Eine einstellige Verknüpfung auch unäre oder monadische Verknüpfung ist in der Mathematik eine Verknüpfung mit nur einem
Einstellige Verknüpfung

Eine einstellige Verknüpfung (auch unäre oder monadische Verknüpfung) ist in der Mathematik eine Verknüpfung mit nur einem Operanden. Ein einfaches Beispiel einer einstelligen Verknüpfung ist das unäre Minus zur Bildung der Gegenzahl einer Zahl. Einstellige Verknüpfungen werden üblicherweise als Funktionen auf einer gegebenen Menge angesehen. Sie werden unter anderem in der Algebra, der Logik und der Informatik eingesetzt.
Definition
Eine einstellige Verknüpfung auf einer Menge ist eine Selbstabbildung
- .
Das Paar heißt dann auch einstellige Algebra oder Kette. Die einstellige Verknüpfung ist die zugehörige Strukturabbildung.
Notation
Einstellige Verknüpfungen werden verschieden notiert.
- Die Notierung als Funktion. Das ist die in der Mathematik übliche Bezeichnung. Das Funktionszeichen steht vor dem Argument, auf welches die Funktion angewendet wird. Beispielsweise: . Ist es klar was das Funktionszeichen und was das Argument ist, so kann man auf die Klammerung verzichten. Dies ist zum Beispiel bei der Wurzelfunktion der Fall.
- Die Präfixnotation. Dies ist eigentlich nichts anderes als die oben beschriebene Funktionsnotation. Das Funktionszeichen steht vor dem Argument. In manchen Programmiersprachen wird dies konsequent durchgeführt. So beispielsweise in Lisp.
- Die Postfixnotation. Das Funktionszeichen steht hinter dem Argument.
- Die Verwendung von Diakritika.
Beispiele
Beispiele für einstellige Verknüpfungen sind:
- (Negation, Bildung der Gegenzahl einer Zahl ). Dies ist ein Beispiel für die Präfixnotation.
- (Fakultät einer natürlichen Zahl ). Dies ist ein Beispiel für die Postfixnotation.
- (Quadrieren einer reellen Zahl )
- : Ist die Menge der komplexen Zahlen, so ist die Funktion eine einstellige Verknüpfung von . Der Funktionswert von wird bezeichnet (Konjugation einer komplexen Zahl ). Dies ist ein Beispiel für die Verwendung diakritischer Zeichen.
Geschichte
Richard Dedekind untersucht in seiner Schrift von 1887 „Was sind und was sollen die Zahlen“ Mengen zusammen mit einer Selbstabbildung . Er untersucht also, wenn man die Sprache dieses Artikels verwendet, Mengen mit einer einstelligen Verknüpfung. Er nennt eine Menge ein System. Eine Teilmenge , für die ist, nennt er Kette. ist also abgeschlossen gegenüber der Operation . Die Menge ist selbst eine Kette.
Vielleicht hatte Dedekind die folgende Vorstellung, als er den Namen Kette wählte. Startet man bei und wendet immer wieder die Selbstabbildung an, so erhält man eine Bahn oder Kette.
Um diese Ketten zu untersuchen, entwickelt er einen beträchtlichen Teil der heutigen Mengensprache. So erklärt er, was Durchschnitt und Vereinigung von Mengen ist. Jede Teilmenge ist in einer kleinsten Unterkette von enthalten. Dies ist die von erzeugte Unterkette von . Das Prinzip der vollständigen Induktion besagt nun: Es sei zusammen mit der einstelligen Verknüpfung eine von der Teilmenge erzeugte Kette. Um zu zeigen, dass eine Eigenschaft jedem Element aus zukommt, muss gezeigt werden:
- Jedes Element aus hat diese Eigenschaft.
- Die Menge aller Elemente mit der Eigenschaft ist gegenüber abgeschlossen.
Bis hierher geht noch keine besondere Eigenschaft der natürlichen Zahlen ein.
Elegant definiert er, was eine unendliche Menge ist. Eine Menge heißt unendlich, wenn es eine injektive, aber nicht surjektive Funktion gibt. Aus der Existenz einer unendlichen Menge leitet er dann die Existenz der Menge der natürlichen Zahlen mit den Operationen her. Peano hat dies kurze Zeit später aufgegriffen.
