Die Fürther Kreuzung war ein Verkehrsknotenpunkt der 1844 in Nürnberg nahe der Stadtgrenze zu Fürth an der Kreuzung der
Fürther Kreuzung

Die Fürther Kreuzung war ein Verkehrsknotenpunkt, der 1844 in Nürnberg nahe der Stadtgrenze zu Fürth an der Kreuzung der Ludwigseisenbahn mit der Ludwig-Süd-Nord-Bahn eingerichtet wurde. Sie war die erste Umsteigestation zwischen zwei Eisenbahnen in Süddeutschland.
Fürther Kreuzung | |
---|---|
Fürther Kreuzung mit Blickrichtung nach Fürth um 1845 | |
Daten | |
Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
Bauform | höhengleiche Gleiskreuzung |
Eröffnung | 1844 |
Auflassung | 1876 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Nürnberg |
Ort/Ortsteil | Muggenhof |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 27′ 47″ N, 11° 1′ 2″ O |
Höhe (SO) | 300 m |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Bayern |
Geschichte
Am 25. August 1844, dem Namenstag von König Ludwig I., eröffnete die Teilstrecke Nürnberg–Bamberg der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, ein Jahr nachdem das entsprechende Teilstück des Ludwig-Donau-Main-Kanals in Betrieb gegangen war. Der Zugfahrplan trat am 1. Oktober 1844 in Kraft. Ab 25. August 1844 kreuzte dementsprechend die Ludwigs-Süd-Nord-Bahn das Gleis der Ludwigsbahn, weiterhin die Nürnberg-Fürther Chaussee (heute Fürther Straße) und 200 Meter weiter nördlich bei Doos die Pegnitz. Zudem kreuzten sich westlich in unmittelbarer Nähe der Ludwig-Donau-Main-Kanal und die parallel zur Ludwigseisenbahn verlaufende Nürnberg-Fürther Chaussee. Ein für damalige Zeiten komplizierter Verkehrsknotenpunkt war entstanden.
Entsprechend den Bestimmungen des königlichen „Privilegiums“ musste die Ludwigsbahn-Gesellschaft einen Anschluss schaffen; er entstand in Form einer „Ausweiche“. Die Betriebseröffnung der „Fürther Kreuzung“ fand am 15. Oktober 1844 statt. So konnten Güterwagen über das Verbindungsgleis direkt zwischen Staatsbahn und Ludwigsbahn überführt werden. Vor allem Richtung Fürth war der entsprechende Güterverkehr sehr stark; nach Nürnberg weniger, da dort ein eigener Staatsbahnhof bestand. Erst der Bau eines Gaswerkes am Plärrer brachte 1852 in dieser Richtung einen positiven Aufschwung. Eventuell entstand schon zu dieser Zeit der historische Lokschuppen in Fürth an der heutigen U-Bahn-Haltestelle Stadtgrenze. Für den Personenverkehr entwickelte sich die Fürther Kreuzung zeitweilig zu einem Schwerpunkt. Während Reisende nach Fürth zunächst im Nürnberger Bahnhof aussteigen mussten, um von dort die ganze Strecke nach Fürth mit der Ludwigsbahn zu fahren, so konnten sie ab 1845 – der genaue Zeitpunkt ist nicht mehr festzustellen – an der Fürther Kreuzung umsteigen. Der vielfältige Kreuzungspunkt verschiedener Verkehrswege an der Fürther Kreuzung wurde als „sehr lebendiges Bild des mächtigen Fortschritts der Zeit“ ein beliebtes Motiv der Maler und Lithographen.
1848 errichtet die Königliche Staatsbahn unter Protest der Ludwigsbahn-Gesellschaft einen Haltepunkt in Nürnberg-Muggenhof und in Poppenreuth, was sich umgehend negativ auf das Fahrgastaufkommen der Ludwigsbahn auswirkte. Mit Eröffnung der über Fürth verlaufenden Bahnstrecke Fürth–Würzburg am 19. Juni 1865 kam eine weitere Brücke über den Ludwig-Donau-Main-Kanal hinzu, an der Fürther Kreuzung entfiel die Umsteigemöglichkeit im Personenverkehr. Das dreißigjährige „Privilegium“ der Ludwigsbahn-Gesellschaft für den Schienenverkehr zwischen Nürnberg und Fürth war abgelaufen, so dass Fürth 1865 mit einer über Nürnberg führenden Linie den Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz erlangen konnte.
