Ein Kühlschmiermittel oder Kühlschmierstoff KSS auch Bohrmilch oder Schleifmilch dient in der Fertigungstechnik beim Tre
Kühlschmiermittel

Ein Kühlschmiermittel, oder Kühlschmierstoff (KSS), auch Bohrmilch, oder Schleifmilch dient in der Fertigungstechnik beim Trennen und Umformen auf Werkzeugmaschinen der Wärmeabfuhr und Verminderung der Reibung zwischen Werkzeug und Werkstück durch Schmierung. Zusätzlich dient es bei einigen Zerspanungsprozessen zur Entfernung der Späne durch Abspülen aus dem Arbeitsumfeld, sorgt für bessere Maßhaltigkeit des Werkstückes, bessere Oberflächengüte, Verringerung der Aufbauschneidenbildung am Werkzeug und Bindung des Staubes (z. B. beim Schleifen). Nebeneffekt der Kühlschmiermittel ist der Korrosionsschutz des Werkstücks.
Statt Kühlschmiermittel wird bei der Bearbeitung von Gusseisen, Bronze, Messing und Duroplasten generell auch Druckluft und bei thermoplastischen Kunststoffen Wasser zur Kühlung von Werkzeug und Material eingesetzt.
Bei der manuellen Bearbeitung von metallischen Werkstoffen werden häufig Bohr- bzw. Schneidöle, -pasten oder -gele verwendet, da wasserhaltige Kühlschmiermittel die Schnittflächen weniger gut benetzen und in der Regel kontinuierlich nachgefördert werden müssen.
Schmierung
Beim Spanen und Umformen tritt vor allem Mischreibung auf. Kühlschmiermittel verringern die Reibung durch Schmieren und vermindern damit den Verschleiß des Werkzeugs, das Erwärmen des Werkstücks und den Energiebedarf. Den Kühlschmiermitteln können Additive beigemischt sein, um sie verschiedensten Anforderungen anzupassen. Zum Beispiel reagieren EP-Additive (Extreme-Pressure-Additives) bei hohen Drücken und Temperaturen mit dem zu bearbeitenden Werkstoff und verhindern dadurch Rauheitsspitzen, (Antiwear-Additive) bilden an der Oberfläche von Werkzeug und Werkstück einen haftenden Film.
Kühlung
Kühlschmiermittel sollen die Wärme möglichst schnell von der Wirkstelle entfernen, um ein Ändern des Gefüges in den Randschichten von Werkzeug und Werkstoff zu vermeiden. Auch die Bearbeitungsgenauigkeit profitiert von einer guten Kühlung. Bei wassermischbaren Kühlschmiermitteln trägt neben dem Verdampfen des Wassers auch die hohe Wärmekapazität des Wasseranteils zur Kühlung bei.
Bestandteile
Neben Wasser und Ölen sind Zusatzstoffe gebräuchlich, die vor und während eines Einsatzes zugesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise Entschäumer, Biozide (Bakterizide / Fungizide) zur Vor- und Nachkonservierung, Desinfektionsreiniger, Stabilisatoren, Emulgatoren, Korrosionsschutzzusätze, Hochdruckzusätze.
Kühlschmiermittel und deren Zubereitungen sind in der Regel Gemische im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), daher müssen Sicherheitsdatenblätter für diese zur Verfügung gestellt werden.
Arten
Nach DIN 51385 wird zwischen zwei Arten von Kühlschmiermitteln unterschieden:
- Nichtwassermischbare (nw) Kühlschmierstoffe
- Wassermischbare (wm) und wassergemischte (wg) Kühlschmierstoffe
Nichtwassermischbare KSS
Unlegierte (ohne chemisch wirkende Zusätze) sowie legierte Öle. Meistens naphten- oder paraffinbasische Mineralöle, seltener synthetische Öle wie Hydrocracked-Öle, Esteröle, Hydrieröle. Für sehr einfache Bearbeitungen reicht ein „reines“ Mineralöl, meistens werden jedoch Phosphor-, Schwefel- und in ganz seltenen Fällen Chloradditive zugesetzt, um die Leistungsfähigkeit des Öls zu steigern. Chlorhaltige Öle sind höchstwirksam, jedoch gesundheitlich sehr bedenklich und in der Entsorgung sehr teuer. Weitere Additive dienen dem Rostschutz, der Verminderung von Schaumbildung sowie Ölnebel, verbessern das Fließverhalten bei niedrigen Temperaturen und den Viskositätsindex. Nichtwassermischbare KSS kommen vornehmlich dann zum Einsatz, wenn hohe Schmierwirkung erwünscht ist.
