Ludwig Spängler 10 Oktober 1865 in Riedau Oberösterreich 27 Oktober 1938 in Wien war ein österreichischer Techniker und
Ludwig Spängler

Ludwig Spängler (* 10. Oktober 1865 in Riedau, Oberösterreich; † 27. Oktober 1938 in Wien) war ein österreichischer Techniker und Eisenbahningenieur. Er prägte die Entwicklung der Wiener Straßenbahn in den Jahren 1903 bis 1930 als Direktor der Gemeinde Wien – städtische Straßenbahnen (WStB) maßgeblich.
Leben
Spängler war der gleichnamige Sohn von Ludwig Spängler, Oberinspektor der k.k. Staatsbahnen. Nach dem Besuch der Realschule in Wien studierte er in den Jahren 1882–1887 Maschinenbau an der Technischen Hochschule und legte 1888 die 2. Staatsprüfung ab. In den Jahren 1888 und 1889 wirkte Spängler als Ingenieur-Assistent bei den k.k. Staatsbahnen und 1889 – 1892 als Konstrukteur für Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien bei Johann von Radinger.
1892 trat Ludwig Spängler in den Dienst der österreichischen Niederlassung von Siemens & Halske, hier war er u. a. für die Elektrifizierung der Budapester Pferdestraßenbahn und der Sarajewoer Pferdestraßenbahn zuständig. 1901 leitete er den ersten Elektrifizierungsversuch der Wiener Dampfstadtbahn und wurde Prokurist der für diese zuständigen Commission für Verkehrsanlagen in Wien.
Ab 1900 kam es unter Bürgermeister Karl Lueger zur Kommunalisierung der städtischen Infrastruktur. Spängler wurde 1902 Leiter der von Siemens & Halske gegründeten und aus der Wiener Tramwaygesellschaft hervorgegangenen Bau- und Betriebsgesellschaft für städtische Straßenbahnen (BBG), welche gemeinsam mit den anderen Straßenbahnunternehmen von der Gemeinde Wien übernommen wurden. Schließlich wurde er am 1. Juli 1903 erster Direktor der Unternehmung Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen. In Folge erwarb er sich besondere Verdienste um die Umwandlung der Straßenbahn von einem privatwirtschaftlichen in ein gemeinwirtschaftliches Unternehmen.
Unter seiner Ägide wurde der Betrieb zu einem leistungsfähigen Straßenbahnbetrieb ausgebaut und zahlreiche Modernisierungen durchgeführt, wie beispielsweise die Einführung des Autobusbetriebes oder die Anschaffung moderner, geschlossener Wagen wie die Type H und die Type K.
Ebenso wurden unter Spängler zahlreiche Sozialleistungen für die Bediensteten geschaffen, wie u. a. eine Verkürzung der Arbeitszeit, Anhebung der Löhne sowie Zulagen, Ausbau der Aufenthalts- und Sanitätsräume und die Schaffung von Gemeinschaftsküchen und der erleichterte Zugang zu Lebensmitteln während des Ersten Weltkriegs. In dieser Zeit wurden auch in zunehmendem Maße Güter mit der Straßenbahn transportiert, für besonders stromsparendes Fahren gab es für die Motorführer Prämien. Ebenso geht die Verbesserung des Gesundheitswesens der Bediensteten durch die Schaffung von Betriebsambulatorien und Erholungsheimen, einem Kurheim in Bad Schallerbach sowie einer Lungenheilanstalt in Strengberg auf seine Initiative zurück.
Obwohl vormals ein Christlichsozialer und Parteigänger Luegers, wurde er aufgrund seiner Verdienste um das Unternehmen auch im Roten Wien der Zwischenkriegszeit im Amt belassen. 1920 bis 1925 wurde die Wiener Stadtbahn von der Gemeinde Wien übernommen und unter seiner Führung elektrifiziert. Die dazu angeschafften Fahrzeuge der Type N wurden ab 1927 durch die weitgehend ähnlich gestalteten Straßenbahnwagen der Type M ergänzt. Zudem wurde die Reklame auf Straßenbahnfahrzeugen als zusätzliche Einnahmequelle eingeführt. Unter seiner Leitung stiegen die Fahrgastzahlen von 171,9 Millionen im Jahr 1904 auf über 600 Millionen im Jahr 1929 an.
