Das Großherzogtum Toskana italienisch Granducato di Toscana war ein in dieser Form seit dem 16 Jahrhundert bestehendes h
Großherzogtum Toskana

Das Großherzogtum Toskana (italienisch Granducato di Toscana) war ein in dieser Form seit dem 16. Jahrhundert bestehendes historisches Territorium auf der Apenninhalbinsel im heutigen Italien. Es war Lehen des römisch-deutschen Kaisers als Teil Reichsitaliens. Hervorgegangen ist der Staat aus dem wirtschaftlich prosperierenden Stadtstaat Florenz, der bereits im Spätmittelalter begann, die umliegenden Kommunen zu erwerben. Im Laufe der Zeit umfasste das Land fast die gesamte heutige Toskana. In der Stadt Florenz entwickelte sich im Mittelalter eine republikanische Verfassung. In deren Rahmen stiegen die Medici zu den zunächst informellen Herrschern und schließlich zu formellen Herrschern der Stadt und der Toskana auf. Nachdem ihre Herrschaft zeitweise durch eine republikanische Bewegung beendet worden war, restaurierte Karl V. ihre Herrschaft und erhob das Land 1530 zum Herzogtum. Damit geriet es aber gleichzeitig in Abhängigkeit vom Haus Habsburg. Versuche der Annäherung an den Papst führten 1569 zur Erhebung zum Großherzogtum. Nach der Anerkennung der Lehnsabhängigkeit vom Reich erkannte Kaiser Maximilian II. den neuen und ungewöhnlichen Titel an. Cosimo I. de’ Medici war der eigentliche Schöpfer des toskanischen Staates durch die Ausweitung des Florentiner Bürgerrechts auf die gesamte Toskana einerseits und den Aufbau einer absolutistischen Herrschaftsorganisation andererseits.
Bei seiner Heirat mit Maria Theresia von Österreich im Jahr 1736 musste Herzog Franz Stephan von Lothringen, der spätere römisch-deutsche Kaiser Franz I., seine Stammlande gegen die Anwartschaft auf das Großherzogtum tauschen, das ihm sein Schwiegervater Kaiser Karl VI. beim Aussterben der Medici 1737 verlieh. Sein Sohn Kaiser Joseph II. überließ die Regierung der Toskana 1765 seinem Bruder Peter Leopold, der sie zu einem Musterstaat im Sinn der Aufklärung umgestaltete. Als er 1790 als Leopold II. Kaiser wurde, machte er sie zu einer Sekundogenitur des Hauses Österreich-Lothringen. Mit Unterbrechungen während der Revolutionszeit und der napoleonischen Ära blieb das Großherzogtum bis zum Aufgehen im Königreich Italien im Jahr 1861 habsburgisch.
Geschichte
Stadtrepublik und Expansion
Wie die anderen oberitalienischen Städte entwickelte auch Florenz im 12. Jahrhundert Selbstverwaltungseinrichtungen. Aber ein unabhängiges Handeln wurde von den Markgrafen der Toskana eng beschränkt. Erst nach dem Tod Heinrichs VI. begann sich dies zu ändern. Die Stadt war im 13. Jahrhundert gespalten in die Parteien der Ghibellinen und Guelfen. Die Begriffe machten in der Folge verschiedene Bedeutungswandlungen durch. Im 13. Jahrhundert kam ein sozialer Konflikt zwischen den Magnaten und wohlhabenden Händlern und Handwerkern, die sich selbst als popolo bezeichneten, hinzu. Zwischen 1250 und 1260 herrschte die Partei des Popolo. Dann lösten sich Ghibellinnen und Guelfen ab, ehe 1282 die Vorsteher der Zünfte begannen, die Macht zu übernehmen. Im Jahr 1293 wurden harte Gesetze gegen die Magnaten erlassen.
Nachdem Bonifatius VIII. zum Papst gewählt worden war, kam es zur Spaltung der Guelfen in die schwarzen und weißen Guelfen. Die Schwarzen waren für die Zusammenarbeit mit Rom, die Weißen dagegen. Im Jahr 1301 setzten sich die Schwarzen durch und zwangen ihre Gegner, darunter auch Dante, ins Exil zu gehen. Im Gegensatz zu anderen Stadtstaaten gelang es in der Folge, auch wegen der demokratischen Verfassung, in Florenz zunächst keiner Familie, übermächtig zu werden. Allerdings wurde die Verfassung durch Sonderbehörden oder Kommissionen mit besonderen Kompetenzen teilweise eingeschränkt. Auch begannen vermögende Familien, ein Klientelsystem aufzubauen. Mit Hilfe ihrer Anhänger konnten diese die städtischen Gremien zu ihren Gunsten beeinflussen.
Die florentinische Republik begann bereits im Spätmittelalter, andere Städte zu erwerben. Darunter waren Prato (1351), Volterra (1361), Arezzo (1384) und Pisa (1405). Teilweise schlossen sich umliegende Gebiete freiwillig an. Dabei spielte die Furcht vor der Expansion der Visconti eine Rolle. So begab sich Pistoia unter den Schutz von Florenz. Von besonderer strategischer Bedeutung war der Erwerb von Arezzo, das die Straße in Richtung Süden beherrschte. Diese Stadt – wie auch Pisa – wurde durch Kauf erworben. Allerdings wehrten sich die Einwohner Pisas und mussten erst in einer langen Belagerung besiegt werden. Ein erster Abschluss des Aufbaus eines Territoriums war 1441 erreicht, als Florenz ein Bündnis mit Lucca für fünfzig Jahre abschloss. Ein großer Teil der Toskana, mit Ausnahme vor allem von Siena, unterstand damit Florenz.
Militärisch bediente sich die Stadt bereits früh Söldnern, auch weil die militärische Neigung der wohlhabenden Einwohner gering war, und die zugehörigen Gebiete für die Stellung von Truppen zu klein. In Krisenzeiten unterstellte man sich notgedrungen dem Schutz etwa des Königreichs Neapel.
Die Stadt Florenz zählte zu Beginn des 14. Jahrhunderts etwa 100.000 Einwohner. Das beherrschte Land hatte im 15. Jahrhundert etwa 1 Million Einwohner. Es war vor allem durch die Textilproduktion reich geworden. Die Florentiner Banken suchten ihresgleichen in Europa, und auch der Fernhandel blühte. Das Schulwesen war für zeitgenössische Verhältnisse vorbildlich.
Aufstieg der Medici
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts standen sich vor allem die Anhänger der Familien Albizzi und die der Medici gegenüber. Die Medici, die durch Bankgeschäfte reich geworden waren, setzten sich durch. Auch wenn die demokratischen Institutionen bestehen blieben, beherrschten Cosimo de’ Medici und seine Nachfolger de facto die Stadt. Ihnen gelang es mit einer ausgeprägten Sozialpolitik, die Masse der Bevölkerung hinter sich zu bringen. Allmählich entwickelte sich daraus eine offene Herrschaft. Lorenzo il Magnifico heiratete eine Frau aus dem Adelsgeschlecht der Orsini, und die Bankgeschäfte wurden vernachlässigt. Der Abstand zwischen der Familie und ihren Klienten wuchs. Im April 1478 kam es dann zu einem Mordanschlag auf Giuliano di Piero de’ Medici und Lorenzo il Magnifico, hinter dem die konkurrierende Familie Pazzi (Pazzi-Verschwörung) und hochrangige kirchliche Kreise steckten. Selbst Papst Sixtus IV. war darin verwickelt. Der Anschlag wurde als Tyrannenmord stilisiert und sollte einen Aufstand gegen die Medici auslösen. Als bekannt wurde, dass Lorenzo den Anschlag überlebt hatte, wandte sich die Menge gegen die Verschwörer, und einige von ihnen, darunter auch Erzbischof Francesco Salviati von Pisa, wurden getötet. Der Papst exkommunizierte Lorenzo wegen angeblichen Bischofsmords, über die Stadt wurde das Interdikt verhängt und es kam sogar zum Krieg, ohne dass der Papst Erfolg gehabt hätte. Die Medici hatten sich an der Macht behauptet. Lorenzo fuhr eine Politik des außenpolitischen Ausgleichs.
