Groß Thondorf ist mit 366 Einwohnern Stand 2012 der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Himbergen im Landkreis Uelzen in N
Groß Thondorf

Groß Thondorf ist mit 366 Einwohnern (Stand 2012) der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Himbergen im Landkreis Uelzen in Niedersachsen. Das ehemalige Rundlingsdorf war bis 1972 eine eigenständige Gemeinde.
Groß Thondorf Gemeinde Himbergen | ||
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Koordinaten: | 53° 8′ N, 10° 42′ O | |
Höhe: | ca. 84 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,55 km² | |
Einwohner: | 366 (31. Dez. 2012) | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
Postleitzahl: | 29584 | |
Vorwahl: | 05828 | |
Lage von Groß Thondorf in Niedersachsen |
Lage
Groß Thondorf liegt geologisch gesehen im Bereich der sogenannten Bohndorfer Endmoränen, die eine Fortsetzung der Osthannoverschen Kiesmoräne darstellen. Diese geologische Gegebenheit sorgt für Groß Thondorfs exponierte Lage. Groß Thondorf erreicht eine Höhe von durchschnittlich etwa 84 Meter über NHN. Der Untergrund besteht zum größten Teil aus Sand.
Naturräumlich gesehen liegt Groß Thondorf auf der Trennlinie zwischen dem als Ostheide bezeichneten westlichen Wendland, dem historischen Siedlungsgebiet der Wenden, und dem sog. Bevenser Becken. Die historische Grenze des „deutschen“ und des wendischen Siedlungsgebietes verlief durch das Waldgebiet Göhrde, das in der Nähe des Dorfes seinen westlichsten Punkt erreicht. Im Norden wird Groß Thondorf und dessen umliegende Gemarkungen durch den Mischwald Wiebeck vom Gebiet des heutigen Landkreises Lüneburg getrennt. Zwischen diesen beiden Waldgebieten dringt der in der unmittelbaren Nähe Groß Thondorfs entspringende Bach Strachau in die Nähe des Ortes Dahlenburg vor, wo er in die Neetze, einen Zufluss der Elbe, mündet. Die Strachau speist zwei kleinere Gewässer im Osten Groß Thondorfs und hat eine sich von hier über Boitze und die drei „Strachaudörfer“ erstreckende Niederung geschaffen, in der auch Espen und Weiden gedeihen, wohingegen sonst eher Eiche, Birke und Buche den Bewuchs dominieren. Im Westen befindet sich historisch gewachsener und nahezu unveränderter Bewuchs im Umfeld einer Moorfläche, die vom Strother Graben durchzogen wird.
Politisch gesehen gehört Groß Thondorf zur Gemeinde Himbergen, die als Teil der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf dem Landkreis Uelzen angehört. Groß Thondorf liegt im äußersten Nordosten des Landkreises. Die nächstgrößere Stadt ist die Kreisstadt Uelzen (40.000 Einwohner), die ca. 25 km in südwestlicher Richtung liegt, sowie Lüneburg (76.000 Einwohner), 30 km nordwestlich. Damit ist Groß Thondorf Teil der Metropolregion Hamburg, das etwa 90 km in nordwestlicher Richtung entfernt ist.
Infrastrukturell gesehen ist Groß Thondorf über die Kreisstraßen K4 und K31 an Landesstraßen und an die Bundesstraße 216 (Lüneburg-Dannenberg) angeschlossen. Ein von den zwei umlaufenden Rundstraßen ausgehendes, sternförmiges Wegenetz bindet Groß Thondorf im Nordosten an die Wiebecker Route, eine der Hauptwegeadern in der Göhrde, und an die forst- und landwirtschaftlich genutzten Wege der Umgebung an. Es existieren täglich mehrere Busverbindungen nach Bad Bevensen. Der dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angehörende Bahnhof Neetzendorf, von dem aus Lüneburg und Dannenberg direkt erreicht werden können, befindet sich etwa 7 km nordöstlich.
Beschreibung
Die ursprüngliche Struktur des Rundlingsdorfes ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. Es wird von der Kreisstraße K4 (Hauptstraße) in nord-südlicher Richtung durchzogen und von der Holzstraße und den Grooden Rillen umrundet. Der Charakter des ehemaligen Rundlingsplatzes wurde durch die Kreisstraße 4 weitgehend aufgelöst, weswegen sich dieser nun weiter nördlich befindet. Dort steht auch die neugotische Backsteinkapelle von 1865.