Spängler war Inhaber von mehreren Patenten im Bereich des Eisenbahnwesens, Autor zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften sowie langjähriger Funktionär in nationalen und internationalen Fachverbänden, wie beispielsweise 1920 – 1927 Präsident des Internationalen Straßenbahn- und Kleinbahnvereines. Zudem war er Ehrenmitglied des Reichsverbands Deutscher Verkehrsverwaltungen und leitete zuletzt den Österreichischen Verkehrsbund. Ludwig Spängler war Träger von zahlreichen Auszeichnungen, unter anderem des Komturkreuzes des Österreichischen Verdienstordens im Ständestaat.
Im Jahr 1930 suchte Spängler um seine Pensionierung an und lebte fortan bis zu seinem Tode im Jahr 1938 in Wien. Er liegt auf dem Hütteldorfer Friedhof (Grab 2, Gruft 159) begraben.
Literatur
- M. Martischnig: Spängler, Ludwig (II.). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 442 f. (Direktlinks auf S. 442, S. 443).
- Roman Hans Gröger: Straßenbahn, Stellwagen, U-Bahn. Die Kommunalisierung des Verkehrs unter Karl Lueger. Verlag Berger, Horn 2021, ISBN 978-3-85028-956-6
Weblinks
- Ludwig Spängler im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- Ludwig Spängler im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Markus Kaiser: Die Geschichte der Wiener Verkehrsbetriebe von 1903 – 1938. Diplomarbeit, Universität Wien, 2012, S. 21–23 (Kapitel über Ludwig Spängler), doi:10.25365/thesis.24416
Personendaten | |
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NAME | Spängler, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Techniker und Eisenbahningenieur |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1865 |
GEBURTSORT | Riedau, Oberösterreich |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1938 |
STERBEORT | Wien |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Ludwig Spangler 10 Oktober 1865 in Riedau Oberosterreich 27 Oktober 1938 in Wien war ein osterreichischer Techniker und Eisenbahningenieur Er pragte die Entwicklung der Wiener Strassenbahn in den Jahren 1903 bis 1930 als Direktor der Gemeinde Wien stadtische Strassenbahnen WStB massgeblich Ludwig Spangler 1927 LebenSpangler war der gleichnamige Sohn von Ludwig Spangler Oberinspektor der k k Staatsbahnen Nach dem Besuch der Realschule in Wien studierte er in den Jahren 1882 1887 Maschinenbau an der Technischen Hochschule und legte 1888 die 2 Staatsprufung ab In den Jahren 1888 und 1889 wirkte Spangler als Ingenieur Assistent bei den k k Staatsbahnen und 1889 1892 als Konstrukteur fur Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien bei Johann von Radinger 1892 trat Ludwig Spangler in den Dienst der osterreichischen Niederlassung von Siemens amp Halske hier war er u a fur die Elektrifizierung der Budapester Pferdestrassenbahn und der Sarajewoer Pferdestrassenbahn zustandig 1901 leitete er den ersten Elektrifizierungsversuch der Wiener Dampfstadtbahn und wurde Prokurist der fur diese zustandigen Commission fur Verkehrsanlagen in Wien Ab 1900 kam es unter Burgermeister Karl Lueger zur Kommunalisierung der stadtischen Infrastruktur Spangler wurde 1902 Leiter der von Siemens amp Halske gegrundeten und aus der Wiener Tramwaygesellschaft hervorgegangenen Bau und Betriebsgesellschaft fur stadtische Strassenbahnen BBG welche gemeinsam mit den anderen Strassenbahnunternehmen von der Gemeinde Wien ubernommen wurden Schliesslich wurde er am 1 Juli 1903 erster Direktor der Unternehmung Gemeinde Wien Stadtische Strassenbahnen In Folge