Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Grönländisch auch Kalaallisut kaˈlaːɬːisut ist die alleinige Amtssprache in Grönland einem autonomen Bestandteil des Kön

Grönländische Sprache

  • Startseite
  • Grönländische Sprache
Grönländische Sprache
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Grönländisch (auch Kalaallisut [kaˈlaːɬːisut]) ist die alleinige Amtssprache in Grönland, einem autonomen Bestandteil des Königreichs Dänemark. Die Sprache wird von etwa 50.000 bis 60.000 Menschen in Grönland und Dänemark gesprochen.

Grönländisch (Kalaallisut)

Gesprochen in

Gronland Grönland
Danemark Dänemark
Sprecher 50.000–60.000
Linguistische
Klassifikation
  • Eskimo-aleutisch
    Eskimosprachen
    Inuitsprachen
    Grönländisch
Offizieller Status
Amtssprache in Gronland Grönland
Nordischer Rat
Sonstiger offizieller Status in Danemark Dänemark
Sprachcodes
ISO 639-1

kl

ISO 639-2

kal

ISO 639-3

kal

Grönländisch gehört zu den Inuitsprachen und ist die östlichste und auch die meistgesprochene Sprache der im Westen bis nach Sibirien reichenden eskimo-aleutischen Sprachfamilie. Das markanteste Merkmal, das das Grönländische von den anderen eskimo-aleutischen Sprachen unterscheidet, ist die vollständige Assimilation sämtlicher Konsonantencluster. Grönländisch zeichnet sich wie alle Sprachen dieser Sprachfamilie durch seinen stark polysynthetischen Aufbau aus, der sehr lange Wörter bis hin zu Einwortsätzen ermöglicht, sowie dadurch, eine Ergativsprache zu sein. Grönländisch verfügt über acht teils sehr verschiedene Dialekte, die in drei Hauptdialekte gegliedert werden. Die Standardsprache des Grönländischen gründet auf dem Dialekt, der in der Hauptstadt Nuuk gesprochen wird.

Die Lehre und Forschung der grönländischen Sprache ist Teil der Eskimologie.

Von der grönländischen Sprache zu unterscheiden ist das der mittelalterlichen skandinavischen Siedler im arktischen Raum (Grænlendingar), eine ausgestorbene nordgermanische Sprache.

Sprachbezeichnungen

Die grönländische Sprache ist unter zahlreichen Bezeichnungen bekannt. Gemeint ist dabei genau die Sprache, die in Grönland gesprochen wird. Häufig wird Inuktitut als Oberbegriff für die Inuitsprachen verwendet, obwohl diese Bezeichnung eigentlich nur auf die in Ostkanada gesprochene Sprache zutrifft. Vor allem im englischsprachigen Raum werden häufig fälschlicherweise die Begriffe (grönländisches) Eskimo und (grönländisches) Inuit verwendet, obwohl Eskimo und Inuit lediglich ethnische Bezeichnungen sind.

Die grönländische Eigenbezeichnung Kalaallisut ist der Äquativ (Vergleichsform) des Worts kalaaleq und bedeutet somit wörtlich „wie ein Grönländer“. Man geht davon aus, dass die Eigenbezeichnung der Grönlander Kalaallit ein Lehnwort aus dem ist und von skrælingar abstammt, der Bezeichnung der mittelalterlichen Grænlendingar für die Ureinwohner Nordamerikas und damit auch Grönlands.

Verwandtschaft und Verbreitung

Grönländisch gehört zu den eskimo-aleutischen Sprachen und ist innerhalb der Eskimosprachen die östlichste der Inuitsprachen Nordamerikas. Anfang des 21. Jahrhunderts schätzte man, dass die eskimo-aleutischen Sprachen rund 90.000 Sprecher hatten, von denen die grönländischen Sprecher mehr als die Hälfte ausmachten. Die genaue Zahl an Sprechern ist unbekannt. In Grönland sprechen vermutlich rund 45.000 der etwa 55.000 Einwohner Grönländisch. Dazu kommt ein großer Teil der rund 15.000 nach Dänemark ausgewanderten Grönländer, sodass die Gesamtzahl an Sprechern zwischen 50.000 und 60.000 Personen liegen dürfte.

Es wurde bisher erfolglos versucht, eine Verwandtschaft des Grönländischen über das Eskimo-Aleutische mit Indianersprachen in Kanada und den Vereinigten Staaten, mit Ainu, paläosibirischen Sprachen, Turk- oder Altaisprachen oder sogar den indogermanischen Sprachen herzuleiten.

Dialekte

Gliederung

Das Grönlandische wird in drei Hauptdialekte eingeteilt: Westgrönländisch (Kitaamiusut), Ostgrönländisch (Tunumiisut) und Inuktun (Avanersuarmiusut). Als Standardvarietät gilt der unter anderem in der Hauptstadt Nuuk gesprochene Unterdialekt des Westgrönländischen. Dieser ist vergleichsweise archaisch und diente unter anderem Samuel Kleinschmidt als Grundlage seiner 1851 erschienenen grönländischen Grammatik, die in den folgenden Jahrzehnten gemeinsam mit seinem Wörterbuch dafür sorgte, dass dieser Dialekt zum Standard wurde.

 
 
 
 
 
 
Grönländisch (Kalaallisut)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Inuktun (Nordgrönländisch)
 
Kitaamiusut (Westgrönländisch)
 
Tunumiisut (Ostgrönländisch)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nordwestgrönländisch
 
Zentralwestgrönländisch (Standard)
 
Südgrönländisch
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Upernavik-Dialekt
 
Kangaatsiaq-Uummannaq-Dialekt
 
Paamiut-Dialekt
 
Nanortalik-Narsaq-Qaqortoq-Dialekt
 
Kap-Farvel-Dialekt

Das Nordgrönländische ähnelt mehr dem in Ostkanada gesprochenen Inuktitut als der Standardvarietät. Das Ostgrönländische weist ebenfalls starke Abweichungen auf. Das Westgrönländische gliedert sich neben dem als Standard fungierenden Zentralwestgrönländischen in Nordwestgrönländisch und Südgrönländisch. Das Nordwestgrönländische kann wiederum in zwei Unterdialekte gegliedert werden. Der nördliche Teil, der Upernavik-Dialekt, wird im Distrikt Upernavik gesprochen und hat deutliche Einflüsse aus dem Ostgrönländischen. Der südliche Teil, der Kangaatsiaq-Uummannaq-Dialekt, wird in der gesamten Diskobucht und im Distrikt Uummannaq gesprochen. Das Zentralwestgrönländische wird außer in Nuuk auch im Distrikt Sisimiut und im Distrikt Maniitsoq gesprochen. Das Südgrönländische ist ebenfalls vom Ostgrönländischen beeinflusst und lässt sich in drei Unterdialekte aufteilen. Der nördlichste Unterdialekt, der Paamiut-Dialekt, wird von Qeqertarsuatsiaat im Norden bis nach Arsuk im Süden gesprochen. Der größte Unterdialekt wird mit einer kleinen Ausnahme in der gesamten Kommune Kujalleq gesprochen, die aus den Distrikten Qaqortoq, Narsaq und Nanortalik besteht, weshalb er Nanortalik-Narsaq-Qaqortoq-Dialekt genannt wird. Lediglich in den südlichsten beiden Dörfern Grönlands wird der Kap-Farvel-Dialekt gesprochen, der die größten Gemeinsamkeiten mit dem Ostgrönländischen aufweist. Geübte Hörer sollen sogar Sprecher nach ihrem Herkunftsort unterscheiden können, was eine noch viel genauere Unterteilung in „Dorfdialekte“ voraussetzen würde.

Mangels genauer Angaben für die Sprecher der einzelnen Dialekte sind zur Einordnung die Einwohnerzahlen der jeweiligen Gebiete angegeben:

Dialekt Gebiet ungefähre Einwohnerzahl (2023)
Inuktun Distrikt Qaanaaq 750
Upernavik-Dialekt Distrikt Upernavik 2.700
Kangaatsiaq-Uummannaq-Dialekt Distrikte Uummannaq, Qeqertarsuaq, Ilulissat, Qasigiannguit, Aasiaat, Kangaatsiaq 13.500
Zentralwestgrönländisch Distrikte Sisimiut, Maniitsoq, Nuuk (teilweise) 28.800
Paamiut-Dialekt Distrikte Nuuk (teilweise), Paamiut 1.400
Nanortalik-Narsaq-Qaqortoq-Dialekt Distrikte Qaqortoq, Narsaq, Nanortalik (teilweise) 6.100
Kap-Farvel-Dialekt Distrikt Nanortalik (teilweise) 150
Tunumiisut Distrikte Ammassalik, Ittoqqortoormiit 3.100

Isoglossen

Die wichtigste Isoglosse der grönländischen Dialekte ist diejenige, welche die u-Dialekte von den i-Dialekten unterscheidet. In zahlreichen Positionen ist ein etymologisches /u/ in den i-Dialekten zu einem /i/ geworden. Ursprünglich war Westgrönländisch ein u-Dialekt, während Ostgrönländisch ein i-Dialekt war. Durch Völkerwanderungen und den damit verbundenen Sprachkontakt wurden die nördlichsten und südlichsten Dialekte des Westgrönländischen auch zu i-Dialekten. Inuktun hat als einziger Dialekt keine Vokal- und Konsonantenassimilation. Im Nordwestgrönländischen und im Südgrönländischen sind /t͡ːs/ und /tː/ vor /a/ und /u/ zusammengefallen. Das Ostgrönländische zeichnet sich durch die Nasalierung und Schwund stimmhafter Frikative, die stimmloser Frikative und die Frikativierung der Plosive aus. Diese Phänomene haben sich teils auch in die westgrönländischen Dialekte ausgebreitet.

Die folgende Tabelle zeigt die bedeutendsten unterscheidenden Eigenschaften der einzelnen Dialekte.

Merkmal Inuktun Upernavik-
Dialekt
Kangaatsiaq-
Uummannaq-
Dialekt
Zentralwest-
grönländisch
Paamiut-
Dialekt
Nanortalik-
Narsaq-
Qaqortoq-
Dialekt
Kap-Farvel-
Dialekt
Tunumiisut
u-Dialekt + − + + − − − −
Vokal- und Konsonantenassimilation − + + + + + + +
tsa/tsu-Dialekt + − − + − − − +
zwei s-Qualitäten − − + + + − − −
starke Konsonantenwechsel im Vergleich zum Standard − − − − − − + +
Geminatenkürzung nach Langvokal − − − − − + + −

Vor allem die drei Hauptdialekte sind so unterschiedlich, dass ein gegenseitiges Verständnis von Kitaamiut, Tunumiit und Inughuit ohne Kenntnis der anderen Sprachen nur mit Mühe oder gar nicht möglich ist und wenn, dann lediglich in einem Grad, wie es auch auf die anderen Inuitsprachen zutrifft.

Die nichtwestlichen Dialekte des Grönländischen spielen in der Schriftlichkeit keine Rolle und werden lediglich gesprochen. Es existieren beispielsweise keine Schulbücher auf Nord- oder Ostgrönländisch.

Geschichte

Die Frühgeschichte des Grönländischen mit der Entwicklung aus den Inuitsprachen und Dialektentstehung ist unbekannt. Da die Sprache vor dem 18. Jahrhundert nicht verschriftlicht wurde, sind keine eigenen Überlieferungen vorhanden. Die ersten Aufzeichnungen über die Sprache stammen von Grönländerinnen, die im 17. Jahrhundert auf ein dänisches Expeditionsschiff verschleppt worden waren.

Dennoch hat man einige Theorien über die Sprachsituation in der grönländischen Ur- und Frühgeschichte aufgestellt. Man geht davon aus, dass die Paläoeskimos noch ein Ur-Eskimo-Aleutisch sprachen. Mit der Einwanderung der Neoeskimos um das 13. Jahrhundert herum verschwanden bisherige Kulturen und damit auch deren Sprache. Die neue Bevölkerungsgruppe besiedelte innerhalb kürzester Zeit ganz Grönland, das zu dieser Zeit noch von den europäischen Grænlendingar bewohnt war. Dabei bewegte sich eine Bevölkerungswelle von Nordwesten aus über die Nordküste die Ostküste entlang und die andere die Westküste nach Süden. Durch die Trennung beider Gruppen entstanden die beiden Dialekte Ost- und Westgrönländisch. Nordöstlich von Kap Farvel trafen beide Gruppen etwa um 1400 wieder aufeinander, sodass sich dort heute die Dialektgrenze zieht. Im 17. und 18. Jahrhundert kam eine weitere Einwanderungswelle aus Kanada, von der die Inughuit abstammen, wodurch auch der nordgrönländische Dialekt entstand.

1721 begann die Missionierung und Kolonialisierung Grönlands durch den norwegischen Pfarrer Hans Egede. Dieser legte großen Wert darauf, die Kalaallit in ihrer eigenen Sprache zum Christentum zu bekehren. Er erlernte daher selbst Grönländisch, ebenso wie seine Söhne, vor allem Poul Egede. Beide übersetzten Bibeltexte ins Grönländische, und Poul verfasste 1750 schließlich das erste Wörterbuch und 1760 auch eine Grammatik. Die Sprache wurde genutzt und war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Seit der Gründung von Grønlands Seminarium im Jahr 1845 fand der Unterricht dort auf Grönländisch statt. 1861 erschien erstmals mit der Atuagagdliutit eine Zeitung in Grönland, durch die grönländischer Lesestoff auch für eine breitere Bevölkerungsschicht zur Verfügung stand. 1851 hatte Samuel Kleinschmidt die erste offizielle Rechtschreibung festgelegt. Auch der Schulunterricht war ausschließlich grönländischsprachig, obwohl das Land seit Auflösung der norwegisch-dänischen Union im Jahr 1814 eine dänische Kolonie war und viele Dänen im Land verkehrten. 1914 erschien mit Singnagtugaĸ von Mathias Storch der erste grönländische Roman.

1953 wurde Grönland dekolonisiert, aber im Gegenzug verstärkte sich die Danifizierung des Landes. Die Atuagagdliutit wurde zweisprachig und an den Schulen wurde dänischer Unterricht eingeführt. Da der dänische Unterricht bewusst qualitativ hochwertiger war als der grönländische, begannen Grönländer, ihre Kinder in dänische Schulklassen zu schicken. Da auch der öffentliche Alltag zunehmend dänisch geprägt wurde, verbesserten sich die Dänischkenntnisse der Grönländer und viele junge Leute begannen sich in Dänemark weiterzubilden. Bei ihrer Rückkehr nach Grönland hatten sich ihre Kenntnisse des Grönländischen häufig drastisch verschlechtert.

Mit Einführung der Hjemmestyre im Jahr 1979, durch die Grönland autonom wurde, begann man den Prozess umzukehren. Grönländisch wurde wieder zur Hauptsprache erklärt und gefördert. Heute ist Grönländisch einzige Amtssprache in Grönland, Dänisch erste und Englisch zweite Fremdsprache.

Schrift und Alphabet

Die grönländische Sprache wird seit Beginn der Verschriftlichung mit dem lateinischen Alphabet geschrieben und nicht in Silbenschrift wie beispielsweise Inuktitut, das ein eigenes Syllabar aus der kanadischen Silbenschrift nutzt. Nachdem die ersten Missionare noch recht willkürliche Rechtschreibkonventionen nutzten, standardisierte Samuel Kleinschmidt die grönländische Orthographie in seiner 1851 erschienenen Grammatik. Diese basierte teils auf dem damaligen Lautstand, gab aber auch gezielt die morphologische Struktur der Wörter wieder. Sie enthielt eine Vielzahl von Konsonantenclustern, Diakritika und den eigenen Buchstaben ĸ. Durch den Lautwandel in den folgenden Jahrzehnten wich die gesprochene Sprache immer stärker von der geschriebenen ab, bevor die Kleinschmidtsche Rechtschreibung 1973 im Zuge der grönländischen Rechtschreibreform durch die heute übliche ersetzt wurde. Das ĸ wurde hierbei durch q ersetzt, die Diakritika wurden durch Doppeltschreibungen von Vokalen und Konsonanten ersetzt und die Konsonantencluster wurden assimiliert, wenngleich die morphologischen Strukturen der Wörter dadurch schwieriger erkennbar wurden und Wörter, die gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben wurden, nun auch schriftlich zusammenfielen.

Das Grönländische hat 18 Buchstaben zur Darstellung von Erbwörtern. 10 weitere Buchstaben dienen der Schreibung dänischer Lehnwörter. Das H tritt auf grönländisch nur in Interjektionen auf.

A (B) (C) (D) E F G (H) I J K L M N O P Q R S T U V (X) (Y) (Z) (Æ) (Ø) (Å)

Phonologie

Vokale

Im Grönländischen werden nur drei verschiedene phonemische Vokale angesetzt, die jedoch stark variieren können.

Der Vokal /a/ (geschrieben ⟨a⟩) kann je nach Kontext als [a], [æ] oder [ɛ] ausgesprochen werden, wobei ersteres die üblichste Variante ist. Der Vokal /i/ (geschrieben ⟨i⟩) wird meist als [i] realisiert, seltener als ⟨e⟩. Der Vokal /u/ (geschrieben ⟨u⟩) wird üblicherweise [u] ausgesprochen, kann aber auch als [ʉ] oder [o] realisiert werden.

Vor den Uvularen /ʁ/ und /q/ werden die drei Vokale in ihre allophonischen Varianten umgewandelt, die dann als uvularisierte Vokale bezeichnet werden. /a/ (geschrieben ⟨a⟩) wird dann als [ɑ] realisiert, /i/ (geschrieben ⟨e⟩) als [ɜ] und /u/ (geschrieben ⟨o⟩) als [ɔ]. Tatsächlich können die Kurzvokale in gesprochener Sprache alle mehr oder weniger in Richtung [ɐ] verschliffen werden. Obwohl von Allophonie gesprochen wird und traditionell nur von drei Vokalphonemen ausgegangen wird, hat der sekundäre Prozess der Assimilierung von /ʁ/ an den folgenden Konsonanten dazu geführt, dass die Realisierung des Vokals zwischen den beiden phonologisch gebundenen allophonischen Varianten bedeutungsunterscheidend ist:

allappoq „er schreibt“ ([aɬːapːɔq]) vs. allarpoq „es ist unbewölkt“ ([aɬːɑpːɔq])
kivippaa „er hebt es hoch“ ([kivipːaː]) vs. kiverpaa „er stopft es aus“ ([kivɜp:aː])
uppik „Eule“ ([upːik]) vs. orpik „Baum“ ([ɔpːik])

Ein historischer vierter Vokal /*ə/ ist im Laufe der Sprachgeschichte verschwunden und wurde je nach Kontext durch /i/, /a/ ersetzt oder ist vollständig geschwunden.

Alle Vokale treten sowohl kurz als auch lang auf. Hierbei wird die Qualität nicht geändert. Geschrieben werden Langvokale mit doppelten Buchstaben (⟨aa⟩, ⟨ee⟩, ⟨ii⟩, ⟨oo⟩, ⟨uu⟩). Die Vokalquantität ist in hohem Maße bedeutungsunterscheidend:

tappippoq „er hat gute Augen, er ist scharfsichtig“ ([tapːipːɔq]) vs. tappiippoq „er hat schlechte Augen, er ist blind“ ([tapːiːpːɔq])

Die einzigen Diphthonge /*ai/ und /*au/ wurden im Laufe der Sprachgeschichte zum Langvokal /aː/ assimiliert, mit Ausnahme des auslautenden /ai/, das als Flexionsendung dient und bedeutungsunterscheidend ist. Allerdings ist auch hier ein schleichender Übergang zu einem monophthongischen Langvokal erkennbar.

Trotz des Mangels an Diphthongen sind Hiats wie in sikuiuitsoq „Eismeer“ (wörtlich „das, das niemals eisfrei wird“) üblich. Das Wort hat aufgrund der Hiats jedoch sechs Silben und die Vokale /i/ und /u/ dürfen nicht durch ihre konsonantischen Entsprechungen /j/ und /v/ ersetzt werden, wie an folgendem Beispiel erkennbar ist:

pujorpat „wenn es qualmt“ ([pujɔpːat]) vs. puiorpat „du vergisst es“ ([puiɔpːat])

Konsonanten

Labiale Alveolare/
Palatale
Velare Uvulare
sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl.
Plosive ​[⁠p(ː)⁠]​ ​[⁠t(ː)⁠]​, ​[⁠tˢ⁠]​ ​[⁠k(ː)⁠]​ ​[⁠q(ː)⁠]​
Frikative/Approximanten/Affrikaten ​[⁠v⁠]​ ​[⁠fː⁠]​ ​[⁠j⁠]​ ​[⁠s(ː)⁠]​, ​[⁠t͡ːs⁠]​ ​[⁠ɣ⁠]​ ​[⁠çː~xː⁠]​ ​[⁠ʁ⁠]​ ​[⁠χː⁠]​
Nasale ​[⁠m(ː)⁠]​ ​[⁠n(ː)⁠]​ ​[⁠ŋ(ː)⁠]​ ​[⁠ɴː⁠]​
Laterale ​[⁠l⁠]​ ​[⁠ɬː⁠]​

Das grönländische hat etwa 18 verschiedene Konsonanten. Diese sind nicht alle phonemisch, da manche Konsonanten nur als gelängte Formen anderer Konsonanten auftreten. Somit entsprechen [v] und [fː] einem Phonem, ebenso wie [ɣ] und [çː], [ʁ] und [χː] und [l] und [ɬː]. Alle grönländischen Plosive sind stimmlos, während alle Nasale stimmhaft sind.

[ɴ] wird nur von manchen Sprechern als Realisierung von /ʁn/ genutzt. In heutiger Sprache nahezu ausgestorben ist ein [ʃ]-artiger Laut, der mit [s] zusammengefallen ist.

Grönländisch hat zudem eine Affrikate, die sowohl kurz ([tˢ]) vor /i/ als auch generell lang ([t͡ːs]) auftritt. Nur die Langform ist hierbei bedeutungsunterscheidend, während [t] und [tˢ] aufgrund ihrer Kontextbedingung nicht komplementär auftreten können:

naattoq „stolpernd“ [naːtːɔq] vs. naatsoq „kurz“ [naːt͡ːsɔq]

Grönländisch hat starke Begrenzungen in der Phonotaktik. So können im Wortanlaut nur Vokale sowie die Konsonanten /p/, /t/, /k/, /q/, /s/, /m/ und /n/ stehen. Es können nie zwei verschiedene Konsonanten nebeneinander stehen. Im Auslaut können nur die drei Vokalphoneme /a/, /i/, /u/ und die Plosive /p/, /t/, /k/ und /q/ stehen.

Sprachhistorisch sind manche Ableitungen und die Flexion mit der Geminierung eines Stammkonsonanten einhergegangen. Diese sind durch Ersatzdehnung nach dem Schwund von Stammauslauten, Teilen von Derivationsmorphemen oder durch Assimilation entstanden. Die nichtgeminierten Konsonanten wurden später Sprachwandelprozessen unterworfen, die beispielsweise stimmlose Plosive in stimmhafte Frikative umgewandelt haben, während diese Änderungen bei den geminierten Konsonanten nicht eingetreten sind. Dies hat in vielen Fällen zu lautlichen Abweichungen zwischen beiden Formen geführt. In manchen Fällen sind die stimmhaften Frikative /v/, /j/, /s/, /ʃ/, /ɣ/ und /ʁ/ im Laufe der Sprachgeschichte gänzlich entfallen, während ihre geminierten Formen überlebt haben. Manche Konsonanten haben somit heute mehrere geminierte Entsprechungen, wobei diese nach Art der Ableitung festgelegt sind: In der Flexion sind die Geminaten stimmhafter Frikative stimmlose Plosive, während es in der Derivation stimmlose Frikative sind.