Traditionell wurde „fettes Rüböl“ mit guten Ergebnissen als universelles Bohr- und Schneidöl eingesetzt.
Wassermischbare KSS
Wassermischbare Konzentrate oder anwendungsfertige Emulsionen. Mineralölhaltige wassermischbare KSS enthalten neben Emulgatoren und Mineralöl auch Additive zur besseren Schmierung, wie zum Beispiel Esteröle und geschwefelte Additive, Korrosionsschutz-Zusätze und Zusätze, die Schaumbildung verhindern. Mineralölfreie wassermischbare KSS können Emulsionen sein, beispielsweise auf der Basis von Rapsöl, aber auch Lösungen, die zum Schmieren statt Öl zum Beispiel polymere Alkohole enthalten. Die Eigenschaften wassermischbarer KSS sind gute Wärmeabfuhr, aber geringere Schmierwirkung. Der Ölanteil bei Emulsionen liegt meist zwischen 5 und 8 Prozent.
Reinigung
Sinnvollerweise werden die Kühlschmiermittel filtriert, um sie länger nutzen zu können. Saubere Kühlschmiermittel ergeben eine bessere Oberflächengüte. Bei Werkzeugmaschinen mit Kühlmittelzufuhr durch Spindel und Werkzeug ist häufig eine Filtereinrichtung vom Hersteller zwingend vorgeschrieben. Hierzu werden spezielle KSS-Filter, Absetzbecken oder Magnetscheider sowie Ölabscheider (Skimmer) eingesetzt. Der Einsatz von Kühlschmiermitteln ist wichtig für die Verbesserung der Standzeiten der Werkzeuge und die Oberflächengüte der Werkstoffe. Die Entsorgung erfolgt unproblematisch über alle öffentlichen Entsorger, auf eine regelmäßige Überwachung der KSS hat der Betreiber zu achten (wöchentliche Messungen der Konzentration, des Nitrat- und Nitritwertes, sowie des pH-Wertes).
Befall durch Mikroorganismen
Wassermischbare KSS im Einsatz sind durch Mikroorganismen (Pilze und Bakterien) infiziert. Während längerer Arbeitspausen (z. B. Wochenenden) kann es zu einer Vermehrung von Bakterien kommen, was sich in starker Geruchsbildung und eventuell auch Verfärbung des KSS bemerkbar macht. Häufig resultieren aus dem Befall gesundheitliche Beschwerden bei den Arbeitern, welche mit KSS in Kontakt kommen. Neben häufig auftretenden leichten Entzündungen von alltäglichen Wunden kann es auch zu Hautausschlägen und allergischen Reaktionen kommen. Technische Probleme können durch die Verstopfung von Rohrleitungen durch Pilzfäden und/oder Schleimbakterien hervorgerufen werden. Um dies zu vermeiden, können Biozide eingesetzt oder eine thermische Entkeimung durchgeführt werden. Nichtwassermischbare KSS sind sehr selten von Keimbefall betroffen. Mineralölhaltige KSS sind besonders anfällig für Bakterien und Pilze, mineralölfreie KSS weniger, da sie weniger organisches Material enthalten. Beim Einsatz von wassermischbaren KSS ist die Biostoffverordnung zu beachten.
Umwelt, Arbeit und Gesundheit
Für Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen ist gesetzlich eine Gefährdungsbeurteilung vorgeschrieben. Basierend auf deren Ergebnissen sind Schutzmaßnahmen entsprechend der Maßnahmenhierarchie abzuleiten. Insbesondere die Gefährdungen durch Haut- und Augenkontakt, die Emissionen in die Luft, die Gefährdung durch Aufnahme in den Körper sowie das Brand- und Explosionsrisiko müssen beseitigt oder auf ein Minimum reduziert werden. Dafür ist es erforderlich, ein auf die speziellen Belange zum Schutz vor Kühlschmiermitteln gestütztes Maßnahmenkonzept zu erarbeiten.
