Die Königshainer Berge obersorbisch Limas liegen in der Östlichen Oberlausitz westlich der Stadt Görlitz im Landkreis Gö
Königshainer Berge

Die Königshainer Berge (obersorbisch Limas) liegen in der Östlichen Oberlausitz westlich der Stadt Görlitz im Landkreis Görlitz. Sie befinden sich nördlich und südlich der namensgebenden Gemeinde Königshain und sind ein ausgedehntes, zirka 50 km2 großes und meist bewaldetes Granitgebiet. Die Haupt-Erhebungen sind die am 415 m ü. NHN hohen Kämpferberge im Süden, der bekannte Hochstein mit 397,2 m ü. NHN im Norden und der im (Süd-)Westen.
In der naturräumlichen Gliederung Sachsens werden sie der Makrogeochore Östliche Oberlausitz (11), der Mesogeochore Königshainer Berg- und Hügelland (11013) und den beiden Mikrogeochoren Kämpferberg-Rücken (inklusive Hochstein) und Eichberg-Hutberg-Rücken zugerechnet. Die gesamten Königshainer Berge sind seit 1974 Landschaftsschutzgebiet. In einem Teil (Elysium) des ehemaligen Firstensteinbruches befindet sich ein Vogelschutzgebiet.
Beschreibung
Die noch heute vorhandenen freistehenden Granitfelsen sind die Überreste von über 100 freistehenden und bis zu 24 m hohen Felstürmen, die in der über 200-jährigen Steinbruchstätigkeit abgetragen wurden. Der Königshainer Granit wurde unter anderem als Baumaterial für das Reichstagsgebäude in Berlin und den Leuchtturm auf Kap Arkona verwendet. Schon 1842 wurde der Bürgersteig um das damalige Königliche Schloss zu Berlin aus diesem Gestein hergestellt. Die Uferschutzmauer der Insel Helgoland besteht ebenso aus diesem Material. Nach 1945 baute man damit S-Bahnhöfe in Berlin (Alexanderplatz), das Berliner Dynamo-Stadion, das Fichtelberg-Hotel und Teile des sowjetischen Ehrenmals in Berlin-Treptow. Heute zeugen das Granitabbaumuseum und zahlreiche Steinbruchlöcher und -seen vom früheren Abbau. Auf dem Hochstein befinden sich einige übrig gebliebene freistehende Felstürme neben einem Aussichtsturm und der Bergbaude. Die Umgebung des Hochsteins steht seit 1930 als Naturdenkmal unter Naturschutz. Im Jahr 1975 wurde der Steinbruchbetrieb endgültig eingestellt. Die freistehenden Felsen und die Bruchwände der einstigen Steinbrüche werden seit den 1970er-Jahren für den Klettersport genutzt.
Den Nordteil der Königshainer Berge unterquert die Bundesautobahn 4 mit dem Tunnel Königshainer Berge, dem drittlängsten Autobahntunnel Deutschlands.
- Granitabbaumuseum in den Königshainer Bergen
- Schachmannsäule in der Nähe der Firstensteinbrüche
- Firstensteinbruch in den Königshainer Bergen
- Der Totenstein in den Königshainer Bergen. Kupferstich von Carl Adolph Gottlob von Schachmann
- Wintersonnenwende im Auge des Kuckucksteins 2007
- Steinbruch Firstenstein
- Müllerbruch, Königshainer Berge
- Hochstein
Totenstein
Bekannteste noch existierende Felsgruppe ist der zirka zehn Meter hohe Totenstein. Der Felsen diente in der Ur- und Frühgeschichte als Kultplatz und ist als Fundplatz seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Zahlreiche Zeugnisse wurden hier von Carl Adolph Gottlob von Schachmann gefunden. Die ältesten Funde (u. a. Keramikscherben, bronzene Schmuckreste, Pfeilspitzen) stammen aus der mittleren Bronzezeit bzw. der frühen Eisenzeit und sind somit über 3000 Jahre alt. Darüber hinaus wurden zahlreiche hoch- und spätmittelalterliche Keramikscherben geborgen. Aufgrund des großen forschungsseitigen Interesses am Totenstein wurde dieser vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. bei einem Besuch im Jahr 1844 als "Denkmal der Vorzeit" unter Schutz gestellt.