Im Norden existiert heute ein „Neubauviertel“, das in der Gründerzeit begonnen und über die bevölkerungsreichen 1950er Jahre bis heute ständig erweitert wurde und wird. Hier finden sich vorrangig Einfamilien- und Gartenhäuser, während der alte Kern des Dorfes von gut erhaltenen Fachwerk- und Bauernhäusern und -höfen aus dem gesamten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert dominiert wird. Ältester erhaltener Baukörper ist das Mittellängsdielenhaus Holzstraße 3, der sogenannte Stutenhof aus dem Jahre 1802. In Groß Thondorf stehen ferner folgende Gebäude unter Denkmalschutz:
- 29a (Hauptstraße 18): Wohnwirtschaftsgebäude in Zweiständerbauweise, 1835
- 29 (Hauptstraße 16): Wohnwirtschaftsgebäude in Massivbauweise, 1883
- Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges
- Hauptstraße 8: neugotische Backsteinkapelle, 1865
- Nr. 35 (Holzstraße 20): Querdielenhaus, 1880
- Nr. 11 (Hauptstraße 6): Fachwerkscheune
Zu den Baudenkmalen siehe auch: Liste der Baudenkmale in Himbergen.
Am westlichen Ortsrand (Vorwerker Weg) befindet sich außerdem eine als Naturdenkmal ausgewiesene alte Eiche. Am südwestlichen Ortsausgang Richtung Strothe gelegen ist der historische Löschwasserteich, die Lausch.
Groß Thondorfs gesamte Katasterfläche beträgt heute 955 ha.
Geschichte
Frühgeschichte
Die Waldgebiete um Groß Thondorf sind reich an teilweise bedeutenden Großsteingräbern aus neolithischer Zeit, die auf eine schon sehr frühe Besiedelung des damals noch vollständig von Wald bedeckten Gebietes schließen lassen. Beispielsweise befinden sich ca. 2 km nördlich des Dorfes im Waldgebiet Wiebeck größere noch deutlich erkennbare Megalith-Anlagen, ebenfalls 1,5 km in nordwestlicher Richtung im Waldstück Hagen eine als Kulturdenkmal ausgewiesene Stätte.
Mittelalter
Groß Thondorf gehört nicht zu den drei Dörfern, die am 2. März 1006 durch Heinrich II. gemeinsam urkundlich erwähnt wurden; daher kann aufgrund der Endung -dorf lediglich eine Siedlung aus vorfränkischer, sächsischer Zeit vermutet werden, wonach bereits seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. die Anhöhe des heutigen Groß Thondorfs besiedelt wäre. Dies ist jedoch nicht schriftlich festgehalten worden. Bereits in Tagen Karls des Großen, d. h. vor der Zeit der Unterwerfung der Sachsen, der Einwanderung der Wenden und deren Umsiedlung im Zuge der deutschen Ostkolonisation durch Heinrich den Löwen, existierte vermutlich ein zunächst slawischer, dann deutscher Rittersitz, wie aus einer Karte aus der Zeit des 9. Jahrhunderts hervorgeht. Zwischen 1133 und 1137 wurde das heutige Groß Thondorf als Totenthorp erstmals urkundlich erwähnt. 1253/54 ist der Ritter Wernerus de Todendorpe nachgewiesen, wobei jedoch unklar ist, ob mit Todendorpe Groß Thondorf oder das wenige Kilometer entfernte Klein Thondorf gemeint war. Dieses war vermutlich als Vorwerk dem Rittergut Thondorf unterstellt. Im Jahre 1361 spricht die Geschichtsschreibung von „Deutsch Thondorf“ (Dudeschen Todendorpe) für Groß Thondorf und von „Wendisch Thondorf“ (Wendeschen Todendorpe) für Klein Thondorf, 1368 wird die Kapelle das erste Mal urkundlich erwähnt, die noch heute genutzte Glocke stammt aus der Zeit zwischen 1330 und 1350.
Neuzeit
Im Jahre 1742 wurde die Groß Thondorfer Dorfschule das erste Mal urkundlich erwähnt. Sie existierte bis zur Einrichtung der Mittelpunktschulen im Jahre 1966.