Beide Strecken konkurrierten im Personennahverkehr umso mehr miteinander, als der Fürther Staatsbahnhof und der Ludwigsbahnhof in Fürth nahe beieinander lagen. Die Ludwigs-Eisenbahn hatte schon zuvor den Zubringerverkehr zur Fürther Kreuzung eingestellt, da die meisten Fahrgäste in Poppenreuth oder direkt auf der Kreuzung in die Staatsbahn einstiegen. Aufgrund des florierenden sonstigen Geschäftes wollte sich das Direktorium zudem auf die Hauptaufgabe konzentrieren und dachte schon 1861 daran, den Verkehr zur Fürther Kreuzung aufzugeben. Mit der Einstellung des Zubringerverkehrs endete auch der Pferdetransport auf der Ludwigs-Eisenbahn. Die verbliebenen drei Pferde, die Geschirre und Stallrequisiten wurden am 2. Oktober 1862 versteigert.
Als 1876 die Ludwigs-Süd-Nord-Bahn verlagert wurde, fiel das bisherige Gleisdreieck an der Fürther Kreuzung mit der Übergabestation weg. Die Fürther Kreuzung wurde aufgelassen (heute sind keine baulichen Überreste vorhanden), der Bahnhof verlegt und am 15. Mai 1876 mit gleichzeitiger Umbenennung in Nürnberg-Doos wieder dem Verkehr übergeben. An dieser nahegelegenen Haltestelle kamen zum Ausgleich Freiladegleise hinzu. Weiterhin konnten die Gleise zwischen der Fürther Kreuzung und Großgründlach entfernt werden. Die Eisenbahn-Steinbrücke über die Pegnitz wurde zur Straßenbrücke umgebaut. 1899 wurde die Fürther Kreuzung als Teil der ehemaligen Gemeinde Höfen nach Nürnberg eingemeindet und gehört heute zum Ortsteil Doos. Die amtliche Bezeichnung Fürther Kreuzung wurde erst 1982 aufgehoben.
Literatur
- Fürther Geschichtswerkstatt: Eisenbahnstadt Fürth. Fürth 2007. ISBN 3-927347-66-3. S. 16 f.
- Alexander Mayer: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Eine Fürther Verkehrsgeschichte. Erfurt 2010. ISBN 978-3-86680-594-1. S. 59 ff.
- Wiltrud Fischer-Pache: Fürther Kreuzung. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 316 (Gesamtausgabe online).
- Wolfgang Mück: Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft. Die kgl. priv. Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Fürth 1985. (2. Aufl.). S. 210 ff.
- Hans-Peter Schäfer: Die Anfänge der fränkischen Eisenbahn. Würzburg 1985. ISBN 3-8003-0257-8. S. 41 ff.
- Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Textlich unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1968. Neustadt an der Aisch: Verlag für Kunstreproduktionen Schmidt, 1984, ISBN 3-923006-33-0, S. 108 f.
Einzelnachweise
- Mayer: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft. 2010. S. 59 ff.
- Königliches Privilegium vom 19. Februar 1834, zweite Bedingung
- Mayer: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft. 2010. S. 62 ff.
- Königliches Privilegium vom 19. Februar 1834.
- Wiltrud Fischer-Pache: Fürther Kreuzung. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 316 (Gesamtausgabe online).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Fürther Kreuzung, Was ist Fürther Kreuzung? Was bedeutet Fürther Kreuzung?
