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Große Brennnessel

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Die Große Brennnessel (Urtica dioica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Brennnesseln (Urtica) innerhalb der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae).

Große Brennnessel

Große Brennnessel (Urtica dioica)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Tribus: Urticaceae
Gattung: Brennnesseln (Urtica)
Art: Große Brennnessel
Wissenschaftlicher Name
Urtica dioica
L.

Die widerstandsfähige Pflanze, deren Kraut und Samen genutzt werden können, wurde in Deutschland bereits mehrfach zur Heilpflanze des Jahres ernannt.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Große Brennnessel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 300 Zentimetern erreicht. Sie wurzelt bis 70 Zentimeter tief. Der aufrechte, unverzweigte oder verzweigte Stängel ist stark kantig und hat einen Durchmesser von 3 bis 5 Millimeter. Über ihr kräftiges Rhizom bildet sie Ausläufer und kann so zu großen Horsten heranwuchern. Blätter und Stängel sind mit kieselsäureverstärkten Brennhaaren bewehrt. Daneben sind zusätzlich kurze, graue Borstenhaare zu finden sowie kleine vierzellige Drüsenhaare, oft mit runden Perldrüsen an der Basis.

Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist in der Regel weniger als ein Drittel so lang wie die Blattspreite. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 6 bis 20 Zentimetern sowie einer Breite von 2 bis 13 Zentimetern herzförmig mit zugespitztem oberen Ende. Die Blattoberseite ist matt sowie dunkelgrün und die -unterseite ist behaart. Der Blattrand ist gesägt, selten doppelt gesägt. Die linealisch-pfriemlichen Nebenblätter sind frei.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober. Die Große Brennnessel ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Der Stiel des Tragblattes ist meist kürzer als der rispige Blütenstand. Die eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und unscheinbar grünlich oder bräunlich. Die männlichen Blüten sind aufrechtstehend, das Perigon bis zur Mitte gespalten, der Zipfel am Ansatz am breitesten. Die weiblichen Blüten hängen oder sind zurückgebogen. Die äußeren Blütenhüllblätter sind linealisch bis schmal spatelförmig oder lanzettlich und 0,8 bis 1,2 Millimeter lang, die inneren Blütenhüllblätter sind eiförmig bis breit eiförmig, 1,4 bis 1,8 Millimeter lang und 1,1 bis 1,3 Millimeter breit. Der Fruchtknoten ist oberständig.

Die Nussfrucht ist bei einer Länge von 1 bis 1,3, selten bis zu 1,4 Millimetern sowie bei einem Durchmesser von 0,7 bis 0,9 Millimetern eiförmig bis breit-eiförmig, lang und breit. Die Samen haben ein Tausendkorngewicht von 0,14 Gramm und sind frostkeimend.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26, 48 oder 52.

Vorkommen

Die Große Brennnessel ist überall auf der Nordhalbkugel abseits der Tropen und arktischer Regionen weitverbreitet. In Südeuropa und Nordafrika ist sie weniger verbreitet, doch regional gewöhnlich. In Nordamerika ist die Große Brennnessel sowohl in Kanada als auch in den Vereinigten Staaten weitverbreitet und kommt in jeder Provinz bzw. jedem Bundesstaat vor (mit Ausnahme von Hawaii); auch im nördlichsten Mexiko ist sie zu finden. In den regenreichen Gebieten des Pazifischen Nordwestens ist sie besonders stark vertreten.

Die Große Brennnessel ist ein typischer Stickstoffzeiger und wurde durch Nährstoffeintrag (Eutrophierung) und Entwässerung von Auwäldern oft übermäßig stark gefördert, besonders im Saumbereich der Wälder. Ebenso zeigt die Große Brennnessel eine starke Assoziation mit den stickstoffangereicherten (früheren) Aufenthaltsorten von Menschen und Tieren. In den Allgäuer Alpen steigt die Große Brennnessel am Fuß der Krottenspitzen in Bayern bis zu einer Höhenlage von 2100 Meter auf. Die Große Brennnessel ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Artemisietea, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Ordnungen Atropetalia oder fagetalia und der Verbände Salicion albae oder Alno-Ulmion vor.

Zeigerwerte nach Ellenberg

Faktor Wert Skala Benennung/Erläuterung
Lichtzahl X 1–9 indifferentes Verhalten
Temperaturzahl X 1–9 indifferentes Verhalten
Kontinentalitätszahl X 1–9 indifferentes Verhalten
Feuchtezahl 6 1–12 zwischen Frische- und Feuchtezeiger
Reaktionszahl 6 1–9 zwischen Mäßigsäurezeiger und Schwachsäure bis Schwachbase
Stickstoffzahl 8 1–9 ausgesprochener Stickstoffzeiger
Lebensform hp, H - Halbparasit(?), Hemikryptophyt

Ökologie

Fruchtreife

Die Fruchtreife erfolgt von September bis Oktober, die Ausbreitung der Früchte erfolgt sehr vielseitig als Ballon- oder Flügelflieger, als Schwimmer oder auch als Anhafter im Tierfell.