Kurzkonsonant Geminate Beispiel (Flexion) Beispiel (Derivation)
[p] [pː] nicht existent qipi- „drehen“ ~ qipput „Schraubzwinge“
[v] [fː], [pː] -voq „er, sie es (3Sg.)“ ~ -pput „sie (3Pl.)“ avip- „zerteilen“ ~ affaq „Hälfte“
[t] [tː] (> [t͡ːs]) avataq „Fangblase“ ~ avattat „Fangblasen“ putu- „durchlöchern“ ~ puttut „Ahle, Pfriem“
[j] [t͡ːs] nujaq „Haar“ ~ nutsat „Haare“ pujoq „Nebel, Rauch“ ~ putser- „neblig sein“
[s] (< [*s]) [t͡ːs] taseq „See“ ~ tatsit „Seen“ tigusi- „nehmen“ ~ tigutsit „Greifwerkzeug“
[s]/[0] (< [*ʃ]) [sː] iluliaq „Eisberg“ ~ ilulissat „Eisberge“ isi „Auge“ ~ issip- „etwas ins Auge bekommen“
[k] [kː] nukaq „kleiner Bruder, kleine Schwester“ ~ nukkat „kleine Brüder, kleine Schwestern“ kaki- „hineinstechen“ ~ kakkivik „Nadelkissen“
[ɣ] [çː], [kː] isigak „Fuß“ ~ isikkat „Füße“ iga- „kochen“ ~ iggavik „Küche“
[q] [qː] niaqoq „Kopf“ ~ niaqqut „Köpfe“ oqar- „sagen“ ~ oqqap- „ausschimpfen“
[ʁ] [χː], [qː] meeraq „Kind“ ~ meeqqat „Kinder“ neri- „Essen“ ~ nerrivik „Tisch“
[m] [mː] ameq „Haut“ ~ ammit „Häute“ uuma- „lebendig sein“ ~ uummat „Herz“
[n] [nː] nanoq „Eisbär“ ~ nannut „Eisbären“ qinu- „beten“ ~ qinnut „Gebet“
[ŋ] [ŋː] qingaq „Nase“ ~ qinngat „Nasen“ mangup- „hineinstecken“ ~ manngoq „Wurzel“
[l] [ɬː] uiloq „Muschel“ ~ uillut „Muscheln“ sili- „schärfen, wetzen“ ~ sillit „Wetzstein“

Aussprache

Das Verhältnis zwischen Schreibung und Aussprache ist im Grönländischen äußerst regelmäßig:

Buchstabe Position Aussprache Beispiel
A a a [a] ~ [æ] ~ [ɛ] kina „wer“ [kina]
aa [aː] kaappoq „er hat Hunger“ [kaːpːɔq]
a vor r und q [ɑ] sarfaq „Strom“ [sɑfːɑq]
aa vor r und q [ɑː] taarpoq „es ist dunkel“ [tɑːpːɔq]
ai [ai̯] takuai „er sieht sie (Pl.)“ [takuai̯]
E e e [ɜ] erneq „Sohn“ [ɜnːɜq]
ee [ɜː] meeraq „Kind“ [mɜːʁɑq]
F f ff und rf [fː] nikorfavoq „er steht“ [nikɔfːavɔq]
G g g [ɣ] igaq „Topf“ [iɣɑq]
gg [çː] ~ [xː] iggavik „Küche“ [içːavik]
I i i [i] ~ [e] nipi „Stimme, Geräusch“ [nipi]
ii [iː] biili „Auto“ [piːli]
J j j [j] ajorpoq „es ist schlecht“ [ajɔpːɔq]
K k k [k] kakiorneq „Tätowierung“ [kakiɔnːɜq]
kk [kː] pikkorippoq „sie ist tüchtig“ [pikːɔʁipːɔq]
L l l [l] sila „Wetter“ [sila]
ll und rl [ɬː] arlallit „viele“ [ɑɬːaɬːit]
M m m [m] ima „so“ [ima]
mm und rm [mː] qimmeq „Hund“ [qimːɜq]
N n n [n] nanivaa „er findet es“ [nanivaː]
nn [nː] inneq „Feuer“ [inːɜq]
rn(g) [nː] oder [ɴː] ern(g)iinnaq „bald“ [ɜɴːiːnːɑq]
Ng ng ng [ŋ] angut „Mann“ [aŋut]
nng [ŋː] avinngaq „Lemming“ [aviŋːɑq]
O o o [ɔ] orluvoq „er fällt hin“ [ɔɬːuvɔq]
oo [ɔː] toorneq „Punkt“ [tɔːnːɜq]
P p p [p] pupik „Pilz“ [pupik]
pp und rp [pː] arpappoq „sie läuft“ [ɑpːapːɔq]
Q q q [q] neqi „Fleisch“ [nɜqi]
qq [qː] aaqqat „Handschuh“ [ɑːqːat]
R r r [ʁ] nerivoq „sie isst“ [nɜʁivɔq]
rr [χː] errorsissut „Waschmaschine“ [ɜχːɔsːisːut]
vor Konsonant [0] arnaq „Frau“ [ɑnːɑq]
S s s [s] usi „übrigens“ [usi]
ss und rs [sː] nersussuaq „Kuh“ [nɜsːusːuɑq]
T t vor a, o und u [t] nutaaq „neu“ [nutɑːq]
vor e und i [tˢ] ateq „Name“ [atˢɜq]
tt und rt [tː] siittartoq „Reißverschluss“ [siːtːɑtːɔq]
ts und rt vor e und i [t͡ːs] ilinniartitsisoq „Lehrer“ [ilinːiɑt͡ːsiːt͡ːsisɔq]
U u u [u] ~ [ʉ] ~ [o] putu „Loch“ [putu]
uu [uː] nuuk „Kap“ [nuːk]
V v v [v] niviarsiaraq „Mädchen“ [niviɑsːiɑʁɑq]

Prosodie

Im Grönländischen existiert im Bereich der Prosodie und Intonation keine Unterscheidung von betonten und unbetonten Silben. Hingegen ist die Sprache von festen Tonhöhenverläufen geprägt, die den Eindruck eines Hauptakzents erwecken können.

Entscheidend ist hierbei die Silbenlänge, wobei zwischen vier verschiedenen Arten von Silbenreimen unterschieden wird: V, VC, VV, VVC. Es gilt: Je länger die Silbe, desto markanter die Tonhöhenänderung. Wenn alle Silben gleich lang sind, liegt der höchste Ton auf der drittletzten Silbe (Antepaenultima). Dazu wird am Satzende markiert, ob es sich um eine Aussage bzw. Ergänzungsfrage einerseits oder eine Entscheidungsfrage andererseits handelt. Bei ersterem ist die vorletzte Silbe üblicherweise tief und geht dann hoch, bei letzterem ist sie hoch und fällt dann ab.

Es erscheint somit, dass der Hauptakzent (in Form der höchsten Silbe) in Aussagesätzen auf der längsten Silbe liegt, andernfalls auf der Antepaenultima und bei Wörtern mit maximal drei Silben auf der letzten. Lange Wörter können mehrere tonmarkierte Silben haben, allerdings müssen immer mindestens zwei andere Silben – meistens drei – zwischen zwei solchen liegen, weswegen manche Silben, die alle sonstigen Bedingungen erfüllen, dennoch unmarkiert gesprochen werden.

Morphonologie und Sandhi

Die Sprache zeichnet sich durch eine komplexe Morphonologie mit zahlreichen Formen von internem Sandhi aus.

Da nicht zwei Konsonanten nebeneinander stehen können, werden diese regressiv assimiliert. Der voranstehende Vokal wird dabei nicht beeinflusst, weswegen bei uvularisierten Vokalen ⟨rC⟩ geschrieben wird, während der Lautwert wie bei ⟨CC⟩ [Cː] ist. Sofern drei Konsonanten aneinanderstoßen würden, überlebt ebenfalls nur der letzte. Bei der Assimilation entstehen die im Abschnitt Konsonanten beschriebenen Langkonsonanten. Es gibt einige Ausnahmen von dieser Regel: /ʁ/ plus /ɣ/ bzw. /j/ ergibt /ʁ/ und /ɣ/ bzw. /t/ plus /j/ ergibt in willkürlicher Verteilung entweder /kː/ oder /tː/.

Nach /i/ (aber nicht nach /i/ < /*ə/) wird /t/ zu /s/, ebenso wie in einigen Derivationsmorphemen, wenn das /t/ intervokalisch steht. In einigen anderen Fällen wird /tː/ zu /sː/.

Die Kombination /aV/ wird zu /aː/ assimiliert. Wenn drei Vokale nebeneinander stehen würden, werden zur Trennung /j/, /v/ oder /ɣ/ eingefügt oder drei gleiche Vokale werden zu einem Langvokal verschmolzen. Das alte /*ə/ wurde historisch zu /a/, später zu /i/ vor Konsonant und /i/, außer vor anderen Vokalen, wo es /a/ wird. Das Morphem GE kann im Indikativ mit der Endung verschmelzen (vgl. aperaaq/aperivoq „er fragt“).

Wenn an ein Wort ein Klitikon angefügt wird, wird sein Auslaut in den entsprechenden Nasal umgewandelt (kiap-una? „wessen ist das?“ = kiamuna?).

Gemäß Rechtschreibregeln wird ⟨v⟩ in der Kombination /u(v)V/ nicht geschrieben, sofern /V/ ein anderer Vokal als /u/ ist. Gleiches gilt für ⟨j⟩ in /i(j)V/. Deswegen erscheint die Indikativendung in takuaa „sie sieht es“ unregelmäßig.

Grammatik

Wortarten und Morphemklassen

Meist wird im Grönländischen nur zwischen drei verschiedenen Wortarten unterschieden. Hierbei muss jedoch zwischen der eigentlichen Wortart und ihrer tatsächlichen Funktion unterschieden werden.

Verben fungieren primär als Prädikate. Sie können nach Person, Numerus und Modus flektiert werden, wobei häufig eine transitive und intransitive Form existiert. In untergeordneten Modi nehmen sie teilweise adverbielle oder ähnliche Funktionen ein.

Nomen bestehen aus Substantiven, Eigennamen, Pronomen und einigen wenigen Adjektiven. Die Aufgabe deutscher Adjektive übernehmen im Grönländischen entweder , die das Prädikat des Satzes bilden, oder nominalisierte solche, die attributiv stehen. Nomen können nach Kasus, Numerus und Possessor flektiert werden. Letztere Kategorie ist nicht obligatorisch und jedes Substantiv kann deswegen sowohl nicht-possessiv („Haus“) als auch possessiv („mein Haus“) flektiert werden. Nomen können meist durch Flexion auch adverbiell genutzt werden. Einige Nomen übernehmen die Funktion von Präpositionen. Artikel existieren nicht.

Die übrigen Wörter werden meist als Partikeln zusammengefasst und bestehen aus eigentlichen Adverbien, Konjunktionen und Interjektionen. Partikeln sind üblicherweise nicht flektierbar; lediglich einige Adverbien ähneln Nomen und können deswegen auch Kasusendungen bekommen.

Grundsätzlich besteht jedes Verb und jedes Nomen aus einer Wurzel, die mit Derivationsmorphemen zu einem Stamm ausgebaut werden kann, woraufhin eine Flexionsendung hinzugefügt wird. Optional kann anschließend noch ein Enklitikon angefügt werden. Lokaladverbien und -demonstrativa können zudem zwei periphere Präfixe haben.

Substantive

Stammklassen

Substantive werden in unterteilt, die jeweils leicht unterschiedlich flektiert werden. Die Unterschiede zeigen sich in der jeweiligen Pluralform und den Possessivformen. Im Gegensatz zu vielen europäischen Sprachen werden Substantive nicht nach Genus (und bei Pronomen auch nicht nach Sexus) unterschieden. Es wird nach starken und schwachen Stämmen unterschieden, wobei schwache Stämme einen eventuellen Auslautkonsanten bei der Flexion abwerfen, während starke Stämme ihren Auslaut oder zumindest Reflexe davon behalten. Alle Vokalstämme sind mangels Auslautkonsonant schwach. Die meisten q-Stämme sind schwach, abgesehen von denen mit ə-Stammvokal. Die meisten k-Stämme sind hingegen stark. Viele Substantive und Derivationsmorpheme werden unregelmäßig flektiert. Dazu können viele auch zwischen verschiedenen Stammklassen wechseln, beispielsweise atsa und atsak „Tante väterlicherseits“. Auf gleiche Weise wird assi (Vokalstamm) und asseq (q-Stamm) „Bild“ für die nicht-possessive Flexion genutzt, mit possessiver Flexion jedoch assinga (k-Stamm). In jüngerer Sprache werden viele der unregelmäßigen Formen durch regelmäßigere ersetzt, sodass jene teilweise archaisch erscheinen.

Stammklasse Beispiel (Singular) Plural -(i)t 3. Sg. Poss. -a Prozess Anmerkung
schwache Stämme Vokalstämme a-Stämme nuna „Land“ nunat nunaa Endung wird direkt an den Stamm angehängt. üblich
i-Stämme aki „Preis“ akit akia Endung wird direkt an den Stamm angehängt. üblich
u-Stämme illu „Haus“ illut illua Endung wird direkt an den Stamm angehängt. üblich
ə-Stämme isi „Auge“ isit isaa Endung wird direkt an den Stamm angehängt. Regelmäßige Umwandlung von /i/ (< /*ə/) in /a/ vor Vokal. in jüngerer Sprache teilweise Zusammenfall mit i-Stämmen
t-Stämme angut angutit angutaa Final nach /t/ geschwundenes /*ə/ ist in der Flexion bewahrt. üblich
In europäischstämmigen Vornamen verhalten sich t-Stämme wie Vokalstämme, sodass das /t/ schwindet.
q-Stämme meeraq „Kind“ meeqqat meeraa Gemination
Abwurf des Auslautkonsonanten mit Geminierung des Stammkonsonanten bei konsonantischen Endungen.
üblich
k-Stämme isigak „Fuß“ isikkat isigaa Gemination
Abwurf des Auslautkonsonanten mit Geminierung des Stammkonsonanten bei konsonantischen Endungen.
selten
starke Stämme q-Stämme qulleq „Lampe“ qulliit qullia Auslautkonsonant ist erst sekundär geschwunden. selten
erneq „Sohn“ ernerit ernera Frikativierung
Auslautkonsonant ist als Frikativ bewahrt.
eher selten, aber präsent durch das hochfrequente Morphem NIQ
ateq „Name“ aqqit aqqa ə-Schwund und Assimilation
*atəq-it > *atq-it > aqqit
in jüngerer Sprache teilweise schwach flektiert
imeq „Wasser“ ermit/erngit erma/ernga ə-Schwund und Metathese
*iməq-it > *imq-it > *irm-it > ermit
in jüngerer Sprache teilweise schwach flektiert
k-Stämme inuk „Mensch“ inuit inua Auslautkonsonant ist erst sekundär geschwunden. üblich
mumik „Rückseite“ (mumiit) muminga Nasalierung
Auslautkonsonant ist als Nasal bewahrt.
selten, außerhalb der possessiven Flexion mit anderen Stämmen zusammengefallen
umik „Barthaar“ unngit unnga ə-Schwund und Assimilation
*umək-it > *umng-it > unngit
selten, meist archaisch
kamik „Kamik“ kammit (kamia) ə-Schwund und Metathese
*kamək-it > *kamk-it > *kangm-it > kammit
selten, außerhalb der nicht-possessiven Flexion mit anderen Stämmen zusammengefallen, meist archaisch, gleicht meist Gemination

Kasusflexion

Nicht-possessiv

Grönländisch ist im Gegensatz zu den meisten europäischen Sprachen keine Akkusativsprache, sondern eine Ergativsprache. Anstelle der syntaktischen Kasus Nominativ und Akkusativ existieren hier Absolutiv und Relativ (Ergativ und Genitiv) (vgl. Abschnitt #Gebrauch der Kasus). Dazu kommen sechs oblique Kasus, die größtenteils die Funktion deutscher Präpositionalphrasen übernehmen.

Grönländisch hat mit Singular und Plural heute noch zwei Numeri. Der Dual, der in anderen eskimo-aleutischen Sprachen wie Inuktitut noch existiert, ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts größtenteils ausgestorben und durch den Plural ersetzt worden. Lediglich im Wort marluk „zwei“ und dialektal treten heute noch Dualformen auf.

Die folgende Tabelle gibt die Flexionsendungen wieder. Starke Konsonantenstämme erhalten hierbei die Formen mit Bindevokal. Bei schwachen Stämmen entfernt die Endung eventuelle auslautende Konsonanten, bei starken Stämmen ist er je nach Stammklasse (siehe oben) auf verschiedene Weisen bewahrt. Als Beispielwort ist imaq „Meer“ angegeben.

Kasus Singular Plural Singular Plural
Absolutiv -Ø -(i)t imaq „Meer“ imma-t „Meere“
Relativ -(u)p -(i)t imma-p „des Meeres“ imma-t „der Meere“
Instrumentalis („mit“) -mik -nik imma-mik „mit dem Meer“ imma-nik „mit den Meeren“
Allativ („hin zu“) -mut -nut imma-mut „zum Meer“ imma-nut „zu den Meeren“
Lokativ („in, an, auf“) -mi -ni imma-mi „auf dem Meer“ imma-ni „auf den Meeren“
Ablativ („von her“) -mit
seltener: -miit/-minngaanniit
dialektal: -miik/-minngaanniik
-nit
seltener: -niit/-ninngaanniit
dialektal: -niik/-ninngaanniik
imma-mit „vom Meer“ imma-nit „von den Meeren“
Vialis („durch, über“) -kkut -tigut imma-kkut „übers Meer“ imma-tigut „über die Meere“
Äqualis („wie, als“) -tut -tut imma-tut „wie das Meer“ imma-tut „wie die Meere“
Possessiv

Neben der obigen nichtpossessiven Flexion können alle Substantive noch possessiv flektiert werden. Possessivverhältnisse werden hierbei wie beispielsweise im Türkischen durch Flexionsendungen kenntlich gemacht. Manche Formen unterscheiden sich nach Numerus nur dadurch, ob die Endung additiv (+) oder trunkativ (-) ist, also der Stammauslaut behalten wird oder gestrichen. Die 4. Person drückt hier aus, dass das Possessum dem Subjekt gehört („Er streichelt seinen (eigenen) Hund“), während Subjekt und Possessor bei der 3. Person verschieden sind („Er streichelt seinen (= des Nachbarns) Hund“). Als Beispielwort ist qimmeq „Hund“ angegeben.

Possessor Absolutiv Relativ Instrumentalis/Lokativ/Allativ/Ablativ Vialis Äqualis
Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl.
1. Sg. Poss. -ga -kka -ma (+) -ma (-) -n-nik/ni/nut/nit -kkut -t-tut
1. Pl. Poss. -(r)put (+) -vut (-) -tta -tsi-n-nik/ni/nut/nit -tsi-gut -tsi-sut
2. Sg. Poss. -(i)t -tit -(r)pit -vit -n-nik/ni/nut/nit -kkut -t-tut
2. Pl. Poss. -(r)si (+) -si (-) -ssi -ssi-n-nik/ni/nut/nit -ssi-gut -ssi-sut
3. Sg. Poss. -a -i -ata -isa -a-nik/ni/nut/nit -i-nik/ni/nut/nit -a(ti)-gut -isi-gut -a-tut -i-sut
3. Pl. Poss. -at -at/-i -ata -isa -an-nik/ni/nut/nit -an-nik/ni/nut/nit/-i-nik/ni/nut/nit -ati-gut -isi-gut -at-tut -i-sut
4. Sg. Poss. -ni -mi (+) -mi (-) -mi-nik/ni/nut/nit (+) -mi-nik/ni/nut/nit (-) -mi-gut (+) -mi-gut (-) -mi-sut (+) -mi-sut (-)
4. Pl. Poss. -(r)tik (+) -tik (-) -mik (+) -mik (-) -min-nik/ni/nut/nit (+) -min-nik/ni/nut/nit (-) -mik-kut (+) -mik-kut (-) -mis-sut (+) -mis-sut (-)
Possessor Absolutiv Relativ Lokativ Vialis Äqualis
Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl.
1. Sg. Poss. qimmer-a
„mein Hund“
qimmi-kka
„meine Hunde“
qimmer-ma
„meines Hundes“
qimmi-ma
„meiner Hunde“
qimmi-nni
„bei meinem Hund/meinen Hunden“
qimmi-kkut
„über meinen Hund/meine Hunde“
qimmi-ttut
„wie mein Hund/meine Hunde“
1. Pl. Poss. qimmer-put
„unser Hund“
qimmi-vut
„unsere Hunde“
qimmi-tta
„unseres Hundes/unserer Hunde“
qimmi-tsinni
„bei unserem Hund/unseren Hunden“
qimmi-tsigut
„über unseren Hund/unsere Hunde“
qimmi-tsisut
„wie unser Hund/unsere Hunde“
2. Sg. Poss. qimmi-t
„dein Hund“
qimmi-tit
„deine Hunde“
qimmer-pit
„deines Hundes“
qimmi-vit
„deiner Hunde“
qimmi-nni
„bei deinem Hund/deinen Hunden“
qimmi-kkut
„über deinen Hund/deine Hunde“
qimmi-ttut
„wie dein Hund/deine Hunde“
2. Pl. Poss. qimmer-si
„euer Hund“
qimmi-si
„eure Hunde“
qimmi-ssi
„eures Hundes/eurer Hunde“
qimmi-ssinni
„bei eurem Hund/euren Hunden“
qimmi-ssigut
„über euren Hund/eure Hunde“
qimmi-ssisut
„wie euer Hund/eure Hunde“
3. Sg. Poss. qimmi-a
„sein Hund“
qimmi-i
„seine Hunde“
qimmi-ata
„seines Hundes“
qimmi-isa
„seiner Hunde“
qimmi-ani
„bei seinem Hund“
qimmi-ini
„bei seinen Hunden“
qimmi-a(ti)gut
„über seinen Hund“
qimmi-isigut
„über seine Hunde“
qimmi-atut
„wie sein Hund“
qimmi-isut
„wie seine Hunde“
3. Pl. Poss. qimmi-at
„ihr Hund“
qimmi-i
„ihre Hunde“
qimmi-ata
„ihres Hundes“
qimmi-isa
„ihrer Hunde“
qimmi-anni
„bei ihrem Hund“
qimmi-ini
„bei ihren Hunden“
qimmi-atigut
„über ihren Hund“
qimmi-isigut
„über ihre Hunde“
qimmi-attut
„wie ihr Hund“
qimmi-isut
„wie ihre Hunde“
4. Sg. Poss. qimmi-ni
„seinen eigenen Hund/seine eigenen Hunde“
qimmer-mi
„seines eigenen Hundes“
qimmi-mi
„seiner eigenen Hunde“
qimmer-mini
„bei seinem eigenen Hund“
qimmi-mini
„bei seinen eigenen Hunden“
qimmer-migut
„über seinen eigenen Hund“
qimmi-migut
„über ihre eigenen Hunde“
qimmer-misut
„wie sein eigener Hund“
qimmi-misut
„wie seine eigenen Hunde“
4. Pl. Poss. qimmer-tik
„ihr eigener Hund“
qimmi-tik
„ihre eigenen Hunde“
qimmer-mik
„ihres eigenen Hundes“
qimmi-mik
„ihrer eigenen Hunde“
qimmer-minni
„bei ihrem eigenen Hund“
qimmi-minni
„bei ihren eigenen Hunden“
qimmer-mikkut
„über ihren eigenen Hund“
qimmi-mikkut
„über ihre eigenen Hunde“
qimmer-missut
„wie ihr eigener Hund“
qimmi-missut
„wie ihre eigenen Hunde“

Pronomen und Adverbien

Personalpronomen

Die grönländische Sprache verfügt über eine Vielzahl von Pronomen und verwandten Wörtern. Zu den geläufigsten gehören die Personalpronomen uanga „ich“, uagut „wir“, illit „du“ und ilissi „ihr“, die jeweils in allen Kasus wie die jeweiligen possessiven Substantive flektiert werden können, wobei uanga und uagut sowie illit und ilissi genau genommen in dieselben Paradigmen gehören, die nach Numerus flektiert werden.