Verwendung
In der Algebra werden einstellige Verknüpfungen häufig bei der Definition algebraischer Strukturen verwendet. So wird eine Gruppe als Tupel bestehend aus einer Trägermenge , einer zweistelligen Verknüpfung , einem Einselement (dabei handelt es sich um eine nullstellige Verknüpfung) und einer einstelligen Verknüpfung , die einem Gruppenelement das zugehörige inverse Element zuordnet, definiert.
In der Logik ist die Negation einer Aussage eine wichtige einstellige Verknüpfung.
In Programmiersprachen werden häufig eine Reihe einstelliger Verknüpfungen als vorgefertigte Funktionen bereitgestellt. Beispiele in der Programmiersprache C sind:
- Vorzeichen:
+a
,-a
- Inkrement:
a++
,++a
- Dekrement:
a--
,--a
- Bitweises Komplement:
~a
- Logische Negation:
!a
- Referenzierung:
&a
- Dereferenzierung:
*a
Unterketten
- Eine Teilmenge der Kette heißt Unterkette von , wenn sie abgeschlossen gegenüber ist. Das heißt .
- Der Durchschnitt und die Vereinigung von Unterketten ist eine Unterkette.
- Jede Untermenge ist in einer kleinsten Unterkette von enthalten, welche enthält. Sie heißt die von erzeugte Unterkette und wird in diesem Artikel mit bezeichnet. Für schreibt man für die von diesem Element erzeugte Unterkette auch kurz anstelle von .
- Gibt es in der Kette , so dass , so sagt man: ist von einem Element erzeugt.
Morphismen
Sind Ketten, mit den Strukturabbildungen , so heißt eine Abbildung ein Morphismus , wenn gilt.
- Die Identität ist stets ein Morphismus.
- Sind Ketten, und Morphismen, so ist ein Morphismus.
- Man sagt die Klasse der Ketten zusammen mit den Morphismen bilden eine Kategorie. In dem Buch von F. William Lawvere und Stephen H. Schanuel „Conceptual Mathematics“ wird dies die Kategorie der Endomaps genannt. In diesem Artikel soll es als Kategorie der Ketten bezeichnet werden.
In dem Bild haben wir die Kette und die Strukturabbildung . Außerdem die Kette mit der Strukturabbildung . Geht man in der oberen Zeile mit einen Schritt weiter und setzt dann mit über nach , so erhält man dasselbe, wie wenn man zuerst mit übersetzt und dann mit weiter geht. Ab dem Paar wiederholt sich das Muster. Man sieht es gibt noch genau einen zweiten Morphismus . Und zwar den Morphismus mit .
- Zwei Ketten heißen isomorph, wenn es einen Morphismus gibt, der als Abbildung bijektiv ist. Die Umkehrabbildung ist dann auch ein Morphismus.
Rekursionssatz von Dedekind
Einfach unendliche Menge
Eine Kette mit injektivem heißt einfach unendlich , wenn es ein gibt mit und es ist . Es ist von erzeugt. Mit diesen Begriffen gilt:
- Satz: Folgende Aussagen sind äquivalent:
- Es gibt eine einfachste unendliche Menge.
- Es gibt eine Kette und , so dass die Peano-Axiome erfüllt sind. Diese sind:
- .
- ist injektiv.
- Jede gegenüber abgeschlossene Teilmenge , mit ist schon gleich .
Bemerkung: Dies Formulierung stammt im Wesentlichen von Richard Dedekind. Schaut man unter dem Begriff Peano-Axiome nach, so lauten sie ein klein wenig anders.
- Aber 1. und 2. der dortigen Formulierung heißt ist eine Kette.
- 3. in der dortigen Formulierung besagt .
- 4. besagt, dass injektiv ist.
- 5. der dortige Formulierung ist unser Aussage 3.
Wählt man die obige Formulierung so ist zunächst noch völlig unklar ob es nicht wesentlich verschiedene einfach unendliche Mengen gibt. Man wähle etwa als die Ebene und als Strukturabbildung eine Drehung um einen bestimmten Winkel.
Rekursionssatz
- Satz: (Rekursionssatz von Dedekind 1887)
- Ist eine einfach unendliche Menge, so gilt:
- Zu jeder Kette und jedem gibt es genau einen Morphismus mit .
- Folgerung: Je zwei einfach unendliche Ketten sind isomorph. Das heißt, es gibt einen Isomorphismus zwischen den Ketten. Sie sind insbesondere als Mengen gleichmächtig.
