Der Kölnische Kunstverein ist ein gemeinnütziger und altrechtlicher Verein mit Sitz in Köln der sich der Vermittlung zei
Kölnischer Kunstverein

Der Kölnische Kunstverein ist ein gemeinnütziger und altrechtlicher Verein mit Sitz in Köln, der sich der Vermittlung zeitgenössischer Kunst verschrieben hat. Er wurde 1839 gegründet und gehört zu den ältesten und renommiertesten Ausstellungsinstitutionen für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV).
Geschichte
Gründung
Am 7. April 1839 wurden die Statuten vom Oberpräsidenten der Preußischen Rheinprovinz genehmigt und damit der Kunstverein gegründet. Gründungsmitglieder waren Kölner Bürger, darunter Everhard von Groote als erster Präsident des Vereins, Johann Maria Farina, Fabrikant von Kölnisch Wasser und Chef der Firma Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz sowie der Stadtrat Matthias Joseph de Noël. Ihren ersten Sitz hatte die neue Institution im Wallrafianum in der Trankgasse 7. Bereits im ersten Jahr wurden über 1300 Mitglieder gezählt. Von Groote wurde zum ersten Präsidenten des Vereins gewählt, er blieb zehn Jahre in diesem Amt. Von April bis September 1839 fand die erste Ausstellung im Gürzenich mit europäischer Kunst statt, wobei über 500 Werke, viele davon verkäuflich, ausgestellt wurden. Seither ist der Kölnische Kunstverein in das Kulturleben der Stadt eingebettet.
1900 bis 1932
Das Programm in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasste Übersichtsausstellungen, wie die zwischen 1916 und 1932 in regelmäßigem Turnus gezeigte Kunst aus Kölner Privatbesitz, sowie 1917, 1920 und 1922 Kunst des 19. Jahrhunderts. 1925 war eine Impressionismus-Schau und eine weitere unter dem Titel Moderne Kunst zu sehen. Schwerpunkt der Ausstellungen war der Impressionismus, 1906 und 1910 wurden in Einzelausstellungen Arbeiten von Ernst Oppler gezeigt, 1914 Arbeiten von Vincent van Gogh. 1915 folgte Moderne Graphik, bei der unter anderen Arbeiten von Käthe Kollwitz und Lovis Corinth zu sehen waren. Die Neue Münchner Sezession wurde 1916, Erich Heckel 1917 in einer Ausstellung vorgestellt. 1918 zeigte der KKV Das Junge Rheinland, 1919 eine Ausstellung unter dem Titel Der Strom, unter anderen mit Hanns Bolz, Max Ernst und Otto Freundlich und die Gesellschaft der Künste mit Heinrich Maria Davringhausen, Heinrich Campendonk und Heinrich Nauen.
Großes Aufsehen erregte die Dada-Ausstellung 1919 mit Beteiligung der Gruppe D um Max Ernst, Paul Klee, Angelika Hoerle, Heinrich Hoerle, Franz Wilhelm Seiwert, Anton Räderscheidt und Hans Arp. Nachdem der Verein zwischenzeitlich Asyl in die Dom-Galerie am Wallrafplatz gefunden hatte, zog er 1922 in einen vom Architekten Ludwig Paffendorf erbauten Neubau am Friesenplatz 27/27a ein. Oberbürgermeister Konrad Adenauer eröffnete das Haus mit der Ausstellung Deutsche Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. 1923 fand eine Ausstellung mit Klee, Feininger, Nolde und Dix, 1924 eine weitere mit dem Kölner Dada, vertreten durch Hoerle, Jansen und Seiwert statt. Die zweite Ausstellung der Kölner Sezession 1926 sorgte für einen Skandal durch die Ausstellung des Bildes von Max Ernst Die Jungfrau züchtigt das Jesukind vor drei Zeugen: André Breton, Paul Eluard und Max Ernst. Der Erzbischof forderte damals dazu auf, das berühmte Bild, das sich heute im Museum Ludwig in Köln befindet, aus der Ausstellung zu entfernen. Ein Jahr später präsentierte August Sander in einer Fotografieausstellung seine Menschen des 20. Jahrhunderts. 1931 konnte die Sammlung Mutter Ey gezeigt werden. Ausländische Kunst war selten zu sehen und beschränkte sich auf Übersichtsausstellungen wie Belgische Kunst 1929, Georgische Kunst 1930 und Dänische Kunst 1932.