Sowohl der Dreißigjährige Krieg als auch die Napoleonischen Befreiungskriege hinterließen ihre Spuren in der Geschichte des Dorfes. Während der Franzosenzeit wurde Groß Thondorf als Teil des Königreichs Westphalen von einem Maire verwaltet; im Jahre 1812 war dies Franz Schultz. Die Schlacht an der Göhrde im Jahre 1813, die die französische Herrschaft in der Gegend beendete, spielte sich nur wenige Kilometer entfernt nahe dem Dorf Göhrde ab.
Um 1840 erfolgte die sogenannte Verkoppelung in Groß Thondorf, in deren Zuge die durch Erbteilung stark parzellierten Grundstücke neu definiert wurden. Es wurden die bis heute weitgehend unveränderten Feldeinteilungen geschaffen und das Straßenbild deutlich verändert.
Im Jahre 1865 wurde der seit dem 14. Jahrhundert bestehende Kapellenbau in Fachwerkbauweise wegen dessen schlechten Zustand durch die heutige neugotische Kapelle ersetzt. Sie hat jetzt eine Höhe von 13 Meter und enthält die historische Glocke von 1330 sowie einen hölzernen Altar von 1705. Der Dachstuhl wurde 1983 erneuert.
20. Jahrhundert bis heute
Der Erste Weltkrieg forderte in der Gemeinde Groß Thondorf insgesamt 48, der Zweite Weltkrieg rund 40 Tote.
Bis zum Zweiten Weltkrieg lag die Einwohnerzahl in Groß Thondorf mehr als hundert Jahre lang relativ konstant um 300, stieg nach dem Krieg dramatisch an und erreichte 1950 den Höchststand von 600 Einwohnern. Grund hierfür war die Aufnahme von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten. Der seit Februar 1945 bestehende Flüchtlingsstrom aus Osteuropa erreichte auch Groß Thondorf und sorgte für eine heillose Überfüllung der Gehöfte. Heute hat sich die Einwohnerzahl auf etwa 350–400 eingepegelt.
Das Ende des Zweiten Weltkrieges verlief in der Gemeinde Groß Thondorf in verhältnismäßig dramatischer Weise. Uelzen war seit dem 8. April in Kampfhandlungen mit britischen Truppen verwickelt; am 18. April 1945 wurde auch Groß Thondorf in den Abendstunden von britischen Flugzeugen bombardiert, wobei mehrere Häuser in Brand gesetzt wurden. Himbergen selbst wurde nicht bombardiert und kapitulierte am 20. April.
Am 1. Juli 1972 wurde Groß Thondorf als Ortsteil in die Gemeinde Himbergen eingegliedert, wodurch es aufhörte als Gemeinde zu existieren. In den Jahren 2002–2006 fand eine Dorferneuerung im Rahmen des Niedersächsischen Dorferneuerungsprogramms statt, die durch das Braunschweiger Planungsbüro Warnecke durchgeführt wurde. 2006 wurde aus Anlass der 1000-Jahr-Feier der Nachbardörfer Brockhimbergen, Kollendorf und Rohrstorf eine Heimatchronik herausgegeben, die sich auch intensiv mit der Geschichte des Ortes Groß Thondorf beschäftigt.
