Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Gliederfüßer Arthropoda von altgriechisch ἄρθρον árthron deutsch Glied Gelenk und πούς poús Gen ποδός podós deutsch

Gliederfüßer

  • Startseite
  • Gliederfüßer
Gliederfüßer
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Gliederfüßer (Arthropoda, von altgriechisch ἄρθρον árthron, deutsch ‚Glied, Gelenk‘ und πούς poús, Gen. ποδός podós, deutsch ‚Fuß‘, gelegentlich eingedeutscht als Arthropoden) sind ein Stamm wirbelloser Tiere. Zu ihnen gehören die Insekten, die übrigen Hexapoden, Tausendfüßer, Krebstiere (z. B. Krebse, Entenmuscheln), Spinnentiere (z. B. Spinnen, Skorpione, Milben), die übrigen Kieferklauenträger und die ausgestorbenen Trilobiten.

Gliederfüßer

Beispiele fossiler und rezenter Arthropodengruppen: Trilobiten, Kieferklauenträger wie Seeskorpione und Spinnentiere, Krebstiere, Tausendfüßer und Sechsfüßer

Systematik
ohne Rang: Vielzellige Tiere (Metazoa)
ohne Rang: Gewebetiere (Eumetazoa)
ohne Rang: Bilateria
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Gliederfüßer
Wissenschaftlicher Name
Arthropoda
Gravenhorst, 1843
Unterstämme
  • Krebstiere (Crustacea)
  • Sechsfüßer (Hexapoda)
  • Kieferklauenträger (Chelicerata)
  • Tausendfüßer (Myriapoda)

Gliederfüßer sind ein sehr erfolgreicher Stamm. Rund 80 Prozent aller bekannten rezenten (nicht fossilen) Tierarten sind Gliederfüßer. Sie verteilen sich auf beinahe eine Million Insektenarten, knapp 10.000 sonstige Sechsfüßer, etwa 16.000 Tausendfüßer, gut 100.000 Spinnentiere und knapp 50.000 Krebstiere (nur Größenordnungen, genaue Zahlen schwanken je nach Autor und Jahr der Publikation). Alleine aus Deutschland sind über 39.000 Arten dieses äußerst artenreichen Stammes bekannt. Sie entstanden vermutlich während der kambrischen Explosion, als zu Beginn des Kambriums vor etwa 540 Millionen Jahren die mehrzelligen Tierstämme plötzlich in der Fossilüberlieferung auftraten.

Die nächsten Verwandten der Gliederfüßer sind die Bärtierchen (Tardigrada) und Stummelfüßer (Onychophora), mit denen sie zu den Panarthropoda zusammengefasst werden. Einige Taxonomen nennen diese übergeordnete Gruppe Arthropoda, die „eigentlichen“ Arthropoden werden dann als Euarthropoda bezeichnet.

In der traditionellen Systematik wird diese Gruppe aus morphologischen Gründen mit den Ringelwürmern zu den Gliedertieren (Articulata) zusammengefasst. Neuere molekularbiologische Daten sprechen aber für eine enge Verwandtschaft der Gliederfüßer mit den Fadenwürmern (Nematoda) und deren engster Verwandtschaft (Cycloneuralia). Diese gemeinsame Gruppierung wird Häutungstiere (Ecdysozoa) genannt.

Körperbau

Außenskelett

Die Körperhülle der Arthropoden bildet ein Außenskelett, das von den Epithel­zellen der obersten Zellschicht (Epidermis) nach außen abgeschieden wird; sie wird als Cuticula bezeichnet. Durch die feste Außenhülle ist ein Wachstum nur dadurch möglich, dass diese Hülle periodisch abgestreift und ersetzt wird (Häutung). Die verhärtete Außenhülle an Körper und Extremitäten ist das Merkmal, welches die Arthropoden am besten kennzeichnet, ähnliche Bildungen kommen nur noch bei den verwandten Bärtierchen vor.

Die Körperhülle besteht aus Chitin und zahlreichen Proteinen. Chitin und Proteine werden durch eingelagerte vom Dopamin abgeleitete Verbindungen untereinander netzartig fest verbunden („sklerotisiert“). Sie kann danach flexibel bleiben (z. B. am Hinterleib der meisten Spinnen oder zahlreicher Insektenlarven). Typischerweise sind aber ausgehärtete, stärker sklerotisierte Platten (Sklerite) eingelagert, die von schwächer sklerotisierten Gelenkmembranen unterbrochen, gelegentlich aber zu Hüllen oder Panzern fest verbunden sein können. Bei vielen Krebstieren und Tausendfüßern und wenigen Insekten(larven) ist die Hülle durch Kalkeinlagerung weiter verstärkt.

Die Hülle ist farblos, strohfarben oder gelblich, häufig durch Melanin, Pigmente, gelegentlich auch durch Strukturfarben dunkel oder bunt gefärbt. Bei den Insekten und Spinnen besitzt sie als äußere Lage eine Lipidschicht als Verdunstungsschutz, die den Tausendfüßern und auch allen landlebenden Krebstieren fehlt.

Segmente

Arthropoden besitzen einen in Segmente gegliederten Körper. Die Segmente weisen im Grundbauplan gleichen Bau mit gleichen Organen, Anhängen etc. auf (mit Ausnahme des ersten und des letzten). Bei allen Arthropoden ist dieser Grundbauplan durch zahlreiche Abwandlungen nur in Teilen tatsächlich verwirklicht, in der Regel sind die Segmente aber gut erkennbar gegeneinander abgegrenzt, und zahlreiche Organe (z. B. Gliedmaßen, Öffnungen des Herzens, Drüsen, Muskeln) sind segmental angelegt.

Traditionell wird angenommen, im Grundbauplan hätten die Gliederfüßer eine unbestimmte Anzahl in sich gleichartiger Segmente besessen, deren Anzahl erst später im Zuge der Spezialisierung fixiert worden sei. Diese Annahme beruht aber großenteils auf der Analogie mit den Ringelwürmern. Alle Gliederfüßer mit Ausnahme einiger Tausendfüßer, der Kiemenfußkrebse und der ausgestorbenen Trilobiten besitzen eine fixierte Segmentzahl; auch die aus dem Kambrium fossil überlieferten Lobopoden, die allgemein als Stammgruppenvertreter gelten, besaßen eine fixierte (und überschaubar große) Segmentzahl. Innerhalb der Forschung ist noch umstritten, ob die Segmentierung ein ursprüngliches Merkmal ist, welches die Gliederfüßer vom gemeinsamen Vorfahren der Bilateria geerbt haben, oder ob es sich um eine evolutive Neuheit handelt; in diesem Fall wäre bei den anderen im Grundbauplan segmentierten Tierstämmen (vor allem den Ringelwürmern und den Chordatieren) die Segmentierung konvergent entstanden.

An jedem Segment kann ein Paar ebenfalls in Abschnitte gegliederter Gliedmaßen (Beine, Mundwerkzeuge, Antennen) sitzen, welches aber an verschiedenen Segmenten auch fehlen kann. Die entwicklungsgeschichtliche Grundlage von Körpersegmenten und Beinabschnitten ist dabei vergleichbar, die Extremitäten können als sekundäre Körperachsen aufgefasst werden.

Auch das Nervensystem ist segmental angelegt und besteht aus einem auf der Bauchseite verlaufenden Doppelstrang mit einem Ganglion und einer Querverbindung (Kommissur) pro Segment („Strickleiternervensystem“). Typisch ist auch ein rückenseitiges (dorsales) Herz und ein offener Blutkreislauf.

Der ursprüngliche Aufbau eines Segments besteht aus dem Rumpfteil mit einem Ganglion und einem Paar zweiästiger (biramer) Gliedmaßen (Spaltbeine). Der (untere) Innenast wird Beinast oder Schreitbein genannt, der Außenast Kiemenast, womit auch die Funktionen angedeutet sind.

Verschmelzung mehrerer Segmente (Tagmatisierung)

Bei der Diversifizierung der Gliederfüßer im Laufe der Evolution kam es zu Gruppenbildungen oder auch Verschmelzungen von Segmenten. Welche Segmente miteinander zu einem Tagma verschmolzen sind, ist bei unterschiedlichen Gruppen verschieden. Bei allen Gliederfüßern ist es zur Verschmelzung einiger der vorderen Segmente zum Kopf gekommen, der ein aus mehreren Ganglien verwachsenes Gehirn und zu Mundwerkzeugen und Antennen geformte ein- oder zweiästige Gliedmaßen besitzt. Bei den verschiedenen Gruppen der Gliederfüßer ist eine unterschiedliche Anzahl von Segmenten zum Kopf verschmolzen.

Bei urtümlichen Gliederfüßern wie den Remipedia besteht die Gliederung des Körpers hinter dem Kopf zum großen Teil noch aus nahezu identischen Segmenten. Die Trilobiten hatten einen ähnlich repetitiven Körperbau.

Bei den Tausendfüßern sind aus Vorfahren mit relativ wenigen Segmenten (je nach Stammgruppe 12 bis 15) sekundär wieder Tiere mit zahlreichen gleichartigen Segmenten hervorgegangen; bei den Doppelfüßern (Diplopoda) sind jeweils zwei aufeinanderfolgende Segmente miteinander zu einem Doppelsegment verschmolzen, so dass jedes „Segment“ des Rumpfes zwei Beinpaare hat; bei vielen Hundertfüßern folgen jeweils ein breites und ein schmales Segment aufeinander.

Bei den Insekten ist die Tagmatisierung weiter fortgeschritten: Jeweils mehrere Segmente sind zu Kopf, Mittel- und Hinterleib verschmolzen. Die drei so entstehenden Körperabschnitte haben eine sehr unterschiedliche Funktion. Die Gliedmaßen der ursprünglichen Segmente des Kopfes sind zu Antennen und Mundwerkzeugen umgebildet. Im Mittelleib (Thorax) sind drei Segmente zu einem Tagma verwachsen, dessen drei Paar Gliedmaßen den Außenast verloren haben und als Schreitbeine dienen. Solche Gliedmaßen heißen einästig (uniram). Beim Hinterleib können die Gliedmaßen vollständig zurückgebildet sein oder zu besonderen Organen (Kiemen, Begattungsorgane, Legebohrer) umgebildet sein, sie dienen aber nie als Laufbeine der Fortbewegung. Bei Gliederfüßern, die über keine sichtbaren Kiemen verfügen, erfolgt die Atmung entweder über in die Körperoberfläche eingestülpte Kiemen (Lungen) oder über ästig verzweigte Einstülpungen der Körperwand, die Tracheen. Der Hinterleib kann aus unterschiedlich vielen Segmenten ohne Gliedmaßen bestehen. Die Insektenflügel werden traditionell nicht als Gliedmaßen, sondern als umgebildete Seitenplatten der Brustsegmente gedeutet. Neuere genetische und entwicklungsbiologische Erkenntnisse deuten aber darauf hin, dass sie auf den Kiemenast des ursprünglichen Spaltbeins zurückgehen. (In diesem Fall sind die Kiemen wasserlebender Insektenlarven, z. B. der Eintagsfliegen, homologe Bildungen. Aus dem Mesozoikum existieren fossile Insektenlarven, die sich als Übergangsglieder deuten lassen.)

Bei den anderen Unterstämmen ist die Verschmelzung der Segmente in anderen Varianten erfolgt. Spinnen bestehen aus zwei Abschnitten. Der Vorderleib (Prosoma) besteht aus sechs verschmolzenen Segmenten. Eines der Beinpaare wurde zu Mundwerkzeugen, den Cheliceren, umgebildet, eines zu Tastern und vier zu Beinen. Die Gliedmaßen des Hinterleibs (Opisthosoma) haben den Beinast verloren, der Kiemenast liegt als Fächerlunge in Einstülpungen des Hinterleibs; bei manchen Arten wurden diese Fächerlungen in Tracheen umgewandelt. Aus den letzten Beinpaaren sind die Spinnwarzen entstanden. Bei den Weberknechten und Scheinskorpionen sind Vorder- und Hinterkörper zu einem kompakten Körper verschmolzen.

Bei den Pfeilschwanzkrebsen (Xiphosura) sind am Hinterleib noch Beine erhalten (Blattbeine), deren Kiemenäste Fächerkiemen bilden, die den Fächerlungen der Spinnen sehr ähnlich sind.

Bei den Krebstieren ist der Körper meist ebenfalls in Kopf, Thorax und Abdomen gegliedert, der Bauplan ist aber vielfältig abgewandelt. Bei zahlreichen Krebsordnungen sind ein oder zwei ursprüngliche Thoraxsegmente funktionell mit dem Kopf verschmolzen. Der Thorax weist eine sehr unterschiedliche Anzahl von beintragenden Segmenten auf. Ein gliedmaßenloses Abdomen ist je nach Verwandtschaftsgruppe vorhanden oder kann auch fehlen. Bei den Malacostraca ist anstelle des Abdomens ein gliedmaßentragendes Pleon ausgebildet. Am Körperende steht bei ihnen ein aus mehreren Anhängen verschmolzenes Schwanzruder. Viele andere Krebse tragen hier lange Anhänge (meist als Furca bezeichnet). Die Körpergliederung kann bei vielen Krebstieren durch eine Körperduplikatur, den Carapax, verdeckt sein. Diese kann einteilig oder zweischalig gegeneinander beweglich ausgebildet sein; bei einigen Gruppen (Ostracoda, Conchostraca) umhüllt sie den ganzen Körper, der dadurch muschelförmig aussieht. Bei den Malacostraca ist der ursprünglich nur am Kopf ansitzende Carapax mit dem Thorax fest verwachsen und bildet so einen einheitlichen, nicht mehr in sich beweglichen Cephalothorax. Bei einigen festsitzenden (Seepocken, Entenmuscheln), besonders aber bei parasitischen Gruppen kann der Körperbau vollkommen umgestaltet sein, so dass das Tier kaum noch als Gliederfüßer erkennbar ist.

Sinnesorgane

Augen

Gliederfüßer besitzen am Kopf eine unterschiedliche Anzahl (bis zu neun) Augen mit sehr unterschiedlichem Aufbau und unterschiedlichen Funktionen. Die Augen aller Gliederfüßer besitzen dabei einen Bauplan, der auf wenige Grundtypen zurückgeführt werden kann, deren teilweise stark abgewandelte Endpunkte durch Reihen miteinander verbunden werden können. Es ist daher anzunehmen, dass die Augen aller Gliederfüßer homologe Bildungen darstellen. Die Augen lassen sich in zwei Typen zusammenfassen, die jeweils durch Innervation, Rezeptor- und Transmittermoleküle gekennzeichnet sind, dies sind die Seitenaugen und die Mittelaugen.

Die nach außen gewölbten Seitenaugen sind Facettenaugen, die aus zahlreichen Einzelaugen bestehen (Komplexaugen). Die Einzelaugen werden Ommatidien genannt. Bei den Insekten und den Krebstieren ist der Bau der Ommatidien sehr einheitlich: Sie bestehen aus einer Netzhaut, die acht lichtempfindliche Sinneszellen enthält, darüber liegt ein durchsichtiger Kristallkegel aus vier sogenannten Semperzellen. Seitlich zu diesem liegen zwei Pigmentzellen, die seitlich einfallendes Licht abschirmen, diese scheiden auch die äußere Cornea ab. Die Cornea ist bei den meisten Gruppen linsenförmig verdickt. Neben diesen beiden sogenannten Hauptpigmentzellen existieren zahlreiche weitere Nebenpigmentzellen. Der Aufbau der Ommatidien kann in anderen Gruppen der Gliederfüßer sekundär abgewandelt oder vereinfacht sein.

Komplexaugen existieren bei den meisten Insekten (sie fehlen den anderen Hexapoda) und zahlreichen Krebstieren. Bei den Cheliceraten sind Komplexaugen nur in einer Gruppe vorhanden, bei den Pfeilschwanzkrebsen. Die einzigen Tausendfüßer, die Komplexaugen besitzen, sind die Spinnenläufer (Scutigeromorpha). Die Ommatidien dieser Gruppen weichen in ihrem Feinaufbau allerdings deutlich von denjenigen der Insekten und Krebstiere ab. Beim Pfeilschwanzkrebs Limulus besteht jedes Ommatidium z. B. aus mehr als 300 Zellen.

Bei den Gruppen, bei denen sie vorhanden sind, sind die bildgebenden Komplexaugen in der Regel die wichtigsten Augen. Die Sehzellen aller Retinazellen eines Ommatidiums wirken dabei zusammen und bilden einen Bildpunkt. Die Auflösung des Komplexauges richtet sich daher nach der Anzahl der Ommatidien, die von einigen wenigen über einige hundert (z. B. etwa 700 bei der Taufliege oder 1000 beim Pfeilschwanzkrebs) bis zu einem Maximum von 30.000 bei einigen Großlibellen-Arten reicht. Die räumliche Auflösung eines Komplexauges reicht dabei niemals an die hochentwickelten Linsenaugen der Wirbeltiere und der Kopffüßer heran, dafür ist ihre zeitliche Auflösung beim Bewegungssehen deutlich besser.

Neben dem räumlichen Sehen können zahlreiche Gliederfüßer aus allen Linien Farben unterscheiden. Wie beim Menschen geht das Farbsehen bei ihnen auf den Besitz unterschiedlicher Sehpigmente (wie generell im Tierreich Varianten von Opsin) zurück, die bei unterschiedlichen Wellenlängen ansprechen. Ebenfalls analog zum Menschen besitzen die meisten drei solcher Pigmente (trichromatisches Sehen). Im Unterschied zum Menschen ist allerdings die Empfindlichkeit vielfach zum kurzwelligen Teil des Spektrums verschoben. Viele Arten können deshalb kein Rot sehen, dafür einen Anteil im Ultraviolett. Eine weitere Sinnesqualität, die die Gliederfüßer dem Menschen voraus haben, ist das Sehen der Polarisationsebene von polarisiertem Licht. Dies ermöglicht ihnen zum Beispiel, bei bedecktem Himmel den Stand der Sonne zu erkennen, und erleichtert die Entdeckung von Wasserflächen.

Fast alle Gruppen, die Komplexaugen besitzen, haben daneben noch weitere Augen, die auf die Mittelaugen zurückgehen (Ausnahme: Mittelaugen fehlen bei allen Tausendfüßern). Bei den anderen Arthropoden, bei denen die Augen nicht komplett rückgebildet sind, kommen ebenfalls weitere Augentypen vor. Bei den Insekten sind auf der Stirn in der Regel drei Punktaugen (Ocellen) vorhanden, deren Funktion nicht in allen Fällen geklärt ist, zumindest bei einigen Gruppen dienen sie zur Lageinformation im Flug. Bei den Krebstieren bilden in vielen Gruppen drei Mittelaugen (nur bei den Phyllopoden vier) ein zentrales Sehorgan, das Naupliusauge. Dieses ist das wichtigste Sinnesorgan der Krebslarven, aber auch bei zahlreichen Adulti vorhanden. Bei den Malacostraca sind häufig ein Paar rückenseitige (dorsale) und ein Paar bauchseitige (ventrale) Mittelaugen ausgebildet, bei anderen Gruppen kann eine andere Anzahl vorhanden sein. Bei den echten Spinnen, die niemals Komplexaugen besitzen, existieren nur ein Paar Mittelaugen und meist zwei oder drei Paar Seitenaugen. Die Seitenaugen dienen bei ihnen aber nie zum bildlichen Sehen, sie sind bei den Wolfsspinnen, den Springspinnen und den Krabbenspinnen Bewegungs-Detektoren, bei den übrigen Gruppen dienen sie nur zur räumlichen Navigation nach dem Sonnenstand, häufig durch Erkennung von polarisiertem Licht.

In der artenreichen Gruppe der Gliederfüßer existieren in zahlreichen Gruppen Spezialanpassungen, die jeweils besondere Sinnesleistungen ermöglichen. So haben die Springspinnen vergrößerte Mittelaugen, die ihnen ein Bildsehen nach ähnlichen Prinzipien wie beim Linsenauge der Wirbeltiere ermöglicht. Einige Gruppen (so beim Copepoden Labidocera oder den Larven des Schwimmkäfers Thermonectes) haben Augen mit minimalem Gesichtsfeld und hoher Auflösung entwickelt, mit denen sie mit einer Scanner-Bewegung einem Lesekopf gleich ihre Umgebung abtasten. Besonders verbreitet sind Anpassungen an schwache Lichtverhältnisse. Viele dämmerungsaktive oder in größeren Meerestiefen lebende Arten haben die Komplexaugen so umgebildet, dass von einem größeren Ausschnitt der Umgebung Licht jede Rezeptoreinheit erreichen kann (Superpositions-Auge). Einige vor allem bodenlebende Gruppen haben allerdings Augen vollkommen aufgegeben. Sie sparen dadurch einen erheblichen Energieverbrauch ein, denn neben den Augen selbst dient ein erheblicher Anteil des Gehirns bei allen Arthropoden mit Fähigkeit zum Bildsehen der optischen Auflösung.

Neben den Augen besitzen zahlreiche Gliederfüßer zusätzlich einen Haut- oder Nervenlichtsinn, der vollkommen unabhängig vom Besitz von Augen ist. Dieser kann z. B. zur Feinderkennung durch Schattenwurf dienen (z. B. beim Flusskrebs Procambarus clarkii) oder durch Erkennung der Tageslänge die Gonaden steuern, wie bei einigen Schmetterlingsarten.

Mechanische Sinne

Arthropoden nutzen hauptsächlich zwei unterschiedliche Wege, um mechanische Reize wahrzunehmen, durch Sinneshaare bzw. -borsten und durch Rezeptoren, die die Verformung der Cuticula (des Außenskeletts) registrieren. Diese Organe dienen zur Wahrnehmung der Lage von Körperteilen im Raum (Propriorezeptoren), zur Nahorientierung (Tastsinn) und zur Fernorientierung (Vibrations-, Strömungssinn, Hören). Obwohl zahlreiche Sensoren mehrere dieser Aufgaben parallel erledigen können, existieren teilweise hochspezialisierte Organe für besondere Zwecke.

Der Tastsinn der Arthropoden beruht großenteils auf einfachen Sinneshaaren. Daneben haben vor allem die luftlebenden Insekten und Spinnentiere extrem dünne Sinneshaare entwickelt, die als Strömungs- und Vibrationsfühler dienen, diese werden bei Insekten Fadenhaare, bei Spinnentieren Trichobothrien genannt. Im Unterschied zu normalen Haaren sind diese in der Regel in einer ringförmigen Einsenkung der Cuticula eingelenkt. Direkt in der Cuticula sitzen bei allen Gliederfüßern Sensillen, die sowohl Berührungsreize als auch Vibrationen wahrnehmen können. Die Rezeptoren (Scolopidien) können besondere Sinnesorgane ausbilden, wie die Spaltsinnesorgane der Spinnentiere, die bei den echten Spinnen gruppenweise (lyraförmiges Organ) gebündelt sind. Die nur bei den Insekten und Krebstieren nachgewiesenen Chordotonalorgane sind von außen überhaupt nicht sichtbar. Ihre Skolopidien bestehen aus ein bis vier Sinnesneuronen, einer Hüllzelle (Skolopalzelle), mehreren Anheftungszellen und umhüllenden Gliazellen. Ihre Funktionsweise ist im Detail noch nicht geklärt, mit Sicherheit dienen aber modifizierte Cilien der eigentlichen Reizaufnahme. Bei den Insekten kommen zusätzlich sogenannte kuppelförmige (campaniforme) Sensillen vor. Wichtige Tast-, Vibrations- und Strömungssinnesorgane sind bei ihnen die Fühler, zur Wahrnehmung dient ein besonders Organ in der Fühlerbasis, das Johnstonsche Organ.