Algebraische Struktur der natürlichen Zahlen
Die Addition
Man wählt eine einfach unendliche Menge und nennt sie N. Die Strukturabbildung soll mit 1+ bezeichnet werden. Das erzeugende Element heiße 0. Dann kann mit dem Rekursionssatz definiert werden: Zu jedem gibt es genau einen Morphismus mit . Man betrachte hierzu die Zeichnung.
Im Grunde ist es die Addition zweier Zahlen mit Hilfe von Meterstäben. Man legt zwei Meterstäbe übereinander und verschiebt den oberen um a. Möchte man erfahren was ist, liest man unter b – dort wo der grüne Pfeil hinzeigt – auf dem unteren Meterstab ab.
Es gilt nun der folgende Satz:
Satz: Die oben definierte Abbildung hat folgende Eigenschaften.
- Für alle ist . Die Abbildung ist also die Identität.
- Für alle ist .
- Für alle ist .
- Für alle gilt: Ist , so ist .
Das Zeichen soll an Summe erinnern. Und so wird der Satz gleich vertrauter, wenn wir das übliche Zeichen verwenden und es zwischen die Argumente schreiben.
Satz: Die Abbildung hat die folgenden Eigenschaften.
- Für alle ist .
- Für alle ist: .
- Für alle ist: .
- Für alle gilt: Ist , so ist .
Die zweite Formulierung hat den Vorteil der Vertrautheit. Sie hat den Nachteil, dass sie die Freiheiten versteckt, die man noch hat. Die erste Formulierung ist auf jede einfach unendliche Menge anzuwenden. Auch auf eine mit einer völlig anderen Strukturabbildung.
Zusammengefasst sagt man: ist ein kommutativer regulärer Monoid.
Die Multiplikation
Wir schreiben jetzt das gewohnte Zeichen zwischen die Argumente. Also anstelle von . Die Abbildung
- macht aus eine Kette .
Daher gibt es genau einen Morphismus mit . Es ist dann . Und es ist . Wir sehen es ist genau das getroffen, was man unter der Multiplikation von mit einer Zahl naiv gemeint ist. wird zu sich selbst addiert. Schreiben wir für , so gilt der folgende Satz:
- Satz:
- für alle .
- für alle .
- für alle .
- für alle .
- für alle .
- für alle .
- Ist , so ist oder .
Man fasst die Eigenschaften 1) bis 6) zusammen, wenn man sagt ist ein kommutativer Halbring mit neutralem Element . Dies ist der wichtigste Halbring überhaupt. Diese Verfahren kann man fortsetzen und kommt so zur Exponentiation . Man beachte, dass in der ganzen Konstruktion niemals die natürlichen Zahlen als Kardinalzahlen benutzt wurden. Es sind die reinen Zählzahlen. Aber Zählen nicht im Sinne von die Anzahl einer Menge zählen, sondern einfach im Sinne von die Zahlwörter geordnet aufsagen.
Siehe auch
- Stelligkeit
- Unärsystem
Literatur
- Richard Dedekind: Was sind und was sollen die Zahlen. Vieweg, 1965.
- Hartmut Ernst: Grundkurs Informatik. Springer, 2013, ISBN 978-3-322-91968-7, S. 266.
- Ulrich Knauer, Kolja Knauer: Diskrete und algebraische Strukturen – kurz gefasst. Springer, 2015, ISBN 978-3-662-45177-9, S. 141.
- F. William Lawvere, Stephan H. Schanuel: Conceptual Mathematics A first introduction to categories. 2009, ISBN 978-0-521-71916-2.
Einzelnachweise
- Richard Dedekind "Was sind und was sollen die Zahlen"
- Siehe das Buch von F, William Lawvere und Stephen H. Schanuel
Weblinks
- http://www.opera-platonis.de/dedekind/Dedekind_Zahlen.html
- Algebraic operation. In: Michiel Hazewinkel (Hrsg.): Encyclopedia of Mathematics. Springer-Verlag und EMS Press, Berlin 2002, ISBN 1-55608-010-7 (englisch, [Algebraic operation ( vom 3. November 2012 im Internet Archive) encyclopediaofmath.org]).