Obwohl Cosimo und Lorenzo in ihrer Persönlichkeit sehr unterschiedlich waren, wurden sie doch beide zu Förderern der Kunst und Wissenschaft. Die Medici waren Mäzene großen Stils und machten Florenz zu einer der Metropolen der Renaissance. Zu den von ihnen Geförderten gehörten unter anderem Verrocchio, Botticelli und Michelangelo. Durch die platonische Akademie und die Biblioteca Medicea Laurenziana machten sie Florenz auch zu einem Zentrum des Humanismus.
Entstehung des Herzogtums Toskana
Nach dem Tod Lorenzos 1492 übernahm sein Sohn Piero die Regierung. Sowohl nach innen gegenüber erstarkenden konkurrierenden Familien, aber auch nach außen gegenüber Frankreich, das seine Position in Italien auszubauen begann, verhielt er sich wenig geschickt. Weil er der Armee des französischen Königs 1494 Livorno und Pisa überließ, wurde er von der Opposition in Florenz gestürzt. Durch die Niederlage Frankreichs wurde auch Florenz geschwächt und verlor Pisa, das es erst 1509 zurückgewann. Im Inneren gab es Streit zwischen verschiedenen Parteien; Savonarola versuchte eine Theokratie aufzubauen. Seine Gegner setzten sich schließlich durch und er wurde 1498 hingerichtet.
Erst 1512/1513 setzten die Spanier die Restauration der Medici durch. Offiziell wurde die Regierung von Giuliano geleitet. Hinter ihm stand jedoch der Kardinal Giovanni, bis dieser 1513 zum Papst Leo X. gewählt wurde. An seine Stelle trat in Florenz Lorenzo di Piero de’ Medici. Dieser setzte eine Verfassungsreform um und regierte ab 1519 als Capitano generale della Republica.
Im Jahr 1526 trat Florenz der Heiligen Liga von Cognac gegen Karl V. bei. Nach dem Sacco di Roma kam es zum Aufstande der Gegner der Medici. An die Stelle ihrer Herrschaft trat erneut die Republik. Um den Papst Clemens VII. aus dem Haus Medici auf seine Seite zu ziehen, versprach ihm der Kaiser unter anderem die Wiederherstellung der Herrschaft der Medici. Allerdings erwies sich dies als nicht so einfach. Der Kaiser stieß in Florenz auf harten Widerstand. Erst nach langen Kämpfen gelang es kaiserlichen und päpstlichen Truppen 1530, die Stadt einzunehmen.
Die Herrschaft übernahm Alessandro de’ Medici. Dieser wurde zum Herzog der Toskana erhoben und heiratete 1536 eine Tochter des Kaisers. Aus der Republik war endgültig eine Monarchie geworden, die zudem unter dem Einfluss des Hauses Habsburg stand. Ein von Frankreich unterstützter Aufstand gegen die Medici im Jahr 1536 hatte keinen langfristigen Erfolg. Dem ermordeten Herzog Alessandro folgte Cosimo. Dieser wurde vom Kaiser zum erblichen Herzog erklärt und näherte sich den Oberschichten an.
Im Zuge der Kriege um die Vorherrschaft in Italien zwischen Karl V. und Frankreich gelang es Cosimo, das Staatsgebiet so zu erweitern, dass es fast die gesamte heutige Toskana umfasste. Insbesondere gelang es, Siena und dessen zugehöriges Gebiet zu erwerben.
Der Papst erhob 1569 das Herzogtum zum Großherzogtum. Ein Grund war, dass Cosimo ein Angebot der Einwohner von Korsika ausschlug, ihr König zu werden, befand sich die Insel doch zumindest theoretisch noch in Lehnsabhängigkeit vom Papst. Der Großherzogstitel war bislang nicht gebräuchlich.
Weil Florenz lange auf seiner kommunalen Verfassung beharrt hatte, kam es verschiedentlich zu Spannungen mit den unterworfenen Städten. Diese wurden erst beigelegt, als Cosimo der Jüngere 1555 das Bürgerrecht von Florenz auf alle beherrschten Städte ausdehnte. Dahinter steckte aber auch die Absicht, eine Abhängigkeit der Toskana vom Papst zu konstruieren. Cosimo sah in dem Streben nach dem päpstlichen Titel ein Mittel, in stärkerem Maße unabhängig von Habsburg zu werden. Kaiser Maximilian II., der dadurch die Zugehörigkeit der Toskana zu Reichsitalien in Frage gestellt sah, protestierte entschieden, und erst nach Jahren des Streits kam es zu einer Einigung. Der Nachfolger Cosimos, Ferdinando I. de’ Medici, durfte zwar den Titel eines Großherzogs behalten, musste aber dem Kaiser den Lehnseid leisten.
Erst jetzt entwickelte sich aus der Stadtrepublik der toskanische Staat. Florenz wurde vom Baumeister Giorgio Vasari zur Hauptstadt ausgebaut. Den Abschluss bildete 1560 der Palazzo degli Uffizi. Die alten florentinischen kommunalen Ämter blieben zwar bestehen, aber die tatsächliche Herrschaft lag neben dem Herzog bei einem kleinen Staatsrat (practica secreta). Dem Gremium unterstand auch die an Umfang gewinnende Bürokratie. In dieser hatten die Vertreter der Provinzen ein wachsendes Gewicht. Allerdings war der Wandel von der Stadtkommune hin zum mehr und mehr absolutistisch regierten Staat mit Nachteilen verbunden. Die Vitalität des Stadtstaates ging tendenziell verloren. Wirtschaftlich entwickelte sich Florenz an der Wende zum 17. Jahrhundert von einer Handels- und Gewerbemetropole hin zu einer Residenzstadt, in der Grundbesitzer und die Verwaltung den Ton angaben. Das insgesamt absolutistische Regime blieb auch unter den wenig bedeutenden Nachfolgern Cosimos bestehen.
Bis zum Ende der Medici
Cosimo dankte 1574 zu Gunsten seines Sohnes Francesco ab. Ihm folgte von 1587 bis 1609 Ferdinando I. Die Söhne Cosimos versuchten einen Kurs zwischen den Großmächten Spanien und Frankreich zu steuern. Die Großherzöge versuchten auch dem wirtschaftlichen Niedergang etwa durch den Ausbau des Hafens von Livorno entgegenzuwirken. Ferdinando gründete den Stephansorden mit der Aufgabe, den Seehandel vor den Übergriffen der Barbaresken zu schützen. Die toskanischen Kriegsschiffe griffen Annaba im heutigen Algerien an und ein Jahr später errangen sie einen Sieg gegen eine osmanische Flotte. Immer deutlicher wandelte sich das Land aber zur Agrarregion. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden Sümpfe trockengelegt und bislang brachliegendes Land urbar gemacht.
