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Mecklenburger Militär

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Das Mecklenburger Militär waren die Heeresformationen der mecklenburgischen Teilstaaten von den Anfängen der stehenden Heere bis zur Auflösung der alten mecklenburgischen Truppenteile nach Ende des Ersten Weltkrieges. Verglichen mit dem großen südlichen Nachbarn Preußen, aber auch mit Bayern, dem Königreich Hannover oder Sachsen handelte es sich um eine kleine bewaffnete Macht von einigen Regimentern Infanterie, Kavallerie und Artillerie, die in Brigaden (Infanterie- und Kavalleriebrigade) organisiert war. Organisation, Ausrüstung und Ausbildung erreichten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Stand der großen Armeen in Deutschland. Bereiche, wie zum Beispiel das Sanitätswesen, waren sogar vorbildlich organisiert.

Heiliges Römisches Reich

Nach der Reichsmatrikel von 1521 hatte Mecklenburg als Simplum 40 Reiter und 67 Fußsoldaten für den Niedersächsischen Reichskreis als Teil der Reichsarmee zu stellen. Während des mecklenburgischen Erbfolgestreits versuchte der Kaiser 1697 vergeblich gegen den Willen der Kreisstände Einfluss zu nehmen. Nach 1702 spielte der Kreis wegen der inneren Konflikte zwischen den Fürsten keine Rolle und stellte auch keine Kreistruppen mehr.

Wie alle Reichsstände hatte auch Mecklenburg im Zuge des Westfälischen Friedens von 1648 das Recht auf Unterhalt eines stehenden Heeres erhalten. Mecklenburgisches Militär war in den Türkenkriegen im Einsatz. Als Folge des Hamburger Vergleichs wurde am 23. März 1701 von Herzog Adolf Friedrich II. zu Mecklenburg-Strelitz eine Leibgarde zu Fuß errichtet, die auch im Spanischen Erbfolgekrieg kämpfte, ebenso wie die Mecklenburg-Schweriner Infanterie-Regimenter „Schwerin“ und „Buchwald“. 1713 versuchte Herzog Karl Leopold, der Regent von Mecklenburg-Schwerin, zum weiteren Aufbau eines stehenden Heeres durch die Landstände zusätzliche Steuern bewilligen zu lassen. Nach Klagen der mecklenburgischen Landstände vor dem Kaiser gegen Karl Leopolds Rechtsbrüche und autokratische Bestrebungen wurde durch Kaiser Karl VI. 1717 die Reichsexekution gegen den Herzog verhängt. Erst nach dem Tod von Kurfürst Georg Ludwig von Hannover (1727) wurde die Reichsexekution aufgehoben.

1752 eskalierte die Situation neuerlich. In Folge des Todes Adolf Friedrichs III. rückte im Dezember 1752 das Schweriner Militär in Mecklenburg-Strelitz ein. Der Schweriner Herzog Christian Ludwig II. wollte damit seine Machtposition im politischen Ringen mit der Ritterschaft durch Erlangung staatlicher Souveränität für den Strelitzer Landesteil verbessern, was jedoch misslang. Die Krise wurde schließlich auf diplomatischem Wege gelöst, indem der Strelitzer Thronfolger Adolf Friedrich IV. vorzeitig für mündig erklärt wurde. Der Ausgang des Strelitzschen Thronfolgestreits von 1752/53 bewirkte eine nachhaltige Schwächung der Landesherrschaft in beiden mecklenburgischen Teillanden und die weitere Stärkung der Landstände und führten zum Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich 1755. Aus diesen Erfahrungen heraus wurde im selben Jahr die Leibgarde zu Fuß in Strelitz um eine neu formierte Grenadierkompanie verstärkt.

Mit herzoglicher Order vom 3. April 1782 und auf Initiative des Erbprinzen Friedrich Franz I. begann eine Neuordnung der Truppen Mecklenburg-Schwerins. Die neue Struktur sollte sich an den preußischen Militärverbänden orientieren. Neben der Leibgarde zu Pferde formierten sich drei Infanterieregimenter, gegliedert in jeweils fünf Kompanien. In Folge des 1788 abgeschlossenen Subsidientraktates zwischen Herzog Friedrich Franz I. zu Mecklenburg und dem niederländischen Erbstatthalter Prinz Wilhelm von Oranien, dienten die mecklenburgischen Truppen bis Januar 1796 im holländischen Sold.