Wirtspflanze

Die Große Brennnessel dient zahlreichen Schmetterlingsraupen als Nahrungspflanze. Arten wie Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge sind monophag, ernähren sich also fast ausschließlich von ihr. Auch für die Gepunktete Nesselwanze ist sie eine wichtige Nahrungspflanze. Die Wurzeln sind Nahrung für den Großen Hopfen-Wurzelbohrer.
Auch mehrere Rüsselkäferarten leben von der Großen Brennnessel: Der Brennnessel-Spitzmausrüssler und der Gekörnte Nesselrüssler besiedeln die Pflanze nur an ihren ursprünglichen Flussauen-Standorten. Der Gefleckte Brennnesselrüssler konnte ihr dagegen auf ihre Sekundärstandorte folgen und ist überall häufig. Die drei Arten besetzen auf der Pflanze unterschiedliche ökologische Nischen. Die Larven des Brennnessel-Spitzmausrüsslers entwickeln sich in den Stängelknoten, die des Gekörnten Nesselrüsslers bohren sich aus einem Blattstiel den Stängel herunter, und der Gefleckte Brennnesselrüssler entwickelt sich in den Wurzeln. Daneben sind weitere Rüsselkäfer an Brennnesseln zu finden, die jedoch nicht streng darauf spezialisiert zu sein scheinen.

Dem Rostpilz dient die Große Brennnessel als Zwischenwirt, auf der er einen auffälligen, gelborangen, raupenförmigen Fruchtkörper ausbildet, bevor er zur weiteren Entwicklung auf Seggen (Carex) wechselt.

Inhaltsstoffe

Kraut und Blätter enthalten zahlreiche Inhaltsstoffe, als wichtigste Scopoletin und β-Sitosterin, daneben 1 bis 2 % Flavonoide (Quercetin-, Kämpferolglykoside), 1 bis 4 % Silikate. Die Wurzel enthält zusätzlich 0,1 % eines spezifischen Lektins, des sogenannten „Urtica dioica Agglutins“. Der Brennsaft enthält Histamin, Acetylcholin und Serotonin. Die Pflanze ist reich an Vitaminen A und C, Eisen, Kalium, Mangan und Calcium.

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Urtica dioica erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 984. Das Artepitheton dioica verweist auf die Zweihäusigkeit.

Je nach Autor gibt es in Mitteleuropa zwei Unterarten von Urtica dioica:

  • Urtica dioica subsp. dioica: Blattspreiten mit Brennhaaren, vor allem auf den Nerven mehr oder weniger behaart. Der unterste Blütenstand entspringt am 7.–14. Stängelknoten. Sie kommt in frischen bis feuchten Staudenfluren, Auen- und Erlenwäldern und Ruderalflächen vor. Das Verbreitungsgebiet entspricht dem der Art. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48 bzw. 52.
  • Urtica dioica L. subsp. subinermis (R.Uechtr.) Weigend (Syn.: Urtica dioica subsp. galeopsifolia auct. non (Wierzb. ex Opiz) Chrtek): Blattspreiten ohne Brennhaare, mindestens unterseits aber dicht behaart. Der unterste Blütenstand entspringt am 13.–20. Stängelknoten. Das Verbreitungsgebiet umfasst vermutlich das submediterrane bis temperierte Europa. In Mitteleuropa kommt sie selten in Erlenwäldern und im sumpfigen Flussufer von Rhein, Main und Donau vor; die Verbreitung ist nur wenig bekannt. In Großbritannien ist sie auf die Fens von Cambridgeshire und Lincolnshire beschränkt. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Eine züchterisch bearbeitete Sorte der Großen Brennessel ist die Fasernessel (Urtica dioica L. convar. fibra).

Nutzung

→ Hauptartikel: Brennnesseln

Die protein-, vitamin- und mineralstoffreichen Blätter der Brennnessel können ebenso wie Blüten und Samenstände als Brennnesselspinat gekocht oder als Salat verwendet werden. Besonders die jungen Triebe ergeben ein nahrhaftes, wohlschmeckendes Wildgemüse. Die Blätter stechen nicht mehr, wenn sie entweder getrocknet, gewässert, gekocht oder mechanisch bearbeitet wurden, z. B. durch Kneten in der Handfläche oder durch Rollen mit dem Nudelholz.

Nachdem das Pflanzenexemplar geblüht hat und die Samenproduktion beginnt, bilden sich in den Blättern kalkhaltige Zystolithen, die reizend auf Nieren und Harnwege wirken können.

Brennnesseln werden regional in Polenta- und Püree-Gerichten sowie zur Zubereitung von Pesto und als Beigabe zu speziellen Käsesorten verwendet. Brennnesselsuppe ist traditionell in Nord- und Osteuropa verbreitet.

Speziell in Albanien werden Brennnesseln als Bestandteil der Füllung von Börek-Teigtaschen (Byrek me hithra) verwendet.