Die Nachfolge von Ferdinando I. trat 1609 dessen Sohn Cosimo II. an. Dieser erwies sich als wenig fähig. Nach dessen Tod im Jahr 1621 wurde das Land von seiner Mutter Christine von Lothringen und seiner Frau Maria Magdalena von Österreich regiert, ehe 1628 Ferdinand II. die Regierung antrat. Obwohl durchaus fähig, konnte auch er den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten. Ihm folgten Cosimo III. (1670–1723) und nach diesem Gian Gastone. Dieser war kinderlos, und mit ihm starb die Herrscherfamilie der Medici 1737 aus.
Haus (Österreich-)Lothringen
Als Herzog Franz Stephan (Francesco Stefano) von Lothringen 1736 Erzherzogin Maria Theresia von Österreich heiratete, musste er auf Druck Frankreichs seine Stammlande gegen die Anwartschaft auf die Toskana abtauschen. Der letzte Medici Gian Gastone suchte vergeblich zu verhindern, dass nach seinem Tod 1737 Kaiser Karl VI. das Großherzogtum als heimgefallenes Reichslehen seinem Schwiegersohn verlieh. Nach dem Frieden von Wien nahm Franz Stephan die Toskana 1738 in Besitz und setzte den Fürsten von Craon als Regenten ein. Er selber hielt sich nur 1739 kurz mit seiner Gattin im Großherzogtum auf. Dieses wurde von einer Reihe ausländischer Beamter regiert, die zwar einige Reformen durchführten, aber das Land vor allem als Geldquelle für den Großherzog und späteren Kaiser (Franz I.), für die Kriege Maria Theresias sowie für sich selber behandelten.
Als Franz Stephan 1765 starb, überließ sein Sohn Kaiser Joseph II. die Regierung der Toskana seinem nächstjüngeren Bruder Peter Leopold (Pietro Leopoldo). Dieser residierte dauerhaft in Florenz und gilt als einer der Reformfürsten des 18. Jahrhunderts. Er ersetzte die meisten Ausländer in der Regierung durch Einheimische, gab (auf Vorschlag des Sienesen Sallustio Bandini) den Handel mit Lebensmitteln und Textilien frei, förderte die Landwirtschaft und ließ Marschland kultivieren. Er hob die Steuerprivilegien des Adels auf, reformierte Justiz und Verwaltung, schaffte die Folter und als erster Herrscher die Todesstrafe ab und ersetzte das stehende Heer durch eine Bürgermiliz. Er beschränkte die Macht des Klerus, hob Klöster auf, zog Kirchengüter ein und lehnte die Einmischung des Papstes ab (→ ). Auch spielte er mit dem Gedanken, dem Land eine Verfassung zu gewähren, führte diesen Plan jedoch nicht aus. Andererseits war Peter Leopold misstrauisch (auch gegenüber seinem Bruder in Wien) und seine teutonische Starrheit unpopulär. Viele seiner Reformen, vor allem jene auf kirchlichem Gebiet, stießen in konservativen Kreisen auf Widerstand.
Nach dem Tod Josephs II. wurde Peter Leopold 1790 Regent des österreichischen Staatenverbands und als Leopold II. Kaiser. Bei diesem Anlass übertrug er die Toskana als erbliches Eigentum seinem zweiten Sohn Ferdinand III. (Ferdinando III.), der dort geboren und aufgewachsen war. Damit wurde das Großherzogtum zu einer Sekundogenitur des Hauses Österreich-Lothringen (Habsburg-Lothringen-Toskana), die mit Unterbrechungen bis 1859 bestand.
Revolutionszeit und napoleonische Ära
Während der französischen Revolutionskriege versuchte Ferdinand III. Neutralität zu bewahren, um fremde Invasionen zu vermeiden, aber 1799 zog eine französische Truppe in Florenz ein und wurde von einer kleinen Zahl Republikaner willkommen geheißen. Der Großherzog musste fliehen, ein Freiheitsbaum wurde gepflanzt, und eine provisorische Regierung aus Franzosen rief eine „Etrurische Republik“ aus. Die große Masse des Volks war vom unreligiösen Charakter des neuen Regimes allerdings entsetzt, und eine Konterrevolution, die von Papst Pius VII., den Anhängern des Großherzogtums und dem Klerus geschürt wurde, brach in Arezzo aus. Banden bewaffneter Bauern zogen mit dem Ausruf „Viva Maria!“ durch das Land und vertrieben die Franzosen, nicht ohne Gräueltaten zu begehen. Mit der Hilfe der Österreicher, die der Unordnung ein Ende setzten, wurde Florenz besetzt, und eine Regierung im Namen des abwesenden Großherzogs Ferdinand gebildet.
Nach Napoleons Sieg bei Marengo kehrten die Franzosen jedoch mit einem großen Heer zurück, zerstreuten die Banden und besetzten Florenz erneut (Oktober 1800). Auch sie begingen Gräueltaten und plünderten Kirchen, aber sie wurden herzlicher als zuvor vom Volk empfangen. Joachim Murat (später König von Neapel) veranlasste die Bildung einer provisorischen Regierung, die zwischenzeitlich noch einmal von einer großherzoglichen abgelöst wurde. Durch den Frieden von Lunéville 1801 musste die habsburgische Sekundogenitur jedoch – scheinbar endgültig – auf die Toskana verzichten: Der bisherige Großherzog Ferdinand wurde im Vertrag von Paris (1802) zunächst mit dem Herzogtum Salzburg, das die Nachfolge des säkularisierten Erzstifts Salzburg antrat, 1805 in neuerlichem Ländertausch mit dem neugeschaffenen Großherzogtum Würzburg (ebenfalls einem früheren Fürstbistum) innerhalb Deutschlands entschädigt und auf diese Weise doch noch ein Vasall Napoleons, mit dem er fortan bis 1814 verlässlich zusammenarbeitete.
Die Toskana hingegen wurde von Napoleon 1801 dem Herrschaftsgebiet der damals mit ihm verbündeten spanischen Bourbonen zugeteilt, indem der Erbprinz des von den Franzosen beanspruchten bourbonischen Herzogtums Parma als Ludwig I. zum „König von Etrurien“ erhoben wurde. Der neue König, faktisch ebenfalls ein machtloser französischer Vasall, starb bereits 1803. Sein minderjähriger Sohn Karl Ludwig – der spätere Herzog von Lucca bzw. Parma – wurde als Ludwig II. zum König proklamiert, für den seine Mutter Maria Luisa von Spanien (1782–1824) die Regentschaft führte.
Bereits im Dezember 1807 endete diese Bourbonen-Episode in der Toskana: Die Königin-Regentin musste auf französischen Druck hin abdanken und ging mit ihrem Sohn nach Spanien, die Toskana wurde Teil des französischen Kaiserreiches und erhielt 1809 Napoleons Schwester Elisa Baciocchi zur Generalgouverneurin, die ehrenhalber den Titel einer „Großherzogin von Toskana“ führen durfte. Anders als in anderen italienischen Staaten stellte sich in der Toskana heraus, dass diese aufgrund der aufgeklärten Reformen Peter Leopolds der europaweiten napoleonischen Reformarbeit kaum bedurfte. Der Belastung durch Steuern und Wehrpflicht, die im desaströsen Russlandfeldzug von 1812/13 kulminierte, standen daher kaum Vorteile gegenüber. Daher fiel es dem Lande im Unterschied zu anderen leicht, dass Napoleon 1814 stürzte und der frühere Habsburger Herrscher zurückkehrte.
