Der Glaspalast war ein 1854 erbautes Ausstellungsgebäude auf dem Gelände des Alten Botanischen Gartens in der Münchner I
Glaspalast München

Der Glaspalast war ein 1854 erbautes Ausstellungsgebäude auf dem Gelände des Alten Botanischen Gartens in der Münchner Innenstadt, das 1931 abbrannte.
Planung
Nach anderen europäischen Metropolen bestimmte König Maximilian II. von Bayern 1853, in München die Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung abzuhalten.
Ursprünglich war geplant, das Gebäude am Maximiliansplatz zu errichten. Die Entscheidung der zuständigen Kommission fiel jedoch auf ein Areal in der Nähe des Bahnhofs. Nach Plänen des Architekten August von Voit wurde das Gebäude 1854 im Norden des Alten Botanischen Gartens nahe dem Stachus errichtet.
Gebäude
Bereits beim Bau der 1853 fertiggestellten Schrannenhalle und des 1854 für König Maximilian II. von Franz Jakob Kreuter zwischen Königsbau und Nationaltheater geplanten Wintergartens der Münchner Residenz (dessen Bauausführung von August Voit geleitet worden war; nicht erhalten) sind Glas-Gusseisen-Konstruktionen eingesetzt worden, so dass schon Erfahrungen mit diesem modernen Gebäudetyp vorlagen.
Die ersten Entwürfe für den Bau gerieten noch – ähnlich dem Londoner Vorbild – relativ komplex. Aufgrund der knappen Bauzeit wurde das Konzept durch Voit stark vereinfacht und weitgehend standardisierte Bauelemente eingesetzt. Eine herkömmliche Bauweise war ohnehin nicht möglich, da eine derart große Baumaterialmenge in der gegebenen Zeit nicht zu beschaffen und zu verbauen war.
Der langgestreckt rechteckige Glaspalast, in Form einer fünfschiffigen und im Hauptbau zweigeschossigen Halle mit Querschiff in der Mitte und rechteckigen Anbauten an den Enden des Längsschiffes, hatte eine Länge von 234 Meter und war 67 Meter breit; die Höhe betrug 25 Meter.
Der Baukörper war gänzlich aus Glas und Gusseisen erbaut, auf tragendes Mauerwerk konnte völlig verzichtet werden. Die 1700 Tonnen vorgefertigter Eisenteile wurden von Cramer-Klett aus Nürnberg gefertigt. Das Unternehmen Cramer-Klett war zu dieser Zeit in Süddeutschland führend auf dem Gebiet Eisenkonstruktionen, die Firma hatte unter anderem zuvor schon die Großhesseloher Brücke in München und auch den Wintergarten Maximilians II. in dieser Bauweise erstellt. Das Glas wurde unter anderem in der noch traditionell arbeitenden Glashütte Schmidsfelden hergestellt.
Baubeginn war am 31. Dezember 1853, und nach genau zwei Monaten war das Fundament fertiggestellt. Drei Monate später war die Gusseisenkonstruktion errichtet und bereits am 7. Juni 1854 wurde mit der Montage der 37.000 Glastafeln begonnen. Die gesamte Bauzeit betrug so lediglich sechs Monate, die Kosten beliefen sich auf 800.000 Gulden.
Nutzung
Industrieausstellung
Nur drei Jahre nach der Fertigstellung des Crystal Palace in London, der als Vorbild diente, wurde am 15. Juli 1854 die Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung im neu errichteten Glaspalast eröffnet. Überschattet wurde die Eröffnung, als zunächst die Bediensteten, später auch die Ausstellungsgäste an Cholera erkrankten.
Elektrifizierung
1882 fand die erste elektrisch beleuchtete Internationale Elektrizitätsausstellung im Glaspalast statt.
Oskar von Miller hatte eine Gleichspannungs-Freileitung von Miesbach nach München errichten lassen. Mit einer elektrischen Pumpe für einen künstlichen Wasserfall demonstrierte Miller hier die Möglichkeit, elektrische Energie über große Entfernungen zu übertragen.