Anbau

Für den gezielten Nutzanbau von Brennnesseln erfolgt im Mai entweder eine Aussaat oder die Pflanzung von Rhizomen bzw. vorgezogenen Jungpflanzen in das Freiland. Die Brennnessel kann ein- oder mehrjährig angebaut werden. Sollen die Blätter verwendet werden, erfolgt die Ernte mit während der Vollblüte der Pflanzen zwischen August und Oktober. Beim Anbau zur Fasergewinnung muss mit der Ernte bis zum Blühende abgewartet werden. Pro Hektar Anbaufläche lassen sich zwischen 20 und 40 t Feuchtmasse (FM) bzw. 2,5 bis 4 t Droge erzielen.

Pharmakologie und Kosmetik

Als Heilmittel werden frische oder getrocknete Brennnesselblätter (Urticae folium), getrocknetes Brennnesselkraut (Urticae herba) und getrocknete Wurzel (Urticae radix) verwendet. Sie werden als Tees, Extrakte oder Fertigpräparat angewandt.

Als Heilpflanze wird sie bei Harnwegserkrankungen, Rheuma und Arthrose, Erkältungskrankheiten sowie zur Entgiftung eingesetzt. Für die Blätter bzw. das Kraut ist bei innerer Anwendung ein leicht harntreibender Effekt belegt, innerlich wie äußerlich werden sie auch gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt. Extrakte der Wurzel werden zur Linderung von Miktionsbeschwerden in den Anfangsstadien der benignen Prostatahyperplasie gebraucht; welcher der enthaltenen Wirkstoffe dafür verantwortlich ist, ist noch unklar. In der Volksmedizin und der Homöopathie existieren noch weitere Nutzungen, deren Wirkung unbelegt ist.

In der Volksmedizin wird die Große Brennnessel neben Rheuma auch bei Verdauungsleiden, Nierenbeschwerden, zur Blutbildung und zur Anregung der Enzymproduktion der Bauchspeicheldrüse eingesetzt. Weitere medizinisch relevante Eigenschaften sind die entzündungshemmende Wirkung, durch eine Hemmung der Bildung von Leukotrienen und Prostaglandinen, sowie die Vorbeugung von Nierensteinen.

In der Kosmetikindustrie dienen aus der Brennnesselwurzeln oder -blättern erzeugte Bereitungen als Zusatz zu Shampoos, Haarwässern und Haarwuchsmitteln, da sie die Durchblutung des Haarbodens stärken.

Die Große Brennnessel wurde 1996 und 2022 zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Fasernutzung

Siehe auch: Fasernessel und Nesseltuch

Die Große Brennnessel war bis ins 18. Jahrhundert wegen ihrer Bastfasern eine wichtige Faserpflanze, vorzüglich geeignet beispielsweise für festes Nesseltuch, Netze oder Stricke, geriet aber wegen ihrer mangelnden industriellen Verarbeitbarkeit ins Vergessen. Die Convarietät Fasernessel wird seit den 1990er Jahren züchterisch weiterbearbeitet.

Die Eigenschaften der Brennnesselfaser sind unter anderem hohe Reißfestigkeit, extrem hohe Feuchtigkeitsaufnahme, Bauschfähigkeit ähnlich der Baumwolle und ein edler Glanz.

Samen

Die nussig schmeckenden Samen weiblicher Brennnesselpflanzen lassen sich getrocknet auch als Grundlage für Tee, Gewürzsalz oder Pesto verwenden, aber auch als Zutat für selbst gemachte Smoothies, Suppen, Salate und Pfannengerichte.

Aus den Samen der weiblichen Pflanzen kann außerdem wertvolles Brennnesselsamenöl gewonnen werden.

Sonstige Nutzung

Brennnesselabkochungen werden wegen der enthaltenen Kieselsäure gern als Pflanzenstärkungsmittel gegen saugende Insekten eingesetzt. Als Jauche werden Brennnesseln auch zum Düngen verwendet.

Das Kraut eignet sich (angewelkt oder als Heu) auch als Futter für Schweine, Rinder, Schafe, insbesondere für Geflügel. Kleingehackt sind Brennnesseln traditionell Bestandteil von Kükenaufzuchtfutter. Brennnessel wird als Futter für die Zucht von Weinbergschnecken eingesetzt.

Vorübergehendes Nutzungsverbot in Frankreich

In Frankreich wurde mit dem Erlass vom 1. Juli 2006 der Verkauf, der Besitz und die Herstellung von nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bei Strafe verboten. Der Sender Arte zeigte darüber den Dokumentarfilm Brennnessel, die ungeliebte Pflanze? – Brennnessel-Krieg in Frankreich.

Der Wirtschaftsausschuss der Nationalversammlung billigte am 21. November 2006 einen Entwurf zur Änderung des Wassergesetzes, um die Verwendung von „natürlichen Präparaten aus handwerklicher Fertigung“ wie Brennnessel-Dünger zu ermöglichen.

Erst mit der Verordnung vom 18. April 2011 mit dem Titel „Genehmigung des Inverkehrbringens von hausgemachter Brennnessel-Jauche zur Verwendung im Pflanzenschutz“ wurde der Gebrauch auch formell wieder legalisiert.

