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Die italienischen Unabhängigkeitskriege italienisch Guerre d indipendenza italiane waren drei aufeinanderfolgende Kriege

Italienische Unabhängigkeitskriege

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Die italienischen Unabhängigkeitskriege (italienisch Guerre d’indipendenza italiane) waren drei aufeinanderfolgende Kriege, die im 19. Jahrhundert zwischen den italienischen Staaten unter Vorherrschaft Sardiniens gegen das Kaisertum Österreich ausgetragen wurden. Der zweite Unabhängigkeitskrieg führte 1860 zusammen mit Garibaldis Zug der Tausend zur Gründung des italienischen Nationalstaates. Die drei Kriege waren Teil des Risorgimento und führten schließlich 1870 mit der Besetzung Roms zur vollständigen Einigung Italiens. Ausgenommen davon waren jene Gebiete, die sich noch bis 1918 im Verband von Österreich-Ungarn befanden (etwa Teile von Tirol, Friaul, Triest und Istrien).

Erster Unabhängigkeitskrieg (1848–1849)

Märzrevolution 1848

In vielen Ländern Europas gab es 1848 Volksaufstände gegen die Restauration des Absolutismus. Doch in Italien und anderen vom Kaisertum Österreich beherrschten Ländern ging es auch um nationale Selbstbestimmung. Aus seinem Exil in London und der Schweiz organisierte Giuseppe Mazzini, der geistige Vater des italienischen Einheitsstaates, die italienischen Arbeiter und agitierte gegen die österreichische Fremdherrschaft in Italien.

Während der Märzrevolution versuchten etliche Städte, darunter Mailand und Venedig, aber auch Gebiete wie das Cadore, die österreichische Herrschaft abzuschütteln. In Mailand nahm der Volksaufstand (fünf Tage vom 18. bis 22. März 1848, daher italienisch Cinque Giornate (di Milano) genannt) unter Carlo Cattaneo so gravierende Ausmaße an, dass sich der österreichische Oberkommandierende Graf Radetzky entschloss, die Stadt zu räumen. Cattaneo war am 19. März in Mailand zum Mitglied eines vierköpfigen Kriegsrates gewählt worden. Es kamen aber schnell die Differenzen zwischen den radikaldemokratischen und den gemäßigteren Revolutionären zu Tage, zu deren letzteren auch der in einem Loyalitätskonflikt gefangene Podesta Graf Gabrio Casati gehörte, der für ein militärisches Eingreifen des Hauses Savoyen eingetreten war.

Das österreichische I. Korps (Wratislaw) räumte die Lombardei vollständig und ging auf das Festungsviereck Mantua-Peschiera del Garda-Verona-Legnago zurück, um dort Verstärkungen abzuwarten. Dank dieses strategisch sehr wichtigen Festungsvierecks konnten sich die Österreicher vorerst am Mincio behaupten, weiterhin ganz Norditalien kontrollieren und zugleich die durch das Etschtal laufenden Verbindungen nach Norden sichern.

Am 22. März 1848 wurde auch in Venedig die österreichische Herrschaft abgeschüttelt und am folgenden Tag eine unabhängige Republik Venedig ausgerufen. Der österreichische Militärgouverneur Graf Zichy kapitulierte und zog mit seinen Truppen ab. Daniele Manin wurde zum Ministerpräsidenten und Minister des Äußern ernannt. Der neapolitanische General Guglielmo Pepe übernahm die militärische Führung, seine Truppen blieben aber im Krieg zwischen Österreich und Sardinien-Piemont neutral.

Bereits am 15. Februar 1848 hatte Großherzog Leopold II. vor dem Druck der nationalen Kräfte in der Toskana eine liberale Verfassung erlassen müssen. Seine Maßnahmen genügten den radikalen Kräften der Bevölkerung aber nicht, weil sie die österreichische Herrschaft vollständig beseitigen wollten.

Eingreifen Sardinien-Piemonts

Das unabhängige Königreich Sardinien wurde daraufhin von vielen Seiten in Italien aufgefordert, sich an die Spitze der Einigungsbewegung zu stellen und den Moment zu nutzen, um die österreichische Herrschaft in Norditalien abzuschütteln. Am 23. März 1848 erklärte König Karl Albert von Sardinien dem Kaiserstaat Österreich den Krieg. Der sardischen Armee schlossen sich 7.000 Männer aus der Toskana an, 17.000 Soldaten wurden vom Kirchenstaat zur Verfügung gestellt, weitere 16.000 Soldaten vom Königreich beider Sizilien. Diese zusätzlichen Kräfte erreichten den Kriegsschauplatz aber erst mit einiger Verspätung, weswegen zunächst die sardische Hauptarmee unter Karl Albert mit etwa 75.000 Mann allein gegen die österreichische Armee vorging.

Die Truppen Sardiniens griffen erstmals am 8. April bei Goito die vom Fluss Mincio begrenzte westliche Flanke des österreichischen Festungsvierecks an. In der Zwischenzeit hatte das österreichische II. Korps unter FML d’Aspre über Padua kommend die Festungslinie Verona – Mantua erreicht und Radetzkys Hauptarmee auf 50.000 Mann verstärkt. Weitere Verstärkungen waren unter dem Kommandierenden General in Graz, FZM Nugent aus Innerösterreich im Anmarsch. Der Anmarsch durch das Isonzotal war aber durch die in Vicenza einmarschierende päpstliche Armee unter General Durando verlegt.

Unmittelbar nach der Einnahme des Flussübergangs bei Goito am 8. April gewann die sardische Armee zwei weitere Gefechte bei den weiter nördlich, ebenfalls am Mincio gelegenen Orten Valeggio und Monzambano. Am 13. April begann am nördlichen Abschnitt die Belagerung der Festung Peschiera del Garda. Das sardische 2. Corps unter General drang in das Festungsviereck ein und erzielte am 30. April in der Schlacht bei Pastrengo einen ersten größeren Erfolg. Am 19. April unternahmen die Piemontesen einen ersten Angriff auf die Forts von Mantua, welcher jedoch fruchtlos blieb, am 21. schlossen die Toscaner unter Generalleutnant die Festung ein. Durch wiederholte Ausfälle des Festungsführers FML Gorzkowski wurde aber eine enge Zernierung verhindert und die Verbindung mit Verona und Legnago aufrechterhalten.

Am 6. Mai stieß Karl Albert mit 45.000 Mann gegen die westliche österreichische Rideaustellung vor Verona vor. Sein starker Angriff gegen Crocebianca und San Massimo wurde jedoch von Radetzky in der Schlacht von Santa Lucia abgeschlagen. Anfang Mai waren Nugents Verstärkungen den päpstlichen Truppen vor Conegliano ausgewichen und marschierten über die Etsch zum Gardasee vor. Am 14. Mai übernahm der aus Wien kommende FML Heinrich von Heß die Funktion des Chefs des Generalstabes im Hauptquartier Radetzkys in Verona. In der Schlacht bei Curtatone und Montanara stießen die Österreicher am 29. Mai auf den erbitterten Widerstand von 5.000 Freiwilligen und Studenten der Universitäten von Pisa und Siena. Dies gab Karl Albert die Zeit, um sich auf den südlichen Umfassungsangriff Radetzkys gegen das bei Goito liegende sardische Armeekorps vorzubereiten. Am 30. Mai konnten die Piemonteser unter Generalleutnant Eusebio Bava die Verbände Radetzkys in der Schlacht von Goito zurückschlagen. Infolge des Sieges kapitulierte auch die österreichische Besatzung von Peschiera. König Karl Albert I. von Sardinien wurde spontan zum „König von Italien“ erklärt. Radetzky zog sich mit noch etwa 40.000 Mann hinter den Schutz der Festung Verona zurück.

