Das Stromwärmegesetz auch Erstes Joulesches Gesetz oder Joule Lenz Gesetz nach James Prescott Joule und Emil Lenz besagt
Joulesche Wärme

Das Stromwärmegesetz (auch Erstes Joulesches Gesetz oder Joule-Lenz-Gesetz nach James Prescott Joule und Emil Lenz) besagt, dass ein elektrischer Strom in einem elektrischen Leiter die Wärmeenergie erzeugt durch fortwährende Umformung von elektrischer Energie , die dem Leiter entnommen wird:
mit der elektrischen Leistung und der Dauer – oder bei veränderlicher Leistung:
Die Ursache für die Erwärmung infolge des elektrischer Stromes wird beschrieben im Artikel Elektrischer Widerstand.
Die Begriffe joulesche Wärme und Stromwärme werden nicht einheitlich verwendet, teilweise im Sinne von Energie, teilweise von Leistung.
Stromwärme in einer elektrischen Leitung
Vorzugsweise wird ein Strom in einer elektrischen Leitung geführt. Die elektrische Leistung ist im Zusammenhang mit Wärmeentwicklung immer eine Wirkleistung. Sie ergibt sich aus der vorhandenen Stromstärke und der längs des Leiters abfallenden elektrischen Spannung infolge des Leiterstroms (die Formelzeichen gelten für Gleichgrößen sowie für die Effektivwerte von Wechselgrößen)
Da die Spannung durch den ohmschen Widerstand des Leiters entsteht, gilt das ohmsche Gesetz
Damit steigt die Erwärmung (z. B. in einer elektrischen Leitung, einem Transformator oder einem Heizwiderstand) mit dem Quadrat der Stromstärke
Wenn die Erzeugung der Wärme erwünscht ist, bezeichnet man die Wärme als Elektrowärme, sonst als Stromwärmeverlust oder ohmscher Verlust.
Die Wärmeenergie führt primär zu einer Erwärmung des Leiters um eine Temperaturdifferenz
mit der Wärmekapazität . Bei konstanter Leistung steigt linear mit der Zeit an. Damit steigt auch die Temperatur linear mit der Zeit an, bis sich ein weiterer Vorgang überlagert.
Da so der Leiter wärmer wird als seine Umgebung, gibt er Wärmeenergie durch Wärmeleitung, Wärmestrahlung oder Konvektion weiter. Bei fortdauernd gleichmäßiger Energiezufuhr stellt sich bei einer erhöhten Temperatur ein Gleichgewichtszustand ein, in dem der abgegebene Wärmestrom (Wärme pro Zeitspanne, also eine thermische Leistung) der aufgenommenen elektrischen Leistung gleicht:
Bei einer am Wärmetransport beteiligten Oberfläche und einem Wärmeübergangskoeffizienten entsteht eine Temperaturdifferenz
Im Allgemeinen weisen Körper eine derartige thermische Trägheit auf, dass sich bei stationärem Strom die Temperaturdifferenz als Gleichgröße einstellt, auch bei Erwärmung durch Wechselstrom. Nur bei einem sehr kleinen Verhältnis von Masse zu Oberfläche, wie bei der gezeigten Doppelwendel, ist mit messtechnischen Mitteln eine Temperatur- bzw. Helligkeitsschwankung mit der doppelten Frequenz des Wechselstroms zu beobachten.
Stromwärme im elektrischen Strömungsfeld
Wird ein über ein größeres Volumen verteilter leitfähiger Stoff von Strom durchflossen, so fließt durch ein Flächenelement ein Strom der Stärke
- ,
auf dessen Weg längs eines Wegelementes eine Spannung
abfällt, wobei Wärme entsteht. Darin steht für die elektrische Stromdichte, für die elektrische Feldstärke, für das ohmsche Gesetz, für den spezifischen elektrischen Widerstand (Kehrwert der elektrischen Leitfähigkeit ).
Der Verlust an elektrischer Leistung ergibt sich im Volumenelement zu
- .
Metallische Leiter weisen einen weitgehend vom Strom unabhängigen (aber temperaturabhängigen) spezifischen elektrischen Widerstand auf. In Halbleitern ist nicht konstant. In Supraleitern ist , dort entsteht keine Stromwärme.