Quellen

Literatur

  • Erich Götz: Pflanzen bestimmen mit dem Computer. Flora von Deutschland. CD-ROM. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8252-8168-X. 
  • Rudolf Schubert, Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Gustav Fischer, Jena u. a., ISBN 3-334-60831-X, S. 150 (Bände 1–4 (1994–1996)). 
  • David E. Boufford: Urticaceae. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliophyta: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 402 (englisch, online).  (Abschnitt Beschreibung)
  • Gustav Bredemann: Die Große Brennnessel – Forschungen über ihren Anbau zur Fasergewinnung. Akademie-Verlag, Berlin 1959.

Einzelnachweise

  1. Urtica dioica. Heilpflanze des Jahres 2022: Brennnessel vom 18. Januar 2022 Deutsche Apothekerzeitung, abgerufen am 2. Juli 2023
  2. Die Heilpflanzen des Jahres seit 1990 Landschaft, Biotop, Vorgelwelt, abgerufen am 2. Juli 2023
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 321. 
  4. Gustav Bredemann: Die Große Brennessel Urtica dioica L. – Forschungen über ihren Anbau zur Fasergewinnung. Mit einem Anhang über ihre Nutzung für Arznei- und Futtermittel sowie technische Zwecke von Kurt Garber. Akademie-Verlag, Berlin 1959.
  5. Margareta Mathwieser, Irmtraud Thaler, Manfred Gailhofer: Die Perldrüsen von Urtica dioica L. In: Phyton (Horn). Band 27, Nr. 1, 1987, S. 99–113 (zobodat.at [PDF; 3,8 MB; abgerufen am 20. April 2023]). 
  6. Klaus-Ulrich Heyland, Herbert Hanus, Ernst Robert Keller (Hrsg.): Ölfrüchte, Faserpflanzen, Arzneipflanzen und Sonderkulturen (= Handbuch des Pflanzenbaues. Band 4). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2006, ISBN 3-8001-3203-6, S. 364–365. 
  7. Chen Jiarui, Ib Friis, C. Melanie Wilmot-Dear: Urtica. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X, S. 82 (englisch, textgleich online wie gedrucktes Werk). 
  8. Datenblatt SPECIES: Urtica dioica des FEIS - US Forest Service.
  9. Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7. 
  10. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 430.
  11. Gaden S. Robinson, Phillip R. Ackery, Ian J. Kitching, George W. Beccaloni, Luis M. Hernández: HOSTS – a Database of the World's Lepidopteran Hostplants. (Vollständige Liste online)
  12. Joachim Rheinheimer, Michael Hassler: Die Rüsselkäfer Baden-Württembergs. verlag regionalkultur Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-89735-608-5
  13. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 984 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D984%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  14. Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2. 
  15. Maximilian Weigend: Die Erben Pokornys – Ein Beitrag zur Abgrenzung der Sippen Urtica galeopsifolia und Urtica pubescens in Mittel- und Osteuropa. In: Hoppea. Band 66, 2005, S. 101–118.
  16. Juliet Day, Tim Upson (Hrsg.): The Guide. Cambridge University Botanic Garden. Erweiterte Neuauflage. Cambridge University Botanic Garden, Cambridge 2012, S. 62.
  17. R. Elwyn Hughes, Peter Ellery, Tim Harry, Vivian Jenkins, Eleri Jones: The dietary potential of the common nettle. In: Journal of the Science of Food and Agriculture. Band 31, Nr. 12, 1980, S. 1279–1286, doi:10.1002/jsfa.2740311210, PMID 6259444 (englisch). 
  18. Brennnessel-Teigtaschen (auf Albanisch) (Memento vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive)
  19. Rezept: Brennnessel-Teigtaschen (auf Albanisch) (Memento des Originals vom 2. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
  20. Klaus-Ulrich Heyland (Hrsg.): Spezieller Pflanzenbau. 7. völlig neu bearbeitete Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 264 (Verwendung der Wurzel in der Kosmetikindustrie).
  21. Steffen Boch: Die Grosse Brennnessel – eine wehrhafte Allrounderin. In: www.waldwissen.net. Abgerufen am 23. März 2022. 
  22. Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger: Essbare Wildpflanzen 200 Arten bestimmen und verwenden. 17. Auflage. AT Verlag, 2015, ISBN 978-3-03800-886-6, S. 94. 
  23. Brennnesselsamen: Wirkung, Anwendung und Ernte vom 28. Februar 2020 Utopia.de, abgerufen am 2. Juli 2023
  24. ein Artikel auf der Seite Tela-botanica, abgerufen am 22. Mai 2014.
  25. VO zur Nutzung von Pflanzenjauche. (französisch)

Weblinks

Commons: Große Brennnessel (Urtica dioica) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Große Brennnessel. auf FloraWeb.de
  • Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  • Urtica dioica L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
  • Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
  • Film Die Brennnessel aus der Serie Geheimnisvolle Pflanzen.
  • Die Grosse Brennnessel – eine wehrhafte Allrounderin auf waldwissen.net.
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Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 19:48