Schwerkraft

Spinnen und viele Insekten nehmen die Schwerkraft durch Zugkräfte des an den Beinen aufgehängten Körpers wahr, bei Spinnen dienen dazu lyraförmige Organe, manche Insekten nehmen mit den Johnstonschen Organen den Zug der Schwerkraft an den Antennen wahr. In Wasser lebende Krebstiere weisen vielfach dem umgebenden Medium gegenüber kaum Dichteunterschiede auf (sie können im Wasser schweben). Sie haben daher eigene Schwersinnesorgane entwickelt, die Statocysten. Diese bestehen aus einer Kapsel mit zahlreichen nach innen zeigenden Haarsinneszellen. In diese Kapsel werden bei der Häutung von außen einige Sandkörnchen eingefügt, die durch den Druck auf Haare einer Seite die Richtung der Schwerkraft anzeigen. Die Funktionsweise entspricht beinahe völlig dem Schweresinnesorgan der Wirbeltiere. Statocysten sitzen meist in den basalen Antennengliedern, in einigen Gruppen aber auch am Körperende in den Uropoden oder im Telson.

Hören

Wahrnehmung von Schallwellen ist eine Sonderform des Vibrationssinns. Zahlreiche Gliederfüßer können dafür dieselben Haarsensoren nutzen, mit denen sie Luftbewegungen (z. B. durch einen sich nähernden Räuber) oder Erschütterungen wahrnehmen. Bei einigen echten Spinnen ist so eine Schallwahrnehmung mit den Trichobothrien nachgewiesen worden. Bei Stechmücken erkennen die Männchen die Weibchen an dem Schall, der durch die schnelle Vibration der Flügel erzeugt wird (und den auch Menschen hören können). Dazu sind bei ihnen die Antennen stark vergrößert, Hörorgan ist das Johnstonsche Organ. Akustische Kommunikation durch Vibrationen, die mit den Trichobothrien wahrgenommen werden, sind auch bei einem Geißelskorpion nachgewiesen worden und möglicherweise weit verbreitet. Bei den Insekten sind neben diesen eher im Nahbereich arbeitenden Sensoren, die auf direkter Wahrnehmung der Partikelbewegung beruhen, besondere Organe entwickelt worden, die auch auf Druckunterschiede reagieren, d. h. Schallwellen wie die Wirbeltierohren wahrnehmen, diese werden Tympanalorgane genannt. Neben der Wahrnehmung von Feinden dient Schallwahrnehmung bei den auch zur Lauterzeugung fähigen Heuschrecken und Zikaden (und möglicherweise bei Wasserwanzen) der Geschlechterfindung. Parasitische Fliegen haben dies ausgenutzt, indem sie Tympanalorgane entwickelt haben, die die Gesänge von Grillen ebenfalls hören können, die sie so suchen können, um ihre Eier auf ihnen abzulegen. Die meisten Insekten mit Tympanalorganen nutzen diese allerdings nur zu einem einzigen Zweck: um die Ultraschall-Ortungslaute von Fledermäusen zu hören. Diese Fähigkeit hat sich unabhängig voneinander bei sieben Schmetterlingsfamilien, bei Fangschrecken, Florfliegen und zwei Käfergruppen (Sandlaufkäfer und Blatthornkäfer) entwickelt. Die Tympanalorgane sind in jedem Fall abgewandelte Chordotonalorgane, bei denen die Sinneszellen auf Luftsäcken (erweiterten Tracheen) im Körperinnern liegen. Die Lage ist dabei extrem verschieden, im Hinterleib (Zikaden, die meisten Schmetterlinge, Kurzfühlerschrecken, Sandlaufkäfer), im Thorax (Eulenfalter, Fangschrecken), in den Beinen (Langfühlerschrecken), an der Flügelbasis (Schwärmer, Florfliegen), hinter dem Kopf (Fliegen, Blatthornkäfer), an den Mundwerkzeugen (Schwärmer). Während viele Gruppen nur ein schmales Frequenzband im Ultraschall hören können, besitzen einige ein hoch entwickeltes Entfernungs- und Richtungshören.

Erst seit wenigen Jahren ist nachgewiesen, dass auch Krebse (Decapoda) einen Hörsinn besitzen. Diese können niederfrequente Schallwellen von etwa 100 bis 3000 Hertz mit ihren Statocysten wahrnehmen.

Chemische Sinne

Chemische Sinnesorgane zur Nahorientierung (Geschmackssinn) und zur Fernorientierung (Geruchssinn) liegen in Form einer Vielzahl von Sensillen-Typen bei allen Arthropoden vor. Insbesondere bei allen Gruppen ohne hochentwickelte Augen handelt es sich in der Regel um die wichtigsten Organe zur Nahrungssuche. Außerdem beruht auch die soziale Kommunikation und die Geschlechterfindung bei zahlreichen Arthropoden auf Pheromonen, die über chemische Sinnesorgane wahrgenommen werden. Wichtigste Sinnesorgane zur chemischen Orientierung sind meistens die Antennen, häufig auch die Taster (Palpen) und die äußeren (distalen) Beinglieder. Fehlen Antennen und Taster, kann die Rezeptorausstattung der Beine ähnlich reichhaltig sein, wie z. B. bei den Geißelspinnen. Sehr viele Gliederfüßer haben darüber hinaus chemische Sensoren verstreut auf der gesamten Körperoberfläche. Auf einer Gliederfüßer-Antenne werden regelmäßig ein bis mehrere hunderttausend Chemorezeptoren gefunden.

Die Sensillen vor allem der Antennen werden nach ihrer Morphologie in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt, den Haarsensillen und den Grubensensillen, die durch Übergänge verbunden sind (stift- oder kegelförmige Fortsätze, die in einer Grube liegen). Des Weiteren werden ihrer Morphologie entsprechend verschiedene Arten von Haaren, nämlich kuppelförmige (campaniformia), flaschenförmige (ampullacea), kegelförmige (basiconia) und etliche andere Typen unterschieden. Zwar steht die Form der Rezeptoren in Beziehung zur Funktion, allerdings zeigt es sich, dass gleich geformte Sinnesorgane bei verschiedenen Tiergruppen unterschiedliche Funktion besitzen. Typisch für alle Typen von Chemorezeptoren ist es, dass ihre Oberfläche von Poren (im Mikro- bis Nanometerbereich) bedeckt ist. Durch diese Poren steht der hohle Innenraum (Lumen) der Sensille mit der Außenwelt in Kontakt. Hereindiffundierende Moleküle werden von spezialisierten Nervenzellen, die die eigentlichen Sinneszellen darstellen, registriert. Sehr häufig kann ein einzelnes Sinneshaar dabei verschiedene Sinneseindrücke verarbeiten, z. B. als kombinierter Chemo- und Mechanorezeptor, selten sogar drei (trimodal). Auf einer Antenne sind üblicherweise fünf bis zehn unterschiedliche Sensillentypen morphologisch unterscheidbar.

Dem Nahrungserwerb dienende Sensillen besitzen typischerweise ein relativ breites, aber zwischen verschiedenen Zellen recht differenziertes Sinnesspektrum für eine Vielzahl löslicher oder flüchtiger Substanzen wie Aminosäuren, Peptide, Zucker, Nukleotide oder Amine. Aus dem Erregungsmuster verschiedener Sensoren kann dann die entsprechende Substanz ermittelt werden (ähnlich wie der Geschmackssinn beim Menschen). Daneben existieren vor allem für Botenstoffe (Pheromone) hochspezialisierte Sensoren, die nur diesen einzigen Stoff wahrnehmen.

Kohlendioxid-Sensoren

Eine Reihe von Arthropodenarten, darunter Schmetterlinge, Mücken, Landasseln, Tausendfüßer und Zecken besitzen spezielle Sensoren, die spezifisch auf Kohlendioxid ansprechen. Meist handelt es sich um Sensillen auf der Antenne (häufig flaschenförmige Sensillen), aber auch spezielle Sinnesorgane auf der Kopfoberfläche sind hierfür entwickelt worden, z. B. von Tausendfüßern. Der biologische Zweck dieser Sinnesleistung besteht z. B. in der Wirtsfindung bei blutsaugenden Arten oder in Vermeidungsreaktionen gegen Ersticken bei bodenlebenden Arten, die in engen Hohlräumen leben.

Feuchte- und Temperatursensoren

Obwohl es sich dabei streng genommen nicht um chemische Sinne handelt, werden sie von Gliederfüßern von ähnlich aufgebauten Sensillen wahrgenommen. Häufig dienen kegelförmige Sensillen zur Abdeckung beider Eigenschaften, oft sogar kombiniert miteinander. Berühmt geworden sind die spezialisierten Infrarot-Strahlungsdetektoren des „Feuerkäfers“ Melanophila. Diese Tiere können bis in 12 Kilometer Entfernung Waldbrände feststellen, die sie gezielt anfliegen, um ihre Eier in das verkohlte Holz abzulegen.

Magnetischer und elektrischer Sinn

Wahrnehmung des Erdmagnetfelds ist im Tierreich weit verbreitet und auch bei vielen Gliederfüßern nachgewiesen. Zur Wahrnehmung dienen intrazelluläre Eisenoxid-Partikel, wie sie beispielsweise bei sozialen Insekten und Krebsen nachgewiesen worden sind. Der magnetische Sinn dient wohl in allen Fällen zur großräumigen Orientierung im Raum.

Während man früher dachte, ein Sinn für elektrische Felder würde bei Arthropoden fehlen, ist es inzwischen gelungen, einen solchen bei Krebsen doch nachzuweisen. Dieser ist in seiner Sensitivität allerdings eine Größenordnung schlechter als die hochentwickelten elektrischen Sinnesorgane vieler Fischarten. Wofür die Krebse den Sinn nutzen, ist noch nicht geklärt, möglich wäre eine Beteiligung an der räumlichen Orientierung oder bei der Wahrnehmung von Beuteorganismen.

Fortpflanzung

Geschlechtsdimorphismus

Während einerseits bei vielen Arten der Arthropoden Männchen und Weibchen nur anhand ihrer Geschlechtsorganen unterscheidbar sind, unterschieden sich andererseits die Geschlechter bei diversen Arten auch äußerlich erheblich.

Ein Beispiel für deutliche Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern findet sich bei der Großen Goldschrecke (Chrysochraon dispar) aus der Ordnung der Kurzfühlerschrecken. Ein weiteres Beispiel für deutlich ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus) aus der Ordnung der Käfer. Hier haben die Männchen deutlich vergrößerte, geweihähnliche Mandibeln, mit denen sie gegeneinander um die weniger auffälligen Weibchen kämpfen.

Bei manchen Arten gibt es Zwergmännchen, die erheblich kleiner sind als ihre Weibchen, so beispielsweise beim Schwan (Euproctis similis) aus der Ordnung der Schmetterlinge oder bei der Wespenspinne (Argiope bruennichi) aus der Ordnung der Webspinnen.

Es gibt bei den Insekten viele Fälle, in denen die Männchen im Gegensatz zu den Weibchen geflügelt sind, beispielsweise bei der Gemeinen Küchenschabe (Blatta orientalis) aus der Ordnung der Schaben oder dem Schlehen-Bürstenspinner (Orgyia antiqua), einem Schmetterling. Im Extremfall ist das Weibchen larvenähnlich und ziemlich groß, während das Männchen flugfähig ist, voll, entwickelt und erheblich besser ausgebildete Sinnesorgane hat. Ein Beispiel hierfür ist der Kleine Mottenspinner (Heterogynis penella), ebenfalls aus der Ordnung der Schmetterlinge.

Lockstoffe, Lockstrategien

Bei den Arthropoden haben sich verschiedene Wege entwickelt, den jeweiligen Geschlechtspartner anzulocken.

Bei vielen Schmetterlingen haben die Weibchen einfache fadenförmige Fühler, während die männlichen Tiere gekämmte Fühler haben, da sie die größere Oberfläche nutzen, um den Sexuallockstoff des Weibchens auf möglichst große Entfernung wahrnehmen zu können.

Andere Arten nutzen optische Signale: So winken die männlichen Winkerkrabben mit ihrer vergrößerten Schere, Leuchtkäfer locken ihre Männchen durch einen arttypischen Blinkrhythmus an.

Auch Geräusche werden genutzt: Wolfsspinnen balzen mit Klopfzeichen. Riesenkrabbenspinnen locken die Weibchen an, indem sie die Oberfläche, auf der sie sitzen, in Vibration versetzen. Langfühlerschrecken zirpen (Stridulation).

Begattung und Befruchtung

Bei den meisten Arthropoden findet eine innere Befruchtung statt. Ausnahmen wie bei Limulus sind selten. Die Spermien sind dabei oft in einer Spermatophore zusammengefasst, die vom Weibchen aufgenommen oder vom Männchen im oder am Weibchen befestigt wird. Bei einigen Arten wurden deshalb Beine zu Gonopoden umgebildet, die der Befruchtung dienen. Die Spermatophoren öffnen sich oft erst lange nach der Begattung, um die Eier zu befruchten.

Bei manchen Insekten passen die Geschlechtsorgane der Männchen nur zu denen der Weibchen derselben Art (Schlüssel-Schloss-Prinzip), so dass eine Befruchtung zwischen verschiedenen äußerlich nicht zu unterscheidenden Arten oft allein deshalb nicht möglich ist. Manchmal fressen die weiblichen Tiere nach der Begattung die Männchen, wie beispielsweise bei der Großen Winkelspinne.

Sonderformen in der Ausbildung der Geschlechter

Parthenogenese ist recht häufig bei Arthropoden. Sie tritt bei einigen Milben (Acari), Krebsen (Crustacea) und bei Insekten auf. Beispiele hierfür sind die Große Sägeschrecke und die Sommergenerationen der Blattläuse, im Herbst treten geflügelte Geschlechtstiere auf.

Zwittertum ist bei den Arthropoda eine seltene Ausnahme. (Isopoda) und viele Scherenasseln (Tanaidacea) sind zuerst Weibchen und dann Männchen (protogynes Zwittertum).

Brutfürsorge

Im Bereich der Brutpflege gibt es bei den Gliederfüßern alle Varianten, von der Eiablage in freies Wasser ohne jegliche Fürsorge bis hin zu lebendgebärenden Tieren, wie bei .

Insekten legen ihre Eier oft an die Futterpflanzen. Endoparasiten wie Erzwespen und die Gemeine Eichengallwespe legen sie gleich in den Wirt. Weibliche Höhlenspinnen und Zitterspinnen der Gattung Pholcus umhüllen ihre Eier mit einem Gespinst und tragen den Eikokon mit sich herum. Der weibliche Edelkrebs trägt die Eier am Körper festgeklebt mit sich herum, bis sie schlüpfen. Einige Arten wie beispielsweise die Ohrwürmer bewachen ihre Eier in einer geschützten Höhle, bis sie schlüpfen.

Die Asseln haben ähnlich den Beuteltieren eine Brusttasche, in denen sie ihre Jungen herumtragen, wie bei Kellerassel und Wasserassel beschrieben. Die Fleckige Brutwanze bewacht und beschützt ihre Eier nicht nur, sie führt die Jungtiere später auch wie eine Ente ihre Jungen im Gänsemarsch zum Futter. Einige Arten wie der Gemeine Ohrwurm und die Kugelspinnen sowie die meisten staatenbildenden Insekten gehen noch weiter mit der Brutpflege und füttern ihre Jungen.

Entwicklung

In Arthropodeneiern beginnt die Embryonalentwicklung mit einer totalen Furchung bei dotterarmen und oberflächlichen Furchung an verschiedenen Stellen der Oberfläche bei dotterreichen Eizellen. Bei oberflächlicher Furchung entsteht eine kugelförmige einzellige Schicht um den Dotter herum, häufig mit zahlreichen Zellkernen, aber ohne Zellgrenzen (Syncytium). Als Nächstes wandern die Zellen zu einer Seite des Dotters und bilden dort eine Keimscheibe, aus der der Embryo entsteht.

Nur bei primär wasserlebenden Gruppen schlüpft eine primäre Larve aus dem Ei, dies sind neben den meisten Krebstieren die zu den Chelicerata gehörenden Asselspinnen. Die Krebstiere schlüpfen mit drei Gliedmaßenpaare tragenden Segmenten (diejenigen der ersten und zweiten Antennen und der Mandibeln) als Naupliuslarve, Asselspinnen mit ebenfalls drei Segmenten (Anlagen der Cheliforen, Palpen und Brutbeine) als Protonymphon-Larve. Bei den folgenden Häutungen werden jeweils in einer hinteren Wachstumszone weitere Segmente angefügt. Die Gliedmaßen dieser Segmente werden häufig nur als ungegliederte Knospen angelegt und erhalten erst im Laufe weiterer Häutungen nach und nach funktionsfähige Gestalt. Auch die Gliedmaßen der bereits vorhandenen vorderen Extremitäten werden bei den späteren Häutungen umgestaltet, in manchen Fällen werden sie eingeschmolzen (d. h. sie sind bei den Larven, aber nicht bei adulten Tieren vorhanden). Bei den Krebstieren kann das Tier im Laufe einer langen Entwicklung mit zahlreichen Häutungen so nacheinander mehrere anatomisch und funktional völlig unterschiedliche Larvenformen mit unterschiedlicher Lebensweise durchlaufen. Diese für die Arthropoden ursprüngliche Entwicklung, bei der die Segmentzahl des adulten Tiers nach und nach erreicht wird, wird als Anamorphose (oder Anamerie) bezeichnet. Im ursprünglichsten Fall wird bei jeder Häutung genau ein Segment hinzugefügt. Bei vielen Gliederfüßern mit anamorpher Entwicklung können aber in einem Schritt gleich mehrere Segmente neu entstehen.

Bei zahlreichen Gruppen wird diese ursprüngliche Entwicklung dadurch abgewandelt, dass die frühen Entwicklungsstadien bereits im Ei durchlaufen werden, so dass das erste frei lebende Larvenstadium bereits in seiner Entwicklung fortgeschrittener ist (auch frei lebende Naupliuslarven vieler Krebstiere nehmen keine Nahrung auf). Dass es sich dabei um abgewandelte Formen handelt, kann sich zum Beispiel daran zeigen, dass der Embryo im entsprechenden Stadium eine Kutikula abscheidet. Schließlich ist es in zahlreichen Gruppen unabhängig voneinander dazu gekommen, dass alle Larvenstadien im Embryo durchlaufen werden, oder die Entwicklung wurde vollkommen abgewandelt, so dass keine Spur dieser Stadien übrigblieb. In diesen Fällen schlüpft aus dem Ei ein Jungtier, das in seiner Gestalt bereits dem Adultus weitgehend entspricht. Dieser Fall ist bei landlebenden Arthropoden die Regel, da dem Nauplius oder Protonymphon entsprechende Stadien hier nicht lebensfähig wären, dies gilt z. B. auch für die zu den Krebstieren gehörenden Landasseln. Besitzt die erste frei lebende Larve bereits alle Segmente des adulten Tiers, spricht man von Telomorphose (oder Telomerie). Die Entwicklung ohne (primäre) Larvenstadium wird direkte Entwicklung genannt. Larven, die dem adulten Tier in seiner Organisation weitgehend entsprechen, zeigen zum Beispiel auch die primär marinen Pfeilschwanzkrebse, die zu den Chelicerata gehören. Direkte Entwicklung ist typisch z. B. für alle echten Spinnen und die ursprünglicheren hemimetabolen Insekten. Bei den Tausendfüßern und bei den zu den Sechsfüßern gehörenden Beintastlern (Protura) entspricht das geschlüpfte Tier in Gestalt und Lebensweise weitgehend dem Adultus, es werden aber bei späteren Häutungen noch weitere Segmente gebildet.

Eine vollkommen abgewandelte Entwicklung zeichnet die holometabolen Insekten aus. Bei ihnen ist es sekundär wieder zur Ausbildung einer Larve gekommen, die eine vollkommen andere Gestalt und Lebensweise als die Imago aufweist. Die Herkunft dieser Larvenstadien ist nicht vollkommen geklärt, möglicherweise geht sie auf ein als Prolarve bezeichnetes Stadium zurück, das bei vielen hemimetabolen Insekten zwischen den Embryo und das eigentliche erste Larvenstadium eingeschoben ist. Das Gewebe der holometabolen Larve wird in einem Ruhestadium, der Puppe, weitgehend aufgelöst und die Imago aus knospenartigen Anlagen (den Imaginalscheiben) völlig neu gebildet.

Mit nur wenigen Segmenten (Anamorphose) schlüpfen

  • die (Xiphosura) und Asselspinnen (Pycnogonida) unter den Kieferklauenträgern (Chelicerata)
  • die meisten Tausendfüßer (Myriapoda) (außer epimorphe Chilopoda)
  • die Protura unter den Sechsfüßern (Hexapoda)

aus und erlangen ihre endgültige Segmentzahl erst nach dem Schlüpfen.

Mit der vollen Segmentzahl (Telomorphose) verlassen das Ei

  • die allermeisten Kieferklauenträger (Chelicerata)
  • Insekten (Insecta), Doppelschwänze (Diplura) und Springschwänze (Collembola) unter den Sechsfüßern
  • die Riesenläufer (Scolopendromorpha) und Erdläufer (Geophilomorpha) unter den Hundertfüßern (Chilopoda)

Bei den Insekten kommen alle Übergänge vor zwischen Formen, die bereits im Embryo alle oder fast alle Segmente gleichzeitig anlegen („Langkeim“), und solchen, bei denen die Anamorphose bei der Embryonalentwicklung im Ei beibehalten worden ist („Kurzkeim“).

Körpergröße

Die meisten Gliederfüßer sind kleine Tiere. Obwohl sie sich im Größenspektrum mit den Wirbeltieren überschneiden, sind sie weit überwiegend deutlich kleiner als diese. Wodurch die Körpergröße der sonst so vielgestaltigen und erfolgreichen Arthropoden nach oben begrenzt wird, ist eine alte Streitfrage. Eine Theorie geht davon aus, dass sich die wesentliche Begrenzung aus dem Außenskelett ergibt. Zwar ist ein auf Außenskelett beruhender Körperbau prinzipiell wohl zu beinahe jeder Größe imstande, zumal tiefe Einsenkungen (Apodeme genannt) als Muskelansatzstellen ins Innere verlagert sind. Achillesferse des Außenskeletts ist aber die Häutungsphase. Vor allem landlebende Riesen-Arthropoden würden während der Häutung unter ihrem eigenen Körpergewicht buchstäblich zerfließen. Eine weitere Theorie sieht im offenen Blutkreislauf und dem gegenüber den Wirbeltieren weniger leistungsfähigen Atmungssystem die wesentliche Begrenzung. Ein Argument für diese Ansicht ist, dass Rieseninsekten mit gegenüber rezenten Formen deutlich vergrößertem Körper in Perioden des Paläozoikums auftraten, in denen der Sauerstoff-Partialdruck der Atmosphäre gegenüber heute deutlich höher war. Landlebende Gliederfüßer atmen über luftgefüllte Röhren (Tracheen), während das Blut für den Sauerstofftransport zwar nicht bedeutungslos, aber viel weniger wichtig als bei den Wirbeltieren ist. Entgegen mancher Ansicht ist der Lufttransport in den Tracheen auch nicht rein passiv, sondern die Tiere können sie gezielt zusammenpressen und damit die Atmung deutlich beschleunigen. Dennoch ist vermutlich bei steigender Körpergröße ein überproportionales Ansteigen des Tracheen-Durchmessers erforderlich, der Effekt wird besonders in den Beinen deutlich. Demzufolge ist irgendwann nicht mehr genügend Platz für andere lebenswichtige Organe. Gleichzeitig lässt der offene Blutkreislauf keinen wesentlichen Blutdruckanstieg zu, so dass der Sauerstofftransport über das Blut nur schwer optimiert werden kann. Eine dritte Theorie nimmt an, dass wegen der nicht von Schwannschen Zellen umhüllten, nackten Nervenfasern der Gliederfüßer bei höherer Körpergröße die Reaktionsgeschwindigkeit zu gering ist. Allerdings sind Myelinhüllen auch bei Krebstieren nachgewiesen worden. Außerdem besitzen Gliederfüßer Riesenfasern, die für lebenswichtige Bewegungen (z. B. Fluchtreflexe) genauso hohe Übertragungsgeschwindigkeiten wie bei Wirbeltiernerven erreichen können. Möglicherweise ist es einfach so, dass durch das Vorhandensein der Wirbeltiere eine Vergrößerung keine ökologischen Vorteile mehr bietet, weil der zur Verfügung stehende Nischenraum bereits gefüllt ist. Eine Vergrößerung des Körpers bietet dabei durchaus nicht nur Vorteile. Erhebliche Nachteile sind z. B. Verlängerung der Entwicklungszeit (und damit längere Generationsdauer), höherer Nahrungsbedarf durch erhöhten Metabolismus und damit erhöhten Ruhestoffwechsel, erhöhtes Risiko, Prädatoren zum Opfer zu fallen. Ob es so etwas wie eine für den jeweiligen Bauplan optimale Körpergröße gibt und wo diese ggf. für die Gliederfüßer liegen würde, ist eine offene Streitfrage innerhalb der Wissenschaft. Es fällt aber auf, dass es mehr mittelgroße Gliederfüßer mit Körpergrößen im Zentimeterbereich gibt als sehr große und sehr kleine.