Die Gesamtheit des Stromwärmeverlustes in einem stromdurchflossenen Leiter berechnet sich allgemein aus dem Volumenintegral
- .
Falls konstant ist, kann dieser Faktor vor das Integral gezogen werden. In einem homogenen Leiter, etwa in einem von einem Gleichstrom durchflossenen langen Draht, ist die Stromverteilung vom Ort unabhängig, so dass für ein solches von einem integralen Strom durchflossenes Objekt die Verlustleistung auf die oben angegebene makroskopische Formel
führt. Bei komplizierterer geometrischer Ausbildung mit nicht gleichmäßiger Stromverteilung muss diese z. B. mittels Finite-Elemente-Methode berechnet werden, um die Verlustleistung und den makroskopischen Widerstand des Leiters bestimmen zu können.
In Materialien mit nicht konstantem spezifischem Widerstand kann ein stromabhängiger Widerstand gefunden werden. Die Berechnung des Stromwärmeverlustes durch ist dann auf diesem Wege gültig.
Literatur
- Dieter Meschede (Hrsg.): Gerthsen Physik. 22., vollst. neubearb. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2004, ISBN 3-540-02622-3, S. 321.
Einzelnachweise
- Ludwig Bergmann, Clemens Schaefer: Lehrbuch der Experimentalphysik, Band II, Elektrizität und Magnetismus. de Gruyter, 1971, S. 150
- Dieter Zastrow: Elektrotechnik: Ein Grundlagenlehrbuch. Vieweg + Teubner, 2010, S. 59
- Ulrich Harten: Physik: Eine Einführung für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Springer, 2014, S. 186
- Andreas Binder: Elektrische Maschinen und Antriebe: Grundlagen, Betriebsverhalten. Springer, 2012, S. 430
- Günther Lehner: Elektromagnetische Feldtheorie für Ingenieure und Physiker. Springer, 2010, S. 111
- Wilhelm Raith: Elektromagnetismus. de Gruyter, 2006, S. 109
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Stromwarmegesetz auch Erstes Joulesches Gesetz oder Joule Lenz Gesetz nach James Prescott Joule und Emil Lenz besagt dass ein elektrischer Strom in einem elektrischen Leiter die Warmeenergie QW displaystyle Q mathrm W erzeugt durch fortwahrende Umformung von elektrischer Energie Eel displaystyle E mathrm el die dem Leiter entnommen wird QW Eel P t displaystyle Q mathrm W E mathrm el P cdot t mit der elektrischen Leistung P displaystyle P und der Dauer t displaystyle t oder bei veranderlicher Leistung QW Eel 0tPdt displaystyle Q mathrm W E mathrm el int 0 t P mathrm d tau Die Ursache fur die Erwarmung infolge des elektrischer Stromes wird beschrieben im Artikel Elektrischer Widerstand Die Begriffe joulesche Warme und Stromwarme werden nicht einheitlich verwendet teilweise im Sinne von Energie teilweise von Leistung Stromwarme in einer elektrischen LeitungVorzugsweise wird ein Strom in einer elektrischen Leitung gefuhrt Die elektrische Leistung ist im Zusammenhang mit 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Delta vartheta frac Q mathrm W C vartheta mit der Warmekapazitat Cϑ displaystyle C vartheta Bei konstanter Leistung steigt QW displaystyle Q mathrm W linear mit der Zeit an Damit steigt auch die Temperatur linear mit der Zeit an bis sich ein weiterer Vorgang uberlagert Da so der Leiter warmer wird als seine Umgebung gibt er Warmeenergie durch Warmeleitung Warmestrahlung oder Konvektion weiter Bei fortdauernd gleichmassiger Energiezufuhr stellt sich bei einer erhohten Temperatur ein Gleichgewichtszustand ein in dem der abgegebene Warmestrom Q W displaystyle dot Q W Warme pro Zeitspanne also eine thermische Leistung der aufgenommenen elektrischen Leistung gleicht Q W DQWDt P displaystyle dot Q mathrm W frac Delta Q mathrm W Delta t P Bei einer am