Napoleonische Zeit

Nach der Besetzung Mecklenburgs durch die napoleonischen Truppen im Jahr 1806 und der Flucht der Herzöge nach Altona wurde das Land einem französischen Gouverneur unterstellt. 1807 kehrten die Herzöge von Mecklenburg-Schwerin zurück und traten wie auch die von -Strelitz 1808 dem Rheinbund bei. Das mecklenburgische Truppenkontingent umfasste etwa 2.300 Mann. Davon kamen aus Mecklenburg-Schwerin 1.900 aus Mecklenburg-Strelitz 400 Mann, wo man die alte, 1701 gegründete Garde zu Pferde aufgelöste, die im selben Jahr aufgestellte Garde zu Fuß und das Distriktshusaren-Korps aber bestehen ließ.

Mecklenburg-Schwerinsche Truppen sollten 1809 den Zug des Schillschen Korps nach Stralsund am Mecklenburger Pass bei Ribnitz verhindern – sie taten nichts dazu. Das Mecklenburg-Strelitzer Bataillon versah zeitweilig Garnisonsdienst in Greifswald hatte bei Richtenberg Vorpostengeplänkel mit dem Schillschen Korps zu bestehen und floh unter Verlust aller Bagage nach Anklam.

Im Feldzug gegen Russland 1812 kämpften die Mecklenburger in der Großen Armee Napoleons. Die Strelitzer stellten ein Bataillon, das in das 127. französische Linien-Infanterieregiment eingegliedert wurde. Mit dem Einmarsch nach Russland wurde das Bataillon in eine Besatzungstruppe und eine Kampfgruppe aufgeteilt. Letztere nahm (eventuell) an der Schlacht bei Walutina Gora teil, wo das französische Regiment von Napoleon mit einem Adler ausgezeichnet wurde, kam bis Moskau und zog sich nach dem Brand unter Zurücklassung von Kranken, Verwundeten und der Bagage zurück. Die Besatzungstruppe befand sich mit Oberst von Bonin, dem Bataillonskommandeur, unter schwierigen Bedingungen in Widsy, wurde angegriffen und zog sich schließlich zurück. Insgesamt registrierte man im Laufe der Jahre (bis 1827) ca. ein Drittel Mecklenburg-Strelitzer Rückkehrer.

Die Mecklenburg-Schweriner gehörten zur 5. Infanteriedivision im 1. Armeekorps Napoleons. Nur 68 (nach anderen Quellen 56) mecklenburg-schwerinsche Soldaten kamen aus dem Feldzug zurück.

Befreiungskriege

Am 25. März 1813 sagte sich der Schwerinsche Herzog Friedrich Franz I. als erster Rheinbundfürst von Napoleon los und trat an die Seite Russlands und Preußens. Am 30. März folgte der Strelitzer Herzog. Neue Truppen wurden aufgestellt. Das Mecklenburg-Strelitzische Husaren-Regiment, die C-Husaren, eine aus Freiwilligen aufgestellte Einheit unter Ernst Friedrich Wilhelm von Warburg, nahm im Rahmen der preußischen Schlesischen Armee unter Blücher an vielen wichtigen Schlachten der Befreiungskriege, darunter an der Schlacht bei Goldberg/Schlesien, an der Schlacht an der Katzbach (ohne hier direkt ins Kampfgeschehen einzugreifen) und an der Völkerschlacht bei Leipzig am 16. Oktober bei Möckern teil. Bei Möckern gelang dem Mecklenburg-Strelitzer Husaren Joachim Christian Timm die Eroberung des Adlers des französischen 1. Marine-Artillerie-Regiments. Die ebenfalls auf freiwilliger Basis rekrutierten Schwerinschen Truppen handelten gemeinsam mit preußischen Einheiten auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz.

Insgesamt stellte Mecklenburg bei einer Gesamtbevölkerung von weniger als 500.000 Einwohnern in den Befreiungskriegen etwa 13.000 Soldaten. Nach Beendigung des Feldzuges 1815 kehrten die Truppen nach Mecklenburg zurück und wurden von der Bevölkerung begeistert empfangen.

