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Detektorempfänger von lateinisch detegere entdecken auch Detektorradio Diodenempfänger waren in den Anfangstagen des Run

Detektorempfänger

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Detektorempfänger
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Detektorempfänger (von lateinisch detegere ‚entdecken‘; auch Detektorradio, Diodenempfänger) waren in den Anfangstagen des Rundfunks die einfachsten Geräte zum Empfang von Hörfunksendungen, die zum Beispiel über Kurz-, Mittel- oder Langwelle amplitudenmoduliert ausgestrahlt wurden. Auch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg waren solche einfachen Geräte angesichts der schlechten Wirtschaftslage wieder stärker verbreitet. Auch die Firma Siemens baute festabgestimmte Detektorempfänger, wie den sogenannten „Berlin-Stecker“ zum Empfang eines starken lokalen Radiosenders.

 Detektorempfänger
(englisch crystal radio)
Historischer Detektorempfänger der Firma Heliogen (Deutschland 1935). Aufgesteckt sind: (links oben) eine Schwingkreisspule und ein Kristall-Detektor sowie links unten ein Sperrkreis.
Gerät/Bauteil
Klasse: Geradeausempfänger
Erfindung: 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Technik
Stromversorgung: keine notwendig
Aktive Bauelemente: Minimal 1 Kristalldetektor bzw. Diode
Wiedergabe über: Kopfhörer
Frequenzband: Je nach aufgesteckter Antennenspule Lang- /Mittel- und Kurzwelle (UKW bedingt möglich)
Schaltungsbeispiel eines Einkreis-Detektorempfängers

Detektorempfänger bestehen nur aus wenigen Bauteilen und arbeiten ohne eigene Stromversorgung, es fehlen also Batterien oder Netzteile. Die gesamte für den Betrieb nötige Energie entstammt den von einer Sendeanlage verbreiteten elektromagnetischen Wellen.

Die einfache Technik macht ihn auch heute noch zu einem beliebten Objekt für Bastler und für Ausbildungszwecke.

Aufbau und Schaltung

Der Detektorempfänger ist die einfachste Version eines Geradeausempfängers. Der grundsätzliche Aufbau besteht aus den Eingängen für Antenne und Erde, einem oder mehreren Schwingkreisen zur Abstimmung auf einen bestimmten Sender, dem Hüllkurvendemodulator in Form eines Gleichrichters und dem Ausgang, an dem typischerweise ein hochohmiger Kopfhörer angeschlossen wird.

Obwohl der Schaltplan nur sehr wenige Bauteile aufweist, war der Aufbau früher teilweise sehr voluminös, weil man damals mehr Wert auf die mechanische Ausführung mancher Komponenten legte und Miniaturisierung noch kein Thema war.

Ein Empfänger bestand oft aus einem Gehäuse, das mit Bananenbuchsen ausgestattet war, um die Eingänge (Antenne, Erde) und Ausgänge (Kopfhörer) anschließen zu können. Oft gab es noch weitere Bananenbuchsen für extern wechselbare Komponenten, wie vor allem den Detektor selbst (s. u.) und manchmal auch Spulen (s. u.), um den Wellenlängenbereich zu wechseln.

Detektorempfänger müssen allerdings nicht immer klobig sein, Miniaturisierung gab es auch schon in den 1920er Jahren. In der Schatzkammer des Museums für Kommunikation in Berlin und im Thüringer Museum für Elektrotechnik Erfurt findet man eine historische Radio-Postkarte. Sie hat eine Dicke von etwa vier bis fünf Millimetern und das Format einer normalen Postkarte. Es gab noch weitere ähnliche Geräte.

Funktion

Durch die Vielzahl der elektromagnetischen Wellen (Radiowellen) in unserer Umgebung werden Elektronen im Antennendraht in Schwingungen versetzt, es fließen schwache Wechselströme. Diese sind ein Gemisch aus Strömen sehr unterschiedlicher Frequenz und Amplitude. Würde man diesen Gesamtstrom demodulieren, könnte man ein Gemisch der Sendungen aller nahegelegenen Rundfunksender hören.

Ein Schwingkreis ermöglicht das Herausfiltern einer gewünschten Frequenz. In der hier gezeigten Anordnung (Sperrkreis) stellt er für die eingestellte Frequenz einen großen Widerstand dar, womit diese eine entsprechende Spannung am Diodenkreis erzeugt. Andere Frequenzen werden dagegen mehr oder weniger kurzgeschlossen. Ein einziger Schwingkreis arbeitet dabei aber noch unvollkommen.

Es ist sinnlos, unmittelbar am Schwingkreis einen Kopfhörer anzuschließen, weil die Niederfrequenz symmetrisch auf die Hochfrequenz aufmoduliert ist, siehe Abbildung. Der Hörer würde den Durchschnittswert ausgeben, die Nulllinie, also nichts. Die Diode beseitigt durch Gleichrichtung (Demodulation) diese Symmetrie.

Demodulation wird durch Abschneiden entweder der positiven oder der negativen Halbwelle der empfangenen Wechselspannung am Schwingkreis erzielt. Das ist Aufgabe des Gleichrichterbauteils, beispielsweise Kristall-Detektor oder Diode. Sie lässt nur eine Halbwelle durch und macht aus der Wechselspannung eine pulsierende Gleichspannung. Deren Einhüllende (im unteren Bild blau gezeichnet) ist die gewünschte Niederfrequenz. Der Kopfhörer vermag den einzelnen Stromstößen nicht zu folgen und bewegt sich nach dem Durchschnittswert, also in etwa der besagten Hüllkurve, was aber der gewünschten Niederfrequenz entspricht.

Wenn der Sender nicht zu weit entfernt ist, zeigt ein Oszilloskop zwischen dem oberen und unteren Ende des Schwingkreises typischerweise ein Bild wie das untere an, mit einer Spitzenspannung von mindestens 200 mV, 600 mV ist noch besser. Wenn dieser Wert nicht überschritten wird, kann durch die Germaniumdiode niemals Strom fließen, weil ihre Schwellenspannung nicht erreicht wird. Dann hört man nichts, obwohl ein Signal vorhanden ist. Silizium-Dioden sind ungeeignet, da ihre Schwellenspannung bei 600 mV liegt. Ein elektronisches Bauelement mit der Schwellenspannung Null wäre wünschenswert, existiert aber nur in Form eines Spitzenspannungsgleichrichters (siehe Hüllkurvendemodulator). Dieser benötigt allerdings elektrische Energie zum Betrieb des Komparators, der schneller als ein Operationsverstärker bis zu einer Maximalfrequenz von etwa 10 MHz arbeitet.

Die Einhüllende der pulsierenden Gleichspannung ist bei Amplitudenmodulation die übertragene Information – Musik oder Sprache. Die noch enthaltenen Hochfrequenzanteile kann man nicht hören, man kann sie aber durch einen kleinen Kondensator von etwa 1 nF, der parallel zum Kopfhörer gelegt wird, glätten (im Stil eines Ladekondensators), also beseitigen. Das kann notwendig sein, um einen nachgeschalteten Verstärker nicht durch zu starke Hochfrequenzanteile zu stören.

Antenne und Erdung als Eingänge

Da die gesamte Energie lediglich der empfangenen Hochfrequenzstrahlung entnommen wird, ist eine gute Antenne essentiell für die Funktion des Detektorempfängers. Für Mittelwelle ist das Optimum eine mehrere Meter lange Freidrahtantenne. Im Freien muss aber die Blitzschlaggefahr beachtet werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet, daher die freundliche Ermahnung jedes damaligen Rundfunksprechers abends beim Sendeschluss: „Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Antenne zu erden“, d. h. Antenne und Erdleitung wurden mittels eines Schalters direkt verbunden, wodurch die Blitzenergie an der Elektronik vorbeigeleitet wurde. Wenn eine Außenantenne nicht möglich ist, sind auch ein paar Meter Draht auf dem Dachboden oder sonst wo nahe der Außenwand innerhalb eines Hauses einen Versuch wert.

Als Erdung können z. B. die Rohre einer Zentralheizung oder ein Dachrinnenabfluss geeignet sein. Ursprünglich wurde eine spezielle Elektrode in der Erde verankert und mit dem Detektor verbunden.

In der Praxis eignet sich die Heizung aber überraschenderweise manchmal ebenfalls als gute Antenne. Die Erfahrung jahrzehntelanger Experimente zeigt, dass dabei je nach örtlichen Verhältnissen ggf. eine Erdung gar nicht notwendig ist und alles auch so einwandfrei funktioniert. Im Zuge der didaktischen Beschäftigung mit der Materie sind eigene Experimente gerade hier instruktiv.