Der größte bekannte lebende Arthropode ist eine im Meer lebende Krabbe, die Japanische Riesenkrabbe. Der Palmendieb (Birgus latro) ist mit einer Körperlänge von bis zu 40 cm und einer Masse von bis zu 4 kg der größte landlebende Vertreter der Arthropoden. Besonders kleine Gliederfüßer (um 0,1 Millimeter) gibt es u. a. innerhalb der Milben, der Springschwänze und der Ruderfußkrebse. Die kleinsten Insekten (parasitische Hautflügler) sind mit 0,15 mm kaum größer. Bei diesen Zwergformen sind viele Organsysteme reduziert. Auch die Segmentierung des Körpers und der Beine wird meist undeutlich.

Lebensweisen

Gliederfüßer bewohnen nahezu alle bekannten Lebensräume und besetzen dort die unterschiedlichsten ökologischen Nischen. Arthropoden können deshalb als die erfolgreichste Tierordnung der Erde gelten.

Wasser und Land

Die ursprünglichen Arthropoden lebten wie die Trilobiten im Meer. Von den heute lebenden (rezenten) Gruppen besitzen die Krebstiere die meisten marinen Vertreter. Bei den Cheliceraten sind die Asselspinnen und die Pfeilschwanzkrebse alle marin, aus den anderen Gruppen nahezu keine Art (Ausnahme: wenige marine Milben). Weder Tausendfüßer noch Sechsfüßer haben echte marine Vertreter hervorgebracht, einige wenige Insektenarten wie die Zuckmücke Clunio sind nur bis ins Gezeitenwatt vorgedrungen.

Im Süßwasser leben ebenfalls zahlreiche Krebstiere, wobei es Gruppen gibt, die im Süßwasser weitaus artenreicher als im Meer sind, wie z. B. die Kiemenfußkrebse. Unter den Kieferklauenträgern sind die Milben mit den Süßwassermilben sekundär ins Süßwasser vorgedrungen, d. h. ihre Vorfahren waren landlebend. Auch die zahlreichen im Süßwasser lebenden Insektenarten gehen auf landlebende Vorfahren zurück. Dies zeigt sich z. B. daran, dass sie zur Atmung ein Tracheensystem besitzen, während die primär wasserlebenden Krebse mit Kiemen atmen. Viele wasserlebende Insektenlarven wie die Larven der Eintagsfliegen oder der Kleinlibellen haben sekundär wieder Kiemen entwickelt, die aber von (luftgefüllten) Tracheen durchzogen sind. Viele Insektenlarven nehmen Sauerstoff nur durch die Haut auf, einige besitzen zur Vergrößerung der Oberfläche mit Hämolymphe gefüllte einfache Schlauchkiemen.

Viele im Süßwasser lebende Gliederfüßer sind tatsächlich luftatmend. Sie besitzen dann ein Tracheensystem mit offenen Stigmen. Manche können mit schnorchelartigen Atemrohren an der Wasseroberfläche „Luft tanken“ wie die Larve der Mistbiene. Andere leben in einer Luftblase wie die Wasserspinne oder halten eine Lufthülle an der Körperoberfläche fest wie der Gelbrandkäfer.

Landlebend sind die allermeisten Insekten, beinahe alle Spinnentiere und alle Tausendfüßer. Von den Krebsen sind einige Entwicklungslinien unabhängig voneinander sekundär zum Landleben übergegangen. Am besten an das Landleben angepasst sind dabei die Landasseln, während landlebende Zehnfußkrebse (wie die Landeinsiedlerkrebse und Landkrabben) und Flohkrebse zumindest zur Fortpflanzung ins Wasser zurückkehren müssen.

Fortbewegung

Die Arthropoden sind neben den Wirbeltieren die einzige Gruppe des Tierreichs, die Organismen hervorgebracht hat, die auf Beinen laufen (d. h. sich nicht nur vorwärts stemmen). Die Funktionsweise des Arthropodenbeins ist dabei bei wasser- und landlebenden Formen genau entsprechend, es ist z. B. nicht möglich, anhand der Laufbeine zu entscheiden, ob eine fossil erhaltene Art wasser- oder landlebend war. Nur wenige Gruppen haben sekundär die Beine wieder aufgegeben, weit überwiegend parasitische Formen.

Bei vielen Krebstieren besitzen die Extremitäten gleichzeitig zwei Funktionen: Sie dienen sowohl der Fortbewegung wie dem Nahrungserwerb. Bei anatomisch stärker abgeleiteten, moderneren Formen sind diese Funktionen meist getrennt, d. h. verschiedene Extremitäten sind auf die eine oder die andere Funktion spezialisiert.

Die meisten wasserlebenden Entwicklungslinien haben schwimmende Formen hervorgebracht. Schwimmorgane sind in der Regel umgebildete und spezialisierte Extremitäten. Einige Entwicklungslinien der Krebstiere haben konvergent Blattbeine entwickelt, die nicht mehr zum Laufen geeignet sind. Zum Zooplankton gehörende Formen (neben Krebstieren einige Milben und Insektenlarven) sind Dauerschwimmer.

Von extrem hoher Bedeutung für die Radiation der Insekten war die Entwicklung von Flügeln. Der Erwerb der Flugfähigkeit war vermutlich das Schlüsselmerkmal, das die Fluginsekten zur weitaus artenreichsten Organismengruppe des gesamten Planeten machte. Im Gegensatz zu Dauerschwimmern gibt es dabei keine Dauerflieger. Allerdings können z. B. viele Libellenarten mit ihren Beinen nicht laufen, sie dienen bei ihnen ausschließlich zum Festhalten und zum Nahrungserwerb. Häufig nicht beachtet wird, dass auch die Webspinnen in gewisser Weise eine Flugfähigkeit entwickelt haben. Der Flug vor allem von Jungspinnen an einem selbst abgegebenen Faden Spinnenseide („ballooning“) ermöglicht ihnen eine rasche Ausbreitung in alle geeigneten Lebensräume.

Einige Entwicklungslinien haben besondere Arten der Fortbewegung entwickelt. Viele Arten wie Springspinnen, Flöhe und Springschwänze können sehr gut springen. Selten sind Formen, die wie Schnecken kriechen, wie etwa die Larven der Schneckenspinner.

Ernährungsformen

Räuber

Viele Krebse, die meisten Spinnen und diverse Insekten leben räuberisch.

Parasitismus bei Tieren

Viele Arten saugen Blut, wie die Hirschlausfliege bei Hirschen, die Rote Vogelmilbe bei Vögeln, Fischläuse bei Fischen oder die Varroamilbe bei der Westlichen Honigbiene. Die Larve der Roten Samtmilbe saugt sich ähnlich wie der Holzbock (Ixodes ricinus) beim Menschen an Insekten fest.

Milbenbefall des Ohrs führt zu Ohrräude. Haarbalgmilben leben im Haarbalg von Säugetieren und Federmilben auf den Federn der Vögel. Viele dieser Arten sind für den Wirt unschädlich, andere rufen die Räude hervor.

Dasselfliegen leben im Magen, Nasen- und Rachenraum und/oder der Lunge von Säugetieren.

Schlupfwespen sind innere Parasiten, die zum Tod des Opfers führen, deshalb nennt man sie Parasitoide.

Ernährung durch Pflanzen

Diverse Arten wie Spinnmilben und Blattläuse saugen an Pflanzen.

Viele Schmetterlinge, die Honigbienen und diverse andere Tiere leben vom Nektar der Blütenpflanzen.

Larven von Schmetterlingen und Käfern fressen die Blätter von Pflanzen. Gallwespen legen ihre Eier in das Innere der Pflanzen.

Eindringlinge in Insektenstaaten

Staatenbildende Insekten haben eine komplexe geruchliche Kommunikation, was einige Arten ausnutzen, um ungefährdet in die Staaten anderer Insekten eindringen zu können.

Der Totenkopfschwärmer ernährt sich von Honig direkt aus den Bienenwaben – von den Bienen wird er vermutlich wegen einer geruchlichen Tarnkappe nicht angegriffen.

Die Schlupfwespenart Ichneumon eumerus ist ein Hyperparasit: Sie parasitiert den Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli), der selber bei Ameisen parasitiert.

Pilzzucht und Haustierhaltung bei Ameisen

Manche Ameisen züchten Pilze wie die Blattschneiderameisen oder halten Blattläuse als Haustiere wie die Rote Waldameise (Formica rufa) oder die Schwarze Wegameise (Lasius niger). Zu den Bläulingen haben Ameisen sehr unterschiedliche und interessante Beziehungen, die von Symbiose bis zu Parasitismus reichen können.

Systematik

Äußere Systematik

Die Systematik der Arthropoden beruht traditionell vor allem auf dem äußeren Körperbau mit der Abfolge der Segmente und Gliedmaßen. Seit Ende der 1990er Jahre werden verstärkt Merkmale des Nervensystems, molekulare Stammbäume und entwicklungsgenetische Merkmale in die Betrachtung einbezogen, daneben weitere Merkmale wie z. B. der Feinbau der Spermien. Zahlreiche sehr gut abgesichert geglaubte Gruppierungen des traditionellen Systems mussten daraufhin modifiziert oder aufgegeben werden. Wichtigstes Resultat der „neuen“ Systematik ist die Zweiteilung der Protostomia in zwei Großgruppen Ecdysozoa und Lophotrochozoa. Wenn dieses inzwischen auf verschiedenen Wegen gut abgesicherte Modell zutrifft, können die Ringelwürmer (Annelida) nicht die Schwestergruppe der (Pan-)Arthropoden sein. Diese Gruppierung (Gliedertiere oder Articulata) galt vorher als bestens abgesichert. Neuere Resultate deuten darauf hin, dass sowohl die Bildungsweise der Kopfsegmente wie auch die Entwicklung der Körperanhänge (Beine bzw. Parapodien) in beiden Gruppen sehr ähnlich gesteuert wird. Da eine konvergente Bildung dieser komplizierten Abfolge nicht sehr wahrscheinlich erscheint, wäre es möglich, dass bereits der gemeinsame Vorfahre der Ecdysozoa und Lophotrochozoa („Ur-Protostomier“) oder sogar dessen gemeinsamer Vorfahre mit den Deuterostomia („Ur-Bilaterier“) segmentiert war. Problematisch an dieser Annahme ist es allerdings, dass dann in den zahlreichen nicht-segmentierten Tierstämmen die Segmentierung viele Male unabhängig voneinander sekundär aufgegeben worden sein müsste. Die heutigen Erkenntnisse der Forschung sind für eine Beantwortung dieser Frage nicht ausreichend.

Innerhalb der Ecdysozoa ist die Schwestergruppe der Panarthropoda ein Taxon aus wurmartigen Tieren mit fester, periodisch gehäuteter Körperhülle und einem „Gehirn“, das ringförmig den Verdauungstrakt umgibt, nach diesem Merkmal Cycloneuralia benannt. Eine weitere Gemeinsamkeit ist ein in fast allen Gruppen ausstülpbarer Mundabschnitt. Ungeklärt ist das Verhältnis zwischen den drei Gruppen, die gemeinsam die Panarthropoda ausmachen: Bärtierchen, Stummelfüßer, Gliederfüßer. Obwohl inzwischen die meisten Taxonomen ein Schwestergruppenverhältnis der Gliederfüßer und der Stummelfüßer für wahrscheinlicher halten, hat auch die Gruppierung der Gliederfüßer mit den Bärtierchen weiter zahlreiche Anhänger. Die (traditionelle) Zusammenfassung der Bärtierchen und Stummelfüßer als gemeinsame Schwestergruppe wird weniger oft genannt, ist aber ebenfalls nicht auszuschließen.

Innere Systematik

Den neueren Untersuchungen zufolge gliedern sich die Gliedertiere in folgende monophyletische Gruppen:

  • Chelicerata (Kieferklauenträger). Etwas problematisch ist die Position der marinen Asselspinnen (Pycnogonida oder Pantopoda), die in einigen Untersuchungen als basale Gruppe allen anderen Arthropoden gegenübergestellt worden waren. Die dafür vorgebrachten Argumente sind aber inzwischen größtenteils widerlegt.
  • Myriapoda (Tausendfüßer).
  • Tetraconata (auch Pancrustacea genannt). Diese umfassen die Krebstiere und die Hexapoda (Insekten und Sackkiefler).

Die Gruppierung der Sechsfüßer mit den Krebstieren ist inzwischen durch zahlreiche voneinander unabhängige molekulare Stammbäume recht gut abgesichert und wird auch durch die Anatomie des Nervensystems und des Auges gestützt. Obwohl auch etliche Studien die Monophylie der Krebstiere unterstützen, erscheint es nun am wahrscheinlichsten, dass diese in Bezug auf die Sechsfüßer paraphyletisch sind, das bedeutet, die Sechsfüßer sind mit einigen Krebsordnungen näher verwandt als diese untereinander. Die Sechsfüßer wären danach so etwas wie eine zum Landleben übergegangene Linie der Krebstiere. Welche Krebstiere Schwestergruppe der Sechsfüßer sein könnten (d. h. unter den Krebstieren am nächsten mit ihnen verwandt), ist noch nicht geklärt. Mögliche Kandidaten sind die „höheren“ Krebse (Malacostraca), die Kiemenfußkrebse (Branchiopoda) bzw. die urtümlichen Remipedia und Cephalocarida. Die früher favorisierte Zusammenfassung der Sechsfüßer mit den Tausendfüßern („Atelocerata“ oder „Tracheata“) erscheint inzwischen kaum noch plausibel. Die wichtigsten Gemeinsamkeiten beider Gruppen sind vermutlich durch die beiden gemeinsame landlebende Lebensweise entstandene Konvergenzen. Das wichtige anatomische Argument, der in beiden Gruppen ähnliche Aufbau des Kopfes mit Beißmandibeln und Rückbildung der zweiten Antennen, ist allein nur eine schwache Begründung. Zwischenzeitlich aufgekommene Vermutungen, die Collembola (Springschwänze) könnten unabhängig von den anderen Hexapoda von Krebstieren abstammen, wodurch auch die Hexapoda gegenüber den Crustacea paraphyletisch wären, haben sich nicht bestätigt.

Noch umstritten ist die Stellung der Tausendfüßer. Aufgrund von morphologischen Befunden wurde eine Zusammenfassung mit den Tetraconata zu einer Mandibulata genannten Gruppe für gut abgesichert gehalten. Völlig überraschenderweise ergaben einige molekulare Stammbäume einen engeren Zusammenhang mit den Chelicerata; die resultierende Gruppe, für die es zunächst überhaupt kein morphologisches Argument gab, wurde deshalb „Paradoxopoda“ genannt (auch: Myriochelata). Neuere molekulare Stammbäume auf verbesserter Datengrundlage stützen wieder überwiegend die Mandibulata-Hypothese, die Befunde sind aber keinesfalls eindeutig. Zusätzlich wurde (aufgrund der embryonalen Entwicklung des Nervensystems) auch ein morphologisches Argument für die Paradoxopoda vorgebracht, während andere neuroanatomische Studien die Mandibulata stützen. Obwohl die Sachlage damit keinesfalls als geklärt gelten kann, stützen neuere Daten überwiegend die Mandibulata. Inzwischen wurde vermutet, dass die auf Basis der ribosomalen RNA aufgestellten Stammbäume – die die wesentliche Grundlage für die Paradoxopoda-Hypothese bildeten – nicht geeignet sind, das Problem zu lösen.

Weitere Hypothesen sind nur noch von historischem Interesse, z. B. die Zusammenfassung aller Gruppen mit einästigen Beinen (d. h. ohne Spaltbein) als „Uniramia“ oder die (vor allem bei Paläontologen beliebte) Vereinigung der Crustacea mit den Chelicerata („Schizoramia“).

Damit ergibt sich folgende Hypothese über die Verwandtschaftsverhältnisse (ohne fossile Gruppen):

 Gliederfüßer  (Arthropoda) 
 Mandibeltiere  (Mandibulata) 

Tausendfüßer (Myriapoda)


 Pancrustacea 

Krebstiere (Crustacea)


   

Sechsfüßer (Hexapoda, unter anderem Insekten)




   

Kieferklauenträger (Chelicerata) (Pfeilschwänze und Spinnentiere)



Evolution der Gliederfüßer

Fossilien von Stammgruppenvertretern der Gliederfüßer sind seit dem frühesten Kambrium nachgewiesen. Ihre tatsächliche Entstehung fällt daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ins ausgehende Präkambrium (Ediacarium), wenn auch aus dieser Zeit noch keine überzeugenden Fossilien vorliegen. Da auch die frühesten Fossilien von Spuren ins älteste Kambrium fallen, ist eine wesentlich frühere Entstehung des Stamms unwahrscheinlich. Im frühkambrischen Maotianshan-Schiefer aus China oder im mittelkambrischen Burgess-Schiefer aus Kanada sind Arthropoden bereits formenreich und differenziert mit zahlreichen Arten und Individuen vertreten.

Stammgruppe der Panarthropoden sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Lobopoden (oder auch Tardypolypoden), eine im Ordovizium ausgestorbene Gruppe fossiler „Würmer mit Beinen“, die in ihrem Organisationsniveau (nicht unbedingt in ihrer tatsächlichen Abstammung) an die rezenten Onychophora erinnern. Primitive Formen wie Aysheaia zeigen einen gegliederten Körper mit repetitiven (gleichförmig wiederholten) Strukturen wie den geringelten Beinen, aber ohne erkennbare echte Segmente. An einem ungegliederten Kopf sitzen seitlich zwei längere Anhänge mit steifen Borsten, die vermutlich im Dienst der Nahrungsbeschaffung standen; diese sind die einzigen differenzierten Körperanhänge. Sklerotisierte Platten traten weder am Rumpf noch an den Beinen auf. Inzwischen ist ein ganzer „Zoo“ von teilweise bizarr abgewandelten Lobopoden bekannt, die etwa zeitgleich lebten. Einige von ihnen zeigen sklerotisierte Platten oder Dornen und einen primitiv segmentierten Kopf mit ein oder zwei Paar Anhängen (wie Onychodictyion oder die berühmte Hallucigenia). Eine Art, das „Kaktustier“ Diania cactiformis, wies Extremitäten mit gelenkig verbundenen Skleriten ähnlich dem Bein der Arthropoden auf.

Fossilien, die als Stammgruppenvertreter der echten Arthropoden interpretiert werden wie z. B. Fuxianhuia, Canadaspis oder Shankouia, weisen gegenüber den Lobopoden eine Reihe neuer Merkmale auf. Die Lage des Mundes verschiebt sich vom vorderen Körperende etwas bauchwärts (ventral). Am Vorderende sitzt ein von einem dorsalen Sklerit (Tergit) geschützter Kopf aus zwei Segmenten, deren erstes ein Paar gestielter Augen trägt, am zweiten sitzen sklerotisierte, gegliederte Anhänge, die antennen- oder beinähnlich ausgebildet sein können. Der übrige Körper ist in sich recht gleichförmig in Segmente gegliedert, die jeweils durch eine dorsale, stark sklerotisierte Platte (Tergit) geschützt sind. An der Unterseite sitzen stummel- oder blattförmig ausgebildete Beine, die meist nicht oder nur schwach sklerotisiert waren und die das Tier in einer Art schwimmend-laufender Bewegung über den Grund transportieren konnten. Außen an den Beinen sitzende blatt- oder lappenförmige Anhänge dienten vermutlich als Kiemen. Weiter fortgeschrittene Formen weisen einen Kopfschild auf, der neben dem Augen- und dem ersten Extremitätensegment drei weitere Segmente bedeckt, ohne dass deren Extremitäten sonderlich von den übrigen Rumpfgliedmaßen abweichen würden. Dieser fünfsegmentige Kopf wird von vielen Forschern als Grundbauplan der (Eu-)Arthropoden angesehen. Ob entsprechend gebaute Fossilien als Stammgruppenvertreter der Arthropoden oder als bereits fortgeschrittenere Vertreter einer bestimmten Arthropodenlinie wie der Crustacea oder der Chelicerata anzusehen sind, hängt in kritischer Weise von der Interpretation der vorderen Extremitäten und ihrer Segmente ab. Die meisten Forscher sehen in den „großen Anhängen“ zahlreicher Fossilien wie Leanchoilia oder Yohoia (beinartigen, stark beborsteten Mundanhängen, die vermutlich zum Ergreifen von Beutetieren dienten) homologe Bildungen der Cheliceren oder der (ersten) Antennen der lebenden Gliederfüßer. Folgt man dieser Deutung, können die meisten Formen als Stammgruppenvertreter der Chelicerata aufgefasst werden. Einige Forscher homologisieren diese Anhänge allerdings mit den Antennen der Onychophora, die am vordersten Kopfsegment (dem Segment, das den vordersten Gehirnabschnitt, das Protocerebrum, hervorbringt) sitzen, den Antennen oder Cheliceren der Arthropoden also nicht direkt entsprechen; dementsprechend gehören dieselben Fossilien ihrer Ansicht nach in die Stammgruppe aller Arthropoden.Kylinxia war ein fünfäugiges ~5 cm großes garnelenartiges Tier, welches vor 518 Mio. Jahren lebte, mit einigen Unterscheidungsmerkmalen – wie den vorderen Anhängen – den "Missing Link" zwischen Anomalocaris (Radiodonta) und Deuteropoda (echten Gliederfüßern) schließt und damit laut einigen Wissenschaftlern der erste Gliederfüßer sein könnte bzw. deren evolutionären Wurzel zuzuordnen ist.

Die Stammgruppe der Krebstiere ist bereits vom unteren Kambrium an (also parallel zu den Lobopoden) fossil überliefert. Besonders aussagekräftig sind körperlich erhaltene, phosphatisierte Fossilien (sogenannte „Orsten“), die allerdings nur mikrometer- bis millimetergroß werden, aber feinste Einzelheiten des Körperbaus erkennen lassen. Stammgruppenvertreter und Vertreter der modernen Krebse (der „Kronengruppe“) sind sich morphologisch sehr ähnlich, unterscheiden sich aber vor allem im Aufbau des Kopfes, der aus unterschiedlich vielen Segmenten bestehen kann. Die Antennenpaare von Arten wie Oelandocaris dienten ihrem Aufbau nach wohl ebenso wie die „großen Anhänge“ primär der Nahrungsaufnahme.