Besonderes Augenmerk verlangt die Belastung der Luft am Arbeitsplatz durch Aerosole und Dämpfe. In geschlossenen Räumen kann es zu einer Anreicherung von Ölen in der Atemluft kommen, weshalb der Ölgehalt der Luft durch entsprechende Maßnahmen kontrolliert und gegebenenfalls reduziert werden muss. Das kann durch verfahrenstechnische oder organisatorische Maßnahmen erreicht werden.
Die Verwendung von Kühlschmiermitteln geht mit einer Umweltbelastung einher, daher müssen gebrauchte oder unbrauchbare Kühlschmiermittel fachgerecht behandelt oder entsorgt werden, da ansonsten Gefahren für Umwelt und Bedienpersonal entstehen. Eine Entsorgung der KSS ist kostspielig und darf nur von spezialisierten Firmen durchgeführt werden. Eine fachgerechte Entsorgung muss nachgewiesen werden.
Wassergemischte Kühlschmierstoffe unterliegen aufgrund ihres hohen Wasseranteils zwangsläufig einer Besiedlung mit Mikroorganismen. Dabei handelt es sich um eine Mischflora aus verschiedenen Bakterien- und/oder Pilzarten, die auch als Biofilme auf und an Oberflächen wachsen können. Hieraus können sich gesundheitliche Beeinträchtigungen ergeben. Meist sind diese Mikroorganismen in die Risikogruppen 1 und 2 nach Biostoffverordnung eingestuft. Es gibt keinen Grenz- oder Richtwert zur Beurteilung der mikrobiellen Besiedlung wassergemischter Kühlschmierstoffe.
Nach §5 Arbeitsschutzgesetz in Verbindung mit §4 Biostoffverordnung muss der Arbeitgebende oder eine andere verantwortliche Person bei Tätigkeiten mit wassergemischten Kühlschmierstoffen eine Gefährdungsbeurteilung durchführen (§ 13 ArbSchG). Es konnten bislang keine erhöhten Belastungen der Luft im Arbeitsbereich nachgewiesen werden. Daher ist nach derzeitigem Wissensstand bei Einhaltung der Vorschriften die Arbeit mit keimbelasteten wassergemischten Kühlschmierstoffen als sicher anzusehen.
Bei der Reinigung mikrobiell besiedelter Kühlschmierstoff-Kreisläufe sollen Schutzhandschuhe, Fußschutz, Augenschutz, ggf. Schürze sowie Atemschutz (bei Hochdruckreinigung) getragen werden. Zur Vermeidung und Reduktion der mikrobiellen Verunreinigung sind eine regelmäßige Reinigung, Austauscher-Regeneration, Desinfektion und ein Austausch von Schlauchleitungen und Wassersammelsystemen vorzunehmen.
Sonstiges
In Österreich hat sich 2014 die Firma Huber KSS Service, landesweiter Marktführer im Bereich Kühlschmierstoff-Service, die übliche Abkürzung KSS als Markenname registrieren lassen.
Siehe auch
- Arbeitsplatzgrenzwert
- Luftfilter
- Ölnebelabscheider
Weblinks
- Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Portal Kühlschmierstoffe
Einzelnachweise
- Der Aufbau und die Anwendung von Senkern, 18. Oktober 2018, IN: www.Ruko.de; abgerufen im April 2019.
- Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien 67/548/EWG und 1999/45/EG und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006.
- Stoffliste für Kühlschmierstoffe nach DIN 51385 für die Metallbearbeitung. (PDF; 548 kB) VKIS, Verband Schmierstoff-Industrie e. V., IGM, 16. Dezember 2016, archiviert vom 28. August 2017; abgerufen am 28. August 2017. am
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V: IFA-Praxishilfen: KSS-Portal - Kühlschmierstoffarten. In: dguv.de. Abgerufen am 19. Februar 2024 (deutsch).
- D. Holde: Kohlenwasserstofföle und Fette sowie die ihnen chemisch und technisch nahestehenden Stoffe. 7. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 1933, ISBN 978-3-642-90901-6, S. 398 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- VDI 3397 Blatt 2:2014-06 Pflege von Kühlschmierstoffen für spanende und umformende Fertigungsverfahren; Maßnahmen zur Qualitätserhaltung, Prozessverbesserung, Abfall- und Abwasserverminderung (Maintenance of metalworking fluids for metalcutting and forming operations; Measures for maintaining quality, process improvement, and for reducing solid and liquid waste). Beuth Verlag, Berlin, S. 16.