Der Antennendraht muss übrigens nicht blank sein. Eisendraht ist eher weniger geeignet, Kupfer wird am häufigsten verwendet. Die Hochfrequenzwellen stören sich nicht an den bei Schalt- oder Klingeldrähten üblichen Isolierungen. Nur metallische Abschirmungen sind ungeeignet, weil sie die Radiowellen abblocken – und sie genau für diesen Zweck zur Verhinderung von störenden Einstrahlungen eingesetzt werden.

Die Trennschärfe lässt sich oft verbessern, wenn – vor allem bei sehr langen Antennendrähten – ein kleiner Kondensator von etwa 30 pF zwischen Antenne und Schwingkreis gelegt wird (Reihenschaltung).

Alternativ sind als Antenne auch Rahmenantennen oder Ferritantennen einsetzbar. Sie bilden dabei auch gleichzeitig die Spule des Schwingkreises, s. u. Die, vom Bauvolumen her, kleinere Ferritantenne liefert, wie die gleichwertige Rahmenantenne, allerdings meistens zu wenig Empfangsenergie zum direkten Betrieb eines Kopfhörers, so dass sie nur in Detektor-Empfängern für den Ortsempfang sinnvoll ist und ein nachfolgender NF-Verstärker erforderlich sein kann, um überhaupt etwas zu hören.

Schwingkreis zur Abstimmung

Der Schwingkreis muss immer besonders hochwertig (verlustarm) sein, um für genügend Trennschärfe zu sorgen. Ein Schwingkreis besteht immer aus einer Induktivität (Spule) und aus einer Kapazität (Kondensator). Besonders bei der Spule konnte man dabei durch besondere Materialwahl einiges erreichen. So verwendete man Hochfrequenzlitze und wickelte in einer Weise, dass die Eigenkapazität der Spule möglichst gering war (Wabenspulen, Korbbodenspulen).

Um einen Schwingkreis auf den gewünschten Sender abzustimmen, muss die Resonanzfrequenz des Schwingkreises auf dessen Frequenz eingestellt werden. Dann ist der Schwingkreis in Parallelresonanz (hoher Widerstand) mit der Sendefrequenz, während alle anderen Frequenzen zur Erde kurzgeschlossen werden.

Zur Abstimmung musste also entweder die Kapazität oder die Induktivität im Schwingkreis verändert werden. Dazu verwendete man entweder einen Drehkondensator (gebräuchlich waren Luft-Drehkondensatoren oder bei geringerer Güte auch preiswertere, folien-isolierte Typen) oder machte die Spule variabel. Letzteres war mit etwas handwerklichem Geschick über einen Schiebekontakt leicht selbst anzufertigen; eine andere Möglichkeit für die Veränderung der Induktivität ist ein verschiebbarer oder mit einem Gewinde verstellbarer Pulverkern (gebundenes Eisenpulver) in der Spule.

An Spulenkonstruktionen wurden meistens Luftspulen eingesetzt. Dabei wurden auch extrem aufwendige Waben- oder Kreuzwickel- oder Korbbodenspulen (siehe Bild ganz oben) oder ineinander zur Abstimmung verdrehbare Spulenpaare verwendet (siehe Beispiele unter den Weblinks unten). Solche Spulengeometrien verringern vor allem die parasitären Kapazitäten zwischen den Windungen und erhöhen so die Güte. Als Spulendraht wird dabei Hochfrequenzlitze verwendet, die aus besonders vielen, sehr dünnen Einzeladern besteht, um den Skineffekt bei hohen Frequenzen möglichst zu begrenzen.

Für den Selbstbau bieten sich variable Kondensatoren eher weniger an. Festwerte können jedoch aus Aluminiumfolie und dünner Folie (Klebeband, Frischhaltefolie) in hoher Güte gefertigt werden.

Eine einfache Spule, wie sie in Detektorempfängern Verwendung findet, besteht aus einem Papprohr, auf das etwa 100 Windungen eines isolierten (Schalt- oder Klingel-)Drahtes aufgewickelt sind. Die Induktivität kann auch variabel ausgeführt werden, indem die Windungen mit einigen Streifen aus Klebstoff parallel zur Rolle fixiert werden und anschließend zwischen zweien solcher Streifen durch Anschleifen oder Aufkratzen der blanke Draht freigelegt wird, auf dem dann ein Schleifer bewegt werden kann. Aber auch exotische Ansätze, wie eine Korbbodenspule auf Basis eines radial geschlitzten Bierdeckels, wurden schon realisiert.

Aber auch ein Schwingkreis allerbester Qualität kann durch einen zu niederohmigen Kopfhörer so stark gedämpft werden, dass Trennschärfe und Lautstärke sehr zu wünschen übrig lassen. Das wird durch einen NF-Übertrager als Impedanzwandler behoben. Aktive Impedanzwandler benötigen allerdings Energie aus einer Batterie.

Kristall-Detektor zur Demodulation

Zur Demodulation der amplitudenmodulierten Hochfrequenz diente ein Gleichrichter aus halbleitendem Material, der sogenannte Kristall-Detektor.

Ausgang

Nach der Gleichrichtung ist eine Halbwelle der Hochfrequenzspannung abgeschnitten, es wurden aber auch Zweiweg-Gleichrichterschaltungen verwendet. Dieses Signal kann direkt mit einem Kopfhörer wiedergegeben werden, da die mechanische Trägheit des Systems dem Hochfrequenzanteil des Signals nicht folgt und nur der zeitlich gemittelte Spannungsverlauf (der der niederfrequenten Hüllkurve proportional ist), also das gewünschte Audiosignal, wiedergegeben wird.

In manchen Schaltungen wird, als Ladekondensator zur noch besseren Integration des Hochfrequenzsignals oder zur Reduktion der Verstimmung durch die Handkapazität, zusätzlich noch ein Abblock-Kondensator (typisch 2 nF) parallel zum Ausgang angeordnet.

Die verwendeten elektromagnetischen Kopfhörer waren relativ hochohmig (zum Beispiel etwa 4 kΩ). Bei genügend hohem Signalpegel konnten auch damals übliche elektromagnetische Trichterlautsprecher direkt angesteuert werden – auch diese waren hochohmig. Ein heutiger piezoelektrischer Ohrhörer ist noch viel hochohmiger, allerdings etwas unempfindlicher. Zusätzlich muss dann ein Widerstand von etwa 100 kΩ parallel geschaltet werden, um den Gleichstromkreis durch die Diode zu schließen, was für ihr ordnungsgemäßes Arbeiten erforderlich ist. Der sehr große Innenwiderstand des Kristallhörers reicht dafür nicht aus. Immerhin ersetzt die innere Kopfhörer-Kapazität – zusammen mit der Kapazität des Kopfhörer-Anschlusskabels – den bei magnetischen Hörern üblichen Parallelkondensator (Schließung des HF-Kreises).

Geeignete Kopfhörer als auch Lautsprecher müssen hochohmig sein (mehrere kΩ) und einen hohen Wirkungsgrad aufweisen, um bei dem beschränkten Signalpegel genügend Lautstärke zu erzeugen. Niederohmige elektrodynamische Kopf- oder Ohrhörer sind durch einen Übertrager anzupassen.

Schaltungsvarianten

Wenn ein starker Ortssender den gesamten Wellenbereich überstrahlt, kann man kaum andere Sender empfangen. Dann fügt man in die Antennenleitung noch einen Sperrkreis (für den praktisch das Gleiche wie für den Schwingkreis oben gilt) ein, der diesen Ortssender ausblendet, so dass schwächere Sender hörbar werden.

Wenn man sich allerdings gerade mit diesem einen Ortssender zufriedengibt, kann man die Konstruktion noch weiter vereinfachen und auf Abstimmelemente weitgehend verzichten. Mit einer Germaniumdiode, die eine geringere Schwellenspannung als eine Siliziumdiode hat, parallel zum Kopfhörer geschaltet und dann an größeren Metallteilen als Antenne, sowie an eine Erdung (z. B. Wasserrohr) angeschlossen reichte das für den Empfang. Die Antenne wirkt zusammen mit der Erde als relativ breitbandiger Schwingkreis. Seit der Abschaltung der meisten Mittelwellen-Sender ist ein Radioempfang aber nicht mehr möglich.