Vom Wiener Kongress bis zum Norddeutschen Bund

Der Wiener Kongress brachte für beide Mecklenburger Herzöge die Standeserhöhung zu Großherzögen, einen Anteil an der französischen Kriegsentschädigung und für Strelitz ein neues Territorium an der Saar, das an Preußen verkauft wurde. Beide Mecklenburg wurden Mitglieder des Deutschen Bundes und das Militär Teil des Bundesheeres. Die mecklenburgischen Truppen waren Teil des X. Armeekorps.

Mecklenburgisch-Schweriner Truppen nahmen 1848/49 im Verband der preußischen Armee am Feldzug gegen das revolutionäre Baden teil. Im selben Zeitabschnitt waren Mecklenburg-Strelitzer Truppen zur Küstensicherung in Rostock zu Wachdiensten in Bützow und zum Einsatz gegen Dänemark ausgerückt. 1860 kam man in Neustrelitz nach langem Zögern und Verhandeln der Verpflichtung zur Stellung wenigstens eines so genannten Spezialtruppenteils nach und stellte eine Artilleriebatterie auf. Diese Batterie zählte später zum Holsteinschen Feldartillerie-Regiment Nr. 24, war der in Güstrow stationierten Abteilung zugeordnet und galt dann offiziell, weil sie in Neustrelitz bleiben sollte, als nach Neustrelitz kommandiert.

Teil des mecklenburgischen Militärs waren auch die bis 1918 existierende Großherzogliche Landesgendarmerie und das bereits 1798 gegründete Mecklenburg-Strelitzer Distriktshusaren-Korps.

Im Norddeutschen Bund

Nach dem preußischen Sieg gegen Österreich im Deutschen Krieg 1866, in dem die mecklenburgischen Truppen an der Seite Preußens gekämpft hatten, wurde der Norddeutsche Bund unter Preußens Führung und Ausschluss Österreichs gegründet. Die mecklenburgischen Staaten schlossen 1868 Militärkonventionen mit Preußen. Damit wurde das Mecklenburger Militär Teil der Preußischen Armee

Das Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89, später als Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89. bezeichnet, war das einzige deutsche Regiment, dessen Batailione unterschiedlich uniformiert waren. Das Bataillon aus Neustrelitz bildete darin das II. Bataillon und behielt seine goldenen Litzen und rot-goldenen Schulterklappen, während die Bataillone aus Schwerin silberne Litzen und weiß-rote Schulterklappen trugen.

Im Deutschen Reich

Im Deutsch-Französischen Krieg und im 1871 gegründeten Deutschen Reich bildeten die mecklenburgischen Truppen einen Teil der preußischen Armee und zählten zur 17. Division. Am Anfang des Deutsch-Französischen Krieges war dieser Großverband eine Reservedivision, bevor sie im September 1870 zu der Belagerung von Metz und von Paris entsandt wurde. Danach nahm sie am Loire-Feldzug teil und kämpfte in den Schlachten von Loigny-Poupry, der zweiten Orléansschlacht, Beaugency-Cravant und Le Mans.

Die Division war während des Ersten Weltkrieges ausschließlich an der Westfront eingesetzt. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war sie am Vormarsch über Luxemburg, Belgien nach Frankreich beteiligt und kämpfte in der Schlacht von St. Quentin und an der Marne. Eine ihrer Brigaden war an der Einnahme von Lüttich beteiligt. 1916 kämpfte sie in der Schlacht an der Somme und 1917 in der Dritten Flandernschlacht. Die Division nahm an der Frühjahrsoffensive 1918 teil sowie an den Rückzugsgefechten der Hunderttageoffensive. Die 17. Division bestand bis zu ihrer Auflösung im September 1919.

Es bestanden folgende Truppenteile:

Infanterie

Die mecklenburgischen Infanterietruppenteile bildeten die 34. Großherzoglich Mecklenburgische Brigade.