1875–1879 | Heinrich Fabel |
1879–1882 | ? |
1882–1886 | Täger |
1886–1895 | ? |
1895–1910 | Georg H. Neben |
1910–1921 | Wilhelm Harms |
1921–1923 | Heinrich Alvermann |
1923–1930 | Wilhelm Burmester |
1930–1934 | Heinrich Alvermann |
1934–1945 | Wilhelm Harms sen. |
1945–1948 | Ernst A. Suhm |
1948–1952 | Wilhelm Möller |
1952–1972 | Wilhelm Harms jun. |
Situation heute
Vereine, Gewerbe, öffentliche Einrichtungen
Groß Thondorf hatte und hat als ehemaliger Gemeindesitz eine verhältnismäßig hohe Zahl an gewerblichen und sonstigen Institutionen und Vereinen zu bieten; seit 1927 existiert die Freiwillige Feuerwehr, ebenfalls Mitte der 1920er Jahre gründete sich – zunächst noch als reiner Fußballclub – der Sportverein Schwarz-Weiß Groß Thondorf. 1928 wurde der Schützenverein Groß Thondorf gegründet, der bis heute 78 Schützenfeste ausgerichtet hat. 1962 wurde, eng angeschlossen an die bereits seit 35 Jahren bestehende Feuerwehr, der Spielmannszug gegründet, der seit 1968 jährlich den Maiumzug begleitet und auch sonst bei den Schützenfesten und sonstigen Veranstaltungen auftritt. Mitte der 1950er Jahre wurde ein eigener Friedhof direkt am nördlich gelegenen Waldstück Wiebeck eingerichtet. 1970 gründete sich die Spargemeinschaft Eichhörnchen. Seit 1979 hat Groß Thondorf Zugang zu fließendem Wasser, seit 1995 existiert die Abwasserentsorgung. Der traditionsreiche Gasthof Zum Goldenen Apfel musste um 1970 schließen, allerdings wurde zur selben Zeit die Gaststätte Eichenquelle gegenüber der Kapelle eröffnet, die bis heute existiert. Bis in die 1960er Jahre gab es in der danach benannten Straße außerdem einen Bäcker und eine Schmiede. Bis in die 1970er Jahre existierte im Südosten des Dorfes auf der Anhöhe Blocksberg eine Windmühle, die die günstige Position über der abfallenden Elbtalaue ausnutzte. Heute sind im Ort zwei Speditionen ansässig, es existieren Übernachtungsmöglichkeiten, eine psychotherapeutische Praxis und ein Betrieb für Restaurierungen. In unmittelbarer Nähe des Dorfkerns befindet sich ein öffentlicher Spielplatz.
Landwirtschaft
Seit jeher ist die Umgebung Groß Thondorfs vor allem landwirtschaftlich geprägt. Zum Dorf gehören 470 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist insgesamt gesunken, dafür aber deren Größe erheblich gestiegen. Kleinbetriebe kommen nur noch im Nebenerwerb vor. In Groß Thondorf existierten 2002 noch 6 landwirtschaftliche Betriebe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 78,3 Hektar (zum Vergleich: 1947 waren es noch 14 Betriebe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 39,3 Hektar). Die vorherrschenden Anbauprodukte sind Mais, Kartoffeln, Getreide und vereinzelt Zwiebeln. Neuartige Produktions- und Erntemaschinen stoßen – eine typische Äußerung des Strukturwandels – an die Grenzen der gegebenen Infrastruktur. Es wird Wechselwirtschaft betrieben.
Politik
Groß Thondorfs Politik wird auf Gemeindeebene durch die Wählergemeinschaft bestimmt, die als einzige Kraft antritt und regelmäßig 100 % der Stimmen auf sich vereinen kann. Durch gewählte Mitglieder dieser Liste ist Groß Thondorf im Gemeinderat der Gemeinde Himbergen vertreten.
Literatur
- Bruno Große (Hrsg.): 1000 Jahre in der Gemeinde Himbergen. Ein Heimatbuch. Himbergen 2006
- Henny Frühauf, Martin Twietmeyer, Volker Warnecke: Dorferneuerungsplan Groß Thondorf, Bd. I und II. Braunschweig 2002
Weblinks
- http://www.gemeinde-himbergen.de/ (offizielle Seite der Gemeinde Himbergen, 2016)
- Liste der Baudenkmale in der Gemeinde Himbergen (Wikipedia-Artikel zur denkmalgeschützten Bausubstanz im gesamten Gemeindegebiet)
Einzelnachweise
- Einwohnerzahlen der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf (Stand 31. Dezember 2012) Abruf 6. September 2017
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 237 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- Henny Frühauf, Martin Twietmeyer, Volker Warnecke: Dorferneuerungsplan Groß Thondorf, Bd. I: Vorgaben und Planungen. Braunschweig 2002. Seite 13
- Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Topographische Karte 1:50000 – L 2930 Dahlenburg Ausgabe 1977.