Neben den Formen, die zu den modernen Gliederfüßern hinführen, existieren vom Kambrium an zahlreiche weitere Arthropodenlinien, die ohne moderne Nachkommen ausgestorben sind. Die berühmteste dieser Linien sind die Trilobiten. Bevor die reichen kambrischen Fossillagerstätten mit erhaltenen Weichteilen entdeckt worden waren, waren die Trilobiten die einzige fossile Quelle für die frühe Arthropodenentwicklung, weshalb sie die früheren Vorstellungen über die Stammgruppe der Gliederfüßer stark beeinflusst haben. Heute gelten die Trilobiten als bereits stark abgeleitete und morphologisch in vieler Hinsicht fortgeschrittene Sonderformen. Ihre traditionelle Zusammenfassung mit den Cheliceraten in ein Taxon Arachnomorpha wird neuerdings mit guten Argumenten bezweifelt. Eine weitere berühmt gewordene Seitenlinie sind die Anomalocarididen. Anomalocaris zählt zu den berühmtesten Fossilien des Burgess-Schiefers, seine Verwandten waren mit Körpergrößen bis zwei Meter die größten Räuber im kambrischen Meer. Eine weitere Seitenlinie, die Thylacocephala, starben am Ende der Kreidezeit aus, sie sind z. B. in den Plattenkalken von Solnhofen gefunden worden. Kambrische Vorläufer wie Isoxys zählten damals zu den häufigsten frei schwimmenden Gliederfüßern im Meer. Eine weitere Gruppe, die Euthycarcinoidea, sind trotz gut erhaltener Fossilien vollkommen rätselhaft geblieben und wurden mit so ziemlich jeder Verwandtschaftsgruppe der Arthropoden in Verbindung gebracht, ohne dass ihre tatsächliche Verwandtschaft geklärt werden konnte. Wenn die Interpretation in Amerika gefundener kambrischer Spurenfossilien richtig ist, wären sie die ersten landlebenden Arthropoden gewesen.

Fossilien der primär landlebenden Hexapoda und Myriapoda liegen zwar in großer Zahl und teilweise exzellenter Erhaltung vor, sie werfen aber nur wenig Licht auf die Entstehung dieser Klassen. Die ältesten Fossilien beider Gruppen stammen aus der gleichen Lagerstätte, den devonischen Ablagerungen von Rhynie, Schottland. Die hier gefundenen Tiere waren bereits landlebend und besaßen einen im Großen und Ganzen recht modernen Körperbau. Fossilien von Stammgruppenvertretern (z. B. marinen Formen) sind unbekannt, alle entsprechend gedeuteten Fossilien sind entweder fragwürdig oder in ihrer Einordnung sogar widerlegt worden.

Bedeutung für den Menschen

Wirtschaftliche Bedeutung

Die für Menschen vorrangige Rolle von Gliederfüßern liegt wohl in der Landwirtschaft, da sie eine herausragende Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und damit einem Gutteil unserer Nahrungsmittel spielen. Einige Arten werden selbst gegessen, wie beispielsweise der Hummer und die Nordseegarnele, in vielen Kulturen aber auch Insekten (Entomophagie). Die Honigbiene versorgt uns mit Honig. Diverse Gliederfüßer dienen als Nahrung für Speisefische. Andererseits gibt es unter den Gliederfüßern Agrarschädlinge wie die Blattlaus und Vorratsschädlinge wie den Mehlwurm, die sich von unseren Nahrungsmitteln ernähren.

Die Raupen des Seidenspinners produzieren beim Verpuppen Seide, die zur Herstellung von Stoffen verwendet wird. Im Gegensatz dazu fressen die Raupen der Kleidermotte Stoffe aus Wolle.

In der Forstwirtschaft treten Gliederfüßer als wichtige Holzschädlinge in Erscheinung, aber auch als deren Feinde und deshalb als Nützlinge. Holzschädlinge betreffen auch den Haus- und Möbelbau.

Gesundheit

Giftbisse

Während Gliederfüßer gewöhnlich nicht groß genug sind, um dem Menschen Verletzungen zuzufügen, die allein durch ihre Größe gefährlich sind, sind doch einige ihrer Stiche und Bisse sehr unangenehm, da die Tiere gleichzeitig Gift in der Wunde hinterlassen, wie das beispielsweise bei Wespen oder Wasserspinnen der Fall ist. Diese sind aber meist nicht ernsthaft gefährlich. Seltener sind Arten, bei denen schon ein einzelner Stich oder Biss tödlich sein kann, wie bei der Schwarzen Witwe (Latrodectrus tredecimguttatus, Sterblichkeit ohne Behandlung 5 %) oder dem Skorpion Leiurus quinquestriatus. Einige Insekten und Spinnen haben Brennhaare zur Abwehr von Fressfeinden, die auch für Menschen unangenehm werden können.

Parasiten und Krankheitsüberträger

Auch als Parasiten des Menschen und Krankheitsüberträger spielen Gliederfüßer eine große Rolle.

Es gibt diverse Gliederfüßer, die beim Menschen Blut saugen, wie die Kopflaus, die Filzlaus, die Bettwanze und der Gemeine Holzbock, auch Zecke genannt (Ixodes ricinus). Einige davon sind gefürchtete Krankheitsüberträger, so überträgt der Rattenfloh die Pest, die Tsetsefliege verbreitet die Schlafkrankheit und die Anophelesmücke die Malaria. Zecken übertragen Erkrankungen wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Krätzmilbe frisst Bohrgänge in die oberste Hautschicht von Säugetier und Mensch und ruft dadurch die Krätze hervor.

Literatur

  • Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Insektenführer. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07682-2.
  • Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer. Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1.
  • Heiko Bellmann: Spinnentiere Europas. Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-09071-X.
  • Klaus Dumpert: Das Sozialleben der Ameisen (= Pareys Studientexte, Band; 18), Parey, Berlin/Hamburg 1994, ISBN 3-489-63636-8.
  • R. C. Brusca, G. J. Brusca: Invertebrates. 2. Auflage. Sinauer Associates, 2003, Kap. 19, ISBN 0-87893-097-3, S. 475.
  • E. E. Ruppert, R. S. Fox, R. P. Barnes: Invertebrate Zoology – A functional evolutionary approach. Brooks/Cole 2004, Kap. 16, ISBN 0-03-025982-7, S. 517.
  • D. T. Anderson: Invertebrate Zoology. 2. Auflage. Oxford Univ. Press, 2001, Kap. 10, ISBN 0-19-551368-1, S. 225.
  • J. Moore: An Introduction to the Invertebrates. Cambridge Univ. Press, 2001, Kap. 12, ISBN 0-521-77914-6, S. 174.
  • Jens-Wilhelm Janzen: Arthropods in Baltic Amber. Ampyx, Halle (Saale) 2002, ISBN 3-932795-14-8.
  • H. Paulus: Euarthropda, Gliederfüßer i. e. S. In: Rieger Westheide (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-34695-8.

Wissenschaftliche Literatur

  • Erna Aescht, Stephan Weigl, Björn Berning, Fritz Gusenleitner (Hrsg.): Krank durch Arthropoden. (= Denisia, Band 30). Biologiezentrum – Oberösterreichische Landesmuseen, Linz 2010, (Volltexte verfügbar bei ZOBODAT).
  • M. Akam: Arthropods: Developmental diversity within a (super) phylum. In: Proceedings of the National Academy of Sciences (USA). 97 (2000), S. 4438.
  • P. Ax: Das System der Metazoa II. Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik. Gustav Fischer Verlag, 1999.
  • R. C. Brusca: Unraveling the history of arthropod diversification. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. 87 (2000), S. 13.
  • C. E. Cook, M. L. Smith, M. J. Telford, A. Bastianello, M. Akam: Hox genes and the phylogeny of the arthropods. In: Current Biology. 11 (2001), S. 759.
  • G. D. Edgecombe, G. D. F. Wilson, D. J. Colgan, M. R. Gray, G. Cassis: Arthropod cladistics: Combined analysis of histone H3 and U2 snRNA sequences and morphology. In: Cladistics. 16 (2000), S. 155.
  • G. Giribet, G. D. Edgecombe, W. C. Wheeler: Arthropod phylogeny based on eight molecular loci and morphology. In: Nature. 413 (2001), S. 157.
  • U. W. M. Hwang, M. Friedrich, D. Tautz, C. J. Park, W. Kim: Mitochondrial protein phylogeny joins myriapods with chelicerates. In: Nature. 413 (2001), S. 154.
  • , : The basic body plan of arthropods: Insights from evolutionary morphology and developmental biology. In: Journal of Evolutionary Biology. 10 (1997), S. 353.
  • Hans Ekkehard Gruner (Hrsg.), M. Moritz, W. Dunger: Lehrbuch der speziellen Zoologie. Band I: Wirbellose Tiere. 4. Teil: Arthropoda (Ohne Insekta). 1993.
  • Volker Storch, Ulrich Welsch: Kükenthal Zoologisches Praktikum. 26. Auflage. Spektrum, Akademischer Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-1998-9.

Weblinks

Commons: Arthropoda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gliederfüßer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • arthropods.de
  • Taz.de, 30. Januar 2016, Jörg Zittlau: Das große Krabbeln unter dem Bett

Einzelnachweise

  1. Carlos A. Martínez-Muñoz: The correct authorship of Arthropoda—A reappraisal. In: . 6. Jahrgang, Nr. 1, 4. Mai 2023, ISSN 2628-2380, S. 1–8, doi:10.18476/2023.472723. 
  2. : Medizinische Entomologie & & . 2. Deutsche Auflage v6.3. Skriptum zur Vorlesung WS 2011/12. Eigenverlag, Wien, A. 25 pp.
  3. Arthur D. Chapman: Numbers of Living Species in Australia and the World. 2. Auflage. Report for the Australian Biological Resources Study, Canberra 2009, ISBN 978-0-642-56861-8. (online)
  4. Michael F. Land, Dan-E. Nilsson: General purpose and special purpose visual systems. In: Invertebrate Vision. Cambridge University Press, Cambridge, UK 2006, ISBN 0-521-83088-5, S. 167–210. doi:10.2277/0521830885 Download
  5. Dan-Eric Nilsson: The evolution of eyes and visually guided behaviour. In: Philosophical Transactions of the Royal Society. Series B 364. (2010), S. 2833–2847. doi:10.1098/rstb.2009.0083
  6. T. Ryan Gregory: The evolution of complex organs. In: Evolution. Education and Outreach. 1 (2008), S. 358–389. doi:10.1007/s12052-008-0076-1
  7. Carsten H. G. Müller, Andy Sombke, Jörg Rosenberg: The fine structure of the eyes of some bristly millipedes (Penicillata, Diplopoda): additional support for the homology of mandibulate ommatidia. In: Arthropod structure & development. 36(4) 2007, S. 463–476. doi:10.1016/j.asd.2007.09.002
  8. Steffen Harzsch, Kathia Vilpoux, David C. Blackburn, David Platchetzki, Nadean L. Brown, Roland Melzer, Karen E. Kempler, Barbara A. Battelle: Evolution of Arthropod Visual Systems: Development of the Eyes and Central Visual Pathways in the Horseshoe Crab Limulus polyphemus Linnaeus, 1758 (Chelicerata, Xiphosura). In: Developmental Dynamics. 235 (2006), S. 2641–2655. doi:10.1002/dvdy.20866
  9. Thomas W. Cronin, Megan L. Porter: Exceptional Variation on a Common Theme: The Evolution of Crustacean Compound Eyes. In: Evolution: Education and Outreach. 1: S. 463–475. doi:10.1007/s12052-008-0085-0
  10. Elke K. Buschbeck, Markus Friedrich: Evolution of Insect Eyes: Tales of Ancient Heritage, Deconstruction, Reconstruction, Remodeling, and Recycling. In: Evolution: Education and Outreach. 1: S. 448–462. doi:10.1007/s12052-008-0086-z
  11. Übersicht in: Rolf Elofsson: The frontal eyes of crustaceans. In: Arthropod Structure & Development. 35 (2006), S. 275–291. doi:10.1016/j.asd.2006.08.004
  12. Kaspar P. Mueller, Thomas Labhart: Polarizing optics in a spider eye. In: Journal of Comparative Physiology. 196(5) 2010, S. 335–348. doi:10.1007/s00359-010-0516-6
  13. Übersicht in: Carlo Musio, Silvia Santillo: Non-visual photoreception in invertebrates. 2009 Download
  14. Jerome Casas, Olivier Dangles: Physical Ecology of Fluid Flow Sensing in Arthropods. In: Annual Revue of Entomology. 55. (2010), S. 505–520. doi:10.1146/annurev-ento-112408-085342
  15. Sanjay P. Sane1 Matthew J. McHenry: The biomechanics of sensory organs. Integrative and Comparative Biology. (2009), S. i8–i23. doi:10.1093/icb/icp112
  16. Friedrich G. Barth: Spider mechanoreceptors Current Opinion. In: Neurobiology. 14 (2004), S. 415–422. doi:10.1016/j.conb.2004.07.005
  17. Jayne E. Yack: The Structure and Function of Auditory Chordotonal Organs in Insects. In: Microscopy Research and Technique. 63 (2004), S. 315–337. doi:10.1002/jemt.20051
  18. Martin Göpfert, Hans Briegel, Daniel Robert: Mosquito hearing: sound-induced antennal vibrations in male and female Aedes aegypti. In: The Journal of Experimental Biology 202. (1999), S. 2727–2738.
  19. Roger D. Santer & Eileen A. Hebets (2008): Agonistic signals received by an arthropod filiform hair allude to the prevalence of near-field sound communication. Proceedings of the Royal Society Series B 275: 363–368. doi:10.1098/rspb.2007.1466
  20. Daniel Robert & Martin C Göpfert: Novel schemes for hearing and orientation in insects. In: Current Opinion in Neurobiology. 12 (2002), S. 715–720.
  21. A. Stumpner & D. von Helversen: Evolution and function of auditory systems in insects. In: Naturwissenschaften. 88 (2001), S. 159–170, doi:10.1007/s001140100223
  22. J. M. Lovell, M. M. Findlay, R. M. Moate, H. Y. Yan: The hearing abilities of the prawn Palaemon serratus. In: Comparative Biochemistry and Physiology. Part A 140 (2004), S. 89–100. doi:10.1016/j.cbpb.2004.11.003
  23. K. Dumpert: Bau und Verteilung der Sensillen auf der Antennengeißel von Lasius fuliginosus (LATR.) (Hymenoptera, Formicidae). In: Zeitschrift für Morphologie der Tiere. 73 (1972), S. 95–116.
  24. J. Esslen, K. E. Kaissling: Zahl und Verteilung antennaler Sensillen bei der Honigbiene (Apis mellifera L. In: ). Zoomorphologie. 83 (1976), S. 227–251.
  25. Alfred Ernst, Jörg Rosenberg, Gero Hilken: Structure and distribution of antennal sensilla in the centipede Cryptops hortensis (Donovan, 1810) (Chilopoda, Scolopendromorpha). In: Soil Organisms. 81(3) 2009, S. 399–411.
  26. Rainer Foelix, Eileen Hebets: Sensory biology of whip spiders. (Arachnida, Amblypygi). In: Andrias. 15 (2001), S. 129–140.
  27. Charles D. Derby, Pascal Steullet, Amy J. Horner, Holly S. Cate: The sensory basis of feeding behaviour in the Caribbean spiny lobster, Panulirus argus. In: Marine and Freshwater Research. 52 (2001), S. 1339–1350.
  28. Gert Stange & Sally Stowe: Carbon-dioxide sensing structures in terrestrial arthropods. In: Microscopy research & technique 47. (1999), S. 416–427.
  29. Hugh M. Robertson, Lauren B. Kent: Evolution of the gene lineage encoding the carbon dioxide receptor in insects. In: Journal of Insect Science. Band 9, Nr. 1, 1. Januar 2009, ISSN 1536-2442, S. 19, doi:10.1673/031.009.1901 (oxfordjournals.org). 
  30. Eliane Wajnberg, Daniel Acosta-Avalos, Odivaldo Cambraia Alves, Jandira Ferreira de Oliveira, Robert B. Srygley, Darci M. S. Esquivel: Magnetoreception in eusocial insects: an update. In: Journal of the Royal Society Interface. 7 (2010), S. S207–S225. doi:10.1098/rsif.2009.0526.focus
  31. Kenneth J. Lohmann: Magnetic remanence in the Western Atlantic Spiny Lobster, Panulirus argus. In: Journal of Experimental Biology. 113 (1984), S. 29–41.
  32. B. W. Pattullo, D. L. Macmillan: Making sense of electrical sense in crayfish. In: Journal of Experimental Biology. 213 (2010), S. 651–657. doi:10.1242/jeb.039073
  33. Jon F. Harrison, Alexander Kaiser, John M. VandenBrooks: Atmospheric oxygen level and the evolution of insect body size. In: Proceedings of the Royal Society. Series B 277 (2010), S. 1937–1946. doi:10.1098/rspb.2010.0001
  34. Karel Slama: A new look at insect respiration. In: Biological Bulletin. 175 (1988), S. 289–300.
  35. John J. Socha, Wah-Keat Lee, Jon F. Harrison, James S. Waters, Kamel Fezza, Mark W. Westneat: Correlated patterns of tracheal compression and convective gas exchange in a carabid beetle. In: The Journal of Experimental Biology. 211 (2008), S. 3409–3420. doi:10.1242/jeb.019877
  36. Alexander Kaiser, C. Jaco Klok, John J. Socha, Wah-Keat Lee, Michael C. Quinlan, Jon F. Harrison: Increase in tracheal investment with beetle size supports hypothesis of oxygen limitation on insect gigantism. In: Proceedings of the National Academy of Sciences USA. 104(32) 2007, S. 13198–13203. doi:10.1073/pnas.0611544104
  37. P. H. Lenz, D. K. Hartline, A. D. Davis: The need for speed. In: I. Fast reactions and myelinated axons in copepods. Journal of Comparative Physiology A 186. (2000), S. 337–345.
  38. vgl. dazu z. B.: Joel G. Kingsolver, Raymond B. Huey: Size, temperature, and fitness: three rules. In: Evolutionary Ecology Research. 10 (2008), S. 251–268.
  39. Ilse Bartsch (2004): Geographical and ecological distribution of marine halacarid genera and species (Acari: Halacaridae) Experimental and Applied Acarology 34: 37–58. doi:10.1023/B:APPA.0000044438.32992.35
  40. Patrick R. H. Steinmetz, Roman P. Kostyuchenko, Antje Fischer, Detlev Arendt: The segmental pattern of otx, gbx, and Hox genes in the annelid Platynereis dumerilii. In: Evolution & Development. 13(1) 2011, S. 72–79, doi:10.1111/j.1525-142X.2010.00457.x
  41. z. B. Lahcen I. Campbell, Omar Rota-Stabelli, Gregory D. Edgecombe, Trevor Marchioro, Stuart J. Longhorn, Maximilian J. Telford, Hervé Philippe, Lorena Rebecchi, Kevin J. Peterson, Davide Pisani: MicroRNAs and phylogenomics resolve the relationships of Tardigrada and suggest that velvet worms are the sister group of Arthropoda. In: Proceedings of the National Academy of Sciences USA. 2011. doi:10.1073/pnas.1105499108
  42. auch auf Basis des Blutfarbstoffs Hämocyanin begründet: Beyhan Ertas, Björn M. von Reumont, Johann-Wolfgang Wägele, Bernhard Misof, Thorsten Burmester: Hemocyanin Suggests a Close Relationship of Remipedia and Hexapoda. In: Molecular Biology and Evolution. 26 (12) 2009, S. 2711–2718. doi:10.1093/molbev/msp186
  43. z. B. J. Mallatt, G. Giribet: Further use of nearly complete 28S and 18S rRNA genes to classify Ecdysozoa: 37 more arthropods and a kinorhynch. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 40(3) 2006, S. 772–794. doi:10.1016/j.ympev.2006.04.021
  44. Georg Mayer, Paul M. Whitington: Velvet worm development links myriapods with chelicerates. In: Proceedings of the Royal Society London. Series B 276 (2009), S. 3571–3579. doi:10.1098/rspb.2009.0950
  45. Nicholas J. Strausfeld, David R. Andrew: A new view of insect–crustacean relationships I. Inferences from neural cladistics and comparative neuroanatomy. In: Arthropod Structure & Development. 40(3) 2011, S. 276–288. doi:10.1016/j.asd.2011.02.002
  46. Björn M. von Reumont, Karen Meusemann, Nikolaus U. Szucsich, Emiliano Dell’Ampio, Vivek Gowri-Shankar, Daniela Bartel, Sabrina Simon, Harald O. Letsch, Roman R. Stocsits, Yun-xia Luan, Johann Wolfgang Wägele, Günther Pass, Heike Hadrys, Bernhard Misof: Can comprehensive background knowledge be incorporated into substitution models to improve phylogenetic analyses? A case study on major arthropod relationships. In: BMC Evolutionary Biology. 9 (2009), S. 119. doi:10.1186/1471-2148-9-119 (open access)
  47. Maximilian J. Telford, Sarah J. Bourlat, Andrew Economou, Daniel Papillon, Omar Rota-Stabelli: The evolution of the Ecdysozoa. In: Philosophical Transactions of the Royal Society. Series B 363 (2008), S. 1529–1537. doi:10.1098/rstb.2007.2243
  48. Omar Rota-Stabelli, Lahcen Campbell, Henner Brinkmann, Gregory D. Edgecombe, Stuart J. Longhorn, Kevin J. Peterson, Davide Pisani, Hervé Philippe, Maximilian J. Telford: A congruent solution to arthropod phylogeny: phylogenomics, microRNAs and morphology support monophyletic Mandibulata. In: Proceedings of the Royal Society London. Band 278, Nummer 1703, Januar 2011, S. 298–306, doi:10.1098/rspb.2010.0590, PMID 20702459, PMC 3013382 (freier Volltext).
  49. Gregory D. Edgecombe: Arthropod phylogeny: An overview from the perspectives of morphology, molecular data and the fossil record. In: Arthropod Structure & Development. 39 (2010), S. 74–87. doi:10.1016/j.asd.2009.10.002
  50. Karen Meusemann, Björn M. von Reumont, Sabrina Simon, Falko Roeding, Sascha Strauss, Patrick Kück, Ingo Ebersberger, Manfred Walzl, Günther Pass, Sebastian Breuers, Viktor Achter, Arndt von Haeseler, Thorsten Burmester, Heike Hadrys, J. Wolfgang Wägele, Bernhard Misof (2010): A Phylogenomic Approach to Resolve the Arthropod Tree of Life. In: Molecular Biology and Evolution. 27(11) 2010, S. 2451–2464. doi:10.1093/molbev/msq130
  51. Jerome C. Regier, Jeffrey W. Shultz, Andreas Zwick, April Hussey, Bernard Ball, Regina Wetzer, Joel W. Martin, Clifford W. Cunningham: Arthropod relationships revealed by phylogenomic analysis of nuclear protein-coding sequences. In: Nature. 463 (2010), S. 1079–1083. doi:10.1038/nature08742
  52. Jianni Liu, Degan Shu, Jian Han, Zhifei Zhang, Xingliang Zhang: Origin, diversification, and relationships of Cambrian lobopods. In: Gondwana Research. 14 (2008), S. 277–283, doi:10.1016/j.gr.2007.10.001.
  53. Jerzy Dzik: The xenusian-to-anomalocaridid transition within the lobopodians. In: Bollettino della Società Paleontologica Italiana. 50(1) 2011, S. 65–74. Download.
  54. Jianni Liu, Michael Steiner, Jason A. Dunlop, Helmut Keupp, Degan Shu, Qiang Ou, Jian Han, Zhifei Zhang, Xingliang Zhang: An armoured Cambrian lobopodian from China with arthropod-like appendages. In: Nature. 470 (2011), S. 526–530, doi:10.1038/nature09704.
  55. A 520-million-year-old, five-eyed fossil reveals arthropod origin In: phys.org (englisch). 
  56. Dieter Waloszek, Junyuan Chen, Andreas Maas, Xiuqiang Wang: Early Cambrian arthropods — new insights into arthropod head and structural evolution. In: Arthropod Structure & Development. 34 (2005), S. 189–205, doi:10.1016/j.asd.2005.01.005.
  57. Jun-Yuan Chen: The sudden appearance of diverse animal body plans during the Cambrian explosion. In: International Journal of Developmental Biology 53. (2009), S. 733–751, doi:10.1387/ijdb.072513cj.
  58. Graham E. Budd, Maximilian J. Telford: The origin and evolution of arthropods. In: Nature. 457(12) 2009, S. 812–817, doi:10.1038/nature07890.
  59. Han Zeng, Fangchen Zhao, Kecheng Niu, Maoyan Zhu, Diying Huang: An early Cambrian euarthropod with radiodont-like raptorial appendages. In: Nature. 588. Jahrgang, Nr. 7836, Dezember 2020, ISSN 1476-4687, S. 101–105, doi:10.1038/s41586-020-2883-7, PMID 33149303 (englisch, nature.com). 
  60. Martin Stein, Dieter Waloszek, Aandreas Maas: Oelandocaris oelandica and its significance to resolving the stemlineage of Crustacea. In: S. Koenemann, R. Vonck (Hrsg.): Crustacea and Arthropod Relationships. Crustacean Issues 16 (2005), S. 55–71.
  61. Martin Stein, Dieter Waloszek, Aandreas Maas, Joachim T. Haug, Klaus J. Müller: The stem crustacean Oelandocaris oelandica re-visited. In: Acta Palaeontologica Polonica. 53 (3) 2008, S. 461–484. Download (PDF; 2 MB).
  62. Gerhard Scholtz, Gregory D. Edgecombe: The evolution of arthropod heads: reconciling morphological, developmental and palaeontological evidence. In: Development, Genes and Evolution. 216 (2006), S. 395–415, doi:10.1007/s00427-006-0085-4.
  63. Jean Vannier, Jun-Yuan Chen, Di-Ying Huang, Sylvain Charbonnier, Xiu-Qiang Wang: The Early Cambrian origin of thylacocephalan arthropods. In: Acta Palaeontologica Polonica. 51(2) 2006, S. 201–214. Download (PDF; 1,3 MB).
  64. N. E. Vaccari, G. D. Edgecombe, C. Escudero: Cambrian origins and affinities of an enigmatic fossil group of arthropods. In: Nature. 430 (2004), S. 554–557, doi:10.1038/nature02705.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4021279-8 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 22:29

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Gliederfüßer, Was ist Gliederfüßer? Was bedeutet Gliederfüßer?