Kasus 1. Pers. 2. Pers.
Singular Plural Singular Plural
Absolutiv ua-nga „ich“ ua-gut „wir“ illi-t „du“ ili-ssi „ihr“
Relativ ua-nga „mein“ ua-gut „unser“ illi-t „dein“ ili-ssi „euer“
Instrumentalis ua-nnik „mit mir“ ua-tsinnik „mit uns“ ili-nnik „mit dir“ ili-ssinnik „mit euch“
Lokativ ua-nni „bei mir“ ua-tsinni „bei uns“ ili-nni „bei dir“ ili-ssinni „bei euch“
Allativ ua-nnut „zu mir“ ua-tsinnut „zu uns“ ili-nnut „zu dir“ ili-ssinnut „zu euch“
Ablativ ua-nnit „von mir“ ua-tsinnit „von uns“ ili-nnit „von dir“ ili-ssinnit „von euch“
Vialis ua-kkut „durch mich“ ua-tsigut „durch uns“ ili-kkut „durch dich“ ili-ssigut „durch euch“
Äquativ ua-ttut „wie ich“ ua-tsitut „wie wir“ ili-ttut „wie du“ ili-ssisut „wie ihr“

Weitere Personalpronomen im entfernteren sind die nicht flektierbaren Wörter nammin(n)eq „selber, eigenes“ und das meist im Allativ stehende, aber eigentlich in allen obliquen Kasus flektierbare imminut „sich selbst“ und die nach Person, Numerus und Kasus flektierbaren Quantitativpronomen tamaq „alle, ganz“ und kisi „nur“. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass sie als einzige nicht ergativisch, sondern akkusativisch benutzt werden.

Interrogativpronomen und -adverbien

An Interrogativpronomen existieren suna „was“, kina „wer“, sorleq „welches“ und qassit „wie viele“.

Kasus Singular Plural
Absolutiv su-na „was (für ein)“ su-ut „was (für welche)“
Relativ su-up „von was (für einem)“ su-ut „von was (für welchen)“
Instrumentalis su-mik „womit“ su-nik „mit welchen“
Lokativ su-mi „wo“ su-ni „bei welchen“
Allativ su-mut „wohin“ su-nut „zu welchen“
Ablativ su-mit „woher“ su-nit „von welchen“
Vialis su-kkut „wodurch“ su-tigut „durch welche“
Äqualis su-tut „wie was“ su-tut „wie welche“

Zusätzlich gibt es die nicht flektierbaren Interrogativadverbien qanoq „wie“, qanga „wann (Vergangenheit)“, qaqugu „wann (Zukunft)“, sooq „warum“ und naak „wo“.

Demonstrativpronomen und -adverbien

Grönländisch zeichnet sich wie seine Schwestersprachen durch ein enorm kompliziertes System von Demonstrativpronomen aus. Anstatt nur dieser und jener existieren Pronomen abhängig nach Entfernung, Höhe und Richtung relativ zum Sprecher. Folgende Demonstrativstämme existieren. Es ist zu beachten, dass das Orientierungssystem nach dem Meer ausgerichtet ist, weswegen diese Bedeutungen nur für die Westküste existieren. An der Ostküste sind Norden, Osten, Süden und Westen somit vertauscht.

Wurzel Bedeutung
uv- „dieser“
mat- „dieser hier“
ik- „dieser da“
sam- „der landabwärts, der im Westen“
kat- „der da unten“
pav- „der landaufwärts, der im Osten“
pik- „der da oben“
qam- „der auf der anderen Seite der Wand“
qav- „der im Süden“
av- „der im Norden“

Die Demonstrativpronomen können ebenfalls nach Kasus und Numerus flektiert werden. Dazu wird nach der reinen kataphorischen und der präfigierten anaphorischen Form unterschieden. Die kataphorische Form wird benutzt, wenn ein neues Thema eingeführt wird, die anaphorische hingegen, wenn auf ein bereits erwähntes Thema referiert wird (vgl. dazu analog ima „so [wie ich jetzt erklären werde]“ und taama „so [wie ich gerade erklärt habe]“). Die Pronominalflexion weicht stark von der Nominalflexion ab und ist im Folgendem am Beispiel una „dieser“ dargestellt:

Kasus kataphorisch anaphorisch
Singular Plural Singular Plural
Absolutiv una „dieser“ uku „diese“ taanna „ebendieser“ taakku „ebendiese“
Relativ uuma „dieses“ ukua „dieser“ taassuma „ebendieses“ taakkua „ebendieser“
Instrumentalis uuminnga „mit diesem“ ukuninnga „mit diesen“ taassuminnga „mit ebendiesem“ taakkuninnga „mit ebendiesen“
Lokativ uumani „bei diesem“ ukunani „bei diesen“ taassumani „bei ebendiesem“ taakkunani „bei ebendiesen“
Allativ uumunnga „zu diesem“ ukununnga „zu diesen“ taassumunnga „zu ebendiesem“ taakkununnga „zu ebendiesen“
Ablativ uumannga „von diesem“ ukunannga „von diesen“ taassumannga „von ebendiesem“ taakkunannga „von ebendiesen“
Vialis uumuuna „durch diesen“ ukunuuna „durch diese“ taassumuuna „durch ebendiesen“ taakkunuuna „durch ebendiese“
Äqualis uumatut „wie dieser“ uku(n)atut „wie diese“ taassumatut „wie ebendieser“ taakku(n)atut „wie ebendiese“

Alle Stämme können noch als Lokaladverbien genutzt werden, die ebenfalls alle kataphorisch und anaphorisch und nach Lokalkasus (Lokativ, Allativ, Ablativ und Vialis) flektiert werden können. Dazu können sämtliche Stämme auch vokativisch, prädikativisch und interjektional genutzt werden. Als Beispiel ist pik- angegeben.

Kasus kataphorisch anaphorisch
Lokativ pikani „da oben“ tappikani „ebenda oben“
Allativ pikunga „da oben hin“ tappikunga „ebenda oben hin“
Ablativ pikannga „da oben her“ tappikannga „ebenda oben her“
Vialis pikuuna „da oben durch“ tappikuuna „ebenda oben durch“
Interjektional pikka „da oben!“ tappika „ebenda oben!“
Singular Plural
Vokativisch pissumaak „du da oben“ pikkorsii „ihr da oben“
Prädikativisch aapinnga „da oben ist es“ aapikku(a) „da oben sind sie“

Von den lokalen Demonstrativadverbien unterschieden werden müssen die Substantive, die Orte bezeichnen und anstelle von Präpositionen genutzt werden, wie in folgendem Beispiel:

illup sanianut „neben das Haus“ (eigentlich „zur Seite des Hauses“)

Verben

Stammklassen

Verben werden nach Person, Numerus und Modus konjugiert, nicht jedoch nach Tempus. Dabei werden bei transitiven Verben sowohl Subjekt als auch Objekt im Verb markiert, bei intransitiven hingegen logischerweise nur das Subjekt.

Ebenso wie bei den Substantiven werden Verben in verschiedene Stammklassen eingeteilt, wobei die Aufteilung deutlich weniger kompliziert ist als bei den Substantiven. Die Grundform in der 3. Person Singular sowie das Derivationsmorphem LIR „beginnen“ können die Unterschiede zwischen den Stammklassen aufzeigen. Die alten t-Stämme sind mit den k-Stämmen zusammengefallen, allerdings zeigen einige Derivationsmorpheme wie in der Nominalflexion noch Reste des geschwundenen /*ə/.

Stammklasse Beispiel (Subjekt 3. Sg.) + LIR
Vokalstämme a-Stämme nala-voq „sie liegt“ nala-ler-poq
i-Stämme ani-voq „er geht raus“ ani-ler-poq
u-Stämme taku-voq „er sieht“ taku-ler-poq
ə-Stämme apera-aq (< Nebenform aperi-voq) „sie fragt“ aperi-ler-poq
Konsonantenstämme k-Stämme allap-poq „sie schreibt“ alla-ler-poq
t-Stämme tikip-poq „er kommt an“ tiki-ler-poq
r-Stämme atuar-poq „sie liest“ atua-ler-poq
t-Stämme tutsiup-poq „sie lässt von sich hören“ tutsiuti-ler-poq

Valenz und Diathese

Grönländische Verben markieren ihre Valenz in der Konjugationsendung. Hierbei werden verschiedene Gruppen von Verben je nach ihrer Transitivität unterschieden. Intransitive Verben können nicht transitiv flektiert werden. Ambivalente Verben können sowohl intransitiv als auch transitiv flektiert werden, wobei sich kein Unterschied in der Diathese ergibt. Wenn transitive Verben intransitiv flektiert werden, ergibt sich je nach Verb eine von drei medialen Lesarten: reflexiv, reziprok oder antikausativ. Sofern ein transitives Verb ohne Objekt benutzt werden soll, muss es per Derivation mit einem der Morpheme SI, I, NNIP oder LLIR in ein halbtransitives Verb umgewandelt werden.

Klasse intransitiv halbtransitiv transitiv
intransitive Verben toqu-voq „er ist tot“ — —
ambivalente Verben atuar-poq „sie liest“ — atuar-paa „sie liest es“
transitive Verben reflexiv asap-poq „sie wäscht sich“ asa-a-voq „sie wäscht“ asap-paa „sie wäscht es“
reziprok eqi-pput „sie umarmen sich“ eqit-si-voq „er umarmt“ eqip-paa „er umarmt sie“
antikausativ matu-voq „es ist geschlossen“ matu-si-voq „er schließt“ matu-aa „er schließt es“

Tempus und Aspekt

Im Grönländischen existiert keine Tempusflexion. Ohne Derivationsmorpheme mit Tempusfunktion kann ein Verb sowohl Präsens als auch Präteritum ausdrücken (während ein deutsches Verb im Präsens sowohl Präsens als auch Futur ausdrücken kann). Wenn ein bestimmtes Tempus ausgedrückt werden soll, müssen bestimmte Derivationsmorpheme genutzt werden. Für zukünftige Handlungen ist die Nutzung des Morphems SSA verpflichtend. Grönländisch befindet sich jedoch am Übergang einer Aspektsprache zu einer Tempussprache. Zahlreiche Morpheme, die in der Vergangenheit bestimmte aspektuelle Verhältnisse ausgedrückt haben, werden deswegen heutzutage häufig allein zur Markierung von Vergangenheit genutzt. Die Reste des Aspektsystems lassen sich jedoch darin erkennen, dass bestimmte Eigenschaften der Verben wie Telizität bestimmen, welche Lesart ein Morphem wie SIMA bekommen kann. Während es heutzutage häufig zum Ausdruck von Vorzeitigkeit genutzt wird, ist im Satz Isersimavoq. „Er ist drinnen.“ (< „Er ist reingekommen.“) noch die ursprüngliche aspektuelle Bedeutung erkennbar.

Modi

Während grönländische Verben nicht nach Tempus flektiert werden können, gibt es acht verschiedene Modi, die jedoch teils Untergruppen haben. Insgesamt kann jedes Verb in folgenden Modi konjugiert werden:

Modus Modusmorphem Bedeutung mit neri- „essen“
intransitiv transitiv
Indikativ -voq- -vaq- neri-voq „er isst“
Interrogativ -vi-/-va- -vi- neri-va? „isst er?“
Imperativ 0 0 neri-git! „iss!“
Negativer Imperativ -na- -na- neri-na-k! „iss nicht!“
Optativ -la-/-li- -laq-/-li- neri-li „er möge essen“
Kausativ -ga-/-mm- -ga-/-mm- neri-mm-at „weil er isst, als er aß“
Iterativ -gaang(a)- -gaang(a)- neri-gaang-at „immer wenn er isst“
Konditionalis -gu-/-pp- -gu-/-pp- neri-pp-at „wenn er isst, falls er isst“
-llu- -llu- neri-llu-ni „essend, während er isst“
Negativer Kontemporativ -na- -na- neri-na-ni „nicht essen, ohne zu essen“
-soq- -gək- neri-soq „dass er isst“

Konjugation

Im Folgenden ist für jeden Modus das jeweilige Konjugationsparadigma angegeben. Als Beispielwort wurde der ambivalente Vokalstamm taku- „sehen“ angegeben. Für die anderen Stämme werden die Endungen entsprechend den üblichen Assimilationsregeln angeglichen.

Für eine Vielzahl von Verben kann der Stamm ohne Verbalendung genutzt werden, wobei er eine nominale Flexion erhält. Er bekommt dann exklamatorische Bedeutung:

Meeraq inequnaq! „Was für ein süßes Kind!“ (= Was ist das Kind süß!)
Meeqqat inequnat! „Was für süße Kinder!“ (= Was sind die Kinder süß!)
Indikativ

Als übergeordneter Modus kann der Indikativ nicht in der 4. Person flektiert werden.

Indikativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-vunga — — taku-akkit taku-assi taku-ara taku-akka — —
1. Pl. taku-vugut — — taku-atsigit taku-assi taku-arput taku-avut — —
2. Sg. taku-vutit taku-arma taku-atsigut — — taku-at taku-atit — —
2. Pl. taku-vusi taku-assinga taku-atsigut — — taku-arsi taku-asi — —
3. Sg. taku-voq taku-aanga taku-aatigut taku-aatit taku-aasi taku-aa taku-ai — —
3. Pl. taku-pput taku-aannga taku-aatigut taku-aatsit taku-aasi taku-aat taku-aat — —
4. Sg. — — — — — — — — —
4. Pl. — — — — — — — — —
Interrogativ

Der Interrogativ kann nur in der 2. Person sowie intransitiv in der 3. Person flektiert werden.

Interrogativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. — — — — — — — — —
1. Pl. — — — — — — — — —
2. Sg. taku-vit taku-inga taku-isigut — — taku-iuk taku-igit — —
2. Pl. taku-isi taku-isinga taku-isigut — — taku-isiuk taku-isigit — —
3. Sg. taku-a — — — — — — — —
3. Pl. taku-ppat — — — — — — — —
4. Sg. — — — — — — — — —
4. Pl. — — — — — — — — —
Imperativ

Der Imperativ und der negative Imperativ können nur in der 1. Person Plural und in der 2. Person flektiert werden.

Imperativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. — — — — — — — — —
1. Pl. taku-sa — — — — taku-tigut taku-tigit — —
2. Sg. taku-git taku-nnga taku-tigut — — taku-uk taku-kkit — —
2. Pl. taku-gitsi taku-singa taku-tigut — — taku-siuk taku-sigit — —
3. Sg. — — — — — — — — —
3. Pl. — — — — — — — — —
4. Sg. — — — — — — — — —
4. Pl. — — — — — — — — —
Negativer Imperativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. — — — — — — — — —
1. Pl. taku-nata — — — — taku-natigut taku-natigit — —
2. Sg. taku-nak taku-nanga taku-natigut — — taku-nagu taku-nagit — —
2. Pl. taku-nasi taku-nasinga taku-natigut — — taku-nasiuk taku-nasigit — —
3. Sg. — — — — — — — — —
3. Pl. — — — — — — — — —
4. Sg. — — — — — — — — —
4. Pl. — — — — — — — — —
Optativ

Der Optativ kann nur in der 1. Person Singular und der 3. Person sowie transitiv in der 1. Person Plural flektiert werden.

Optativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-langa — — taku-lakkit taku-lassi taku-lara taku-lakka — —
1. Pl. — — — taku-latsigit taku-lassi taku-larput taku-lavut — —
2. Sg. — — — — — — — — —
2. Pl. — — — — — — — — —
3. Sg. taku-li taku-linga taku-lisigut taku-lisit taku-lisi taku-liuk taku-lissuk — —
3. Pl. taku-lit taku-linnga taku-lisigut taku-lisit taku-lisi taku-ligit taku-lisigit — —
4. Sg. — — — — — — — — —
4. Pl. — — — — — — — — —
Kausativ

Der Kausativ und der Iterativ können in allen vier Personen flektiert werden.

Kausativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-gama — — taku-gakkit taku-gassi taku-gakku taku-gakkit taku-ganni taku-gatsik
1. Pl. taku-gatta — — taku-gatsigit taku-gassi taku-gatsigu taku-agatsigit taku-gatsinni taku-gatsik
2. Sg. taku-gavit taku-gamma taku-gatsigut — — taku-gakku taku-gakkit taku-ganni taku-gatsik
2. Pl. taku-gassi taku-gassinga taku-gatsigut — — taku-gassigu taku-gassigit taku-gassinni taku-gatsik
3. Sg. taku-mmat taku-mmanga taku-mmatigut taku-mmatit taku-mmasi taku-mmagu taku-mmagit taku-mmani taku-mmatik
3. Pl. taku-mmata taku-mmannga taku-mmatigut taku-mmatsit taku-mmasi taku-mmatigit taku-mmassuk taku-mmanni taku-mmatik
4. Sg. taku-gami taku-gaminga taku-gamisigut taku-gamisit taku-gamisi taku-gamiuk taku-gamigit — —
4. Pl. taku-gamik taku-gaminnga taku-gamisigut taku-gamitsit taku-gamisi taku-gamigit taku-gamigit — —
Iterativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-gaangama — — taku-gaangakkit taku-gaangassi taku-gaangakku taku-gaangakkit taku-gaanganni taku-gaangatsik
1. Pl. taku-gaangatta — — taku-gaangatsigit taku-gaangassi taku-gaangatsigu taku-agaangatsigit taku-gaangatsinni taku-gaangatsik
2. Sg. taku-gaangavit taku-gaangamma taku-gaangatsigut — — taku-gaangakku taku-gaangakkit taku-gaanganni taku-gaangatsik
2. Pl. taku-gaangassi taku-gaangassinga taku-gaangatsigut — — taku-gaangassigu taku-gaangassigit taku-gaangassinni taku-gaangatsik
3. Sg. taku-gaangat taku-gaanganga taku-gaangatigut taku-gaangatit taku-gaangasi taku-gaangagu taku-gaangagit taku-gaangani taku-gaangatik
3. Pl. taku-gaangata taku-gaangannga taku-gaangatigut taku-gaangatsit taku-gaangasi taku-gaangatigit taku-gaangassuk taku-gaanganni taku-gaangatik
4. Sg. taku-gaangami taku-gaangaminga taku-gaangamisigut taku-gaangamisit taku-gaangamisi taku-gaangamiuk taku-gaangamigit — —
4. Pl. taku-gaangamik taku-gaangaminnga taku-gaangamisigut taku-gaangamitsit taku-gaangamisi taku-gaangamigit taku-gaangamigit — —
Konditionalis

Der Konditionalis kann in allen vier Personen flektiert werden.

Konditionalis
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-guma — — taku-gukkit taku-gussi taku-gukku taku-gukkit taku-gunni taku-gutsik
1. Pl. taku-gutta — — taku-gutsigit taku-gussi taku-gutsigu taku-agutsigit taku-gutsinni taku-gutsik
2. Sg. taku-guvit taku-gumma taku-gutsigut — — taku-gukku taku-gukkit taku-gunni taku-gutsik
2. Pl. taku-gussi taku-gussinga taku-gutsigut — — taku-gussigu taku-gussigit taku-gussinni taku-gutsik
3. Sg. taku-ppat taku-ppanga taku-ppatigut taku-ppatit taku-ppasi taku-ppagu taku-ppagit taku-ppani taku-ppatik
3. Pl. taku-ppata taku-ppannga taku-ppatigut taku-ppatsit taku-ppasi taku-ppatigit taku-ppassuk taku-ppanni taku-ppatik
4. Sg. taku-guni taku-guninga taku-gunisigut taku-gunisit taku-gunisi taku-guniuk taku-gunigit — —
4. Pl. taku-gunik taku-guninnga taku-gunisigut taku-gunitsit taku-gunisi taku-gunigit taku-gunigit — —
Kontemporativ

Der positive und negative Kontemporativ können nicht in der 3. Person flektiert werden, da hierfür der Partizipialis eintritt. Das Subjekt wird transitiv nicht markiert, da es durch das Subjekt des übergeordneten Verbs impliziert ist.

Kontemporativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-llunga taku-llunga taku-lluta taku-llutit taku-llusi taku-llugu taku-llugit taku-lluni taku-llutik
1. Pl. taku-lluta
2. Sg. taku-llutit
2. Pl. taku-llusi
3. Sg. —
3. Pl. —
4. Sg. taku-lluni
4. Pl. taku-llutik
Negativer Kontemporativ
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-nanga taku-nanga taku-nata taku-natit taku-nasi taku-nagu taku-nagit taku-nani taku-natik
1. Pl. taku-nata
2. Sg. taku-natit
2. Pl. taku-nasi
3. Sg. —
3. Pl. —
4. Sg. taku-nani
4. Pl. taku-natik
Partizipialis

Der Partizipialis kann nicht in der 4. Person flektiert werden, da hierfür der Kontemporativ eintritt.

Partizipalis
Intransitiv Objekt
1. Sg. O. 1 Pl. O. 2. Sg. O. 2. Pl. O. 3. Sg. O. 3. Pl. O. 4. Sg. O. 4. Pl. O.
Subjekt 1. Sg. taku-sunga — — taku-gikkit taku-gissi taku-giga taku-gikka taku-ginni taku-gitsik
1. Pl. taku-sugut — — taku-gitsigit taku-gissi taku-gipput taku-givut taku-gitsinni taku-gitsik
2. Sg. taku-sutit taku-gimma taku-gitsigut — — taku-git taku-gitit taku-ginni taku-gitsik
2. Pl. taku-susi taku-gissinga taku-gitsigut — — taku-gissi taku-gisi taku-gissinni taku-gitsik
3. Sg. taku-soq taku-gaanga taku-gaatigut taku-gaatit taku-gaasi taku-gaa taku-gai taku-gaani taku-gaatik
3. Pl. taku-sut taku-gaannga taku-gaatigut taku-gaatsit taku-gaasi taku-gaat taku-gaat taku-gaanni taku-gaatik
4. Sg. — — — — — — — — —
4. Pl. — — — — — — — — —

Derivation

Die Derivation stellt das Herzstück der grönländischen Wortbildung dar. Um aus den vergleichsweise wenigen Grundwörtern eine Sprache bilden zu können, werden Wörter solange um Derivationsmorpheme ergänzt, bis sie das Gewünschte ausdrücken. Theoretisch lassen sich so sehr lange Wörter bilden, wobei jedes Morphem das direkt zuvor stehende Wort weiter ableitet. Alle Morpheme können die Wortart ändern oder beibehalten. Somit existieren die Möglichkeiten nv (Nomen zu Verb), nn, vn und vv.

Bei jedem Morphem ist festgelegt, auf welche Weise es an den vorherigen Stamm angehängt wird. Hierbei existieren zwei übliche und mehrere seltenere Sandhivarianten, wobei immer die oben beschriebenen morphonologischen Regeln gelten. Welche Sandhivariante für das jeweilige Morphem gilt, muss immer mitgelernt werden und es gibt nur wenige Regelmäßigkeiten.