Der gewichtigste Nachteil dieses Empfangsprinzips ist die geringe Trennschärfe. Daher wurde auch mit mehrfachen Schwingkreisen experimentiert, doch schon bei zwei Schwingkreisen ist es kaum möglich, sie zum nötigen Gleichlauf zu bringen, sei es von Hand über getrennte Abstimmmittel, sei es über Doppeldrehkondensatoren.

Die Antennenankopplung erfolgt in der Praxis über Netzwerke aus Induktivitäten beziehungsweise Kapazitäten, die Gleichrichter-Diode schließt man meistens an einer Anzapfung innerhalb der Spulenwicklung an. Beides dient dem Ziel, den Schwingkreis weniger zu bedämpfen und dadurch dessen Güte und damit wiederum die Trennschärfe zu erhöhen.

Um die Ausgangsspannung zu erhöhen, wurde später im Zeitalter der Halbleiterdioden auch mit Doppelweggleichrichtung experimentiert, was eine gewisse Verbesserung brachte.

Es gab auch Geräte, die einen Detektorempfänger mit einer nachgeschalteten Verstärkerstufe (aus einer Röhre, später Transistor) verbanden. Da dafür aber doch eine Stromversorgung nötig wurde, konnte man auch gleich aktive Schaltungen auch im Empfängerteil einsetzen (s. u. Abschnitt Weiterentwicklung), so dass diese Variante keine große Verbreitung fand.

Der Detektor als Bauteil

Die Detektorempfänger in der Anfangszeit des Hörfunkempfangs waren zumeist mit Kristall-Detektoren als Gleichrichtungsbauteil ausgestattet und wurden dementsprechend auch als Kristalldetektor-Empfänger bezeichnet. Frühe in Serie hergestellte Bauteile waren beispielsweise ein Karborund-Detektor oder Greenleaf Whittier Pickards Perikon.

Kristall-Detektor

Beim Kristall-Detektor kamen vor allem Bleiglanz und Pyrit zum Einsatz, die als Erze in der Natur vorkommen. In Krisenzeiten wurden artverwandte Materialien (Schwefel-Verbindungen) auch künstlich hergestellt. Diese waren begehrte Handelsgüter (Schwarzmarkt).

Bei einem Kristall-Detektor wurde ein etwa 5 mm großer Kristall in eine metallische Halterung eingespannt, die den einen Pol der Diode bildete. Vom anderen Pol wurde eine Metallspitze einstellbar auf einen Punkt des Kristalls aufgedrückt, so dass ein Schottky-Kontakt entstand. Genau gesehen handelte es sich beim Kristall-Detektor also um eine Schottky-Diode. Die Bedienung des Empfängers mit einem Detektorkristall war sehr diffizil und erforderte einiges Geschick und eine ruhige Hand, da mit Hilfe einer Metallspitze eine geeignete Stelle auf dem Kristall gesucht werden musste, die einen Gleichrichter-Effekt aufwies. Kommerzielle Versionen eines Kristalldetektors hatten die Anordnung in ein kleines Glasrohr eingeschlossen, das quer auf zwei Bananensteckstiften montiert war und damit in die entsprechenden Bananenbuchsen des Detektorempfängers gesteckt wurde. An einem Ende schaute ein Metallröhrchen mit Griff heraus, mit dem man dann die Metallspitze bewegen und mit ihr auf dem Kristall herumstochern konnte. Vornehme Geräte führten bei Drehung des Griffs abwechselnd eine Hebe-/Absenk- und eine Drehbewegung aus, so dass durch einfaches Drehen immer neue Aufsetzpunkte erreicht wurden.

Bei Selbstbau- oder Demonstrationsexperimenten ist so ein Schottky-Kontakt schon mit ganz primitiven Mitteln herstellbar, wobei z. B. ein rostiges Blech als ein Pol dient und als anderer Pol ein Graphit-Bleistift, der mit einer aufgewickelten Drahtspirale als Feder auf dieses Blech drückt.

Halbleiterdiode

Später wurden anstelle des schwieriger zu bedienenden Kristalldetektors Dioden aus industriellen Halbleitereinkristallen (z. B. etwa ab den 1940er Spitzendioden und ab den 1950er Jahren Germaniumdioden) verwendet, die den alten Kristalldetektoren in Größe, Preis, Handhabung und Betriebssicherheit weit überlegen waren. PN-Siliziumsignaldioden sind allerdings wegen ihrer höheren Innenwiderstände sorgfältig an den Schwingkreis und Hörer anzupassen. Besonders moderne Exemplare mit Innenwiderständen von einigen MΩ sind vorzustromen, dieses war auch bei den Kristalldetektoren, mit ihren kaum vorhersagbaren Eigenschaften, von Anfang an üblich, durch besondere Kristallkombinationen konnte mit Vorstromen (d. h. mittels einer Batterie wird ein gewisser Grundstrom durch den Detektor geleitet; es handelt sich dabei um eine Vorstufe zum Transistor) sogar eine Verstärkung erreicht werden. Verwendung fanden auch Vakuumröhren (z. B. eine Röhrendiode), die jedoch aufgrund einiger Nachteile wie z. B. einer relativ hohen Heizleistung, einer vier- bis siebenfach so geringen Empfindlichkeit sowie aufgrund der wenig später verfügbar werdenden Alternative der Röhrentriode mitsamt deren zwar komplexeren, jedoch wesentlich leistungsfähigeren Audion-Schaltungen, nur kurzzeitig Verwendung fanden.

Geschichte

Siehe auch: Erfindung des Radios

Geschichtlich ältere Detektorbausteine waren unter anderem der Kohärer (auch genannt: Fritter s. u.) und der magnetische Detektor, welche zur Detektion von hochfrequenten Schwingungen eingesetzt wurde. Der Kristall-Detektor war jedoch ein großer Fortschritt denn mit diesen älteren Bauteilen konnte kein Sprach- bzw. Musikempfang realisiert werden, sondern nur das Vorhandensein einer hochfrequenten Schwingung angezeigt werden bzw. lediglich ein Morsesignal empfangen werden. Ein weiterer Vorgänger des Kristall-Detektors, aber schon zur Demodulation von tönenden Sendungen einsetzbar, war die elektrolytische Schloemilch-Zelle. Sie war jedoch umständlich zu bedienen und brauchte, wie der Fritter auch, eine Vorspannung. Auch Reginald Fessendens Empfänger seiner ersten Hörfunkausstrahlung von 1906 bauten auf dieses elektrolytische Prinzip auf.

Kleine Zeitskala in der zeitlichen Umgebung des Kristalldetektors:

  • 1886 Temistocle Calzecchi-Onesti erfand den ersten Kohärer
  • 1879 Fritter-Entwicklungen von D. E. Hughes und 1892 von E. Branly (noch ohne tönende Demodulation)
  • 1874 Entdeckung des Detektoreffekts von Metallsulfiden und -oxiden durch Ferdinand Braun.
  • 1902 Zelle von Schloemilch.
  • 1904 Röhrendiode von Wehnelt und John Ambrose Fleming.
  • 1904 bis 1907, Entwicklung von Kristalldetektoren u. a. von J. C. Bose, F. Braun, G. W. Pickard und .
  • 1907 Röhrentriode durch Lee de Forest
  • 1911 HF-Verstärker mittels Röhrentriode Otto von Bronk
  • 1913 Rückkopplung von Alexander Meißner, womit der Weg zum rückgekoppelten Audion-Empfänger frei wurde.
  • 1946 Die Spitzendiode als Kriegsprodukt dringt auf den zivilen Markt.
  • 1948 Der Spitzentransistor wird von Shockley, Bardeen und Brattain erfunden und dringt sofort bis zu Frequenzen von 20 MHz vor. Zur Übertragung von Sprache oder Musik wurden wegen der dazu erforderlichen Modulation Sender mit Elektronenröhren verwendet.