Die Gliederfusser Arthropoda von altgriechisch ἄr8ron arthron deutsch Glied Gelenk und poys pous Gen podos podos deutsch Fuss gelegentlich eingedeutscht als Arthropoden sind ein Stamm wirbelloser Tiere Zu ihnen gehoren die Insekten die ubrigen Hexapoden Tausendfusser Krebstiere z B Krebse Entenmuscheln Spinnentiere z B Spinnen Skorpione Milben die ubrigen Kieferklauentrager und die ausgestorbenen Trilobiten GliederfusserBeispiele fossiler und rezenter Arthropodengruppen Trilobiten Kieferklauentrager wie Seeskorpione und Spinnentiere Krebstiere Tausendfusser und SechsfusserSystematikohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa ohne Rang Bilateriaohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Hautungstiere Ecdysozoa Stamm GliederfusserWissenschaftlicher NameArthropodaGravenhorst 1843UnterstammeKrebstiere Crustacea Sechsfusser Hexapoda Kieferklauentrager Chelicerata Tausendfusser Myriapoda Gliederfusser sind ein sehr erfolgreicher Stamm Rund 80 Prozent aller bekannten rezenten nicht fossilen Tierarten sind Gliederfusser Sie verteilen sich auf beinahe eine Million Insektenarten knapp 10 000 sonstige Sechsfusser etwa 16 000 Tausendfusser gut 100 000 Spinnentiere und knapp 50 000 Krebstiere nur Grossenordnungen genaue Zahlen schwanken je nach Autor und Jahr der Publikation Alleine aus Deutschland sind uber 39 000 Arten dieses ausserst artenreichen Stammes bekannt Sie entstanden vermutlich wahrend der kambrischen Explosion als zu Beginn des Kambriums vor etwa 540 Millionen Jahren die mehrzelligen Tierstamme plotzlich in der Fossiluberlieferung auftraten Die nachsten Verwandten der Gliederfusser sind die Bartierchen Tardigrada und Stummelfusser Onychophora mit denen sie zu den Panarthropoda zusammengefasst werden Einige Taxonomen nennen diese ubergeordnete Gruppe Arthropoda die eigentlichen Arthropoden werden dann als Euarthropoda bezeichnet In der traditionellen Systematik wird diese Gruppe aus morphologischen Grunden mit den Ringelwurmern zu den Gliedertieren Articulata zusammengefasst Neuere molekularbiologische Daten sprechen aber fur eine enge Verwandtschaft der Gliederfusser mit den Fadenwurmern Nematoda und deren engster Verwandtschaft Cycloneuralia Diese gemeinsame Gruppierung wird Hautungstiere Ecdysozoa genannt KorperbauA Cuticula und Epidermis 1 Epicuticula mit Details B 1a Cementum 1b Wachsschicht 1c Epicuticula externa 1d Epicuticula interna 2 Exocuticula 3 Endocuticula 2 3 Procuticula 4 Epithelschicht 5 Basalmembran 6 Epithelzelle 6a Porenkanale 7 Drusenzelle 8 Cuticulagrube Bothrion 9 Warmerezeptive Zellen 10 Nervenenden 11 Trichobothrium 12 Sensillum 13 DrusenoffnungenAussenskelett Die Korperhulle der Arthropoden bildet ein Aussenskelett das von den Epithel zellen der obersten Zellschicht Epidermis nach aussen abgeschieden wird sie wird als Cuticula bezeichnet Durch die feste Aussenhulle ist ein Wachstum nur dadurch moglich dass diese Hulle periodisch abgestreift und ersetzt wird Hautung Die verhartete Aussenhulle an Korper und Extremitaten ist das Merkmal welches die Arthropoden am besten kennzeichnet ahnliche Bildungen kommen nur noch bei den verwandten Bartierchen vor Die Korperhulle besteht aus Chitin und zahlreichen Proteinen Chitin und Proteine werden durch eingelagerte vom Dopamin abgeleitete Verbindungen untereinander netzartig fest verbunden sklerotisiert Sie kann danach flexibel bleiben z B am Hinterleib der meisten Spinnen oder zahlreicher Insektenlarven Typischerweise sind aber ausgehartete starker sklerotisierte Platten Sklerite eingelagert die von schwacher sklerotisierten Gelenkmembranen unterbrochen gelegentlich aber zu Hullen oder Panzern fest verbunden sein konnen Bei vielen Krebstieren und Tausendfussern und wenigen Insekten larven ist die Hulle durch Kalkeinlagerung weiter verstarkt Die Hulle ist farblos strohfarben oder gelblich haufig durch Melanin Pigmente gelegentlich auch durch Strukturfarben dunkel oder bunt gefarbt Bei den Insekten und Spinnen besitzt sie als aussere Lage eine Lipidschicht als Verdunstungsschutz die den Tausendfussern und auch allen landlebenden Krebstieren fehlt Segmente Arthropoden besitzen einen in Segmente gegliederten Korper Die Segmente weisen im Grundbauplan gleichen Bau mit gleichen Organen Anhangen etc auf mit Ausnahme des ersten und des letzten Bei allen Arthropoden ist dieser Grundbauplan durch zahlreiche Abwandlungen nur in Teilen tatsachlich verwirklicht in der Regel sind die Segmente aber gut erkennbar gegeneinander abgegrenzt und zahlreiche Organe z B Gliedmassen Offnungen des Herzens Drusen Muskeln sind segmental angelegt Traditionell wird angenommen im Grundbauplan hatten die Gliederfusser eine unbestimmte Anzahl in sich gleichartiger Segmente besessen deren Anzahl erst spater im Zuge der Spezialisierung fixiert worden sei Diese Annahme beruht aber grossenteils auf der Analogie mit den Ringelwurmern Alle Gliederfusser mit Ausnahme einiger Tausendfusser der Kiemenfusskrebse und der ausgestorbenen Trilobiten besitzen eine fixierte Segmentzahl auch die aus dem Kambrium fossil uberlieferten Lobopoden die allgemein als Stammgruppenvertreter gelten besassen eine fixierte und uberschaubar grosse Segmentzahl Innerhalb der Forschung ist noch umstritten ob die Segmentierung ein ursprungliches Merkmal ist welches die Gliederfusser vom gemeinsamen Vorfahren der Bilateria geerbt haben oder ob es sich um eine evolutive Neuheit handelt in diesem Fall ware bei den anderen im Grundbauplan segmentierten Tierstammen vor allem den Ringelwurmern und den Chordatieren die Segmentierung konvergent entstanden An jedem Segment kann ein Paar ebenfalls in Abschnitte gegliederter Gliedmassen Beine Mundwerkzeuge Antennen sitzen welches aber an verschiedenen Segmenten auch fehlen kann Die entwicklungsgeschichtliche Grundlage von Korpersegmenten und Beinabschnitten ist dabei vergleichbar die Extremitaten konnen als sekundare Korperachsen aufgefasst werden Auch das Nervensystem ist segmental angelegt und besteht aus einem auf der Bauchseite verlaufenden Doppelstrang mit einem Ganglion und einer Querverbindung Kommissur pro Segment Strickleiternervensystem Typisch ist auch ein ruckenseitiges dorsales Herz und ein offener Blutkreislauf Der ursprungliche Aufbau eines Segments besteht aus dem Rumpfteil mit einem Ganglion und einem Paar zweiastiger biramer Gliedmassen Spaltbeine Der untere Innenast wird Beinast oder Schreitbein genannt der Aussenast Kiemenast womit auch die Funktionen angedeutet sind Verschmelzung mehrerer Segmente Tagmatisierung HundertfusserDoppelfusser Bei der Diversifizierung der Gliederfusser im Laufe der Evolution kam es zu Gruppenbildungen oder auch Verschmelzungen von Segmenten Welche Segmente miteinander zu einem Tagma verschmolzen sind ist bei unterschiedlichen Gruppen verschieden Bei allen Gliederfussern ist es zur Verschmelzung einiger der vorderen Segmente zum Kopf gekommen der ein aus mehreren Ganglien verwachsenes Gehirn und zu Mundwerkzeugen und Antennen geformte ein oder zweiastige Gliedmassen besitzt Bei den verschiedenen Gruppen der Gliederfusser ist eine unterschiedliche Anzahl von Segmenten zum Kopf verschmolzen Bei urtumlichen Gliederfussern wie den Remipedia besteht die Gliederung des Korpers hinter dem Kopf zum grossen Teil noch aus nahezu identischen Segmenten Die Trilobiten hatten einen ahnlich repetitiven Korperbau Bei den Tausendfussern sind aus Vorfahren mit relativ wenigen Segmenten je nach Stammgruppe 12 bis 15 sekundar wieder Tiere mit zahlreichen gleichartigen Segmenten hervorgegangen bei den Doppelfussern Diplopoda sind jeweils zwei aufeinanderfolgende Segmente miteinander zu einem Doppelsegment verschmolzen so dass jedes Segment des Rumpfes zwei Beinpaare hat bei vielen Hundertfussern folgen jeweils ein breites und ein schmales Segment aufeinander AmeiseEintagsfliege Bei den Insekten ist die Tagmatisierung weiter fortgeschritten Jeweils mehrere Segmente sind zu Kopf Mittel und Hinterleib verschmolzen Die drei so entstehenden Korperabschnitte haben eine sehr unterschiedliche Funktion Die Gliedmassen der ursprunglichen Segmente des Kopfes sind zu Antennen und Mundwerkzeugen umgebildet Im Mittelleib Thorax sind drei Segmente zu einem Tagma verwachsen dessen drei Paar Gliedmassen den Aussenast verloren haben und als Schreitbeine dienen Solche Gliedmassen heissen einastig uniram Beim Hinterleib konnen die Gliedmassen vollstandig zuruckgebildet sein oder zu besonderen Organen Kiemen Begattungsorgane Legebohrer umgebildet sein sie dienen aber nie als Laufbeine der Fortbewegung Bei Gliederfussern die uber keine sichtbaren Kiemen verfugen erfolgt die Atmung entweder uber in die Korperoberflache eingestulpte Kiemen Lungen oder uber astig verzweigte Einstulpungen der Korperwand die Tracheen Der Hinterleib kann aus unterschiedlich vielen Segmenten ohne Gliedmassen bestehen Die Insektenflugel werden traditionell nicht als Gliedmassen sondern als umgebildete Seitenplatten der Brustsegmente gedeutet Neuere genetische und entwicklungsbiologische Erkenntnisse deuten aber darauf hin dass sie auf den Kiemenast des ursprunglichen Spaltbeins zuruckgehen In diesem Fall sind die Kiemen wasserlebender Insektenlarven z B der Eintagsfliegen homologe Bildungen Aus dem Mesozoikum existieren fossile Insektenlarven die sich als Ubergangsglieder deuten lassen Vierfleckkreuzspinne Araneus quadratus Bei den anderen Unterstammen ist die Verschmelzung der Segmente in anderen Varianten erfolgt Spinnen bestehen aus zwei Abschnitten Der Vorderleib Prosoma besteht aus sechs verschmolzenen Segmenten Eines der Beinpaare wurde zu Mundwerkzeugen den Cheliceren umgebildet eines zu Tastern und vier zu Beinen Die Gliedmassen des Hinterleibs Opisthosoma haben den Beinast verloren der Kiemenast liegt als Facherlunge in Einstulpungen des Hinterleibs bei manchen Arten wurden diese Facherlungen in Tracheen umgewandelt Aus den letzten Beinpaaren sind die Spinnwarzen entstanden Bei den Weberknechten und Scheinskorpionen sind Vorder und Hinterkorper zu einem kompakten Korper verschmolzen Pfeilschwanzkrebs Bei den Pfeilschwanzkrebsen Xiphosura sind am Hinterleib noch Beine erhalten Blattbeine deren Kiemenaste Facherkiemen bilden die den Facherlungen der Spinnen sehr ahnlich sind Bei den Krebstieren ist der Korper meist ebenfalls in Kopf Thorax und Abdomen gegliedert der Bauplan ist aber vielfaltig abgewandelt Bei zahlreichen Krebsordnungen sind ein oder zwei ursprungliche Thoraxsegmente funktionell mit dem Kopf verschmolzen Der Thorax weist eine sehr unterschiedliche Anzahl von beintragenden Segmenten auf Ein gliedmassenloses Abdomen ist je nach Verwandtschaftsgruppe vorhanden oder kann auch fehlen Bei den Malacostraca ist anstelle des Abdomens ein gliedmassentragendes Pleon ausgebildet Am Korperende steht bei ihnen ein aus mehreren Anhangen verschmolzenes Schwanzruder Viele andere Krebse tragen hier lange Anhange meist als Furca bezeichnet Die Korpergliederung kann bei vielen Krebstieren durch eine Korperduplikatur den Carapax verdeckt sein Diese kann einteilig oder zweischalig gegeneinander beweglich ausgebildet sein bei einigen Gruppen Ostracoda Conchostraca umhullt sie den ganzen Korper der dadurch muschelformig aussieht Bei den Malacostraca ist der ursprunglich nur am Kopf ansitzende Carapax mit dem Thorax fest verwachsen und bildet so einen einheitlichen nicht mehr in sich beweglichen Cephalothorax Bei einigen festsitzenden Seepocken Entenmuscheln besonders aber bei parasitischen Gruppen kann der Korperbau vollkommen umgestaltet sein so dass das Tier kaum noch als Gliederfusser erkennbar ist SinnesorganeAugen Gliederfusser besitzen am Kopf eine unterschiedliche Anzahl bis zu neun Augen mit sehr unterschiedlichem Aufbau und unterschiedlichen Funktionen Die Augen aller Gliederfusser besitzen dabei einen Bauplan der auf wenige Grundtypen zuruckgefuhrt werden kann deren teilweise stark abgewandelte Endpunkte durch Reihen miteinander verbunden werden konnen Es ist daher anzunehmen dass die Augen aller Gliederfusser homologe Bildungen darstellen Die Augen lassen sich in zwei Typen zusammenfassen die jeweils durch Innervation Rezeptor und Transmittermolekule gekennzeichnet sind dies sind die Seitenaugen und die Mittelaugen Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einiger Ommatidien eines Komplexauges einer Taufliege der Gattung Drosophila Die nach aussen gewolbten Seitenaugen sind Facettenaugen die aus zahlreichen Einzelaugen bestehen Komplexaugen Die Einzelaugen werden Ommatidien genannt Bei den Insekten und den Krebstieren ist der Bau der Ommatidien sehr einheitlich Sie bestehen aus einer Netzhaut die acht lichtempfindliche Sinneszellen enthalt daruber liegt ein durchsichtiger Kristallkegel aus vier sogenannten Semperzellen Seitlich zu diesem liegen zwei Pigmentzellen die seitlich einfallendes Licht abschirmen diese scheiden auch die aussere Cornea ab Die Cornea ist bei den meisten Gruppen linsenformig verdickt Neben diesen beiden sogenannten Hauptpigmentzellen existieren zahlreiche weitere Nebenpigmentzellen Der Aufbau der Ommatidien kann in anderen Gruppen der Gliederfusser sekundar abgewandelt oder vereinfacht sein Komplexaugen existieren bei den meisten Insekten sie fehlen den anderen Hexapoda und zahlreichen Krebstieren Bei den Cheliceraten sind Komplexaugen nur in einer Gruppe vorhanden bei den Pfeilschwanzkrebsen Die einzigen Tausendfusser die Komplexaugen besitzen sind die Spinnenlaufer Scutigeromorpha Die Ommatidien dieser Gruppen weichen in ihrem Feinaufbau allerdings deutlich von denjenigen der Insekten und Krebstiere ab Beim Pfeilschwanzkrebs Limulus besteht jedes Ommatidium z B aus mehr als 300 Zellen Bei den Gruppen bei denen sie vorhanden sind sind die bildgebenden Komplexaugen in der Regel die wichtigsten Augen Die Sehzellen aller Retinazellen eines Ommatidiums wirken dabei zusammen und bilden einen Bildpunkt Die Auflosung des Komplexauges richtet sich daher nach der Anzahl der Ommatidien die von einigen wenigen uber einige hundert z B etwa 700 bei der Taufliege oder 1000 beim Pfeilschwanzkrebs bis zu einem Maximum von 30 000 bei einigen Grosslibellen Arten reicht Die raumliche Auflosung eines Komplexauges reicht dabei niemals an die hochentwickelten Linsenaugen der Wirbeltiere und der Kopffusser heran dafur ist ihre zeitliche Auflosung beim Bewegungssehen deutlich besser Neben dem raumlichen Sehen konnen zahlreiche Gliederfusser aus allen Linien Farben unterscheiden Wie beim Menschen geht das Farbsehen bei ihnen auf den Besitz unterschiedlicher Sehpigmente wie generell im Tierreich Varianten von Opsin zuruck die bei unterschiedlichen Wellenlangen ansprechen Ebenfalls analog zum Menschen besitzen die meisten drei solcher Pigmente trichromatisches Sehen Im Unterschied zum Menschen ist allerdings die Empfindlichkeit vielfach zum kurzwelligen Teil des Spektrums verschoben Viele Arten konnen deshalb kein Rot sehen dafur einen Anteil im Ultraviolett Eine weitere Sinnesqualitat die die Gliederfusser dem Menschen voraus haben ist das Sehen der Polarisationsebene von polarisiertem Licht Dies ermoglicht ihnen zum Beispiel bei bedecktem Himmel den Stand der Sonne zu erkennen und erleichtert die Entdeckung von Wasserflachen Punktaugen einer Deutschen Wespe Vespula germanica Fast alle Gruppen die Komplexaugen besitzen haben daneben noch weitere Augen die auf die Mittelaugen zuruckgehen Ausnahme Mittelaugen fehlen bei allen Tausendfussern Bei den anderen Arthropoden bei denen die Augen nicht komplett ruckgebildet sind kommen ebenfalls weitere Augentypen vor Bei den Insekten sind auf der Stirn in der Regel drei Punktaugen Ocellen vorhanden deren Funktion nicht in allen Fallen geklart ist zumindest bei einigen Gruppen dienen sie zur Lageinformation im Flug Bei den Krebstieren bilden in vielen Gruppen drei Mittelaugen nur bei den Phyllopoden vier ein zentrales Sehorgan das Naupliusauge Dieses ist das wichtigste Sinnesorgan der Krebslarven aber auch bei zahlreichen Adulti vorhanden Bei den Malacostraca sind haufig ein Paar ruckenseitige dorsale und ein Paar bauchseitige ventrale Mittelaugen ausgebildet bei anderen Gruppen kann eine andere Anzahl vorhanden sein Bei den echten Spinnen die niemals Komplexaugen besitzen existieren nur ein Paar Mittelaugen und meist zwei oder drei Paar Seitenaugen Die Seitenaugen dienen bei ihnen aber nie zum bildlichen Sehen sie sind bei den Wolfsspinnen den Springspinnen und den Krabbenspinnen Bewegungs Detektoren bei den ubrigen Gruppen dienen sie nur zur raumlichen Navigation nach dem Sonnenstand haufig durch Erkennung von polarisiertem Licht Die vorderen vier Linsenaugen einer Springspinne der Art In der artenreichen Gruppe der Gliederfusser existieren in zahlreichen Gruppen Spezialanpassungen die jeweils besondere Sinnesleistungen ermoglichen So haben die Springspinnen vergrosserte Mittelaugen die ihnen ein Bildsehen nach ahnlichen Prinzipien wie beim Linsenauge der Wirbeltiere ermoglicht Einige Gruppen so beim Copepoden Labidocera oder den Larven des Schwimmkafers Thermonectes haben Augen mit minimalem Gesichtsfeld und hoher Auflosung entwickelt mit denen sie mit einer Scanner Bewegung einem Lesekopf gleich ihre Umgebung abtasten Besonders verbreitet sind Anpassungen an schwache Lichtverhaltnisse Viele dammerungsaktive oder in grosseren Meerestiefen lebende Arten haben die Komplexaugen so umgebildet dass von einem grosseren Ausschnitt der Umgebung Licht jede Rezeptoreinheit erreichen kann Superpositions Auge Einige vor allem bodenlebende Gruppen haben allerdings Augen vollkommen aufgegeben Sie sparen dadurch einen erheblichen Energieverbrauch ein denn neben den Augen selbst dient ein erheblicher Anteil des Gehirns bei allen Arthropoden mit Fahigkeit zum Bildsehen der optischen Auflosung Neben den Augen besitzen zahlreiche Gliederfusser zusatzlich einen Haut oder Nervenlichtsinn der vollkommen unabhangig vom Besitz von Augen ist Dieser kann z B zur Feinderkennung durch Schattenwurf dienen z B beim Flusskrebs Procambarus clarkii oder durch Erkennung der Tageslange die Gonaden steuern wie bei einigen Schmetterlingsarten Mechanische Sinne Sinneshaare und andere Strukturen auf der Korperoberflache einer StechmuckeEine Gartenkreuzspinne Araneus diadematus hat ihre Beine in ihr Netz eingehangt um uber dessen Vibrationen zu spuren ob Insekten gefangen wurden Arthropoden nutzen hauptsachlich zwei unterschiedliche Wege um mechanische Reize wahrzunehmen durch Sinneshaare bzw borsten und durch Rezeptoren die die Verformung der Cuticula des Aussenskeletts registrieren Diese Organe dienen zur Wahrnehmung der Lage von Korperteilen im Raum Propriorezeptoren zur Nahorientierung Tastsinn und zur Fernorientierung Vibrations Stromungssinn Horen Obwohl zahlreiche Sensoren mehrere dieser Aufgaben parallel erledigen konnen existieren teilweise hochspezialisierte Organe fur besondere Zwecke Der Tastsinn der Arthropoden beruht grossenteils auf einfachen Sinneshaaren Daneben haben vor allem die luftlebenden Insekten und Spinnentiere extrem dunne Sinneshaare entwickelt die als Stromungs und Vibrationsfuhler dienen diese werden bei Insekten Fadenhaare bei Spinnentieren Trichobothrien genannt Im Unterschied zu normalen Haaren sind diese in der Regel in einer ringformigen Einsenkung der Cuticula eingelenkt Direkt in der Cuticula sitzen bei allen Gliederfussern Sensillen die sowohl Beruhrungsreize als auch Vibrationen wahrnehmen konnen Die Rezeptoren Scolopidien konnen besondere Sinnesorgane ausbilden wie die Spaltsinnesorgane der Spinnentiere die bei den echten Spinnen gruppenweise lyraformiges Organ gebundelt sind Die nur bei den Insekten und Krebstieren nachgewiesenen Chordotonalorgane sind von aussen uberhaupt nicht sichtbar Ihre Skolopidien bestehen aus ein bis vier Sinnesneuronen einer Hullzelle Skolopalzelle mehreren Anheftungszellen und umhullenden Gliazellen Ihre Funktionsweise ist im Detail noch nicht geklart mit Sicherheit dienen aber modifizierte Cilien der eigentlichen Reizaufnahme Bei den Insekten kommen zusatzlich sogenannte kuppelformige campaniforme Sensillen vor Wichtige Tast Vibrations und Stromungssinnesorgane sind bei ihnen die Fuhler zur Wahrnehmung dient ein besonders Organ in der Fuhlerbasis das Johnstonsche Organ Schwerkraft Spinnen und viele Insekten nehmen die Schwerkraft durch Zugkrafte des an den Beinen aufgehangten Korpers wahr bei Spinnen dienen dazu lyraformige Organe manche Insekten nehmen mit den Johnstonschen Organen den Zug der Schwerkraft an den Antennen wahr In Wasser lebende Krebstiere weisen vielfach dem umgebenden