- VDI 3397 Blatt 2:2014-06 Pflege von Kühlschmierstoffen für spanende und umformende Fertigungsverfahren; Maßnahmen zur Qualitätserhaltung, Prozessverbesserung, Abfall- und Abwasserverminderung (Maintenance of metalworking fluids for metalcutting and forming operations; Measures for maintaining quality, process improvement, and for reducing solid and liquid waste). Beuth Verlag, Berlin, S. 44.
- Jesco von Kistowski: Thermische KSS-Entkeimung schont Mensch und Umwelt. In: MaschinenMarkt. Vogel Communications Group GmbH & Co.KG, Würzburg, 17. April 2021, abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
- VDI 3397 Blatt 4:2017-06 (Entwurf) Kühlschmierstoffe (KSS); Mikrobiologie in wassergemischten Kühlschmierstoffen; Maßnahmen zur Verlängerung der Anwendungsdauer und der Qualitätserhaltung von wassergemischten Kühlschmierstoffen. Beuth Verlag, Berlin, S. 44.
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V.: IFA-Praxishilfen: KSS-Portal - Schutzmaßnahmen. Abgerufen am 20. Juni 2018 (deutsch).
- Wolfgang Pfeiffer: Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Kühlschmierstoffen. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 63, Nr. 4, 2003, S. 147–152.
- VDI 2262 Blatt 2:2012-11 Luftbeschaffenheit am Arbeitsplatz; Minderung der Exposition durch luftfremde Stoffe; Verfahrenstechnische und organisatorische Maßnahmen (Workplace air; Reduction of exposure to air pollutants; Processing and organisation measures). Beuth Verlag, Berlin, S. 17–28.
- VDI 3397 Blatt 3:2016-10 Entsorgung von Kühlschmierstoffen (Disposal of metalworking fluids). Beuth Verlag, Berlin, S. 7.
- VDI 3397 Blatt 3:2016-10 Entsorgung von Kühlschmierstoffen (Disposal of metalworking fluids). Beuth Verlag, Berlin, S. 14–15.
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV): DGUV Information 209-051 – Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe. Abgerufen am 2. Mai 2023.
- Österreichisches Patentamt: Markendetails. Archiviert vom 22. Dezember 2015; abgerufen am 21. Dezember 2015. am
- Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Portal Kühlschmierstoffe (IFA-Praxishilfen). Abgerufen am 20. Juni 2018 (deutsch).
Autor: www.NiNa.Az
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Ein Kuhlschmiermittel oder Kuhlschmierstoff KSS auch Bohrmilch oder Schleifmilch dient in der Fertigungstechnik beim Trennen und Umformen auf Werkzeugmaschinen der Warmeabfuhr und Verminderung der Reibung zwischen Werkzeug und Werkstuck durch Schmierung Zusatzlich dient es bei einigen Zerspanungsprozessen zur Entfernung der Spane durch Abspulen aus dem Arbeitsumfeld sorgt fur bessere Masshaltigkeit des Werkstuckes bessere Oberflachengute Verringerung der Aufbauschneidenbildung am Werkzeug und Bindung des Staubes z B beim Schleifen Nebeneffekt der Kuhlschmiermittel ist der Korrosionsschutz des Werkstucks Einsatz von Kuhlschmiermittel beim Frasen Statt Kuhlschmiermittel wird bei der Bearbeitung von Gusseisen Bronze Messing und Duroplasten generell auch Druckluft und bei thermoplastischen Kunststoffen Wasser zur Kuhlung von Werkzeug und Material eingesetzt Bei der manuellen Bearbeitung von metallischen Werkstoffen werden haufig Bohr bzw Schneidole pasten oder gele verwendet da wasserhaltige Kuhlschmiermittel die Schnittflachen weniger gut benetzen und in der Regel kontinuierlich nachgefordert werden mussen SchmierungBeim Spanen und Umformen tritt vor allem Mischreibung auf Kuhlschmiermittel verringern die Reibung durch Schmieren und vermindern damit den Verschleiss des Werkzeugs das Erwarmen des Werkstucks und den Energiebedarf Den Kuhlschmiermitteln konnen Additive beigemischt sein um sie verschiedensten Anforderungen anzupassen Zum Beispiel reagieren EP Additive Extreme Pressure Additives bei hohen Drucken und