Restauration
Der im April 1814 wiedereingesetzte habsburgische Großherzog Ferdinand III. rächte sich an den zahlreichen Kollaborateuren in Adel und Bürgertum nicht, sondern betrieb erneut eine gemäßigte liberalkonservative Politik, die sich vorteilhaft von der Reaktion in zahlreichen Nachbarstaaten Italiens abhob. Dieser Linie blieb auch sein Sohn und Nachfolger Leopold II. (1824–1859) treu. In den 1820er Jahren war Toskana ein wichtiges intellektuelles Zentrum Italiens und damit auch ein gemäßigt-oppositionelles Sammelbecken. Im Jahr 1825 wurde das Münzsystem teilweise auf das Dezimalsystem umgestellt: 100 Quattrini galten nun 1 Fiorino, zehn Paoli galten vier Fiorini. Auch an der liberalen Reformpolitik der Jahre 1847/48 beteiligte sich der Großherzog – sehr zum Unwillen der Wiener Regierung. Die radikale Revolution von 1849, welche die Monarchie zeitweilig abschaffte und den Herrscher in die österreichischen Arme trieb, änderte dies grundlegend. In den letzten zehn Jahren seiner Regierung war Leopold allein schon durch eine starke österreichische Militärbesatzung strikt der Politik seines kaiserlichen Verwandten Franz Joseph I. unterworfen.
Anschluss an Italien
Als die österreichischen Armeen 1859 den verbündeten Truppen Frankreichs Napoleons III. und des die Einheit Italiens propagierenden Königreichs Sardinien-Piemont unterlagen (vgl. auch Risorgimento), brach auch die Herrschaft der einstmals so beliebten toskanischen Habsburger zusammen. Die Abdankung des Großherzogs zugunsten seines Sohnes Ferdinand IV. (1859) vermochte daran nichts mehr zu ändern. Dieser wurde im Sommer 1859 von der provisorischen Regierung abgesetzt, und seine Versuche, dies durch Kontakte zu Napoleon III. möglicherweise doch noch zu ändern, verhinderten den formellen Anschluss der Toskana an Sardinien im Jahre 1860 nicht. Seit 1861 gehörte sie zum vereinigten Königreich Italien, als dessen provisorische Hauptstadt Florenz für einige Jahre – bis zur Einnahme Roms 1870 – fungieren durfte.
Im selben Jahre verstarb der gestürzte Großherzog Leopold II. im österreichischen Exil. Sein Sohn, der formell letzte Großherzog Ferdinand IV., der faktisch nie regiert hatte, lebte bis zu seinem Tode 1908 hauptsächlich im österreichischen Salzburg, das bereits seinem Großvater einmal als Exil hatte dienen müssen.
Herzöge und Großherzöge der Toskana
Herzöge von Florenz (Medici)
- 1531–1537: Alessandro de’ Medici
- 1537–1569: Cosimo I. de’ Medici
Großherzöge der Toskana (Medici)
- 1569–1574: Cosimo I. de’ Medici
- 1574–1587: Francesco I. de’ Medici
- 1587–1609: Ferdinando I. de’ Medici
- 1609–1621: Cosimo II. de’ Medici
- 1621–1670: Ferdinando II. de’ Medici
- 1670–1723: Cosimo III. de’ Medici
- 1723–1737: Gian Gastone de’ Medici
Großherzöge der Toskana (Habsburg-Lothringen)
- 1737–1765: Franz (II.) Stephan (Francesco Stefano di Lorena)
- 1765–1790: Leopold I. (Pietro Leopoldo d’Asburgo-Lorena)
- 1790–1801: Ferdinand III. (Ferdinando III. d’Asburgo-Lorena)
Könige von Etrurien (Bourbon–Parma)
- 1801–1803: Ludwig I. (Lodovico oder Luigi di Borbone)
- 1803–1807: Karl Ludwig (Carlo Lodovico oder Luigi di Borbone)
Großherzöge der Toskana (Bonaparte)
- 1808–1814: Elisa (Titular)
Großherzöge von Toskana (Habsburg-Lothringen)
- 1814–1824: Ferdinand III. (Ferdinando III. d’Asburgo-Lorena) (erneut)
- 1824–1849: Leopold II. (Leopoldo II. d’Asburgo-Lorena)
- 1849: Republik
- 1849–1859: Leopold II. (erneut)
- 1859–1860: Ferdinand IV. (Ferdinando IV. d’Asburgo-Lorena)
Annexion durch das Königreich Sardinien-Piemont – der formelle Titel des Großherzogs von Toskana ging an die Kaiser von Österreich, die ihn bis 1918 in ihrem Titel führten.
- 1860–1916: Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn etc.
- 1916–1918: Karl, Kaiser von Österreich (I.), Apostolischer König von Ungarn (IV.) etc.
Siehe auch
- Crazia (Münze), silberne Scheidemünze im Großherzogtum Toskana
- Crazia, italienisches Längenmaß im Großherzogtum Toskana
Literatur
- Furio Diaz, Luigi Mascilli Migliorini, Carlo Mangio: Il Granducato di Toscana. I Lorena dalla Reggenza agli anni rivoluzionari. (= Storia d’Italia. Vol. 13, T. 2). UTET, Turin 1997, ISBN 88-02-05157-7.
- Ferdinand J. Mussinan: Das Großherzogthum Toskana, geschichtlich, geographisch und statistisch betrachtet. Weiß, München 1844 (Digitalisat)
- Alfred von Reumont: Geschichte Toscana’s seit dem Ende des florentinischen Freistaates. F. A. Perthes.
- Erster Theil: Die Medici 1530–1737. Gotha 1876. (Digitalisat)
- Zweiter Theil: Geschichte Toscana’s unter dem Hause Lothringen-Habsburg 1737–1859. Gotha 1877.
Weblinks
Einzelnachweise
- Thomas Frenz: Italien im Mittelalter. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 105.
- Thomas Frenz: Italien im Mittelalter. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 106.
- Rudolf Lill: Das Italien der Hoch- und Spätrenaissance. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 133.
- Reinhold Schumann: Geschichte Italiens. Stuttgart u. a. 1983, S. 107f.
- Giuliano Procacci: Geschichte Italiens und der Italiener. München 1989, S. 70.
- Giuliano Procacci: Geschichte Italiens und der Italiener. München 1989, S. 69.
- Thomas Frenz: Italien im Mittelalter. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 106–109.
- Rudolf Lill: Das Italien der Hoch- und Spätrenaissance. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 134.
- Rudolf Lill: Das Italien der Hoch- und Spätrenaissance. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 142–144.
- Rudolf Lill: Das Italien der Hoch- und Spätrenaissance. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 148.
- Rudolf Lill: Das Italien der Hoch- und Spätrenaissance. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 154–158.
- Giuliano Procacci: Geschichte Italiens und der Italiener. München 1989, S. 140.
- Reinhold Schumann: Geschichte Italiens. Stuttgart u. a. 1983, S. 139.
- Karl Otmar von Aretin: Das Reich. Friedensgarantie und europäisches Gleichgewicht 1648-1806. Stuttgart 1986, S. 103.