Medium gegenuber kaum Dichteunterschiede auf sie konnen im Wasser schweben Sie haben daher eigene Schwersinnesorgane entwickelt die Statocysten Diese bestehen aus einer Kapsel mit zahlreichen nach innen zeigenden Haarsinneszellen In diese Kapsel werden bei der Hautung von aussen einige Sandkornchen eingefugt die durch den Druck auf Haare einer Seite die Richtung der Schwerkraft anzeigen Die Funktionsweise entspricht beinahe vollig dem Schweresinnesorgan der Wirbeltiere Statocysten sitzen meist in den basalen Antennengliedern in einigen Gruppen aber auch am Korperende in den Uropoden oder im Telson Horen Wahrnehmung von Schallwellen ist eine Sonderform des Vibrationssinns Zahlreiche Gliederfusser konnen dafur dieselben Haarsensoren nutzen mit denen sie Luftbewegungen z B durch einen sich nahernden Rauber oder Erschutterungen wahrnehmen Bei einigen echten Spinnen ist so eine Schallwahrnehmung mit den Trichobothrien nachgewiesen worden Bei Stechmucken erkennen die Mannchen die Weibchen an dem Schall der durch die schnelle Vibration der Flugel erzeugt wird und den auch Menschen horen konnen Dazu sind bei ihnen die Antennen stark vergrossert Hororgan ist das Johnstonsche Organ Akustische Kommunikation durch Vibrationen die mit den Trichobothrien wahrgenommen werden sind auch bei einem Geisselskorpion nachgewiesen worden und moglicherweise weit verbreitet Bei den Insekten sind neben diesen eher im Nahbereich arbeitenden Sensoren die auf direkter Wahrnehmung der Partikelbewegung beruhen besondere Organe entwickelt worden die auch auf Druckunterschiede reagieren d h Schallwellen wie die Wirbeltierohren wahrnehmen diese werden Tympanalorgane genannt Neben der Wahrnehmung von Feinden dient Schallwahrnehmung bei den auch zur Lauterzeugung fahigen Heuschrecken und Zikaden und moglicherweise bei Wasserwanzen der Geschlechterfindung Parasitische Fliegen haben dies ausgenutzt indem sie Tympanalorgane entwickelt haben die die Gesange von Grillen ebenfalls horen konnen die sie so suchen konnen um ihre Eier auf ihnen abzulegen Die meisten Insekten mit Tympanalorganen nutzen diese allerdings nur zu einem einzigen Zweck um die Ultraschall Ortungslaute von Fledermausen zu horen Diese Fahigkeit hat sich unabhangig voneinander bei sieben Schmetterlingsfamilien bei Fangschrecken Florfliegen und zwei Kafergruppen Sandlaufkafer und Blatthornkafer entwickelt Die Tympanalorgane sind in jedem Fall abgewandelte Chordotonalorgane bei denen die Sinneszellen auf Luftsacken erweiterten Tracheen im Korperinnern liegen Die Lage ist dabei extrem verschieden im Hinterleib Zikaden die meisten Schmetterlinge Kurzfuhlerschrecken Sandlaufkafer im Thorax Eulenfalter Fangschrecken in den Beinen Langfuhlerschrecken an der Flugelbasis Schwarmer Florfliegen hinter dem Kopf Fliegen Blatthornkafer an den Mundwerkzeugen Schwarmer Wahrend viele Gruppen nur ein schmales Frequenzband im Ultraschall horen konnen besitzen einige ein hoch entwickeltes Entfernungs und Richtungshoren Erst seit wenigen Jahren ist nachgewiesen dass auch Krebse Decapoda einen Horsinn besitzen Diese konnen niederfrequente Schallwellen von etwa 100 bis 3000 Hertz mit ihren Statocysten wahrnehmen Chemische Sinne Nahaufnahme des Fuhlers einer Wespe mit zahlreichen Sinneshaaren Chemische Sinnesorgane zur Nahorientierung Geschmackssinn und zur Fernorientierung Geruchssinn liegen in Form einer Vielzahl von Sensillen Typen bei allen Arthropoden vor Insbesondere bei allen Gruppen ohne hochentwickelte Augen handelt es sich in der Regel um die wichtigsten Organe zur Nahrungssuche Ausserdem beruht auch die soziale Kommunikation und die Geschlechterfindung bei zahlreichen Arthropoden auf Pheromonen die uber chemische Sinnesorgane wahrgenommen werden Wichtigste Sinnesorgane zur chemischen Orientierung sind meistens die Antennen haufig auch die Taster Palpen und die ausseren distalen Beinglieder Fehlen Antennen und Taster kann die Rezeptorausstattung der Beine ahnlich reichhaltig sein wie z B bei den Geisselspinnen Sehr viele Gliederfusser haben daruber hinaus chemische Sensoren verstreut auf der gesamten Korperoberflache Auf einer Gliederfusser Antenne werden regelmassig ein bis mehrere hunderttausend Chemorezeptoren gefunden Die Sensillen vor allem der Antennen werden nach ihrer Morphologie in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt den Haarsensillen und den Grubensensillen die durch Ubergange verbunden sind stift oder kegelformige Fortsatze die in einer Grube liegen Des Weiteren werden ihrer Morphologie entsprechend verschiedene Arten von Haaren namlich kuppelformige campaniformia flaschenformige ampullacea kegelformige basiconia und etliche andere Typen unterschieden Zwar steht die Form der Rezeptoren in Beziehung zur Funktion allerdings zeigt es sich dass gleich geformte Sinnesorgane bei verschiedenen Tiergruppen unterschiedliche Funktion besitzen Typisch fur alle Typen von Chemorezeptoren ist es dass ihre Oberflache von Poren im Mikro bis Nanometerbereich bedeckt ist Durch diese Poren steht der hohle Innenraum Lumen der Sensille mit der Aussenwelt in Kontakt Hereindiffundierende Molekule werden von spezialisierten Nervenzellen die die eigentlichen Sinneszellen darstellen registriert Sehr haufig kann ein einzelnes Sinneshaar dabei verschiedene Sinneseindrucke verarbeiten z B als kombinierter Chemo und Mechanorezeptor selten sogar drei trimodal Auf einer Antenne sind ublicherweise funf bis zehn unterschiedliche Sensillentypen morphologisch unterscheidbar Dem Nahrungserwerb dienende Sensillen besitzen typischerweise ein relativ breites aber zwischen verschiedenen Zellen recht differenziertes Sinnesspektrum fur eine Vielzahl loslicher oder fluchtiger Substanzen wie Aminosauren Peptide Zucker Nukleotide oder Amine Aus dem Erregungsmuster verschiedener Sensoren kann dann die entsprechende Substanz ermittelt werden ahnlich wie der Geschmackssinn beim Menschen Daneben existieren vor allem fur Botenstoffe Pheromone hochspezialisierte Sensoren die nur diesen einzigen Stoff wahrnehmen Kohlendioxid Sensoren Eine Reihe von Arthropodenarten darunter Schmetterlinge Mucken Landasseln Tausendfusser und Zecken besitzen spezielle Sensoren die spezifisch auf Kohlendioxid ansprechen Meist handelt es sich um Sensillen auf der Antenne haufig flaschenformige Sensillen aber auch spezielle Sinnesorgane auf der Kopfoberflache sind hierfur entwickelt worden z B von Tausendfussern Der biologische Zweck dieser Sinnesleistung besteht z B in der Wirtsfindung bei blutsaugenden Arten oder in Vermeidungsreaktionen gegen Ersticken bei bodenlebenden Arten die in engen Hohlraumen leben Feuchte und Temperatursensoren Obwohl es sich dabei streng genommen nicht um chemische Sinne handelt werden sie von Gliederfussern von ahnlich aufgebauten Sensillen wahrgenommen Haufig dienen kegelformige Sensillen zur Abdeckung beider Eigenschaften oft sogar kombiniert miteinander Beruhmt geworden sind die spezialisierten Infrarot Strahlungsdetektoren des Feuerkafers Melanophila Diese Tiere konnen bis in 12 Kilometer Entfernung Waldbrande feststellen die sie gezielt anfliegen um ihre Eier in das verkohlte Holz abzulegen Magnetischer und elektrischer Sinn Wahrnehmung des Erdmagnetfelds ist im Tierreich weit verbreitet und auch bei vielen Gliederfussern nachgewiesen Zur Wahrnehmung dienen intrazellulare Eisenoxid Partikel wie sie beispielsweise bei sozialen Insekten und Krebsen nachgewiesen worden sind Der magnetische Sinn dient wohl in allen Fallen zur grossraumigen Orientierung im Raum Wahrend man fruher dachte ein Sinn fur elektrische Felder wurde bei Arthropoden fehlen ist es inzwischen gelungen einen solchen bei Krebsen doch nachzuweisen Dieser ist in seiner Sensitivitat allerdings eine Grossenordnung schlechter als die hochentwickelten elektrischen Sinnesorgane vieler Fischarten Wofur die Krebse den Sinn nutzen ist noch nicht geklart moglich ware eine Beteiligung an der raumlichen Orientierung oder bei der Wahrnehmung von Beuteorganismen FortpflanzungGeschlechtsdimorphismus Mannlicher HirschkaferWeiblicher Hirschkafer Wahrend einerseits bei vielen Arten der Arthropoden Mannchen und Weibchen nur anhand ihrer Geschlechtsorganen unterscheidbar sind unterschieden sich andererseits die Geschlechter bei diversen Arten auch ausserlich erheblich Ein Beispiel fur deutliche Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern findet sich bei der Grossen Goldschrecke Chrysochraon dispar aus der Ordnung der Kurzfuhlerschrecken Ein weiteres Beispiel fur deutlich ausgepragten Geschlechtsdimorphismus ist der Hirschkafer Lucanus cervus aus der Ordnung der Kafer Hier haben die Mannchen deutlich vergrosserte geweihahnliche Mandibeln mit denen sie gegeneinander um die weniger auffalligen Weibchen kampfen Bei manchen Arten gibt es Zwergmannchen die erheblich kleiner sind als ihre Weibchen so beispielsweise beim Schwan Euproctis similis aus der Ordnung der Schmetterlinge oder bei der Wespenspinne Argiope bruennichi aus der Ordnung der Webspinnen Es gibt bei den Insekten viele Falle in denen die Mannchen im Gegensatz zu den Weibchen geflugelt sind beispielsweise bei der Gemeinen Kuchenschabe Blatta orientalis aus der Ordnung der Schaben oder dem Schlehen Burstenspinner Orgyia antiqua einem Schmetterling Im Extremfall ist das Weibchen larvenahnlich und ziemlich gross wahrend das Mannchen flugfahig ist voll entwickelt und erheblich besser ausgebildete Sinnesorgane hat Ein Beispiel hierfur ist der Kleine Mottenspinner Heterogynis penella ebenfalls aus der Ordnung der Schmetterlinge Lockstoffe Lockstrategien Leuchtkafer Bei den Arthropoden haben sich verschiedene Wege entwickelt den jeweiligen Geschlechtspartner anzulocken Bei vielen Schmetterlingen haben die Weibchen einfache fadenformige Fuhler wahrend die mannlichen Tiere gekammte Fuhler haben da sie die grossere Oberflache nutzen um den Sexuallockstoff des Weibchens auf moglichst grosse Entfernung wahrnehmen zu konnen Winkerkrabbe Andere Arten nutzen optische Signale So winken die mannlichen Winkerkrabben mit ihrer vergrosserten Schere Leuchtkafer locken ihre Mannchen durch einen arttypischen Blinkrhythmus an Auch Gerausche werden genutzt Wolfsspinnen balzen mit Klopfzeichen Riesenkrabbenspinnen locken die Weibchen an indem sie die Oberflache auf der sie sitzen in Vibration versetzen Langfuhlerschrecken zirpen Stridulation Begattung und Befruchtung Bei den meisten Arthropoden findet eine innere Befruchtung statt Ausnahmen wie bei Limulus sind selten Die Spermien sind dabei oft in einer Spermatophore zusammengefasst die vom Weibchen aufgenommen oder vom Mannchen im oder am Weibchen befestigt wird Bei einigen Arten wurden deshalb Beine zu Gonopoden umgebildet die der Befruchtung dienen Die Spermatophoren offnen sich oft erst lange nach der Begattung um die Eier zu befruchten Bei manchen Insekten passen die Geschlechtsorgane der Mannchen nur zu denen der Weibchen derselben Art Schlussel Schloss Prinzip so dass eine Befruchtung zwischen verschiedenen ausserlich nicht zu unterscheidenden Arten oft allein deshalb nicht moglich ist Manchmal fressen die weiblichen Tiere nach der Begattung die Mannchen wie beispielsweise bei der Grossen Winkelspinne Sonderformen in der Ausbildung der Geschlechter Parthenogenese ist recht haufig bei Arthropoden Sie tritt bei einigen Milben Acari Krebsen Crustacea und bei Insekten auf Beispiele hierfur sind die Grosse Sageschrecke und die Sommergenerationen der Blattlause im Herbst treten geflugelte Geschlechtstiere auf Scherenassel Zwittertum ist bei den Arthropoda eine seltene Ausnahme Isopoda und viele Scherenasseln Tanaidacea sind zuerst Weibchen und dann Mannchen protogynes Zwittertum Brutfursorge Parasteatoda tepidariorum mit Eikokon Im Bereich der Brutpflege gibt es bei den Gliederfussern alle Varianten von der Eiablage in freies Wasser ohne jegliche Fursorge bis hin zu lebendgebarenden Tieren wie bei Insekten legen ihre Eier oft an die Futterpflanzen Endoparasiten wie Erzwespen und die Gemeine Eichengallwespe legen sie gleich in den Wirt Weibliche Hohlenspinnen und Zitterspinnen der Gattung Pholcus umhullen ihre Eier mit einem Gespinst und tragen den Eikokon mit sich herum Der weibliche Edelkrebs tragt die Eier am Korper festgeklebt mit sich herum bis sie schlupfen Einige Arten wie beispielsweise die Ohrwurmer bewachen ihre Eier in einer geschutzten Hohle bis sie schlupfen Fleckige Brutwanze Die Asseln haben ahnlich den Beuteltieren eine Brusttasche in denen sie ihre Jungen herumtragen wie bei Kellerassel und Wasserassel beschrieben Die Fleckige Brutwanze bewacht und beschutzt ihre Eier nicht nur sie fuhrt die Jungtiere spater auch wie eine Ente ihre Jungen im Gansemarsch zum Futter Einige Arten wie der Gemeine Ohrwurm und die Kugelspinnen sowie die meisten staatenbildenden Insekten gehen noch weiter mit der Brutpflege und futtern ihre Jungen EntwicklungIn Arthropodeneiern beginnt die Embryonalentwicklung mit einer totalen Furchung bei dotterarmen und oberflachlichen Furchung an verschiedenen Stellen der Oberflache bei dotterreichen Eizellen Bei oberflachlicher Furchung entsteht eine kugelformige einzellige Schicht um den Dotter herum haufig mit zahlreichen Zellkernen aber ohne Zellgrenzen Syncytium Als Nachstes wandern die Zellen zu einer Seite des Dotters und bilden dort eine Keimscheibe aus der der Embryo entsteht Naupliuslarve Nur bei primar wasserlebenden Gruppen schlupft eine primare Larve aus dem Ei dies sind neben den meisten Krebstieren die zu den Chelicerata gehorenden Asselspinnen Die Krebstiere schlupfen mit drei Gliedmassenpaare tragenden Segmenten diejenigen der ersten und zweiten Antennen und der Mandibeln als Naupliuslarve Asselspinnen mit ebenfalls drei Segmenten Anlagen der Cheliforen Palpen und Brutbeine als Protonymphon Larve Bei den folgenden Hautungen werden jeweils in einer hinteren Wachstumszone weitere Segmente angefugt Die Gliedmassen dieser Segmente werden haufig nur als ungegliederte Knospen angelegt und erhalten erst im Laufe weiterer Hautungen nach und nach funktionsfahige Gestalt Auch die Gliedmassen der bereits vorhandenen vorderen Extremitaten werden bei den spateren Hautungen umgestaltet in manchen Fallen werden sie eingeschmolzen d h sie sind bei den Larven aber nicht bei adulten Tieren vorhanden Bei den Krebstieren kann das Tier im Laufe einer langen Entwicklung mit zahlreichen Hautungen so nacheinander mehrere anatomisch und funktional vollig unterschiedliche Larvenformen mit unterschiedlicher Lebensweise durchlaufen Diese fur die Arthropoden ursprungliche Entwicklung bei der die Segmentzahl des adulten Tiers nach und nach erreicht wird wird als Anamorphose oder Anamerie bezeichnet Im ursprunglichsten Fall wird bei jeder Hautung genau ein Segment hinzugefugt Bei vielen Gliederfussern mit anamorpher Entwicklung konnen aber in einem Schritt gleich mehrere Segmente neu entstehen Bei zahlreichen Gruppen wird diese ursprungliche Entwicklung dadurch abgewandelt dass die fruhen Entwicklungsstadien bereits im Ei durchlaufen werden so dass das erste frei lebende Larvenstadium bereits in seiner Entwicklung fortgeschrittener ist auch frei lebende Naupliuslarven vieler Krebstiere nehmen keine Nahrung auf Dass es sich dabei um abgewandelte Formen handelt kann sich zum Beispiel daran zeigen dass der Embryo im entsprechenden Stadium eine Kutikula abscheidet Schliesslich ist es in zahlreichen Gruppen unabhangig voneinander dazu gekommen dass alle Larvenstadien im Embryo durchlaufen werden oder die Entwicklung wurde vollkommen abgewandelt so dass keine Spur dieser Stadien ubrigblieb In diesen Fallen schlupft aus dem Ei ein Jungtier das in seiner Gestalt bereits dem Adultus weitgehend entspricht Dieser Fall ist bei landlebenden Arthropoden die Regel da dem Nauplius oder Protonymphon entsprechende Stadien hier nicht lebensfahig waren dies gilt z B auch fur die zu den Krebstieren gehorenden Landasseln Besitzt die erste frei lebende Larve bereits alle Segmente des adulten Tiers spricht man von Telomorphose oder Telomerie Die Entwicklung ohne primare Larvenstadium wird direkte Entwicklung genannt Larven die dem adulten Tier in seiner Organisation weitgehend entsprechen zeigen zum Beispiel auch die primar marinen Pfeilschwanzkrebse die zu den Chelicerata gehoren Direkte Entwicklung ist typisch z B fur alle echten Spinnen und die ursprunglicheren hemimetabolen Insekten Bei den Tausendfussern und bei den zu den Sechsfussern gehorenden Beintastlern Protura entspricht das geschlupfte Tier in Gestalt und Lebensweise weitgehend dem Adultus es werden aber bei spateren Hautungen noch weitere Segmente gebildet Eine vollkommen abgewandelte Entwicklung zeichnet die holometabolen Insekten aus Bei ihnen ist es sekundar wieder zur Ausbildung einer Larve gekommen die eine vollkommen andere Gestalt und Lebensweise als die Imago aufweist Die Herkunft dieser Larvenstadien ist nicht vollkommen geklart moglicherweise geht sie auf ein als Prolarve bezeichnetes Stadium zuruck das bei vielen hemimetabolen Insekten zwischen den Embryo und das eigentliche erste Larvenstadium eingeschoben ist Das Gewebe der holometabolen Larve wird in einem Ruhestadium der Puppe weitgehend aufgelost und die Imago aus knospenartigen Anlagen den Imaginalscheiben vollig neu gebildet Mit nur wenigen Segmenten Anamorphose schlupfen die Xiphosura und Asselspinnen Pycnogonida unter den Kieferklauentragern Chelicerata die meisten Tausendfusser Myriapoda ausser epimorphe Chilopoda die Protura unter den Sechsfussern Hexapoda aus und erlangen ihre endgultige Segmentzahl erst nach dem Schlupfen Blaugrune Mosaikjungfer Aeshna cyanea gerade schlupfend mit Larvenhaut Mit der vollen Segmentzahl Telomorphose verlassen das Ei die allermeisten Kieferklauentrager Chelicerata Insekten Insecta Doppelschwanze Diplura und Springschwanze Collembola unter den Sechsfussern die Riesenlaufer Scolopendromorpha und Erdlaufer Geophilomorpha unter den Hundertfussern Chilopoda Bei den Insekten kommen alle Ubergange vor zwischen Formen die bereits im Embryo alle oder fast alle Segmente gleichzeitig anlegen Langkeim und solchen bei denen die Anamorphose bei der Embryonalentwicklung im Ei beibehalten worden ist Kurzkeim KorpergrosseDie meisten Gliederfusser sind kleine Tiere Obwohl sie sich im Grossenspektrum mit den Wirbeltieren uberschneiden sind sie weit uberwiegend deutlich kleiner als diese Wodurch die Korpergrosse der sonst so vielgestaltigen und erfolgreichen Arthropoden nach oben begrenzt wird ist eine alte Streitfrage Eine Theorie geht davon aus dass sich die wesentliche Begrenzung aus dem Aussenskelett ergibt Zwar ist ein auf Aussenskelett beruhender Korperbau prinzipiell wohl zu beinahe jeder Grosse imstande zumal tiefe Einsenkungen Apodeme genannt als Muskelansatzstellen ins Innere verlagert sind Achillesferse des Aussenskeletts ist aber die Hautungsphase Vor allem landlebende Riesen Arthropoden wurden wahrend der Hautung unter ihrem eigenen Korpergewicht buchstablich zerfliessen Eine weitere Theorie sieht im offenen Blutkreislauf und dem gegenuber den Wirbeltieren weniger leistungsfahigen Atmungssystem die wesentliche Begrenzung Ein Argument fur diese Ansicht ist dass Rieseninsekten mit gegenuber rezenten Formen deutlich vergrossertem Korper in Perioden des Palaozoikums auftraten in denen der Sauerstoff Partialdruck der Atmosphare gegenuber heute deutlich hoher war Landlebende Gliederfusser atmen uber luftgefullte Rohren Tracheen wahrend das Blut fur den Sauerstofftransport zwar nicht bedeutungslos aber viel weniger wichtig als bei den Wirbeltieren ist Entgegen mancher Ansicht ist der Lufttransport in den Tracheen auch nicht rein passiv sondern die Tiere konnen sie gezielt zusammenpressen und damit die Atmung deutlich beschleunigen Dennoch ist vermutlich bei steigender Korpergrosse ein uberproportionales Ansteigen des Tracheen Durchmessers erforderlich der Effekt wird besonders in den Beinen deutlich Demzufolge ist irgendwann nicht mehr genugend Platz fur andere lebenswichtige Organe Gleichzeitig lasst der offene Blutkreislauf keinen wesentlichen Blutdruckanstieg zu so dass der Sauerstofftransport uber das Blut nur schwer optimiert werden kann Eine dritte Theorie nimmt an dass wegen der nicht von Schwannschen Zellen umhullten nackten Nervenfasern der Gliederfusser bei hoherer Korpergrosse die Reaktionsgeschwindigkeit zu gering ist Allerdings sind Myelinhullen auch bei Krebstieren nachgewiesen worden Ausserdem besitzen Gliederfusser Riesenfasern die fur lebenswichtige Bewegungen z B Fluchtreflexe genauso hohe Ubertragungsgeschwindigkeiten