Wende

Kurz danach wendete sich das Kriegsglück vollständig. In Frankreich und Österreich gewannen die Konservativen die Oberhand gegen die revolutionären Kräfte zurück. Radetzky war vorrangig darum bemüht, die drohende Gefahr in seinem Hinterland zu beseitigen und die Verbindungswege durch Venetien zum Isonzo zu öffnen. Am 9. Juni marschierte das Gros des kaiserlichen Heeres unter FML d’Aspre nach Vicenza, brachte in der Schlacht am Monte Berico (10. Juni) die päpstlichen Truppen unter Durando zur Kapitulation und war bis 11. Juni nach Verona zurückgekehrt. Karl Albert hatte den kurzen waghalsigen Abzug der Österreicher nicht bemerkt, zudem war jetzt der Weg für weitere Reserven frei. Der Papst in Rom sah seine durch die Revolution ebenfalls bedrohte Position durch die Rückendeckung Frankreichs wieder verbessert und ordnete den Rückzug seiner Truppen an. Auch der durch interne Revolten selbst bedrohte König Ferdinand II. beider Sizilien beorderte seine Truppen aus Norditalien zurück. Der unentschlossene Karl Albert ließ darauf anderthalb Monate fast tatenlos vergehen.

Mitte Juli versuchte Karl Albert mit einigen Verbänden noch einen Angriff auf die Festung Mantua, wobei ihm bei Governolo ein Erfolg gelang, der seine Armee jedoch noch weiter auseinanderzog und strategisch in eine ungünstige Position brachte. Am 23. Juli gab der sardische Nordflügel seine Stellungen vor Rivoli gegenüber dem neu etablierten österreichischen III. Korps unter FML Graf von Thurn-Valsassina auf und ging auf Peschiera zurück.

Die Ausdehnung der feindlichen Front nutzte Radetzky, der die Piemontesen am 23. und 24. Juli bei Sona und Sommacampagna konzentriert angriff und schließlich am 25. Juli 1848 in der Schlacht bei Custozza den entscheidenden Sieg errang. Am 26. und 27. Juli begann der ebenfalls über den Mincio zurückgegangene sardische Nordflügel unter General de Sonnaz zwischen Cavriana und Volta mit erfolglosen Gegenangriffen. Karl Albert musste über den Oglio zurückgehen, am 29. Juli erreichte sein Heer Cremona am 2. August Lodi. In seinem eigenen Territorium, in Genua kam es derweil zu Aufständen gegen seine Herrschaft. Am 6. August konnte das österreichische II. Korps kampflos in das geräumte Mailand einziehen. General Heß schloss mit dem sardischen General am 8. August 1848 einen Waffenstillstand ab, wonach sich die Truppen Piemonts hinter den Tessin zurückziehen mussten und durch den Österreich seine Herrschaft in Norditalien wiederherstellen konnte.

Niederlage Sardinien-Piemonts 1849

Doch sowohl in Ungarn als auch in Österreich selbst kam es erneut zu Aufständen, derentwegen im Dezember 1848 Kaiser Ferdinand I. zugunsten seines Neffen Franz Joseph I. abdanken musste (schon im Frühjahr war der allmächtige Minister Metternich nach England geflohen). Daraufhin machte Karl Albert von Savoyen im März 1849 einen erneuten Versuch, Österreich aus Norditalien zu drängen. Nachdem er den eigenen Generälen nicht mehr vertraute, fiel seine Wahl, auch aus politischen Gründen, auf den polnischen General Chrzanowski, der mit dem Oberbefehl über 97.500 Sarden betraut wurde. Obwohl ihm der fähige Stabschef Alessandro La Marmora zur Seite gestellt wurde, war Chrzanowski, der kein Italienisch sprach, ein schwerer Fehlgriff. Karl Alberts alter Widersacher Feldmarschall Radetzky konnte ihm über 73.400 Mann entgegenstellen und ging selbst zur Offensive über. Am 20. März hatten die Österreicher den Ticino überschritten und rückten dem Feind nach Vigevano entgegen. Nachdem die Piemontesen bei einen kleineren Erfolg erzielt hatten, gewann Radetzky am 21. März die Schlacht bei Mortara. Am 23. März 1849 schlug Radetzky in der entscheidenden Schlacht bei Novara mit 45.000 Mann etwa 54.000 Sarden, und entschied so den Feldzug endgültig für Österreich. Der gedemütigte Karl Albert dankte zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel II. ab, der am 24. März dem zustimmen und am 26. März persönlich unterzeichnen musste. Förmlich endete der Kriegszustand am 6. August 1849 mit dem ; dessen vergleichsweise milden Bedingungen erlegten Sardinien-Piemont eine Kriegsentschädigung von 65 Millionen Francs auf, verzichteten jedoch auf Annexionen.

Es war deutlich geworden, dass das kleine Königreich Sardinien die Donaumonarchie nicht ohne umfangreiche Vorbereitungen und vor allem nicht ohne einen großen Verbündeten militärisch zum Rückzug zwingen konnte. Dies hielt andere aber nicht davon ab, weiterhin für die Unabhängigkeit Italiens zu kämpfen. Am 23. März 1849, dem Tag der Niederlage der Sardischen Armee in der Schlacht bei Novara, begann in der lombardischen Stadt Brescia ein zehntägiger Volksaufstand. Den Österreichern gelang es erst am 1. April, nach dem Eintreffen eines kompletten Armeekorps unter dem Befehl von Julius von Haynau, den Widerstand zu brechen. Der österreichische Befehlshaber, General , fiel bei den Kämpfen.

Entwicklung in Venedig, der Toskana und auf Sizilien

In Venedig versuchte man am 27. Oktober 1848 von der Porto Marghera aus Mestre zu erobern, 2300 Mann schlugen dabei eine österreichische Einheit unter Generalmajor und brachten den Ort in ihre Gewalt. Die Österreicher konnten erst am 4. Mai 1849 den konzentrierten Angriff zur Rückgewinnung Venedigs beginnen. Vom 4. bis 26. Mai wurde Fort Marghera belagert und schließlich erobert. Am 17. Mai wurde General Haynau an den Kriegsschauplatz nach Ungarn abberufen und Graf von Thurn übernahm die Zernierung der Lagunenstadt. Am 29. Juli begann das Bombardement auf die Stadt, von österreichischer Seite kamen auch Heißluftballone mit Brandbomben zum Einsatz (der erste Luftangriff der Weltgeschichte). Die Venezianer ergaben sich erst am 24. August 1849, nachdem die österreichische Belagerung zu Land und See zu Hungersnöten und Epidemien geführt hatte.

Großherzog Leopold II. von Toscana musste im Februar 1849 sein Land verlassen. In Florenz wurde eine provisorische republikanische Regierung etabliert, die sich kurzzeitig mit der zur selben Zeit im Kirchenstaat etwa fünf Monate lang bestehenden revolutionären Römischen Republik verbündete.

Auf Sizilien führte Ruggiero Settimo seit der Märzrevolution 1848 in Palermo den Volksaufstand gegen die Bourbonen in Neapel an und leitete 16 Monate lang eine unabhängige Revolutionsregierung. Auch König Ferdinand II. befahl Ende August 1848 die Rückeroberung des abgefallenen Sizilien. General Filangieri setzte am 1. September mit etwa 14.000 Mann bei Reggio über und konnte Messina nach viertägiger Beschießung bis 8. September zur Übergabe zwingen. In Palermo wählten die sizilianischen Separatisten Ruggiero Settimo zum Staatsoberhaupt und beauftragten den polnischen General Ludwik Mierosławski mit der Verteidigung der Unabhängigkeit. Nach der Wiederaufnahme des Krieges im Frühjahr 1849 täuschte die neapolitanische Marine eine Landung an der Küste von Cefalù vor, operierte aber mit den Hauptkräften in Richtung Süden. Filangieris Truppen siegten bei Taormina, nahmen am 7. April Catania ein, kurz darauf auch Syrakus und Noto. Die demoralisierten Sizilianer gingen auf Palermo zurück, wohin ihnen Filangieris Truppen folgten und auch diese Stadt bis zum 15. Mai 1849 zur Übergabe zwangen.