Firstenstein
Der Firstenstein, auch Scheffel- oder Mittagsstein genannt, war der höchste der freistehenden Felsen in den Königshainer Bergen. Er wurde noch 1920 zum Naturdenkmal erklärt. Auf dem Felsen wurde eine Granitsäule errichtet. Er fiel trotzdem in den 1930er-Jahren den Steinbrucharbeiten zum Opfer. Auf dessen Gipfel befand sich eine Gedenksäule zu Ehren des Gutsbesitzers und Pioniers der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz, Carl Adolph Gottlob von Schachmann (1725–1789). Dieser hatte sich um die Erschließung der Gegend verdient gemacht. Auch die Säule musste dem fortschreitenden Abbau weichen. Heute befindet sich hier unterhalb der Firstensteinkuppe (380,2 m) der dreigeteilte Firstensteinbruch. Dieser wird wegen des hohen Lehmanteiles im Gestein auch Lehmloch genannt. Die Wassertiefe beträgt bis zu 15 Meter.
Hochstein
Der Hochstein ist ein sehr markanter Granitfelsen in den Königshainer Bergen in der Oberlausitz (Sachsen). Mit einer Höhe von 397 Metern ist er einer der höchsten Punkte der Region und ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. Der Hochstein ist eng mit dem Adeligen und Naturforscher Carl Adolph Gottlob von Schachmann (1725–1789) verbunden, der auf dem nahegelegenen Schloss Königshain lebte.
Kuckuckstein
Der Kuckuckstein ist ein kleiner vogelkopfähnlicher Felsen mit einem künstlichen Sichtloch als Auge. Während der Wintersonnenwende erscheint darin an mehreren Tagen die Mittagssonne.
Die Opfersteine
Zwischen dem kleinen Ort und dem Eichberg (338 m) liegen die Opfersteine. Der erste Opferstein ist zwei Meter breit, einen Meter hoch und rechteckig. Ein kleinerer Stein, nicht weit entfernt von ihm, ist der Grund für den im Plural gesprochenen Namen. Beide sind unter Denkmalschutz gestellt, da auf ihnen in slawischer Zeit Kult- und Opferhandlungen stattgefunden haben.
Klettersport
Erste nachweisbare Klettereien fanden Anfang der 1950er-Jahre am Totenstein und den Teufelssteinen durch Görlitzer Kletterer statt. In den 1970er-Jahren wurden im Hamannbruch einige Trainingsrouten für künstliche Kletterei geschaffen. Die Haupterschließungswelle begann Mitte der 1980er-Jahre, an der sich neben den einheimischen Kletterern auch namhafte Kletterer aus der Sächsischen Schweiz wie Bernd Arnold beteiligten. In den 1990er-Jahren erreichten die Schwierigkeiten mit dem Weg Schlesierland den Elften Grad (UIAA). Mittlerweile kann die Erschließung als fast abgeschlossen betrachtet werden. Derzeit kann an acht Gipfeln und zehn Massiven (Steinbruchwände) mit über zweihundert Wegen geklettert werden.
Literatur
- Görlitz und seine Umgebung (= Werte der deutschen Heimat. Band 54). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1994, ISBN 3-7400-0932-2.
- Thomas Giesler: Die Felsen Eulenstein, Zeisigstein und Teufelsstein – Spurensuche in den Königshainer Bergen. in: Berichte der naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz. Band 24, Görlitz 2016, S. 69–82 (Digitalisat)
- Thomas Thränert: Die Grundherrschaft als Erkenntnis- und Gestaltungsraum – Carl Adolph Gottlob von Schachmann und sein Gut Königshain. In: Die Gartenkunst. Jg. 30, Nr. 1, 2018, S. 63–74.