1934 bis 1945
Der Kölnische Kunstverein ließ sich weder ab 1933 gleichschalten, noch ging er in Opposition zum nationalsozialistischen Regime. Er setzte vielmehr seine Aktivitäten fort, auch wenn er ab 1935 wie die anderen Kunstvereine in Deutschland der Reichskammer unterstellt war. In diesem Zusammenhang betonten die Verantwortlichen immer wieder die Bedeutung regionaler Kunst. Im Ausstellungsprogramm des Kölnischen Kunstvereins waren immer wieder Künstler vertreten, die nicht genehm waren, wie beispielsweise Emil Nolde (1935), August Macke (1933) und Friedrich Vordemberge (1939). 1943 wurde das Gebäude des Kunstvereins durch Bomben zerstört. Kunstgegenstände des Vereins wurden in der Burg Untermaubach gesichert.Ute Haug hat im Jahr 1998 eine Dissertation Der Kölnische Kunstverein im Nationalsozialismus – Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des ‚Dritten Reichs‘ verfasst.
1945 bis 1972
Toni Feldenkirchen und Josef Haubrich leiteten als Direktor bzw. Vorsitzender über dreißig Jahre das Programm des Kölnischen Kunstvereins. Ende der 40er Jahre setzten sie den Ausstellungsschwerpunkt insbesondere auf die rheinischen Künstler, die ab 1933 verboten gewesen waren. In diesem Zusammenhang war die Ausstellung „Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart“ von 1949 eine maßgebliche Veranstaltung. Seit den 1960er Jahren wurde der Fokus auf Künstler der internationalen, vor allem französischen informellen Avantgarde mit Präsentationen von Georges Mathieu (1959, 1967), Pablo Picasso (1932, 1953, 1956, 1969), K.O. Götz (1957), Jean Paul Riopelle (1958), Andre Masson (1954), Ossip Zadkine (1960) erweitert.
Gegenwart
Der Kölnische Kunstverein fördert als Ausstellungsinstitution die zeitgenössische Kunst. Seit den 1970er Jahren stellt er aktuelle internationale künstlerische Entwicklungen vor; so haben viele Künstler ihre erste institutionelle Ausstellung in den Räumen des Vereins organisiert. Seit 2003 ist der Kunstverein im Gebäude „Die Brücke“ an der Hahnenstraße untergebracht. Das Haus wurde in den Jahren 1949/50 vom Kölner Architekten Wilhelm Riphahn mit der Vorgabe gebaut, einen symbolischen Ort des Dialoges in der vom Krieg zerstörten Stadt zu etablieren. In ihm war zunächst das British Information Centre Die Brücke (von dem sich der Name des Gebäudes ableitet), später der British Council untergebracht. Der Kölnische Kunstverein finanziert sich hauptsächlich durch die Mitgliedsbeiträge der ca. 2300 Mitglieder (Stand 2018), aber auch durch öffentliche und private Förderungen.
Leitung
- 1890–1913: Carl Aldenhoven und Alfred Hagelstange
- 1913–1914: Paul Cassirer (künstlerischer Leiter)
- 1914–1938: (geschäftsführender Direktor)
- 1939–1942: Hans Peters (geschäftsführender Direktor)
- 1942–1972: Toni Feldenkirchen und Josef Haubrich (Direktoren)
- 1973–1989: Wulf Herzogenrath (Direktor)
- 1990–1994: (Direktor)
- 1994–2001: Udo Kittelmann (Direktor)
- 2002–2006: (Direktorin)
- 2007–2011: und (Direktorinnen)
- 2012 – Juni 2013: Søren Grammel (Direktor)
- 2013 – Juni 2018: Moritz Wesseler (Direktor)
- 2018 – Juni 2023 Nikola Dietrich (Direktorin)
- seit Juli 2023: Valérie Knoll (Direktorin)
Vorstandsvorsitzende
- 1970 bis 1974: Günther Peill
- 1974 bis 2002: Erwin H. Zander
- April 2002 bis April 2013: Wolfgang Strobel
- seit Mai 2013: Thomas Waldschmidt
Preise und Förderungen
Im Jahr 2005 wurde dem Kunstverein als ein „Impulsgeber für Gegenwartskunst“ der verliehen, mit dem besonders engagierte und innovative Kunstvereine ausgezeichnet werden. Die Stiftung förderte den Kölnischen Kunstverein 2009 mit 50.000 Euro als Auszeichnung für das breit gefächerte Programm. Zudem erhielt der Kölnische Kunstverein 2010 den von der Kunststiftung NRW verliehenen Jump-Preis, der herausragende Jahresprogramme von Kunstvereinen in Nordrhein-Westfalen auszeichnet.