- Vgl. Frühauf u. a. 2002, Seite 14
- Vgl. Frühauf u. a. 2002, Seite 61
- Vgl. Frühauf u. a. 2002, Seite 37
- Bruno Große (Hrsg.): 1000 Jahre in der Gemeinde Himbergen. Ein Heimatbuch, Himbergen 2006. Seite 22
- Vgl. Große 2006, Seite 439
- Vgl. Große 2006, Seite 473
- Vgl. Große 2006, Seite 445
- Frühauf u. a.: Seite 16–17
- Große: Seite 91 und 94
- Frühauf u. a.: Seite 19
- Große: Seite 95–97
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Gross Thondorf ist mit 366 Einwohnern Stand 2012 der zweitgrosste Ortsteil der Gemeinde Himbergen im Landkreis Uelzen in Niedersachsen Das ehemalige Rundlingsdorf war bis 1972 eine eigenstandige Gemeinde Gross ThondorfGemeinde HimbergenKoordinaten 53 8 N 10 42 O 53 127 10 6996 84 Koordinaten 53 7 37 N 10 41 59 OHohe ca 84 m u NHNFlache 9 55 km Einwohner 366 31 Dez 2012 Bevolkerungsdichte 38 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 29584Vorwahl 05828Gross Thondorf Niedersachsen Lage von Gross Thondorf in NiedersachsenKapelle in Gross ThondorfLageGross Thondorf liegt geologisch gesehen im Bereich der sogenannten Bohndorfer Endmoranen die eine Fortsetzung der Osthannoverschen Kiesmorane darstellen Diese geologische Gegebenheit sorgt fur Gross Thondorfs exponierte Lage Gross Thondorf erreicht eine Hohe von durchschnittlich etwa 84 Meter uber NHN Der Untergrund besteht zum grossten Teil aus Sand Naturraumlich gesehen liegt Gross Thondorf auf der Trennlinie zwischen dem als Ostheide bezeichneten westlichen Wendland dem historischen Siedlungsgebiet der Wenden und dem sog Bevenser Becken Die historische Grenze des deutschen und des wendischen Siedlungsgebietes verlief durch das Waldgebiet Gohrde das in der Nahe des Dorfes seinen westlichsten Punkt erreicht Im Norden wird Gross Thondorf und dessen umliegende Gemarkungen durch den Mischwald Wiebeck vom Gebiet des heutigen Landkreises Luneburg getrennt Zwischen diesen beiden Waldgebieten dringt der in der unmittelbaren Nahe Gross Thondorfs entspringende Bach Strachau in die Nahe des Ortes Dahlenburg vor wo er in die Neetze einen Zufluss der Elbe mundet Die Strachau speist zwei kleinere Gewasser im Osten Gross Thondorfs und hat eine sich von hier uber Boitze und die drei Strachaudorfer erstreckende Niederung geschaffen in der auch Espen und Weiden gedeihen wohingegen sonst eher Eiche Birke und Buche den Bewuchs dominieren Im Westen befindet sich historisch gewachsener und nahezu unveranderter Bewuchs im Umfeld einer Moorflache die vom Strother Graben durchzogen wird Politisch gesehen gehort Gross Thondorf zur Gemeinde Himbergen die als Teil der Samtgemeinde Bevensen Ebstorf dem Landkreis Uelzen angehort Gross Thondorf liegt im aussersten Nordosten des Landkreises Die nachstgrossere Stadt ist die Kreisstadt Uelzen 40 000 Einwohner die ca 25 km in sudwestlicher Richtung liegt sowie Luneburg 76 000 Einwohner 30 km nordwestlich Damit ist Gross Thondorf Teil der Metropolregion Hamburg das etwa 90 km in nordwestlicher Richtung entfernt ist Infrastrukturell gesehen ist Gross Thondorf uber die Kreisstrassen K4 und K31 an Landesstrassen und an die Bundesstrasse 216 Luneburg Dannenberg angeschlossen Ein von den zwei umlaufenden Rundstrassen ausgehendes sternformiges Wegenetz bindet Gross Thondorf im Nordosten an die Wiebecker Route eine der Hauptwegeadern in der Gohrde und an die forst und landwirtschaftlich genutzten Wege der Umgebung an Es existieren taglich mehrere Busverbindungen nach Bad Bevensen Der dem Hamburger Verkehrsverbund HVV angehorende Bahnhof Neetzendorf von dem aus Luneburg und Dannenberg direkt erreicht