Aufstand in Rom

Auch in Rom kam es zum Aufstand. Nach der Ermordung des päpstlichen Innen-, Polizei- und Finanzministers Pellegrino Rossi durch revolutionäre Rebellen am 15. November 1848 sah sich Papst Pius IX. am 23./24. November zur Flucht aus Rom veranlasst und setzte sich nach Gaeta ab. Am 9. Februar 1849 rief Giuseppe Mazzini die Römische Republik aus, die eine der fortschrittlichsten Verfassungen ihrer Zeit erhielt. Von seinem neapolitanischen Exil aus blieb der Papst bemüht, seine weltliche Herrschaft wiederherzustellen. Die päpstliche Diplomatie hatte schließlich Erfolg, als sich Louis Napoléon, der Präsident der 1848 wiedererstandenen französischen Republik, zu einer militärischen Intervention entschloss. Unter dem Befehl von General Oudinot landeten französische Truppen im päpstlichen Kriegshafen von Civitavecchia und marschierten auf Rom, das von Freiwilligen unter Giuseppe Garibaldi verteidigt wurde. Die Franzosen griffen von Westen aus an und trafen auf dem Gianicolo, einem Höhenzug südlich des Petersdoms, auf Garibaldi. Von dort aus entwickelte sich in der Stadt ein erbitterter Häuserkampf, der den ganzen Monat Juni des Jahres 1849 andauern sollte. Besonders um die Porta San Pancrazio und die Villa Doria Pamphili wurde heftig gekämpft. Viele berühmte Persönlichkeiten der italienischen Freiheitsbewegung fielen hier. Angesichts der hoffnungslosen Lage kapitulierte die Römische Republik schließlich am 2. Juli 1849. Garibaldi konnte noch vorher mit etlichen Freiwilligen aus Rom ausbrechen, löste dann seine kleine Armee aber in der Republik San Marino auf. Während des Versuchs, das noch kämpfende Venedig zu erreichen, starb seine Frau. Er selbst entging seinen österreichischen Verfolgern nur knapp und floh schließlich nach Amerika.

Gefechte und Schlachten des ersten italienischen Unabhängigkeitskrieges

Fünf-Tage-Aufstand – Pastrengo – Santa Lucia – Curtatone – Goito – Vicenza – – Custozza – Volta – – Mortara – Novara – –

Zweiter Unabhängigkeitskrieg (1859)

→ Hauptartikel: Sardinischer Krieg

Nach den Erfahrungen der Revolutionen und Kämpfe der Jahre 1848 und 1849 leitete man im Königreich Sardinien eine Phase der Reformen und der politischen und militärischen Vorbereitungen für einen erneuten Einigungsversuch ein. Diese Politik wurde maßgeblich vom neuen Ministerpräsidenten Camillo Benso von Cavour gestaltet. Durch die Beteiligung am Krimkrieg gelang es ihm, die italienische Frage auf die politische Agenda der Regierungen Frankreichs und des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland zu bringen, die er als Verbündete im Kampf gegen die damalige europäische Großmacht Österreich als unverzichtbar erachtete. 1858 schloss er mit Napoléon III. in Plombières-les-Bains einen Geheimvertrag, der für den Fall eines österreichischen Angriffs die Unterstützung Frankreichs vorsah. Im Gegenzug sollte das Königreich Sardinien sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza an Frankreich abtreten. In Absprache mit der französischen Regierung gelang es Cavour im Frühjahr 1859, Österreich zum Angriff auf das Piemont zu provozieren. Dies legitimierte die französische Teilnahme am Sardischen Krieg.

Im März 1859 marschierte der 1854 erneut nach Italien zurückgekehrte italienische Freiheitsführer Giuseppe Garibaldi mit 3000 Alpenjägern an der südlichen Grenze der Lombardei auf. Am 26. Mai konnte er eine österreichische Brigade bei Varese zurückwerfen. Seine unerfahrenen Freiwilligen wurden aber am 15. Juni bei Treponti durch eine österreichische Brigade unter FML Urban überraschend angegriffen und zerstreut. Die französische Armee war etwa 170.000 Mann stark und wurde von Kaiser Napoleon III. selbst nach Italien geführt. Die verbündete Armee Sardiniens umfasste 65.000 Soldaten und stand unter Führung des Generalstabschef Alfonso La Marmora. Am 29. Mai eröffneten die Armeen Sardiniens und Frankreichs ihre Angriffe. Nach den Schlachten von Montebello (21. Mai), San Fermo (26./27. Mai), Palestro und Vinzaglio (30. Mai) war der Weg der Verbündeten nach Mailand frei. Die Schlachten von Magenta (4. Juni), Melegnano (8. Juni) und der entscheidende Sieg bei San Martino und Solferino am 24. Juni beendete die österreichische Herrschaft in der Lombardei.

Frankreich zog sich in der Folge aus politischen Gründen zurück, weswegen Österreich weiterhin Venetien, das Trentino und Julisch Venetien behielt, was sieben Jahre später den Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg auslösen sollte. Nach dem Vorfrieden von Villafranca beendete der Frieden von Zürich am 10. November 1859 den Sardinischen Krieg.

Trotz des Drängens nationaler Kräfte zog Großherzog Leopold II. von Toskana wegen seiner verwandtschaftlichen Verbindung zum Haus Habsburg-Lothringen nicht gegen Österreich in den Krieg. Daraufhin brach auch in Florenz eine Revolution aus, in deren Folge die großherzogliche Familie nach Bologna fliehen musste und sich von da aus ins Exil nach Wien begab. Am 21. Juli 1859 dankte er zu Gunsten seines Sohnes Großherzog Ferdinand IV. von Toskana ab, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Toskana im Zuge der Einigung Italiens nach dem eindeutigen Ergebnis einer Volksabstimmung 1860 an das Königreich Sardinien angeschlossen wurde. Damit endete die Herrschaft des Hauses Habsburg-Lothringen-Toskana.

Ende des Königreiches Neapel

Garibaldi bereitete jetzt auch das Ende der bourbonischen Herrschaft in Süditalien vor. Am 5. Mai 1860 segelte der Zug der Tausend von Genua aus nach Süden, um das Königreich Sizilien und Neapel zu erobern. Am 11. Mai landete Garibaldi bei Marsala, am Westzipfel Siziliens. In der Schlacht von Calatafimi schlugen seine Rothemden am 15. Mai 1860 die Truppen des dreifach überlegenen neapolitanischen Generals Francesco Landi. Ein ausbrechender Volksaufstand in Palermo begünstigte seinen schnellen Vormarsch auf Messina. Nach der Schlacht von Milazzo (17. bis 24. Juli) befand sich ganz Sizilien unter seiner Kontrolle. Der neapolitanische General Carlo Filangieri versuchte noch 40.000 Soldaten in einem Brückenkopf bei Messina gegen die Eindringlinge zusammenziehen, doch der schwache König Franz II. konnte sich angesichts der Unzuverlässigkeit seiner Truppen nicht zu energischen Operationen durchringen. Der kampflose Einzug Garibaldis in Neapel erfolgte am 7. September. Am 1. Oktober 1860 besiegten seine Truppen in der Schlacht am Fluss Volturno das zahlenmäßig weit überlegene Heer des Königreich beider Sizilien; damit war das Ende des Königreichs Neapel besiegelt.

Die Erfolge Garibaldis gefährdeten die Führungsrolle Sardinien-Piemonts bei der Einigung Italiens. In den liberalkonservativen Kreisen um Graf Camillo Cavour befürchtete man eine neapolitanische Republik und, ähnlich wie bei der Niederschlagung der Römischen Republik von 1849, neue ausländische Interventionen, falls Garibaldi bis nach Rom vordringen sollte. Savoyen vereinbarte mit Napoléon III. dessen Billigung der Eroberung Umbriens und der zum Kirchenstaat gehörenden Marken, um Garibaldi zuvorzukommen. Am 26. Oktober 1860 fand am Teano bei Neapel das legendäre Treffen zwischen Viktor Emanuel II. und Garibaldi statt, bei dem Letzterer den piemontesischen Monarchen als „König von Italien“ begrüßte und anerkannte. Am 18. September 1860 schlugen die piemontesischen Truppen des Generals Enrico Cialdini die päpstlichen Truppen der Generale De Pimodan und Louis Juchault de Lamoricière bei Castelfidardo (Ancona) und besetzten den Kirchenstaat. Rom und seine Umgebung blieben aus politischen Gründen weiterhin unangetastet. Beim Weitermarsch der Sarden nach Süditalien stellten sie klar, dass sich Garibaldi mit seinen Freischaren der Regierung in Turin unterordnete. Der aus Neapel geflohene König Franz II. fand Zuflucht auf der Festung Gaeta, die General Schumacher verteidigte. Schließlich wurde auch Gaeta von den Sarden beschossen und bombardiert. Hunger und Seuchen in der seit dem 5. November 1860 belagerten Festung erschwerten die Verteidigung.