Veranstaltungsort der Kunstausstellungen
Im Glaspalast wurde 1858 die „Erste deutsche allgemeine und historische Kunstausstellung“ veranstaltet, es folgte 1869 die „I. Internationale Kunstausstellung“, 1879 die II. „Internationale Kunstausstellung“, 1883 die „III. Internationale Kunstausstellung“.
Ab 1889 wurde der Glaspalast fast ausschließlich für Kunstausstellungen genutzt. Diese entwickelten sich gleichermaßen zum Forum als auch zum Ort des internationalen Kunsthandels.
In den 1880er Jahren erfüllte der Glaspalast nicht nur seine wichtigen Funktionen im künstlerischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben der Stadt München, sondern begründete vor allem den Ruf Münchens als „Stadt der Kunst und Kultur“ und ermöglichte der Landeshauptstadt somit den Ruf eines Ausstellungs- und Messestandortes sowie einer Kongressstadt.
Weitere Nutzung
Während der Planung wurde davon ausgegangen, die Halle nach der Industrieausstellung in ein Gewächshaus umzubauen. In den folgenden Jahren wurde der Glaspalast aber überwiegend für internationale Kunstausstellungen genutzt. Außerdem war er Veranstaltungsort für Künstlerfeste.
Der Brand
Am 6. Juni 1931 brannte der Münchner Glaspalast vollständig ab, wie fünf Jahre später sein Londoner Vorbild. Der Alarm wurde um 3.30 Uhr ausgelöst. Am Morgen waren von dem Gebäude nur noch rauchende Trümmer, geschmolzenes Glas und verbogene Stahlträger übrig. Als Ursache wurde zunächst Selbstentzündung von ölgetränkter Putzwolle vermutet, später wurde jedoch nach einem Gutachten Brandstiftung als Ursache ermittelt.
Bei dem Feuer wurden über 3000 Kunstwerke unwiederbringlich zerstört, darunter die komplette, 110 Gemälde umfassende, Sonderausstellung „Werke deutscher Romantiker von Caspar David Friedrich bis Moritz von Schwind“.
Weitere 1000 Werke damaliger zeitgenössischer Künstler waren schwer beschädigt worden und nur 80 Kunstgegenstände konnten unversehrt geborgen werden.
Das Neue Wiener Tagblatt berichtete am darauffolgenden Tag, dem 7. Juni 1931 in einem Telegramm: Der Brand des Münchener Glaspalastes, S. 4:
„Der Brand des Glaspalastes stellt eine der größten Katastrophen dar, die Europas Kunstwerke vernichtet hat. In Deutschland sind seit dem Dreißigjährigen Krieg nicht mehr auf einmal so viele Kunstwerke vernichtet worden wie durch diesen Brand. Von den 2820 ausgestellten Werken der Malerei, Graphik und Plastik sind nur 80 gerettet worden. Der Schaden wird auf 25 bis 30 Millionen Mark geschätzt. […] Eine besondere Tragikomik bildet der Umstand, daß in einem benachbarten Lagerschuppen die von der Jury abgelehnten Bilder von den Künstlern lagerten, die von dem Feuer nicht berührt wurden. Über die Ursache des Brandes werden nur Vermutungen bekannt. Vorläufig kursiert das Gerücht von einem Racheakt künstlerisch Mißvergnügter, der aber durch nichts bestätigt werden kann. Die letzten Ermittlungen haben die Möglichkeit ergeben, daß der Brand in der Tischlerei ausgebrochen sein kann, wo am Tage zuvor noch gearbeitet wurde. 20 Feuerwehrleute wurden bei den Bergungsarbeiten verletzt. Generaldirektor Zimmermann, der sich unter Einsatz seines Lebens bemühte, Kostbarkeiten aus den 75 vollständig ausgebrannten Sälen zu retten, mußte zunächst mit Gewalt von der Polizei zurückgehalten werden. In der am Nachmittag beendeten Besprechung im Kultusministerium wurde beschlossen, sofort durch einen öffentlichen Aufruf an das ganze deutsche Volk eine Hilfsaktion anläßlich des nationalen Unglücks einzuleiten […]“
Sonstiges
Nach dem Brand sollte der Glaspalast an gleicher Stelle wiedererrichtet werden. Diese Pläne wurden aber 1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten aufgegeben. Stattdessen wurde 1937 das Haus der Deutschen Kunst eröffnet. Der 1901 bereits zum Orleansplatz umgezogene und unzerstört gebliebene Glaspalast-Brunnen steht heute am Weißenburger Platz im Stadtteil Haidhausen.