  • additiv: Additive Derivationsmorpheme werden an den Stamm angehängt: atuar- „lesen“ + SINNAA „können“ = atuarsinnaavoq „er kann lesen“
  • trunkativ: Trunkative Derivationsmorpheme streichen den Stammkonsonanten: inuk „Mensch“ + QAR „haben“ = inoqarpoq „es ist bevölkert (= es hat Menschen)“
  • replaziv: Replazive Derivationsmorpheme streichen sowohl den Vokal und den Konsonanten des Stamms, woraufhin eine Geminate entsteht. Diese Ableitung ist begrenzt auf Ableitungen des Morphems LI: meeraq „Kind“ + LIRI „sich beschäftigen mit“ + VIK „Ort“ = meeqqerivik „Kindergarten (= wo man sich mit Kindern beschäftigt)“
  • rezessiv: Diese Derivationsmorpheme haben ein anlautendes /r/, das aber bei Konsonantenstämmen schwindet und deswegen nur bei Vokalstämmen sichtbar ist: illu „Haus“ + SUAQ „groß“ = illorsuaq „großes Haus“
  • Manche Morpheme konnten Laute verlieren, die sich dann per Ersatzdehnung als Geminierung des Stammkonsonanten bemerkbar gemacht haben. Dieser Prozess ist doch nicht mehr produktiv: sana- „verarbeiten“ + (U)T „Mittel“ = sannat „Werkzeug“

Aufgrund der komplexen Morphonologie werden Morpheme üblicherweise in einer Protoform angegeben, die in Großbuchstaben geschrieben wird. UT (vn) kann beispielsweise in den Formen -ut, -uti-, -uta-, -at, -ati-, -ata-, -iti-, -t, -ti-, -ta- und -si- auftreten und die verbale Form UT (vv) als -up-, -uti-, -ap-, -ati-, -p-, -ti-, -us-, -as- und -s-.

Für neue Konzepte können somit neue Wörter per Derivation gebildet werden. Das Wort ikummatissaarniarfik „Tankstelle“ kann ikuma-UT-SSAQ-IR-NIAR-VIK analysiert werden, wobei die tatsächliche Schreibweise ikumma-ti-ssa-ar-niar-fik zeigt, wie groß der Unterschied zwischen Protoform und Realisierung ist. Stückweise aufgeteilt in seine Morpheme sieht da Wort so aus:

Morphem Gesamtbedeutung
ikuma- „brennen“
UT (vn) „Mittel“ ikummat „womit etwas brennt“
SSAQ (nn) „zukünftig“ ikummatissaq „was benutzt werden soll, damit etwas brennt“ (= „Brennstoff“)
IR (nv) „entfernen“ + NIAR (vv) „versuchen“ (= „verkaufen“) ikummatissaarniar- „Brennstoff verkaufen“
VIK (vn) „Ort, Zeit“ ikummatissaarniarfik „wo man Brennstoff verkauft“ (= „Tankstelle“)

Beispiele

Häufige Morpheme vom Typ nv sind beispielsweise:

U „sein“
angut „Mann“ → angutaavoq „er ist ein Mann“
QAR „haben“
qimmeq „Hund“ → qimmeqarpoq „er hat Hunde“
LIR „versehen mit“
killeq „Grenze“ → killilerpaa „sie begrenzt es“
LIUR „machen“
illu „Haus“ → illuliorpoq „er baut ein Haus“
GE „haben als“
ataata „Vater“ → ataatagaara „er ist mein Vater“

Vom Typ vn sind üblich:

NIQ „[Gerundium, Nominalisierer]“
ilisi- „begraben“ → ilisineq „Beisetzung, Begräbnis“
TUQ „[Partizip Aktiv]“
atuar- „lesen“ → atuartoq „Leser, Schüler“
TAQ „[Partizip Perfekt]“
atuar- „lesen“ → atuagaq „Buch“

Vom Typ nn kommen häufig vor:

NNGUAQ „klein“
aqqusineq „Straße“ → aqqusininnguaq „Pfad“
LIK „etwas mit“
pujortoq „etwas qualmendes“ → pujortulik „Dampfschiff“
SSAQ „zukünftig“
ui „Ehemann“ → uissaq „Verlobter“

Der Typ vv ist der häufigste Typ. Er ersetzt die deutschen Modalverben, die Tempusformen, unzählige Adverbien und einige syntaktische Funktionen wie Passiv oder Kausativ:

GUSUP „wollen“
sinip- „schlafen“ → sinikkusuppoq „sie will schlafen“
SSA „[Futur]“
toqu- „tot sein“ → toqussaaq „er wird sterben“
QE „sehr“
angi- „groß sein“ → angeqaaq „es ist sehr groß“
NNGIT „nicht“
ajor- „schlecht sein“ → ajunngilaq „es ist gut“
NIQAR „[Passiv]“
ikior- „helfen“ → ikiorneqarpoq „ihr wird geholfen“
TIP „lassen, [Kausativ]“
naa- „wachsen“ → naatippaa „er lässt es wachsen, sie baut es an“

Diese Aufzählung ist nur exemplarisch. Das Grönländische kennt über 600 verschiedene Derivationsmorpheme, die häufig enorm feine Nuancen ausdrücken können. So existieren beispielsweise etwa 15 verschiedene Morpheme für „ein bisschen“ und rund 20, um Tempus und epistemische Modalität auszudrücken.

Satzbau

Gebrauch der Kasus

Da Grönländisch eine Ergativsprache ist, liegt der Fokus einer Verbalhandlung in höherem Grad auf dem Objekt, weswegen dieses in einem transitiven Satz (2) dieselbe Markierung (Absolutiv) hat wie das Subjekt eines intransitiven Satzes (1). Das Subjekt eines transitiven Satzes (2) steht im Relativ, das Objekt eines halbtransitiven Satzes (3) im Instrumentalis. Der Fokusunterschied lässt sich im Deutschen einigermaßen mit der bestimmten und unbestimmten Form des Artikels übersetzen.

(1) Qimmeq inequnarpoq. „Der Hund ist süß.“ (qimmeq-Abs.Sg. inequnar-Ind.3Sg.)
(2) Piitap qimmeq takuaa. „Peter sieht den Hund.“ (Piitaq-Rel.Sg. qimmeq-Abs.Sg. taku-Ind.3Sg.3SgO.)
(3) Piitaq qimmimik takunnippoq. „Peter sieht einen Hund.“ (Piitaq-Abs.Sg. qimmeq-Ins.Sg. taku-NNIP-Ind.3Sg.)

Jedes Verb kann eine verschiedene Zahl von Aktanten haben, wobei alles zwischen null und vier Aktanten existiert. In letzterem Fall kann auch der Allativ als struktureller Kasus fungieren:

Siallerpoq. „Es regnet.“ (sialler-Ind.3Sg.) (avalent)
Piitaq atuarpoq. „Peter liest.“ (Piitaq-Abs.Sg. atuar-Ind.3Sg.) (monovalent)
Piitap aviisi atuarpaa. „Peter liest die Zeitung.“ (Piitaq-Rel.Sg. aviisi-Abs.Sg. atuar-Ind.3Sg.3SgO.) (bivalent)
Piitap Louisa atuakkamik tunivaa. „Peter gab Louise ein Buch.“ (Piitaq-Rel.Sg. Louisa-Abs.Sg. atuagaq-Ins.Sg. tuni-Ind.3Sg.3SgO.) (trivalent)
Piitap anaanaminut Louisa atuakkamik tuneqquaa. „Peter bat seine Mutter darum, Louise ein Buch zu geben.“ (Piitaq-Rel.Sg. anaana-4SgPoss.All.Sg. Louisa-Abs.Sg. atuagaq-Ins.Sg. tuni-QQU-Ind.3Sg.3SgO.) (tetravalent)

Auch manche anderen Kasus können strukturelle Funktionen übernehmen. Der Ablativ beschreibt den Agens eines passivierten Satzes und Ablativ und Äqualis können in Vergleichen genutzt werden:

Angut qimmimit kiineqarpoq. „Der Mann wurde von einem Hund gebissen.“ (angut-Abs.Sg. qimmeq-Abl.Sg. kii-NIQAR-Ind.3Sg.)
Piitaq Louisamit anneruvoq. „Peter ist größer als Louise.“ (Piitaq-Abs.Sg. Louisa-Abl.Sg. angi-NIRU-Ind.3Sg.)
Piitaq Louisatut atsigivoq. „Peter ist so groß wie Louise.“ (Piitaq-Abs.Sg. Louisa-Aeq.Sg. angi-TIGE-Ind.3Sg.)

Der Relativ fungiert nicht nur als Ergativ, sondern auch als Genitiv, und wird deswegen nicht Ergativ genannt. Die Besitzverhältnisse werden hierbei sowohl beim Possessor (Peter) als auch beim Possessum (Hund) morphologisch markiert:

Piitap qimmia „Peters Hund“ (Piitaq-Rel.Sg. qimmeq-3SgPoss.Abs.Sg.)

Gebrauch der Modi

Die grönländischen Modi werden in zwei Gruppen eingeteilt: übergeordnete (Indikativ, Interrogativ, Imperativ, Optativ) und untergeordnete Modi (Kausativ, Konditionalis, Kontemporativ, Partizipialis). Die übergeordneten Modi können nur Hauptsätze bilden, die untergeordneten Modi nur Nebensätze. In der Umgangssprache oder bestimmten Kontexten werden jedoch auch Kausativ, Kontemporativ und Partizipialis in Hauptsätzen genutzt. Folgende Beispiele zeigen die Nutzung der verschiedenen Modi.

Die vier übergeordneten Modi Indikativ, Interrogativ, Imperativ und Optativ können als einzige Verben im Satz stehen.

Louisa arnaavoq. „Louise ist eine Frau.“ (Louisa-Abs.Sg. arnaq-U-Ind.3Sg.) (Neutrale Aussage)
Piitaq qimmeqarpa? „Hat Peter Hunde?“ (Piitaq-Abs.Sg. qimmeq-QAR-Int.3Sg.) (Frage)
Sinilluarit! „Schlaf schön!“ (sinip-LLUAR-Imp.2Sg.) (Aufforderung)
Iserli. „Er möge reinkommen.“ (iser-Opt.3Sg.) (Wunsch)

Der Kausativ drückt Begründungen und vergangene Handlungen aus.

Paninni napparsimammat sulinngilaq. „Er arbeitet nicht, weil seine Tochter krank ist.“ (panik-4SgPoss.Abs.Sg. napparsima-Cau.3Sg. suli-NNGIT-Ind.3Sg.)
Meeraagami napparsimasarpoq. „Sie war (regelmäßig) krank, als sie ein Kind war.“ (meeraq-U-Cau.4Sg. napparsima-TAR-Ind.3Sg.)

Der Konditionalis drückt Bedingungen und zukünftige Handlungen aus.

Piffissaqaruma aggissaanga. „Falls ich Zeit habe, werde ich kommen.“ (piffissaq-QAR-Cond.1Sg. agger-SSA-Ind.1Sg.)
Anaana angerlarpat Louisa innassaaq. „Wenn Mama nach Hause kommt, muss Louisa ins Bett.“ (anaana-Abs.Sg. angerlar-Cond.3Sg. Louisa-Abs.Sg. innar-SSA-Ind.3Sg.)

Der Kontemporativ drückt zwei zeitgleiche Handlungen aus, die von derselben Person ausgeführt werden.

98-inik ukioqarluni toquvoq. „Sie starb 98-jährig (98 Jahre habend).“ (98-Ins.Pl. ukioq-QAR-Cont.4Sg. toqu-Ind.3Sg.)
Kaagisorpoq kaffisorlunilu. „Er aß Kuchen und trank Kaffee.“ (kaagi-TUR-Ind.3Sg. kaffi-TUR-Cont.4Sg.-LU)

Der Partizipialis drückt zwei zeitgleiche Handlungen aus, die von verschiedenen Personen ausgeführt werden.

Louisa igasoq Piitaq atuarpoq. „Während Louisa Essen machte, las Peter.“ (Louisa-Abs.Sg. iga-Par.3Sg. Piitaq-Abs.Sg. atuar-Ind.3Sg.)
Taarsilersoq angerlarpunga. „Während/Als es dunkel wurde, ging ich nach Heim.“ (taar-SI-LIR-Par.3Sg. angerlar-Ind.1Sg.)

Vor allem Kontemporativ und Partizipialis können auch in Objektsätzen genutzt werden:

Napparsimalluni oqarpoq. „Er sagt, dass er (selbst) krank ist.“ (napparsima-Cont.4Sg. oqar-Ind.3Sg.)
Napparsimasoq oqarpoq. „Er sagt, dass sie krank ist.“ (napparsima-Par.3Sg. oqar-Ind.3Sg.)

Mit dem Kontemporativ und dem Partizipialis können in Verbindung mit verschiedenen Derivationsmorphemen zahlreiche Konstruktionen gebildet werden, die sich im Deutschen mit Konjunktionen übersetzen lassen, wie zum Beispiel:

Paniga qasugaluartoq sulivunga. „Ich arbeite, obwohl meine Tochter krank ist.“ (panik-1SgPoss.Abs.Sg. qasu-GALUAR-Par.3Sg. suli-Ind.1Sg.)
Louisa nerivoq Piitaq angerlartinnagu. „Louise isst, bevor Peter nach Hause kommt.“ (Louisa-Abs.Sg. neri-Ind.3Sg. Piitaq-Abs.Sg. angerlar-TIP-ContNeg.3SgO.)

Inderivation

Ein wichtiges syntaktisches Merkmal des Grönländischen ist es, dass Satzglieder und ganze Sätze inderiviert, das heißt in andere Satzglieder eingebunden werden können. Hierzu werden die verschiedenen Derivationsmorpheme gebraucht.

Die folgenden zwei Beispiele zeigen die Inderivation einer komplexeren Nominalphrase in ein Verb, entweder als Subjektsprädikativ (1) oder als Objekt (2). Im ersten Fall steht das Attribut im Absolutiv, im zweiten Fall im Instrumentalis. Das dritte Beispiel zeigt die Inderivation einer Nominalphrase in ein anderes Nomen:

(1) niviarsiaraq pinnersoq „ein hübsches Mädchen“
Louisa niviarsiaraavoq pinnersoq. „Louise ist ein hübsches Mädchen.“ (Louisa-Abs.Sg. niviarsiaraq-U-Ind.3Sg. pinner-TUQ-Abs.Sg.)
(2) illu mikisoq „ein kleines Haus“
Piitaq mikisumik illoqarpoq. „Peter hat ein kleines Haus.“ (Piitaq-Abs.Sg. miki-TUQ-Ins.Sg. illu-QAR-Ind.3Sg.)
(3) meeqqat pingasut „drei Kinder“
angut pingasunik meeralik „ein Mann mit drei Kindern“ (angut-Abs.Sg. pingasut-Ins.Pl. meeraq-LIK-Abs.Sg.)

Das folgende Beispiel zeigt die Inderivation einer Verbalphrase in ein Nomen. Der transitive Satz muss hierbei erst in seine halbtransitive Form überführt werden:

Angutip qimmini toquppai. „Der Mann hat seine Hunde getötet.“ (angut-Rel.Sg. qimmeq-4SgPoss.Abs.Pl. toqup-Ind.3Sg.3PlO.)
Angut qimmiminik toqutsisoq parnaarunneqarpoq. „Der Mann, der seine Hunde getötet hat, wurde ins Gefängnis eingesperrt.“ (angut-Abs.Sg. qimmeq-4SgPoss.Ins.Pl. toqup-SI-TUQ-Abs.Sg. parnaarup-NIQAR-Ind.3Sg.)

Wortstellung

Die neutrale Wortstellung im Grönländischen ist SOV. Satzadverbiale wie Orts- oder Zeitangaben stehen üblicherweise satzinitial, die meisten übrigen Adverbiale vor dem Verb:

Ullumi Piitaq suli napparsimavoq. „Peter ist heute (ullumi) immer noch (suli) krank.“ (ullumi Piitaq-Abs.Sg. suli napparsima-Ind.3Sg.)

Nominale Attribute stehen immer nach dem Wort, das sie bestimmen:

Qimmeq inequnartoq takuara. „Ich sehe einen süßen Hund.“ (qimmeq-Abs.Sg. inequnar-TUQ-Abs.Sg. taku-Ind.1Sg.3SgO.)

Attribute von inderivierten Subjekten stehen hinter dem Verb, Attribute von inderivierten Objekten hingegen vor dem Verb:

Piitaq ilinniartitsisuuvoq pikkorissoq. „Peter ist ein talentierter Lehrer.“ (Piitaq-Abs.Sg. ilinniartitsisoq-U-Ind.3Sg. pikkorip-TUQ-Abs.Sg.)
Louisa kusanartumik illoqarpoq. „Louise hat ein schönes Haus.“ (Louisa-Abs.Sg. kusanar-TUQ-Ins.Sg. illu-QAR-Ind.3Sg.)

Satzglieder können in den Fokus gerückt werden, wenn sie postverbal stehen. Ein Objekt kann zudem weiter fokussiert werden, wenn es satzinitial steht:

Louisa illoqarpoq kusanartumik. „Louise hat ein schönes Haus.“ (Louisa-Abs.Sg. illu-QAR-Ind.3Sg. kusanar-TUQ-Ins.Sg.)
Illu tungujortoq Louisap pigaa. „Das blaue Haus gehört (hat) Louise.“ (illu-Abs.Sg. tungujor-TUQ-Abs.Sg. Louisa-Rel.Sg. pige-Ind.3Sg.3SgO.)

Nebensätze und andere komplexe Phrasen stehen häufig satzinitial oder -final und weichen somit von den üblichen Wortstellungsregeln ab:

Neriuppunga aqagu napparsimajunnaassasutit. „Ich hoffe, dass du morgen nicht mehr krank bist.“ (neriup-Ind.1Sg. aqagu napparsima-JUNNAIR-SSA-Par.2Sg.)

Wortschatz

Lexikon

Weil es sich um eine polysynthetische Sprache handelt, gibt es vergleichsweise wenige freie Morpheme im Grönländischen. Viele Wörter des Grundwortschatzes können aus anderen Wörtern gebildet werden, indem man die entsprechenden Derivationsmorpheme anhängt. Die Wörter oqaaseq “Wort”, oqalup- „sprechen“, oqallissaarut „Diskussionsbeitrag“, oqaasilerisoq „Linguist“, oqaasilerissutit „Grammatiklehrbuch“, oqaluttualiortoq „Geschichtenschreiber“, oqaasipiluup- „ausschimpfen“ und oqaatiginerlup- „schlecht reden über“ sind alle Ableitungen des Verbalstamms oqar- „sagen“, der auch nominal als oqaq „Zunge“ gebraucht werden kann.

Der eskimo-aleutische Erbwortschatz macht es in der heutigen Gesellschaft schwierig, neue Dinge zu benennen. Seit Beginn der Kolonialzeit wurden Wörter aus dem Dänischen entlehnt. Die ältesten Lehnwörter wurden bis zur Unkenntlichkeit der grönländischen Phonotaktik angepasst wie beispielsweise palasi (< præst „Pastor“), jüngere Wörter werden häufig nur leicht abgewandelt wie biili (< bil „Auto“), während andere lediglich ein -i angehängt bekommen wie helikopteri (< helikopter „Helikopter“). Daneben schafft der grönländische Sprachrat in Zusammenarbeit mit dem Oqaasileriffik neue genuine grönländische Wörter wie das obige Beispiel ikummatissaarniarfik „Tankstelle“ zeigt.

Zahlensystem

Auf Grönländisch ist es schwierig, hohe Zahlen auszudrücken. Das grönländische Zahlensystem ist zudem nicht dezimal, sondern basiert darauf, mit den Fingern und Zehen zu zählen. Das System ist am ehesten als eine Mischung aus einem quinären, einem senären und einem dezimalen System zu bezeichnen, wo bei 2n+1 jeweils mit einem neuen Grundwort begonnen wird. Die Zahlen über zwölf sind heutzutage ungebräuchlich und werden durch dänische Zahlen ersetzt. Auch die Zahlen unter zwölf werden außerhalb des Zählens durch dänische Zahlen ersetzt (immikkoortumi seksimi „in Kapitel 6“).

Zahl Name Bedeutung
1 ataaseq [erste Hand:] 1
2 marluk [erste Hand:] 2
3 pingasut [erste Hand:] 3
4 sisamat [erste Hand:] 4
5 tallimat [erste Hand:] 5
6 arfinillit zweite Hand: [1]
7 arfineq-marluk zweite Hand: 2
8 arfineq-pingasut zweite Hand: 3
9 qulingiluat beide Hände minus 1
10 qulit beide Hände
11 aqqanillit erster Fuß: [1]
12 aqqaneq-marluk erster Fuß: 2
13 aqqaneq-pingasut erster Fuß: 3
14 aqqaneq-sisamat erster Fuß: 4
15 aqqaneq-tallimat erster Fuß: 5
16 arfersanillit zweiter Fuß: [1]
17 arfersaneq-marluk zweiter Fuß: 2
18 arfersaneq-pingasut zweiter Fuß: 3
19 arfersaneq-sisamat zweiter Fuß: 4
20 marlunnik qulillit 2-mal beide Hände

Namen

Als man im 18. Jahrhundert begann die grönländische Bevölkerung zu missionieren, wurden die grönländischen Personennamen durch europäische ersetzt. Diese waren entweder typische dänische Namen oder biblische Namen. Erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden wieder vermehrt grönländische Namen vergeben.

Viele grönländische Vornamen basieren auf Verwandtschaftsbezeichnungen wie Nuka („kleiner Bruder/kleine Schwester“) oder Paninnguaq („Töchterchen“) oder sind ursprünglich Lallnamen, die ältere Geschwister als Kleinkinder für die Neugeborenen benutzt haben (Aka/Kaka/Nukaaka für Nuka), oder basieren auf Ausrufen erwachsener Familienmitglieder, die mit Diminutivendungen versehen worden sind (Aannguaq).

Die europäischen Namen haben üblicherweise grönländische Entsprechungen wie Kiistat für Kirsten, Saalat für Sara, Jaaku für Jakob, Suulut für Søren usw. Diese Namen werden häufig ebenfalls noch mit Diminutivendungen versehen: Kiistaaraq, Saalannguaq, Jaakuaraq und Suulunnguaq.

Literatur

Grammatiken

  • Poul Egede: Grammatica Grönlandica Danico-Latina. Gottmann Frid. Kisel, Kopenhagen 1760 (Online [PDF]). 
  • Otto Fabricius: Forsøg til en forbedret Grønlandsk Grammatica. 2. Auflage. C. F. Schubart, Kopenhagen 1801 (vollständig verfügbar in der Google-Buchsuche). 
  • Samuel Kleinschmidt: Grammatik der Grönländischen Sprache, mit theilweisem Einschluss des Labradordialects. G. Reimer, Berlin 1851 (vollständig verfügbar in der Google-Buchsuche). 
  • Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen: Det vestgrønlandske sprog i grammatisk fremstilling. Kirkeministeriet, Kopenhagen 1930. 
  • Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1. 
  • Richard Kölbl: Grönländisch. Wort für Wort (= Kauderwelsch. Band 204). 2. Auflage. Reise-Know-How-Verlag Rump, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-89416-896-4. 
  • Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8. 