Franz II. unterzeichnete gegenüber General Enrico Cialdini am 13. Februar 1861 die Kapitulation und ging ins Exil; die auf Sizilien noch gehaltene Zitadelle von Messina wurde am gleichen Tag übergeben.

Proklamation des Königreiches

Der von Cavour politisch sehr geschickt eingeleitete Krieg gegen Österreich und die zugleich auf wirksame Weise aufgefangene Bewegung Garibaldis ermöglichte die Einigung Italiens unter der Herrschaft des Hauses Savoyen. Am 18. Februar 1861 eröffnete Cavour in Turin das erste vereinigte Parlament, das Viktor Emanuel am 17. März des Jahres zum ersten König von Italien proklamierte. Vorläufiger Regierungssitz wurde die bisherige sardinisch-piemontesische Hauptstadt Turin. Rom wurde von den Nationalisten aber als natürliche Hauptstadt Italiens angesehen und blieb daher weiterhin das Ziel Garibaldis. Am 29. August 1862 wurden seine Freischaren in der durch königliche Truppen unter zurückgeschlagen, Garibaldi wurde dabei schwer verwundet und musste sich auf sein Domizil auf der Insel Caprera zurückziehen.

Gefechte und Schlachten des zweiten italienischen Unabhängigkeitskrieges

Montebello – Varese – Fermo – Palestro – Turbigo – Boffalora – – Magenta – Treponti – Solferino – San Martino – Calatafimi – – Volturno – Castelfidardo – –

Dritter Unabhängigkeitskrieg (1866)

→ Hauptartikel: Dritter Italienischer Unabhängigkeitskrieg

Der preußische Ministerpräsident Bismarck versuchte Österreich aus dem Deutschen Bund zu drängen. Er konnte das mit Frankreich freundschaftlich verbundene Italien für seine Pläne gewinnen. Ein auf Druck Frankreichs unterbreitetes Angebot Österreichs, Venetien freiwillig abzutreten, kam zu spät. Im Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg von 1866 endete ein neuer italienischer Versuch, Venetien zu erobern, zwar mit einer militärischen Niederlage gegen Österreich, aber schlussendlich doch mit dem angestrebten territorialen Erfolg.

Bereits am 8. April 1866 hatte Bismarck mit dem italienischen Vertreter, General Govone, ein auf drei Monate befristetes geheimes Angriffsbündnis gegen Österreich abgeschlossen. Österreich wiederum handelte sich am 12. Juni in einem Geheimvertrag mit Napoleon III. die französische Neutralität aus. Dafür würde Frankreich, im Falle eines österreichischen Sieges, Venetien erhalten.

Italien mobilisierte seine Truppen und erklärte Österreich am 20. Juni 1866 den Krieg. Am 24. Juni besiegte Erzherzog Albrecht von Österreich mit 74.000 Mann die etwa 84.000 Mann starke italienische Mincio-Armee unter dem piemontesischen Oberbefehlshaber General Alfonso La Marmora in der Zweiten Schlacht bei Custozza. Österreich verlor dabei 4.650 Mann, davon 1.200 Tote, die Italiener hatten Verluste von über 8.000 Soldaten, aber nur 600 Tote. Die Italiener kämpften in diesem Feldzug nicht konzentriert und verzichteten nach dem ersten Misserfolg auf einen möglichen Gegenangriff. Die nicht im Kampf gestandene 2. Armee unter General Cialdini hatte auf die Nachricht von der Niederlage La Marmoras den Po-Übergang an der Panaro-Mündung vollzogen und marschierte der geschlagenen Hauptarmee am rechten Flussufer hilfreich entgegen, ein zweiter Waffengang wäre möglich gewesen.

Aus ähnlichen Gründen verlor die italienische Marine unter Admiral Carlo Persano am 20. Juli auch die anschließende Seeschlacht von Lissa gegen die Österreicher unter Tegetthoff. Die österreichische Flotte gewann diesen Seekampf, weil die entscheidenden Befehle ohne Verzögerung gegeben wurden, der Schlachtplan hervorragend ausgearbeitet war und die Mannschaften gut ausgebildet waren. Den einzigen italienischen Erfolg im Krieg von 1866 erfochten die Freischaren unter Garibaldi am 21. Juli in der nordwestlich des Gardasees gelegenen Bezzecca gegen die Österreicher unter General Kuhn.

Nachdem das mit Italien verbündete Preußen am 3. Juli 1866 in der Schlacht von Königgrätz gesiegt hatte, musste Österreich Venetien trotz seiner militärischen Erfolge im Süden an Frankreich (das eine – wenn auch nicht unbedingt neutrale, sondern eher mit Italien sympathisierende – Vermittlerrolle einnahm) abtreten. Die Herauslösung des lombardo-venetianischen Königreichs aus der österreichischen Monarchie wurde im Vorfrieden von Nikolsburg vom 26. Juli 1866 vereinbart und mit dem Prager Frieden vom 23. August 1866 verbindlich. Frankreich reichte diese Territorien an das Königreich Italien weiter. Italienische Truppen konnten kampflos in Venetien einmarschieren. Im Wiener Frieden zwischen Italien und Österreich vom 3. Oktober 1866 wurde Venetien als italienischer Besitz bestätigt.

Ende der Unabhängigkeitskriege (1870)

Garibaldis Einheiten wurden am 3. November 1867 bei einem neuerlichen Versuch, Rom zu besetzen, durch Truppen des Papstes unter General Hermann Kanzler und französische Hilfstruppen unter General bei Mentana zurückgeschlagen.

Die Italienischen Unabhängigkeitskriege endeten im September 1870 mit der Eroberung Roms (20. September, Breccia di Porta Pia) durch Truppen unter General Raffaele Cadorna. Wegen des Deutsch-Französischen Kriegs konnte Frankreich den Papst nicht wie vereinbart schützen. Der Kirchenstaat hatte aufgehört zu existieren, der Papst besaß jetzt kein eigenes Staatsgebiet mehr. Er betrachtete sich – unter nomineller Wahrung seiner Rechte – als „Gefangener im Vatikan“. Italien respektierte die Vatikanstadt zwar als quasi exterritorial, der Rechtsstatus blieb aber formell ungeklärt. Der Konflikt zwischen Kirche und dem Staat Italien (Römische Frage) blieb daher bestehen und wurde erst 1929 durch die Lateranverträge endgültig gelöst.

Aus der Sicht des späteren italienischen Irredentismus endeten die Italienischen Unabhängigkeitskriege erst mit dem Ersten Weltkrieg, da bis 1918 die Gebiete um Triest und Trient mit einer überwiegend italienischsprachigen Bevölkerung noch nicht zu Italien gehörten.

Gefechte und Schlachten des dritten italienischen Unabhängigkeitskrieges

Custozza – Lissa – Bezzecca – Mentana – Erstürmung der Porta Pia

Literatur

  • Denis Mack Smith: Modern Italy. A political history. New Haven/London 1997.
  • Konrad Sturmhoefel: Illustrierte Geschichte der neuesten Zeit. Band IX und X. Otto Spamer Verlag, Leipzig 1897.