Die Further Kreuzung war ein Verkehrsknotenpunkt der 1844 in Nurnberg nahe der Stadtgrenze zu Furth an der Kreuzung der Ludwigseisenbahn mit der Ludwig Sud Nord Bahn eingerichtet wurde Sie war die erste Umsteigestation zwischen zwei Eisenbahnen in Suddeutschland Further KreuzungFurther Kreuzung mit Blickrichtung nach Furth um 1845Further Kreuzung mit Blickrichtung nach Furth um 1845DatenLage im Netz KreuzungsbahnhofBauform hohengleiche GleiskreuzungEroffnung 1844Auflassung 1876LageStadt Gemeinde NurnbergOrt Ortsteil MuggenhofLand BayernStaat DeutschlandKoordinaten 49 27 47 N 11 1 2 O 49 463168 11 0171505 Koordinaten 49 27 47 N 11 1 2 OHohe SO 300 mEisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Further KreuzungNurnberg Furth Nurnberg BambergBahnhofe in BayernGeschichteAm 25 August 1844 dem Namenstag von Konig Ludwig I eroffnete die Teilstrecke Nurnberg Bamberg der Ludwig Sud Nord Bahn ein Jahr nachdem das entsprechende Teilstuck des Ludwig Donau Main Kanals in Betrieb gegangen war Der Zugfahrplan trat am 1 Oktober 1844 in Kraft Ab 25 August 1844 kreuzte dementsprechend die Ludwigs Sud Nord Bahn das Gleis der Ludwigsbahn weiterhin die Nurnberg Further Chaussee heute Further Strasse und 200 Meter weiter nordlich bei Doos die Pegnitz Zudem kreuzten sich westlich in unmittelbarer Nahe der Ludwig Donau Main Kanal und die parallel zur Ludwigseisenbahn verlaufende Nurnberg Further Chaussee Ein fur damalige Zeiten komplizierter Verkehrsknotenpunkt war entstanden Entsprechend den Bestimmungen des koniglichen Privilegiums musste die Ludwigsbahn Gesellschaft einen Anschluss schaffen er entstand in Form einer Ausweiche Die Betriebseroffnung der Further Kreuzung fand am 15 Oktober 1844 statt So konnten Guterwagen uber das Verbindungsgleis direkt zwischen Staatsbahn und Ludwigsbahn uberfuhrt werden Vor allem Richtung Furth war der entsprechende Guterverkehr sehr stark nach Nurnberg weniger da dort ein eigener Staatsbahnhof bestand Erst der Bau eines Gaswerkes am Plarrer brachte 1852 in dieser Richtung einen positiven Aufschwung Eventuell entstand schon zu dieser Zeit der historische Lokschuppen in Furth an der heutigen U Bahn Haltestelle Stadtgrenze Fur den Personenverkehr entwickelte sich die Further Kreuzung zeitweilig zu einem Schwerpunkt Wahrend Reisende nach Furth zunachst im Nurnberger Bahnhof aussteigen mussten um von dort die ganze Strecke nach Furth mit der Ludwigsbahn zu fahren so konnten sie ab 1845 der genaue Zeitpunkt ist nicht mehr festzustellen an der Further Kreuzung umsteigen Der vielfaltige Kreuzungspunkt verschiedener Verkehrswege an der Further Kreuzung wurde als sehr lebendiges Bild des machtigen Fortschritts der Zeit ein beliebtes Motiv der Maler und Lithographen 1848 errichtet die Konigliche Staatsbahn unter Protest der Ludwigsbahn Gesellschaft einen Haltepunkt in Nurnberg Muggenhof und in Poppenreuth was sich umgehend negativ auf das Fahrgastaufkommen der Ludwigsbahn auswirkte Mit Eroffnung der uber Furth verlaufenden Bahnstrecke Furth Wurzburg am 19 Juni 1865 kam eine weitere Brucke uber den Ludwig Donau Main Kanal hinzu an der Further Kreuzung entfiel die Umsteigemoglichkeit im Personenverkehr Das dreissigjahrige Privilegium der Ludwigsbahn Gesellschaft fur den Schienenverkehr zwischen Nurnberg und Furth war abgelaufen so dass Furth 1865 mit einer uber Nurnberg fuhrenden Linie den Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz erlangen konnte Beide Strecken konkurrierten im Personennahverkehr umso mehr miteinander als der Further Staatsbahnhof