  • Großherzoglich Mecklenburgisches (Garde)Grenadier-Regiment Nr. 89 mit Garnisonen in Schwerin und Neustrelitz. Dieses Regiment war als Garderegiment auch für den besonderen Dienst bei den Landesherren bestimmt. Einheiten dieses Regiments stellten die Schlossgarden in Schwerin und Neustrelitz. Die Offiziere und Soldaten des Regiments trugen als einziger Truppenteil des Deutschen Heeres zur Parade Bärenfellmützen, allerdings nur die beiden Bataillone in Schwerin.
  • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90" mit Garnisonen in Rostock und Wismar.

Außer diesen beiden Regimentern bestand noch das Großherzoglich Mecklenburgische Jägerbataillon Nr. 14 mit Garnison in Colmar im Elsass.

Kavallerie

Die mecklenburgischen Kavallerietruppenteile bildeten die 17. Großherzoglich Mecklenburgische Kavalleriebrigade des Deutschen Heeres.

  • 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 17 mit Garnison in Ludwigslust.
  • 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 mit Garnison in Parchim.

Artillerie

Die Artillerietruppenteile bildeten die 17. Feldartillerie-Brigade des Deutschen Heeres.

  • Großherzoglich Mecklenburgisches Feldartillerie-Regiment Nr. 60 mit Garnison in Schwerin.
  • Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24 mit einer Abteilung in Güstrow und einer Batterie in Neustrelitz.

Festungen und Garnisonen

In Mecklenburg bestand von 1559 bis 1894 die Festung Dömitz bei der gleichnamigen Stadt.

Garnisonen der mecklenburgischen Verbände des Deutschen Heeres bestanden in Schwerin, Neustrelitz, Rostock, Wismar, Ludwigslust, Parchim und Güstrow. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 lag das Kommando der Einheiten bis zu ihrer Demobilisierung und endgültigen Auflösung 1919 in Schwerin.

Quellen und Literatur

  • Georg Tessin: Mecklenburgisches Militär in Türken- und Franzosenkriegen. 1648 - 1718. Köln, Graz, Böhlau, 1966. 1966 (Mitteldeutsche Forschungen Bd. 42)
  • Otto Vitense: Die Geschichte von Mecklenburg. Gotha 1920
  • Erna Keubke; Klaus-Ulrich Keubke: Das Mecklenburger Militär und seine Uniformen im Biedermeier. Hinstorff, Rostock 1991
  • Wolf Karge; Hartmut Schmied; Ernst Münch: Die Geschichte Mecklenburgs. Hinstorff, Rostock 1993
  • Jürgen Borchert: Mecklenburgs Großherzöge. Demmler-Verlag, Schwerin 1992
  • Klaus-Ulrich Keubke: Kleine Militärgeschichte Mecklenburgs. Stock & Stein, Schwerin 1995
  • Jean Bellmann: Skizzen zur Mecklenburg-Strelitzer Militärgeschichte 1701 bis 2018. Neustrelitz 2019

Einzelnachweise

  1. Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Regime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts: Die Stammlisten. Biblio Verlag, 1986, ISBN 978-3-7648-1488-5 (google.com [abgerufen am 30. Januar 2022]). 
  2. Paul von Abel: Stammliste der Königlich Preußischen Armee. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1905, S. 131.
  3. Klaus-Ulrich Keubke, Ralf Mumm: Mecklenburgische Militärgeschichte 1701–1918. Schriftenreihe zur Geschichte Mecklenburgs (Hrsg.) APH, Schwerin 2000, S. 16 f.
  4. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag, Rostock 2007, S. 33.
Stehende Heere im Heiligen Römischen Reich (Frühe Neuzeit)

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Siehe auch: Stehendes Heer und Heiliges Römisches Reich#Frühe Neuzeit