Temperaturen mit dem zu bearbeitenden Werkstoff und verhindern dadurch Rauheitsspitzen Antiwear Additive bilden an der Oberflache von Werkzeug und Werkstuck einen haftenden Film KuhlungKuhlschmiermittel sollen die Warme moglichst schnell von der Wirkstelle entfernen um ein Andern des Gefuges in den Randschichten von Werkzeug und Werkstoff zu vermeiden Auch die Bearbeitungsgenauigkeit profitiert von einer guten Kuhlung Bei wassermischbaren Kuhlschmiermitteln tragt neben dem Verdampfen des Wassers auch die hohe Warmekapazitat des Wasseranteils zur Kuhlung bei BestandteileNeben Wasser und Olen sind Zusatzstoffe gebrauchlich die vor und wahrend eines Einsatzes zugesetzt werden Dazu zahlen beispielsweise Entschaumer Biozide Bakterizide Fungizide zur Vor und Nachkonservierung Desinfektionsreiniger Stabilisatoren Emulgatoren Korrosionsschutzzusatze Hochdruckzusatze Kuhlschmiermittel und deren Zubereitungen sind in der Regel Gemische im Sinne der Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP daher mussen Sicherheitsdatenblatter fur diese zur Verfugung gestellt werden ArtenNach DIN 51385 wird zwischen zwei Arten von Kuhlschmiermitteln unterschieden Nichtwassermischbare nw Kuhlschmierstoffe Wassermischbare wm und wassergemischte wg KuhlschmierstoffeNichtwassermischbare KSS Hauptartikel Schneidol Unlegierte ohne chemisch wirkende Zusatze sowie legierte Ole Meistens naphten oder paraffinbasische Mineralole seltener synthetische Ole wie Hydrocracked Ole Esterole Hydrierole Fur sehr einfache Bearbeitungen reicht ein reines Mineralol meistens werden jedoch Phosphor Schwefel und in ganz seltenen Fallen Chloradditive zugesetzt um die Leistungsfahigkeit des Ols zu steigern Chlorhaltige Ole sind hochstwirksam jedoch gesundheitlich sehr bedenklich und in der Entsorgung sehr teuer Weitere Additive dienen dem Rostschutz der Verminderung von Schaumbildung sowie Olnebel verbessern das Fliessverhalten bei niedrigen Temperaturen und den Viskositatsindex Nichtwassermischbare KSS kommen vornehmlich dann zum Einsatz wenn hohe Schmierwirkung erwunscht ist Traditionell wurde fettes Rubol mit guten Ergebnissen als universelles Bohr und Schneidol eingesetzt Wassermischbare KSS Wassermischbare Konzentrate oder anwendungsfertige Emulsionen Mineralolhaltige wassermischbare KSS enthalten neben Emulgatoren und Mineralol auch Additive zur besseren Schmierung wie zum Beispiel Esterole und geschwefelte Additive Korrosionsschutz Zusatze und Zusatze die Schaumbildung verhindern Mineralolfreie wassermischbare KSS konnen Emulsionen sein beispielsweise auf der Basis von Rapsol aber auch Losungen die zum Schmieren statt Ol zum Beispiel polymere Alkohole enthalten Die Eigenschaften wassermischbarer KSS sind gute Warmeabfuhr aber geringere Schmierwirkung Der Olanteil bei Emulsionen liegt meist zwischen 5 und 8 Prozent ReinigungSinnvollerweise werden die Kuhlschmiermittel filtriert um sie langer nutzen zu konnen Saubere Kuhlschmiermittel ergeben eine bessere Oberflachengute Bei Werkzeugmaschinen mit Kuhlmittelzufuhr durch Spindel und Werkzeug ist haufig eine Filtereinrichtung vom Hersteller zwingend vorgeschrieben Hierzu werden spezielle KSS Filter Absetzbecken oder Magnetscheider sowie Olabscheider Skimmer eingesetzt Der Einsatz von Kuhlschmiermitteln ist wichtig fur die Verbesserung der Standzeiten der Werkzeuge und die Oberflachengute der Werkstoffe Die Entsorgung erfolgt unproblematisch uber alle offentlichen Entsorger auf eine regelmassige Uberwachung der KSS hat der Betreiber zu achten wochentliche Messungen der Konzentration des Nitrat und Nitritwertes sowie des pH Wertes Befall durch MikroorganismenWassermischbare KSS im Einsatz sind durch Mikroorganismen Pilze und Bakterien infiziert Wahrend langerer Arbeitspausen z B Wochenenden