- Rudolf Lill: Das Italien der Hoch- und Spätrenaissance. In: Wolfgang Altgeld, Rudolf Lill: Kleine Italienische Geschichte. Stuttgart 2004, S. 159.
- Giuliano Procacci: Geschichte Italiens und der Italiener. München 1989, S. 140f.
- Kunst und Geschichte von Florenz. Florenz 2005, S. 126.
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 716 (Teildigitalisat).
- Günter Schön/Jean Francois Cartier, Weltmünzkatalog 19. Jahrhundert, Vorbemerkung bei "Großherzogtum Toskana
- Siehe zur gesamten Frage Bernd Braun: Das Ende der Regionalmonarchien in Italien. Abdankungen im Zuge des Risorgimento. In: Susan Richter, Dirk Dirbach (Hrsg.): Thronverzicht. Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2010, S. 254–257.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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zur Erhebung zum Grossherzogtum Nach der Anerkennung der Lehnsabhangigkeit vom Reich erkannte Kaiser Maximilian II den neuen und ungewohnlichen Titel an Cosimo I de Medici war der eigentliche Schopfer des toskanischen Staates durch die Ausweitung des Florentiner Burgerrechts auf die gesamte Toskana einerseits und den Aufbau einer absolutistischen Herrschaftsorganisation andererseits Banner des Grossherzogtums Toskana unter den Medici 1562 1737 Flagge des Grossherzogtums Toskana von 1765 bis 1800 1840 bis 1848 und von 1849 bis 1860 Bei seiner Heirat mit Maria Theresia von Osterreich im Jahr 1736 musste Herzog Franz Stephan von Lothringen der spatere romisch deutsche Kaiser Franz I seine Stammlande gegen die Anwartschaft auf das Grossherzogtum tauschen das ihm sein Schwiegervater Kaiser Karl VI beim Aussterben der Medici 1737 verlieh Sein Sohn Kaiser Joseph II uberliess die Regierung der Toskana 1765 seinem Bruder Peter Leopold der sie zu einem Musterstaat im Sinn der Aufklarung umgestaltete Als er 1790 als Leopold II Kaiser wurde machte er sie zu einer Sekundogenitur des Hauses Osterreich Lothringen Mit Unterbrechungen wahrend der Revolutionszeit und der napoleonischen Ara blieb das Grossherzogtum bis zum Aufgehen im Konigreich Italien im Jahr 1861 habsburgisch GeschichteStadtrepublik und Expansion Hauptartikel Republik Florenz Karte des Grossherzogtums Ende des 16 Jhd Wie die anderen oberitalienischen Stadte entwickelte auch Florenz im 12 Jahrhundert Selbstverwaltungseinrichtungen Aber ein unabhangiges Handeln wurde von den Markgrafen der Toskana eng beschrankt Erst nach dem Tod Heinrichs VI begann sich dies zu andern Die Stadt war im 13 Jahrhundert gespalten in die Parteien der Ghibellinen und Guelfen Die Begriffe machten in der Folge verschiedene Bedeutungswandlungen durch Im 13 Jahrhundert kam ein sozialer Konflikt zwischen den Magnaten und wohlhabenden Handlern und Handwerkern die sich selbst als popolo bezeichneten hinzu Zwischen 1250 und 1260 herrschte die Partei des Popolo Dann losten sich Ghibellinnen und Guelfen ab ehe 1282 die Vorsteher der Zunfte begannen die Macht zu ubernehmen Im Jahr 1293 wurden harte Gesetze gegen die Magnaten erlassen Nachdem Bonifatius VIII zum Papst gewahlt worden war kam es zur Spaltung der Guelfen in die schwarzen und weissen Guelfen Die Schwarzen waren fur die Zusammenarbeit mit Rom die Weissen dagegen Im Jahr 1301 setzten sich die Schwarzen durch und zwangen ihre Gegner darunter auch Dante ins Exil zu gehen Im Gegensatz zu anderen Stadtstaaten gelang es in der Folge auch wegen der demokratischen Verfassung in Florenz zunachst keiner Familie ubermachtig zu werden Allerdings wurde die Verfassung durch Sonderbehorden oder Kommissionen mit besonderen Kompetenzen teilweise eingeschrankt Auch begannen vermogende Familien ein Klientelsystem aufzubauen Mit Hilfe ihrer Anhanger konnten diese die stadtischen Gremien zu ihren Gunsten beeinflussen Die florentinische Republik begann bereits im Spatmittelalter andere Stadte zu erwerben Darunter waren Prato 1351 Volterra 1361 Arezzo 1384 und Pisa 1405 Teilweise schlossen sich umliegende Gebiete freiwillig an Dabei spielte die Furcht vor der Expansion der Visconti eine Rolle So begab sich Pistoia unter den Schutz von Florenz Von besonderer strategischer Bedeutung war der Erwerb von Arezzo das die Strasse in Richtung Suden beherrschte Diese Stadt wie auch Pisa wurde durch Kauf erworben Allerdings wehrten sich die Einwohner Pisas und mussten erst in einer langen Belagerung besiegt werden Ein erster Abschluss des Aufbaus eines Territoriums war 1441 erreicht als Florenz ein Bundnis mit Lucca fur funfzig Jahre abschloss Ein grosser Teil der Toskana mit Ausnahme vor allem von Siena unterstand damit Florenz Militarisch bediente sich die Stadt bereits fruh Soldnern auch weil die militarische Neigung der wohlhabenden Einwohner gering war und die zugehorigen Gebiete fur die Stellung von Truppen zu klein In Krisenzeiten unterstellte man sich notgedrungen dem Schutz etwa des Konigreichs Neapel Die Stadt Florenz zahlte zu Beginn des 14 Jahrhunderts etwa 100 000 Einwohner Das beherrschte Land hatte im 15 Jahrhundert etwa 1 Million Einwohner Es war vor allem durch die Textilproduktion reich geworden Die Florentiner Banken suchten ihresgleichen in Europa und auch der Fernhandel bluhte Das Schulwesen war fur zeitgenossische Verhaltnisse vorbildlich Aufstieg der Medici Lorenzo il Magnifico Zu Beginn des 15 Jahrhunderts standen sich vor allem die Anhanger der Familien Albizzi und die der Medici gegenuber Die Medici die durch Bankgeschafte reich geworden waren setzten sich durch Auch wenn die demokratischen Institutionen bestehen blieben beherrschten Cosimo de Medici und seine Nachfolger de facto die Stadt Ihnen gelang es mit einer ausgepragten Sozialpolitik die Masse der Bevolkerung hinter sich zu bringen Allmahlich entwickelte sich daraus eine offene Herrschaft Lorenzo il Magnifico heiratete eine Frau aus dem Adelsgeschlecht der Orsini und die Bankgeschafte wurden vernachlassigt Der Abstand zwischen der Familie und ihren Klienten wuchs Im April 1478 kam es dann zu einem Mordanschlag auf Giuliano di Piero de Medici und Lorenzo il Magnifico hinter dem die konkurrierende Familie Pazzi Pazzi Verschworung und hochrangige kirchliche Kreise steckten Selbst Papst Sixtus IV war darin verwickelt Der Anschlag wurde als Tyrannenmord stilisiert und sollte einen Aufstand gegen die Medici auslosen Als bekannt wurde dass Lorenzo den Anschlag uberlebt hatte wandte sich die Menge gegen die Verschworer und einige von ihnen darunter auch Erzbischof Francesco Salviati