1997 bis 2008 vergab der Verein in Zusammenarbeit mit der Kölner Central Krankenversicherung den Central Kunstpreis. Der Förderpreis ermöglichte dem ausgezeichneten Preisträger einen halbjährigen Aufenthalt in Köln und die Realisierung eines neuen künstlerischen Projektes mit damit verbundener Einzelausstellung. Der Preis war mit 75.000 Euro dotiert. Die Preisträger waren: Rirkrit Tiravanija (1997), Douglas Gordon (1998), Ernesto Neto (2000), Florian Pumhösl (2003), Trisha Donnelly (2004) und Mark Leckey (2008).
2010 erhielt der Kunstverein den mit 8000 Euro dotierten Preis der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine „für seine hervorragende Ausstellungspraxis und Vermittlungstätigkeit“. Seit 2011 fördert die RheinEnergieStiftung Kultur das Kunstvermittlungsprojekt Gleis 9 3/4, das Schulkindern in Grund-, Haupt- und Realschulen in Köln im Rahmen des Nachmittagsprogrammes an Offenen Ganztagsschulen die Chance bietet, Kunst als Möglichkeit des Selbstausdrucks kennenzulernen.
Archiv des Kölnischen Kunstvereins
Das komplette Archivmaterial des Kölnischen Kunstvereins befindet sich im Historischen Archiv der Stadt Köln. Im Jahr 2009 stürzte das ehemalige Archivgebäude auf der Severinstraße ein. Es folgte eine aufwendige und langwierige Bergung und Rettung des Archivguts. Die Mitarbeiter des Archivs sind daher weiterhin auch mit der Restaurierung und Digitalisierung der geretteten Unterlagen des Kölnischen Kunstvereins beschäftigt. Archivanfragen können direkt an die Mitarbeiter im neuen Gebäude am Eifelwall gerichtet werden.
Sonderausstellungen (Auswahl)
- 1942: Der Deutsche Westen 1942. Malerei und Plastik der Gegenwart
- 1995: Vadim Zakharov, Der letzte Spaziergang durch die Elysischen Felder. Retrospektive 1978–1995 (mitFormationen der unmittelbaren Raumstörung, Teil I: Huldigung an Parmigianino in Zusammenarbeit mit dem Museum für Moderne Kunst München)
- 2000: Michel Majerus, If We’re Dead, So It Is
- 2007: Élégance, mit Merlin Carpenter, Chris Evans, Thea Djordjadze, G. Scheepers, Rosemarie Trockel und J. Rudelius
- 2007: und , Museum of Noise
- 2008: Mark Leckey, Resident
- 2008: Michael Krebber, Pubertät in der Lehre / Puberty in Teaching
- 2008: , The Soliloquy of the Broom, in der Archivreihe „Der springende Punkt“
- 2008/2009: Seth Price
- 2009: Nora Schultz, 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
- 2010: Die letzten ihrer Art – Eine Reise zu den Dinosauriern der Kunstgeschichte, Kooperationsprojekt
- 2010: Verbotene Liebe: Kunst im Sog von Fernsehen
- 2011: Běla Kolářová & Lucie Stahl
- 2011: Chto Delat? Perestroika. Twenty Years After: 2011–1991
- 2012: A wavy line is drawn across the middle of the original plans
- 2013: Ceal Floyer
- 2014: Nathalie Djurberg & Hans Berg, Maybe This Is a Dream
- 2014: Claus Richter, Höchst seltsame Chronologie verschiedenster Ereignisse des Kölnischen Kunstvereins der Jahre 1839 bis 1914
- 2014: Annette Kelm, Stau
- 2015: , ABETARE
- 2017: ars viva 2017 – Leon Kahane, Jan Paul Evers, Jumana Manna
- 2017: Cameron Jamie, Bodies, Faces, Heads
- 2018: Cut-Up und Wolfgang Tillmans
- 2019: Maskulinitäten, in Kooperation mit Bonner Kunstverein und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, kuratiert von Eva Birkenstock, Michelle Cotton und Nikola Dietrich
- 2020: Tony Conrad
- 2021: Guilty Curtain, kuratiert von Naama Arad und Nikola Dietrich
- 2021/22: Daniela Ortiz, Nurtured by the defeat of the colonizers our seeds will raise