Warmetransport beteiligten Oberflache A displaystyle A und einem Warmeubergangskoeffizienten a displaystyle alpha entsteht eine Temperaturdifferenz Dϑ PaA displaystyle Delta vartheta frac P alpha A Im Allgemeinen weisen Korper eine derartige thermische Tragheit auf dass sich bei stationarem Strom die Temperaturdifferenz als Gleichgrosse einstellt auch bei Erwarmung durch Wechselstrom Nur bei einem sehr kleinen Verhaltnis von Masse zu Oberflache wie bei der gezeigten Doppelwendel ist mit messtechnischen Mitteln eine Temperatur bzw Helligkeitsschwankung mit der doppelten Frequenz des Wechselstroms zu beobachten Stromwarme im elektrischen StromungsfeldWird ein uber ein grosseres Volumen verteilter leitfahiger Stoff von Strom durchflossen so fliesst durch ein Flachenelement dA displaystyle mathrm d A ein Strom der Starke dI JdA displaystyle mathrm d I J mathrm d A auf dessen Weg langs eines Wegelementes ds displaystyle mathrm d s eine Spannung dU Eds rJds displaystyle mathrm d U E mathrm d s rho J mathrm d s abfallt wobei Warme entsteht Darin steht J displaystyle J fur die elektrische Stromdichte E displaystyle E fur die elektrische Feldstarke E rJ displaystyle E rho J fur das ohmsche Gesetz r displaystyle rho fur den spezifischen elektrischen Widerstand Kehrwert der elektrischen Leitfahigkeit s displaystyle sigma Der Verlust an elektrischer Leistung ergibt sich im Volumenelement dV dA ds displaystyle mathrm d V mathrm d A cdot mathrm d s zu dP dU dI rJ2dV displaystyle mathrm d P mathrm d U cdot mathrm d I rho J 2 mathrm d V Metallische Leiter weisen einen weitgehend vom Strom unabhangigen aber temperaturabhangigen spezifischen elektrischen Widerstand auf In Halbleitern ist r displaystyle rho nicht konstant In Supraleitern ist r 0 displaystyle rho 0 dort entsteht keine Stromwarme Die Gesamtheit des Stromwarmeverlustes in einem stromdurchflossenen Leiter berechnet sich allgemein aus dem Volumenintegral P Vr J2dV displaystyle P iiint V rho J 2 mathrm d V Falls r displaystyle rho konstant ist kann dieser Faktor vor das Integral gezogen werden In einem homogenen Leiter etwa in einem von einem Gleichstrom durchflossenen langen Draht ist die Stromverteilung vom Ort unabhangig so dass fur ein solches von einem integralen Strom durchflossenes Objekt die Verlustleistung auf die oben angegebene makroskopische Formel P RI2 displaystyle P R I 2 fuhrt Bei komplizierterer geometrischer Ausbildung mit nicht gleichmassiger Stromverteilung muss diese z B mittels Finite Elemente Methode berechnet werden um die Verlustleistung und den makroskopischen Widerstand des Leiters bestimmen zu konnen In Materialien mit nicht konstantem spezifischem Widerstand kann ein stromabhangiger Widerstand R I displaystyle R I gefunden werden Die Berechnung des Stromwarmeverlustes durch P R I I2 displaystyle P R I cdot I 2 ist dann auf diesem Wege gultig LiteraturDieter Meschede Hrsg Gerthsen Physik 22 vollst neubearb Auflage Springer Berlin u a 2004 ISBN 3 540 02622 3 S 321 EinzelnachweiseLudwig Bergmann Clemens Schaefer Lehrbuch der Experimentalphysik Band II Elektrizitat und Magnetismus de Gruyter 1971 S 150 Dieter Zastrow Elektrotechnik Ein Grundlagenlehrbuch Vieweg Teubner 2010 S 59 Ulrich Harten Physik Eine Einfuhrung fur Ingenieure und Naturwissenschaftler Springer 2014 S 186 Andreas Binder Elektrische Maschinen und Antriebe Grundlagen Betriebsverhalten Springer 2012 S 430 Gunther Lehner Elektromagnetische Feldtheorie fur Ingenieure und Physiker Springer 2010 S 111 Wilhelm Raith Elektromagnetismus de Gruyter 2006 S 109