- Matt Insall: Unary Operation. In: MathWorld (englisch).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Eine einstellige Verknupfung auch unare oder monadische Verknupfung ist in der Mathematik eine Verknupfung mit nur einem Operanden Ein einfaches Beispiel einer einstelligen Verknupfung ist das unare Minus zur Bildung der Gegenzahl einer Zahl Einstellige Verknupfungen werden ublicherweise als Funktionen auf einer gegebenen Menge angesehen Sie werden unter anderem in der Algebra der Logik und der Informatik eingesetzt DefinitionEine einstellige Verknupfung a displaystyle alpha auf einer Menge A displaystyle A ist eine Selbstabbildung a A A a a a displaystyle alpha colon A to A quad a mapsto alpha a Das Paar A a displaystyle A alpha heisst dann auch einstellige Algebraoder Kette Die einstellige Verknupfung a A A displaystyle alpha colon A rightarrow A ist die zugehorige Strukturabbildung Notation Einstellige Verknupfungen werden verschieden notiert Die Notierung als Funktion Das ist die in der Mathematik ubliche Bezeichnung Das Funktionszeichen steht vor dem Argument auf welches die Funktion angewendet wird Beispielsweise x sin x log x exp x displaystyle sqrt x sin x log x exp x Ist es klar was das Funktionszeichen und was das Argument ist so kann man auf die Klammerung verzichten Dies ist zum Beispiel bei der Wurzelfunktion der Fall Die Prafixnotation Dies ist eigentlich nichts anderes als die oben beschriebene Funktionsnotation Das Funktionszeichen steht vor dem Argument In manchen Programmiersprachen wird dies konsequent durchgefuhrt So beispielsweise in Lisp Die Postfixnotation Das Funktionszeichen steht hinter dem Argument Die Verwendung von Diakritika BeispieleBeispiele fur einstellige Verknupfungen sind x displaystyle x Negation Bildung der Gegenzahl einer Zahl x displaystyle x Dies ist ein Beispiel fur die Prafixnotation n displaystyle n Fakultat einer naturlichen Zahl n displaystyle n Dies ist ein Beispiel fur die Postfixnotation x2 displaystyle x 2 Quadrieren einer reellen Zahl x displaystyle x z displaystyle overline z Ist C displaystyle mathbb C die Menge der komplexen Zahlen so ist die Funktion C a b i a b i C displaystyle mathbb C ni a b cdot i mapsto a b cdot i in mathbb C eine einstellige Verknupfung von C displaystyle mathbb C Der Funktionswert von z displaystyle z wird z displaystyle overline z bezeichnet Konjugation einer komplexen Zahl z displaystyle z Dies ist ein Beispiel fur die Verwendung diakritischer Zeichen GeschichteRichard Dedekind untersucht in seiner Schrift von 1887 Was sind und was sollen die Zahlen Mengen A displaystyle A zusammen mit einer Selbstabbildung a A A displaystyle alpha colon A rightarrow A Er untersucht also wenn man die Sprache dieses Artikels verwendet Mengen mit einer einstelligen Verknupfung Er nennt eine Menge ein System Eine Teilmenge K A displaystyle K subset A fur die a K K displaystyle alpha K subset K ist nennt er Kette K displaystyle K ist also abgeschlossen gegenuber der Operation a displaystyle alpha Die Menge A displaystyle A ist selbst eine Kette Vielleicht hatte Dedekind die folgende Vorstellung als er den Namen Kette wahlte Startet man bei a A displaystyle a in A und wendet immer wieder die Selbstabbildung a displaystyle alpha an so erhalt man eine Bahn oder Kette a a a a a a displaystyle a rightarrow alpha a rightarrow alpha alpha a rightarrow dots Um diese Ketten zu untersuchen entwickelt er einen betrachtlichen Teil der heutigen Mengensprache So erklart er was Durchschnitt und Vereinigung von Mengen ist Jede Teilmenge U A displaystyle U subset A ist in einer kleinsten Unterkette von A displaystyle A enthalten Dies ist die von U displaystyle U erzeugte Unterkette von A displaystyle A Das Prinzip der vollstandigen Induktion besagt nun Es sei A displaystyle A zusammen mit der einstelligen Verknupfung a displaystyle alpha eine von