- 2022: Pure Fiction. Shifting theatre: Sibyl’s mouths
- 2022: Loretta Fahrenholz Gap years
- 2022: Dala Nasser, Red in tooth
- 2022: Jose Montealegre, Nervous System
- 2022: John Russell, Cavapool
- 2022/23: Game of no games. Anleitung zu beschwingtem Gehen
- 2023: Marie Angeletti, ram spin cram
- 2023: Hoi Köln. Teil 1: Begrüßung des Raumes
- 2023/24: Hoi Köln. Teil 2: Im Bauch der Maschine
- 2024: Hoi Köln. Teil 3: Albtraum Malerei
- 2024: Chris Korda. Artist’s Con(tra)ception
- 2024: Udo is Love. Zeit ist die Sünde – Eine Reise in das unfassbare Leben des Udo Kier
- 2025: Supermöbel
- 2025: Kompakt 500
Literatur
- Ute Haug: Der Kölnische Kunstverein im Nationalsozialismus. Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des „Dritten Reiches“. Aachen 1998 (rwth-aachen.de [PDF; 44,2 MB; abgerufen am 16. Mai 2020] Dissertation).
Weblinks
- Website des Kölnischen Kunstvereins
- Kunstvereins-Menue. Zahlen, Listen und Dokumente zu Personen, Ausstellungen, Künstlern, Jahresgaben. Herausgegeben von Peter Gerlach, Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen, Aachen 1989 (abgerufen am 3. Juli 2022)
- Auflistung der Ausstellungen seit 1890 (abgerufen am 3. Juli 2022)
Einzelnachweise
- Willi Spiertz: Eberhard von Groote – Leben und Werk eines Kölner Sozialpolitikers und Literaturwissenschaftlers (1789–1864). Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-412-20016-9, S. 224 ff.
- NN: 22. In: Die Kunst für alle. 1906, doi:10.11588/DIGLIT.12155 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 3. Juli 2022]).
- Archiv – Kölnischer Kunstverein. Abgerufen am 3. Juli 2022.
- DADA siegt! Erinnerung an die Ausstellungen der Gruppe D in Köln 1919. Museen der Stadt Köln, 13. April 2020, abgerufen am 27. Mai 2022.
- Institution – Kölnischer Kunstverein. Abgerufen am 27. Mai 2022.
- Ute Haug: Der Kölnische Kunstverein im Nationalsozialismus: Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des ‚Dritten Reichs‘. Dissertationsschrift. Philosophische Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Aachen 1998, urn:nbn:de:hbz:82-opus-3337 (d-nb.info [abgerufen am 3. Juli 2022]).
- Ute Haug, Peter Gerlach, Andreas Beyer: Der Kölnische Kunstverein im Nationalsozialismus – Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des ‚Dritten Reichs‘. Aachen 1998 (rwth-aachen.de [abgerufen am 7. August 2023] RWTH Aachen University).
- Vor 30[dreißig] Jahren: Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart, 1949: Rekonstruktion e. Ausstellung zu Ehren von Dr. Toni Feldenkirchen; mit e. Repr. d. kompletten Kataloges von 1949; 16. Juni - 20. Aug. 1978, Köln. Kunstverein, Köln. Köln 1978 (dnb.de [abgerufen am 3. Juli 2022]).
- Michael Kohler: Kunstverein: Auch mal spontane Dinge. In: Kölner Stadt-Anzeiger. (ksta.de [abgerufen am 11. November 2018]).
- Michael Kohler: Sören Grammel geht nach Basel PERSONALIE Direktor des Kölnischen Kunstvereins scheidet vorzeitig aus Vertrag. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 28. Februar 2013, Kultur, S. 24.
- Der Neue kommt vom Fürstenberg BERUFUNG Moritz Wesseler wird Direktor des Kunstvereins. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 23. Mai 2013, Kultur, S. 22.
- Helga Meister: Mit Vampirzähnen auf Höhenflug. Ein Gespräch mit Moritz Wesseler, dem Leiter des Kölnischen Kunstvereins. In: Kunstforum. Band 229 „Grenzenlose Skulptur“, 2014, S. 322–323 (kunstforum.de [abgerufen am 3. Juli 2022]).