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Die Grosse Brennnessel Urtica dioica ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Brennnesseln Urtica innerhalb der Familie der Brennnesselgewachse Urticaceae Grosse BrennnesselGrosse Brennnessel Urtica dioica SystematikEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Brennnesselgewachse Urticaceae Tribus UrticaceaeGattung Brennnesseln Urtica Art Grosse BrennnesselWissenschaftlicher NameUrtica dioicaL Die widerstandsfahige Pflanze deren Kraut und Samen genutzt werden konnen wurde in Deutschland bereits mehrfach zur Heilpflanze des Jahres ernannt BeschreibungBluhende weibliche PflanzeBrennhaare am Blattstiel einer Urtica dioica die Kopfchen sind erahnbarEin Brennhaar 40 vergrossert Mikroskopische Aufnahme von Brennhaaren a ist noch intakt mit versiegelter runder Spitze bei b ist die Spitze durch Beruhrung abgebrochen und dadurch ein scharfer Injektionsapparat gebildetGrosser Horst klonal eingeschlechtig weiblichVegetative Merkmale Die Grosse Brennnessel ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 30 bis 300 Zentimetern erreicht Sie wurzelt bis 70 Zentimeter tief Der aufrechte unverzweigte oder verzweigte Stangel ist stark kantig und hat einen Durchmesser von 3 bis 5 Millimeter Uber ihr kraftiges Rhizom bildet sie Auslaufer und kann so zu grossen Horsten heranwuchern Blatter und Stangel sind mit kieselsaureverstarkten Brennhaaren bewehrt Daneben sind zusatzlich kurze graue Borstenhaare zu finden sowie kleine vierzellige Drusenhaare oft mit runden Perldrusen an der Basis Die gegenstandig am Stangel angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Der Blattstiel ist in der Regel weniger als ein Drittel so lang wie die Blattspreite Die einfache Blattspreite ist bei einer Lange von 6 bis 20 Zentimetern sowie einer Breite von 2 bis 13 Zentimetern herzformig mit zugespitztem oberen Ende Die Blattoberseite ist matt sowie dunkelgrun und die unterseite ist behaart Der Blattrand ist gesagt selten doppelt gesagt Die linealisch pfriemlichen Nebenblatter sind frei Generative Merkmale Die Blutezeit reicht von Juli bis Oktober Die Grosse Brennnessel ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch Der Stiel des Tragblattes ist meist kurzer als der rispige Blutenstand Die eingeschlechtigen Bluten sind radiarsymmetrisch und unscheinbar grunlich oder braunlich Die mannlichen Bluten sind aufrechtstehend das Perigon bis zur Mitte gespalten der Zipfel am Ansatz am breitesten Die weiblichen Bluten hangen oder sind zuruckgebogen Die ausseren Blutenhullblatter sind linealisch bis schmal spatelformig oder lanzettlich und 0 8 bis 1 2 Millimeter lang die inneren Blutenhullblatter sind eiformig bis breit eiformig 1 4 bis 1 8 Millimeter lang und 1 1 bis 1 3 Millimeter breit Der Fruchtknoten ist oberstandig Die Nussfrucht ist bei einer Lange von 1 bis 1 3 selten bis zu 1 4 Millimetern sowie bei einem Durchmesser von 0 7 bis 0 9 Millimetern eiformig bis breit eiformig lang und breit Die Samen haben ein Tausendkorngewicht von 0 14 Gramm und sind frostkeimend Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 48 oder 52 VorkommenDie Grosse Brennnessel ist uberall auf der Nordhalbkugel abseits der Tropen und arktischer Regionen weitverbreitet In Sudeuropa und Nordafrika ist sie weniger verbreitet doch regional gewohnlich In Nordamerika ist die Grosse Brennnessel sowohl in Kanada als auch in den Vereinigten Staaten weitverbreitet und kommt in jeder Provinz bzw jedem Bundesstaat vor mit Ausnahme von Hawaii auch im nordlichsten Mexiko ist sie zu finden In den regenreichen Gebieten des Pazifischen Nordwestens ist sie besonders stark vertreten Die Grosse Brennnessel ist ein typischer Stickstoffzeiger und wurde durch Nahrstoffeintrag Eutrophierung und Entwasserung von Auwaldern oft ubermassig stark gefordert besonders im Saumbereich der Walder Ebenso zeigt die Grosse Brennnessel eine starke Assoziation mit den stickstoffangereicherten fruheren Aufenthaltsorten von Menschen und Tieren In den Allgauer Alpen steigt die Grosse Brennnessel am Fuss der Krottenspitzen in Bayern bis zu einer Hohenlage von 2100 Meter auf Die Grosse Brennnessel ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Artemisietea kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Ordnungen Atropetalia oder fagetalia und der Verbande Salicion albae oder Alno Ulmion vor Zeigerwerte nach Ellenberg Faktor Wert Skala Benennung ErlauterungLichtzahl X 1 9 indifferentes VerhaltenTemperaturzahl X 1 