werden konnen befindet sich etwa 7 km nordostlich BeschreibungDie ursprungliche Struktur des Rundlingsdorfes ist bis heute weitgehend erhalten geblieben Es wird von der Kreisstrasse K4 Hauptstrasse in nord sudlicher Richtung durchzogen und von der Holzstrasse und den Grooden Rillen umrundet Der Charakter des ehemaligen Rundlingsplatzes wurde durch die Kreisstrasse 4 weitgehend aufgelost weswegen sich dieser nun weiter nordlich befindet Dort steht auch die neugotische Backsteinkapelle von 1865 Im Norden existiert heute ein Neubauviertel das in der Grunderzeit begonnen und uber die bevolkerungsreichen 1950er Jahre bis heute standig erweitert wurde und wird Hier finden sich vorrangig Einfamilien und Gartenhauser wahrend der alte Kern des Dorfes von gut erhaltenen Fachwerk und Bauernhausern und hofen aus dem gesamten 19 und beginnenden 20 Jahrhundert dominiert wird Altester erhaltener Baukorper ist das Mittellangsdielenhaus Holzstrasse 3 der sogenannte Stutenhof aus dem Jahre 1802 In Gross Thondorf stehen ferner folgende Gebaude unter Denkmalschutz 29a Hauptstrasse 18 Wohnwirtschaftsgebaude in Zweistanderbauweise 1835 29 Hauptstrasse 16 Wohnwirtschaftsgebaude in Massivbauweise 1883 Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges Hauptstrasse 8 neugotische Backsteinkapelle 1865 Nr 35 Holzstrasse 20 Querdielenhaus 1880 Nr 11 Hauptstrasse 6 Fachwerkscheune Zu den Baudenkmalen siehe auch Liste der Baudenkmale in Himbergen Am westlichen Ortsrand Vorwerker Weg befindet sich ausserdem eine als Naturdenkmal ausgewiesene alte Eiche Am sudwestlichen Ortsausgang Richtung Strothe gelegen ist der historische Loschwasserteich die Lausch Gross Thondorfs gesamte Katasterflache betragt heute 955 ha GeschichteFruhgeschichte Die Waldgebiete um Gross Thondorf sind reich an teilweise bedeutenden Grosssteingrabern aus neolithischer Zeit die auf eine schon sehr fruhe Besiedelung des damals noch vollstandig von Wald bedeckten Gebietes schliessen lassen Beispielsweise befinden sich ca 2 km nordlich des Dorfes im Waldgebiet Wiebeck grossere noch deutlich erkennbare Megalith Anlagen ebenfalls 1 5 km in nordwestlicher Richtung im Waldstuck Hagen eine als Kulturdenkmal ausgewiesene Statte Hauptartikel Grosssteingraber bei Gross Thondorf Mittelalter Gross Thondorf gehort nicht zu den drei Dorfern die am 2 Marz 1006 durch Heinrich II gemeinsam urkundlich erwahnt wurden daher kann aufgrund der Endung dorf lediglich eine Siedlung aus vorfrankischer sachsischer Zeit vermutet werden wonach bereits seit dem 6 Jahrhundert n Chr die Anhohe des heutigen Gross Thondorfs besiedelt ware Dies ist jedoch nicht schriftlich festgehalten worden Bereits in Tagen Karls des Grossen d h vor der Zeit der Unterwerfung der Sachsen der Einwanderung der Wenden und deren Umsiedlung im Zuge der deutschen Ostkolonisation durch Heinrich den Lowen existierte vermutlich ein zunachst slawischer dann deutscher Rittersitz wie aus einer Karte aus der Zeit des 9 Jahrhunderts hervorgeht Zwischen 1133 und 1137 wurde das heutige Gross Thondorf als Totenthorp erstmals urkundlich erwahnt 1253 54 ist der Ritter Wernerus de Todendorpe nachgewiesen wobei jedoch unklar ist ob mit Todendorpe Gross Thondorf oder das wenige Kilometer entfernte Klein Thondorf gemeint war Dieses war vermutlich als Vorwerk dem Rittergut Thondorf unterstellt Im Jahre 1361 spricht die Geschichtsschreibung von Deutsch Thondorf Dudeschen Todendorpe fur Gross Thondorf und von Wendisch Thondorf Wendeschen Todendorpe fur Klein Thondorf 1368 wird die Kapelle das erste Mal urkundlich erwahnt die noch heute genutzte