von Pisa wurden getotet Der Papst exkommunizierte Lorenzo wegen angeblichen Bischofsmords uber die Stadt wurde das Interdikt verhangt und es kam sogar zum Krieg ohne dass der Papst Erfolg gehabt hatte Die Medici hatten sich an der Macht behauptet Lorenzo fuhr eine Politik des aussenpolitischen Ausgleichs Obwohl Cosimo und Lorenzo in ihrer Personlichkeit sehr unterschiedlich waren wurden sie doch beide zu Forderern der Kunst und Wissenschaft Die Medici waren Mazene grossen Stils und machten Florenz zu einer der Metropolen der Renaissance Zu den von ihnen Geforderten gehorten unter anderem Verrocchio Botticelli und Michelangelo Durch die platonische Akademie und die Biblioteca Medicea Laurenziana machten sie Florenz auch zu einem Zentrum des Humanismus Entstehung des Herzogtums Toskana Alessandro de Medici war erster Herzog der Toskana Nach dem Tod Lorenzos 1492 ubernahm sein Sohn Piero die Regierung Sowohl nach innen gegenuber erstarkenden konkurrierenden Familien aber auch nach aussen gegenuber Frankreich das seine Position in Italien auszubauen begann verhielt er sich wenig geschickt Weil er der Armee des franzosischen Konigs 1494 Livorno und Pisa uberliess wurde er von der Opposition in Florenz gesturzt Durch die Niederlage Frankreichs wurde auch Florenz geschwacht und verlor Pisa das es erst 1509 zuruckgewann Im Inneren gab es Streit zwischen verschiedenen Parteien Savonarola versuchte eine Theokratie aufzubauen Seine Gegner setzten sich schliesslich durch und er wurde 1498 hingerichtet Erst 1512 1513 setzten die Spanier die Restauration der Medici durch Offiziell wurde die Regierung von Giuliano geleitet Hinter ihm stand jedoch der Kardinal Giovanni bis dieser 1513 zum Papst Leo X gewahlt wurde An seine Stelle trat in Florenz Lorenzo di Piero de Medici Dieser setzte eine Verfassungsreform um und regierte ab 1519 als Capitano generale della Republica Im Jahr 1526 trat Florenz der Heiligen Liga von Cognac gegen Karl V bei Nach dem Sacco di Roma kam es zum Aufstande der Gegner der Medici An die Stelle ihrer Herrschaft trat erneut die Republik Um den Papst Clemens VII aus dem Haus Medici auf seine Seite zu ziehen versprach ihm der Kaiser unter anderem die Wiederherstellung der Herrschaft der Medici Allerdings erwies sich dies als nicht so einfach Der Kaiser stiess in Florenz auf harten Widerstand Erst nach langen Kampfen gelang es kaiserlichen und papstlichen Truppen 1530 die Stadt einzunehmen Die Herrschaft ubernahm Alessandro de Medici Dieser wurde zum Herzog der Toskana erhoben und heiratete 1536 eine Tochter des Kaisers Aus der Republik war endgultig eine Monarchie geworden die zudem unter dem Einfluss des Hauses Habsburg stand Ein von Frankreich unterstutzter Aufstand gegen die Medici im Jahr 1536 hatte keinen langfristigen Erfolg Dem ermordeten Herzog Alessandro folgte Cosimo Dieser wurde vom Kaiser zum erblichen Herzog erklart und naherte sich den Oberschichten an Reiterstatue des Cosimo I de Medici Im Zuge der Kriege um die Vorherrschaft in Italien zwischen Karl V und Frankreich gelang es Cosimo das Staatsgebiet so zu erweitern dass es fast die gesamte heutige Toskana umfasste Insbesondere gelang es Siena und dessen zugehoriges Gebiet zu erwerben Der Papst erhob 1569 das Herzogtum zum Grossherzogtum Ein Grund war dass Cosimo ein Angebot der Einwohner von Korsika ausschlug ihr Konig zu werden befand sich die Insel doch zumindest theoretisch noch in Lehnsabhangigkeit vom Papst Der Grossherzogstitel war bislang nicht gebrauchlich Weil Florenz lange auf seiner kommunalen Verfassung beharrt hatte kam es verschiedentlich zu Spannungen mit den unterworfenen Stadten Diese wurden erst beigelegt als Cosimo der Jungere 1555 das Burgerrecht von Florenz auf alle beherrschten Stadte ausdehnte Dahinter steckte aber auch die Absicht eine Abhangigkeit der Toskana vom Papst zu konstruieren Cosimo sah in dem Streben nach dem papstlichen Titel ein Mittel in starkerem Masse unabhangig von Habsburg zu werden Kaiser Maximilian II der dadurch die Zugehorigkeit der Toskana zu Reichsitalien in Frage gestellt sah protestierte entschieden und erst nach Jahren des Streits kam es zu einer Einigung Der Nachfolger Cosimos Ferdinando I de Medici durfte zwar den Titel eines Grossherzogs behalten musste aber dem Kaiser den Lehnseid leisten Erst jetzt entwickelte sich aus der Stadtrepublik der toskanische Staat Florenz wurde vom Baumeister Giorgio Vasari zur Hauptstadt ausgebaut Den Abschluss bildete 1560 der Palazzo degli Uffizi Die alten florentinischen kommunalen Amter blieben zwar bestehen aber die tatsachliche Herrschaft lag neben dem Herzog bei einem kleinen Staatsrat practica secreta Dem Gremium unterstand auch die an Umfang gewinnende Burokratie In dieser hatten die Vertreter der Provinzen ein wachsendes Gewicht Allerdings war der Wandel von der Stadtkommune hin zum mehr und mehr absolutistisch regierten Staat mit Nachteilen verbunden Die Vitalitat des Stadtstaates ging tendenziell verloren Wirtschaftlich entwickelte sich Florenz an der Wende zum 17 Jahrhundert von einer Handels und Gewerbemetropole hin zu einer Residenzstadt in der Grundbesitzer und die Verwaltung den Ton angaben Das insgesamt absolutistische Regime blieb auch unter den wenig bedeutenden Nachfolgern Cosimos bestehen Bis zum Ende der Medici Ferdinand I de Medici in seiner Zeit als Kardinal Cosimo dankte 1574 zu Gunsten seines Sohnes Francesco ab Ihm folgte von 1587 bis 1609 Ferdinando I Die Sohne Cosimos versuchten einen Kurs zwischen den Grossmachten Spanien und Frankreich zu steuern Die Grossherzoge versuchten auch dem wirtschaftlichen Niedergang etwa durch den Ausbau des Hafens von Livorno entgegenzuwirken Ferdinando grundete den Stephansorden mit der Aufgabe den Seehandel vor den Ubergriffen der Barbaresken zu schutzen Die toskanischen Kriegsschiffe griffen Annaba im heutigen Algerien an und ein Jahr spater errangen sie einen Sieg gegen eine osmanische Flotte Immer deutlicher wandelte sich das Land aber zur Agrarregion Seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wurden Sumpfe trockengelegt und bislang brachliegendes Land urbar gemacht Die Nachfolge von Ferdinando I trat 1609 dessen Sohn Cosimo II an Dieser erwies sich als wenig fahig Nach dessen Tod im Jahr 1621 wurde das Land von seiner Mutter Christine von Lothringen und seiner Frau Maria Magdalena von Osterreich regiert ehe 1628 Ferdinand II die Regierung antrat Obwohl durchaus fahig konnte auch