9 indifferentes VerhaltenKontinentalitatszahl X 1 9 indifferentes VerhaltenFeuchtezahl 6 1 12 zwischen Frische und FeuchtezeigerReaktionszahl 6 1 9 zwischen Massigsaurezeiger und Schwachsaure bis SchwachbaseStickstoffzahl 8 1 9 ausgesprochener StickstoffzeigerLebensform hp H Halbparasit HemikryptophytOkologieRaupe des Tagpfauenauges beim Abfressen eines BrennnesselblattesFruchtreife Die Fruchtreife erfolgt von September bis Oktober die Ausbreitung der Fruchte erfolgt sehr vielseitig als Ballon oder Flugelflieger als Schwimmer oder auch als Anhafter im Tierfell Wirtspflanze Illustration 1730Wirtspflanze Die Grosse Brennnessel dient zahlreichen Schmetterlingsraupen als Nahrungspflanze Arten wie Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge sind monophag ernahren sich also fast ausschliesslich von ihr Auch fur die Gepunktete Nesselwanze ist sie eine wichtige Nahrungspflanze Die Wurzeln sind Nahrung fur den Grossen Hopfen Wurzelbohrer Auch mehrere Russelkaferarten leben von der Grossen Brennnessel Der Brennnessel Spitzmausrussler und der Gekornte Nesselrussler besiedeln die Pflanze nur an ihren ursprunglichen Flussauen Standorten Der Gefleckte Brennnesselrussler konnte ihr dagegen auf ihre Sekundarstandorte folgen und ist uberall haufig Die drei Arten besetzen auf der Pflanze unterschiedliche okologische Nischen Die Larven des Brennnessel Spitzmausrusslers entwickeln sich in den Stangelknoten die des Gekornten Nesselrusslers bohren sich aus einem Blattstiel den Stangel herunter und der Gefleckte Brennnesselrussler entwickelt sich in den Wurzeln Daneben sind weitere Russelkafer an Brennnesseln zu finden die jedoch nicht streng darauf spezialisiert zu sein scheinen Fruchtkorper des Rostpilzes Dem Rostpilz dient die Grosse Brennnessel als Zwischenwirt auf der er einen auffalligen gelborangen raupenformigen Fruchtkorper ausbildet bevor er zur weiteren Entwicklung auf Seggen Carex wechselt InhaltsstoffeKraut und Blatter enthalten zahlreiche Inhaltsstoffe als wichtigste Scopoletin und b Sitosterin daneben 1 bis 2 Flavonoide Quercetin Kampferolglykoside 1 bis 4 Silikate Die Wurzel enthalt zusatzlich 0 1 eines spezifischen Lektins des sogenannten Urtica dioica Agglutins Der Brennsaft enthalt Histamin Acetylcholin und Serotonin Die Pflanze ist reich an Vitaminen A und C Eisen Kalium Mangan und Calcium SystematikDie Erstveroffentlichung von Urtica dioica erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II Seite 984 Das Artepitheton dioica verweist auf die Zweihausigkeit Je nach Autor gibt es in Mitteleuropa zwei Unterarten von Urtica dioica Urtica dioica subsp dioica Blattspreiten mit Brennhaaren vor allem auf den Nerven mehr oder weniger behaart Der unterste Blutenstand entspringt am 7 14 Stangelknoten Sie kommt in frischen bis feuchten Staudenfluren Auen und Erlenwaldern und Ruderalflachen vor Das Verbreitungsgebiet entspricht dem der Art Die Chromosomenzahl betragt 2n 48 bzw 52 Urtica dioica L subsp subinermis R Uechtr Weigend Syn Urtica dioica subsp galeopsifolia auct non Wierzb ex Opiz Chrtek Blattspreiten ohne Brennhaare mindestens unterseits aber dicht behaart Der unterste Blutenstand entspringt am 13 20 Stangelknoten Das Verbreitungsgebiet umfasst vermutlich das submediterrane bis temperierte Europa In Mitteleuropa kommt sie selten in Erlenwaldern und im sumpfigen Flussufer von Rhein Main und Donau vor die Verbreitung ist nur wenig bekannt In Grossbritannien ist sie auf die Fens von Cambridgeshire und Lincolnshire beschrankt Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 Eine zuchterisch bearbeitete Sorte der Grossen Brennessel ist die Fasernessel Urtica dioica L convar fibra Nutzung Hauptartikel Brennnesseln Die protein vitamin und mineralstoffreichen Blatter der Brennnessel konnen ebenso wie Bluten und Samenstande als Brennnesselspinat gekocht oder als Salat verwendet werden Besonders die jungen Triebe ergeben ein nahrhaftes wohlschmeckendes Wildgemuse Die Blatter stechen nicht mehr wenn sie entweder getrocknet gewassert gekocht oder mechanisch bearbeitet wurden z B durch Kneten in der Handflache oder durch Rollen mit dem Nudelholz Nachdem das Pflanzenexemplar gebluht hat und die Samenproduktion beginnt bilden sich in den Blattern kalkhaltige Zystolithen die reizend auf Nieren und Harnwege wirken konnen Brennnesseln werden regional in Polenta und Puree Gerichten sowie zur Zubereitung von Pesto und als Beigabe zu speziellen Kasesorten verwendet Brennnesselsuppe ist traditionell in Nord und Osteuropa