Moderner Detektor

Ein klassischer Detektor entnimmt alle Energie dem Schwingkreis und verringert dessen Gütefaktor, weil der angeschlossene Kopfhörer wie ein parallel geschalteter, niederohmiger Widerstand dämpfend wirkt. Die Folgen: Die Bandbreite wird sehr groß und die HF-Amplitude wird kleiner. Trennschärfe und Lautstärke lassen sich erheblich verbessern, wenn man die Belastung des Schwingkreises durch einen Impedanzwandler reduziert. Der Feldeffekttransistor BF244 hat bei Mittelwelle einen Eingangswiderstand von etwa 1 MΩ, der Ausgangswiderstand liegt bei einigen 1000 Ω. An dieser Stelle kann man einen Spannungsverdoppler anschließen, um höhere Lautstärke zu erreichen. Als Gleichrichter sind nur Germaniumdioden oder Schottky-Dioden geeignet, weil diese ausreichend geringe Schwellenspannungen um 0,2 V aufweisen. Der Widerstand des Kopfhörers soll zwischen 500 Ω und 50 kΩ liegen, notfalls muss ein entsprechender Widerstand eingebaut werden.

Eine weitere Verbesserung ist durch Kathodengleichrichtung möglich, wobei die energieintensive Elektronenröhre durch Ausnutzung röhrenähnlicher Leistungsmerkmale eines Sperrschicht-Feldeffekttransistors (FET) ersetzt wird. Da diese Schaltung keine Schwellenspannung aufweist, sind Signale von wenigen Millivolt demodulierbar.

Im Rahmen von Wettbewerben, z. B. dem „Annual Crystal Set DX Contest“, kämpfen Bastler mit selbstgebauten Detektorempfängern um den besten Empfänger. So konnten beim Wettbewerb 2003 vom Sieger über 190 Sender in bis zu 4000 km Entfernung abgehört werden. Auch 2013 gab es einen Ausscheid mit Detektor-Disziplinen, den Homebrew Radiocontest.

Weiterentwicklung

Ab den frühen 1920er Jahren gab es neben dem Detektorradio einen weiteren Geradeausempfänger – das Audion. Der Detektor hatte bisher den Vorteil, dass ein Selbstbau um etwa ein Drittel billiger war als der eines Audionempfängers und dass er keine eigene Batterie und keine weitere externe Energiequelle benötigte. In Deutschland betrug der Ausstattungsgrad mit Detektoren 1924 noch über 50 %. Aber das Audion wurde u. a. durch den ab 1926 produzierten preiswerten Empfänger der Loewe Audion GmbH Ortsempfänger OE333 populärer, dessen Erfolg einige Veränderungen am deutschen Markt verursachte. Erstmals nahmen die Verkaufszahlen von Detektorradios ab, und auch die Preise anderer angebotener Audionempfänger fielen. In Deutschland lösten die preiswerten Volksempfänger viele Detektorradios ab. Aber schon in den 1930er Jahren bedrängte dann der technisch überlegene Überlagerungsempfänger die Detektor- und Audionradios erheblich am Markt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg jedoch in der Nachkriegszeit in Europa für Detektor- wie für den Audion-Empfänger die Beliebtheit wieder an. Verlage wie Radio RIM in München veröffentlichten Schaltungen zum Nachbau.

Noch zu Anfang der Transistorzeit in den 1950er Jahren wurden Audion-ähnliche Transistorschaltungen oder Reflexempfänger mit ähnlicher Technik eingesetzt. Heute sind aber praktisch nur noch Überlagerungsempfänger im Einsatz. Für Sonderzwecke (z. B. Schulung, Experimente) ist der Detektorempfänger aber auch heute noch ein lohnendes Projekt.

Detektorempfänger sind mit gleichem Grundaufbau auch für UKW-Empfang realisierbar – die Frequenzmodulation kann nach dem Prinzip des Flankendemodulators demoduliert werden. Dazu muss der Schwingkreis gegenüber der Sendefrequenz etwas verstimmt sein. Als Antenne dient z. B. ein Halbwellen-Schleifendipol. Solche Geräte wurden nie kommerziell gefertigt, der Bau und die Verwendung im Nahfeld eines UKW-Senders ist jedoch lehrreich.

In Bezug auf die Energieversorgung kann man Rectenna (aus dem Englischen von rectifying antenna) als Nachfolger sehen. So wird eine Schaltungsanordnung bezeichnet, die Hochfrequenzenergie empfängt und diese dann in eine Gleichspannung umwandelt.

Durch die Abschaltung von vielen leistungsstarken Rundfunksendern im Mittelwellenbereich können heute weniger Radiosender aus Europa als noch vor 25 Jahren auch mit Detektorempfängern empfangen werden. Allerdings wird mit der abnehmenden Senderdichte der Fernempfang mit einem Detektorradio leichter möglich.

Zitat

In seinem Roman It’s a Battlefield (1934), dessen Handlungsort das Londoner Stadtgebiet ist, erwähnt der Schriftsteller Graham Greene in einem kurzen Dialog den Detektorempfänger. In der deutschen Übersetzung von Walter Puchwein lautet der Dialog:

„Moskau habe ich gehört“, erklärte Crabbe, „Rom habe ich gehört, New York, aber Genf kann ich nicht kriegen. Was für einen Apparat haben Sie?“ fauchte er Surrogate an.
„Verzeihen Sie“, erwiderte dieser, „aber ich glaube, Sie haben mich mißverstanden. Ich sprach vorhin nicht von der Radiostation …“
„Erzählen Sie mir nur nichts von einem Kristall“, fiel ihm Crabbe ins Wort. „Ich bin zwar ein alter Mann, aber noch nicht verblödet. Was die Leute mir für Geschichten erzählen über Stationen, die sie angeblich mit Kristalldetektoren bekommen können …“

Inge Jens schreibt in ihren „Unvollständige Erinnerungen“

Später, nach dem Krieg, schliefen wir (Inge Jens, 18-jährig und ihr um 5 Jahre jüngerer Bruder) in einem sehr kleinen Raum ... Dort hörten wir unter unseren ziegelsteingewärmten Decken mit Hilfe von auf Zigarettenkästen montierten Detektoren Radio: Hörspiele, Musik etc. – so lange wie jeder wollte. Mit Detektorenradios kann man sich nicht stören.

Siehe auch

  • Magnetischer Detektor
  • Geschichte des Hörfunks

Weblinks

Commons: Detektorempfänger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Historische Information zu alten Radios und deren Technik
  • Detektorempfänger mit Baukasten-Mitteln gebaut
  • Gollums Welt der Detektorempfänger
  • Bastelprojekte speziell für Kurzwellenempfang
  • Prinzip des Detektorempfangs mit dem Bild einer Rahmenantenne
  • Linksammlung und Glossar rund um Detektorempfänger – teilweise englisch
  • Erläuterung der theoretischen Hintergründe bis zum Weitempfang
  • Spulen für Detektorempfänger

Einzelnachweise

  1. Friedrich Benz: Einführung in die Funktechnik. Springer-Verlag, Wien 1937.
  2. Bild einer Radiopostkarte.
  3. Datasheet LT1016, (PDF; 983 kB), abgerufen am 16. September 2016.
  4. Hans Heinrich Meinke, Friedrich-Wilhelm Gundlach: Taschenbuch der Hochfrequenztechnik – Band 2: Komponenten. Springer-Verlag, Berlin 1992. ISBN 3-540-54714-2. S. N16.
  5. Kristalloden Technik, R. Rost, Verlag Wilhelm Ernst und Sohn 1954, S. 157.
  6. Radiobasteln für Jungen, Heinz Richter, Franckh’sche Verlagsbuchhandlung 1974, S. 27.
  7. RIM bastelbuch 1964 („RIM-Buch“), Radio-RIM, München 1964, S. 83.
  8. Vladimir Gurevitch: Electric relays: Principles Applications. Taylor & Francis Group/CRC Press. Boca Ratin (Florida USA) 2006. S. 211ff. ISBN 978-0-8493-4188-5.
  9. Thomas H. Lee: Planar Microwave Engineering: A practical guide to theory, measurements and circuits. Cambridge University Press. Edinburgh 2004. S. 297ff. ISBN 978-0-521-83526-8.
  10. Empfangsschaltungen, in: „Des Funkbastlers Ratgeber“. Broschüre der Firma Anschütz & Co. Kiel, 1926. S. 14–22 und 32–43.
  11. Rundfunkempfang ohne Röhren, Herbert G. Mende, Franzis Verlag, 1959, S. 16.
  12. Siegfried Wirsum: „Radiobasteln mit Feldeffekttransistoren“. Radio RIM. München 1973. S. 7ff.
  13. Berthold Bosch, Detektor Fernempfang
  14. Veröffentlichungen von Dave Schmarder theradioboard.com, abgerufen am 20. April 2014, englisch.
  15. Eva Susanne Breßler: „Von der Experimentierbühne zum Propagandainstrument: Die Geschichte der Funkausstellung 1924 bis 1939“. Böhlau Verlag GmbH und Cie. Köln 2009. S. 73ff. ISBN 978-3-412-20241-5.
  16. Graham Greene: It’s a Battlefield. William Heinemann, London 1934. Deutsche Übersetzung von Walter Puchwein. Schlachtfeld des Lebens. Rowohlt, Hamburg 1952/April 1953, S. 69.
  17. Rowohlt, Reinbek 2009, ISBN 978-3-498-03233-3. Seite 23
Dieser Artikel wurde am 21. April 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.
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Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 07 Jul 2025 / 16:28