er den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten Ihm folgten Cosimo III 1670 1723 und nach diesem Gian Gastone Dieser war kinderlos und mit ihm starb die Herrscherfamilie der Medici 1737 aus Haus Osterreich Lothringen Pietro Leopoldo der spatere Kaiser Leopold II als Grossherzog von Toskana Als Herzog Franz Stephan Francesco Stefano von Lothringen 1736 Erzherzogin Maria Theresia von Osterreich heiratete musste er auf Druck Frankreichs seine Stammlande gegen die Anwartschaft auf die Toskana abtauschen Der letzte Medici Gian Gastone suchte vergeblich zu verhindern dass nach seinem Tod 1737 Kaiser Karl VI das Grossherzogtum als heimgefallenes Reichslehen seinem Schwiegersohn verlieh Nach dem Frieden von Wien nahm Franz Stephan die Toskana 1738 in Besitz und setzte den Fursten von Craon als Regenten ein Er selber hielt sich nur 1739 kurz mit seiner Gattin im Grossherzogtum auf Dieses wurde von einer Reihe auslandischer Beamter regiert die zwar einige Reformen durchfuhrten aber das Land vor allem als Geldquelle fur den Grossherzog und spateren Kaiser Franz I fur die Kriege Maria Theresias sowie fur sich selber behandelten Als Franz Stephan 1765 starb uberliess sein Sohn Kaiser Joseph II die Regierung der Toskana seinem nachstjungeren Bruder Peter Leopold Pietro Leopoldo Dieser residierte dauerhaft in Florenz und gilt als einer der Reformfursten des 18 Jahrhunderts Er ersetzte die meisten Auslander in der Regierung durch Einheimische gab auf Vorschlag des Sienesen Sallustio Bandini den Handel mit Lebensmitteln und Textilien frei forderte die Landwirtschaft und liess Marschland kultivieren Er hob die Steuerprivilegien des Adels auf reformierte Justiz und Verwaltung schaffte die Folter und als erster Herrscher die Todesstrafe ab und ersetzte das stehende Heer durch eine Burgermiliz Er beschrankte die Macht des Klerus hob Kloster auf zog Kirchenguter ein und lehnte die Einmischung des Papstes ab Auch spielte er mit dem Gedanken dem Land eine Verfassung zu gewahren fuhrte diesen Plan jedoch nicht aus Andererseits war Peter Leopold misstrauisch auch gegenuber seinem Bruder in Wien und seine teutonische Starrheit unpopular Viele seiner Reformen vor allem jene auf kirchlichem Gebiet stiessen in konservativen Kreisen auf Widerstand Nach dem Tod Josephs II wurde Peter Leopold 1790 Regent des osterreichischen Staatenverbands und als Leopold II Kaiser Bei diesem Anlass ubertrug er die Toskana als erbliches Eigentum seinem zweiten Sohn Ferdinand III Ferdinando III der dort geboren und aufgewachsen war Damit wurde das Grossherzogtum zu einer Sekundogenitur des Hauses Osterreich Lothringen Habsburg Lothringen Toskana die mit Unterbrechungen bis 1859 bestand Revolutionszeit und napoleonische Ara Pinien pragen das Landschaftsbild Wahrend der franzosischen Revolutionskriege versuchte Ferdinand III Neutralitat zu bewahren um fremde Invasionen zu vermeiden aber 1799 zog eine franzosische Truppe in Florenz ein und wurde von einer kleinen Zahl Republikaner willkommen geheissen Der Grossherzog musste fliehen ein Freiheitsbaum wurde gepflanzt und eine provisorische Regierung aus Franzosen rief eine Etrurische Republik aus Die grosse Masse des Volks war vom unreligiosen Charakter des neuen Regimes allerdings entsetzt und eine Konterrevolution die von Papst Pius VII den Anhangern des Grossherzogtums und dem Klerus geschurt wurde brach in Arezzo aus Banden bewaffneter Bauern zogen mit dem Ausruf Viva Maria durch das Land und vertrieben die Franzosen nicht ohne Graueltaten zu begehen Mit der Hilfe der Osterreicher die der Unordnung ein Ende setzten wurde Florenz besetzt und eine Regierung im Namen des abwesenden Grossherzogs Ferdinand gebildet Nach Napoleons Sieg bei Marengo kehrten die Franzosen jedoch mit einem grossen Heer zuruck zerstreuten die Banden und besetzten Florenz erneut Oktober 1800 Auch sie begingen Graueltaten und plunderten Kirchen aber sie wurden herzlicher als zuvor vom Volk empfangen Joachim Murat spater Konig von Neapel veranlasste die Bildung einer provisorischen Regierung die zwischenzeitlich noch einmal von einer grossherzoglichen abgelost wurde Durch den Frieden von Luneville 1801 musste die habsburgische Sekundogenitur jedoch scheinbar endgultig auf die Toskana verzichten Der bisherige Grossherzog Ferdinand wurde im Vertrag von Paris 1802 zunachst mit dem Herzogtum Salzburg das die Nachfolge des sakularisierten Erzstifts Salzburg antrat 1805 in neuerlichem Landertausch mit dem neugeschaffenen Grossherzogtum Wurzburg ebenfalls einem fruheren Furstbistum innerhalb Deutschlands entschadigt und auf diese Weise doch noch ein Vasall Napoleons mit dem er fortan bis 1814 verlasslich zusammenarbeitete Die Toskana hingegen wurde von Napoleon 1801 dem Herrschaftsgebiet der damals mit ihm verbundeten spanischen Bourbonen zugeteilt indem der Erbprinz des von den Franzosen beanspruchten bourbonischen Herzogtums Parma als Ludwig I zum Konig von Etrurien erhoben wurde Der neue Konig faktisch ebenfalls ein machtloser franzosischer Vasall starb bereits 1803 Sein minderjahriger Sohn Karl Ludwig der spatere Herzog von Lucca bzw Parma wurde als Ludwig II zum Konig proklamiert fur den seine Mutter Maria Luisa von Spanien 1782 1824 die Regentschaft fuhrte Bereits im Dezember 1807 endete diese Bourbonen Episode in der Toskana Die Konigin Regentin musste auf franzosischen Druck hin abdanken und ging mit ihrem Sohn nach Spanien die Toskana wurde Teil des franzosischen Kaiserreiches und erhielt 1809 Napoleons Schwester Elisa Baciocchi zur Generalgouverneurin die ehrenhalber den Titel einer Grossherzogin von Toskana fuhren durfte Anders als in anderen italienischen Staaten stellte sich in der Toskana heraus dass diese aufgrund der aufgeklarten Reformen Peter Leopolds der europaweiten napoleonischen Reformarbeit kaum bedurfte Der Belastung durch Steuern und Wehrpflicht die im desastrosen Russlandfeldzug von 1812 13 kulminierte standen daher kaum Vorteile gegenuber Daher fiel es dem Lande im Unterschied zu anderen leicht dass Napoleon 1814 sturzte und der fruhere Habsburger Herrscher zuruckkehrte Restauration 10 Quattrini der Toskana von 1853 Wertseite10 Quattrini WappenseiteHalber Paolo des Grossherzogtums Toskana von 1853 AversHalber Paolo des Grossherzogtums Toskana von 1853 Revers Der im April 1814 wiedereingesetzte habsburgische Grossherzog Ferdinand III rachte sich an den zahlreichen Kollaborateuren in Adel und Burgertum nicht