Einzelnachweise

  1. Konrad Sturmhoefel: Illustrierte Geschichte der neuesten Zeit. Otto Spamer Verlag, 1897, S. 723–740.
  2. Konrad Sturmhoefel: Illustrierte Geschichte der neuesten Zeit. Otto Spamer Verlag, 1897, S. 740–744.
  3. Martin Clark: The Italian Risorgimento, Routledge Verlag, 2. Auflage, London – New York 2015, S. 55, ISBN 978-1-138-13707-3
  4. Hermann Reuchlin: Geschichte Italiens. Band 2, Verlag S. Hirzel, Leipzig 1860, S. 320–330.
  5. Pascal Oswald: Vom Volturno nach Mentana: Giuseppe Garibaldi und die ‚Römische Frage‘. In: risorgimento.info, 5. März 2020 (abgerufen am 14. November 2022), S. 1–10, hier S. 5.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:43

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Die italienischen Unabhangigkeitskriege italienisch Guerre d indipendenza italiane waren drei aufeinanderfolgende Kriege die im 19 Jahrhundert zwischen den italienischen Staaten unter Vorherrschaft Sardiniens gegen das Kaisertum Osterreich ausgetragen wurden Der zweite Unabhangigkeitskrieg fuhrte 1860 zusammen mit Garibaldis Zug der Tausend zur Grundung des italienischen Nationalstaates Die drei Kriege waren Teil des Risorgimento und fuhrten schliesslich 1870 mit der Besetzung Roms zur vollstandigen Einigung Italiens Ausgenommen davon waren jene Gebiete die sich noch bis 1918 im Verband von Osterreich Ungarn befanden etwa Teile von Tirol Friaul Triest und Istrien Darstellung von Garibaldis Abreise aus Genua bei QuartoErster Unabhangigkeitskrieg 1848 1849 Marzrevolution 1848 Politische Lage Italiens vor den UnabhangigkeitskriegenAusrufung der Republik Venedig am 23 Marz In vielen Landern Europas gab es 1848 Volksaufstande gegen die Restauration des Absolutismus Doch in Italien und anderen vom Kaisertum Osterreich beherrschten Landern ging es auch um nationale Selbstbestimmung Aus seinem Exil in London und der Schweiz organisierte Giuseppe Mazzini der geistige Vater des italienischen Einheitsstaates die italienischen Arbeiter und agitierte gegen die osterreichische Fremdherrschaft in Italien Wahrend der Marzrevolution versuchten etliche Stadte darunter Mailand und Venedig aber auch Gebiete wie das Cadore die osterreichische Herrschaft abzuschutteln In Mailand nahm der Volksaufstand funf Tage vom 18 bis 22 Marz 1848 daher italienisch Cinque Giornate di Milano genannt unter Carlo Cattaneo so gravierende Ausmasse an dass sich der osterreichische Oberkommandierende Graf Radetzky entschloss die Stadt zu raumen Cattaneo war am 19 Marz in Mailand zum Mitglied eines vierkopfigen Kriegsrates gewahlt worden Es kamen aber schnell die Differenzen zwischen den radikaldemokratischen und den gemassigteren Revolutionaren zu Tage zu deren letzteren auch der in einem Loyalitatskonflikt gefangene Podesta Graf Gabrio Casati gehorte der fur ein militarisches Eingreifen des Hauses Savoyen eingetreten war Das osterreichische I Korps Wratislaw raumte die Lombardei vollstandig und ging auf das Festungsviereck Mantua Peschiera del Garda Verona Legnago zuruck um dort Verstarkungen abzuwarten Dank dieses strategisch sehr wichtigen Festungsvierecks konnten sich die Osterreicher vorerst am Mincio behaupten weiterhin ganz Norditalien kontrollieren und zugleich die durch das Etschtal laufenden Verbindungen nach Norden sichern Am 22 Marz 1848 wurde auch in Venedig die osterreichische Herrschaft abgeschuttelt und am folgenden Tag eine unabhangige Republik Venedig ausgerufen Der osterreichische Militargouverneur Graf Zichy kapitulierte und zog mit seinen Truppen ab Daniele Manin wurde zum Ministerprasidenten und Minister des Aussern ernannt Der neapolitanische General Guglielmo Pepe ubernahm die militarische Fuhrung seine Truppen blieben aber im Krieg zwischen Osterreich und Sardinien Piemont neutral Bereits am 15 Februar 1848 hatte Grossherzog Leopold II vor dem Druck der nationalen Krafte in der Toskana eine liberale Verfassung erlassen mussen Seine Massnahmen genugten den radikalen Kraften der Bevolkerung aber nicht weil sie die osterreichische Herrschaft vollstandig beseitigen wollten Eingreifen Sardinien Piemonts Das unabhangige Konigreich Sardinien wurde daraufhin von vielen Seiten in Italien aufgefordert sich an die Spitze der Einigungsbewegung zu stellen und den Moment zu nutzen um die osterreichische Herrschaft in Norditalien abzuschutteln Am 23 Marz 1848 erklarte Konig Karl Albert von Sardinien dem Kaiserstaat Osterreich den Krieg Der sardischen Armee schlossen sich 7 000 Manner aus der Toskana an 17 000 Soldaten wurden vom Kirchenstaat zur Verfugung gestellt weitere 16 000 Soldaten vom Konigreich beider Sizilien Diese zusatzlichen Krafte erreichten den Kriegsschauplatz aber erst mit einiger Verspatung weswegen zunachst die sardische Hauptarmee unter Karl Albert mit etwa 75 000 Mann allein gegen die osterreichische Armee vorging Das osterreichische Festungsviereck am Mincio und an der Etsch der Hauptkriegsschauplatz von 1848 Die Truppen Sardiniens griffen erstmals am 8 April bei Goito die vom Fluss Mincio begrenzte westliche Flanke des osterreichischen Festungsvierecks an In der Zwischenzeit hatte das osterreichische II Korps unter FML d Aspre uber Padua kommend die Festungslinie Verona Mantua erreicht und Radetzkys Hauptarmee auf 50 000 Mann verstarkt Weitere Verstarkungen waren unter dem Kommandierenden General in Graz FZM Nugent aus Innerosterreich im Anmarsch Der Anmarsch durch das Isonzotal war aber durch die in Vicenza einmarschierende papstliche Armee unter General Durando verlegt Unmittelbar nach der Einnahme des Flussubergangs bei Goito am 8 April gewann die sardische Armee zwei weitere Gefechte bei den weiter nordlich ebenfalls am Mincio gelegenen Orten Valeggio und Monzambano Am 13 April begann am nordlichen Abschnitt die Belagerung der Festung Peschiera del Garda Das sardische 2 Corps unter General drang in das Festungsviereck ein und erzielte am 30 April in der Schlacht bei Pastrengo einen ersten grosseren Erfolg Am 19 April unternahmen die Piemontesen einen ersten Angriff auf die Forts von Mantua welcher jedoch fruchtlos blieb am 21 schlossen die Toscaner unter Generalleutnant die Festung ein Durch wiederholte Ausfalle des Festungsfuhrers FML Gorzkowski wurde aber eine enge Zernierung verhindert und die Verbindung mit Verona und Legnago aufrechterhalten Am 6 Mai stiess Karl Albert mit 45 000 Mann gegen die westliche osterreichische Rideaustellung vor Verona vor Sein starker Angriff gegen Crocebianca und San Massimo wurde jedoch von Radetzky in der Schlacht von Santa Lucia abgeschlagen Anfang Mai waren Nugents Verstarkungen den papstlichen Truppen vor Conegliano ausgewichen und marschierten uber die Etsch zum Gardasee vor Am 14 Mai ubernahm der aus Wien kommende FML Heinrich von Hess die Funktion des Chefs des Generalstabes im Hauptquartier Radetzkys in Verona In der Schlacht bei Curtatone und Montanara stiessen die Osterreicher am 29 Mai auf den erbitterten Widerstand von 5 000 Freiwilligen und Studenten der Universitaten von Pisa und Siena Dies gab Karl Albert die Zeit um sich auf den sudlichen Umfassungsangriff Radetzkys gegen das bei Goito liegende sardische Armeekorps vorzubereiten Am 30 Mai konnten die Piemonteser unter Generalleutnant Eusebio Bava die Verbande Radetzkys in der Schlacht von Goito zuruckschlagen Infolge des Sieges kapitulierte auch die osterreichische Besatzung von