kann es zu einer Vermehrung von Bakterien kommen was sich in starker Geruchsbildung und eventuell auch Verfarbung des KSS bemerkbar macht Haufig resultieren aus dem Befall gesundheitliche Beschwerden bei den Arbeitern welche mit KSS in Kontakt kommen Neben haufig auftretenden leichten Entzundungen von alltaglichen Wunden kann es auch zu Hautausschlagen und allergischen Reaktionen kommen Technische Probleme konnen durch die Verstopfung von Rohrleitungen durch Pilzfaden und oder Schleimbakterien hervorgerufen werden Um dies zu vermeiden konnen Biozide eingesetzt oder eine thermische Entkeimung durchgefuhrt werden Nichtwassermischbare KSS sind sehr selten von Keimbefall betroffen Mineralolhaltige KSS sind besonders anfallig fur Bakterien und Pilze mineralolfreie KSS weniger da sie weniger organisches Material enthalten Beim Einsatz von wassermischbaren KSS ist die Biostoffverordnung zu beachten Umwelt Arbeit und GesundheitFur Tatigkeiten mit Kuhlschmierstoffen ist gesetzlich eine Gefahrdungsbeurteilung vorgeschrieben Basierend auf deren Ergebnissen sind Schutzmassnahmen entsprechend der Massnahmenhierarchie abzuleiten Insbesondere die Gefahrdungen durch Haut und Augenkontakt die Emissionen in die Luft die Gefahrdung durch Aufnahme in den Korper sowie das Brand und Explosionsrisiko mussen beseitigt oder auf ein Minimum reduziert werden Dafur ist es erforderlich ein auf die speziellen Belange zum Schutz vor Kuhlschmiermitteln gestutztes Massnahmenkonzept zu erarbeiten Besonderes Augenmerk verlangt die Belastung der Luft am Arbeitsplatz durch Aerosole und Dampfe In geschlossenen Raumen kann es zu einer Anreicherung von Olen in der Atemluft kommen weshalb der Olgehalt der Luft durch entsprechende Massnahmen kontrolliert und gegebenenfalls reduziert werden muss Das kann durch verfahrenstechnische oder organisatorische Massnahmen erreicht werden Die Verwendung von Kuhlschmiermitteln geht mit einer Umweltbelastung einher daher mussen gebrauchte oder unbrauchbare Kuhlschmiermittel fachgerecht behandelt oder entsorgt werden da ansonsten Gefahren fur Umwelt und Bedienpersonal entstehen Eine Entsorgung der KSS ist kostspielig und darf nur von spezialisierten Firmen durchgefuhrt werden Eine fachgerechte Entsorgung muss nachgewiesen werden Wassergemischte Kuhlschmierstoffe unterliegen aufgrund ihres hohen Wasseranteils zwangslaufig einer Besiedlung mit Mikroorganismen Dabei handelt es sich um eine Mischflora aus verschiedenen Bakterien und oder Pilzarten die auch als Biofilme auf und an Oberflachen wachsen konnen Hieraus konnen sich gesundheitliche Beeintrachtigungen ergeben Meist sind diese Mikroorganismen in die Risikogruppen 1 und 2 nach Biostoffverordnung eingestuft Es gibt keinen Grenz oder Richtwert zur Beurteilung der mikrobiellen Besiedlung wassergemischter Kuhlschmierstoffe Nach 5 Arbeitsschutzgesetz in Verbindung mit 4 Biostoffverordnung muss der Arbeitgebende oder eine andere verantwortliche Person bei Tatigkeiten mit wassergemischten Kuhlschmierstoffen eine Gefahrdungsbeurteilung durchfuhren 13 ArbSchG Es konnten bislang keine erhohten Belastungen der Luft im Arbeitsbereich nachgewiesen werden Daher ist nach derzeitigem Wissensstand bei Einhaltung der Vorschriften die Arbeit mit keimbelasteten wassergemischten Kuhlschmierstoffen als sicher anzusehen Bei der Reinigung mikrobiell besiedelter Kuhlschmierstoff Kreislaufe sollen Schutzhandschuhe Fussschutz Augenschutz ggf Schurze sowie Atemschutz bei Hochdruckreinigung getragen werden Zur Vermeidung und Reduktion der mikrobiellen Verunreinigung sind eine regelmassige Reinigung Austauscher Regeneration Desinfektion und ein Austausch von Schlauchleitungen und Wassersammelsystemen vorzunehmen SonstigesIn Osterreich hat sich 2014 die Firma Huber KSS