sondern betrieb erneut eine gemassigte liberalkonservative Politik die sich vorteilhaft von der Reaktion in zahlreichen Nachbarstaaten Italiens abhob Dieser Linie blieb auch sein Sohn und Nachfolger Leopold II 1824 1859 treu In den 1820er Jahren war Toskana ein wichtiges intellektuelles Zentrum Italiens und damit auch ein gemassigt oppositionelles Sammelbecken Im Jahr 1825 wurde das Munzsystem teilweise auf das Dezimalsystem umgestellt 100 Quattrini galten nun 1 Fiorino zehn Paoli galten vier Fiorini Auch an der liberalen Reformpolitik der Jahre 1847 48 beteiligte sich der Grossherzog sehr zum Unwillen der Wiener Regierung Die radikale Revolution von 1849 welche die Monarchie zeitweilig abschaffte und den Herrscher in die osterreichischen Arme trieb anderte dies grundlegend In den letzten zehn Jahren seiner Regierung war Leopold allein schon durch eine starke osterreichische Militarbesatzung strikt der Politik seines kaiserlichen Verwandten Franz Joseph I unterworfen Anschluss an Italien Letzter Grossherzog Ferdinand IV Als die osterreichischen Armeen 1859 den verbundeten Truppen Frankreichs Napoleons III und des die Einheit Italiens propagierenden Konigreichs Sardinien Piemont unterlagen vgl auch Risorgimento brach auch die Herrschaft der einstmals so beliebten toskanischen Habsburger zusammen Die Abdankung des Grossherzogs zugunsten seines Sohnes Ferdinand IV 1859 vermochte daran nichts mehr zu andern Dieser wurde im Sommer 1859 von der provisorischen Regierung abgesetzt und seine Versuche dies durch Kontakte zu Napoleon III moglicherweise doch noch zu andern verhinderten den formellen Anschluss der Toskana an Sardinien im Jahre 1860 nicht Seit 1861 gehorte sie zum vereinigten Konigreich Italien als dessen provisorische Hauptstadt Florenz fur einige Jahre bis zur Einnahme Roms 1870 fungieren durfte Im selben Jahre verstarb der gesturzte Grossherzog Leopold II im osterreichischen Exil Sein Sohn der formell letzte Grossherzog Ferdinand IV der faktisch nie regiert hatte lebte bis zu seinem Tode 1908 hauptsachlich im osterreichischen Salzburg das bereits seinem Grossvater einmal als Exil hatte dienen mussen Herzoge und Grossherzoge der ToskanaHerzoge von Florenz Medici 1531 1537 Alessandro de Medici 1537 1569 Cosimo I de MediciGrossherzoge der Toskana Medici 1569 1574 Cosimo I de Medici 1574 1587 Francesco I de Medici 1587 1609 Ferdinando I de Medici 1609 1621 Cosimo II de Medici 1621 1670 Ferdinando II de Medici 1670 1723 Cosimo III de Medici 1723 1737 Gian Gastone de MediciGrossherzoge der Toskana Habsburg Lothringen 1737 1765 Franz II Stephan Francesco Stefano di Lorena 1765 1790 Leopold I Pietro Leopoldo d Asburgo Lorena 1790 1801 Ferdinand III Ferdinando III d Asburgo Lorena Konige von Etrurien Bourbon Parma 1801 1803 Ludwig I Lodovico oder Luigi di Borbone 1803 1807 Karl Ludwig Carlo Lodovico oder Luigi di Borbone Grossherzoge der Toskana Bonaparte 1808 1814 Elisa Titular Grossherzoge von Toskana Habsburg Lothringen 1814 1824 Ferdinand III Ferdinando III d Asburgo Lorena erneut 1824 1849 Leopold II Leopoldo II d Asburgo Lorena 1849 Republik 1849 1859 Leopold II erneut 1859 1860 Ferdinand IV Ferdinando IV d Asburgo Lorena Annexion durch das Konigreich Sardinien Piemont der formelle Titel des Grossherzogs von Toskana ging an die Kaiser von Osterreich die ihn bis 1918 in ihrem Titel fuhrten 1860 1916 Franz Joseph I Kaiser von Osterreich Apostolischer Konig von Ungarn etc 1916 1918 Karl Kaiser von Osterreich I Apostolischer Konig von Ungarn IV etc Siehe auchCrazia Munze silberne Scheidemunze im Grossherzogtum Toskana Crazia italienisches Langenmass im Grossherzogtum ToskanaLiteraturFurio Diaz Luigi Mascilli Migliorini Carlo Mangio Il Granducato di Toscana I Lorena dalla Reggenza agli anni rivoluzionari Storia d Italia Vol 13 T 2 UTET Turin 1997 ISBN 88 02 05157 7 Ferdinand J Mussinan Das Grossherzogthum Toskana geschichtlich geographisch und statistisch betrachtet Weiss Munchen 1844 Digitalisat Alfred von Reumont Geschichte Toscana s seit dem Ende des florentinischen Freistaates F A Perthes Erster Theil Die Medici 1530 1737 Gotha 1876 Digitalisat Zweiter Theil Geschichte Toscana s unter dem Hause Lothringen Habsburg 1737 1859 Gotha 1877 WeblinksCommons Grand Duchy of Tuscany Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseThomas Frenz Italien im Mittelalter In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 105 Thomas Frenz Italien im Mittelalter In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 106 Rudolf Lill Das Italien der Hoch und Spatrenaissance In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 133 Reinhold Schumann Geschichte Italiens Stuttgart u a 1983 S 107f Giuliano Procacci Geschichte Italiens und der Italiener Munchen 1989 S 70 Giuliano Procacci Geschichte Italiens und der Italiener Munchen 1989 S 69 Thomas Frenz Italien im Mittelalter In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 106 109 Rudolf Lill Das Italien der Hoch und Spatrenaissance In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 134 Rudolf Lill Das Italien der Hoch und Spatrenaissance In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 142 144 Rudolf Lill Das Italien der Hoch und Spatrenaissance In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 148 Rudolf Lill Das Italien der Hoch und Spatrenaissance In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 154 158 Giuliano Procacci Geschichte Italiens und der Italiener Munchen 1989 S 140 Reinhold Schumann Geschichte Italiens Stuttgart u a 1983 S 139 Karl Otmar von Aretin Das Reich Friedensgarantie und europaisches Gleichgewicht 1648 1806 Stuttgart 1986 S 103 Rudolf Lill Das Italien der Hoch und Spatrenaissance In Wolfgang Altgeld Rudolf Lill Kleine Italienische Geschichte Stuttgart 2004 S 159 Giuliano Procacci Geschichte Italiens und der Italiener Munchen 1989 S 140f Kunst und Geschichte von Florenz Florenz 2005 S 126 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 716 Teildigitalisat Gunter Schon Jean Francois Cartier Weltmunzkatalog 19 Jahrhundert Vorbemerkung bei Grossherzogtum Toskana Siehe zur gesamten Frage Bernd Braun Das Ende der Regionalmonarchien in Italien Abdankungen im Zuge des Risorgimento In Susan Richter Dirk Dirbach Hrsg Thronverzicht Die Abdankung in Monarchien vom Mittelalter bis in die Neuzeit Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2010 S 254 257 Normdaten Geografikum GND 4119667 3 GND Explorer lobid OGND AKS