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Detektorempfanger von lateinisch detegere entdecken auch Detektorradio Diodenempfanger waren in den Anfangstagen des Rundfunks die einfachsten Gerate zum Empfang von Horfunksendungen die zum Beispiel uber Kurz Mittel oder Langwelle amplitudenmoduliert ausgestrahlt wurden Auch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg waren solche einfachen Gerate angesichts der schlechten Wirtschaftslage wieder starker verbreitet Auch die Firma Siemens baute festabgestimmte Detektorempfanger wie den sogenannten Berlin Stecker zum Empfang eines starken lokalen Radiosenders Detektorempfanger englisch crystal radio Historischer Detektorempfanger der Firma Heliogen Deutschland 1935 Aufgesteckt sind links oben eine Schwingkreisspule und ein Kristall Detektor sowie links unten ein Sperrkreis Historischer Detektorempfanger der Firma Heliogen Deutschland 1935 Aufgesteckt sind links oben eine Schwingkreisspule und ein Kristall Detektor sowie links unten ein Sperrkreis Gerat BauteilKlasse GeradeausempfangerErfindung 1 Halfte 20 JahrhundertTechnikStromversorgung keine notwendigAktive Bauelemente Minimal 1 Kristalldetektor bzw DiodeWiedergabe uber KopfhorerFrequenzband Je nach aufgesteckter Antennenspule Lang Mittel und Kurzwelle UKW bedingt moglich Schaltungsbeispiel eines Einkreis DetektorempfangersSchaltungsbeispiel eines Einkreis Detektorempfangers Detektorempfanger bestehen nur aus wenigen Bauteilen und arbeiten ohne eigene Stromversorgung es fehlen also Batterien oder Netzteile Die gesamte fur den Betrieb notige Energie entstammt den von einer Sendeanlage verbreiteten elektromagnetischen Wellen Die einfache Technik macht ihn auch heute noch zu einem beliebten Objekt fur Bastler und fur Ausbildungszwecke Aufbau und SchaltungEin Selbstbau Detektorempfanger mit Diode rechts unten als Gleichrichter die drei Bauelemente Spule links unten Folien Drehkondensator Mitte und Diode sind gut erkennbar Der Detektorempfanger ist die einfachste Version eines Geradeausempfangers Der grundsatzliche Aufbau besteht aus den Eingangen fur Antenne und Erde einem oder mehreren Schwingkreisen zur Abstimmung auf einen bestimmten Sender dem Hullkurvendemodulator in Form eines Gleichrichters und dem Ausgang an dem typischerweise ein hochohmiger Kopfhorer angeschlossen wird Obwohl der Schaltplan nur sehr wenige Bauteile aufweist war der Aufbau fruher teilweise sehr voluminos weil man damals mehr Wert auf die mechanische Ausfuhrung mancher Komponenten legte und Miniaturisierung noch kein Thema war Detektorradio aus Schweden mit Bananenbuchsenanschlussen Ein Empfanger bestand oft aus einem Gehause das mit Bananenbuchsen ausgestattet war um die Eingange Antenne Erde und Ausgange Kopfhorer anschliessen zu konnen Oft gab es noch weitere Bananenbuchsen fur extern wechselbare Komponenten wie vor allem den Detektor selbst s u und manchmal auch Spulen s u um den Wellenlangenbereich zu wechseln Detektorempfanger mussen allerdings nicht immer klobig sein Miniaturisierung gab es auch schon in den 1920er Jahren In der Schatzkammer des Museums fur Kommunikation in Berlin und im Thuringer Museum fur Elektrotechnik Erfurt findet man eine historische Radio Postkarte Sie hat eine Dicke von etwa vier bis funf Millimetern und das Format einer normalen Postkarte Es gab noch weitere ahnliche Gerate FunktionOben Niederfrequenz Mitte unmodulierte Hochfrequenz Unten amplitudenmodulierte HF Durch die Vielzahl der elektromagnetischen Wellen Radiowellen in unserer Umgebung werden Elektronen im Antennendraht in Schwingungen versetzt es fliessen schwache Wechselstrome Diese sind ein Gemisch aus Stromen sehr unterschiedlicher Frequenz und Amplitude Wurde man diesen Gesamtstrom demodulieren konnte man ein Gemisch der Sendungen aller nahegelegenen Rundfunksender horen Ein Schwingkreis ermoglicht das Herausfiltern einer gewunschten Frequenz In der hier gezeigten Anordnung Sperrkreis stellt er fur die eingestellte Frequenz einen grossen Widerstand dar womit diese eine entsprechende Spannung am Diodenkreis erzeugt Andere Frequenzen werden dagegen mehr oder weniger kurzgeschlossen Ein einziger Schwingkreis arbeitet dabei aber noch unvollkommen Es ist sinnlos unmittelbar am Schwingkreis einen Kopfhorer anzuschliessen weil die Niederfrequenz symmetrisch auf die Hochfrequenz aufmoduliert ist siehe Abbildung Der Horer wurde den Durchschnittswert ausgeben die Nulllinie also nichts Die Diode beseitigt durch Gleichrichtung Demodulation diese Symmetrie Demodulation wird durch Abschneiden entweder der positiven oder der negativen Halbwelle der empfangenen Wechselspannung am Schwingkreis erzielt Das ist Aufgabe des Gleichrichterbauteils beispielsweise Kristall Detektor oder Diode Sie lasst nur eine Halbwelle durch und macht aus der Wechselspannung eine pulsierende Gleichspannung Deren Einhullende im unteren Bild blau gezeichnet ist die gewunschte Niederfrequenz Der Kopfhorer vermag den einzelnen Stromstossen nicht zu folgen und bewegt sich nach dem Durchschnittswert also in etwa der besagten Hullkurve was aber der gewunschten Niederfrequenz entspricht Wenn der Sender nicht zu weit entfernt ist zeigt ein Oszilloskop zwischen dem oberen und unteren Ende des Schwingkreises typischerweise ein Bild wie das untere an mit einer Spitzenspannung von mindestens 200 mV 600 mV ist noch besser Wenn dieser Wert nicht uberschritten wird kann durch die Germaniumdiode niemals Strom fliessen weil ihre Schwellenspannung nicht erreicht wird Dann hort man nichts obwohl ein Signal vorhanden ist Silizium Dioden sind ungeeignet da ihre Schwellenspannung bei 600 mV liegt Ein elektronisches Bauelement mit der Schwellenspannung Null ware wunschenswert existiert aber nur in Form eines Spitzenspannungsgleichrichters siehe Hullkurvendemodulator Dieser benotigt allerdings elektrische Energie zum Betrieb des Komparators der schneller als ein Operationsverstarker bis zu einer Maximalfrequenz von etwa 10 MHz arbeitet Die Einhullende der pulsierenden Gleichspannung ist bei Amplitudenmodulation die ubertragene Information Musik oder Sprache Die noch enthaltenen Hochfrequenzanteile kann man nicht horen man kann sie aber durch einen kleinen Kondensator von etwa 1 nF der parallel zum Kopfhorer gelegt wird glatten im Stil eines Ladekondensators also beseitigen Das kann notwendig sein um einen nachgeschalteten Verstarker nicht durch zu starke Hochfrequenzanteile zu storen Antenne und Erdung als EingangeDa die gesamte Energie lediglich der empfangenen Hochfrequenzstrahlung entnommen wird ist eine gute Antenne essentiell fur die Funktion des Detektorempfangers Fur Mittelwelle ist das Optimum eine mehrere Meter lange Freidrahtantenne Im Freien muss aber die Blitzschlaggefahr beachtet werden was zusatzlichen Aufwand bedeutet daher die freundliche Ermahnung jedes damaligen Rundfunksprechers abends beim Sendeschluss Und vergessen Sie bitte nicht Ihre Antenne zu erden d h Antenne und Erdleitung wurden mittels eines Schalters direkt verbunden wodurch die Blitzenergie an der Elektronik vorbeigeleitet wurde Wenn eine Aussenantenne nicht moglich ist sind auch ein paar Meter Draht auf dem Dachboden oder sonst wo nahe der Aussenwand innerhalb eines Hauses einen Versuch wert Als Erdung konnen z B die Rohre einer