verbreitet Speziell in Albanien werden Brennnesseln als Bestandteil der Fullung von Borek Teigtaschen Byrek me hithra verwendet Anbau Fur den gezielten Nutzanbau von Brennnesseln erfolgt im Mai entweder eine Aussaat oder die Pflanzung von Rhizomen bzw vorgezogenen Jungpflanzen in das Freiland Die Brennnessel kann ein oder mehrjahrig angebaut werden Sollen die Blatter verwendet werden erfolgt die Ernte mit wahrend der Vollblute der Pflanzen zwischen August und Oktober Beim Anbau zur Fasergewinnung muss mit der Ernte bis zum Bluhende abgewartet werden Pro Hektar Anbauflache lassen sich zwischen 20 und 40 t Feuchtmasse FM bzw 2 5 bis 4 t Droge erzielen Pharmakologie und Kosmetik Grosse Brennnessel in Form der Blattdroge Urticae folium Als Heilmittel werden frische oder getrocknete Brennnesselblatter Urticae folium getrocknetes Brennnesselkraut Urticae herba und getrocknete Wurzel Urticae radix verwendet Sie werden als Tees Extrakte oder Fertigpraparat angewandt Als Heilpflanze wird sie bei Harnwegserkrankungen Rheuma und Arthrose Erkaltungskrankheiten sowie zur Entgiftung eingesetzt Fur die Blatter bzw das Kraut ist bei innerer Anwendung ein leicht harntreibender Effekt belegt innerlich wie ausserlich werden sie auch gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt Extrakte der Wurzel werden zur Linderung von Miktionsbeschwerden in den Anfangsstadien der benignen Prostatahyperplasie gebraucht welcher der enthaltenen Wirkstoffe dafur verantwortlich ist ist noch unklar In der Volksmedizin und der Homoopathie existieren noch weitere Nutzungen deren Wirkung unbelegt ist In der Volksmedizin wird die Grosse Brennnessel neben Rheuma auch bei Verdauungsleiden Nierenbeschwerden zur Blutbildung und zur Anregung der Enzymproduktion der Bauchspeicheldruse eingesetzt Weitere medizinisch relevante Eigenschaften sind die entzundungshemmende Wirkung durch eine Hemmung der Bildung von Leukotrienen und Prostaglandinen sowie die Vorbeugung von Nierensteinen In der Kosmetikindustrie dienen aus der Brennnesselwurzeln oder blattern erzeugte Bereitungen als Zusatz zu Shampoos Haarwassern und Haarwuchsmitteln da sie die Durchblutung des Haarbodens starken Die Grosse Brennnessel wurde 1996 und 2022 zur Heilpflanze des Jahres gekurt Fasernutzung Siehe auch Fasernessel und Nesseltuch Die Grosse Brennnessel war bis ins 18 Jahrhundert wegen ihrer Bastfasern eine wichtige Faserpflanze vorzuglich geeignet beispielsweise fur festes Nesseltuch Netze oder Stricke geriet aber wegen ihrer mangelnden industriellen Verarbeitbarkeit ins Vergessen Die Convarietat Fasernessel wird seit den 1990er Jahren zuchterisch weiterbearbeitet Die Eigenschaften der Brennnesselfaser sind unter anderem hohe Reissfestigkeit extrem hohe Feuchtigkeitsaufnahme Bauschfahigkeit ahnlich der Baumwolle und ein edler Glanz Samen Die Samen der weiblichen Pflanzen eignen sich als Teebasis als Nahrungszusatz oder als Basis fur Brennnesselsamenol Die nussig schmeckenden Samen weiblicher Brennnesselpflanzen lassen sich getrocknet auch als Grundlage fur Tee Gewurzsalz oder Pesto verwenden aber auch als Zutat fur selbst gemachte Smoothies Suppen Salate und Pfannengerichte Aus den Samen der weiblichen Pflanzen kann ausserdem wertvolles Brennnesselsamenol gewonnen werden Sonstige Nutzung Brennnesselabkochungen werden wegen der enthaltenen Kieselsaure gern als Pflanzenstarkungsmittel gegen saugende Insekten eingesetzt Als Jauche werden Brennnesseln auch zum Dungen verwendet Das Kraut eignet sich angewelkt oder als Heu auch als Futter fur Schweine Rinder Schafe insbesondere fur Geflugel Kleingehackt sind Brennnesseln traditionell Bestandteil von Kukenaufzuchtfutter Brennnessel wird als Futter fur die Zucht von Weinbergschnecken eingesetzt Vorubergehendes Nutzungsverbot in Frankreich In Frankreich wurde mit dem Erlass vom 1 Juli 2006 der Verkauf der Besitz und die Herstellung von nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bei Strafe verboten Der Sender Arte zeigte daruber den Dokumentarfilm Brennnessel die ungeliebte Pflanze Brennnessel Krieg in Frankreich Der Wirtschaftsausschuss der Nationalversammlung billigte am 21 November 2006 einen Entwurf zur Anderung des Wassergesetzes um die Verwendung von naturlichen Praparaten aus handwerklicher Fertigung wie Brennnessel Dunger zu ermoglichen Erst mit der Verordnung vom 18 April 2011 mit dem Titel Genehmigung des Inverkehrbringens von hausgemachter Brennnessel Jauche zur Verwendung im Pflanzenschutz wurde der Gebrauch auch