Weblinks
- Klettern in den Königshainer Bergen
- Steinbrüche in den Königshainer Bergen
Einzelnachweise
- Naturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e.V. Dresden (Hinweise)
Koordinaten: 51° 11′ 40″ N, 14° 50′ 20″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Konigshainer Berge obersorbisch Limas liegen in der Ostlichen Oberlausitz westlich der Stadt Gorlitz im Landkreis Gorlitz Sie befinden sich nordlich und sudlich der namensgebenden Gemeinde Konigshain und sind ein ausgedehntes zirka 50 km2 grosses und meist bewaldetes Granitgebiet Die Haupt Erhebungen sind die am 415 m u NHN hohen Kampferberge im Suden der bekannte Hochstein mit 397 2 m u NHN im Norden und der im Sud Westen Ausblick in die Konigshainer BergeSteinbruchsee in den Konigshainer Bergen In der naturraumlichen Gliederung Sachsens werden sie der Makrogeochore Ostliche Oberlausitz 11 der Mesogeochore Konigshainer Berg und Hugelland 11013 und den beiden Mikrogeochoren Kampferberg Rucken inklusive Hochstein und Eichberg Hutberg Rucken zugerechnet Die gesamten Konigshainer Berge sind seit 1974 Landschaftsschutzgebiet In einem Teil Elysium des ehemaligen Firstensteinbruches befindet sich ein Vogelschutzgebiet BeschreibungDie noch heute vorhandenen freistehenden Granitfelsen sind die Uberreste von uber 100 freistehenden und bis zu 24 m hohen Felsturmen die in der uber 200 jahrigen Steinbruchstatigkeit abgetragen wurden Der Konigshainer Granit wurde unter anderem als Baumaterial fur das Reichstagsgebaude in Berlin und den Leuchtturm auf Kap Arkona verwendet Schon 1842 wurde der Burgersteig um das damalige Konigliche Schloss zu Berlin aus diesem Gestein hergestellt Die Uferschutzmauer der Insel Helgoland besteht ebenso aus diesem Material Nach 1945 baute man damit S Bahnhofe in Berlin Alexanderplatz das Berliner Dynamo Stadion das Fichtelberg Hotel und Teile des sowjetischen Ehrenmals in Berlin Treptow Heute zeugen das Granitabbaumuseum und zahlreiche Steinbruchlocher und seen vom fruheren Abbau Auf dem Hochstein befinden sich einige ubrig gebliebene freistehende Felsturme neben einem Aussichtsturm und der Bergbaude Die Umgebung des Hochsteins steht seit 1930 als Naturdenkmal unter Naturschutz Im Jahr 1975 wurde der Steinbruchbetrieb endgultig eingestellt Die freistehenden Felsen und die Bruchwande der einstigen Steinbruche werden seit den 1970er Jahren fur den Klettersport genutzt Den Nordteil der Konigshainer Berge unterquert die Bundesautobahn 4 mit dem Tunnel Konigshainer Berge dem drittlangsten Autobahntunnel Deutschlands Granitabbaumuseum in den Konigshainer Bergen Schachmannsaule in der Nahe der Firstensteinbruche Firstensteinbruch in den Konigshainer Bergen Der Totenstein in den Konigshainer Bergen Kupferstich von Carl Adolph Gottlob von Schachmann Wintersonnenwende im Auge des Kuckucksteins 2007 Steinbruch Firstenstein Mullerbruch Konigshainer Berge HochsteinTotensteinBekannteste noch existierende Felsgruppe ist der zirka zehn Meter hohe Totenstein Der Felsen diente in der Ur und Fruhgeschichte als Kultplatz und ist als Fundplatz seit dem 17 Jahrhundert bekannt Zahlreiche Zeugnisse wurden hier von Carl Adolph Gottlob von Schachmann gefunden Die altesten Funde u a Keramikscherben bronzene Schmuckreste Pfeilspitzen stammen aus der mittleren Bronzezeit bzw der fruhen Eisenzeit und sind somit uber 3000 Jahre alt Daruber hinaus wurden zahlreiche hoch und spatmittelalterliche Keramikscherben geborgen Aufgrund des grossen forschungsseitigen Interesses am Totenstein wurde dieser vom preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV bei einem Besuch im Jahr 1844 als Denkmal der Vorzeit unter Schutz gestellt FirstensteinDer Firstenstein auch Scheffel oder Mittagsstein genannt war der hochste der freistehenden Felsen in den Konigshainer Bergen Er wurde noch 1920 zum Naturdenkmal erklart Auf dem Felsen wurde eine Granitsaule errichtet Er fiel trotzdem in den 1930er Jahren den Steinbrucharbeiten zum Opfer Auf dessen Gipfel befand sich eine Gedenksaule zu Ehren des Gutsbesitzers und Pioniers der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Gorlitz Carl Adolph Gottlob von Schachmann 1725 1789 Dieser hatte sich um die Erschliessung der Gegend verdient gemacht Auch die Saule musste dem fortschreitenden Abbau weichen Heute befindet sich hier unterhalb der Firstensteinkuppe 380 2 m der dreigeteilte Firstensteinbruch Dieser wird wegen des hohen Lehmanteiles im Gestein auch Lehmloch genannt Die Wassertiefe betragt bis zu 15 Meter HochsteinDer Hochstein ist ein sehr markanter Granitfelsen in den Konigshainer Bergen in der Oberlausitz Sachsen Mit einer Hohe von 397 Metern ist er einer der hochsten Punkte der Region und ein beliebtes Ausflugs und Wanderziel Der Hochstein ist eng mit dem Adeligen und Naturforscher Carl Adolph Gottlob von Schachmann 1725 1789 verbunden der auf dem nahegelegenen Schloss Konigshain lebte KuckucksteinDer Kuckuckstein ist ein kleiner vogelkopfahnlicher Felsen mit einem kunstlichen Sichtloch als Auge Wahrend der Wintersonnenwende erscheint darin an mehreren Tagen die Mittagssonne Die OpfersteineZwischen dem kleinen Ort und dem Eichberg 338 m liegen die Opfersteine Der erste Opferstein ist zwei Meter breit einen Meter hoch und rechteckig Ein kleinerer Stein nicht weit entfernt von ihm ist der Grund fur den im Plural gesprochenen Namen Beide sind unter Denkmalschutz gestellt da auf ihnen in slawischer Zeit Kult und Opferhandlungen stattgefunden haben KlettersportErste nachweisbare Klettereien fanden Anfang der 1950er Jahre am Totenstein und den Teufelssteinen durch Gorlitzer Kletterer statt In den 1970er Jahren wurden im Hamannbruch einige Trainingsrouten fur kunstliche Kletterei geschaffen Die Haupterschliessungswelle begann Mitte der 1980er Jahre an der sich neben den einheimischen Kletterern auch namhafte Kletterer aus der Sachsischen Schweiz wie Bernd Arnold beteiligten In den 1990er Jahren erreichten die Schwierigkeiten mit dem Weg Schlesierland den Elften Grad UIAA Mittlerweile kann die Erschliessung als fast abgeschlossen betrachtet werden Derzeit kann an acht Gipfeln und zehn Massiven Steinbruchwande mit uber zweihundert Wegen geklettert werden LiteraturGorlitz und seine Umgebung Werte der deutschen Heimat Band 54 1 Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1994 ISBN 3 7400 0932 2 Thomas Giesler Die Felsen Eulenstein Zeisigstein und Teufelsstein Spurensuche in den Konigshainer Bergen in Berichte der naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz Band 24 Gorlitz 2016 S 69 82 Digitalisat Thomas Thranert Die Grundherrschaft als Erkenntnis und Gestaltungsraum Carl Adolph Gottlob von Schachmann und sein Gut Konigshain In Die Gartenkunst Jg 30 Nr 1 2018 S 63 74 WeblinksCommons Landschaftsschutzgebiet Konigshainer Berge Mediensammlung Klettern in den Konigshainer Bergen Steinbruche in den Konigshainer BergenEinzelnachweiseNaturraumkartendienst des Landschaftsforschungszentrum e V Dresden Hinweise 51 194444444444 14 838888888889 Koordinaten 51 11 40 N 14 50 20 O Normdaten Geografikum GND 7587994 3 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 238161043