1936 wurde der Alte Botanische Garten neu gestaltet und ein kleines Ausstellungsgebäude errichtet, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Nach dem Krieg wurde der Ausstellungspavillon von Münchner Künstlern wiederaufgebaut und wird heute unter dem Namen Kunstpavillon München genutzt. An der Stelle des Glaspalastes steht heute das Parkcafé, ein als Restaurant und Bar genutztes Gebäude mit vorgelagertem Biergarten.
Literatur
- Georg Jacob Wolf, Glaspalast-Künstlerhilfe München (Hrsg.): Verlorene Meisterwerke deutscher Romantiker. Mit einer Einleitung und beschreibendem Katalog. Bruckmann, München 1931 (Als bereits gedruckter Ausstellungskatalog konzipiert, wurde dieses Buch – mit einem neuen Umschlag versehen – zu einer Bilanz des Verlustes, DNB 361906609).
- Eugen Roth: Der Glaspalast in München. Glanz und Ende 1854–1931. In: Süddeutsche Zeitung. München 1971, ISBN 3-7991-5663-1.
- Volker Hütsch: Der Münchner Glaspalast 1854–1931. Geschichte und Bedeutung. Moos, München 1980, ISBN 3-7879-0178-7 (Zugleich: Dissertation an der TU München, Fachbereich Architektur, 1979).
Weblinks
- Digitalisierte Glaspalastkataloge 1869 bis 1931
- Kataloge der Kunstausstellungen im Münchner Glaspalast 1869–1931 im Kulturportal bavarikon
- Klaus Bäumler: Glaspalast München. In: Historisches Lexikon Bayerns
- Beschreibung und Rekonstruktion
- Katalog. Münchener Neue Secession. 1931. Frühjahrs-Ausstellung. Cuno Amiet, Stuttgarter Secession, Freie Ausstellung junger Münchener Kunst.
Einzelnachweise
- Chronologie des Miesbacher Bergbaus ( vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Verein Bildender Künstler Münchens „Secession“, Renate Heise, Münchner Stadtmuseum: Die Münchener Secession und ihre Galerie: Ausstellung [des Vereins Bildender Künstler Münchens, e. V., „Secession“] im Münchener Stadtmuseum 10. Juli – 14. September 1975, Seite 37.
- ANNO, Prager Tagblatt, 1883-07-13, Seite 1: Die dritte internationale Kunstausstellung in München 1883.
- Klaus Bäumler: Heiße Kontroverse um die Brandursache. In: Historisches Lexikon Bayerns. Bayerische Staatsbibliothek, 18. Dezember 2006, abgerufen am 28. Januar 2017: „Axel Winterstein, Heiße Kontroverse um die Brandursache, Münchner Stadtanzeiger vom 5./6. Juni 1996 Nr. 23“
- Der Brand des Münchener Glaspalastes., Telegramm aus Neues Wiener Tagblatt, Tages-Ausgabe vom 7. Juni 1931, S. 4, abgerufen am 9. März 2015.
- Ein Pavillon tritt aus dem Schatten – Geschichte des Kunstpavillons. ( des vom 22. April 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: kunst-pavillon.org. Abgerufen am 28. Januar 2017.