der Teilmenge U displaystyle U erzeugte Kette Um zu zeigen dass eine Eigenschaft E displaystyle mathfrak E jedem Element aus A displaystyle A zukommt muss gezeigt werden Jedes Element aus U displaystyle U hat diese Eigenschaft Die Menge aller Elemente mit der Eigenschaft E displaystyle mathfrak E ist gegenuber a displaystyle alpha abgeschlossen Bis hierher geht noch keine besondere Eigenschaft der naturlichen Zahlen ein Elegant definiert er was eine unendliche Menge ist Eine Menge A displaystyle A heisst unendlich wenn es eine injektive aber nicht surjektive Funktion a A A displaystyle alpha colon A rightarrow A gibt Aus der Existenz einer unendlichen Menge leitet er dann die Existenz der Menge der naturlichen Zahlen mit den Operationen displaystyle cdot her Peano hat dies kurze Zeit spater aufgegriffen VerwendungIn der Algebra werden einstellige Verknupfungen haufig bei der Definition algebraischer Strukturen verwendet So wird eine Gruppe als Tupel G 1 1 displaystyle G cdot 1 1 bestehend aus einer Tragermenge G displaystyle G einer zweistelligen Verknupfung displaystyle cdot einem Einselement 1 displaystyle 1 dabei handelt es sich um eine nullstellige Verknupfung und einer einstelligen Verknupfung 1 displaystyle 1 die einem Gruppenelement das zugehorige inverse Element zuordnet definiert In der Logik ist die Negation a displaystyle neg a einer Aussage a displaystyle a eine wichtige einstellige Verknupfung In Programmiersprachen werden haufig eine Reihe einstelliger Verknupfungen als vorgefertigte Funktionen bereitgestellt Beispiele in der Programmiersprache C sind Vorzeichen a a Inkrement a a Dekrement a a Bitweises Komplement a Logische Negation a Referenzierung amp a Dereferenzierung aUnterkettenEine Teilmenge U A displaystyle U subset A der Kette A a displaystyle A alpha heisst Unterkette von A displaystyle A wenn sie abgeschlossen gegenuber a displaystyle alpha ist Das heisst a U U displaystyle alpha U subset U Der Durchschnitt und die Vereinigung von Unterketten ist eine Unterkette Jede Untermenge U A displaystyle U subset A ist in einer kleinsten Unterkette von A displaystyle A enthalten welche U displaystyle U enthalt Sie heisst die von U displaystyle U erzeugte Unterkette und wird in diesem Artikel mit U displaystyle U bezeichnet Fur a A displaystyle a in A schreibt man fur die von diesem Element erzeugte Unterkette auch kurz a displaystyle a anstelle von a displaystyle a Gibt es in der Kette a A displaystyle a in A so dass A a displaystyle A a so sagt man A displaystyle A ist von einem Element erzeugt MorphismenSind A a B b displaystyle A alpha B beta Ketten mit den Strukturabbildungen a b displaystyle alpha beta so heisst eine Abbildung f A B displaystyle f colon A rightarrow B ein Morphismus wenn f a b f displaystyle f circ alpha beta circ f gilt Die Identitat A a a A displaystyle A ni a mapsto a in A ist stets ein Morphismus Sind A a B b C g displaystyle A alpha B beta C gamma Ketten und f A B g B C displaystyle f colon A rightarrow B g colon B rightarrow C Morphismen so ist g f A C displaystyle g circ f colon A rightarrow C ein Morphismus Man sagt die Klasse der Ketten zusammen mit den Morphismen bilden eine Kategorie In dem Buch von F William Lawvere und Stephen H Schanuel Conceptual Mathematics wird dies die Kategorie der Endomaps genannt In diesem Artikel soll es als Kategorie der Ketten bezeichnet werden Ein Morphismus von Ketten In dem Bild haben wir die Kette A a0 a1 a2 a3 a4 a5 displaystyle A a 0 a 1 a 2 a 3 a 4 a 5 und die Strukturabbildung a a0 a1 a2 a3 a4 a5 a0 displaystyle alpha colon a 0 mapsto a 1 mapsto a 2 mapsto a 3 mapsto a 4 mapsto a 5 mapsto a 0 Ausserdem die Kette B b0 b1 displaystyle B b 0 b 1 mit der Strukturabbildung b b0 b1 b0 displaystyle beta colon b 0 mapsto b 1 mapsto b 0 Geht man in der oberen Zeile mit a displaystyle alpha einen Schritt weiter und setzt