Wörterbücher

  • Poul Egede: Dictionarium Grönlandico-Danico-Latinum. Gottmann Friedrich Kisel, Kopenhagen 1750 (Online [PDF]). 
  • Otto Fabricius: Den grønlandske Ordbog, forbedret og forøget. Carl Frid. Schubart, Kopenhagen 1804 (Vollständig verfügbar in der Google-Buchsuche). 
  • Samuel Kleinschmidt: Den Grønlandske Ordbog. Louis Kleins Bogtrykkeri, Kopenhagen 1871 (Online). 
  • Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen: Den grønlandske ordbog – grønlandsk-dansk. A. Rosenbergs Bogtrykkeri, Kopenhagen 1926. 
  • Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen: Dictionary of the west Greenland Eskimo language. C. A. Reitzel, Kopenhagen 1927. 
  • Jonathan Petersen: Ordbogêraĸ. 1951. 
  • Aage Bugge, Kristoffer Lynge, Adolf Fuglsang-Damgaard, Frederik Nielsen: Dansk-Grønlandsk Ordbog. Ministeriet for Grønland, Kopenhagen 1960. 
  • Christian Berthelsen, Birgitte Jacobsen, Inge Kleivan, Robert Petersen, Jørgen Rischel: Oqaatsit – Grønlandsk-dansk ordbog. Ilinniusiorfik, Nuuk 1997, ISBN 87-558-1182-5. 
  • Michael Fortescue, Steven Jacobson, Lawrence Kaplan: Comparative Eskimo Dictionary with Aleut Cognates. 2. Auflage. Alaska Native Language Center, Fairbanks 2010, ISBN 978-1-55500-109-4. 
  • Lise Lennert Olsen, Birgitte Hertling: Grønlandsk tilhængsliste. Ilinniusiorfik, Nuuk 2011, ISBN 978-87-7975-527-7. 

Sonstiges

  • Jørgen Rischel: Topics in West Greenlandic phonology. Akademisk Forlag, Kopenhagen 1974, ISBN 978-87-500-1438-6. 
  • Jan Henrik Holst: Einführung in die eskimo-aleutischen Sprachen. Buske, Hamburg 2005, ISBN 3-87548-386-3. 

Weblinks

Wikipedia auf Grönländisch
Commons: Grönländische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage des Oqaasileriffik (grönländisch, dänisch, englisch) mit sprachtechnologischen Werkzeugen.
  • ordbog.gl (Sammlung digitalisierter grönländischer Wörterbücher).
  • DAKA (grönländisches Onlinewörterbuch).
  • Nutserut (grönländischer Maschinenübersetzer).

Einzelnachweise

  1. Michael P. Barnes: History and development of Old Nordic outside the Scandinavia of today. In: Oskar Bandle, Kurt Braunmüller, Ernst Håkon Jahr, Allan Karker, Hans-Peter Naumann, Ulf Telemann, Lennart Elmevik, Gun Widmark (Hrsg.): The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages (= Handbücher zur Sprach-und Kommunikationswissenschaft. Band 22, Nr. 1). Band 1. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-014876-5, S. 1055, doi:10.1515/9783110197051-117. 
  2. Barbara F. Grimes: Eskimo-Aleut Languages. In: William J. Frawley (Hrsg.): International Encyclopedia of Linguistics. 2. Auflage. Band 1. Oxford University Press, New York 2003, ISBN 0-19-513977-1, S. 524 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  3. Michael Fortescue, Steven Jacobson, Lawrence Kaplan: Comparative Eskimo Dictionary with Aleut Cognates. 2. Auflage. Alaska Native Language Center, Fairbanks 2010, ISBN 978-1-55500-109-4, S. xv. 
  4. Hein Van der Voort: Eskimo Pidgin in West Greenland. In: Ingvild Broch, Ernst Håkon Jahr (Hrsg.): Language Contact in the Arctic: Northern Pidgins and Contact Languages (= Trends in Linguistics. Studies and Monographs. Band 88). Mouton de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014335-6, S. 233 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  5. Lawrence D. Kaplan: Eskimo-Aleut Languages. In: William J. Frawley (Hrsg.): International Encyclopedia of Linguistics. 2. Auflage. Band 1. Oxford University Press, New York 2003, ISBN 0-19-513977-1, S. 521 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  6. Tikaajaat Kristensen: Sprog i fokus: Kalaallisut (grønlandsk). In: Gabriella Sandström (Hrsg.): Språk i Norden 2019. 2019, S. 110–116 (Online). 
  7. Svend Kolte: Kalaallit Oqaasii – Det Grønlandske Sprog. In: Inuit, kultur og samfund: en grundbog i eskimologi. Systime, Aarhus 1999, ISBN 87-616-0038-5, S. 86 ff. 
  8. Naja Blytmann Trondhjem: Grønlandske dialekter og retskrivningen. In: Nordlyd. Band 47, Nr. 2, 2023, S. 193–206 (Online). 
  9. Robert Petersen: Folkemål. In: Palle Koch (Hrsg.): Grønland. Gyldendal, Kopenhagen 1975, ISBN 978-87-00-69501-6, S. 194–204. 
  10. Einwohnerzahlen Kommunen und Distrikte 2023. Grønlands Statistik.
  11. Katti Frederiksen, Carl Christian Olsen: Det grønlandske sprog i dag. Hrsg.: Naalakkersuisut. 2017 (Online, archiviert [PDF]). 
  12. Jørgen Rischel: grønlandsk. Den Store Danske Encyklopædi.
  13. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 27 f. 
  14. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 28 f. 
  15. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 29 ff. 
  16. Tor Ulving: Consonant Gradation in Eskimo. In: International Journal of American Linguistics. Band 19, Nr. 1, 1953, S. 45–52, doi:10.1086/464189, JSTOR:1262938. 
  17. Michael Fortescue, Steven Jacobson, Lawrence Kaplan: Comparative Eskimo Dictionary with Aleut Cognates. 2. Auflage. Alaska Native Language Center, Fairbanks 2010, ISBN 978-1-55500-109-4, S. xvi–xviii. 
  18. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 23–26. 
  19. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 31 f. 
  20. Birgitte Jacobsen: The Question of ‘Stress’ in West Greenlandic. In: Phonetica. Band 57, Nr. 1, 2000, S. 40–67, doi:10.1159/000028458. 
  21. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 32–38. 
  22. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 18 ff. 
  23. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 33 f. 
  24. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 21–24. 
  25. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 66–71. 
  26. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 76–84. 
  27. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 59 ff. 
  28. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 71–75. 
  29. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 62 ff. 
  30. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 85–90. 
  31. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 72–83. 
  32. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 103–129. 
  33. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 85. 
  34. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 264–269. 
  35. Naja Blytmann Trondhjem: Markering af tid i grønlandsk sprog med særlig fokus på fortid. Universität Kopenhagen, Kopenhagen 2008 (Online [PDF]). 
  36. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 92–98. 
  37. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 99 ff. 
  38. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 243. 
  39. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 111 ff. 
  40. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 117–233. 
  41. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 239 f. 
  42. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 273 ff. 
  43. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 71–75. 
  44. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 86. 
  45. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 39–51. 
  46. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 295–301. 
  47. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 165. 
  48. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 295–301. 
  49. Stig Bjørnum: Grønlandsk grammatik. 2. Auflage. Forlaget Atuagkat, Nuuk 2012, ISBN 978-87-92554-32-1, S. 134 f. 
  50. Flemming A. J. Nielsen: Vestgrønlandsk grammatik. 2. Auflage. BoD, Kopenhagen 2021, ISBN 978-87-430-2776-8, S. 262 ff. 
  51. Søren Thuesen, Hans Christian Gulløv, Inge Seiding, Peter A. Toft: Navngivning af befolkning og land. In: Hans Christian Gulløv (Hrsg.): Grønland. Den arktiske koloni. (= Danmark og kolonierne). Gads Forlag, Kopenhagen 2017, ISBN 978-87-12-04955-5, S. 104 f. 
  52. Nuka Møller: Kalaallit aqqi – Grønlandske personnavne – Greenlandic personal names. Oqaasileriffik, Nuuk 2015, ISBN 978-87-990324-3-3. 
Eskimo-aleutische Sprachen

Aleutisch

Eskimosprachen:
Yupik-Sprachen:   | Sirenik † |  |  | Alutiiq

Inuit-Sprachen:  Inupiaq | Inuinnaqtun | Inuktitut | Kalaallisut

†ausgestorben


Normdaten (Sachbegriff): GND: 4158219-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 22:12

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Grönländische Sprache, Was ist Grönländische Sprache? Was bedeutet Grönländische Sprache?