Koordinaten: 48° 8′ 32,4″ N, 11° 33′ 52,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Glaspalast war ein 1854 erbautes Ausstellungsgebaude auf dem Gelande des Alten Botanischen Gartens in der Munchner Innenstadt das 1931 abbrannte Der Munchner GlaspalastGrundriss 1854PlanungNach anderen europaischen Metropolen bestimmte Konig Maximilian II von Bayern 1853 in Munchen die Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung abzuhalten Ursprunglich war geplant das Gebaude am Maximiliansplatz zu errichten Die Entscheidung der zustandigen Kommission fiel jedoch auf ein Areal in der Nahe des Bahnhofs Nach Planen des Architekten August von Voit wurde das Gebaude 1854 im Norden des Alten Botanischen Gartens nahe dem Stachus errichtet GebaudeBausituation mit Glaspalast und JustizpalastGlaspalast von Munchen auf Medaille von 1854Ruckseite der Medaille von 1854 Bereits beim Bau der 1853 fertiggestellten Schrannenhalle und des 1854 fur Konig Maximilian II von Franz Jakob Kreuter zwischen Konigsbau und Nationaltheater geplanten Wintergartens der Munchner Residenz dessen Bauausfuhrung von August Voit geleitet worden war nicht erhalten sind Glas Gusseisen Konstruktionen eingesetzt worden so dass schon Erfahrungen mit diesem modernen Gebaudetyp vorlagen Die ersten Entwurfe fur den Bau gerieten noch ahnlich dem Londoner Vorbild relativ komplex Aufgrund der knappen Bauzeit wurde das Konzept durch Voit stark vereinfacht und weitgehend standardisierte Bauelemente eingesetzt Eine herkommliche Bauweise war ohnehin nicht moglich da eine derart grosse Baumaterialmenge in der gegebenen Zeit nicht zu beschaffen und zu verbauen war Der langgestreckt rechteckige Glaspalast in Form einer funfschiffigen und im Hauptbau zweigeschossigen Halle mit Querschiff in der Mitte und rechteckigen Anbauten an den Enden des Langsschiffes hatte eine Lange von 234 Meter und war 67 Meter breit die Hohe betrug 25 Meter Der Baukorper war ganzlich aus Glas und Gusseisen erbaut auf tragendes Mauerwerk konnte vollig verzichtet werden Die 1700 Tonnen vorgefertigter Eisenteile wurden von Cramer Klett aus Nurnberg gefertigt Das Unternehmen Cramer Klett war zu dieser Zeit in Suddeutschland fuhrend auf dem Gebiet Eisenkonstruktionen die Firma hatte unter anderem zuvor schon die Grosshesseloher Brucke in Munchen und auch den Wintergarten Maximilians II in dieser Bauweise erstellt Das Glas wurde unter anderem in der noch traditionell arbeitenden Glashutte Schmidsfelden hergestellt Baubeginn war am 31 Dezember 1853 und nach genau zwei Monaten war das Fundament fertiggestellt Drei Monate spater war die Gusseisenkonstruktion errichtet und bereits am 7 Juni 1854 wurde mit der Montage der 37 000 Glastafeln begonnen Die gesamte Bauzeit betrug so lediglich sechs Monate die Kosten beliefen sich auf 800 000 Gulden NutzungIndustrieausstellung Glaspalast mit Deutscher Industrieausstellung 1854 Nur drei Jahre nach der Fertigstellung des Crystal Palace in London der als Vorbild diente wurde am 15 Juli 1854 die Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung im neu errichteten Glaspalast eroffnet Uberschattet wurde die Eroffnung als zunachst die Bediensteten spater auch die Ausstellungsgaste an Cholera erkrankten Elektrifizierung 1882 fand die erste elektrisch beleuchtete Internationale Elektrizitatsausstellung im Glaspalast statt Oskar von Miller hatte eine Gleichspannungs Freileitung