wie bei Wirbeltiernerven erreichen konnen Moglicherweise ist es einfach so dass durch das Vorhandensein der Wirbeltiere eine Vergrosserung keine okologischen Vorteile mehr bietet weil der zur Verfugung stehende Nischenraum bereits gefullt ist Eine Vergrosserung des Korpers bietet dabei durchaus nicht nur Vorteile Erhebliche Nachteile sind z B Verlangerung der Entwicklungszeit und damit langere Generationsdauer hoherer Nahrungsbedarf durch erhohten Metabolismus und damit erhohten Ruhestoffwechsel erhohtes Risiko Pradatoren zum Opfer zu fallen Ob es so etwas wie eine fur den jeweiligen Bauplan optimale Korpergrosse gibt und wo diese ggf fur die Gliederfusser liegen wurde ist eine offene Streitfrage innerhalb der Wissenschaft Es fallt aber auf dass es mehr mittelgrosse Gliederfusser mit Korpergrossen im Zentimeterbereich gibt als sehr grosse und sehr kleine Der grosste bekannte lebende Arthropode ist eine im Meer lebende Krabbe die Japanische Riesenkrabbe Der Palmendieb Birgus latro ist mit einer Korperlange von bis zu 40 cm und einer Masse von bis zu 4 kg der grosste landlebende Vertreter der Arthropoden Besonders kleine Gliederfusser um 0 1 Millimeter gibt es u a innerhalb der Milben der Springschwanze und der Ruderfusskrebse Die kleinsten Insekten parasitische Hautflugler sind mit 0 15 mm kaum grosser Bei diesen Zwergformen sind viele Organsysteme reduziert Auch die Segmentierung des Korpers und der Beine wird meist undeutlich LebensweisenGliederfusser bewohnen nahezu alle bekannten Lebensraume und besetzen dort die unterschiedlichsten okologischen Nischen Arthropoden konnen deshalb als die erfolgreichste Tierordnung der Erde gelten Wasser und Land Gelbrandkafer Die ursprunglichen Arthropoden lebten wie die Trilobiten im Meer Von den heute lebenden rezenten Gruppen besitzen die Krebstiere die meisten marinen Vertreter Bei den Cheliceraten sind die Asselspinnen und die Pfeilschwanzkrebse alle marin aus den anderen Gruppen nahezu keine Art Ausnahme wenige marine Milben Weder Tausendfusser noch Sechsfusser haben echte marine Vertreter hervorgebracht einige wenige Insektenarten wie die Zuckmucke Clunio sind nur bis ins Gezeitenwatt vorgedrungen Im Susswasser leben ebenfalls zahlreiche Krebstiere wobei es Gruppen gibt die im Susswasser weitaus artenreicher als im Meer sind wie z B die Kiemenfusskrebse Unter den Kieferklauentragern sind die Milben mit den Susswassermilben sekundar ins Susswasser vorgedrungen d h ihre Vorfahren waren landlebend Auch die zahlreichen im Susswasser lebenden Insektenarten gehen auf landlebende Vorfahren zuruck Dies zeigt sich z B daran dass sie zur Atmung ein Tracheensystem besitzen wahrend die primar wasserlebenden Krebse mit Kiemen atmen Viele wasserlebende Insektenlarven wie die Larven der Eintagsfliegen oder der Kleinlibellen haben sekundar wieder Kiemen entwickelt die aber von luftgefullten Tracheen durchzogen sind Viele Insektenlarven nehmen Sauerstoff nur durch die Haut auf einige besitzen zur Vergrosserung der Oberflache mit Hamolymphe gefullte einfache Schlauchkiemen Viele im Susswasser lebende Gliederfusser sind tatsachlich luftatmend Sie besitzen dann ein Tracheensystem mit offenen Stigmen Manche konnen mit schnorchelartigen Atemrohren an der Wasseroberflache Luft tanken wie die Larve der Mistbiene Andere leben in einer Luftblase wie die Wasserspinne oder halten eine Lufthulle an der Korperoberflache fest wie der Gelbrandkafer Landlebend sind die allermeisten Insekten beinahe alle Spinnentiere und alle Tausendfusser Von den Krebsen sind einige Entwicklungslinien unabhangig voneinander sekundar zum Landleben ubergegangen Am besten an das Landleben angepasst sind dabei die Landasseln wahrend landlebende Zehnfusskrebse wie die Landeinsiedlerkrebse und Landkrabben und Flohkrebse zumindest zur Fortpflanzung ins Wasser zuruckkehren mussen SchwebfliegeFortbewegung Raupe eines Schneckenspinners Die Arthropoden sind neben den Wirbeltieren die einzige Gruppe des Tierreichs die Organismen hervorgebracht hat die auf Beinen laufen d h sich nicht nur vorwarts stemmen Die Funktionsweise des Arthropodenbeins ist dabei bei wasser und landlebenden Formen genau entsprechend es ist z B nicht moglich anhand der Laufbeine zu entscheiden ob eine fossil erhaltene Art wasser oder landlebend war Nur wenige Gruppen haben sekundar die Beine wieder aufgegeben weit uberwiegend parasitische Formen Bei vielen Krebstieren besitzen die Extremitaten gleichzeitig zwei Funktionen Sie dienen sowohl der Fortbewegung wie dem Nahrungserwerb Bei anatomisch starker abgeleiteten moderneren Formen sind diese Funktionen meist getrennt d h verschiedene Extremitaten sind auf die eine oder die andere Funktion spezialisiert Die meisten wasserlebenden Entwicklungslinien haben schwimmende Formen hervorgebracht Schwimmorgane sind in der Regel umgebildete und spezialisierte Extremitaten Einige Entwicklungslinien der Krebstiere haben konvergent Blattbeine entwickelt die nicht mehr zum Laufen geeignet sind Zum Zooplankton gehorende Formen neben Krebstieren einige Milben und Insektenlarven sind Dauerschwimmer Von extrem hoher Bedeutung fur die Radiation der Insekten war die Entwicklung von Flugeln Der Erwerb der Flugfahigkeit war vermutlich das Schlusselmerkmal das die Fluginsekten zur weitaus artenreichsten Organismengruppe des gesamten Planeten machte Im Gegensatz zu Dauerschwimmern gibt es dabei keine Dauerflieger Allerdings konnen z B viele Libellenarten mit ihren Beinen nicht laufen sie dienen bei ihnen ausschliesslich zum Festhalten und zum Nahrungserwerb Haufig nicht beachtet wird dass auch die Webspinnen in gewisser Weise eine Flugfahigkeit entwickelt haben Der Flug vor allem von Jungspinnen an einem selbst abgegebenen Faden Spinnenseide ballooning ermoglicht ihnen eine rasche Ausbreitung in alle geeigneten Lebensraume Einige Entwicklungslinien haben besondere Arten der Fortbewegung entwickelt Viele Arten wie Springspinnen Flohe und Springschwanze konnen sehr gut springen Selten sind Formen die wie Schnecken kriechen wie etwa die Larven der Schneckenspinner Ernahrungsformen Rauber Gartenkreuzspinne mit Wespe Viele Krebse die meisten Spinnen und diverse Insekten leben rauberisch Parasitismus bei Tieren Varroamilben an Bienenpuppe Viele Arten saugen Blut wie die Hirschlausfliege bei Hirschen die Rote Vogelmilbe bei Vogeln Fischlause bei Fischen oder die Varroamilbe bei der Westlichen Honigbiene Die Larve der Roten Samtmilbe saugt sich ahnlich wie der Holzbock Ixodes ricinus beim Menschen an Insekten fest Milbenbefall des Ohrs fuhrt zu Ohrraude Haarbalgmilben leben im Haarbalg von Saugetieren und Federmilben auf den Federn der Vogel Viele dieser Arten sind fur den Wirt unschadlich andere rufen die Raude hervor Dasselfliegen leben im Magen Nasen und Rachenraum und oder der Lunge von Saugetieren Schlupfwespen sind innere Parasiten die zum Tod des Opfers fuhren deshalb nennt man sie Parasitoide Ernahrung durch Pflanzen Diverse Arten wie Spinnmilben und Blattlause saugen an Pflanzen Viele Schmetterlinge die Honigbienen und diverse andere Tiere leben vom Nektar der Blutenpflanzen Larven von Schmetterlingen und Kafern fressen die Blatter von Pflanzen Gallwespen legen ihre Eier in das Innere der Pflanzen Eindringlinge in Insektenstaaten Totenkopfschwarmer Staatenbildende Insekten haben eine komplexe geruchliche Kommunikation was einige Arten ausnutzen um ungefahrdet in die Staaten anderer Insekten eindringen zu konnen Der Totenkopfschwarmer ernahrt sich von Honig direkt aus den Bienenwaben von den Bienen wird er vermutlich wegen einer geruchlichen Tarnkappe nicht angegriffen Die Schlupfwespenart Ichneumon eumerus ist ein Hyperparasit Sie parasitiert den Kreuzenzian Ameisenblauling Maculinea rebeli der selber bei Ameisen parasitiert Pilzzucht und Haustierhaltung bei Ameisen Manche Ameisen zuchten Pilze wie die Blattschneiderameisen oder halten Blattlause als Haustiere wie die Rote Waldameise Formica rufa oder die Schwarze Wegameise Lasius niger Zu den Blaulingen haben Ameisen sehr unterschiedliche und interessante Beziehungen die von Symbiose bis zu Parasitismus reichen konnen SystematikAussere Systematik Die Systematik der Arthropoden beruht traditionell vor allem auf dem ausseren Korperbau mit der Abfolge der Segmente und Gliedmassen Seit Ende der 1990er Jahre werden verstarkt Merkmale des Nervensystems molekulare Stammbaume und entwicklungsgenetische Merkmale in die Betrachtung einbezogen daneben weitere Merkmale wie z B der Feinbau der Spermien Zahlreiche sehr gut abgesichert geglaubte Gruppierungen des traditionellen Systems mussten daraufhin modifiziert oder aufgegeben werden Wichtigstes Resultat der neuen Systematik ist die Zweiteilung der Protostomia in zwei Grossgruppen Ecdysozoa und Lophotrochozoa Wenn dieses inzwischen auf verschiedenen Wegen gut abgesicherte Modell zutrifft konnen die Ringelwurmer Annelida nicht die Schwestergruppe der Pan Arthropoden sein Diese Gruppierung Gliedertiere oder Articulata galt vorher als bestens abgesichert Neuere Resultate deuten darauf hin dass sowohl die Bildungsweise der Kopfsegmente wie auch die Entwicklung der Korperanhange Beine bzw Parapodien in beiden Gruppen sehr ahnlich gesteuert wird Da eine konvergente Bildung dieser komplizierten Abfolge nicht sehr wahrscheinlich erscheint ware es moglich dass bereits der gemeinsame Vorfahre der Ecdysozoa und Lophotrochozoa Ur Protostomier oder sogar dessen gemeinsamer Vorfahre mit den Deuterostomia Ur Bilaterier segmentiert war Problematisch an dieser Annahme ist es allerdings dass dann in den zahlreichen nicht segmentierten Tierstammen die Segmentierung viele Male unabhangig voneinander sekundar aufgegeben worden sein musste Die heutigen Erkenntnisse der Forschung sind fur eine Beantwortung dieser Frage nicht ausreichend Innerhalb der Ecdysozoa ist die Schwestergruppe der Panarthropoda ein Taxon aus wurmartigen Tieren mit fester periodisch gehauteter Korperhulle und einem Gehirn das ringformig den Verdauungstrakt umgibt nach diesem Merkmal Cycloneuralia benannt Eine weitere Gemeinsamkeit ist ein in fast allen Gruppen ausstulpbarer Mundabschnitt Ungeklart ist das Verhaltnis zwischen den drei Gruppen die gemeinsam die Panarthropoda ausmachen Bartierchen Stummelfusser Gliederfusser Obwohl inzwischen die meisten Taxonomen ein Schwestergruppenverhaltnis der Gliederfusser und der Stummelfusser fur wahrscheinlicher halten hat auch die Gruppierung der Gliederfusser mit den Bartierchen weiter zahlreiche Anhanger Die traditionelle Zusammenfassung der Bartierchen und Stummelfusser als gemeinsame Schwestergruppe wird weniger oft genannt ist aber ebenfalls nicht auszuschliessen Innere Systematik Den neueren Untersuchungen zufolge gliedern sich die Gliedertiere in folgende monophyletische Gruppen Chelicerata Kieferklauentrager Etwas problematisch ist die Position der marinen Asselspinnen Pycnogonida oder Pantopoda die in einigen Untersuchungen als basale Gruppe allen anderen Arthropoden gegenubergestellt worden waren Die dafur vorgebrachten Argumente sind aber inzwischen grosstenteils widerlegt Myriapoda Tausendfusser Tetraconata auch Pancrustacea genannt Diese umfassen die Krebstiere und die Hexapoda Insekten und Sackkiefler Die Gruppierung der Sechsfusser mit den Krebstieren ist inzwischen durch zahlreiche voneinander unabhangige molekulare Stammbaume recht gut abgesichert und wird auch durch die Anatomie des Nervensystems und des Auges gestutzt Obwohl auch etliche Studien die Monophylie der Krebstiere unterstutzen erscheint es nun am wahrscheinlichsten dass diese in Bezug auf die Sechsfusser paraphyletisch sind das bedeutet die Sechsfusser sind mit einigen Krebsordnungen naher verwandt als diese untereinander Die Sechsfusser waren danach so etwas wie eine zum Landleben ubergegangene Linie der Krebstiere Welche Krebstiere Schwestergruppe der Sechsfusser sein konnten d h unter den Krebstieren am nachsten mit ihnen verwandt ist noch nicht geklart Mogliche Kandidaten sind die hoheren Krebse Malacostraca die Kiemenfusskrebse Branchiopoda bzw die urtumlichen Remipedia und Cephalocarida Die fruher favorisierte Zusammenfassung der Sechsfusser mit den Tausendfussern Atelocerata oder Tracheata erscheint inzwischen kaum noch plausibel Die wichtigsten Gemeinsamkeiten beider Gruppen sind vermutlich durch die beiden gemeinsame landlebende Lebensweise entstandene Konvergenzen Das wichtige anatomische Argument der in beiden Gruppen ahnliche Aufbau des Kopfes mit Beissmandibeln und Ruckbildung der zweiten Antennen ist allein nur eine schwache Begrundung Zwischenzeitlich aufgekommene Vermutungen die Collembola Springschwanze konnten unabhangig von den anderen Hexapoda von Krebstieren abstammen wodurch auch die Hexapoda gegenuber den Crustacea paraphyletisch waren haben sich nicht bestatigt Noch umstritten ist die Stellung der Tausendfusser Aufgrund von morphologischen Befunden wurde eine Zusammenfassung mit den Tetraconata zu einer Mandibulata genannten Gruppe fur gut abgesichert gehalten Vollig uberraschenderweise ergaben einige molekulare Stammbaume einen engeren Zusammenhang mit den Chelicerata die resultierende Gruppe fur die es zunachst uberhaupt kein morphologisches Argument gab wurde deshalb Paradoxopoda genannt auch Myriochelata Neuere molekulare Stammbaume auf verbesserter Datengrundlage stutzen wieder uberwiegend die Mandibulata Hypothese die Befunde sind aber keinesfalls eindeutig Zusatzlich wurde aufgrund der embryonalen Entwicklung des Nervensystems auch ein morphologisches Argument fur die Paradoxopoda vorgebracht wahrend andere neuroanatomische Studien die Mandibulata stutzen Obwohl die Sachlage damit keinesfalls als geklart gelten kann stutzen neuere Daten uberwiegend die Mandibulata Inzwischen wurde vermutet dass die auf Basis der ribosomalen RNA aufgestellten Stammbaume die die wesentliche Grundlage fur die Paradoxopoda Hypothese bildeten nicht geeignet sind das Problem zu losen Weitere Hypothesen sind nur noch von historischem Interesse z B die Zusammenfassung aller Gruppen mit einastigen Beinen d h ohne Spaltbein als Uniramia oder die vor allem bei Palaontologen beliebte Vereinigung der Crustacea mit den Chelicerata Schizoramia Damit ergibt sich folgende Hypothese uber die Verwandtschaftsverhaltnisse ohne fossile Gruppen Gliederfusser Arthropoda Mandibeltiere Mandibulata Tausendfusser Myriapoda Pancrustacea Krebstiere Crustacea Sechsfusser Hexapoda unter anderem Insekten Kieferklauentrager Chelicerata Pfeilschwanze und Spinnentiere Evolution der GliederfusserFossilien von Stammgruppenvertretern der Gliederfusser sind seit dem fruhesten Kambrium nachgewiesen Ihre tatsachliche Entstehung fallt daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ins ausgehende Prakambrium Ediacarium wenn auch aus dieser Zeit noch keine uberzeugenden Fossilien vorliegen Da auch die fruhesten Fossilien von Spuren ins alteste Kambrium fallen ist eine wesentlich fruhere Entstehung des Stamms unwahrscheinlich Im fruhkambrischen Maotianshan Schiefer aus China oder im mittelkambrischen Burgess Schiefer aus Kanada sind Arthropoden bereits formenreich und differenziert mit zahlreichen Arten und Individuen vertreten Aysheaia pedunculata Rekonstruktion einer ausgestorbenen Art der Lobopoden Stammgruppe der Panarthropoden sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Lobopoden oder auch Tardypolypoden eine im Ordovizium ausgestorbene Gruppe fossiler Wurmer mit Beinen die in ihrem Organisationsniveau nicht unbedingt in ihrer tatsachlichen Abstammung an die rezenten Onychophora erinnern Primitive Formen wie Aysheaia zeigen einen gegliederten Korper mit repetitiven gleichformig wiederholten Strukturen wie den geringelten Beinen aber ohne erkennbare echte Segmente An einem ungegliederten Kopf sitzen seitlich zwei langere Anhange mit steifen Borsten die vermutlich im Dienst der Nahrungsbeschaffung standen diese sind die einzigen differenzierten Korperanhange Sklerotisierte Platten traten weder am Rumpf noch an den Beinen auf Inzwischen ist ein ganzer Zoo von teilweise bizarr abgewandelten Lobopoden bekannt die etwa zeitgleich lebten Einige von ihnen zeigen sklerotisierte Platten oder Dornen und einen primitiv segmentierten Kopf mit ein oder zwei Paar Anhangen wie Onychodictyion oder die beruhmte Hallucigenia Eine Art das Kaktustier Diania cactiformis wies Extremitaten mit gelenkig verbundenen Skleriten ahnlich dem Bein der Arthropoden auf und zwei als Beispiele fur fruhe ArthropodenKylinxia Fossilien die als Stammgruppenvertreter der echten Arthropoden interpretiert werden wie z B Fuxianhuia Canadaspis oder Shankouia weisen gegenuber den Lobopoden eine Reihe neuer Merkmale auf Die Lage des Mundes verschiebt sich vom vorderen Korperende etwas bauchwarts ventral Am Vorderende sitzt ein von einem dorsalen Sklerit Tergit geschutzter Kopf aus zwei Segmenten deren erstes ein Paar gestielter Augen tragt am zweiten sitzen sklerotisierte gegliederte Anhange die antennen oder beinahnlich ausgebildet sein konnen Der ubrige Korper ist in sich recht gleichformig in Segmente gegliedert die jeweils durch eine dorsale stark sklerotisierte Platte Tergit geschutzt sind An der Unterseite sitzen stummel oder blattformig ausgebildete Beine die meist nicht oder nur schwach sklerotisiert waren und die das Tier in einer Art schwimmend laufender Bewegung uber den Grund transportieren konnten Aussen an den Beinen sitzende blatt oder lappenformige Anhange dienten vermutlich als Kiemen Weiter fortgeschrittene Formen weisen einen Kopfschild auf der neben dem Augen und dem ersten Extremitatensegment drei weitere Segmente bedeckt ohne dass deren Extremitaten sonderlich von den ubrigen Rumpfgliedmassen abweichen wurden Dieser funfsegmentige Kopf wird von vielen Forschern als Grundbauplan der Eu Arthropoden angesehen Ob entsprechend gebaute Fossilien als Stammgruppenvertreter der Arthropoden oder als bereits fortgeschrittenere Vertreter einer bestimmten Arthropodenlinie wie der Crustacea oder der Chelicerata anzusehen sind hangt in kritischer Weise von der Interpretation der vorderen Extremitaten und ihrer Segmente ab Die meisten Forscher sehen in den grossen Anhangen zahlreicher Fossilien wie Leanchoilia oder Yohoia beinartigen stark beborsteten Mundanhangen die vermutlich zum Ergreifen von Beutetieren dienten homologe Bildungen der Cheliceren oder der ersten Antennen der lebenden Gliederfusser Folgt man dieser Deutung konnen die meisten Formen als Stammgruppenvertreter der Chelicerata aufgefasst werden Einige Forscher homologisieren diese Anhange allerdings mit den Antennen der Onychophora die am vordersten Kopfsegment dem Segment das den vordersten Gehirnabschnitt das Protocerebrum hervorbringt sitzen den Antennen oder Cheliceren der Arthropoden also nicht direkt entsprechen dementsprechend gehoren dieselben Fossilien ihrer Ansicht nach in die Stammgruppe aller Arthropoden Kylinxia war ein funfaugiges 5 cm grosses garnelenartiges Tier welches vor 518 Mio Jahren lebte mit einigen Unterscheidungsmerkmalen wie den vorderen Anhangen den Missing Link zwischen Anomalocaris Radiodonta und Deuteropoda echten Gliederfussern schliesst und damit laut einigen Wissenschaftlern der erste Gliederfusser sein konnte bzw deren evolutionaren Wurzel zuzuordnen ist Die Stammgruppe der Krebstiere ist bereits vom unteren Kambrium an also parallel zu den Lobopoden fossil uberliefert Besonders aussagekraftig sind korperlich erhaltene phosphatisierte Fossilien sogenannte Orsten die allerdings nur mikrometer bis millimetergross werden aber feinste Einzelheiten des Korperbaus erkennen lassen Stammgruppenvertreter und Vertreter der modernen Krebse der Kronengruppe sind sich morphologisch sehr ahnlich unterscheiden sich aber vor allem im Aufbau des Kopfes der aus unterschiedlich vielen Segmenten bestehen kann Die Antennenpaare von Arten wie Oelandocaris dienten ihrem Aufbau nach wohl ebenso wie die grossen Anhange primar der Nahrungsaufnahme Trilobit Neben den Formen die zu den modernen Gliederfussern hinfuhren existieren vom Kambrium an zahlreiche weitere Arthropodenlinien die ohne moderne Nachkommen ausgestorben sind Die beruhmteste dieser Linien sind die Trilobiten Bevor die reichen kambrischen Fossillagerstatten mit erhaltenen Weichteilen entdeckt worden waren waren die Trilobiten die einzige fossile Quelle fur die fruhe Arthropodenentwicklung weshalb sie die fruheren Vorstellungen uber die Stammgruppe der Gliederfusser stark beeinflusst haben Heute gelten die Trilobiten als bereits stark abgeleitete und morphologisch in vieler