Gronlandisch auch Kalaallisut kaˈlaːɬːisut ist die alleinige Amtssprache in Gronland einem autonomen Bestandteil des Konigreichs Danemark Die Sprache wird von etwa 50 000 bis 60 000 Menschen in Gronland und Danemark gesprochen Gronlandisch Kalaallisut Gesprochen in Gronland Gronland Danemark DanemarkSprecher 50 000 60 000Linguistische Klassifikation Eskimo aleutisch EskimosprachenInuitsprachenGronlandisch dd dd Offizieller StatusAmtssprache in Gronland Gronland Nordischer RatSonstiger offizieller Status in Danemark DanemarkSprachcodesISO 639 1 klISO 639 2 kalISO 639 3 kal Gronlandisch gehort zu den Inuitsprachen und ist die ostlichste und auch die meistgesprochene Sprache der im Westen bis nach Sibirien reichenden eskimo aleutischen Sprachfamilie Das markanteste Merkmal das das Gronlandische von den anderen eskimo aleutischen Sprachen unterscheidet ist die vollstandige Assimilation samtlicher Konsonantencluster Gronlandisch zeichnet sich wie alle Sprachen dieser Sprachfamilie durch seinen stark polysynthetischen Aufbau aus der sehr lange Worter bis hin zu Einwortsatzen ermoglicht sowie dadurch eine Ergativsprache zu sein Gronlandisch verfugt uber acht teils sehr verschiedene Dialekte die in drei Hauptdialekte gegliedert werden Die Standardsprache des Gronlandischen grundet auf dem Dialekt der in der Hauptstadt Nuuk gesprochen wird Die Lehre und Forschung der gronlandischen Sprache ist Teil der Eskimologie Von der gronlandischen Sprache zu unterscheiden ist das der mittelalterlichen skandinavischen Siedler im arktischen Raum Graenlendingar eine ausgestorbene nordgermanische Sprache SprachbezeichnungenDie gronlandische Sprache ist unter zahlreichen Bezeichnungen bekannt Gemeint ist dabei genau die Sprache die in Gronland gesprochen wird Haufig wird Inuktitut als Oberbegriff fur die Inuitsprachen verwendet obwohl diese Bezeichnung eigentlich nur auf die in Ostkanada gesprochene Sprache zutrifft Vor allem im englischsprachigen Raum werden haufig falschlicherweise die Begriffe gronlandisches Eskimo und gronlandisches Inuit verwendet obwohl Eskimo und Inuit lediglich ethnische Bezeichnungen sind Die gronlandische Eigenbezeichnung Kalaallisut ist der Aquativ Vergleichsform des Worts kalaaleq und bedeutet somit wortlich wie ein Gronlander Man geht davon aus dass die Eigenbezeichnung der Gronlander Kalaallit ein Lehnwort aus dem ist und von skraelingar abstammt der Bezeichnung der mittelalterlichen Graenlendingar fur die Ureinwohner Nordamerikas und damit auch Gronlands Verwandtschaft und VerbreitungGronlandisch gehort zu den eskimo aleutischen Sprachen und ist innerhalb der Eskimosprachen die ostlichste der Inuitsprachen Nordamerikas Anfang des 21 Jahrhunderts schatzte man dass die eskimo aleutischen Sprachen rund 90 000 Sprecher hatten von denen die gronlandischen Sprecher mehr als die Halfte ausmachten Die genaue Zahl an Sprechern ist unbekannt In Gronland sprechen vermutlich rund 45 000 der etwa 55 000 Einwohner Gronlandisch Dazu kommt ein grosser Teil der rund 15 000 nach Danemark ausgewanderten Gronlander sodass die Gesamtzahl an Sprechern zwischen 50 000 und 60 000 Personen liegen durfte Es wurde bisher erfolglos versucht eine Verwandtschaft des Gronlandischen uber das Eskimo Aleutische mit Indianersprachen in Kanada und den Vereinigten Staaten mit Ainu palaosibirischen Sprachen Turk oder Altaisprachen oder sogar den indogermanischen Sprachen herzuleiten DialekteGliederung InuktunUpernavik DialektKangaatsiaq Uummannaq DialektZentralwestgronlandisch Kalaallisut Paamiut DialektNanortalik Narsaq Qaqortoq DialektKap Farvel DialektTunumiisut Das Gronlandische wird in drei Hauptdialekte eingeteilt Westgronlandisch Kitaamiusut Ostgronlandisch Tunumiisut und Inuktun Avanersuarmiusut Als Standardvarietat gilt der unter anderem in der Hauptstadt Nuuk gesprochene Unterdialekt des Westgronlandischen Dieser ist vergleichsweise archaisch und diente unter anderem Samuel Kleinschmidt als Grundlage seiner 1851 erschienenen gronlandischen Grammatik die in den folgenden Jahrzehnten gemeinsam mit seinem Worterbuch dafur sorgte dass dieser Dialekt zum Standard wurde Gronlandisch Kalaallisut Inuktun Nordgronlandisch Kitaamiusut Westgronlandisch Tunumiisut Ostgronlandisch Nordwestgronlandisch Zentralwestgronlandisch Standard Sudgronlandisch Upernavik Dialekt Kangaatsiaq Uummannaq Dialekt Paamiut Dialekt Nanortalik Narsaq Qaqortoq Dialekt Kap Farvel Dialekt Das Nordgronlandische ahnelt mehr dem in Ostkanada gesprochenen Inuktitut als der Standardvarietat Das Ostgronlandische weist ebenfalls starke Abweichungen auf Das Westgronlandische gliedert sich neben dem als Standard fungierenden Zentralwestgronlandischen in Nordwestgronlandisch und Sudgronlandisch Das Nordwestgronlandische kann wiederum in zwei Unterdialekte gegliedert werden Der nordliche Teil der Upernavik Dialekt wird im Distrikt Upernavik gesprochen und hat deutliche Einflusse aus dem Ostgronlandischen Der sudliche Teil der Kangaatsiaq Uummannaq Dialekt wird in der gesamten Diskobucht und im Distrikt Uummannaq gesprochen Das Zentralwestgronlandische wird ausser in Nuuk auch im Distrikt Sisimiut und im Distrikt Maniitsoq gesprochen Das Sudgronlandische ist ebenfalls vom Ostgronlandischen beeinflusst und lasst sich in drei Unterdialekte aufteilen Der nordlichste Unterdialekt der Paamiut Dialekt wird von Qeqertarsuatsiaat im Norden bis nach Arsuk im Suden gesprochen Der grosste Unterdialekt wird mit einer kleinen Ausnahme in der gesamten Kommune Kujalleq gesprochen die aus den Distrikten Qaqortoq Narsaq und Nanortalik besteht weshalb er Nanortalik Narsaq Qaqortoq Dialekt genannt wird Lediglich in den sudlichsten beiden Dorfern Gronlands wird der Kap Farvel Dialekt gesprochen der die grossten Gemeinsamkeiten mit dem Ostgronlandischen aufweist Geubte Horer sollen sogar Sprecher nach ihrem Herkunftsort unterscheiden konnen was eine noch viel genauere Unterteilung in Dorfdialekte voraussetzen wurde Mangels genauer Angaben fur die Sprecher der einzelnen Dialekte sind zur Einordnung die Einwohnerzahlen der jeweiligen Gebiete angegeben Dialekt Gebiet ungefahre Einwohnerzahl 2023 Inuktun Distrikt Qaanaaq 750Upernavik Dialekt Distrikt Upernavik 2 700Kangaatsiaq Uummannaq Dialekt Distrikte Uummannaq Qeqertarsuaq Ilulissat Qasigiannguit Aasiaat Kangaatsiaq 13 500Zentralwestgronlandisch Distrikte Sisimiut Maniitsoq Nuuk teilweise 28 800Paamiut Dialekt Distrikte Nuuk teilweise Paamiut 1 400Nanortalik Narsaq Qaqortoq Dialekt Distrikte Qaqortoq Narsaq Nanortalik teilweise 6 100Kap Farvel Dialekt Distrikt Nanortalik teilweise 150Tunumiisut Distrikte Ammassalik Ittoqqortoormiit 3 100Isoglossen Die wichtigste Isoglosse der gronlandischen Dialekte ist diejenige welche die u Dialekte von den i Dialekten unterscheidet In zahlreichen Positionen ist ein etymologisches u in den i Dialekten zu einem i geworden Ursprunglich war Westgronlandisch ein u Dialekt wahrend Ostgronlandisch ein i Dialekt war Durch Volkerwanderungen und den damit verbundenen Sprachkontakt wurden die nordlichsten und sudlichsten Dialekte des Westgronlandischen auch zu i Dialekten Inuktun hat als einziger Dialekt keine Vokal und Konsonantenassimilation Im Nordwestgronlandischen und im Sudgronlandischen sind t ːs und tː vor a und u zusammengefallen Das Ostgronlandische zeichnet sich durch die Nasalierung und Schwund stimmhafter Frikative die stimmloser Frikative und die Frikativierung der Plosive aus Diese Phanomene haben sich teils auch in die westgronlandischen Dialekte ausgebreitet Die folgende Tabelle zeigt die bedeutendsten unterscheidenden Eigenschaften der einzelnen Dialekte Merkmal Inuktun Upernavik Dialekt Kangaatsiaq Uummannaq Dialekt Zentralwest gronlandisch Paamiut Dialekt Nanortalik Narsaq Qaqortoq Dialekt Kap Farvel Dialekt Tunumiisutu Dialekt Vokal und Konsonantenassimilation tsa tsu Dialekt zwei s Qualitaten starke Konsonantenwechsel im Vergleich zum Standard Geminatenkurzung nach Langvokal Vor allem die drei Hauptdialekte sind so unterschiedlich dass ein gegenseitiges Verstandnis von Kitaamiut Tunumiit und Inughuit ohne Kenntnis der anderen Sprachen nur mit Muhe oder gar nicht moglich ist und wenn dann lediglich in einem Grad wie es auch auf die anderen Inuitsprachen zutrifft Die nichtwestlichen Dialekte des Gronlandischen spielen in der Schriftlichkeit keine Rolle und werden lediglich gesprochen Es existieren beispielsweise keine Schulbucher auf Nord oder Ostgronlandisch GeschichteDie Fruhgeschichte des Gronlandischen mit der Entwicklung aus den Inuitsprachen und Dialektentstehung ist unbekannt Da die Sprache vor dem 18 Jahrhundert nicht verschriftlicht wurde sind keine eigenen Uberlieferungen vorhanden Die ersten Aufzeichnungen uber die Sprache stammen von Gronlanderinnen die im 17 Jahrhundert auf ein danisches Expeditionsschiff verschleppt worden waren Dennoch hat man einige Theorien uber die Sprachsituation in der gronlandischen Ur und Fruhgeschichte aufgestellt Man geht davon aus dass die Palaoeskimos noch ein Ur Eskimo Aleutisch sprachen Mit der Einwanderung der Neoeskimos um das 13 Jahrhundert herum verschwanden bisherige Kulturen und damit auch deren Sprache Die neue Bevolkerungsgruppe besiedelte innerhalb kurzester Zeit ganz Gronland das zu dieser Zeit noch von den europaischen Graenlendingar bewohnt war Dabei bewegte sich eine Bevolkerungswelle von Nordwesten aus uber die Nordkuste die Ostkuste entlang und die andere die Westkuste nach Suden Durch die Trennung beider Gruppen entstanden die beiden Dialekte Ost und Westgronlandisch Nordostlich von Kap Farvel trafen beide Gruppen etwa um 1400 wieder aufeinander sodass sich dort heute die Dialektgrenze zieht Im 17 und 18 Jahrhundert kam eine weitere Einwanderungswelle aus Kanada von der die Inughuit abstammen wodurch auch der nordgronlandische Dialekt entstand Poul Egede 1721 begann die Missionierung und Kolonialisierung Gronlands durch den norwegischen Pfarrer Hans Egede Dieser legte grossen Wert darauf die Kalaallit in ihrer eigenen Sprache zum Christentum zu bekehren Er erlernte daher selbst Gronlandisch ebenso wie seine Sohne vor allem Poul Egede Beide ubersetzten Bibeltexte ins Gronlandische und Poul verfasste 1750 schliesslich das erste Worterbuch und 1760 auch eine Grammatik Die Sprache wurde genutzt und war zu keinem Zeitpunkt gefahrdet Seit der Grundung von Gronlands Seminarium im Jahr 1845 fand der Unterricht dort auf Gronlandisch statt 1861 erschien erstmals mit der Atuagagdliutit eine Zeitung in Gronland durch die gronlandischer Lesestoff auch fur eine breitere Bevolkerungsschicht zur Verfugung stand 1851 hatte Samuel Kleinschmidt die erste offizielle Rechtschreibung festgelegt Auch der Schulunterricht war ausschliesslich gronlandischsprachig obwohl das Land seit Auflosung der norwegisch danischen Union im Jahr 1814 eine danische Kolonie war und viele Danen im Land verkehrten 1914 erschien mit Singnagtugaĸ von Mathias Storch der erste gronlandische Roman Parkverbotsschild auf Danisch oben und Gronlandisch unten in Sisimiut 1953 wurde Gronland dekolonisiert aber im Gegenzug verstarkte sich die Danifizierung des Landes Die Atuagagdliutit wurde zweisprachig und an den Schulen wurde danischer Unterricht eingefuhrt Da der danische Unterricht bewusst qualitativ hochwertiger war als der gronlandische begannen Gronlander ihre Kinder in danische Schulklassen zu schicken Da auch der offentliche Alltag zunehmend danisch gepragt wurde verbesserten sich die Danischkenntnisse der Gronlander und viele junge Leute begannen sich in Danemark weiterzubilden Bei ihrer Ruckkehr nach Gronland hatten sich ihre Kenntnisse des Gronlandischen haufig drastisch verschlechtert Mit Einfuhrung der Hjemmestyre im Jahr 1979 durch die Gronland autonom wurde begann man den Prozess umzukehren Gronlandisch wurde wieder zur Hauptsprache erklart und gefordert Heute ist Gronlandisch einzige Amtssprache in Gronland Danisch erste und Englisch zweite Fremdsprache Schrift und AlphabetSamuel Kleinschmidt Die gronlandische Sprache wird seit Beginn der Verschriftlichung mit dem lateinischen Alphabet geschrieben und nicht in Silbenschrift wie beispielsweise Inuktitut das ein eigenes Syllabar aus der kanadischen Silbenschrift nutzt Nachdem die ersten Missionare noch recht willkurliche Rechtschreibkonventionen nutzten standardisierte Samuel Kleinschmidt die gronlandische Orthographie in seiner 1851 erschienenen Grammatik Diese basierte teils auf dem damaligen Lautstand gab aber auch gezielt die morphologische Struktur der Worter wieder Sie enthielt eine Vielzahl von Konsonantenclustern Diakritika und den eigenen Buchstaben ĸ Durch den Lautwandel in den folgenden Jahrzehnten wich die gesprochene Sprache immer starker von der geschriebenen ab bevor die Kleinschmidtsche Rechtschreibung 1973 im Zuge der gronlandischen Rechtschreibreform durch die heute ubliche ersetzt wurde Das ĸ wurde hierbei durch q ersetzt die Diakritika wurden durch Doppeltschreibungen von Vokalen und Konsonanten ersetzt und die Konsonantencluster wurden assimiliert wenngleich die morphologischen Strukturen der Worter dadurch schwieriger erkennbar wurden und Worter die gleich ausgesprochen aber unterschiedlich geschrieben wurden nun auch schriftlich zusammenfielen Das Gronlandische hat 18 Buchstaben zur Darstellung von Erbwortern 10 weitere Buchstaben dienen der Schreibung danischer Lehnworter Das H tritt auf gronlandisch nur in Interjektionen auf A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V X Y Z AE O A PhonologieVokale Westgronlandische Vokale Im Gronlandischen werden nur drei verschiedene phonemische Vokale angesetzt die jedoch stark variieren konnen Der Vokal a geschrieben a kann je nach Kontext als a ae oder ɛ ausgesprochen werden wobei ersteres die ublichste Variante ist Der Vokal i geschrieben i wird meist als i realisiert seltener als e Der Vokal u geschrieben u wird ublicherweise u ausgesprochen kann aber auch als ʉ oder o realisiert werden Vor den Uvularen ʁ und q werden die drei Vokale in ihre allophonischen Varianten umgewandelt die dann als uvularisierte Vokale bezeichnet werden a geschrieben a wird dann als ɑ realisiert i geschrieben e als ɜ und u geschrieben o als ɔ Tatsachlich konnen die Kurzvokale in gesprochener Sprache alle mehr oder weniger in Richtung ɐ verschliffen werden Obwohl von Allophonie gesprochen wird und traditionell nur von drei Vokalphonemen ausgegangen wird hat der sekundare Prozess der Assimilierung von ʁ an den folgenden Konsonanten dazu gefuhrt dass die Realisierung des Vokals zwischen den beiden phonologisch gebundenen allophonischen Varianten bedeutungsunterscheidend ist allappoq er schreibt aɬːapːɔq vs allarpoq es ist unbewolkt aɬːɑpːɔq kivippaa er hebt es hoch kivipːaː vs kiverpaa er stopft es aus kivɜp aː uppik Eule upːik vs orpik Baum ɔpːik Ein historischer vierter Vokal e ist im Laufe der Sprachgeschichte verschwunden und wurde je nach Kontext durch i a ersetzt oder ist vollstandig geschwunden Alle Vokale treten sowohl kurz als auch lang auf Hierbei wird die Qualitat nicht geandert Geschrieben werden Langvokale mit doppelten Buchstaben aa ee ii oo uu Die Vokalquantitat ist in hohem Masse bedeutungsunterscheidend tappippoq er hat gute Augen er ist scharfsichtig tapːipːɔq vs tappiippoq er hat schlechte Augen er ist blind tapːiːpːɔq Die einzigen Diphthonge ai und au wurden im Laufe der Sprachgeschichte zum Langvokal aː assimiliert mit Ausnahme des auslautenden ai das als Flexionsendung dient und bedeutungsunterscheidend ist Allerdings ist auch hier ein schleichender Ubergang zu einem monophthongischen Langvokal erkennbar Trotz des Mangels an Diphthongen sind Hiats wie in sikuiuitsoq Eismeer wortlich das das niemals eisfrei wird ublich Das Wort hat aufgrund der Hiats jedoch sechs Silben und die Vokale i und u durfen nicht durch ihre konsonantischen Entsprechungen j und v ersetzt werden wie an folgendem Beispiel erkennbar ist pujorpat wenn es qualmt pujɔpːat vs puiorpat du vergisst es puiɔpːat Konsonanten Labiale Alveolare Palatale Velare Uvularesth stl sth stl sth stl sth stl Plosive p ː t ː tˢ k ː q ː Frikative Approximanten Affrikaten v fː j s ː t ːs ɣ cː xː ʁ xː Nasale m ː n ː ŋ ː ɴː Laterale l ɬː Das gronlandische hat etwa 18 verschiedene Konsonanten Diese sind nicht alle phonemisch da manche Konsonanten nur als gelangte Formen anderer Konsonanten auftreten Somit entsprechen v und fː einem Phonem ebenso wie ɣ und cː ʁ und xː und l und ɬː Alle gronlandischen Plosive sind stimmlos wahrend alle Nasale stimmhaft sind ɴ wird nur von manchen Sprechern als Realisierung von ʁn genutzt In heutiger Sprache nahezu ausgestorben ist ein ʃ artiger Laut der mit s zusammengefallen ist Gronlandisch hat zudem eine Affrikate die sowohl kurz tˢ vor i als auch generell lang t ːs auftritt Nur die Langform ist hierbei bedeutungsunterscheidend wahrend t und tˢ aufgrund ihrer Kontextbedingung nicht komplementar auftreten konnen naattoq stolpernd naːtːɔq vs naatsoq kurz naːt ːsɔq Gronlandisch hat starke Begrenzungen in der Phonotaktik So konnen im Wortanlaut nur Vokale sowie die Konsonanten p t k q s m und n stehen Es konnen nie zwei verschiedene Konsonanten nebeneinander stehen Im Auslaut konnen nur die drei Vokalphoneme a i u und die Plosive p t k und q stehen Sprachhistorisch sind manche Ableitungen und die Flexion mit der Geminierung eines Stammkonsonanten einhergegangen Diese sind durch Ersatzdehnung nach dem Schwund von Stammauslauten Teilen von Derivationsmorphemen oder durch Assimilation entstanden Die nichtgeminierten Konsonanten wurden spater Sprachwandelprozessen unterworfen die beispielsweise stimmlose Plosive in stimmhafte Frikative umgewandelt haben wahrend diese Anderungen bei den geminierten Konsonanten nicht eingetreten sind Dies hat in vielen Fallen zu lautlichen Abweichungen zwischen beiden Formen gefuhrt In manchen Fallen sind die stimmhaften Frikative v j s ʃ ɣ und ʁ im Laufe der Sprachgeschichte ganzlich entfallen wahrend ihre geminierten Formen uberlebt haben Manche Konsonanten haben somit heute mehrere geminierte Entsprechungen wobei diese nach Art der Ableitung festgelegt sind In der Flexion sind die Geminaten stimmhafter Frikative stimmlose Plosive wahrend es in der Derivation stimmlose Frikative sind Kurzkonsonant Geminate Beispiel Flexion Beispiel Derivation p pː nicht existent qipi drehen qipput Schraubzwinge v fː pː voq er sie es 3Sg pput sie 3Pl avip zerteilen affaq Halfte t tː gt t ːs avataq Fangblase avattat Fangblasen putu durchlochern puttut Ahle Pfriem j t ːs nujaq Haar nutsat Haare pujoq Nebel Rauch putser neblig sein s lt s t ːs taseq See tatsit Seen tigusi nehmen tigutsit Greifwerkzeug s 0 lt ʃ sː iluliaq Eisberg ilulissat Eisberge isi Auge issip etwas ins Auge bekommen k kː nukaq kleiner Bruder kleine Schwester nukkat kleine Bruder kleine Schwestern kaki hineinstechen kakkivik Nadelkissen ɣ cː kː isigak Fuss isikkat Fusse iga kochen iggavik Kuche q qː niaqoq Kopf niaqqut Kopfe oqar sagen oqqap ausschimpfen ʁ xː qː meeraq Kind meeqqat Kinder neri Essen nerrivik Tisch m mː ameq Haut ammit Haute uuma lebendig sein uummat Herz n nː nanoq Eisbar nannut Eisbaren qinu beten qinnut Gebet ŋ ŋː qingaq Nase qinngat Nasen mangup hineinstecken manngoq Wurzel l ɬː uiloq Muschel uillut Muscheln sili scharfen wetzen sillit Wetzstein Aussprache Das Verhaltnis zwischen Schreibung und Aussprache ist im Gronlandischen ausserst regelmassig Buchstabe Position Aussprache BeispielA a a a ae ɛ kina wer kina aa aː kaappoq er hat Hunger kaːpːɔq a vor r und q ɑ sarfaq Strom sɑfːɑq aa vor r und q ɑː taarpoq es ist dunkel tɑːpːɔq ai ai takuai er sieht sie Pl takuai E e e ɜ erneq Sohn ɜnːɜq ee ɜː meeraq Kind mɜːʁɑq F f ff und rf fː nikorfavoq er steht nikɔfːavɔq G g g ɣ igaq Topf iɣɑq gg cː xː iggavik Kuche icːavik I i i i e nipi Stimme Gerausch nipi ii iː biili Auto piːli J j j j ajorpoq es ist schlecht ajɔpːɔq K k k k kakiorneq Tatowierung kakiɔnːɜq kk kː pikkorippoq sie ist tuchtig pikːɔʁipːɔq L l l l sila Wetter sila ll und rl ɬː arlallit viele ɑɬːaɬːit M m m m ima so ima mm und rm mː qimmeq Hund qimːɜq N n n n nanivaa er findet es nanivaː nn nː inneq Feuer inːɜq rn g nː oder ɴː ern g iinnaq bald ɜɴːiːnːɑq Ng ng ng ŋ angut Mann aŋut nng ŋː avinngaq Lemming aviŋːɑq O o o ɔ orluvoq er fallt hin ɔɬːuvɔq oo ɔː toorneq Punkt tɔːnːɜq P p p p pupik Pilz pupik pp und rp pː arpappoq sie lauft ɑpːapːɔq Q q q q neqi Fleisch nɜqi qq qː aaqqat Handschuh ɑːqːat R r r ʁ nerivoq sie isst nɜʁivɔq rr xː errorsissut Waschmaschine ɜxːɔsːisːut vor Konsonant 0 arnaq Frau ɑnːɑq S s s s usi ubrigens usi ss und rs sː nersussuaq Kuh nɜsːusːuɑq T t vor a o und u t nutaaq neu nutɑːq vor e und i tˢ ateq Name atˢɜq tt und rt tː siittartoq Reissverschluss siːtːɑtːɔq ts und rt vor e und i t ːs ilinniartitsisoq Lehrer ilinːiɑt ːsiːt ːsisɔq U u u u ʉ o putu Loch putu uu uː nuuk Kap nuːk V v v v niviarsiaraq Madchen niviɑsːiɑʁɑq Prosodie Im Gronlandischen existiert im Bereich der Prosodie und Intonation keine Unterscheidung von betonten und unbetonten Silben Hingegen ist die Sprache von festen Tonhohenverlaufen gepragt die den Eindruck eines Hauptakzents erwecken konnen Entscheidend ist hierbei die Silbenlange wobei zwischen vier verschiedenen Arten von Silbenreimen unterschieden wird V VC VV VVC Es gilt Je langer die Silbe desto markanter die Tonhohenanderung Wenn alle Silben gleich lang sind liegt der hochste Ton auf der drittletzten Silbe Antepaenultima Dazu wird am Satzende markiert ob es sich um eine Aussage bzw Erganzungsfrage einerseits oder eine Entscheidungsfrage andererseits handelt Bei ersterem ist die vorletzte Silbe ublicherweise tief und geht dann hoch bei letzterem ist sie hoch und fallt dann ab Es erscheint somit dass der Hauptakzent in Form der hochsten Silbe in Aussagesatzen auf der langsten Silbe liegt andernfalls auf der Antepaenultima und bei Wortern mit maximal drei Silben auf der letzten Lange Worter konnen mehrere tonmarkierte Silben haben allerdings mussen immer mindestens zwei andere Silben meistens drei zwischen zwei solchen liegen weswegen manche Silben die alle sonstigen Bedingungen erfullen dennoch unmarkiert gesprochen werden Morphonologie und Sandhi Die Sprache zeichnet sich durch eine komplexe Morphonologie mit zahlreichen Formen von internem Sandhi aus Da nicht zwei Konsonanten nebeneinander stehen konnen werden diese regressiv assimiliert Der voranstehende Vokal wird dabei nicht beeinflusst weswegen bei uvularisierten Vokalen rC geschrieben wird wahrend der Lautwert wie bei CC Cː ist Sofern drei Konsonanten aneinanderstossen wurden uberlebt ebenfalls nur der letzte Bei der Assimilation entstehen die im Abschnitt Konsonanten beschriebenen Langkonsonanten Es gibt einige Ausnahmen von dieser Regel ʁ plus ɣ bzw j ergibt ʁ und ɣ bzw t plus j ergibt in willkurlicher Verteilung entweder kː oder tː Nach i aber nicht nach i lt e wird t zu s ebenso wie in einigen Derivationsmorphemen wenn das t intervokalisch steht In einigen anderen Fallen wird tː zu sː Die Kombination aV wird zu aː assimiliert Wenn drei Vokale nebeneinander stehen wurden werden zur Trennung j v oder ɣ eingefugt oder drei gleiche Vokale werden zu einem Langvokal verschmolzen Das alte e wurde historisch zu a spater zu i vor Konsonant und i ausser vor anderen Vokalen wo es a wird Das Morphem GE kann im Indikativ mit der Endung verschmelzen vgl aperaaq aperivoq er fragt Wenn an ein Wort ein Klitikon angefugt wird wird sein Auslaut in den entsprechenden Nasal umgewandelt kiap una wessen ist das kiamuna Gemass Rechtschreibregeln wird v in der Kombination u v V nicht geschrieben sofern V ein anderer Vokal als u ist Gleiches gilt fur j in i j V Deswegen erscheint die Indikativendung in takuaa sie sieht es unregelmassig GrammatikWortarten und Morphemklassen Meist wird im Gronlandischen nur zwischen drei verschiedenen Wortarten unterschieden Hierbei muss jedoch zwischen der eigentlichen Wortart und ihrer tatsachlichen Funktion unterschieden werden Verben fungieren primar als Pradikate Sie konnen nach Person Numerus und Modus flektiert werden wobei haufig eine transitive und intransitive Form existiert In untergeordneten Modi nehmen sie teilweise adverbielle oder ahnliche Funktionen ein Nomen bestehen aus Substantiven Eigennamen Pronomen und einigen wenigen Adjektiven Die Aufgabe deutscher Adjektive ubernehmen im Gronlandischen entweder die das Pradikat des Satzes bilden oder nominalisierte solche die attributiv stehen Nomen konnen nach Kasus Numerus und Possessor flektiert werden Letztere Kategorie ist nicht obligatorisch und jedes Substantiv kann deswegen sowohl nicht possessiv Haus als auch possessiv mein Haus flektiert werden Nomen konnen meist durch Flexion auch adverbiell genutzt werden Einige Nomen ubernehmen die Funktion von Prapositionen Artikel existieren nicht Die ubrigen Worter werden meist als