- Personalie Kunstverein mit neuer Direktorin. In: Kölner Stadt-Anzeiger (www.ksta.de). 9. Dezember 2017, abgerufen am 30. Mai 2018.
Koordinaten: 50° 56′ 9,6″ N, 6° 56′ 38,2″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Kolnische Kunstverein ist ein gemeinnutziger und altrechtlicher Verein mit Sitz in Koln der sich der Vermittlung zeitgenossischer Kunst verschrieben hat Er wurde 1839 gegrundet und gehort zu den altesten und renommiertesten Ausstellungsinstitutionen fur zeitgenossische Kunst in Deutschland Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine ADKV Kolnischer Kunstverein Die Brucke 2010 GeschichteGrundung Am 7 April 1839 wurden die Statuten vom Oberprasidenten der Preussischen Rheinprovinz genehmigt und damit der Kunstverein gegrundet Grundungsmitglieder waren Kolner Burger darunter Everhard von Groote als erster Prasident des Vereins Johann Maria Farina Fabrikant von Kolnisch Wasser und Chef der Firma Johann Maria Farina gegenuber dem Julichs Platz sowie der Stadtrat Matthias Joseph de Noel Ihren ersten Sitz hatte die neue Institution im Wallrafianum in der Trankgasse 7 Bereits im ersten Jahr wurden uber 1300 Mitglieder gezahlt Von Groote wurde zum ersten Prasidenten des Vereins gewahlt er blieb zehn Jahre in diesem Amt Von April bis September 1839 fand die erste Ausstellung im Gurzenich mit europaischer Kunst statt wobei uber 500 Werke viele davon verkauflich ausgestellt wurden Seither ist der Kolnische Kunstverein in das Kulturleben der Stadt eingebettet 1900 bis 1932 Werbeanzeige des Kunstvereins vom Dezember 1922 Das Programm in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts umfasste Ubersichtsausstellungen wie die zwischen 1916 und 1932 in regelmassigem Turnus gezeigte Kunst aus Kolner Privatbesitz sowie 1917 1920 und 1922 Kunst des 19 Jahrhunderts 1925 war eine Impressionismus Schau und eine weitere unter dem Titel Moderne Kunst zu sehen Schwerpunkt der Ausstellungen war der Impressionismus 1906 und 1910 wurden in Einzelausstellungen Arbeiten von Ernst Oppler gezeigt 1914 Arbeiten von Vincent van Gogh 1915 folgte Moderne Graphik bei der unter anderen Arbeiten von Kathe Kollwitz und Lovis Corinth zu sehen waren Die Neue Munchner Sezession wurde 1916 Erich Heckel 1917 in einer Ausstellung vorgestellt 1918 zeigte der KKV Das Junge Rheinland 1919 eine Ausstellung unter dem Titel Der Strom unter anderen mit Hanns Bolz Max Ernst und Otto Freundlich und die Gesellschaft der Kunste mit Heinrich Maria Davringhausen Heinrich Campendonk und Heinrich Nauen Grosses Aufsehen erregte die Dada Ausstellung 1919 mit Beteiligung der Gruppe D um Max Ernst Paul Klee Angelika Hoerle Heinrich Hoerle Franz Wilhelm Seiwert Anton Raderscheidt und Hans Arp Nachdem der Verein zwischenzeitlich Asyl in die Dom Galerie am Wallrafplatz gefunden hatte zog er 1922 in einen vom Architekten Ludwig Paffendorf erbauten Neubau am Friesenplatz 27 27a ein Oberburgermeister Konrad Adenauer eroffnete das Haus mit der Ausstellung Deutsche Kunst des 19 und 20 Jahrhunderts 1923 fand eine Ausstellung mit Klee Feininger Nolde und Dix 1924 eine weitere mit dem Kolner Dada vertreten durch Hoerle Jansen und Seiwert statt Die zweite Ausstellung der Kolner Sezession 1926 sorgte fur einen Skandal durch die Ausstellung des Bildes von Max Ernst Die Jungfrau zuchtigt das Jesukind vor drei Zeugen Andre Breton Paul Eluard und Max Ernst Der Erzbischof forderte damals dazu auf das beruhmte Bild das sich heute im Museum Ludwig in Koln befindet aus der Ausstellung zu entfernen Ein Jahr spater prasentierte