Glocke stammt aus der Zeit zwischen 1330 und 1350 Neuzeit Im Jahre 1742 wurde die Gross Thondorfer Dorfschule das erste Mal urkundlich erwahnt Sie existierte bis zur Einrichtung der Mittelpunktschulen im Jahre 1966 Sowohl der Dreissigjahrige Krieg als auch die Napoleonischen Befreiungskriege hinterliessen ihre Spuren in der Geschichte des Dorfes Wahrend der Franzosenzeit wurde Gross Thondorf als Teil des Konigreichs Westphalen von einem Maire verwaltet im Jahre 1812 war dies Franz Schultz Die Schlacht an der Gohrde im Jahre 1813 die die franzosische Herrschaft in der Gegend beendete spielte sich nur wenige Kilometer entfernt nahe dem Dorf Gohrde ab Um 1840 erfolgte die sogenannte Verkoppelung in Gross Thondorf in deren Zuge die durch Erbteilung stark parzellierten Grundstucke neu definiert wurden Es wurden die bis heute weitgehend unveranderten Feldeinteilungen geschaffen und das Strassenbild deutlich verandert Im Jahre 1865 wurde der seit dem 14 Jahrhundert bestehende Kapellenbau in Fachwerkbauweise wegen dessen schlechten Zustand durch die heutige neugotische Kapelle ersetzt Sie hat jetzt eine Hohe von 13 Meter und enthalt die historische Glocke von 1330 sowie einen holzernen Altar von 1705 Der Dachstuhl wurde 1983 erneuert 20 Jahrhundert bis heute Der Erste Weltkrieg forderte in der Gemeinde Gross Thondorf insgesamt 48 der Zweite Weltkrieg rund 40 Tote Bis zum Zweiten Weltkrieg lag die Einwohnerzahl in Gross Thondorf mehr als hundert Jahre lang relativ konstant um 300 stieg nach dem Krieg dramatisch an und erreichte 1950 den Hochststand von 600 Einwohnern Grund hierfur war die Aufnahme von Fluchtlingen aus den deutschen Ostgebieten Der seit Februar 1945 bestehende Fluchtlingsstrom aus Osteuropa erreichte auch Gross Thondorf und sorgte fur eine heillose Uberfullung der Gehofte Heute hat sich die Einwohnerzahl auf etwa 350 400 eingepegelt Das Ende des Zweiten Weltkrieges verlief in der Gemeinde Gross Thondorf in verhaltnismassig dramatischer Weise Uelzen war seit dem 8 April in Kampfhandlungen mit britischen Truppen verwickelt am 18 April 1945 wurde auch Gross Thondorf in den Abendstunden von britischen Flugzeugen bombardiert wobei mehrere Hauser in Brand gesetzt wurden Himbergen selbst wurde nicht bombardiert und kapitulierte am 20 April Am 1 Juli 1972 wurde Gross Thondorf als Ortsteil in die Gemeinde Himbergen eingegliedert wodurch es aufhorte als Gemeinde zu existieren In den Jahren 2002 2006 fand eine Dorferneuerung im Rahmen des Niedersachsischen Dorferneuerungsprogramms statt die durch das Braunschweiger Planungsburo Warnecke durchgefuhrt wurde 2006 wurde aus Anlass der 1000 Jahr Feier der Nachbardorfer Brockhimbergen Kollendorf und Rohrstorf eine Heimatchronik herausgegeben die sich auch intensiv mit der Geschichte des Ortes Gross Thondorf beschaftigt Gross Thondorfer Burgermeister 1875 bis 1972 1875 1879 Heinrich Fabel1879 1882 1882 1886 Tager1886 1895 1895 1910 Georg H Neben1910 1921 Wilhelm Harms1921 1923 Heinrich Alvermann1923 1930 Wilhelm Burmester1930 1934 Heinrich Alvermann1934 1945 Wilhelm Harms sen 1945 1948 Ernst A Suhm1948 1952 Wilhelm Moller1952 1972 Wilhelm Harms jun Situation heuteVereine Gewerbe offentliche Einrichtungen Gross Thondorf hatte und hat als ehemaliger Gemeindesitz eine verhaltnismassig hohe Zahl an gewerblichen und sonstigen Institutionen und Vereinen zu bieten seit 1927 existiert die Freiwillige Feuerwehr ebenfalls Mitte der 1920er Jahre grundete sich zunachst noch als reiner Fussballclub der Sportverein Schwarz Weiss Gross Thondorf 1928 wurde der Schutzenverein Gross