Partikeln zusammengefasst und bestehen aus eigentlichen Adverbien Konjunktionen und Interjektionen Partikeln sind ublicherweise nicht flektierbar lediglich einige Adverbien ahneln Nomen und konnen deswegen auch Kasusendungen bekommen Grundsatzlich besteht jedes Verb und jedes Nomen aus einer Wurzel die mit Derivationsmorphemen zu einem Stamm ausgebaut werden kann woraufhin eine Flexionsendung hinzugefugt wird Optional kann anschliessend noch ein Enklitikon angefugt werden Lokaladverbien und demonstrativa konnen zudem zwei periphere Prafixe haben Substantive Stammklassen Substantive werden in unterteilt die jeweils leicht unterschiedlich flektiert werden Die Unterschiede zeigen sich in der jeweiligen Pluralform und den Possessivformen Im Gegensatz zu vielen europaischen Sprachen werden Substantive nicht nach Genus und bei Pronomen auch nicht nach Sexus unterschieden Es wird nach starken und schwachen Stammen unterschieden wobei schwache Stamme einen eventuellen Auslautkonsanten bei der Flexion abwerfen wahrend starke Stamme ihren Auslaut oder zumindest Reflexe davon behalten Alle Vokalstamme sind mangels Auslautkonsonant schwach Die meisten q Stamme sind schwach abgesehen von denen mit e Stammvokal Die meisten k Stamme sind hingegen stark Viele Substantive und Derivationsmorpheme werden unregelmassig flektiert Dazu konnen viele auch zwischen verschiedenen Stammklassen wechseln beispielsweise atsa und atsak Tante vaterlicherseits Auf gleiche Weise wird assi Vokalstamm und asseq q Stamm Bild fur die nicht possessive Flexion genutzt mit possessiver Flexion jedoch assinga k Stamm In jungerer Sprache werden viele der unregelmassigen Formen durch regelmassigere ersetzt sodass jene teilweise archaisch erscheinen Stammklasse Beispiel Singular Plural i t 3 Sg Poss a Prozess Anmerkungschwache Stamme Vokalstamme a Stamme nuna Land nunat nunaa Endung wird direkt an den Stamm angehangt ublichi Stamme aki Preis akit akia Endung wird direkt an den Stamm angehangt ublichu Stamme illu Haus illut illua Endung wird direkt an den Stamm angehangt ubliche Stamme isi Auge isit isaa Endung wird direkt an den Stamm angehangt Regelmassige Umwandlung von i lt e in a vor Vokal in jungerer Sprache teilweise Zusammenfall mit i Stamment Stamme angut angutit angutaa Final nach t geschwundenes e ist in der Flexion bewahrt ublich In europaischstammigen Vornamen verhalten sich t Stamme wie Vokalstamme sodass das t schwindet q Stamme meeraq Kind meeqqat meeraa Gemination Abwurf des Auslautkonsonanten mit Geminierung des Stammkonsonanten bei konsonantischen Endungen ublichk Stamme isigak Fuss isikkat isigaa Gemination Abwurf des Auslautkonsonanten mit Geminierung des Stammkonsonanten bei konsonantischen Endungen seltenstarke Stamme q Stamme qulleq Lampe qulliit qullia Auslautkonsonant ist erst sekundar geschwunden seltenerneq Sohn ernerit ernera Frikativierung Auslautkonsonant ist als Frikativ bewahrt eher selten aber prasent durch das hochfrequente Morphem NIQateq Name aqqit aqqa e Schwund und Assimilation ateq it gt atq it gt aqqit in jungerer Sprache teilweise schwach flektiertimeq Wasser ermit erngit erma ernga e Schwund und Metathese imeq it gt imq it gt irm it gt ermit in jungerer Sprache teilweise schwach flektiertk Stamme inuk Mensch inuit inua Auslautkonsonant ist erst sekundar geschwunden ublichmumik Ruckseite mumiit muminga Nasalierung Auslautkonsonant ist als Nasal bewahrt selten ausserhalb der possessiven Flexion mit anderen Stammen zusammengefallenumik Barthaar unngit unnga e Schwund und Assimilation umek it gt umng it gt unngit selten meist archaischkamik Kamik kammit kamia e Schwund und Metathese kamek it gt kamk it gt kangm it gt kammit selten ausserhalb der nicht possessiven Flexion mit anderen Stammen zusammengefallen meist archaisch gleicht meist GeminationKasusflexion Nicht possessiv Gronlandisch ist im Gegensatz zu den meisten europaischen Sprachen keine Akkusativsprache sondern eine Ergativsprache Anstelle der syntaktischen Kasus Nominativ und Akkusativ existieren hier Absolutiv und Relativ Ergativ und Genitiv vgl Abschnitt Gebrauch der Kasus Dazu kommen sechs oblique Kasus die grosstenteils die Funktion deutscher Prapositionalphrasen ubernehmen Gronlandisch hat mit Singular und Plural heute noch zwei Numeri Der Dual der in anderen eskimo aleutischen Sprachen wie Inuktitut noch existiert ist in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts grosstenteils ausgestorben und durch den Plural ersetzt worden Lediglich im Wort marluk zwei und dialektal treten heute noch Dualformen auf Die folgende Tabelle gibt die Flexionsendungen wieder Starke Konsonantenstamme erhalten hierbei die Formen mit Bindevokal Bei schwachen Stammen entfernt die Endung eventuelle auslautende Konsonanten bei starken Stammen ist er je nach Stammklasse siehe oben auf verschiedene Weisen bewahrt Als Beispielwort ist imaq Meer angegeben Kasus Singular Plural Singular PluralAbsolutiv O i t imaq Meer imma t Meere Relativ u p i t imma p des Meeres imma t der Meere Instrumentalis mit mik nik imma mik mit dem Meer imma nik mit den Meeren Allativ hin zu mut nut imma mut zum Meer imma nut zu den Meeren Lokativ in an auf mi ni imma mi auf dem Meer imma ni auf den Meeren Ablativ von her mit seltener miit minngaanniit dialektal miik minngaanniik nit seltener niit ninngaanniit dialektal niik ninngaanniik imma mit vom Meer imma nit von den Meeren Vialis durch uber kkut tigut imma kkut ubers Meer imma tigut uber die Meere Aqualis wie als tut tut imma tut wie das Meer imma tut wie die Meere Possessiv Neben der obigen nichtpossessiven Flexion konnen alle Substantive noch possessiv flektiert werden Possessivverhaltnisse werden hierbei wie beispielsweise im Turkischen durch Flexionsendungen kenntlich gemacht Manche Formen unterscheiden sich nach Numerus nur dadurch ob die Endung additiv oder trunkativ ist also der Stammauslaut behalten wird oder gestrichen Die 4 Person druckt hier aus dass das Possessum dem Subjekt gehort Er streichelt seinen eigenen Hund wahrend Subjekt und Possessor bei der 3 Person verschieden sind Er streichelt seinen des Nachbarns Hund Als Beispielwort ist qimmeq Hund angegeben Possessor Absolutiv Relativ Instrumentalis Lokativ Allativ Ablativ Vialis AqualisSg Pl Sg Pl Sg Pl Sg Pl Sg Pl 1 Sg Poss ga kka ma ma n nik ni nut nit kkut t tut1 Pl Poss r put vut tta tsi n nik ni nut nit tsi gut tsi sut2 Sg Poss i t tit r pit vit n nik ni nut nit kkut t tut2 Pl Poss r si si ssi ssi n nik ni nut nit ssi gut ssi sut3 Sg Poss a i ata isa a nik ni nut nit i nik ni nut nit a ti gut isi gut a tut i sut3 Pl Poss at at i ata isa an nik ni nut nit an nik ni nut nit i nik ni nut nit ati gut isi gut at tut i sut4 Sg Poss ni mi mi mi nik ni nut nit mi nik ni nut nit mi gut mi gut mi sut mi sut 4 Pl Poss r tik tik mik mik min nik ni nut nit min nik ni nut nit mik kut mik kut mis sut mis sut Possessor Absolutiv Relativ Lokativ Vialis AqualisSg Pl Sg Pl Sg Pl Sg Pl Sg Pl 1 Sg Poss qimmer a mein Hund qimmi kka meine Hunde qimmer ma meines Hundes qimmi ma meiner Hunde qimmi nni bei meinem Hund meinen Hunden qimmi kkut uber meinen Hund meine Hunde qimmi ttut wie mein Hund meine Hunde 1 Pl Poss qimmer put unser Hund qimmi vut unsere Hunde qimmi tta unseres Hundes unserer Hunde qimmi tsinni bei unserem Hund unseren Hunden qimmi tsigut uber unseren Hund unsere Hunde qimmi tsisut wie unser Hund unsere Hunde 2 Sg Poss qimmi t dein Hund qimmi tit deine Hunde qimmer pit deines Hundes qimmi vit deiner Hunde qimmi nni bei deinem Hund deinen Hunden qimmi kkut uber deinen Hund deine Hunde qimmi ttut wie dein Hund deine Hunde 2 Pl Poss qimmer si euer Hund qimmi si eure Hunde qimmi ssi eures Hundes eurer Hunde qimmi ssinni bei eurem Hund euren Hunden qimmi ssigut uber euren Hund eure Hunde qimmi ssisut wie euer Hund eure Hunde 3 Sg Poss qimmi a sein Hund qimmi i seine Hunde qimmi ata seines Hundes qimmi isa seiner Hunde qimmi ani bei seinem Hund qimmi ini bei seinen Hunden qimmi a ti gut uber seinen Hund qimmi isigut uber seine Hunde qimmi atut wie sein Hund qimmi isut wie seine Hunde 3 Pl Poss qimmi at ihr Hund qimmi i ihre Hunde qimmi ata ihres Hundes qimmi isa ihrer Hunde qimmi anni bei ihrem Hund qimmi ini bei ihren Hunden qimmi atigut uber ihren Hund qimmi isigut uber ihre Hunde qimmi attut wie ihr Hund qimmi isut wie ihre Hunde 4 Sg Poss qimmi ni seinen eigenen Hund seine eigenen Hunde qimmer mi seines eigenen Hundes qimmi mi seiner eigenen Hunde qimmer mini bei seinem eigenen Hund qimmi mini bei seinen eigenen Hunden qimmer migut uber seinen eigenen Hund qimmi migut uber ihre eigenen Hunde qimmer misut wie sein eigener Hund qimmi misut wie seine eigenen Hunde 4 Pl Poss qimmer tik ihr eigener Hund qimmi tik ihre eigenen Hunde qimmer mik ihres eigenen Hundes qimmi mik ihrer eigenen Hunde qimmer minni bei ihrem eigenen Hund qimmi minni bei ihren eigenen Hunden qimmer mikkut uber ihren eigenen Hund qimmi mikkut uber ihre eigenen Hunde qimmer missut wie ihr eigener Hund qimmi missut wie ihre eigenen Hunde Pronomen und Adverbien Personalpronomen Die gronlandische Sprache verfugt uber eine Vielzahl von Pronomen und verwandten Wortern Zu den gelaufigsten gehoren die Personalpronomen uanga ich uagut wir illit du und ilissi ihr die jeweils in allen Kasus wie die jeweiligen possessiven Substantive flektiert werden konnen wobei uanga und uagut sowie illit und ilissi genau genommen in dieselben Paradigmen gehoren die nach Numerus flektiert werden Kasus 1 Pers 2 Pers Singular Plural Singular PluralAbsolutiv ua nga ich ua gut wir illi t du ili ssi ihr Relativ ua nga mein ua gut unser illi t dein ili ssi euer Instrumentalis ua nnik mit mir ua tsinnik mit uns ili nnik mit dir ili ssinnik mit euch Lokativ ua nni bei mir ua tsinni bei uns ili nni bei dir ili ssinni bei euch Allativ ua nnut zu mir ua tsinnut zu uns ili nnut zu dir ili ssinnut zu euch Ablativ ua nnit von mir ua tsinnit von uns ili nnit von dir ili ssinnit von euch Vialis ua kkut durch mich ua tsigut durch uns ili kkut durch dich ili ssigut durch euch Aquativ ua ttut wie ich ua tsitut wie wir ili ttut wie du ili ssisut wie ihr Weitere Personalpronomen im entfernteren sind die nicht flektierbaren Worter nammin n eq selber eigenes und das meist im Allativ stehende aber eigentlich in allen obliquen Kasus flektierbare imminut sich selbst und die nach Person Numerus und Kasus flektierbaren Quantitativpronomen tamaq alle ganz und kisi nur Letztere zeichnen sich dadurch aus dass sie als einzige nicht ergativisch sondern akkusativisch benutzt werden Interrogativpronomen und adverbien An Interrogativpronomen existieren suna was kina wer sorleq welches und qassit wie viele Kasus Singular PluralAbsolutiv su na was fur ein su ut was fur welche Relativ su up von was fur einem su ut von was fur welchen Instrumentalis su mik womit su nik mit welchen Lokativ su mi wo su ni bei welchen Allativ su mut wohin su nut zu welchen Ablativ su mit woher su nit von welchen Vialis su kkut wodurch su tigut durch welche Aqualis su tut wie was su tut wie welche Zusatzlich gibt es die nicht flektierbaren Interrogativadverbien qanoq wie qanga wann Vergangenheit qaqugu wann Zukunft sooq warum und naak wo Demonstrativpronomen und adverbien Gronlandisch zeichnet sich wie seine Schwestersprachen durch ein enorm kompliziertes System von Demonstrativpronomen aus Anstatt nur dieser und jener existieren Pronomen abhangig nach Entfernung Hohe und Richtung relativ zum Sprecher Folgende Demonstrativstamme existieren Es ist zu beachten dass das Orientierungssystem nach dem Meer ausgerichtet ist weswegen diese Bedeutungen nur fur die Westkuste existieren An der Ostkuste sind Norden Osten Suden und Westen somit vertauscht Wurzel Bedeutunguv dieser mat dieser hier ik dieser da sam der landabwarts der im Westen kat der da unten pav der landaufwarts der im Osten pik der da oben qam der auf der anderen Seite der Wand qav der im Suden av der im Norden Die Demonstrativpronomen konnen ebenfalls nach Kasus und Numerus flektiert werden Dazu wird nach der reinen kataphorischen und der prafigierten anaphorischen Form unterschieden Die kataphorische Form wird benutzt wenn ein neues Thema eingefuhrt wird die anaphorische hingegen wenn auf ein bereits erwahntes Thema referiert wird vgl dazu analog ima so wie ich jetzt erklaren werde und taama so wie ich gerade erklart habe Die Pronominalflexion weicht stark von der Nominalflexion ab und ist im Folgendem am Beispiel una dieser dargestellt Kasus kataphorisch anaphorischSingular Plural Singular PluralAbsolutiv una dieser uku diese taanna ebendieser taakku ebendiese Relativ uuma dieses ukua dieser taassuma ebendieses taakkua ebendieser Instrumentalis uuminnga mit diesem ukuninnga mit diesen taassuminnga mit ebendiesem taakkuninnga mit ebendiesen Lokativ uumani bei diesem ukunani bei diesen taassumani bei ebendiesem taakkunani bei ebendiesen Allativ uumunnga zu diesem ukununnga zu diesen taassumunnga zu ebendiesem taakkununnga zu ebendiesen Ablativ uumannga von diesem ukunannga von diesen taassumannga von ebendiesem taakkunannga von ebendiesen Vialis uumuuna durch diesen ukunuuna durch diese taassumuuna durch ebendiesen taakkunuuna durch ebendiese Aqualis uumatut wie dieser uku n atut wie diese taassumatut wie ebendieser taakku n atut wie ebendiese Alle Stamme konnen noch als Lokaladverbien genutzt werden die ebenfalls alle kataphorisch und anaphorisch und nach Lokalkasus Lokativ Allativ Ablativ und Vialis flektiert werden konnen Dazu konnen samtliche Stamme auch vokativisch pradikativisch und interjektional genutzt werden Als Beispiel ist pik angegeben Kasus kataphorisch anaphorischLokativ pikani da oben tappikani ebenda oben Allativ pikunga da oben hin tappikunga ebenda oben hin Ablativ pikannga da oben her tappikannga ebenda oben her Vialis pikuuna da oben durch tappikuuna ebenda oben durch Interjektional pikka da oben tappika ebenda oben Singular PluralVokativisch pissumaak du da oben pikkorsii ihr da oben Pradikativisch aapinnga da oben ist es aapikku a da oben sind sie Von den lokalen Demonstrativadverbien unterschieden werden mussen die Substantive die Orte bezeichnen und anstelle von Prapositionen genutzt werden wie in folgendem Beispiel illup sanianut neben das Haus eigentlich zur Seite des Hauses Verben Stammklassen Verben werden nach Person Numerus und Modus konjugiert nicht jedoch nach Tempus Dabei werden bei transitiven Verben sowohl Subjekt als auch Objekt im Verb markiert bei intransitiven hingegen logischerweise nur das Subjekt Ebenso wie bei den Substantiven werden Verben in verschiedene Stammklassen eingeteilt wobei die Aufteilung deutlich weniger kompliziert ist als bei den Substantiven Die Grundform in der 3 Person Singular sowie das Derivationsmorphem LIR beginnen konnen die Unterschiede zwischen den Stammklassen aufzeigen Die alten t Stamme sind mit den k Stammen zusammengefallen allerdings zeigen einige Derivationsmorpheme wie in der Nominalflexion noch Reste des geschwundenen e Stammklasse Beispiel Subjekt 3 Sg LIRVokalstamme a Stamme nala voq sie liegt nala ler poqi Stamme ani voq er geht raus ani ler poqu Stamme taku voq er sieht taku ler poqe Stamme apera aq lt Nebenform aperi voq sie fragt aperi ler poqKonsonantenstamme k Stamme allap poq sie schreibt alla ler poqt Stamme tikip poq er kommt an tiki ler poqr Stamme atuar poq sie liest atua ler poqt Stamme tutsiup poq sie lasst von sich horen tutsiuti ler poqValenz und Diathese Gronlandische Verben markieren ihre Valenz in der Konjugationsendung Hierbei werden verschiedene Gruppen von Verben je nach ihrer Transitivitat unterschieden Intransitive Verben konnen nicht transitiv flektiert werden Ambivalente Verben konnen sowohl intransitiv als auch transitiv flektiert werden wobei sich kein Unterschied in der Diathese ergibt Wenn transitive Verben intransitiv flektiert werden ergibt sich je nach Verb eine von drei medialen Lesarten reflexiv reziprok oder antikausativ Sofern ein transitives Verb ohne Objekt benutzt werden soll muss es per Derivation mit einem der Morpheme SI I NNIP oder LLIR in ein halbtransitives Verb umgewandelt werden Klasse intransitiv halbtransitiv transitivintransitive Verben toqu voq er ist tot ambivalente Verben atuar poq sie liest atuar paa sie liest es transitive Verben reflexiv asap poq sie wascht sich asa a voq sie wascht asap paa sie wascht es reziprok eqi pput sie umarmen sich eqit si voq er umarmt eqip paa er umarmt sie antikausativ matu voq es ist geschlossen matu si voq er schliesst matu aa er schliesst es Tempus und Aspekt Im Gronlandischen existiert keine Tempusflexion Ohne Derivationsmorpheme mit Tempusfunktion kann ein Verb sowohl Prasens als auch Prateritum ausdrucken wahrend ein deutsches Verb im Prasens sowohl Prasens als auch Futur ausdrucken kann Wenn ein bestimmtes Tempus ausgedruckt werden soll mussen bestimmte Derivationsmorpheme genutzt werden Fur zukunftige Handlungen ist die Nutzung des Morphems SSA verpflichtend Gronlandisch befindet sich jedoch am Ubergang einer Aspektsprache zu einer Tempussprache Zahlreiche Morpheme die in der Vergangenheit bestimmte aspektuelle Verhaltnisse ausgedruckt haben werden deswegen heutzutage haufig allein zur Markierung von Vergangenheit genutzt Die Reste des Aspektsystems lassen sich jedoch darin erkennen dass bestimmte Eigenschaften der Verben wie Telizitat bestimmen welche Lesart ein Morphem wie SIMA bekommen kann Wahrend es heutzutage haufig zum Ausdruck von Vorzeitigkeit genutzt wird ist im Satz Isersimavoq Er ist drinnen lt Er ist reingekommen noch die ursprungliche aspektuelle Bedeutung erkennbar Modi Wahrend gronlandische Verben nicht nach Tempus flektiert werden konnen gibt es acht verschiedene Modi die jedoch teils Untergruppen haben Insgesamt kann jedes Verb in folgenden Modi konjugiert werden Modus Modusmorphem Bedeutung mit neri essen intransitiv transitivIndikativ voq vaq neri voq er isst Interrogativ vi va vi neri va isst er Imperativ 0 0 neri git iss Negativer Imperativ na na neri na k iss nicht Optativ la li laq li neri li er moge essen Kausativ ga mm ga mm neri mm at weil er isst als er ass Iterativ gaang a gaang a neri gaang at immer wenn er isst Konditionalis gu pp gu pp neri pp at wenn er isst falls er isst llu llu neri llu ni essend wahrend er isst Negativer Kontemporativ na na neri na ni nicht essen ohne zu essen soq gek neri soq dass er isst Konjugation Im Folgenden ist fur jeden Modus das jeweilige Konjugationsparadigma angegeben Als Beispielwort wurde der ambivalente Vokalstamm taku sehen angegeben Fur die anderen Stamme werden die Endungen entsprechend den ublichen Assimilationsregeln angeglichen Fur eine Vielzahl von Verben kann der Stamm ohne Verbalendung genutzt werden wobei er eine nominale Flexion erhalt Er bekommt dann exklamatorische Bedeutung Meeraq inequnaq Was fur ein susses Kind Was ist das Kind suss Meeqqat inequnat Was fur susse Kinder Was sind die Kinder suss Indikativ Als ubergeordneter Modus kann der Indikativ nicht in der 4 Person flektiert werden Indikativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku vunga taku akkit taku assi taku ara taku akka 1 Pl taku vugut taku atsigit taku assi taku arput taku avut 2 Sg taku vutit taku arma taku atsigut taku at taku atit 2 Pl taku vusi taku assinga taku atsigut taku arsi taku asi 3 Sg taku voq taku aanga taku aatigut taku aatit taku aasi taku aa taku ai 3 Pl taku pput taku aannga taku aatigut taku aatsit taku aasi taku aat taku aat 4 Sg 4 Pl Interrogativ Der Interrogativ kann nur in der 2 Person sowie intransitiv in der 3 Person flektiert werden Interrogativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg 1 Pl 2 Sg taku vit taku inga taku isigut taku iuk taku igit 2 Pl taku isi taku isinga taku isigut taku isiuk taku isigit 3 Sg taku a 3 Pl taku ppat 4 Sg 4 Pl Imperativ Der Imperativ und der negative Imperativ konnen nur in der 1 Person Plural und in der 2 Person flektiert werden Imperativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg 1 Pl taku sa taku tigut taku tigit 2 Sg taku git taku nnga taku tigut taku uk taku kkit 2 Pl taku gitsi taku singa taku tigut taku siuk taku sigit 3 Sg 3 Pl 4 Sg 4 Pl Negativer Imperativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg 1 Pl taku nata taku natigut taku natigit 2 Sg taku nak taku nanga taku natigut taku nagu taku nagit 2 Pl taku nasi taku nasinga taku natigut taku nasiuk taku nasigit 3 Sg 3 Pl 4 Sg 4 Pl Optativ Der Optativ kann nur in der 1 Person Singular und der 3 Person sowie transitiv in der 1 Person Plural flektiert werden Optativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku langa taku lakkit taku lassi taku lara taku lakka 1 Pl taku latsigit taku lassi taku larput taku lavut 2 Sg 2 Pl 3 Sg taku li taku linga taku lisigut taku lisit taku lisi taku liuk taku lissuk 3 Pl taku lit taku linnga taku lisigut taku lisit taku lisi taku ligit taku lisigit 4 Sg 4 Pl Kausativ Der Kausativ und der Iterativ konnen in allen vier Personen flektiert werden Kausativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku gama taku gakkit taku gassi taku gakku taku gakkit taku ganni taku gatsik1 Pl taku gatta taku gatsigit taku gassi taku gatsigu taku agatsigit taku gatsinni taku gatsik2 Sg taku gavit taku gamma taku gatsigut taku gakku taku gakkit taku ganni taku gatsik2 Pl taku gassi taku gassinga taku gatsigut taku gassigu taku gassigit taku gassinni taku gatsik3 Sg taku mmat taku mmanga taku mmatigut taku mmatit taku mmasi taku mmagu taku mmagit taku mmani taku mmatik3 Pl taku mmata taku mmannga taku mmatigut taku mmatsit taku mmasi taku mmatigit taku mmassuk taku mmanni taku mmatik4 Sg taku gami taku gaminga taku gamisigut taku gamisit taku gamisi taku gamiuk taku gamigit 4 Pl taku gamik taku gaminnga taku gamisigut taku gamitsit taku gamisi taku gamigit taku gamigit Iterativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku gaangama taku gaangakkit taku gaangassi taku gaangakku taku gaangakkit taku gaanganni taku gaangatsik1 Pl taku gaangatta taku gaangatsigit taku gaangassi taku gaangatsigu taku agaangatsigit taku gaangatsinni taku gaangatsik2 Sg taku gaangavit taku gaangamma taku gaangatsigut taku gaangakku taku gaangakkit taku gaanganni taku gaangatsik2 Pl taku gaangassi taku gaangassinga taku gaangatsigut taku gaangassigu taku gaangassigit taku gaangassinni taku gaangatsik3 Sg taku gaangat taku gaanganga taku gaangatigut taku gaangatit taku gaangasi taku gaangagu taku gaangagit taku gaangani taku gaangatik3 Pl taku gaangata taku gaangannga taku gaangatigut taku gaangatsit taku gaangasi taku gaangatigit taku gaangassuk taku gaanganni taku gaangatik4 Sg taku gaangami taku gaangaminga taku gaangamisigut taku gaangamisit taku gaangamisi taku gaangamiuk taku gaangamigit 4 Pl taku gaangamik taku gaangaminnga taku gaangamisigut taku gaangamitsit taku gaangamisi taku gaangamigit taku gaangamigit Konditionalis Der Konditionalis kann in allen vier Personen flektiert werden Konditionalis Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku guma taku gukkit taku gussi taku gukku taku gukkit taku gunni taku gutsik1 Pl taku gutta taku gutsigit taku gussi taku gutsigu taku agutsigit taku gutsinni taku gutsik2 Sg taku guvit taku gumma taku gutsigut taku gukku taku gukkit taku gunni taku gutsik2 Pl taku gussi taku gussinga taku gutsigut taku gussigu taku gussigit taku gussinni taku gutsik3 Sg taku ppat taku ppanga taku ppatigut taku ppatit taku ppasi taku ppagu taku ppagit taku ppani taku ppatik3 Pl taku ppata taku ppannga taku ppatigut taku ppatsit taku ppasi taku ppatigit taku ppassuk taku ppanni taku ppatik4 Sg taku guni taku guninga taku gunisigut taku gunisit taku gunisi taku guniuk taku gunigit 4 Pl taku gunik taku guninnga taku gunisigut taku gunitsit taku gunisi taku gunigit taku gunigit Kontemporativ Der positive und negative Kontemporativ konnen nicht in der 3 Person flektiert werden da hierfur der Partizipialis eintritt Das Subjekt wird transitiv nicht markiert da es durch das Subjekt des ubergeordneten Verbs impliziert ist Kontemporativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku llunga taku llunga taku lluta taku llutit taku llusi taku llugu taku llugit taku lluni taku llutik1 Pl taku lluta2 Sg taku llutit2 Pl taku llusi3 Sg 3 Pl 4 Sg taku lluni4 Pl taku llutikNegativer Kontemporativ Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku nanga taku nanga taku nata taku natit taku nasi taku nagu taku nagit taku nani taku natik1 Pl taku nata2 Sg taku natit2 Pl taku nasi3 Sg 3 Pl 4 Sg taku nani4 Pl taku natikPartizipialis Der Partizipialis kann nicht in der 4 Person flektiert werden da hierfur der Kontemporativ eintritt Partizipalis Intransitiv Objekt1 Sg O 1 Pl O 2 Sg O 2 Pl O 3 Sg O 3 Pl O 4 Sg O 4 Pl O Subjekt 1 Sg taku sunga taku gikkit taku gissi taku giga taku gikka taku ginni taku gitsik1 