August Sander in einer Fotografieausstellung seine Menschen des 20 Jahrhunderts 1931 konnte die Sammlung Mutter Ey gezeigt werden Auslandische Kunst war selten zu sehen und beschrankte sich auf Ubersichtsausstellungen wie Belgische Kunst 1929 Georgische Kunst 1930 und Danische Kunst 1932 1934 bis 1945 Der Kolnische Kunstverein liess sich weder ab 1933 gleichschalten noch ging er in Opposition zum nationalsozialistischen Regime Er setzte vielmehr seine Aktivitaten fort auch wenn er ab 1935 wie die anderen Kunstvereine in Deutschland der Reichskammer unterstellt war In diesem Zusammenhang betonten die Verantwortlichen immer wieder die Bedeutung regionaler Kunst Im Ausstellungsprogramm des Kolnischen Kunstvereins waren immer wieder Kunstler vertreten die nicht genehm waren wie beispielsweise Emil Nolde 1935 August Macke 1933 und Friedrich Vordemberge 1939 1943 wurde das Gebaude des Kunstvereins durch Bomben zerstort Kunstgegenstande des Vereins wurden in der Burg Untermaubach gesichert Ute Haug hat im Jahr 1998 eine Dissertation Der Kolnische Kunstverein im Nationalsozialismus Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des Dritten Reichs verfasst 1945 bis 1972 Toni Feldenkirchen und Josef Haubrich leiteten als Direktor bzw Vorsitzender uber dreissig Jahre das Programm des Kolnischen Kunstvereins Ende der 40er Jahre setzten sie den Ausstellungsschwerpunkt insbesondere auf die rheinischen Kunstler die ab 1933 verboten gewesen waren In diesem Zusammenhang war die Ausstellung Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart von 1949 eine massgebliche Veranstaltung Seit den 1960er Jahren wurde der Fokus auf Kunstler der internationalen vor allem franzosischen informellen Avantgarde mit Prasentationen von Georges Mathieu 1959 1967 Pablo Picasso 1932 1953 1956 1969 K O Gotz 1957 Jean Paul Riopelle 1958 Andre Masson 1954 Ossip Zadkine 1960 erweitert Gegenwart Der Kolnische Kunstverein fordert als Ausstellungsinstitution die zeitgenossische Kunst Seit den 1970er Jahren stellt er aktuelle internationale kunstlerische Entwicklungen vor so haben viele Kunstler ihre erste institutionelle Ausstellung in den Raumen des Vereins organisiert Seit 2003 ist der Kunstverein im Gebaude Die Brucke an der Hahnenstrasse untergebracht Das Haus wurde in den Jahren 1949 50 vom Kolner Architekten Wilhelm Riphahn mit der Vorgabe gebaut einen symbolischen Ort des Dialoges in der vom Krieg zerstorten Stadt zu etablieren In ihm war zunachst das British Information Centre Die Brucke von dem sich der Name des Gebaudes ableitet spater der British Council untergebracht Der Kolnische Kunstverein finanziert sich hauptsachlich durch die Mitgliedsbeitrage der ca 2300 Mitglieder Stand 2018 aber auch durch offentliche und private Forderungen Leitung1890 1913 Carl Aldenhoven und Alfred Hagelstange 1913 1914 Paul Cassirer kunstlerischer Leiter 1914 1938 geschaftsfuhrender Direktor 1939 1942 Hans Peters geschaftsfuhrender Direktor 1942 1972 Toni Feldenkirchen und Josef Haubrich Direktoren 1973 1989 Wulf Herzogenrath Direktor 1990 1994 Direktor 1994 2001 Udo Kittelmann Direktor 2002 2006 Direktorin 2007 2011 und Direktorinnen 2012 Juni 2013 Soren Grammel Direktor 2013 Juni 2018 Moritz Wesseler Direktor 2018 Juni 2023 Nikola Dietrich Direktorin seit Juli 2023 Valerie Knoll Direktorin Vorstandsvorsitzende 1970 bis 1974 Gunther Peill 1974 bis 2002 Erwin H Zander April 2002 bis April 2013 Wolfgang Strobel seit Mai 2013 Thomas WaldschmidtPreise und ForderungenIm Jahr 2005 wurde dem Kunstverein als ein Impulsgeber fur Gegenwartskunst