Peschiera Konig Karl Albert I von Sardinien wurde spontan zum Konig von Italien erklart Radetzky zog sich mit noch etwa 40 000 Mann hinter den Schutz der Festung Verona zuruck Wende Kurz danach wendete sich das Kriegsgluck vollstandig In Frankreich und Osterreich gewannen die Konservativen die Oberhand gegen die revolutionaren Krafte zuruck Radetzky war vorrangig darum bemuht die drohende Gefahr in seinem Hinterland zu beseitigen und die Verbindungswege durch Venetien zum Isonzo zu offnen Am 9 Juni marschierte das Gros des kaiserlichen Heeres unter FML d Aspre nach Vicenza brachte in der Schlacht am Monte Berico 10 Juni die papstlichen Truppen unter Durando zur Kapitulation und war bis 11 Juni nach Verona zuruckgekehrt Karl Albert hatte den kurzen waghalsigen Abzug der Osterreicher nicht bemerkt zudem war jetzt der Weg fur weitere Reserven frei Der Papst in Rom sah seine durch die Revolution ebenfalls bedrohte Position durch die Ruckendeckung Frankreichs wieder verbessert und ordnete den Ruckzug seiner Truppen an Auch der durch interne Revolten selbst bedrohte Konig Ferdinand II beider Sizilien beorderte seine Truppen aus Norditalien zuruck Der unentschlossene Karl Albert liess darauf anderthalb Monate fast tatenlos vergehen Mitte Juli versuchte Karl Albert mit einigen Verbanden noch einen Angriff auf die Festung Mantua wobei ihm bei Governolo ein Erfolg gelang der seine Armee jedoch noch weiter auseinanderzog und strategisch in eine ungunstige Position brachte Am 23 Juli gab der sardische Nordflugel seine Stellungen vor Rivoli gegenuber dem neu etablierten osterreichischen III Korps unter FML Graf von Thurn Valsassina auf und ging auf Peschiera zuruck Die Ausdehnung der feindlichen Front nutzte Radetzky der die Piemontesen am 23 und 24 Juli bei Sona und Sommacampagna konzentriert angriff und schliesslich am 25 Juli 1848 in der Schlacht bei Custozza den entscheidenden Sieg errang Am 26 und 27 Juli begann der ebenfalls uber den Mincio zuruckgegangene sardische Nordflugel unter General de Sonnaz zwischen Cavriana und Volta mit erfolglosen Gegenangriffen Karl Albert musste uber den Oglio zuruckgehen am 29 Juli erreichte sein Heer Cremona am 2 August Lodi In seinem eigenen Territorium in Genua kam es derweil zu Aufstanden gegen seine Herrschaft Am 6 August konnte das osterreichische II Korps kampflos in das geraumte Mailand einziehen General Hess schloss mit dem sardischen General am 8 August 1848 einen Waffenstillstand ab wonach sich die Truppen Piemonts hinter den Tessin zuruckziehen mussten und durch den Osterreich seine Herrschaft in Norditalien wiederherstellen konnte Niederlage Sardinien Piemonts 1849 Feldmarschall Radetzky am 23 Marz 1849 bei NovaraViktor Emanuel II begegnet Radetzky anlasslich der Unterzeichnung des Waffenstillstands von Vignale Doch sowohl in Ungarn als auch in Osterreich selbst kam es erneut zu Aufstanden derentwegen im Dezember 1848 Kaiser Ferdinand I zugunsten seines Neffen Franz Joseph I abdanken musste schon im Fruhjahr war der allmachtige Minister Metternich nach England geflohen Daraufhin machte Karl Albert von Savoyen im Marz 1849 einen erneuten Versuch Osterreich aus Norditalien zu drangen Nachdem er den eigenen Generalen nicht mehr vertraute fiel seine Wahl auch aus politischen Grunden auf den polnischen General Chrzanowski der mit dem Oberbefehl uber 97 500 Sarden betraut wurde Obwohl ihm der fahige Stabschef Alessandro La Marmora zur Seite gestellt wurde war Chrzanowski der kein Italienisch sprach ein schwerer Fehlgriff Karl Alberts alter Widersacher Feldmarschall Radetzky konnte ihm uber 73 400 Mann entgegenstellen und ging selbst zur Offensive uber Am 20 Marz hatten die Osterreicher den Ticino uberschritten und ruckten dem Feind nach Vigevano entgegen Nachdem die Piemontesen bei einen kleineren Erfolg erzielt hatten gewann Radetzky am 21 Marz die Schlacht bei Mortara Am 23 Marz 1849 schlug Radetzky in der entscheidenden Schlacht bei Novara mit 45 000 Mann etwa 54 000 Sarden und entschied so den Feldzug endgultig fur Osterreich Der gedemutigte Karl Albert dankte zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel II ab der am 24 Marz dem zustimmen und am 26 Marz personlich unterzeichnen musste Formlich endete der Kriegszustand am 6 August 1849 mit dem dessen vergleichsweise milden Bedingungen erlegten Sardinien Piemont eine Kriegsentschadigung von 65 Millionen Francs auf verzichteten jedoch auf Annexionen Es war deutlich geworden dass das kleine Konigreich Sardinien die Donaumonarchie nicht ohne umfangreiche Vorbereitungen und vor allem nicht ohne einen grossen Verbundeten militarisch zum Ruckzug zwingen konnte Dies hielt andere aber nicht davon ab weiterhin fur die Unabhangigkeit Italiens zu kampfen Am 23 Marz 1849 dem Tag der Niederlage der Sardischen Armee in der Schlacht bei Novara begann in der lombardischen Stadt Brescia ein zehntagiger Volksaufstand Den Osterreichern gelang es erst am 1 April nach dem Eintreffen eines kompletten Armeekorps unter dem Befehl von Julius von Haynau den Widerstand zu brechen Der osterreichische Befehlshaber General fiel bei den Kampfen Entwicklung in Venedig der Toskana und auf Sizilien In Venedig versuchte man am 27 Oktober 1848 von der Porto Marghera aus Mestre zu erobern 2300 Mann schlugen dabei eine osterreichische Einheit unter Generalmajor und brachten den Ort in ihre Gewalt Die Osterreicher konnten erst am 4 Mai 1849 den konzentrierten Angriff zur Ruckgewinnung Venedigs beginnen Vom 4 bis 26 Mai wurde Fort Marghera belagert und schliesslich erobert Am 17 Mai wurde General Haynau an den Kriegsschauplatz nach Ungarn abberufen und Graf von Thurn ubernahm die Zernierung der Lagunenstadt Am 29 Juli begann das Bombardement auf die Stadt von osterreichischer Seite kamen auch Heissluftballone mit Brandbomben zum Einsatz der erste Luftangriff der Weltgeschichte Die Venezianer ergaben sich erst am 24 August 1849 nachdem die osterreichische Belagerung zu Land und See zu Hungersnoten und Epidemien gefuhrt hatte Grossherzog Leopold II von Toscana musste im Februar 1849 sein Land verlassen In Florenz wurde eine provisorische republikanische Regierung etabliert die sich kurzzeitig mit der zur selben Zeit im Kirchenstaat etwa funf Monate lang bestehenden revolutionaren Romischen Republik verbundete Auf Sizilien fuhrte Ruggiero Settimo seit der Marzrevolution 1848 in Palermo den Volksaufstand gegen die Bourbonen in Neapel an und leitete 16 Monate lang eine unabhangige Revolutionsregierung Auch Konig Ferdinand II befahl Ende August 1848 die Ruckeroberung des abgefallenen Sizilien General Filangieri setzte am 1 September mit etwa 14 000 Mann bei Reggio uber und konnte Messina nach viertagiger Beschiessung bis 8 September zur Ubergabe zwingen In Palermo wahlten die sizilianischen Separatisten Ruggiero Settimo zum Staatsoberhaupt und beauftragten den polnischen General Ludwik Mieroslawski mit der Verteidigung der Unabhangigkeit Nach der Wiederaufnahme des Krieges im Fruhjahr 1849 tauschte die neapolitanische Marine eine Landung an der Kuste von Cefalu vor operierte aber mit den Hauptkraften in Richtung Suden Filangieris Truppen siegten bei Taormina nahmen am 7 April Catania ein kurz darauf auch Syrakus und Noto Die demoralisierten Sizilianer gingen auf Palermo zuruck wohin ihnen Filangieris Truppen folgten und auch diese Stadt bis zum 15 Mai 