Hinsicht fortgeschrittene Sonderformen Ihre traditionelle Zusammenfassung mit den Cheliceraten in ein Taxon Arachnomorpha wird neuerdings mit guten Argumenten bezweifelt Eine weitere beruhmt gewordene Seitenlinie sind die Anomalocarididen Anomalocaris zahlt zu den beruhmtesten Fossilien des Burgess Schiefers seine Verwandten waren mit Korpergrossen bis zwei Meter die grossten Rauber im kambrischen Meer Eine weitere Seitenlinie die Thylacocephala starben am Ende der Kreidezeit aus sie sind z B in den Plattenkalken von Solnhofen gefunden worden Kambrische Vorlaufer wie Isoxys zahlten damals zu den haufigsten frei schwimmenden Gliederfussern im Meer Eine weitere Gruppe die Euthycarcinoidea sind trotz gut erhaltener Fossilien vollkommen ratselhaft geblieben und wurden mit so ziemlich jeder Verwandtschaftsgruppe der Arthropoden in Verbindung gebracht ohne dass ihre tatsachliche Verwandtschaft geklart werden konnte Wenn die Interpretation in Amerika gefundener kambrischer Spurenfossilien richtig ist waren sie die ersten landlebenden Arthropoden gewesen Fossilien der primar landlebenden Hexapoda und Myriapoda liegen zwar in grosser Zahl und teilweise exzellenter Erhaltung vor sie werfen aber nur wenig Licht auf die Entstehung dieser Klassen Die altesten Fossilien beider Gruppen stammen aus der gleichen Lagerstatte den devonischen Ablagerungen von Rhynie Schottland Die hier gefundenen Tiere waren bereits landlebend und besassen einen im Grossen und Ganzen recht modernen Korperbau Fossilien von Stammgruppenvertretern z B marinen Formen sind unbekannt alle entsprechend gedeuteten Fossilien sind entweder fragwurdig oder in ihrer Einordnung sogar widerlegt worden Bedeutung fur den MenschenWirtschaftliche Bedeutung Puppen des Seidenspinners als Nahrungsmittel in einem Imbiss in KoreaHonigbienen Die fur Menschen vorrangige Rolle von Gliederfussern liegt wohl in der Landwirtschaft da sie eine herausragende Rolle bei der Bestaubung von Pflanzen und damit einem Gutteil unserer Nahrungsmittel spielen Einige Arten werden selbst gegessen wie beispielsweise der Hummer und die Nordseegarnele in vielen Kulturen aber auch Insekten Entomophagie Die Honigbiene versorgt uns mit Honig Diverse Gliederfusser dienen als Nahrung fur Speisefische Andererseits gibt es unter den Gliederfussern Agrarschadlinge wie die Blattlaus und Vorratsschadlinge wie den Mehlwurm die sich von unseren Nahrungsmitteln ernahren Die Raupen des Seidenspinners produzieren beim Verpuppen Seide die zur Herstellung von Stoffen verwendet wird Im Gegensatz dazu fressen die Raupen der Kleidermotte Stoffe aus Wolle In der Forstwirtschaft treten Gliederfusser als wichtige Holzschadlinge in Erscheinung aber auch als deren Feinde und deshalb als Nutzlinge Holzschadlinge betreffen auch den Haus und Mobelbau Gesundheit Giftbisse Wahrend Gliederfusser gewohnlich nicht gross genug sind um dem Menschen Verletzungen zuzufugen die allein durch ihre Grosse gefahrlich sind sind doch einige ihrer Stiche und Bisse sehr unangenehm da die Tiere gleichzeitig Gift in der Wunde hinterlassen wie das beispielsweise bei Wespen oder Wasserspinnen der Fall ist Diese sind aber meist nicht ernsthaft gefahrlich Seltener sind Arten bei denen schon ein einzelner Stich oder Biss todlich sein kann wie bei der Schwarzen Witwe Latrodectrus tredecimguttatus Sterblichkeit ohne Behandlung 5 oder dem Skorpion Leiurus quinquestriatus Einige Insekten und Spinnen haben Brennhaare zur Abwehr von Fressfeinden die auch fur Menschen unangenehm werden konnen Parasiten und Krankheitsubertrager Auch als Parasiten des Menschen und Krankheitsubertrager spielen Gliederfusser eine grosse Rolle Es gibt diverse Gliederfusser die beim Menschen Blut saugen wie die Kopflaus die Filzlaus die Bettwanze und der Gemeine Holzbock auch Zecke genannt Ixodes ricinus Einige davon sind gefurchtete Krankheitsubertrager so ubertragt der Rattenfloh die Pest die Tsetsefliege verbreitet die Schlafkrankheit und die Anophelesmucke die Malaria Zecken ubertragen Erkrankungen wie Borreliose und Fruhsommer Meningoenzephalitis FSME Die Kratzmilbe frisst Bohrgange in die oberste Hautschicht von Saugetier und Mensch und ruft dadurch die Kratze hervor LiteraturHeiko Bellmann Der neue Kosmos Insektenfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07682 2 Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen Franckh Kosmos Stuttgart 2003 ISBN 3 440 09330 1 Heiko Bellmann Spinnentiere Europas Kosmos Stuttgart 2001 ISBN 3 440 09071 X Klaus Dumpert Das Sozialleben der Ameisen Pareys Studientexte Band 18 Parey Berlin Hamburg 1994 ISBN 3 489 63636 8 R C Brusca G J Brusca Invertebrates 2 Auflage Sinauer Associates 2003 Kap 19 ISBN 0 87893 097 3 S 475 E E Ruppert R S Fox R P Barnes Invertebrate Zoology A functional evolutionary approach Brooks Cole 2004 Kap 16 ISBN 0 03 025982 7 S 517 D T Anderson Invertebrate Zoology 2 Auflage Oxford Univ Press 2001 Kap 10 ISBN 0 19 551368 1 S 225 J Moore An Introduction to the Invertebrates Cambridge Univ Press 2001 Kap 12 ISBN 0 521 77914 6 S 174 Jens Wilhelm Janzen Arthropods in Baltic Amber Ampyx Halle Saale 2002 ISBN 3 932795 14 8 H Paulus Euarthropda Gliederfusser i e S In Rieger Westheide Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 34695 8 Wissenschaftliche Literatur Erna Aescht Stephan Weigl Bjorn Berning Fritz Gusenleitner Hrsg Krank durch Arthropoden Denisia Band 30 Biologiezentrum Oberosterreichische Landesmuseen Linz 2010 Volltexte verfugbar bei ZOBODAT M Akam Arthropods Developmental diversity within a super phylum In Proceedings of the National Academy of Sciences USA 97 2000 S 4438 P Ax Das System der Metazoa II Ein Lehrbuch der phylogenetischen Systematik Gustav Fischer Verlag 1999 R C Brusca Unraveling the history of arthropod diversification In Annals of the Missouri Botanical Garden 87 2000 S 13 C E Cook M L Smith M J Telford A Bastianello M Akam Hox genes and the phylogeny of the arthropods In Current Biology 11 2001 S 759 G D Edgecombe G D F Wilson D J Colgan M R Gray G Cassis Arthropod cladistics Combined analysis of histone H3 and U2 snRNA sequences and morphology In Cladistics 16 2000 S 155 G Giribet G D Edgecombe W C Wheeler Arthropod phylogeny based on eight molecular loci and morphology In Nature 413 2001 S 157 U W M Hwang M Friedrich D Tautz C J Park W Kim Mitochondrial protein phylogeny joins myriapods with chelicerates In Nature 413 2001 S 154 The basic body plan of arthropods Insights from evolutionary morphology and developmental biology In Journal of Evolutionary Biology 10 1997 S 353 Hans Ekkehard Gruner Hrsg M Moritz W Dunger Lehrbuch der speziellen Zoologie Band I Wirbellose Tiere 4 Teil Arthropoda Ohne Insekta 1993 Volker Storch Ulrich Welsch Kukenthal Zoologisches Praktikum 26 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8274 1998 9 WeblinksCommons Arthropoda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Gliederfusser Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen arthropods de Taz de 30 Januar 2016 Jorg Zittlau Das grosse Krabbeln unter dem BettEinzelnachweiseCarlos A Martinez Munoz The correct authorship of Arthropoda A reappraisal In 6 Jahrgang Nr 1 4 Mai 2023 ISSN 2628 2380 S 1 8 doi 10 18476 2023 472723 Medizinische Entomologie amp amp 2 Deutsche Auflage v6 3 Skriptum zur Vorlesung WS 2011 12 Eigenverlag Wien A 25 pp Arthur D Chapman Numbers of Living Species in Australia and the World 2 Auflage Report for the Australian Biological Resources Study Canberra 2009 ISBN 978 0 642 56861 8 online Michael F Land Dan E Nilsson General purpose and special purpose visual systems In Invertebrate Vision Cambridge University Press Cambridge UK 2006 ISBN 0 521 83088 5 S 167 210 doi 10 2277 0521830885 Download Dan Eric Nilsson The evolution of eyes and visually guided behaviour In Philosophical Transactions of the Royal Society Series B 364 2010 S 2833 2847 doi 10 1098 rstb 2009 0083 T Ryan Gregory The evolution of complex organs In Evolution Education and Outreach 1 2008 S 358 389 doi 10 1007 s12052 008 0076 1 Carsten H G Muller Andy Sombke Jorg Rosenberg The fine structure of the eyes of some bristly millipedes Penicillata Diplopoda additional support for the homology of mandibulate ommatidia In Arthropod structure amp development 36 4 2007 S 463 476 doi 10 1016 j asd 2007 09 002 Steffen Harzsch Kathia Vilpoux David C Blackburn David Platchetzki Nadean L Brown Roland Melzer Karen E Kempler Barbara A Battelle Evolution of Arthropod Visual Systems Development of the Eyes and Central Visual Pathways in the Horseshoe Crab Limulus polyphemus Linnaeus 1758 Chelicerata Xiphosura In Developmental Dynamics 235 2006 S 2641 2655 doi 10 1002 dvdy 20866 Thomas W Cronin Megan L Porter Exceptional Variation on a Common Theme The Evolution of Crustacean Compound Eyes In Evolution Education and Outreach 1 S 463 475 doi 10 1007 s12052 008 0085 0 Elke K Buschbeck Markus Friedrich Evolution of Insect Eyes Tales of Ancient Heritage Deconstruction Reconstruction Remodeling and Recycling In Evolution Education and Outreach 1 S 448 462 doi 10 1007 s12052 008 0086 z Ubersicht in Rolf Elofsson The frontal eyes of crustaceans In Arthropod Structure amp Development 35 2006 S 275 291 doi 10 1016 j asd 2006 08 004 Kaspar P Mueller Thomas Labhart Polarizing optics in a spider eye In Journal of Comparative Physiology 196 5 2010 S 335 348 doi 10 1007 s00359 010 0516 6 Ubersicht in Carlo Musio Silvia Santillo Non visual photoreception in invertebrates 2009 Download Jerome Casas Olivier Dangles Physical Ecology of Fluid Flow Sensing in Arthropods In Annual Revue of Entomology 55 2010 S 505 520 doi 10 1146 annurev ento 112408 085342 Sanjay P Sane1 Matthew J McHenry The biomechanics of sensory organs Integrative and Comparative Biology 2009 S i8 i23 doi 10 1093 icb icp112 Friedrich G Barth Spider mechanoreceptors Current Opinion In Neurobiology 14 2004 S 415 422 doi 10 1016 j conb 2004 07 005 Jayne E Yack The Structure and Function of Auditory Chordotonal Organs in Insects In Microscopy Research and Technique 63 2004 S 315 337 doi 10 1002 jemt 20051 Martin Gopfert Hans Briegel Daniel Robert Mosquito hearing sound induced antennal vibrations in male and female Aedes aegypti In The Journal of Experimental Biology 202 1999 S 2727 2738 Roger D Santer amp Eileen A Hebets 2008 Agonistic signals received by an arthropod filiform hair allude to the prevalence of near field sound communication Proceedings of the Royal Society Series B 275 363 368 doi 10 1098 rspb 2007 1466 Daniel Robert amp Martin C Gopfert Novel schemes for hearing and orientation in insects In Current Opinion in Neurobiology 12 2002 S 715 720 A Stumpner amp D von Helversen Evolution and function of auditory systems in insects In Naturwissenschaften 88 2001 S 159 170 doi 10 1007 s001140100223 J M Lovell M M Findlay R M Moate H Y Yan The hearing abilities of the prawn Palaemon serratus In Comparative Biochemistry and Physiology Part A 140 2004 S 89 100 doi 10 1016 j cbpb 2004 11 003 K Dumpert Bau und Verteilung der Sensillen auf der Antennengeissel von Lasius fuliginosus LATR Hymenoptera Formicidae In Zeitschrift fur Morphologie der Tiere 73 1972 S 95 116 J Esslen K E Kaissling Zahl und Verteilung antennaler Sensillen bei der Honigbiene Apis mellifera L In Zoomorphologie 83 1976 S 227 251 Alfred Ernst Jorg Rosenberg Gero Hilken Structure and distribution of antennal sensilla in the centipede Cryptops hortensis Donovan 1810 Chilopoda Scolopendromorpha In Soil Organisms 81 3 2009 S 399 411 Rainer Foelix Eileen Hebets Sensory biology of whip spiders Arachnida Amblypygi In Andrias 15 2001 S 129 140 Charles D Derby Pascal Steullet Amy J Horner Holly S Cate The sensory basis of feeding behaviour in the Caribbean spiny lobster Panulirus argus In Marine and Freshwater Research 52 2001 S 1339 1350 Gert Stange amp Sally Stowe Carbon dioxide sensing structures in terrestrial arthropods In Microscopy research amp technique 47 1999 S 416 427 Hugh M Robertson Lauren B Kent Evolution of the gene lineage encoding the carbon dioxide receptor in insects In Journal of Insect Science Band 9 Nr 1 1 Januar 2009 ISSN 1536 2442 S 19 doi 10 1673 031 009 1901 oxfordjournals org Eliane Wajnberg Daniel Acosta Avalos Odivaldo Cambraia Alves Jandira Ferreira de Oliveira Robert B Srygley Darci M S Esquivel Magnetoreception in eusocial insects an update In Journal of the Royal Society Interface 7 2010 S S207 S225 doi 10 1098 rsif 2009 0526 focus Kenneth J Lohmann Magnetic remanence in the Western Atlantic Spiny Lobster Panulirus argus In Journal of Experimental Biology 113 1984 S 29 41 B W Pattullo D L Macmillan Making sense of electrical sense in crayfish In Journal of Experimental Biology 213 2010 S 651 657 doi 10 1242 jeb 039073 Jon F Harrison Alexander Kaiser John M VandenBrooks Atmospheric oxygen level and the evolution of insect body size In Proceedings of the Royal Society Series B 277 2010 S 1937 1946 doi 10 1098 rspb 2010 0001 Karel Slama A new look at insect respiration In Biological Bulletin 175 1988 S 289 300 John J Socha Wah Keat Lee Jon F Harrison James S Waters Kamel Fezza Mark W Westneat Correlated patterns of tracheal compression and convective gas exchange in a carabid beetle In The Journal of Experimental Biology 211 2008 S 3409 3420 doi 10 1242 jeb 019877 Alexander Kaiser C Jaco Klok John J Socha Wah Keat Lee Michael C Quinlan Jon F Harrison Increase in tracheal investment with beetle size supports hypothesis of oxygen limitation on insect gigantism In Proceedings of the National Academy of Sciences USA 104 32 2007 S 13198 13203 doi 10 1073 pnas 0611544104 P H Lenz D K Hartline A D Davis The need for speed In I Fast reactions and myelinated axons in copepods Journal of Comparative Physiology A 186 2000 S 337 345 vgl dazu z B Joel G Kingsolver Raymond B Huey Size temperature and fitness three rules In Evolutionary Ecology Research 10 2008 S 251 268 Ilse Bartsch 2004 Geographical and ecological distribution of marine halacarid genera and species Acari Halacaridae Experimental and Applied Acarology 34 37 58 doi 10 1023 B APPA 0000044438 32992 35 Patrick R H Steinmetz Roman P Kostyuchenko Antje Fischer Detlev Arendt The segmental pattern of otx gbx and Hox genes in the annelid Platynereis dumerilii In Evolution amp Development 13 1 2011 S 72 79 doi 10 1111 j 1525 142X 2010 00457 x z B Lahcen I Campbell Omar Rota Stabelli Gregory D Edgecombe Trevor Marchioro Stuart J Longhorn Maximilian J Telford Herve Philippe Lorena Rebecchi Kevin J Peterson Davide Pisani MicroRNAs and phylogenomics resolve the relationships of Tardigrada and suggest that velvet worms are the sister group of Arthropoda In Proceedings of the National Academy of Sciences USA 2011 doi 10 1073 pnas 1105499108 auch auf Basis des Blutfarbstoffs Hamocyanin begrundet Beyhan Ertas Bjorn M von Reumont Johann Wolfgang Wagele Bernhard Misof Thorsten Burmester Hemocyanin Suggests a Close Relationship of Remipedia and Hexapoda In Molecular Biology and Evolution 26 12 2009 S 2711 2718 doi 10 1093 molbev msp186 z B J Mallatt G Giribet Further use of nearly complete 28S and 18S rRNA genes to classify Ecdysozoa 37 more arthropods and a kinorhynch In Molecular Phylogenetics and Evolution 40 3 2006 S 772 794 doi 10 1016 j ympev 2006 04 021 Georg Mayer Paul M Whitington Velvet worm development links myriapods with chelicerates In Proceedings of the Royal Society London Series B 276 2009 S 3571 3579 doi 10 1098 rspb 2009 0950 Nicholas J Strausfeld David R Andrew A new view of insect crustacean relationships I Inferences from neural cladistics and comparative neuroanatomy In Arthropod Structure amp Development 40 3 2011 S 276 288 doi 10 1016 j asd 2011 02 002 Bjorn M von Reumont Karen Meusemann Nikolaus U Szucsich Emiliano Dell Ampio Vivek Gowri Shankar Daniela Bartel Sabrina Simon Harald O Letsch Roman R Stocsits Yun xia Luan Johann Wolfgang Wagele Gunther Pass Heike Hadrys Bernhard Misof Can comprehensive background knowledge be incorporated into substitution models to improve phylogenetic analyses A case study on major arthropod relationships In BMC Evolutionary Biology 9 2009 S 119 doi 10 1186 1471 2148 9 119 open access Maximilian J Telford Sarah J Bourlat Andrew Economou Daniel Papillon Omar Rota Stabelli The evolution of the Ecdysozoa In Philosophical Transactions of the Royal Society Series B 363 2008 S 1529 1537 doi 10 1098 rstb 2007 2243 Omar Rota Stabelli Lahcen Campbell Henner Brinkmann Gregory D Edgecombe Stuart J Longhorn Kevin J Peterson Davide Pisani Herve Philippe Maximilian J Telford A congruent solution to arthropod phylogeny phylogenomics microRNAs and morphology support monophyletic Mandibulata In Proceedings of the Royal Society London Band 278 Nummer 1703 Januar 2011 S 298 306 doi 10 1098 rspb 2010 0590 PMID 20702459 PMC 3013382 freier Volltext Gregory D Edgecombe Arthropod phylogeny An overview from the perspectives of morphology molecular data and the fossil record In Arthropod Structure amp Development 39 2010 S 74 87 doi 10 1016 j asd 2009 10 002 Karen Meusemann Bjorn M von Reumont Sabrina Simon Falko Roeding Sascha Strauss Patrick Kuck Ingo Ebersberger Manfred Walzl Gunther Pass Sebastian Breuers Viktor Achter Arndt von Haeseler Thorsten Burmester Heike Hadrys J Wolfgang Wagele Bernhard Misof 2010 A Phylogenomic Approach to Resolve the Arthropod Tree of Life In Molecular Biology and Evolution 27 11 2010 S 2451 2464 doi 10 1093 molbev msq130 Jerome C Regier Jeffrey W Shultz Andreas Zwick April Hussey Bernard Ball Regina Wetzer Joel W Martin Clifford W Cunningham Arthropod relationships revealed by phylogenomic analysis of nuclear protein coding sequences In Nature 463 2010 S 1079 1083 doi 10 1038 nature08742 Jianni Liu Degan Shu Jian Han Zhifei Zhang Xingliang Zhang Origin diversification and relationships of Cambrian lobopods In Gondwana Research 14 2008 S 277 283 doi 10 1016 j gr 2007 10 001 Jerzy Dzik The xenusian to anomalocaridid transition within the lobopodians In Bollettino della Societa Paleontologica Italiana 50 1 2011 S 65 74 Download Jianni Liu Michael Steiner Jason A Dunlop Helmut Keupp Degan Shu Qiang Ou Jian Han Zhifei Zhang Xingliang Zhang An armoured Cambrian lobopodian from China with arthropod like appendages In Nature 470 2011 S 526 530 doi 10 1038 nature09704 A 520 million year old five eyed fossil reveals arthropod origin In phys org englisch Dieter Waloszek Junyuan Chen Andreas Maas Xiuqiang Wang Early Cambrian arthropods new insights into arthropod head and structural evolution In Arthropod Structure amp Development 34 2005 S 189 205 doi 10 1016 j asd 2005 01 005 Jun Yuan Chen The sudden appearance of diverse animal body plans during the Cambrian explosion In International Journal of Developmental Biology 53 2009 S 733 751 doi 10 1387 ijdb 072513cj Graham E Budd Maximilian J Telford The origin and evolution of arthropods In Nature 457 12 2009 S 812 817 doi 10 1038 nature07890 Han Zeng Fangchen Zhao Kecheng Niu Maoyan Zhu Diying Huang An early Cambrian euarthropod with radiodont like raptorial appendages In Nature 588 Jahrgang Nr 7836 Dezember 2020 ISSN 1476 4687 S 101 105 doi 10 1038 s41586 020 2883 7 PMID 33149303 englisch nature com Martin Stein Dieter Waloszek Aandreas Maas Oelandocaris oelandica and its significance to resolving the stemlineage of Crustacea In S Koenemann R Vonck Hrsg Crustacea and Arthropod Relationships Crustacean Issues 16 2005 S 55 71 Martin Stein Dieter Waloszek Aandreas Maas Joachim T Haug Klaus J Muller The stem crustacean Oelandocaris oelandica re visited In Acta Palaeontologica Polonica 53 3 2008 S 461 484 Download PDF 2 MB Gerhard Scholtz Gregory D Edgecombe The evolution of arthropod heads reconciling morphological developmental and palaeontological evidence In Development Genes and Evolution 216 2006 S 395 415 doi 10 1007 s00427 006 0085 4 Jean Vannier Jun Yuan Chen Di Ying Huang Sylvain Charbonnier Xiu Qiang Wang The Early Cambrian origin of thylacocephalan arthropods In Acta Palaeontologica Polonica 51 2 2006 S 201 214 Download PDF 1 3 MB N E Vaccari G D Edgecombe C Escudero Cambrian origins and affinities of an enigmatic fossil group of arthropods In Nature 430 2004 S 554 557 doi 10 1038 nature02705 Normdaten Sachbegriff GND 4021279 8 GND Explorer lobid OGND AKS

Neueste Artikel
  • Juni 24, 2025

    Zündapp

  • Juni 23, 2025

    Zwölftafelgesetz

  • Juni 21, 2025

    Zwölfprophetenbuch

  • Juni 23, 2025

    Zwangspektrumstörung

  • Juni 23, 2025

    Zwangsstörung

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.