der verliehen mit dem besonders engagierte und innovative Kunstvereine ausgezeichnet werden Die Stiftung forderte den Kolnischen Kunstverein 2009 mit 50 000 Euro als Auszeichnung fur das breit gefacherte Programm Zudem erhielt der Kolnische Kunstverein 2010 den von der Kunststiftung NRW verliehenen Jump Preis der herausragende Jahresprogramme von Kunstvereinen in Nordrhein Westfalen auszeichnet 1997 bis 2008 vergab der Verein in Zusammenarbeit mit der Kolner Central Krankenversicherung den Central Kunstpreis Der Forderpreis ermoglichte dem ausgezeichneten Preistrager einen halbjahrigen Aufenthalt in Koln und die Realisierung eines neuen kunstlerischen Projektes mit damit verbundener Einzelausstellung Der Preis war mit 75 000 Euro dotiert Die Preistrager waren Rirkrit Tiravanija 1997 Douglas Gordon 1998 Ernesto Neto 2000 Florian Pumhosl 2003 Trisha Donnelly 2004 und Mark Leckey 2008 2010 erhielt der Kunstverein den mit 8000 Euro dotierten Preis der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine fur seine hervorragende Ausstellungspraxis und Vermittlungstatigkeit Seit 2011 fordert die RheinEnergieStiftung Kultur das Kunstvermittlungsprojekt Gleis 9 3 4 das Schulkindern in Grund Haupt und Realschulen in Koln im Rahmen des Nachmittagsprogrammes an Offenen Ganztagsschulen die Chance bietet Kunst als Moglichkeit des Selbstausdrucks kennenzulernen Archiv des Kolnischen KunstvereinsDas komplette Archivmaterial des Kolnischen Kunstvereins befindet sich im Historischen Archiv der Stadt Koln Im Jahr 2009 sturzte das ehemalige Archivgebaude auf der Severinstrasse ein Es folgte eine aufwendige und langwierige Bergung und Rettung des Archivguts Die Mitarbeiter des Archivs sind daher weiterhin auch mit der Restaurierung und Digitalisierung der geretteten Unterlagen des Kolnischen Kunstvereins beschaftigt Archivanfragen konnen direkt an die Mitarbeiter im neuen Gebaude am Eifelwall gerichtet werden Sonderausstellungen Auswahl 1942 Der Deutsche Westen 1942 Malerei und Plastik der Gegenwart 1995 Vadim Zakharov Der letzte Spaziergang durch die Elysischen Felder Retrospektive 1978 1995 mitFormationen der unmittelbaren Raumstorung Teil I Huldigung an Parmigianino in Zusammenarbeit mit dem Museum fur Moderne Kunst Munchen 2000 Michel Majerus If We re Dead So It Is 2007 Elegance mit Merlin Carpenter Chris Evans Thea Djordjadze G Scheepers Rosemarie Trockel und J Rudelius 2007 und Museum of Noise 2008 Mark Leckey Resident 2008 Michael Krebber Pubertat in der Lehre Puberty in Teaching 2008 The Soliloquy of the Broom in der Archivreihe Der springende Punkt 2008 2009 Seth Price 2009 Nora Schultz 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 2010 Die letzten ihrer Art Eine Reise zu den Dinosauriern der Kunstgeschichte Kooperationsprojekt 2010 Verbotene Liebe Kunst im Sog von Fernsehen 2011 Bela Kolarova amp Lucie Stahl 2011 Chto Delat Perestroika Twenty Years After 2011 1991 2012 A wavy line is drawn across the middle of the original plans 2013 Ceal Floyer 2014 Nathalie Djurberg amp Hans Berg Maybe This Is a Dream 2014 Claus Richter Hochst seltsame Chronologie verschiedenster Ereignisse des Kolnischen Kunstvereins der Jahre 1839 bis 1914 2014 Annette Kelm Stau 2015 ABETARE 2017 ars viva 2017 Leon Kahane Jan Paul Evers Jumana Manna 2017 Cameron Jamie Bodies Faces Heads 2018 Cut Up und Wolfgang Tillmans 2019 Maskulinitaten in Kooperation mit Bonner Kunstverein und Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen Dusseldorf kuratiert von Eva Birkenstock Michelle Cotton und Nikola Dietrich 