und der Ludwigsbahnhof in Furth nahe beieinander lagen Die Ludwigs Eisenbahn hatte schon zuvor den Zubringerverkehr zur Further Kreuzung eingestellt da die meisten Fahrgaste in Poppenreuth oder direkt auf der Kreuzung in die Staatsbahn einstiegen Aufgrund des florierenden sonstigen Geschaftes wollte sich das Direktorium zudem auf die Hauptaufgabe konzentrieren und dachte schon 1861 daran den Verkehr zur Further Kreuzung aufzugeben Mit der Einstellung des Zubringerverkehrs endete auch der Pferdetransport auf der Ludwigs Eisenbahn Die verbliebenen drei Pferde die Geschirre und Stallrequisiten wurden am 2 Oktober 1862 versteigert Als 1876 die Ludwigs Sud Nord Bahn verlagert wurde fiel das bisherige Gleisdreieck an der Further Kreuzung mit der Ubergabestation weg Die Further Kreuzung wurde aufgelassen heute sind keine baulichen Uberreste vorhanden der Bahnhof verlegt und am 15 Mai 1876 mit gleichzeitiger Umbenennung in Nurnberg Doos wieder dem Verkehr ubergeben An dieser nahegelegenen Haltestelle kamen zum Ausgleich Freiladegleise hinzu Weiterhin konnten die Gleise zwischen der Further Kreuzung und Grossgrundlach entfernt werden Die Eisenbahn Steinbrucke uber die Pegnitz wurde zur Strassenbrucke umgebaut 1899 wurde die Further Kreuzung als Teil der ehemaligen Gemeinde Hofen nach Nurnberg eingemeindet und gehort heute zum Ortsteil Doos Die amtliche Bezeichnung Further Kreuzung wurde erst 1982 aufgehoben LiteraturFurther Geschichtswerkstatt Eisenbahnstadt Furth Furth 2007 ISBN 3 927347 66 3 S 16 f Alexander Mayer Zu Wasser zu Lande und in der Luft Eine Further Verkehrsgeschichte Erfurt 2010 ISBN 978 3 86680 594 1 S 59 ff Wiltrud Fischer Pache Further Kreuzung In Michael Diefenbacher Rudolf Endres Hrsg Stadtlexikon Nurnberg 2 verbesserte Auflage W Tummels Verlag Nurnberg 2000 ISBN 3 921590 69 8 S 316 Gesamtausgabe online Wolfgang Muck Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft Die kgl priv Ludwigs Eisenbahn zwischen Nurnberg und Furth Furth 1985 2 Aufl S 210 ff Hans Peter Schafer Die Anfange der frankischen Eisenbahn Wurzburg 1985 ISBN 3 8003 0257 8 S 41 ff Adolf Schwammberger Furth von A bis Z Ein Geschichtslexikon Textlich unveranderter Nachdruck der Ausgabe von 1968 Neustadt an der Aisch Verlag fur Kunstreproduktionen Schmidt 1984 ISBN 3 923006 33 0 S 108 f EinzelnachweiseMayer Zu Wasser zu Lande und in der Luft 2010 S 59 ff Konigliches Privilegium vom 19 Februar 1834 zweite Bedingung Mayer Zu Wasser zu Lande und in der Luft 2010 S 62 ff Konigliches Privilegium vom 19 Februar 1834 Wiltrud Fischer Pache Further Kreuzung In Michael Diefenbacher Rudolf Endres Hrsg Stadtlexikon Nurnberg 2 verbesserte Auflage W Tummels Verlag Nurnberg 2000 ISBN 3 921590 69 8 S 316 Gesamtausgabe online Bahnhofe in Nurnberg Personenverkehr In Betrieb Durrenhof Dutzendteich Eibach Erlenstegen Fischbach Frankenstadion Gleisshammer Hauptbahnhof Katzwang Laufamholz Mogeldorf Nordostbahnhof Ostbahnhof Ostring Rehhof Reichelsdorf Reichelsdorfer Keller Rothenburgerstrasse Sandreuth Schweinau Stein Steinbuhl Stillgelegt Buchenbuhl Doos Further Kreuzung Furth Sud Grossgrundlach Langwasser Ludwigsbahnhof Muggenhof Neusundersbuhl Rangierbahnhof Ausfahrt Rangierbahnhof Betriebswerk West Ziegelstein Zollhaus Guterverkehr In Betrieb Containerbahnhof Hafen Dutzendteich Grossmarkt Hafenbahnhof Langwasser Nordbahnhof Rangierbahnhof Rangierbahnhof Ausfahrt Rangierbahnhof Betriebswerk Stillgelegt Containerbahnhof Gostenhof Hauptguterbahnhof Nordostbahnhof Nordwestbahnhof Ostbahnhof Sudbahnhof