Thondorf gegrundet der bis heute 78 Schutzenfeste ausgerichtet hat 1962 wurde eng angeschlossen an die bereits seit 35 Jahren bestehende Feuerwehr der Spielmannszug gegrundet der seit 1968 jahrlich den Maiumzug begleitet und auch sonst bei den Schutzenfesten und sonstigen Veranstaltungen auftritt Mitte der 1950er Jahre wurde ein eigener Friedhof direkt am nordlich gelegenen Waldstuck Wiebeck eingerichtet 1970 grundete sich die Spargemeinschaft Eichhornchen Seit 1979 hat Gross Thondorf Zugang zu fliessendem Wasser seit 1995 existiert die Abwasserentsorgung Der traditionsreiche Gasthof Zum Goldenen Apfel musste um 1970 schliessen allerdings wurde zur selben Zeit die Gaststatte Eichenquelle gegenuber der Kapelle eroffnet die bis heute existiert Bis in die 1960er Jahre gab es in der danach benannten Strasse ausserdem einen Backer und eine Schmiede Bis in die 1970er Jahre existierte im Sudosten des Dorfes auf der Anhohe Blocksberg eine Windmuhle die die gunstige Position uber der abfallenden Elbtalaue ausnutzte Heute sind im Ort zwei Speditionen ansassig es existieren Ubernachtungsmoglichkeiten eine psychotherapeutische Praxis und ein Betrieb fur Restaurierungen In unmittelbarer Nahe des Dorfkerns befindet sich ein offentlicher Spielplatz Landwirtschaft Seit jeher ist die Umgebung Gross Thondorfs vor allem landwirtschaftlich gepragt Zum Dorf gehoren 470 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist insgesamt gesunken dafur aber deren Grosse erheblich gestiegen Kleinbetriebe kommen nur noch im Nebenerwerb vor In Gross Thondorf existierten 2002 noch 6 landwirtschaftliche Betriebe mit einer durchschnittlichen Betriebsgrosse von 78 3 Hektar zum Vergleich 1947 waren es noch 14 Betriebe mit einer durchschnittlichen Betriebsgrosse von 39 3 Hektar Die vorherrschenden Anbauprodukte sind Mais Kartoffeln Getreide und vereinzelt Zwiebeln Neuartige Produktions und Erntemaschinen stossen eine typische Ausserung des Strukturwandels an die Grenzen der gegebenen Infrastruktur Es wird Wechselwirtschaft betrieben PolitikGross Thondorfs Politik wird auf Gemeindeebene durch die Wahlergemeinschaft bestimmt die als einzige Kraft antritt und regelmassig 100 der Stimmen auf sich vereinen kann Durch gewahlte Mitglieder dieser Liste ist Gross Thondorf im Gemeinderat der Gemeinde Himbergen vertreten LiteraturBruno Grosse Hrsg 1000 Jahre in der Gemeinde Himbergen Ein Heimatbuch Himbergen 2006 Henny Fruhauf Martin Twietmeyer Volker Warnecke Dorferneuerungsplan Gross Thondorf Bd I und II Braunschweig 2002Weblinkshttp www gemeinde himbergen de offizielle Seite der Gemeinde Himbergen 2016 Liste der Baudenkmale in der Gemeinde Himbergen Wikipedia Artikel zur denkmalgeschutzten Bausubstanz im gesamten Gemeindegebiet EinzelnachweiseEinwohnerzahlen der Samtgemeinde Bevensen Ebstorf Stand 31 Dezember 2012 Abruf 6 September 2017 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 237 Statistische Bibliothek des Bundes und der Lander PDF 41 1 MB Henny Fruhauf Martin Twietmeyer Volker Warnecke Dorferneuerungsplan Gross Thondorf Bd I Vorgaben und Planungen Braunschweig 2002 Seite 13 Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Hrsg Topographische Karte 1 50000 L 2930 Dahlenburg Ausgabe 1977 Vgl Fruhauf u a 2002 Seite 14 Vgl Fruhauf u a 2002 Seite 61 Vgl Fruhauf u a 2002 Seite 37 Bruno Grosse Hrsg 1000 Jahre in der Gemeinde Himbergen Ein Heimatbuch Himbergen 2006 Seite 22 Vgl Grosse 2006 Seite 439 Vgl Grosse 2006 Seite 473 Vgl Grosse 2006 Seite 445 Fruhauf u a Seite 16 17 Grosse Seite 91 und 94 Fruhauf u a Seite 19 Grosse Seite 95 97