2020 Tony Conrad 2021 Guilty Curtain kuratiert von Naama Arad und Nikola Dietrich 2021 22 Daniela Ortiz Nurtured by the defeat of the colonizers our seeds will raise 2022 Pure Fiction Shifting theatre Sibyl s mouths 2022 Loretta Fahrenholz Gap years 2022 Dala Nasser Red in tooth 2022 Jose Montealegre Nervous System 2022 John Russell Cavapool 2022 23 Game of no games Anleitung zu beschwingtem Gehen 2023 Marie Angeletti ram spin cram 2023 Hoi Koln Teil 1 Begrussung des Raumes 2023 24 Hoi Koln Teil 2 Im Bauch der Maschine 2024 Hoi Koln Teil 3 Albtraum Malerei 2024 Chris Korda Artist s Con tra ception 2024 Udo is Love Zeit ist die Sunde Eine Reise in das unfassbare Leben des Udo Kier 2025 Supermobel 2025 Kompakt 500LiteraturUte Haug Der Kolnische Kunstverein im Nationalsozialismus Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des Dritten Reiches Aachen 1998 rwth aachen de PDF 44 2 MB abgerufen am 16 Mai 2020 Dissertation WeblinksCommons Die Brucke Koln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Kolnischen Kunstvereins Kunstvereins Menue Zahlen Listen und Dokumente zu Personen Ausstellungen Kunstlern Jahresgaben Herausgegeben von Peter Gerlach Institut fur Kunstgeschichte der RWTH Aachen Aachen 1989 abgerufen am 3 Juli 2022 Auflistung der Ausstellungen seit 1890 abgerufen am 3 Juli 2022 EinzelnachweiseWilli Spiertz Eberhard von Groote Leben und Werk eines Kolner Sozialpolitikers und Literaturwissenschaftlers 1789 1864 Bohlau Verlag Koln Weimar 2007 ISBN 978 3 412 20016 9 S 224 ff NN 22 In Die Kunst fur alle 1906 doi 10 11588 DIGLIT 12155 uni heidelberg de abgerufen am 3 Juli 2022 Archiv Kolnischer Kunstverein Abgerufen am 3 Juli 2022 DADA siegt Erinnerung an die Ausstellungen der Gruppe D in Koln 1919 Museen der Stadt Koln 13 April 2020 abgerufen am 27 Mai 2022 Institution Kolnischer Kunstverein Abgerufen am 27 Mai 2022 Ute Haug Der Kolnische Kunstverein im Nationalsozialismus Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des Dritten Reichs Dissertationsschrift Philosophische Fakultat der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen Aachen 1998 urn nbn de hbz 82 opus 3337 d nb info abgerufen am 3 Juli 2022 Ute Haug Peter Gerlach Andreas Beyer Der Kolnische Kunstverein im Nationalsozialismus Struktur und Entwicklung einer Kunstinstitution in der kulturpolitischen Landschaft des Dritten Reichs Aachen 1998 rwth aachen de abgerufen am 7 August 2023 RWTH Aachen University Vor 30 dreissig Jahren Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart 1949 Rekonstruktion e Ausstellung zu Ehren von Dr Toni Feldenkirchen mit e Repr d kompletten Kataloges von 1949 16 Juni 20 Aug 1978 Koln Kunstverein Koln Koln 1978 dnb de abgerufen am 3 Juli 2022 Michael Kohler Kunstverein Auch mal spontane Dinge In Kolner Stadt Anzeiger ksta de abgerufen am 11 November 2018 Michael Kohler Soren Grammel geht nach Basel PERSONALIE Direktor des Kolnischen Kunstvereins scheidet vorzeitig aus Vertrag In Kolner Stadt Anzeiger 28 Februar 2013 Kultur S 24 Der Neue kommt vom Furstenberg BERUFUNG Moritz Wesseler wird Direktor des Kunstvereins In Kolner Stadt Anzeiger 23 Mai 2013 Kultur S 22 Helga Meister Mit Vampirzahnen auf Hohenflug Ein Gesprach mit Moritz Wesseler dem Leiter des Kolnischen Kunstvereins In Kunstforum Band 229 Grenzenlose Skulptur 2014 S 322 323 kunstforum de abgerufen am 3 Juli 2022 Personalie Kunstverein mit neuer Direktorin In Kolner Stadt Anzeiger www ksta de 9 Dezember 2017 abgerufen am 30 Mai 2018 50 936005284167 6 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