blaubart Erzahlung Blaubarts Zimmer heisst der Ort auch Mordschloss LiteraturBruder Grimm Kinder und Hausmarchen Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Bruder Grimm Mit einem Anhang samtlicher nicht in allen Auflagen veroffentlichter Marchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rolleke Band 3 Originalanmerkungen Herkunftsnachweise Nachwort Durchgesehene und bibliographisch erganzte Ausgabe Reclam Stuttgart 1994 ISBN 3 15 003193 1 S 87 88 530 532 Hans Jorg Uther Handbuch zu den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 019441 8 S 463 465 EinzelnachweiseHans Jorg Uther Handbuch zu den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 019441 8 S 463 465 Angela Carter Blaubarts Zimmer In Blaubarts Zimmer Marchen aus der Zwischenwelt Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1982 ISBN 3 498 00858 7 S 49 englisches Original The Bloody Chamber 1979 WeblinksWikisource Das Mordschloss Quellen und Volltexte Das Mordschloss gelesen 4 44 YouTube