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:08

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Das Mecklenburger Militar waren die Heeresformationen der mecklenburgischen Teilstaaten von den Anfangen der stehenden Heere bis zur Auflosung der alten mecklenburgischen Truppenteile nach Ende des Ersten Weltkrieges Verglichen mit dem grossen sudlichen Nachbarn Preussen aber auch mit Bayern dem Konigreich Hannover oder Sachsen handelte es sich um eine kleine bewaffnete Macht von einigen Regimentern Infanterie Kavallerie und Artillerie die in Brigaden Infanterie und Kavalleriebrigade organisiert war Organisation Ausrustung und Ausbildung erreichten in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts den Stand der grossen Armeen in Deutschland Bereiche wie zum Beispiel das Sanitatswesen waren sogar vorbildlich organisiert Heiliges Romisches ReichNach der Reichsmatrikel von 1521 hatte Mecklenburg als Simplum 40 Reiter und 67 Fusssoldaten fur den Niedersachsischen Reichskreis als Teil der Reichsarmee zu stellen Wahrend des mecklenburgischen Erbfolgestreits versuchte der Kaiser 1697 vergeblich gegen den Willen der Kreisstande Einfluss zu nehmen Nach 1702 spielte der Kreis wegen der inneren Konflikte zwischen den Fursten keine Rolle und stellte auch keine Kreistruppen mehr 1701 1901 Jubilaum der Errichtung des M Strelitzer Bataillons Wie alle Reichsstande hatte auch Mecklenburg im Zuge des Westfalischen Friedens von 1648 das Recht auf Unterhalt eines stehenden Heeres erhalten Mecklenburgisches Militar war in den Turkenkriegen im Einsatz Als Folge des Hamburger Vergleichs wurde am 23 Marz 1701 von Herzog Adolf Friedrich II zu Mecklenburg Strelitz eine Leibgarde zu Fuss errichtet die auch im Spanischen Erbfolgekrieg kampfte ebenso wie die Mecklenburg Schweriner Infanterie Regimenter Schwerin und Buchwald 1713 versuchte Herzog Karl Leopold der Regent von Mecklenburg Schwerin zum weiteren Aufbau eines stehenden Heeres durch die Landstande zusatzliche Steuern bewilligen zu lassen Nach Klagen der mecklenburgischen Landstande vor dem Kaiser gegen Karl Leopolds Rechtsbruche und 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Erfahrungen heraus wurde im selben Jahr die Leibgarde zu Fuss in Strelitz um eine neu formierte Grenadierkompanie verstarkt Grenadier des M Schweriner Subsidienkorps von 1788 Mit herzoglicher Order vom 3 April 1782 und auf Initiative des Erbprinzen Friedrich Franz I begann eine Neuordnung der Truppen Mecklenburg Schwerins Die neue Struktur sollte sich an den preussischen Militarverbanden orientieren Neben der Leibgarde zu Pferde formierten sich drei Infanterieregimenter gegliedert in jeweils funf Kompanien In Folge des 1788 abgeschlossenen Subsidientraktates zwischen Herzog Friedrich Franz I zu Mecklenburg und dem niederlandischen Erbstatthalter Prinz Wilhelm von Oranien dienten die mecklenburgischen Truppen bis Januar 1796 im hollandischen Sold Napoleonische ZeitNach der Besetzung Mecklenburgs durch die napoleonischen Truppen im Jahr 1806 und der Flucht der Herzoge nach Altona wurde das Land einem franzosischen Gouverneur unterstellt 1807 kehrten die Herzoge von Mecklenburg Schwerin zuruck und traten wie auch die von Strelitz 1808 dem Rheinbund bei Das mecklenburgische Truppenkontingent umfasste etwa 2 300 Mann Davon kamen aus Mecklenburg Schwerin 1 900 aus Mecklenburg Strelitz 400 Mann wo man die alte 1701 gegrundete Garde zu Pferde aufgeloste die im selben Jahr aufgestellte Garde zu Fuss und das Distriktshusaren Korps aber bestehen liess Mecklenburg Schwerinsche Truppen sollten 1809 den Zug des Schillschen Korps nach Stralsund am Mecklenburger Pass bei Ribnitz verhindern sie taten nichts dazu Das Mecklenburg Strelitzer Bataillon versah zeitweilig Garnisonsdienst in Greifswald hatte