Zentralheizung oder ein Dachrinnenabfluss geeignet sein Ursprunglich wurde eine spezielle Elektrode in der Erde verankert und mit dem Detektor verbunden In der Praxis eignet sich die Heizung aber uberraschenderweise manchmal ebenfalls als gute Antenne Die Erfahrung jahrzehntelanger Experimente zeigt dass dabei je nach ortlichen Verhaltnissen ggf eine Erdung gar nicht notwendig ist und alles auch so einwandfrei funktioniert Im Zuge der didaktischen Beschaftigung mit der Materie sind eigene Experimente gerade hier instruktiv Der Antennendraht muss ubrigens nicht blank sein Eisendraht ist eher weniger geeignet Kupfer wird am haufigsten verwendet Die Hochfrequenzwellen storen sich nicht an den bei Schalt oder Klingeldrahten ublichen Isolierungen Nur metallische Abschirmungen sind ungeeignet weil sie die Radiowellen abblocken und sie genau fur diesen Zweck zur Verhinderung von storenden Einstrahlungen eingesetzt werden Die Trennscharfe lasst sich oft verbessern wenn vor allem bei sehr langen Antennendrahten ein kleiner Kondensator von etwa 30 pF zwischen Antenne und Schwingkreis gelegt wird Reihenschaltung Alternativ sind als Antenne auch Rahmenantennen oder Ferritantennen einsetzbar Sie bilden dabei auch gleichzeitig die Spule des Schwingkreises s u Die vom Bauvolumen her kleinere Ferritantenne liefert wie die gleichwertige Rahmenantenne allerdings meistens zu wenig Empfangsenergie zum direkten Betrieb eines Kopfhorers so dass sie nur in Detektor Empfangern fur den Ortsempfang sinnvoll ist und ein nachfolgender NF Verstarker erforderlich sein kann um uberhaupt etwas zu horen Schwingkreis zur AbstimmungDer Schwingkreis muss immer besonders hochwertig verlustarm sein um fur genugend Trennscharfe zu sorgen Ein Schwingkreis besteht immer aus einer Induktivitat Spule und aus einer Kapazitat Kondensator Besonders bei der Spule konnte man dabei durch besondere Materialwahl einiges erreichen So verwendete man Hochfrequenzlitze und wickelte in einer Weise dass die Eigenkapazitat der Spule moglichst gering war Wabenspulen Korbbodenspulen Um einen Schwingkreis auf den gewunschten Sender abzustimmen muss die Resonanzfrequenz des Schwingkreises auf dessen Frequenz eingestellt werden Dann ist der Schwingkreis in Parallelresonanz hoher Widerstand mit der Sendefrequenz wahrend alle anderen Frequenzen zur Erde kurzgeschlossen werden Zur Abstimmung musste also entweder die Kapazitat oder die Induktivitat im Schwingkreis verandert werden Dazu verwendete man entweder einen Drehkondensator gebrauchlich waren Luft Drehkondensatoren oder bei geringerer Gute auch preiswertere folien isolierte Typen oder machte die Spule variabel Letzteres war mit etwas handwerklichem Geschick uber einen Schiebekontakt leicht selbst anzufertigen eine andere Moglichkeit fur die Veranderung der Induktivitat ist ein verschiebbarer oder mit einem Gewinde verstellbarer Pulverkern gebundenes Eisenpulver in der Spule An Spulenkonstruktionen wurden meistens Luftspulen eingesetzt Dabei wurden auch extrem aufwendige Waben oder Kreuzwickel oder Korbbodenspulen siehe Bild ganz oben oder ineinander zur Abstimmung verdrehbare Spulenpaare verwendet siehe Beispiele unter den Weblinks unten Solche Spulengeometrien verringern vor allem die parasitaren Kapazitaten zwischen den Windungen und erhohen so die Gute Als Spulendraht wird dabei Hochfrequenzlitze verwendet die aus besonders vielen sehr dunnen Einzeladern besteht um den Skineffekt bei hohen Frequenzen moglichst zu begrenzen Fur den Selbstbau bieten sich variable Kondensatoren eher weniger an Festwerte konnen jedoch aus Aluminiumfolie und dunner Folie Klebeband Frischhaltefolie in hoher Gute gefertigt werden Eine einfache Spule wie sie in Detektorempfangern Verwendung findet besteht aus einem Papprohr auf das etwa 100 Windungen eines isolierten Schalt oder Klingel Drahtes aufgewickelt sind Die Induktivitat kann auch variabel ausgefuhrt werden indem die Windungen mit einigen Streifen aus Klebstoff parallel zur Rolle fixiert werden und anschliessend zwischen zweien solcher Streifen durch Anschleifen oder Aufkratzen der blanke Draht freigelegt wird auf dem dann ein Schleifer bewegt werden kann Aber auch exotische Ansatze wie eine Korbbodenspule auf Basis eines radial geschlitzten Bierdeckels wurden schon realisiert Aber auch ein Schwingkreis allerbester Qualitat kann durch einen zu niederohmigen Kopfhorer so stark gedampft werden dass Trennscharfe und Lautstarke sehr zu wunschen ubrig lassen Das wird durch einen NF Ubertrager als Impedanzwandler behoben Aktive Impedanzwandler benotigen allerdings Energie aus einer Batterie Kristall Detektor zur DemodulationZur Demodulation der amplitudenmodulierten Hochfrequenz diente ein Gleichrichter aus halbleitendem Material der sogenannte Kristall Detektor AusgangTypischer zeitgenossischer Kopfhorer Nach der Gleichrichtung ist eine Halbwelle der Hochfrequenzspannung abgeschnitten es wurden aber auch Zweiweg Gleichrichterschaltungen verwendet Dieses Signal kann direkt mit einem Kopfhorer wiedergegeben werden da die mechanische Tragheit des Systems dem Hochfrequenzanteil des Signals nicht folgt und nur der zeitlich gemittelte Spannungsverlauf der der niederfrequenten Hullkurve proportional ist also das gewunschte Audiosignal wiedergegeben wird 1600 Ohm In manchen Schaltungen wird als Ladekondensator zur noch besseren Integration des Hochfrequenzsignals oder zur Reduktion der Verstimmung durch die Handkapazitat zusatzlich noch ein Abblock Kondensator typisch 2 nF parallel zum Ausgang angeordnet Die verwendeten elektromagnetischen Kopfhorer waren relativ hochohmig zum Beispiel etwa 4 kW Bei genugend hohem Signalpegel konnten auch damals ubliche elektromagnetische Trichterlautsprecher direkt angesteuert werden auch diese waren hochohmig Ein heutiger piezoelektrischer Ohrhorer ist noch viel hochohmiger allerdings etwas unempfindlicher Zusatzlich muss dann ein Widerstand von etwa 100 kW parallel geschaltet werden um den Gleichstromkreis durch die Diode zu schliessen was fur ihr ordnungsgemasses Arbeiten erforderlich ist Der sehr grosse Innenwiderstand des Kristallhorers reicht dafur nicht aus Immerhin ersetzt die innere Kopfhorer Kapazitat zusammen mit der Kapazitat des Kopfhorer Anschlusskabels den bei magnetischen Horern ublichen Parallelkondensator Schliessung des HF Kreises Geeignete Kopfhorer als auch Lautsprecher mussen hochohmig sein mehrere kW und einen hohen Wirkungsgrad aufweisen um bei dem beschrankten Signalpegel genugend Lautstarke zu erzeugen Niederohmige elektrodynamische Kopf oder Ohrhorer sind durch einen Ubertrager anzupassen SchaltungsvariantenWenn ein starker Ortssender den gesamten Wellenbereich uberstrahlt kann man kaum andere Sender empfangen Dann fugt man in die Antennenleitung noch einen Sperrkreis fur den praktisch das Gleiche wie fur den Schwingkreis oben gilt ein der diesen Ortssender ausblendet so dass schwachere Sender horbar werden Wenn man sich allerdings gerade mit diesem einen Ortssender zufriedengibt kann man die Konstruktion noch weiter vereinfachen und auf Abstimmelemente weitgehend verzichten Mit einer Germaniumdiode die eine geringere Schwellenspannung als eine Siliziumdiode hat parallel zum Kopfhorer geschaltet und dann an grosseren Metallteilen als Antenne sowie an