Service landesweiter Marktfuhrer im Bereich Kuhlschmierstoff Service die ubliche Abkurzung KSS als Markenname registrieren lassen Siehe auchArbeitsplatzgrenzwert Luftfilter OlnebelabscheiderWeblinksCommons Kuhlschmiermittel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Institut fur Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung IFA Portal KuhlschmierstoffeEinzelnachweiseDer Aufbau und die Anwendung von Senkern 18 Oktober 2018 IN www Ruko de abgerufen im April 2019 Verordnung EG Nr 1272 2008 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 16 Dezember 2008 uber die Einstufung Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen zur Anderung und Aufhebung der Richtlinien 67 548 EWG und 1999 45 EG und zur Anderung der Verordnung EG Nr 1907 2006 Stoffliste fur Kuhlschmierstoffe nach DIN 51385 fur die Metallbearbeitung PDF 548 kB VKIS Verband Schmierstoff Industrie e V IGM 16 Dezember 2016 archiviert vom Original am 28 August 2017 abgerufen am 28 August 2017 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e V IFA Praxishilfen KSS Portal Kuhlschmierstoffarten In dguv de Abgerufen am 19 Februar 2024 deutsch D Holde Kohlenwasserstoffole und Fette sowie die ihnen chemisch und technisch nahestehenden Stoffe 7 Auflage Springer Verlag Berlin 1933 ISBN 978 3 642 90901 6 S 398 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche VDI 3397 Blatt 2 2014 06 Pflege von Kuhlschmierstoffen fur spanende und umformende Fertigungsverfahren Massnahmen zur Qualitatserhaltung Prozessverbesserung Abfall und Abwasserverminderung Maintenance of metalworking fluids for metalcutting and forming operations Measures for maintaining quality process improvement and for reducing solid and liquid waste Beuth Verlag Berlin S 16 VDI 3397 Blatt 2 2014 06 Pflege von Kuhlschmierstoffen fur spanende und umformende Fertigungsverfahren Massnahmen zur Qualitatserhaltung Prozessverbesserung Abfall und Abwasserverminderung Maintenance of metalworking fluids for metalcutting and forming operations Measures for maintaining quality process improvement and for reducing solid and liquid waste Beuth Verlag Berlin S 44 Jesco von Kistowski Thermische KSS Entkeimung schont Mensch und Umwelt In MaschinenMarkt Vogel Communications Group GmbH amp Co KG Wurzburg 17 April 2021 abgerufen am 12 Mai 2023 deutsch VDI 3397 Blatt 4 2017 06 Entwurf Kuhlschmierstoffe KSS Mikrobiologie in wassergemischten Kuhlschmierstoffen Massnahmen zur Verlangerung der Anwendungsdauer und der Qualitatserhaltung von wassergemischten Kuhlschmierstoffen Beuth Verlag Berlin S 44 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e V IFA Praxishilfen KSS Portal Schutzmassnahmen Abgerufen am 20 Juni 2018 deutsch Wolfgang Pfeiffer Schutzmassnahmen beim Umgang mit Kuhlschmierstoffen In Gefahrstoffe Reinhalt Luft 63 Nr 4 2003 S 147 152 VDI 2262 Blatt 2 2012 11 Luftbeschaffenheit am Arbeitsplatz Minderung der Exposition durch luftfremde Stoffe Verfahrenstechnische und organisatorische Massnahmen Workplace air Reduction of exposure to air pollutants Processing and organisation measures Beuth Verlag Berlin S 17 28 VDI 3397 Blatt 3 2016 10 Entsorgung von Kuhlschmierstoffen Disposal of metalworking fluids Beuth Verlag Berlin S 7 VDI 3397 Blatt 3 2016 10 Entsorgung von Kuhlschmierstoffen Disposal of metalworking fluids Beuth Verlag Berlin S 14 15 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e V DGUV DGUV Information 209 051 Keimbelastung wassergemischter Kuhlschmierstoffe Abgerufen am 2 Mai 2023 Osterreichisches Patentamt Markendetails Archiviert vom Original am 22 Dezember 2015 abgerufen am 21 Dezember 2015 Institut fur Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung IFA Portal Kuhlschmierstoffe IFA Praxishilfen Abgerufen am 20 Juni 2018 deutsch