von Miesbach nach Munchen errichten lassen Mit einer elektrischen Pumpe fur einen kunstlichen Wasserfall demonstrierte Miller hier die Moglichkeit elektrische Energie uber grosse Entfernungen zu ubertragen Veranstaltungsort der Kunstausstellungen Plakat fur die VII Internationale Kunstausstellung Munchen von Franz von Stuck 1897 Im Glaspalast wurde 1858 die Erste deutsche allgemeine und historische Kunstausstellung veranstaltet es folgte 1869 die I Internationale Kunstausstellung 1879 die II Internationale Kunstausstellung 1883 die III Internationale Kunstausstellung Ab 1889 wurde der Glaspalast fast ausschliesslich fur Kunstausstellungen genutzt Diese entwickelten sich gleichermassen zum Forum als auch zum Ort des internationalen Kunsthandels In den 1880er Jahren erfullte der Glaspalast nicht nur seine wichtigen Funktionen im kunstlerischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben der Stadt Munchen sondern begrundete vor allem den Ruf Munchens als Stadt der Kunst und Kultur und ermoglichte der Landeshauptstadt somit den Ruf eines Ausstellungs und Messestandortes sowie einer Kongressstadt Weitere Nutzung Wahrend der Planung wurde davon ausgegangen die Halle nach der Industrieausstellung in ein Gewachshaus umzubauen In den folgenden Jahren wurde der Glaspalast aber uberwiegend fur internationale Kunstausstellungen genutzt Ausserdem war er Veranstaltungsort fur Kunstlerfeste Der BrandDer Winter Monch im Schnee verbranntes Gemalde von Caspar David FriedrichVerbranntes Gemalde von Friedrich Overbeck Am 6 Juni 1931 brannte der Munchner Glaspalast vollstandig ab wie funf Jahre spater sein Londoner Vorbild Der Alarm wurde um 3 30 Uhr ausgelost Am Morgen waren von dem Gebaude nur noch rauchende Trummer geschmolzenes Glas und verbogene Stahltrager ubrig Als Ursache wurde zunachst Selbstentzundung von olgetrankter Putzwolle vermutet spater wurde jedoch nach einem Gutachten Brandstiftung als Ursache ermittelt Bei dem Feuer wurden uber 3000 Kunstwerke unwiederbringlich zerstort darunter die komplette 110 Gemalde umfassende Sonderausstellung Werke deutscher Romantiker von Caspar David Friedrich bis Moritz von Schwind Weitere 1000 Werke damaliger zeitgenossischer Kunstler waren schwer beschadigt worden und nur 80 Kunstgegenstande konnten unversehrt geborgen werden Siehe auch Liste beim Brand des Munchner Glaspalasts zerstorter Werke Das Neue Wiener Tagblatt berichtete am darauffolgenden Tag dem 7 Juni 1931 in einem Telegramm Der Brand des Munchener Glaspalastes S 4 Der Brand des Glaspalastes stellt eine der grossten Katastrophen dar die Europas Kunstwerke vernichtet hat In Deutschland sind seit dem Dreissigjahrigen Krieg nicht mehr auf einmal so viele Kunstwerke vernichtet worden wie durch diesen Brand Von den 2820 ausgestellten Werken der Malerei Graphik und Plastik sind nur 80 gerettet worden Der Schaden wird auf 25 bis 30 Millionen Mark geschatzt Eine besondere Tragikomik bildet der Umstand dass in einem benachbarten Lagerschuppen die von der Jury abgelehnten Bilder von den Kunstlern lagerten die von dem Feuer nicht beruhrt wurden Uber die Ursache des Brandes werden nur Vermutungen bekannt Vorlaufig kursiert das Gerucht von einem Racheakt kunstlerisch Missvergnugter der aber durch nichts bestatigt werden kann Die letzten Ermittlungen haben die Moglichkeit ergeben dass der Brand in der Tischlerei ausgebrochen sein kann wo