eine Erdung z B Wasserrohr angeschlossen reichte das fur den Empfang Die Antenne wirkt zusammen mit der Erde als relativ breitbandiger Schwingkreis Seit der Abschaltung der meisten Mittelwellen Sender ist ein Radioempfang aber nicht mehr moglich Der gewichtigste Nachteil dieses Empfangsprinzips ist die geringe Trennscharfe Daher wurde auch mit mehrfachen Schwingkreisen experimentiert doch schon bei zwei Schwingkreisen ist es kaum moglich sie zum notigen Gleichlauf zu bringen sei es von Hand uber getrennte Abstimmmittel sei es uber Doppeldrehkondensatoren Die Antennenankopplung erfolgt in der Praxis uber Netzwerke aus Induktivitaten beziehungsweise Kapazitaten die Gleichrichter Diode schliesst man meistens an einer Anzapfung innerhalb der Spulenwicklung an Beides dient dem Ziel den Schwingkreis weniger zu bedampfen und dadurch dessen Gute und damit wiederum die Trennscharfe zu erhohen Um die Ausgangsspannung zu erhohen wurde spater im Zeitalter der Halbleiterdioden auch mit Doppelweggleichrichtung experimentiert was eine gewisse Verbesserung brachte Es gab auch Gerate die einen Detektorempfanger mit einer nachgeschalteten Verstarkerstufe aus einer Rohre spater Transistor verbanden Da dafur aber doch eine Stromversorgung notig wurde konnte man auch gleich aktive Schaltungen auch im Empfangerteil einsetzen s u Abschnitt Weiterentwicklung so dass diese Variante keine grosse Verbreitung fand Der Detektor als BauteilDie Detektorempfanger in der Anfangszeit des Horfunkempfangs waren zumeist mit Kristall Detektoren als Gleichrichtungsbauteil ausgestattet und wurden dementsprechend auch als Kristalldetektor Empfanger bezeichnet Fruhe in Serie hergestellte Bauteile waren beispielsweise ein Karborund Detektor oder Greenleaf Whittier Pickards Perikon Kristall Detektor IV Kennlinie verschiedener DiodenTypische Kristalldetektor Schottky Diode um ca 1923Kristalldetektor gekapselt um ca 1960 WISIDetektorkristalle in der HandelsverpackungAlte Bauformen von Germaniumdioden Beim Kristall Detektor kamen vor allem Bleiglanz und Pyrit zum Einsatz die als Erze in der Natur vorkommen In Krisenzeiten wurden artverwandte Materialien Schwefel Verbindungen auch kunstlich hergestellt Diese waren begehrte Handelsguter Schwarzmarkt Bei einem Kristall Detektor wurde ein etwa 5 mm grosser Kristall in eine metallische Halterung eingespannt die den einen Pol der Diode bildete Vom anderen Pol wurde eine Metallspitze einstellbar auf einen Punkt des Kristalls aufgedruckt so dass ein Schottky Kontakt entstand Genau gesehen handelte es sich beim Kristall Detektor also um eine Schottky Diode Die Bedienung des Empfangers mit einem Detektorkristall war sehr diffizil und erforderte einiges Geschick und eine ruhige Hand da mit Hilfe einer Metallspitze eine geeignete Stelle auf dem Kristall gesucht werden musste die einen Gleichrichter Effekt aufwies Kommerzielle Versionen eines Kristalldetektors hatten die Anordnung in ein kleines Glasrohr eingeschlossen das quer auf zwei Bananensteckstiften montiert war und damit in die entsprechenden Bananenbuchsen des Detektorempfangers gesteckt wurde An einem Ende schaute ein Metallrohrchen mit Griff heraus mit dem man dann die Metallspitze bewegen und mit ihr auf dem Kristall herumstochern konnte Vornehme Gerate fuhrten bei Drehung des Griffs abwechselnd eine Hebe Absenk und eine Drehbewegung aus so dass durch einfaches Drehen immer neue Aufsetzpunkte erreicht wurden Bei Selbstbau oder Demonstrationsexperimenten ist so ein Schottky Kontakt schon mit ganz primitiven Mitteln herstellbar wobei z B ein rostiges Blech als ein Pol dient und als anderer Pol ein Graphit Bleistift der mit einer aufgewickelten Drahtspirale als Feder auf dieses Blech druckt Halbleiterdiode Spater wurden anstelle des schwieriger zu bedienenden Kristalldetektors Dioden aus industriellen Halbleitereinkristallen z B etwa ab den 1940er Spitzendioden und ab den 1950er Jahren Germaniumdioden verwendet die den alten Kristalldetektoren in Grosse Preis Handhabung und Betriebssicherheit weit uberlegen waren PN Siliziumsignaldioden sind allerdings wegen ihrer hoheren Innenwiderstande sorgfaltig an den Schwingkreis und Horer anzupassen Besonders moderne Exemplare mit Innenwiderstanden von einigen MW sind vorzustromen dieses war auch bei den Kristalldetektoren mit ihren kaum vorhersagbaren Eigenschaften von Anfang an ublich durch besondere Kristallkombinationen konnte mit Vorstromen d h mittels einer Batterie wird ein gewisser Grundstrom durch den Detektor geleitet es handelt sich dabei um eine Vorstufe zum Transistor sogar eine Verstarkung erreicht werden Verwendung fanden auch Vakuumrohren z B eine Rohrendiode die jedoch aufgrund einiger Nachteile wie z B einer relativ hohen Heizleistung einer vier bis siebenfach so geringen Empfindlichkeit sowie aufgrund der wenig spater verfugbar werdenden Alternative der Rohrentriode mitsamt deren zwar komplexeren jedoch wesentlich leistungsfahigeren Audion Schaltungen nur kurzzeitig Verwendung fanden Geschichte Siehe auch Erfindung des Radios Geschichtlich altere Detektorbausteine waren unter anderem der Koharer auch genannt Fritter s u und der magnetische Detektor welche zur Detektion von hochfrequenten Schwingungen eingesetzt wurde Der Kristall Detektor war jedoch ein grosser Fortschritt denn mit diesen alteren Bauteilen konnte kein Sprach bzw Musikempfang realisiert werden sondern nur das Vorhandensein einer hochfrequenten Schwingung angezeigt werden bzw lediglich ein Morsesignal empfangen werden Ein weiterer Vorganger des Kristall Detektors aber schon zur Demodulation von tonenden Sendungen einsetzbar war die elektrolytische Schloemilch Zelle Sie war jedoch umstandlich zu bedienen und brauchte wie der Fritter auch eine Vorspannung Auch Reginald Fessendens Empfanger seiner ersten Horfunkausstrahlung von 1906 bauten auf dieses elektrolytische Prinzip auf Kleine Zeitskala in der zeitlichen Umgebung des Kristalldetektors 1886 Temistocle Calzecchi Onesti erfand den ersten Koharer 1879 Fritter Entwicklungen von D E Hughes und 1892 von E Branly noch ohne tonende Demodulation 1874 Entdeckung des Detektoreffekts von Metallsulfiden und oxiden durch Ferdinand Braun 1902 Zelle von Schloemilch 1904 Rohrendiode von Wehnelt und John Ambrose Fleming 1904 bis 1907 Entwicklung von Kristalldetektoren u a von J C Bose F Braun G W Pickard und 1907 Rohrentriode durch Lee de Forest 1911 HF Verstarker mittels Rohrentriode Otto von Bronk 1913 Ruckkopplung von Alexander Meissner womit der Weg zum ruckgekoppelten Audion Empfanger frei wurde 1946 Die Spitzendiode als Kriegsprodukt dringt auf den zivilen Markt 1948 Der Spitzentransistor wird von Shockley Bardeen und Brattain erfunden und dringt sofort bis zu Frequenzen von 20 MHz vor Zur Ubertragung von Sprache oder Musik wurden wegen der dazu erforderlichen Modulation Sender mit Elektronenrohren verwendet Moderner DetektorVerbesserter Detektor mit externer Stromversorgung und Impedanzwandler Ein klassischer Detektor entnimmt alle Energie dem Schwingkreis und verringert dessen Gutefaktor weil der angeschlossene Kopfhorer wie ein parallel geschalteter niederohmiger Widerstand dampfend wirkt Die Folgen Die Bandbreite wird sehr gross und die HF Amplitude wird kleiner Trennscharfe und Lautstarke lassen sich