dann mit f displaystyle f uber nach B displaystyle B so erhalt man dasselbe wie wenn man zuerst mit f displaystyle f ubersetzt und dann mit b displaystyle beta weiter geht Ab dem Paar a5 b1 displaystyle a 5 b 1 wiederholt sich das Muster Man sieht es gibt noch genau einen zweiten Morphismus A B displaystyle A rightarrow B Und zwar den Morphismus mit g a0 b1 displaystyle g a 0 b 1 Zwei Ketten heissen A B displaystyle A B isomorph wenn es einen Morphismus A B displaystyle A rightarrow B gibt der als Abbildung bijektiv ist Die Umkehrabbildung ist dann auch ein Morphismus Rekursionssatz von DedekindEinfach unendliche Menge Eine Kette A a displaystyle A alpha mit injektivem a displaystyle alpha heisst einfach unendlich wenn es ein a A displaystyle a in A gibt mit a a A displaystyle a notin alpha A und es ist a A displaystyle a A Es ist A displaystyle A von a displaystyle a erzeugt Mit diesen Begriffen gilt Satz Folgende Aussagen sind aquivalent Es gibt eine einfachste unendliche Menge Es gibt eine Kette A a displaystyle A alpha und a A displaystyle a in A so dass die Peano Axiome erfullt sind Diese sind a a A displaystyle a notin alpha A a displaystyle alpha ist injektiv Jede gegenuber a displaystyle alpha abgeschlossene Teilmenge X A displaystyle X subset A mit a X displaystyle a in X ist schon gleich A displaystyle A Bemerkung Dies Formulierung stammt im Wesentlichen von Richard Dedekind Schaut man unter dem Begriff Peano Axiome nach so lauten sie ein klein wenig anders Aber 1 und 2 der dortigen Formulierung heisst A a displaystyle A alpha ist eine Kette 3 in der dortigen Formulierung besagt a a A displaystyle a notin alpha A 4 besagt dass a displaystyle alpha injektiv ist 5 der dortige Formulierung ist unser Aussage 3 Wahlt man die obige Formulierung so ist zunachst noch vollig unklar ob es nicht wesentlich verschiedene einfach unendliche Mengen gibt Man wahle etwa als A displaystyle A die Ebene und als Strukturabbildung eine Drehung um einen bestimmten Winkel Rekursionssatz Satz Rekursionssatz von Dedekind 1887 Ist A a a a displaystyle A alpha a alpha eine einfach unendliche Menge so gilt Zu jeder Kette B b displaystyle B beta und jedem b B displaystyle b in B gibt es genau einen Morphismus f A B displaystyle f colon A rightarrow B mit f a b displaystyle f a b Folgerung Je zwei einfach unendliche Ketten sind isomorph Das heisst es gibt einen Isomorphismus zwischen den Ketten Sie sind insbesondere als Mengen gleichmachtig Algebraische Struktur der naturlichen ZahlenDie Addition Man wahlt eine einfach unendliche Menge und nennt sie N Die Strukturabbildung soll mit 1 bezeichnet werden Das erzeugende Element heisse 0 Dann kann mit dem Rekursionssatz definiert werden Zu jedem a N displaystyle a in N gibt es genau einen Morphismus s a N N a x s a x N displaystyle sigma a N times N ni a x mapsto sigma a x in N mit s a 0 a displaystyle sigma a 0 a Man betrachte hierzu die Zeichnung Zu a wir die Zahl n addiert Im Grunde ist es die Addition zweier Zahlen mit Hilfe von Meterstaben Man legt zwei Meterstabe ubereinander und verschiebt den oberen um a Mochte man erfahren was s a b displaystyle sigma a b ist liest man unter b dort wo der grune Pfeil hinzeigt auf dem unteren Meterstab ab Es gilt nun der folgende Satz Satz Die oben definierte Abbildung hat folgende Eigenschaften Fur alle a N displaystyle a in N ist s 0 a a displaystyle sigma 0 a a Die Abbildung s 0 displaystyle sigma 0 ist also die Identitat Fur alle a b c N displaystyle a b c in N ist s s a b c s a s b c displaystyle sigma sigma a b c sigma a sigma b c Fur alle a b N displaystyle a b in N ist s a b s b a displaystyle sigma a b sigma b a Fur alle a b c N displaystyle a b c in N gilt Ist s a b s a c displaystyle sigma a b sigma a c so ist a b displaystyle a b Das Zeichen s displaystyle sigma soll an Summe erinnern Und so wird der Satz gleich