bei Richtenberg Vorpostengeplankel mit dem Schillschen Korps zu bestehen und floh unter Verlust aller Bagage nach Anklam Rheinbund kontingent Mecklenburg Schwerin 1812 Grenadier Garde Bataillon Im Feldzug gegen Russland 1812 kampften die Mecklenburger in der Grossen Armee Napoleons Die Strelitzer stellten ein Bataillon das in das 127 franzosische Linien Infanterieregiment 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Preussens Am 30 Marz folgte der Strelitzer Herzog Neue Truppen wurden aufgestellt Das Mecklenburg Strelitzische Husaren Regiment die C Husaren eine aus Freiwilligen aufgestellte Einheit unter Ernst Friedrich Wilhelm von Warburg nahm im Rahmen der preussischen Schlesischen Armee unter Blucher an vielen wichtigen Schlachten der Befreiungskriege darunter an der Schlacht bei Goldberg Schlesien an der Schlacht an der Katzbach ohne hier direkt ins Kampfgeschehen einzugreifen und an der Volkerschlacht bei Leipzig am 16 Oktober bei Mockern teil Bei Mockern gelang dem Mecklenburg Strelitzer Husaren Joachim Christian Timm die Eroberung des Adlers des franzosischen 1 Marine Artillerie Regiments Die ebenfalls auf freiwilliger Basis rekrutierten Schwerinschen Truppen handelten gemeinsam mit preussischen Einheiten auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz Insgesamt stellte Mecklenburg bei einer Gesamtbevolkerung von weniger als 500 000 Einwohnern in den Befreiungskriegen etwa 13 000 Soldaten Nach Beendigung des Feldzuges 1815 kehrten die Truppen nach Mecklenburg zuruck und wurden von der Bevolkerung begeistert empfangen Vom Wiener Kongress bis zum Norddeutschen BundDer Wiener Kongress brachte fur beide Mecklenburger Herzoge die Standeserhohung zu Grossherzogen einen Anteil an der franzosischen Kriegsentschadigung und fur Strelitz ein neues Territorium an der Saar das an Preussen verkauft wurde Beide Mecklenburg wurden Mitglieder des Deutschen Bundes und das Militar Teil des Bundesheeres Die mecklenburgischen Truppen waren Teil des X Armeekorps Mecklenburgisch Schweriner Truppen nahmen 1848 49 im Verband der preussischen Armee am Feldzug gegen das revolutionare Baden teil Im selben Zeitabschnitt waren Mecklenburg Strelitzer Truppen zur Kustensicherung in Rostock zu Wachdiensten in Butzow und zum Einsatz gegen Danemark ausgeruckt 1860 kam man in Neustrelitz nach langem Zogern und Verhandeln der Verpflichtung zur Stellung wenigstens eines so genannten Spezialtruppenteils nach und 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Mecklenburgisches Grenadier Regiment Nr 89 bezeichnet war das einzige deutsche Regiment dessen Batailione unterschiedlich uniformiert waren Das Bataillon aus Neustrelitz bildete darin das II Bataillon und behielt seine goldenen Litzen und rot goldenen Schulterklappen wahrend die Bataillone aus Schwerin silberne Litzen und weiss rote Schulterklappen trugen Im Deutschen ReichIm Deutsch Franzosischen Krieg und im 1871 gegrundeten Deutschen Reich bildeten die mecklenburgischen Truppen einen Teil der preussischen Armee und zahlten zur 17 Division Am Anfang des Deutsch Franzosischen Krieges war dieser Grossverband eine Reservedivision bevor sie im September 1870 zu der Belagerung von Metz und von Paris entsandt wurde Danach nahm sie am Loire Feldzug teil und kampfte in den Schlachten von Loigny Poupry der zweiten Orleansschlacht Beaugency Cravant und Le Mans Die Division war wahrend des Ersten Weltkrieges ausschliesslich an der Westfront eingesetzt Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war sie am Vormarsch uber Luxemburg Belgien nach Frankreich beteiligt und kampfte in der Schlacht von St Quentin und an der Marne Eine ihrer Brigaden war an der Einnahme von Luttich beteiligt 1916 kampfte sie in der Schlacht an der Somme und 1917 in der Dritten Flandernschlacht