1849 zur Ubergabe zwangen Aufstand in Rom Pius IX Auch in Rom kam es zum Aufstand Nach der Ermordung des papstlichen Innen Polizei und Finanzministers Pellegrino Rossi durch revolutionare Rebellen am 15 November 1848 sah sich Papst Pius IX am 23 24 November zur Flucht aus Rom veranlasst und setzte sich nach Gaeta ab Am 9 Februar 1849 rief Giuseppe Mazzini die Romische Republik aus die eine der fortschrittlichsten Verfassungen ihrer Zeit erhielt Von seinem neapolitanischen Exil aus blieb der Papst bemuht seine weltliche Herrschaft wiederherzustellen Die papstliche Diplomatie hatte schliesslich Erfolg als sich Louis Napoleon der Prasident der 1848 wiedererstandenen franzosischen Republik zu einer militarischen Intervention entschloss Unter dem Befehl von General Oudinot landeten franzosische Truppen im papstlichen Kriegshafen von Civitavecchia und marschierten auf Rom das von Freiwilligen unter Giuseppe Garibaldi verteidigt wurde Die Franzosen griffen von Westen aus an und trafen auf dem Gianicolo einem Hohenzug sudlich des Petersdoms auf Garibaldi Von dort aus entwickelte sich in der Stadt ein erbitterter Hauserkampf der den ganzen Monat Juni des Jahres 1849 andauern sollte Besonders um die Porta San Pancrazio und die Villa Doria Pamphili wurde heftig gekampft Viele beruhmte Personlichkeiten der italienischen Freiheitsbewegung fielen hier Angesichts der hoffnungslosen Lage kapitulierte die Romische Republik schliesslich am 2 Juli 1849 Garibaldi konnte noch vorher mit etlichen Freiwilligen aus Rom ausbrechen loste dann seine kleine Armee aber in der Republik San Marino auf Wahrend des Versuchs das noch kampfende Venedig zu erreichen starb seine Frau Er selbst entging seinen osterreichischen Verfolgern nur knapp und floh schliesslich nach Amerika Gefechte und Schlachten des ersten italienischen Unabhangigkeitskrieges Funf Tage Aufstand Pastrengo Santa Lucia Curtatone Goito Vicenza Custozza Volta Mortara Novara Zweiter Unabhangigkeitskrieg 1859 Hauptartikel Sardinischer Krieg Giuseppe Garibaldi Nach den Erfahrungen der Revolutionen und Kampfe der Jahre 1848 und 1849 leitete man im Konigreich Sardinien eine Phase der Reformen und der politischen und militarischen Vorbereitungen fur einen erneuten Einigungsversuch ein Diese Politik wurde massgeblich vom neuen Ministerprasidenten Camillo Benso von Cavour gestaltet Durch die Beteiligung am Krimkrieg gelang es ihm die italienische Frage auf die politische Agenda der Regierungen Frankreichs und des Vereinigten Konigreiches von Grossbritannien und Irland zu bringen die er als Verbundete im Kampf gegen die damalige europaische Grossmacht Osterreich als unverzichtbar erachtete 1858 schloss er mit Napoleon III in Plombieres les Bains einen Geheimvertrag der fur den Fall eines osterreichischen Angriffs die Unterstutzung Frankreichs vorsah Im Gegenzug sollte das Konigreich Sardinien sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza an Frankreich abtreten In Absprache mit der franzosischen Regierung gelang es Cavour im Fruhjahr 1859 Osterreich zum Angriff auf das Piemont zu provozieren Dies legitimierte die franzosische Teilnahme am Sardischen Krieg Im Marz 1859 marschierte der 1854 erneut nach Italien zuruckgekehrte italienische Freiheitsfuhrer Giuseppe Garibaldi mit 3000 Alpenjagern an der sudlichen Grenze der Lombardei auf Am 26 Mai konnte er eine osterreichische Brigade bei Varese zuruckwerfen Seine unerfahrenen Freiwilligen wurden aber am 15 Juni bei Treponti durch eine osterreichische Brigade unter FML Urban uberraschend angegriffen und zerstreut Die franzosische Armee war etwa 170 000 Mann stark und wurde von Kaiser Napoleon III selbst nach Italien gefuhrt Die verbundete Armee Sardiniens umfasste 65 000 Soldaten und stand unter Fuhrung des Generalstabschef Alfonso La Marmora Am 29 Mai eroffneten die Armeen Sardiniens und Frankreichs ihre Angriffe Nach den Schlachten von Montebello 21 Mai San Fermo 26 27 Mai Palestro und Vinzaglio 30 Mai war der Weg der Verbundeten nach Mailand frei Die Schlachten von Magenta 4 Juni Melegnano 8 Juni und der entscheidende Sieg bei San Martino und Solferino am 24 Juni beendete die osterreichische Herrschaft in der Lombardei Frankreich zog sich in der Folge aus politischen Grunden zuruck weswegen Osterreich weiterhin Venetien das Trentino und Julisch Venetien behielt was sieben Jahre spater den Dritten Italienischen Unabhangigkeitskrieg auslosen sollte Nach dem Vorfrieden von Villafranca beendete der Frieden von Zurich am 10 November 1859 den Sardinischen Krieg Trotz des Drangens nationaler Krafte zog Grossherzog Leopold II von Toskana wegen seiner verwandtschaftlichen Verbindung zum Haus Habsburg Lothringen nicht gegen Osterreich in den Krieg Daraufhin brach auch in Florenz eine Revolution aus in deren Folge die grossherzogliche Familie nach Bologna fliehen musste und sich von da aus ins Exil nach Wien begab Am 21 Juli 1859 dankte er zu Gunsten seines Sohnes Grossherzog Ferdinand IV von Toskana ab konnte jedoch nicht verhindern dass die Toskana im Zuge der Einigung Italiens nach dem eindeutigen Ergebnis einer Volksabstimmung 1860 an das Konigreich Sardinien angeschlossen wurde Damit endete die Herrschaft des Hauses Habsburg Lothringen Toskana Ende des Konigreiches Neapel Garibaldi bereitete jetzt auch das Ende der bourbonischen Herrschaft in Suditalien vor Am 5 Mai 1860 segelte der Zug der Tausend von Genua aus nach Suden um das Konigreich Sizilien und Neapel zu erobern Am 11 Mai landete Garibaldi bei Marsala am Westzipfel Siziliens In der Schlacht von Calatafimi schlugen seine Rothemden am 15 Mai 1860 die Truppen des dreifach uberlegenen neapolitanischen Generals Francesco Landi Ein ausbrechender Volksaufstand in Palermo begunstigte seinen schnellen Vormarsch auf Messina Nach der Schlacht von Milazzo 17 bis 24 Juli befand sich ganz Sizilien unter seiner Kontrolle Der neapolitanische General Carlo Filangieri versuchte noch 40 000 Soldaten in einem Bruckenkopf bei Messina gegen die Eindringlinge zusammenziehen doch der schwache Konig Franz II konnte sich angesichts der Unzuverlassigkeit seiner Truppen nicht zu energischen Operationen durchringen Der kampflose Einzug Garibaldis in Neapel erfolgte am 7 September Am 1 Oktober 1860 besiegten seine Truppen in der Schlacht am Fluss Volturno das zahlenmassig weit uberlegene Heer des Konigreich beider Sizilien damit war das Ende des Konigreichs Neapel besiegelt Der Handschlag auf der Brucke am Teano am 26 Oktober 1860 Die Erfolge Garibaldis gefahrdeten die Fuhrungsrolle Sardinien Piemonts bei der Einigung Italiens In den liberalkonservativen Kreisen um Graf Camillo Cavour befurchtete man eine neapolitanische Republik und ahnlich wie bei der Niederschlagung der Romischen Republik von 1849 neue auslandische Interventionen falls Garibaldi bis nach Rom vordringen sollte Savoyen vereinbarte mit Napoleon III dessen Billigung der Eroberung Umbriens und der zum Kirchenstaat gehorenden Marken um Garibaldi zuvorzukommen Am 26 Oktober 1860 fand am Teano bei Neapel das legendare Treffen zwischen Viktor Emanuel II und Garibaldi statt bei dem Letzterer den piemontesischen Monarchen als Konig von Italien begrusste und anerkannte Am 18 September 1860 schlugen die piemontesischen Truppen des Generals Enrico Cialdini die papstlichen Truppen der Generale De Pimodan und Louis Juchault de Lamoriciere bei