Pl taku sugut taku gitsigit taku gissi taku gipput taku givut taku gitsinni taku gitsik2 Sg taku sutit taku gimma taku gitsigut taku git taku gitit taku ginni taku gitsik2 Pl taku susi taku gissinga taku gitsigut taku gissi taku gisi taku gissinni taku gitsik3 Sg taku soq taku gaanga taku gaatigut taku gaatit taku gaasi taku gaa taku gai taku gaani taku gaatik3 Pl taku sut taku gaannga taku gaatigut taku gaatsit taku gaasi taku gaat taku gaat taku gaanni taku gaatik4 Sg 4 Pl Derivation Die Derivation stellt das Herzstuck der gronlandischen Wortbildung dar Um aus den vergleichsweise wenigen Grundwortern eine Sprache bilden zu konnen werden Worter solange um Derivationsmorpheme erganzt bis sie das Gewunschte ausdrucken Theoretisch lassen sich so sehr lange Worter bilden wobei jedes Morphem das direkt zuvor stehende Wort weiter ableitet Alle Morpheme konnen die Wortart andern oder beibehalten Somit existieren die Moglichkeiten nv Nomen zu Verb nn vn und vv Bei jedem Morphem ist festgelegt auf welche Weise es an den vorherigen Stamm angehangt wird Hierbei existieren zwei ubliche und mehrere seltenere Sandhivarianten wobei immer die oben beschriebenen morphonologischen Regeln gelten Welche Sandhivariante fur das jeweilige Morphem gilt muss immer mitgelernt werden und es gibt nur wenige Regelmassigkeiten additiv Additive Derivationsmorpheme werden an den Stamm angehangt atuar lesen SINNAA konnen atuarsinnaavoq er kann lesen trunkativ Trunkative Derivationsmorpheme streichen den Stammkonsonanten inuk Mensch QAR haben inoqarpoq es ist bevolkert es hat Menschen replaziv Replazive Derivationsmorpheme streichen sowohl den Vokal und den Konsonanten des Stamms woraufhin eine Geminate entsteht Diese Ableitung ist begrenzt auf Ableitungen des Morphems LI meeraq Kind LIRI sich beschaftigen mit VIK Ort meeqqerivik Kindergarten wo man sich mit Kindern beschaftigt rezessiv Diese Derivationsmorpheme haben ein anlautendes r das aber bei Konsonantenstammen schwindet und deswegen nur bei Vokalstammen sichtbar ist illu Haus SUAQ gross illorsuaq grosses Haus Manche Morpheme konnten Laute verlieren die sich dann per Ersatzdehnung als Geminierung des Stammkonsonanten bemerkbar gemacht haben Dieser Prozess ist doch nicht mehr produktiv sana verarbeiten U T Mittel sannat Werkzeug Aufgrund der komplexen Morphonologie werden Morpheme ublicherweise in einer Protoform angegeben die in Grossbuchstaben geschrieben wird UT vn kann beispielsweise in den Formen ut uti uta at ati ata iti t ti ta und si auftreten und die verbale Form UT vv als up uti ap ati p ti us as und s Fur neue Konzepte konnen somit neue Worter per Derivation gebildet werden Das Wort ikummatissaarniarfik Tankstelle kann ikuma UT SSAQ IR NIAR VIK analysiert werden wobei die tatsachliche Schreibweise ikumma ti ssa ar niar fik zeigt wie gross der Unterschied zwischen Protoform und Realisierung ist Stuckweise aufgeteilt in seine Morpheme sieht da Wort so aus Morphem Gesamtbedeutungikuma brennen UT vn Mittel ikummat womit etwas brennt SSAQ nn zukunftig ikummatissaq was benutzt werden soll damit etwas brennt Brennstoff IR nv entfernen NIAR vv versuchen verkaufen ikummatissaarniar Brennstoff verkaufen VIK vn Ort Zeit ikummatissaarniarfik wo man Brennstoff verkauft Tankstelle Beispiele Haufige Morpheme vom Typ nv sind beispielsweise U sein angut Mann angutaavoq er ist ein Mann dd QAR haben qimmeq Hund qimmeqarpoq er hat Hunde dd LIR versehen mit killeq Grenze killilerpaa sie begrenzt es dd LIUR machen illu Haus illuliorpoq er baut ein Haus dd GE haben als ataata Vater ataatagaara er ist mein Vater dd Vom Typ vn sind ublich NIQ Gerundium Nominalisierer ilisi begraben ilisineq Beisetzung Begrabnis dd TUQ Partizip Aktiv atuar lesen atuartoq Leser Schuler dd TAQ Partizip Perfekt atuar lesen atuagaq Buch dd Vom Typ nn kommen haufig vor NNGUAQ klein aqqusineq Strasse aqqusininnguaq Pfad dd LIK etwas mit pujortoq etwas qualmendes pujortulik Dampfschiff dd SSAQ zukunftig ui Ehemann uissaq Verlobter dd Der Typ vv ist der haufigste Typ Er ersetzt die deutschen Modalverben die Tempusformen unzahlige Adverbien und einige syntaktische Funktionen wie Passiv oder Kausativ GUSUP wollen sinip schlafen sinikkusuppoq sie will schlafen dd SSA Futur toqu tot sein toqussaaq er wird sterben dd QE sehr angi gross sein angeqaaq es ist sehr gross dd NNGIT nicht ajor schlecht sein ajunngilaq es ist gut dd NIQAR Passiv ikior helfen ikiorneqarpoq ihr wird geholfen dd TIP lassen Kausativ naa wachsen naatippaa er lasst es wachsen sie baut es an dd Diese Aufzahlung ist nur exemplarisch Das Gronlandische kennt uber 600 verschiedene Derivationsmorpheme die haufig enorm feine Nuancen ausdrucken konnen So existieren beispielsweise etwa 15 verschiedene Morpheme fur ein bisschen und rund 20 um Tempus und epistemische Modalitat auszudrucken Satzbau Gebrauch der Kasus Da Gronlandisch eine Ergativsprache ist liegt der Fokus einer Verbalhandlung in hoherem Grad auf dem Objekt weswegen dieses in einem transitiven Satz 2 dieselbe Markierung Absolutiv hat wie das Subjekt eines intransitiven Satzes 1 Das Subjekt eines transitiven Satzes 2 steht im Relativ das Objekt eines halbtransitiven Satzes 3 im Instrumentalis Der Fokusunterschied lasst sich im Deutschen einigermassen mit der bestimmten und unbestimmten Form des Artikels ubersetzen 1 Qimmeq inequnarpoq Der Hund ist suss qimmeq Abs Sg inequnar Ind 3Sg 2 Piitap qimmeq takuaa Peter sieht den Hund Piitaq Rel Sg qimmeq Abs Sg taku Ind 3Sg 3SgO 3 Piitaq qimmimik takunnippoq Peter sieht einen Hund Piitaq Abs Sg qimmeq Ins Sg taku NNIP Ind 3Sg Jedes Verb kann eine verschiedene Zahl von Aktanten haben wobei alles zwischen null und vier Aktanten existiert In letzterem Fall kann auch der Allativ als struktureller Kasus fungieren Siallerpoq Es regnet sialler Ind 3Sg avalent Piitaq atuarpoq Peter liest Piitaq Abs Sg atuar Ind 3Sg monovalent Piitap aviisi atuarpaa Peter liest die Zeitung Piitaq Rel Sg aviisi Abs Sg atuar Ind 3Sg 3SgO bivalent Piitap Louisa atuakkamik tunivaa Peter gab Louise ein Buch Piitaq Rel Sg Louisa Abs Sg atuagaq Ins Sg tuni Ind 3Sg 3SgO trivalent Piitap anaanaminut Louisa atuakkamik tuneqquaa Peter bat seine Mutter darum Louise ein Buch zu geben Piitaq Rel Sg anaana 4SgPoss All Sg Louisa Abs Sg atuagaq Ins Sg tuni QQU Ind 3Sg 3SgO tetravalent Auch manche anderen Kasus konnen strukturelle Funktionen ubernehmen Der Ablativ beschreibt den Agens eines passivierten Satzes und Ablativ und Aqualis konnen in Vergleichen genutzt werden Angut qimmimit kiineqarpoq Der Mann wurde von einem Hund gebissen angut Abs Sg qimmeq Abl Sg kii NIQAR Ind 3Sg Piitaq Louisamit anneruvoq Peter ist grosser als Louise Piitaq Abs Sg Louisa Abl Sg angi NIRU Ind 3Sg Piitaq Louisatut atsigivoq Peter ist so gross wie Louise Piitaq Abs Sg Louisa Aeq Sg angi TIGE Ind 3Sg Der Relativ fungiert nicht nur als Ergativ sondern auch als Genitiv und wird deswegen nicht Ergativ genannt Die Besitzverhaltnisse werden hierbei sowohl beim Possessor Peter als auch beim Possessum Hund morphologisch markiert Piitap qimmia Peters Hund Piitaq Rel Sg qimmeq 3SgPoss Abs Sg Gebrauch der Modi Die gronlandischen Modi werden in zwei Gruppen eingeteilt ubergeordnete Indikativ Interrogativ Imperativ Optativ und untergeordnete Modi Kausativ Konditionalis Kontemporativ Partizipialis Die ubergeordneten Modi konnen nur Hauptsatze bilden die untergeordneten Modi nur Nebensatze In der Umgangssprache oder bestimmten Kontexten werden jedoch auch Kausativ Kontemporativ und Partizipialis in Hauptsatzen genutzt Folgende Beispiele zeigen die Nutzung der verschiedenen Modi Die vier ubergeordneten Modi Indikativ Interrogativ Imperativ und Optativ konnen als einzige Verben im Satz stehen Louisa arnaavoq Louise ist eine Frau Louisa Abs Sg arnaq U Ind 3Sg Neutrale Aussage Piitaq qimmeqarpa Hat Peter Hunde Piitaq Abs Sg qimmeq QAR Int 3Sg Frage Sinilluarit Schlaf schon sinip LLUAR Imp 2Sg Aufforderung Iserli Er moge reinkommen iser Opt 3Sg Wunsch Der Kausativ druckt Begrundungen und vergangene Handlungen aus Paninni napparsimammat sulinngilaq Er arbeitet nicht weil seine Tochter krank ist panik 4SgPoss Abs Sg napparsima Cau 3Sg suli NNGIT Ind 3Sg Meeraagami napparsimasarpoq Sie war regelmassig krank als sie ein Kind war meeraq U Cau 4Sg napparsima TAR Ind 3Sg Der Konditionalis druckt Bedingungen und zukunftige Handlungen aus Piffissaqaruma aggissaanga Falls ich Zeit habe werde ich kommen piffissaq QAR Cond 1Sg agger SSA Ind 1Sg Anaana angerlarpat Louisa innassaaq Wenn Mama nach Hause kommt muss Louisa ins Bett anaana Abs Sg angerlar Cond 3Sg Louisa Abs Sg innar SSA Ind 3Sg Der Kontemporativ druckt zwei zeitgleiche Handlungen aus die von derselben Person ausgefuhrt werden 98 inik ukioqarluni toquvoq Sie starb 98 jahrig 98 Jahre habend 98 Ins Pl ukioq QAR Cont 4Sg toqu Ind 3Sg Kaagisorpoq kaffisorlunilu Er ass Kuchen und trank Kaffee kaagi TUR Ind 3Sg kaffi TUR Cont 4Sg LU Der Partizipialis druckt zwei zeitgleiche Handlungen aus die von verschiedenen Personen ausgefuhrt werden Louisa igasoq Piitaq atuarpoq Wahrend Louisa Essen machte las Peter Louisa Abs Sg iga Par 3Sg Piitaq Abs Sg atuar Ind 3Sg Taarsilersoq angerlarpunga Wahrend Als es dunkel wurde ging ich nach Heim taar SI LIR Par 3Sg angerlar Ind 1Sg Vor allem Kontemporativ und Partizipialis konnen auch in Objektsatzen genutzt werden Napparsimalluni oqarpoq Er sagt dass er selbst krank ist napparsima Cont 4Sg oqar Ind 3Sg Napparsimasoq oqarpoq Er sagt dass sie krank ist napparsima Par 3Sg oqar Ind 3Sg Mit dem Kontemporativ und dem Partizipialis konnen in Verbindung mit verschiedenen Derivationsmorphemen zahlreiche Konstruktionen gebildet werden die sich im Deutschen mit Konjunktionen ubersetzen lassen wie zum Beispiel Paniga qasugaluartoq sulivunga Ich arbeite obwohl meine Tochter krank ist panik 1SgPoss Abs Sg qasu GALUAR Par 3Sg suli Ind 1Sg Louisa nerivoq Piitaq angerlartinnagu Louise isst bevor Peter nach Hause kommt Louisa Abs Sg neri Ind 3Sg Piitaq Abs Sg angerlar TIP ContNeg 3SgO Inderivation Ein wichtiges syntaktisches Merkmal des Gronlandischen ist es dass Satzglieder und ganze Satze inderiviert das heisst in andere Satzglieder eingebunden werden konnen Hierzu werden die verschiedenen Derivationsmorpheme gebraucht Die folgenden zwei Beispiele zeigen die Inderivation einer komplexeren Nominalphrase in ein Verb entweder als Subjektspradikativ 1 oder als Objekt 2 Im ersten Fall steht das Attribut im Absolutiv im zweiten Fall im Instrumentalis Das dritte Beispiel zeigt die Inderivation einer Nominalphrase in ein anderes Nomen 1 niviarsiaraq pinnersoq ein hubsches Madchen Louisa niviarsiaraavoq pinnersoq Louise ist ein hubsches Madchen Louisa Abs Sg niviarsiaraq U Ind 3Sg pinner TUQ Abs Sg 2 illu mikisoq ein kleines Haus Piitaq mikisumik illoqarpoq Peter hat ein kleines Haus Piitaq Abs Sg miki TUQ Ins Sg illu QAR Ind 3Sg 3 meeqqat pingasut drei Kinder angut pingasunik meeralik ein Mann mit drei Kindern angut Abs Sg pingasut Ins Pl meeraq LIK Abs Sg Das folgende Beispiel zeigt die Inderivation einer Verbalphrase in ein Nomen Der transitive Satz muss hierbei erst in seine halbtransitive Form uberfuhrt werden Angutip qimmini toquppai Der Mann hat seine Hunde getotet angut Rel Sg qimmeq 4SgPoss Abs Pl toqup Ind 3Sg 3PlO Angut qimmiminik toqutsisoq parnaarunneqarpoq Der Mann der seine Hunde getotet hat wurde ins Gefangnis eingesperrt angut Abs Sg qimmeq 4SgPoss Ins Pl toqup SI TUQ Abs Sg parnaarup NIQAR Ind 3Sg Wortstellung Die neutrale Wortstellung im Gronlandischen ist SOV Satzadverbiale wie Orts oder Zeitangaben stehen ublicherweise satzinitial die meisten ubrigen Adverbiale vor dem Verb Ullumi Piitaq suli napparsimavoq Peter ist heute ullumi immer noch suli krank ullumi Piitaq Abs Sg suli napparsima Ind 3Sg Nominale Attribute stehen immer nach dem Wort das sie bestimmen Qimmeq inequnartoq takuara Ich sehe einen sussen Hund qimmeq Abs Sg inequnar TUQ Abs Sg taku Ind 1Sg 3SgO Attribute von inderivierten Subjekten stehen hinter dem Verb Attribute von inderivierten Objekten hingegen vor dem Verb Piitaq ilinniartitsisuuvoq pikkorissoq Peter ist ein talentierter Lehrer Piitaq Abs Sg ilinniartitsisoq U Ind 3Sg pikkorip TUQ Abs Sg Louisa kusanartumik illoqarpoq Louise hat ein schones Haus Louisa Abs Sg kusanar TUQ Ins Sg illu QAR Ind 3Sg Satzglieder konnen in den Fokus geruckt werden wenn sie postverbal stehen Ein Objekt kann zudem weiter fokussiert werden wenn es satzinitial steht Louisa illoqarpoq kusanartumik Louise hat ein schones Haus Louisa Abs Sg illu QAR Ind 3Sg kusanar TUQ Ins Sg Illu tungujortoq Louisap pigaa Das blaue Haus gehort hat Louise illu Abs Sg tungujor TUQ Abs Sg Louisa Rel Sg pige Ind 3Sg 3SgO Nebensatze und andere komplexe Phrasen stehen haufig satzinitial oder final und weichen somit von den ublichen Wortstellungsregeln ab Neriuppunga aqagu napparsimajunnaassasutit Ich hoffe dass du morgen nicht mehr krank bist neriup Ind 1Sg aqagu napparsima JUNNAIR SSA Par 2Sg WortschatzLexikon Weil es sich um eine polysynthetische Sprache handelt gibt es vergleichsweise wenige freie Morpheme im Gronlandischen Viele Worter des Grundwortschatzes konnen aus anderen Wortern gebildet werden indem man die entsprechenden Derivationsmorpheme anhangt Die Worter oqaaseq Wort oqalup sprechen oqallissaarut Diskussionsbeitrag oqaasilerisoq Linguist oqaasilerissutit Grammatiklehrbuch oqaluttualiortoq Geschichtenschreiber oqaasipiluup ausschimpfen und oqaatiginerlup schlecht reden uber sind alle Ableitungen des Verbalstamms oqar sagen der auch nominal als oqaq Zunge gebraucht werden kann Der eskimo aleutische Erbwortschatz macht es in der heutigen Gesellschaft schwierig neue Dinge zu benennen Seit Beginn der Kolonialzeit wurden Worter aus dem Danischen entlehnt Die altesten Lehnworter wurden bis zur Unkenntlichkeit der gronlandischen Phonotaktik angepasst wie beispielsweise palasi lt praest Pastor jungere Worter werden haufig nur leicht abgewandelt wie biili lt bil Auto wahrend andere lediglich ein i angehangt bekommen wie helikopteri lt helikopter Helikopter Daneben schafft der gronlandische Sprachrat in Zusammenarbeit mit dem Oqaasileriffik neue genuine gronlandische Worter wie das obige Beispiel ikummatissaarniarfik Tankstelle zeigt Zahlensystem Auf Gronlandisch ist es schwierig hohe Zahlen auszudrucken Das gronlandische Zahlensystem ist zudem nicht dezimal sondern basiert darauf mit den Fingern und Zehen zu zahlen Das System ist am ehesten als eine Mischung aus einem quinaren einem senaren und einem dezimalen System zu bezeichnen wo bei 2n 1 jeweils mit einem neuen Grundwort begonnen wird Die Zahlen uber zwolf sind heutzutage ungebrauchlich und werden durch danische Zahlen ersetzt Auch die Zahlen unter zwolf werden ausserhalb des Zahlens durch danische Zahlen ersetzt immikkoortumi seksimi in Kapitel 6 Zahl Name Bedeutung1 ataaseq erste Hand 12 marluk erste Hand 23 pingasut erste Hand 34 sisamat erste Hand 45 tallimat erste Hand 56 arfinillit zweite Hand 1 7 arfineq marluk zweite Hand 28 arfineq pingasut zweite Hand 39 qulingiluat beide Hande minus 110 qulit beide Hande11 aqqanillit erster Fuss 1 12 aqqaneq marluk erster Fuss 213 aqqaneq pingasut erster Fuss 314 aqqaneq sisamat erster Fuss 415 aqqaneq tallimat erster Fuss 516 arfersanillit zweiter Fuss 1 17 arfersaneq marluk zweiter Fuss 218 arfersaneq pingasut zweiter Fuss 319 arfersaneq sisamat zweiter Fuss 420 marlunnik qulillit 2 mal beide HandeNamen Als man im 18 Jahrhundert begann die gronlandische Bevolkerung zu missionieren wurden die gronlandischen Personennamen durch europaische ersetzt Diese waren entweder typische danische Namen oder biblische Namen Erst seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts werden wieder vermehrt gronlandische Namen vergeben Viele gronlandische Vornamen basieren auf Verwandtschaftsbezeichnungen wie Nuka kleiner Bruder kleine Schwester oder Paninnguaq Tochterchen oder sind ursprunglich Lallnamen die altere Geschwister als Kleinkinder fur die Neugeborenen benutzt haben Aka Kaka Nukaaka fur Nuka oder basieren auf Ausrufen erwachsener Familienmitglieder die mit Diminutivendungen versehen worden sind Aannguaq Die europaischen Namen haben ublicherweise gronlandische Entsprechungen wie Kiistat fur Kirsten Saalat fur Sara Jaaku fur Jakob Suulut fur Soren usw Diese Namen werden haufig ebenfalls noch mit Diminutivendungen versehen Kiistaaraq Saalannguaq Jaakuaraq und Suulunnguaq LiteraturGrammatiken Poul Egede Grammatica Gronlandica Danico Latina Gottmann Frid Kisel Kopenhagen 1760 Online PDF Otto Fabricius Forsog til en forbedret Gronlandsk Grammatica 2 Auflage C F Schubart Kopenhagen 1801 vollstandig verfugbar in der Google Buchsuche Samuel Kleinschmidt Grammatik der Gronlandischen Sprache mit theilweisem Einschluss des Labradordialects G Reimer Berlin 1851 vollstandig verfugbar in der Google Buchsuche Christian Wilhelm Schultz Lorentzen Det vestgronlandske sprog i grammatisk fremstilling Kirkeministeriet Kopenhagen 1930 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 Richard Kolbl Gronlandisch Wort fur Wort Kauderwelsch Band 204 2 Auflage Reise Know How Verlag Rump Bielefeld 2014 ISBN 978 3 89416 896 4 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 Worterbucher Poul Egede Dictionarium Gronlandico Danico Latinum Gottmann Friedrich Kisel Kopenhagen 1750 Online PDF Otto Fabricius Den gronlandske Ordbog forbedret og foroget Carl Frid Schubart Kopenhagen 1804 Vollstandig verfugbar in der Google Buchsuche Samuel Kleinschmidt Den Gronlandske Ordbog Louis Kleins Bogtrykkeri Kopenhagen 1871 Online Christian Wilhelm Schultz Lorentzen Den gronlandske ordbog gronlandsk dansk A Rosenbergs Bogtrykkeri Kopenhagen 1926 Christian Wilhelm Schultz Lorentzen Dictionary of the west Greenland Eskimo language C A Reitzel Kopenhagen 1927 Jonathan Petersen Ordbogeraĸ 1951 Aage Bugge Kristoffer Lynge Adolf Fuglsang Damgaard Frederik Nielsen Dansk Gronlandsk Ordbog Ministeriet for Gronland Kopenhagen 1960 Christian Berthelsen Birgitte Jacobsen Inge Kleivan Robert Petersen Jorgen Rischel Oqaatsit Gronlandsk dansk ordbog Ilinniusiorfik Nuuk 1997 ISBN 87 558 1182 5 Michael Fortescue Steven Jacobson Lawrence Kaplan Comparative Eskimo Dictionary with Aleut Cognates 2 Auflage Alaska Native Language Center Fairbanks 2010 ISBN 978 1 55500 109 4 Lise Lennert Olsen Birgitte Hertling Gronlandsk tilhaengsliste Ilinniusiorfik Nuuk 2011 ISBN 978 87 7975 527 7 Sonstiges Jorgen Rischel Topics in West Greenlandic phonology Akademisk Forlag Kopenhagen 1974 ISBN 978 87 500 1438 6 Jan Henrik Holst Einfuhrung in die eskimo aleutischen Sprachen Buske Hamburg 2005 ISBN 3 87548 386 3 WeblinksWikipedia auf Gronlandisch Commons Gronlandische Sprache Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Oqaasileriffik gronlandisch danisch englisch mit sprachtechnologischen Werkzeugen ordbog gl Sammlung digitalisierter gronlandischer Worterbucher DAKA gronlandisches Onlineworterbuch Nutserut gronlandischer Maschinenubersetzer EinzelnachweiseMichael P Barnes History and development of Old Nordic outside the Scandinavia of today In Oskar Bandle Kurt Braunmuller Ernst Hakon Jahr Allan Karker Hans Peter Naumann Ulf Telemann Lennart Elmevik Gun Widmark Hrsg The Nordic Languages An International Handbook of the History of the North Germanic Languages Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 22 Nr 1 Band 1 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 014876 5 S 1055 doi 10 1515 9783110197051 117 Barbara F Grimes Eskimo Aleut Languages In William J Frawley Hrsg International Encyclopedia of Linguistics 2 Auflage Band 1 Oxford University Press New York 2003 ISBN 0 19 513977 1 S 524 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Michael Fortescue Steven Jacobson Lawrence Kaplan Comparative Eskimo Dictionary with Aleut Cognates 2 Auflage Alaska Native Language Center Fairbanks 2010 ISBN 978 1 55500 109 4 S xv Hein Van der Voort Eskimo Pidgin in West Greenland In Ingvild Broch Ernst Hakon Jahr Hrsg Language Contact in the Arctic Northern Pidgins and Contact Languages Trends in Linguistics Studies and Monographs Band 88 Mouton de Gruyter Berlin New York 1996 ISBN 3 11 014335 6 S 233 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lawrence D Kaplan Eskimo Aleut Languages In William J Frawley Hrsg International Encyclopedia of Linguistics 2 Auflage Band 1 Oxford University Press New York 2003 ISBN 0 19 513977 1 S 521 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Tikaajaat Kristensen Sprog i fokus Kalaallisut gronlandsk In Gabriella Sandstrom Hrsg Sprak i Norden 2019 2019 S 110 116 Online Svend Kolte Kalaallit Oqaasii Det Gronlandske Sprog In Inuit kultur og samfund en grundbog i eskimologi Systime Aarhus 1999 ISBN 87 616 0038 5 S 86 ff Naja Blytmann Trondhjem Gronlandske dialekter og retskrivningen In Nordlyd Band 47 Nr 2 2023 S 193 206 Online Robert Petersen Folkemal In Palle Koch Hrsg Gronland Gyldendal Kopenhagen 1975 ISBN 978 87 00 69501 6 S 194 204 Einwohnerzahlen Kommunen und Distrikte 2023 Gronlands Statistik Katti Frederiksen Carl Christian Olsen Det gronlandske sprog i dag Hrsg Naalakkersuisut 2017 Online archiviert PDF Jorgen Rischel gronlandsk Den Store Danske Encyklopaedi Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 27 f Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 28 f Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 29 ff Tor Ulving Consonant Gradation in Eskimo In International Journal of American Linguistics Band 19 Nr 1 1953 S 45 52 doi 10 1086 464189 JSTOR 1262938 Michael Fortescue Steven Jacobson Lawrence Kaplan Comparative Eskimo Dictionary with Aleut Cognates 2 Auflage Alaska Native Language Center Fairbanks 2010 ISBN 978 1 55500 109 4 S xvi xviii Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 23 26 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 31 f Birgitte Jacobsen The Question of Stress in West Greenlandic In Phonetica Band 57 Nr 1 2000 S 40 67 doi 10 1159 000028458 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 32 38 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 18 ff Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 33 f Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 21 24 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 66 71 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 76 84 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 59 ff Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 71 75 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 62 ff Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 85 90 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 72 83 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 103 129 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 85 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 264 269 Naja Blytmann Trondhjem Markering af tid i gronlandsk sprog med saerlig fokus pa fortid Universitat Kopenhagen Kopenhagen 2008 Online PDF Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 92 98 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 99 ff Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 243 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 111 ff Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 117 233 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 239 f Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 273 ff Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 71 75 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 86 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 39 51 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 295 301 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 165 Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 295 301 Stig Bjornum Gronlandsk grammatik 2 Auflage Forlaget Atuagkat Nuuk 2012 ISBN 978 87 92554 32 1 S 134 f Flemming A J Nielsen Vestgronlandsk grammatik 2 Auflage BoD Kopenhagen 2021 ISBN 978 87 430 2776 8 S 262 ff Soren Thuesen Hans Christian Gullov Inge Seiding Peter A Toft Navngivning af befolkning og land In Hans Christian Gullov Hrsg Gronland Den arktiske koloni Danmark og kolonierne Gads Forlag Kopenhagen 2017 ISBN 978 87 12 04955 5 S 104 f Nuka Moller Kalaallit aqqi Gronlandske personnavne Greenlandic personal names Oqaasileriffik Nuuk 2015 ISBN 978 87 990324 3 3 Eskimo aleutische Sprachen Aleutisch Eskimosprachen Yupik Sprachen Sirenik Alutiiq Inuit Sprachen Inupiaq Inuinnaqtun Inuktitut Kalaallisut ausgestorben Normdaten Sachbegriff GND 4158219 6 GND Explorer lobid OGND AKS

Neueste Artikel
  • Juli 15, 2025

    Amtsbezirk Meßkirch

  • Juli 16, 2025

    Amt Ziegenrück

  • Juli 15, 2025

    Amt Lüdinghausen

  • Juli 16, 2025

    Amt Grönenberg

  • Juli 15, 2025

    Christliche Archäologie

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.