formell wieder legalisiert QuellenLiteratur Erich Gotz Pflanzen bestimmen mit dem Computer Flora von Deutschland CD ROM Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8252 8168 X Rudolf Schubert Eckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler Gustav Fischer Jena u a ISBN 3 334 60831 X S 150 Bande 1 4 1994 1996 David E Boufford Urticaceae In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 402 englisch online Abschnitt Beschreibung Gustav Bredemann Die Grosse Brennnessel Forschungen uber ihren Anbau zur Fasergewinnung Akademie Verlag Berlin 1959 Einzelnachweise Urtica dioica Heilpflanze des Jahres 2022 Brennnessel vom 18 Januar 2022 Deutsche Apothekerzeitung abgerufen am 2 Juli 2023 Die Heilpflanzen des Jahres seit 1990 Landschaft Biotop Vorgelwelt abgerufen am 2 Juli 2023 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 321 Gustav Bredemann Die Grosse Brennessel Urtica dioica L Forschungen uber ihren Anbau zur Fasergewinnung Mit einem Anhang uber ihre Nutzung fur Arznei und Futtermittel sowie technische Zwecke von Kurt Garber Akademie Verlag Berlin 1959 Margareta Mathwieser Irmtraud Thaler Manfred Gailhofer Die Perldrusen von Urtica dioica L In Phyton Horn Band 27 Nr 1 1987 S 99 113 zobodat at PDF 3 8 MB abgerufen am 20 April 2023 Klaus Ulrich Heyland Herbert Hanus Ernst Robert Keller Hrsg Olfruchte Faserpflanzen Arzneipflanzen und Sonderkulturen Handbuch des Pflanzenbaues Band 4 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2006 ISBN 3 8001 3203 6 S 364 365 Chen Jiarui Ib Friis C Melanie Wilmot Dear Urtica In Wu Zhengyi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 5 Ulmaceae through Basellaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 2003 ISBN 1 930723 27 X S 82 englisch textgleich online wie gedrucktes Werk Datenblatt SPECIES Urtica dioica des FEIS US Forest Service Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 430 Gaden S Robinson Phillip R Ackery Ian J Kitching George W Beccaloni Luis M Hernandez HOSTS a Database of the World s Lepidopteran Hostplants Vollstandige Liste online Joachim Rheinheimer Michael Hassler Die Russelkafer Baden Wurttembergs verlag regionalkultur Heidelberg 2013 ISBN 978 3 89735 608 5 Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 984 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D984 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Eckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 10 bearbeitete Auflage Band 4 Gefasspflanzen Kritischer Band Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1496 2 Maximilian Weigend Die Erben Pokornys Ein Beitrag zur Abgrenzung der Sippen Urtica galeopsifolia und Urtica pubescens in Mittel und Osteuropa In Hoppea Band 66 2005 S 101 118 Juliet Day Tim Upson Hrsg The Guide Cambridge University Botanic Garden Erweiterte Neuauflage Cambridge University Botanic Garden Cambridge 2012 S 62 R Elwyn Hughes Peter Ellery Tim Harry Vivian Jenkins Eleri Jones The dietary potential of the common nettle In Journal of the Science of Food and Agriculture Band 31 Nr 12 1980 S 1279 1286 doi 10 1002 jsfa 2740311210 PMID 6259444 englisch Brennnessel Teigtaschen auf Albanisch Memento vom 24 Oktober 2014 im Internet Archive Rezept Brennnessel Teigtaschen auf Albanisch Memento des Originals vom 2 Juli 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Klaus Ulrich Heyland Hrsg Spezieller Pflanzenbau 7 vollig neu bearbeitete Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8001 1080 6 S 264 Verwendung der Wurzel in der Kosmetikindustrie Steffen Boch Die Grosse Brennnessel eine wehrhafte Allrounderin In www waldwissen net Abgerufen am 23 Marz 2022 Steffen Guido Fleischhauer Jurgen Guthmann Roland Spiegelberger Essbare Wildpflanzen 200 Arten bestimmen und verwenden 17 Auflage AT Verlag 2015 ISBN 978 3 03800 886 6 S 94 Brennnesselsamen Wirkung Anwendung und Ernte vom 28 Februar 2020 Utopia de abgerufen am 2 Juli 2023 ein Artikel auf der Seite Tela botanica abgerufen am 22 Mai 2014 VO zur Nutzung von Pflanzenjauche franzosisch WeblinksCommons Grosse Brennnessel Urtica dioica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosse Brennnessel auf FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Urtica dioicaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Film Die Brennnessel aus der Serie Geheimnisvolle Pflanzen Die Grosse Brennnessel eine wehrhafte Allrounderin auf waldwissen net Heilpflanze des Jahres in Deutschland Weissdorn 1990 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