Castelfidardo Ancona und besetzten den Kirchenstaat Rom und seine Umgebung blieben aus politischen Grunden weiterhin unangetastet Beim Weitermarsch der Sarden nach Suditalien stellten sie klar dass sich Garibaldi mit seinen Freischaren der Regierung in Turin unterordnete Der aus Neapel geflohene Konig Franz II fand Zuflucht auf der Festung Gaeta die General Schumacher verteidigte Schliesslich wurde auch Gaeta von den Sarden beschossen und bombardiert Hunger und Seuchen in der seit dem 5 November 1860 belagerten Festung erschwerten die Verteidigung Franz II unterzeichnete gegenuber General Enrico Cialdini am 13 Februar 1861 die Kapitulation und ging ins Exil die auf Sizilien noch gehaltene Zitadelle von Messina wurde am gleichen Tag ubergeben Proklamation des Konigreiches Der von Cavour politisch sehr geschickt eingeleitete Krieg gegen Osterreich und die zugleich auf wirksame Weise aufgefangene Bewegung Garibaldis ermoglichte die Einigung Italiens unter der Herrschaft des Hauses Savoyen Am 18 Februar 1861 eroffnete Cavour in Turin das erste vereinigte Parlament das Viktor Emanuel am 17 Marz des Jahres zum ersten Konig von Italien proklamierte Vorlaufiger Regierungssitz wurde die bisherige sardinisch piemontesische Hauptstadt Turin Rom wurde von den Nationalisten aber als naturliche Hauptstadt Italiens angesehen und blieb daher weiterhin das Ziel Garibaldis Am 29 August 1862 wurden seine Freischaren in der durch konigliche Truppen unter zuruckgeschlagen Garibaldi wurde dabei schwer verwundet und musste sich auf sein Domizil auf der Insel Caprera zuruckziehen Gefechte und Schlachten des zweiten italienischen Unabhangigkeitskrieges Montebello Varese Fermo Palestro Turbigo Boffalora Magenta Treponti Solferino San Martino Calatafimi Volturno Castelfidardo Dritter Unabhangigkeitskrieg 1866 Hauptartikel Dritter Italienischer Unabhangigkeitskrieg General Alfonso La Marmora Der preussische Ministerprasident Bismarck versuchte Osterreich aus dem Deutschen Bund zu drangen Er konnte das mit Frankreich freundschaftlich verbundene Italien fur seine Plane gewinnen Ein auf Druck Frankreichs unterbreitetes Angebot Osterreichs Venetien freiwillig abzutreten kam zu spat Im Dritten Italienischen Unabhangigkeitskrieg von 1866 endete ein neuer italienischer Versuch Venetien zu erobern zwar mit einer militarischen Niederlage gegen Osterreich aber schlussendlich doch mit dem angestrebten territorialen Erfolg Bereits am 8 April 1866 hatte Bismarck mit dem italienischen Vertreter General Govone ein auf drei Monate befristetes geheimes Angriffsbundnis gegen Osterreich abgeschlossen Osterreich wiederum handelte sich am 12 Juni in einem Geheimvertrag mit Napoleon III die franzosische Neutralitat aus Dafur wurde Frankreich im Falle eines osterreichischen Sieges Venetien erhalten Garibaldi wahrend der Schlacht von Bezzecca 21 Juli 1866 Italien mobilisierte seine Truppen und erklarte Osterreich am 20 Juni 1866 den Krieg Am 24 Juni besiegte Erzherzog Albrecht von Osterreich mit 74 000 Mann die etwa 84 000 Mann starke italienische Mincio Armee unter dem piemontesischen Oberbefehlshaber General Alfonso La Marmora in der Zweiten Schlacht bei Custozza Osterreich verlor dabei 4 650 Mann davon 1 200 Tote die Italiener hatten Verluste von uber 8 000 Soldaten aber nur 600 Tote Die Italiener kampften in diesem Feldzug nicht konzentriert und verzichteten nach dem ersten Misserfolg auf einen moglichen Gegenangriff Die nicht im Kampf gestandene 2 Armee unter General Cialdini hatte auf die Nachricht von der Niederlage La Marmoras den Po Ubergang an der Panaro Mundung vollzogen und marschierte der geschlagenen Hauptarmee am rechten Flussufer hilfreich entgegen ein zweiter Waffengang ware moglich gewesen Aus ahnlichen Grunden verlor die italienische Marine unter Admiral Carlo Persano am 20 Juli auch die anschliessende Seeschlacht von Lissa gegen die Osterreicher unter Tegetthoff Die osterreichische Flotte gewann diesen Seekampf weil die entscheidenden Befehle ohne Verzogerung gegeben wurden der Schlachtplan hervorragend ausgearbeitet war und die Mannschaften gut ausgebildet waren Den einzigen italienischen Erfolg im Krieg von 1866 erfochten die Freischaren unter Garibaldi am 21 Juli in der nordwestlich des Gardasees gelegenen Bezzecca gegen die Osterreicher unter General Kuhn Nachdem das mit Italien verbundete Preussen am 3 Juli 1866 in der Schlacht von Koniggratz gesiegt hatte musste Osterreich Venetien trotz seiner militarischen Erfolge im Suden an Frankreich das eine wenn auch nicht unbedingt neutrale sondern eher mit Italien sympathisierende Vermittlerrolle einnahm abtreten Die Herauslosung des lombardo venetianischen Konigreichs aus der osterreichischen Monarchie wurde im Vorfrieden von Nikolsburg vom 26 Juli 1866 vereinbart und mit dem Prager Frieden vom 23 August 1866 verbindlich Frankreich reichte diese Territorien an das Konigreich Italien weiter Italienische Truppen konnten kampflos in Venetien einmarschieren Im Wiener Frieden zwischen Italien und Osterreich vom 3 Oktober 1866 wurde Venetien als italienischer Besitz bestatigt Ende der Unabhangigkeitskriege 1870 Im September 1870 eroberten Bersaglieri Rom und vollendeten damit die Einigung Italiens Garibaldis Einheiten wurden am 3 November 1867 bei einem neuerlichen Versuch Rom zu besetzen durch Truppen des Papstes unter General Hermann Kanzler und franzosische Hilfstruppen unter General bei Mentana zuruckgeschlagen Die Italienischen Unabhangigkeitskriege endeten im September 1870 mit der Eroberung Roms 20 September Breccia di Porta Pia durch Truppen unter General Raffaele Cadorna Wegen des Deutsch Franzosischen Kriegs konnte Frankreich den Papst nicht wie vereinbart schutzen Der Kirchenstaat hatte aufgehort zu existieren der Papst besass jetzt kein eigenes Staatsgebiet mehr Er betrachtete sich unter nomineller Wahrung seiner Rechte als Gefangener im Vatikan Italien respektierte die Vatikanstadt zwar als quasi exterritorial der Rechtsstatus blieb aber formell ungeklart Der Konflikt zwischen Kirche und dem Staat Italien Romische Frage blieb daher bestehen und wurde erst 1929 durch die Lateranvertrage endgultig gelost Aus der Sicht des spateren italienischen Irredentismus endeten die Italienischen Unabhangigkeitskriege erst mit dem Ersten Weltkrieg da bis 1918 die Gebiete um Triest und Trient mit einer uberwiegend italienischsprachigen Bevolkerung noch nicht zu Italien gehorten Gefechte und Schlachten des dritten italienischen Unabhangigkeitskrieges Custozza Lissa Bezzecca Mentana Ersturmung der Porta PiaLiteraturDenis Mack Smith Modern Italy A political history New Haven London 1997 Konrad Sturmhoefel Illustrierte Geschichte der neuesten Zeit Band IX und X Otto Spamer Verlag Leipzig 1897 EinzelnachweiseKonrad Sturmhoefel Illustrierte Geschichte der neuesten Zeit Otto Spamer Verlag 1897 S 723 740 Konrad Sturmhoefel Illustrierte Geschichte der neuesten Zeit Otto Spamer Verlag 1897 S 740 744 Martin Clark The Italian Risorgimento Routledge Verlag 2 Auflage London New York 2015 S 55 ISBN 978 1 138 13707 3 Hermann Reuchlin Geschichte Italiens Band 2 Verlag S Hirzel Leipzig 1860 S 320 330 Pascal Oswald Vom Volturno nach Mentana Giuseppe Garibaldi und die Romische Frage In risorgimento info 5 Marz 2020 abgerufen am 14 November 2022 S 1 10 hier S 5

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