vertrauter wenn wir das ubliche Zeichen verwenden und es zwischen die Argumente schreiben Satz Die Abbildung N N N displaystyle colon mathbb N times mathbb N rightarrow mathbb N hat die folgenden Eigenschaften Fur alle a N displaystyle a in mathbb N ist 0 a a displaystyle 0 a a Fur alle a b c N displaystyle a b c in mathbb N ist a b c a b c displaystyle a b c a b c Fur alle a b N displaystyle a b in mathbb N ist a b b a displaystyle a b b a Fur alle a b c N displaystyle a b c in mathbb N gilt Ist a b a c displaystyle a b a c so ist b c displaystyle b c Die zweite Formulierung hat den Vorteil der Vertrautheit Sie hat den Nachteil dass sie die Freiheiten versteckt die man noch hat Die erste Formulierung ist auf jede einfach unendliche Menge anzuwenden Auch auf eine mit einer vollig anderen Strukturabbildung Zusammengefasst sagt man N displaystyle mathbb N ist ein kommutativer regularer Monoid Die Multiplikation Wir schreiben jetzt das gewohnte displaystyle Zeichen zwischen die Argumente Also a b displaystyle a b anstelle von s a b displaystyle sigma a b Die Abbildung a N b a b N displaystyle a colon mathbb N ni b mapsto a b in mathbb N macht aus N displaystyle mathbb N eine Kette N a displaystyle mathbb N a Die Multiplikation mit 2 wird in einem Pfeildiagramm dargestellt Daher gibt es genau einen Morphismus m a N 1 N a displaystyle m a colon mathbb N 1 rightarrow mathbb N a mit m a 0 0 displaystyle m a 0 0 Es ist dann m a 1 m a 1 0 a m a 0 a displaystyle m a 1 m a 1 0 a m a 0 a Und es ist m a 2 m a 1 1 a m a 1 a a displaystyle m a 2 m a 1 1 a m a 1 a a Wir sehen es ist genau das getroffen was man unter der Multiplikation von a displaystyle a mit einer Zahl b displaystyle b naiv gemeint ist a displaystyle a wird b displaystyle b zu sich selbst addiert Schreiben wir fur m a b a b displaystyle m a b a cdot b so gilt der folgende Satz Satz 0 b 0 displaystyle 0 cdot b 0 fur alle b N displaystyle b in mathbb N 1 b b displaystyle 1 cdot b b fur alle b N displaystyle b in mathbb N a b c a b a c displaystyle a cdot b c a cdot b a cdot c fur alle a b c N displaystyle a b c in mathbb N a b c a c b c displaystyle a b cdot c a cdot c b cdot c fur alle a b c N displaystyle a b c in mathbb N a b b a displaystyle a cdot b b cdot a fur alle a b N displaystyle a b in mathbb N a b c a b c displaystyle a cdot b cdot c a cdot b cdot c fur alle a b c N displaystyle a b c in mathbb N Ist a b 0 displaystyle a cdot b 0 so ist a 0 displaystyle a 0 oder b 0 displaystyle b 0 Man fasst die Eigenschaften 1 bis 6 zusammen wenn man sagt N displaystyle mathbb N cdot ist ein kommutativer Halbring mit neutralem Element 1 displaystyle 1 Dies ist der wichtigste Halbring uberhaupt Diese Verfahren kann man fortsetzen und kommt so zur Exponentiation displaystyle dots Man beachte dass in der ganzen Konstruktion niemals die naturlichen Zahlen als Kardinalzahlen benutzt wurden Es sind die reinen Zahlzahlen Aber Zahlen nicht im Sinne von die Anzahl einer Menge zahlen sondern einfach im Sinne von die Zahlworter geordnet aufsagen Siehe auchStelligkeit UnarsystemLiteraturRichard Dedekind Was sind und was sollen die Zahlen Vieweg 1965 Hartmut Ernst Grundkurs Informatik Springer 2013 ISBN 978 3 322 91968 7 S 266 Ulrich Knauer Kolja Knauer Diskrete und algebraische Strukturen kurz gefasst Springer 2015 ISBN 978 3 662 45177 9 S 141 F William Lawvere Stephan H Schanuel Conceptual Mathematics A first introduction to categories 2009 ISBN 978 0 521 71916 2 EinzelnachweiseRichard Dedekind Was sind und was sollen die Zahlen Siehe das Buch von F William Lawvere und Stephen H SchanuelWeblinkshttp www opera platonis de dedekind Dedekind Zahlen html Algebraic operation In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch Algebraic operation Memento vom 3 November 2012 im Internet Archive encyclopediaofmath org Matt Insall Unary Operation In MathWorld englisch