Die Division nahm an der Fruhjahrsoffensive 1918 teil sowie an den Ruckzugsgefechten der Hunderttageoffensive Die 17 Division bestand bis zu ihrer Auflosung im September 1919 Es bestanden folgende Truppenteile Infanterie Die mecklenburgischen Infanterietruppenteile bildeten die 34 Grossherzoglich Mecklenburgische Brigade Grossherzoglich Mecklenburgisches Garde Grenadier Regiment Nr 89 mit Garnisonen in Schwerin und Neustrelitz Dieses Regiment war als Garderegiment auch fur den besonderen Dienst bei den Landesherren bestimmt Einheiten dieses Regiments stellten die Schlossgarden in Schwerin und Neustrelitz Die Offiziere und Soldaten des Regiments trugen als einziger Truppenteil des Deutschen Heeres zur Parade Barenfellmutzen allerdings nur die beiden Bataillone in Schwerin Grossherzoglich Mecklenburgisches Fusilier Regiment Kaiser Wilhelm Nr 90 mit Garnisonen in Rostock und Wismar Ausser diesen beiden Regimentern bestand noch das Grossherzoglich Mecklenburgische Jagerbataillon Nr 14 mit Garnison in Colmar im Elsass Kavallerie Die mecklenburgischen Kavallerietruppenteile bildeten die 17 Grossherzoglich Mecklenburgische Kavalleriebrigade des Deutschen Heeres 1 Grossherzoglich Mecklenburgisches Dragoner Regiment Nr 17 mit Garnison in Ludwigslust 2 Grossherzoglich Mecklenburgisches Dragoner Regiment Nr 18 mit Garnison in Parchim Artillerie Die Artillerietruppenteile bildeten die 17 Feldartillerie Brigade des Deutschen Heeres Grossherzoglich Mecklenburgisches Feldartillerie Regiment Nr 60 mit Garnison in Schwerin Holsteinisches Feldartillerie Regiment Nr 24 mit einer Abteilung in Gustrow und einer Batterie in Neustrelitz Festungen und GarnisonenIn Mecklenburg bestand von 1559 bis 1894 die Festung Domitz bei der gleichnamigen Stadt Garnisonen der mecklenburgischen Verbande des Deutschen Heeres bestanden in Schwerin Neustrelitz Rostock Wismar Ludwigslust Parchim und Gustrow Nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1871 lag das Kommando der Einheiten bis zu ihrer Demobilisierung und endgultigen Auflosung 1919 in Schwerin Quellen und LiteraturGeorg Tessin Mecklenburgisches Militar in Turken und Franzosenkriegen 1648 1718 Koln Graz Bohlau 1966 1966 Mitteldeutsche Forschungen Bd 42 Otto Vitense Die Geschichte von Mecklenburg Gotha 1920 Erna Keubke Klaus Ulrich Keubke Das Mecklenburger Militar und seine Uniformen im Biedermeier Hinstorff Rostock 1991 Wolf Karge Hartmut Schmied Ernst Munch Die Geschichte Mecklenburgs Hinstorff Rostock 1993 Jurgen Borchert Mecklenburgs Grossherzoge Demmler Verlag Schwerin 1992 Klaus Ulrich Keubke Kleine Militargeschichte Mecklenburgs Stock amp Stein Schwerin 1995 Jean Bellmann Skizzen zur Mecklenburg Strelitzer Militargeschichte 1701 bis 2018 Neustrelitz 2019EinzelnachweiseGeorg Tessin Die Regimenter der europaischen Staaten im Ancien Regime des XVI bis XVIII Jahrhunderts Die Stammlisten Biblio Verlag 1986 ISBN 978 3 7648 1488 5 google com abgerufen am 30 Januar 2022 Paul von Abel Stammliste der Koniglich Preussischen Armee E S Mittler amp Sohn Berlin 1905 S 131 Klaus Ulrich Keubke Ralf Mumm Mecklenburgische Militargeschichte 1701 1918 Schriftenreihe zur Geschichte Mecklenburgs Hrsg APH Schwerin 2000 S 16 f Claus Dieter Hoppe Cornelia Nenz Detlef Weiss Franzosenzeit in Mecklenburg Hinstorff Verlag Rostock 2007 S 33 Stehende Heere im Heiligen Romischen Reich Fruhe Neuzeit Badische Armee Bayerische Armee Braunschweigische Armee Erzstiftisch salzburgische Armee Hessen darmstadtische Armee Hessen kasselsche Armee Kaiserliche Armee Kurhannoversche Armee Kurmainzische Armee Kurkolnische Armee Kurpfalzische Armee Kurtrierische Armee Mecklenburger Militar Munstersche Armee Preussische Armee Sachsische Armee Truppen des Schwabischen 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