am Tage zuvor noch gearbeitet wurde 20 Feuerwehrleute wurden bei den Bergungsarbeiten verletzt Generaldirektor Zimmermann der sich unter Einsatz seines Lebens bemuhte Kostbarkeiten aus den 75 vollstandig ausgebrannten Salen zu retten musste zunachst mit Gewalt von der Polizei zuruckgehalten werden In der am Nachmittag beendeten Besprechung im Kultusministerium wurde beschlossen sofort durch einen offentlichen Aufruf an das ganze deutsche Volk eine Hilfsaktion anlasslich des nationalen Unglucks einzuleiten SonstigesNach dem Brand sollte der Glaspalast an gleicher Stelle wiedererrichtet werden Diese Plane wurden aber 1933 mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten aufgegeben Stattdessen wurde 1937 das Haus der Deutschen Kunst eroffnet Der 1901 bereits zum Orleansplatz umgezogene und unzerstort gebliebene Glaspalast Brunnen steht heute am Weissenburger Platz im Stadtteil Haidhausen 1936 wurde der Alte Botanische Garten neu gestaltet und ein kleines Ausstellungsgebaude errichtet das im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Nach dem Krieg wurde der Ausstellungspavillon von Munchner Kunstlern wiederaufgebaut und wird heute unter dem Namen Kunstpavillon Munchen genutzt An der Stelle des Glaspalastes steht heute das Parkcafe ein als Restaurant und Bar genutztes Gebaude mit vorgelagertem Biergarten LiteraturGeorg Jacob Wolf Glaspalast Kunstlerhilfe Munchen Hrsg Verlorene Meisterwerke deutscher Romantiker Mit einer Einleitung und beschreibendem Katalog Bruckmann Munchen 1931 Als bereits gedruckter Ausstellungskatalog konzipiert wurde dieses Buch mit einem neuen Umschlag versehen zu einer Bilanz des Verlustes DNB 361906609 Eugen Roth Der Glaspalast in Munchen Glanz und Ende 1854 1931 In Suddeutsche Zeitung Munchen 1971 ISBN 3 7991 5663 1 Volker Hutsch Der Munchner Glaspalast 1854 1931 Geschichte und Bedeutung Moos Munchen 1980 ISBN 3 7879 0178 7 Zugleich Dissertation an der TU Munchen Fachbereich Architektur 1979 WeblinksCommons Glaspalast Munchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitalisierte Glaspalastkataloge 1869 bis 1931 Kataloge der Kunstausstellungen im Munchner Glaspalast 1869 1931 im Kulturportal bavarikon Klaus Baumler Glaspalast Munchen In Historisches Lexikon Bayerns Beschreibung und Rekonstruktion Katalog Munchener Neue Secession 1931 Fruhjahrs Ausstellung Cuno Amiet Stuttgarter Secession Freie Ausstellung junger Munchener Kunst EinzelnachweiseChronologie des Miesbacher Bergbaus Memento vom 6 Februar 2013 im Webarchiv archive today Verein Bildender Kunstler Munchens Secession Renate Heise Munchner Stadtmuseum Die Munchener Secession und ihre Galerie Ausstellung des Vereins Bildender Kunstler Munchens e V Secession im Munchener Stadtmuseum 10 Juli 14 September 1975 Seite 37 ANNO Prager Tagblatt 1883 07 13 Seite 1 Die dritte internationale Kunstausstellung in Munchen 1883 Klaus Baumler Heisse Kontroverse um die Brandursache In Historisches Lexikon Bayerns Bayerische Staatsbibliothek 18 Dezember 2006 abgerufen am 28 Januar 2017 Axel Winterstein Heisse Kontroverse um die Brandursache Munchner Stadtanzeiger vom 5 6 Juni 1996 Nr 23 Der Brand des Munchener Glaspalastes Telegramm aus Neues Wiener Tagblatt Tages Ausgabe vom 7 Juni 1931 S 4 abgerufen am 9 Marz 2015 Ein Pavillon tritt aus dem Schatten Geschichte des Kunstpavillons Memento des 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