erwarb er sich besondere Verdienste um die Umwandlung der Strassenbahn von einem privatwirtschaftlichen in ein gemeinwirtschaftliches Unternehmen Unter seiner Agide wurde der Betrieb zu einem leistungsfahigen Strassenbahnbetrieb ausgebaut und zahlreiche Modernisierungen durchgefuhrt wie beispielsweise die Einfuhrung des Autobusbetriebes oder die Anschaffung moderner geschlossener Wagen wie die Type H und die Type K Ebenso wurden unter Spangler zahlreiche Sozialleistungen fur die Bediensteten geschaffen wie u a eine Verkurzung der Arbeitszeit Anhebung der Lohne sowie Zulagen Ausbau der Aufenthalts und Sanitatsraume und die Schaffung von Gemeinschaftskuchen und der erleichterte Zugang zu Lebensmitteln wahrend des Ersten Weltkriegs In dieser Zeit wurden auch in zunehmendem Masse Guter mit der Strassenbahn transportiert fur besonders stromsparendes Fahren gab es fur die Motorfuhrer Pramien Ebenso geht die Verbesserung des Gesundheitswesens der Bediensteten durch die Schaffung von Betriebsambulatorien und Erholungsheimen einem Kurheim in Bad Schallerbach sowie einer Lungenheilanstalt in Strengberg auf seine Initiative zuruck Obwohl vormals ein Christlichsozialer und Parteiganger Luegers wurde er aufgrund seiner Verdienste um das Unternehmen auch im Roten Wien der Zwischenkriegszeit im Amt belassen 1920 bis 1925 wurde die Wiener Stadtbahn von der Gemeinde Wien ubernommen und unter seiner Fuhrung elektrifiziert Die dazu angeschafften Fahrzeuge der Type N wurden ab 1927 durch die weitgehend ahnlich gestalteten Strassenbahnwagen der Type M erganzt Zudem wurde die Reklame auf Strassenbahnfahrzeugen als zusatzliche Einnahmequelle eingefuhrt Unter seiner Leitung stiegen die Fahrgastzahlen von 171 9 Millionen im Jahr 1904 auf uber 600 Millionen im Jahr 1929 an Spangler war Inhaber von mehreren Patenten im Bereich des Eisenbahnwesens Autor zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften sowie langjahriger Funktionar in nationalen und internationalen Fachverbanden wie beispielsweise 1920 1927 Prasident des Internationalen Strassenbahn und Kleinbahnvereines Zudem war er Ehrenmitglied des Reichsverbands Deutscher Verkehrsverwaltungen und leitete zuletzt den Osterreichischen Verkehrsbund Ludwig Spangler war Trager von zahlreichen Auszeichnungen unter anderem des Komturkreuzes des Osterreichischen Verdienstordens im Standestaat Im Jahr 1930 suchte Spangler um seine Pensionierung an und lebte fortan bis zu seinem Tode im Jahr 1938 in Wien Er liegt auf dem Hutteldorfer Friedhof Grab 2 Gruft 159 begraben LiteraturM Martischnig Spangler Ludwig II In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 442 f Direktlinks auf S 442 S 443 Roman Hans Groger Strassenbahn Stellwagen U Bahn Die Kommunalisierung des Verkehrs unter Karl Lueger Verlag Berger Horn 2021 ISBN 978 3 85028 956 6WeblinksLudwig Spangler im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweiseLudwig Spangler im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Markus Kaiser Die Geschichte der Wiener Verkehrsbetriebe von 1903 1938 Diplomarbeit Universitat Wien 2012 S 21 23 Kapitel uber Ludwig Spangler doi 10 25365 thesis 24416Normdaten Person GND 1035349973 lobid GND Explorer OGND AKS VIAF 303088737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spangler LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Techniker und EisenbahningenieurGEBURTSDATUM 10 Oktober 1865GEBURTSORT Riedau OberosterreichSTERBEDATUM 27 Oktober 1938STERBEORT Wien