erheblich verbessern wenn man die Belastung des Schwingkreises durch einen Impedanzwandler reduziert Der Feldeffekttransistor BF244 hat bei Mittelwelle einen Eingangswiderstand von etwa 1 MW der Ausgangswiderstand liegt bei einigen 1000 W An dieser Stelle kann man einen Spannungsverdoppler anschliessen um hohere Lautstarke zu erreichen Als Gleichrichter sind nur Germaniumdioden oder Schottky Dioden geeignet weil diese ausreichend geringe Schwellenspannungen um 0 2 V aufweisen Der Widerstand des Kopfhorers soll zwischen 500 W und 50 kW liegen notfalls muss ein entsprechender Widerstand eingebaut werden Eine weitere Verbesserung ist durch Kathodengleichrichtung moglich wobei die energieintensive Elektronenrohre durch Ausnutzung rohrenahnlicher Leistungsmerkmale eines Sperrschicht Feldeffekttransistors FET ersetzt wird Da diese Schaltung keine Schwellenspannung aufweist sind Signale von wenigen Millivolt demodulierbar Im Rahmen von Wettbewerben z B dem Annual Crystal Set DX Contest kampfen Bastler mit selbstgebauten Detektorempfangern um den besten Empfanger So konnten beim Wettbewerb 2003 vom Sieger uber 190 Sender in bis zu 4000 km Entfernung abgehort werden Auch 2013 gab es einen Ausscheid mit Detektor Disziplinen den Homebrew Radiocontest WeiterentwicklungAb den fruhen 1920er Jahren gab es neben dem Detektorradio einen weiteren Geradeausempfanger das Audion Der Detektor hatte bisher den Vorteil dass ein Selbstbau um etwa ein Drittel billiger war als der eines Audionempfangers und dass er keine eigene Batterie und keine weitere externe Energiequelle benotigte In Deutschland betrug der Ausstattungsgrad mit Detektoren 1924 noch uber 50 Aber das Audion wurde u a durch den ab 1926 produzierten preiswerten Empfanger der Loewe Audion GmbH Ortsempfanger OE333 popularer dessen Erfolg einige Veranderungen am deutschen Markt verursachte Erstmals nahmen die Verkaufszahlen von Detektorradios ab und auch die Preise anderer angebotener Audionempfanger fielen In Deutschland losten die preiswerten Volksempfanger viele Detektorradios ab Aber schon in den 1930er Jahren bedrangte dann der technisch uberlegene Uberlagerungsempfanger die Detektor und Audionradios erheblich am Markt Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg jedoch in der Nachkriegszeit in Europa fur Detektor wie fur den Audion Empfanger die Beliebtheit wieder an Verlage wie Radio RIM in Munchen veroffentlichten Schaltungen zum Nachbau Noch zu Anfang der Transistorzeit in den 1950er Jahren wurden Audion ahnliche Transistorschaltungen oder Reflexempfanger mit ahnlicher Technik eingesetzt Heute sind aber praktisch nur noch Uberlagerungsempfanger im Einsatz Fur Sonderzwecke z B Schulung Experimente ist der Detektorempfanger aber auch heute noch ein lohnendes Projekt Detektorempfanger sind mit gleichem Grundaufbau auch fur UKW Empfang realisierbar die Frequenzmodulation kann nach dem Prinzip des Flankendemodulators demoduliert werden Dazu muss der Schwingkreis gegenuber der Sendefrequenz etwas verstimmt sein Als Antenne dient z B ein Halbwellen Schleifendipol Solche Gerate wurden nie kommerziell gefertigt der Bau und die Verwendung im Nahfeld eines UKW Senders ist jedoch lehrreich In Bezug auf die Energieversorgung kann man Rectenna aus dem Englischen von rectifying antenna als Nachfolger sehen So wird eine Schaltungsanordnung bezeichnet die Hochfrequenzenergie empfangt und diese dann in eine Gleichspannung umwandelt Durch die Abschaltung von vielen leistungsstarken Rundfunksendern im Mittelwellenbereich konnen heute weniger Radiosender aus Europa als noch vor 25 Jahren auch mit Detektorempfangern empfangen werden Allerdings wird mit der abnehmenden Senderdichte der Fernempfang mit einem Detektorradio leichter moglich ZitatIn seinem Roman It s a Battlefield 1934 dessen Handlungsort das Londoner Stadtgebiet ist erwahnt der Schriftsteller Graham Greene in einem kurzen Dialog den Detektorempfanger In der deutschen Ubersetzung von Walter Puchwein lautet der Dialog Moskau habe ich gehort erklarte Crabbe Rom habe ich gehort New York aber Genf kann ich nicht kriegen Was fur einen Apparat haben Sie fauchte er Surrogate an Verzeihen Sie erwiderte dieser aber ich glaube Sie haben mich missverstanden Ich sprach vorhin nicht von der Radiostation Erzahlen Sie mir nur nichts von einem Kristall fiel ihm Crabbe ins Wort Ich bin zwar ein alter Mann aber noch nicht verblodet Was die Leute mir fur Geschichten erzahlen uber Stationen die sie angeblich mit Kristalldetektoren bekommen konnen Inge Jens schreibt in ihren Unvollstandige Erinnerungen Spater nach dem Krieg schliefen wir Inge Jens 18 jahrig und ihr um 5 Jahre jungerer Bruder in einem sehr kleinen Raum Dort horten wir unter unseren ziegelsteingewarmten Decken mit Hilfe von auf Zigarettenkasten montierten Detektoren Radio Horspiele Musik etc so lange wie jeder wollte Mit Detektorenradios kann man sich nicht storen Siehe auchMagnetischer Detektor Geschichte des HorfunksWeblinksCommons Detektorempfanger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Information zu alten Radios und deren Technik Detektorempfanger mit Baukasten Mitteln gebaut Gollums Welt der Detektorempfanger Bastelprojekte speziell fur Kurzwellenempfang Prinzip des Detektorempfangs mit dem Bild einer Rahmenantenne Linksammlung und Glossar rund um Detektorempfanger teilweise englisch Erlauterung der theoretischen Hintergrunde bis zum Weitempfang Spulen fur DetektorempfangerEinzelnachweiseFriedrich Benz Einfuhrung in die Funktechnik Springer Verlag Wien 1937 Bild einer Radiopostkarte Datasheet LT1016 PDF 983 kB abgerufen am 16 September 2016 Hans Heinrich Meinke Friedrich Wilhelm Gundlach Taschenbuch der Hochfrequenztechnik Band 2 Komponenten Springer Verlag Berlin 1992 ISBN 3 540 54714 2 S N16 Kristalloden Technik R Rost Verlag Wilhelm Ernst und Sohn 1954 S 157 Radiobasteln fur Jungen Heinz Richter Franckh sche Verlagsbuchhandlung 1974 S 27 RIM bastelbuch 1964 RIM Buch Radio RIM Munchen 1964 S 83 Vladimir Gurevitch Electric relays Principles Applications Taylor amp Francis Group CRC Press Boca Ratin Florida USA 2006 S 211ff ISBN 978 0 8493 4188 5 Thomas H Lee Planar Microwave Engineering A practical guide to theory measurements and circuits Cambridge University Press Edinburgh 2004 S 297ff ISBN 978 0 521 83526 8 Empfangsschaltungen in Des Funkbastlers Ratgeber Broschure der Firma Anschutz amp Co Kiel 1926 S 14 22 und 32 43 Rundfunkempfang ohne Rohren Herbert G Mende Franzis Verlag 1959 S 16 Siegfried Wirsum Radiobasteln mit Feldeffekttransistoren Radio RIM Munchen 1973 S 7ff Berthold Bosch Detektor Fernempfang Veroffentlichungen von Dave Schmarder theradioboard com abgerufen am 20 April 2014 englisch Eva Susanne Bressler Von der Experimentierbuhne zum Propagandainstrument Die Geschichte der Funkausstellung 1924 bis 1939 Bohlau Verlag GmbH und Cie Koln 2009 S 73ff ISBN 978 3 412 20241 5 Graham Greene It s a Battlefield William Heinemann London 1934 Deutsche Ubersetzung von Walter Puchwein Schlachtfeld des Lebens Rowohlt Hamburg 1952 April 1953 S 69 Rowohlt Reinbek 2009 ISBN 978 3 498 03233 3 Seite 23Dieser Artikel wurde am 21 April 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4149213 4 GND Explorer lobid OGND AKS

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