Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Die Nördlichen Kalkalpen abgekürzt NKA sind ein geologischer Abschnitt der Ostalpen Sie erstrecken sich über 500 Kilomet

Nördliche Kalkalpen

  • Startseite
  • Nördliche Kalkalpen
Nördliche Kalkalpen
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Die Nördlichen Kalkalpen, abgekürzt NKA, sind ein geologischer Abschnitt der Ostalpen. Sie erstrecken sich über 500 Kilometer vom Alpenrheintal bis Wien und sind zwischen 20 und 50 Kilometer breit. Ihr Entstehungsgebiet befand sich am südöstlichen passiven Kontinentalrand Eurasiens, in dem vom Perm bis zur Oberkreide eine mehrere Kilometer mächtige Abfolge von überwiegend marinen Sedimentgesteinen zur Ablagerung kam. Ab dem Oberjura begann sich die Sedimenthaut von ihrer aus metamorphen, ostalpinen (austroalpinen) Gesteinen bestehenden Unterlage abzulösen und glitt zu Beginn der Oberkreide auf jüngere Sedimente des eurasischen Südrandes. Syntektonische Sedimentation und Deckenüberschiebungen hielten bis ins Paläogen an. Zwischen ihr und den Zentralalpen liegt die Grauwackenzone.

Nördliche Kalkalpen

Nördlichen Kalkalpen und Grauwackenzone hier hellblau markiert (Ostalpines Mesozoikum)

Höchster Gipfel Parseierspitze (3036 m)
Lage Österreich, Deutschland (Bayern)
Teil der Ostalpen
Einteilung nach geologisch-naturräumlich
Koordinaten, (CH) 47° 10′ N, 10° 29′ O (830380 / 229295)47.17444410.4783333036Koordinaten: 47° 10′ N, 10° 29′ O; CH1903: 830380 / 229295
Typ Kettengebirge, Falten- und Überschiebungsgürtel
Gestein Kalke (vorwiegend), Dolomite und Mergel
Alter des Gesteins Oberperm bis rezent

Der höchste Gipfel der Nördlichen Kalkalpen ist die Parseierspitze, 3036 m ü. A., in den Lechtaler Alpen.

Begriffsklärung

Die Nördlichen Kalkalpen,Englisch Northern Calcareous Alps oder abgekürzt NCA, sind ein geologischer Begriff und damit vom orographisch geprägten Begriff der Nördlichen Ostalpen oder Nordalpen zu unterscheiden. Sie machen nur einen Teil der Nordalpen aus, andererseits gehört mit dem Rätikon auch eine ganze Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen geologisch zu den Nördlichen Kalkalpen.

Nördlich der Kalkalpen liegen die Flyschberge der Flyschzone, die überwiegend ans Alpenvorland grenzen, aber zwischen Vorarlberg und Salzburg im bayrischen Raum streckenweise fehlen. Südlich der Nördlichen Kalkalpen liegt die Grauwackenzone, die nur im Raum Tirol/Salzburg und der Nordsteiermark als Schieferalpen gebirgsbildend ist. Damit nehmen die Nördlichen Kalkalpen meist den Gutteil der Nordalpen ein. Die Grauwackenzone wird aber in der wissenschaftlichen Literatur als deren Basis (Grundgebirge) ebenso zur oberostalpinen Decke wie die Nördlichen Kalkalpen gerechnet.

Die Kalke der Kalkalpen – der Nördlichen wie auch der Südlichen – sind rund 250–150 Millionen Jahre alte Ablagerungen des Tethys-Meeres. Ältere und jüngere Kalkvorkommen gibt es außerhalb der Kalkalpen, beispielsweise am Schöckl bei Graz, oder am Triebenstein, die in einem Vorläufermeer der Tethys vor schon 400–250 Millionen Jahren gebildet wurden, oder im Leithagebirge, wo sie in einem ganz späten Restmeer der Thetys vor erst etwa 15 Millionen Jahren abgelagert wurden. Derartige Kalke gehören nicht zu den Nördlichen Kalkalpen. Daneben gibt es Kalkgestein-Decken des Ostalpins, die heute tektonisch tiefer (Unterostalpin) und südlich der Nördlichen Kalkalpen (Oberostalpin) liegen. Beispiele finden sich in den Radstädter Tauern am Ostrand des Tauernfensters der zentralalpinen Niederen Tauern oder im Semmeringgebiet.

Weiters wurden im zentralalpinen Raum nach Einsetzen der Alpenauffaltung spät-kalkalpine Sedimente (Gosau-Gruppe) abgelagert wie an der Kainach bei Köflach am Rand des Grazer Beckens oder im Krappfeld im Klagenfurter Becken.

Geographie

Abgrenzung

Die Nördlichen Kalkalpen erstrecken sich vom Alpenrheintal in einer Breite von 25 bis 45 km durch Vorarlberg, Tirol, die bayerischen Bezirke Schwaben und Oberbayern, durch Salzburg, die nördliche Steiermark, Ober- und Niederösterreich bis nach Wien, wo sie nach Abschneiden durch ostfallende Abschiebungen des miozänen Wiener Beckens ihre Fortsetzung in die Karpaten finden. Ihr Westrand ist von der Erosion herausgearbeitet – mit einigen vorgelagerten Auslegern, deren westlichste die in der Zentralschweiz darstellen.

Im Süden werden die Nördlichen Kalkalpen meist von einer markanten Längsfurche begleitet. Der Rätikon ganz im Westen ist ohne eine entsprechende Abgrenzung nach Süden. Im Westen folgt zunächst die Arlberglinie, nach Osten anschließend dann von Landeck über Innsbruck bis Wörgl das Inntal. Weiter ostwärts verläuft die Furche weniger markant über St. Johann in Tirol und Dienten nach Bischofshofen, folgt dann wieder sehr markant dem oberen Ennstal bis etwa zur Pyhrn Autobahn. Die tiefgreifende geologische Störung des (SEMP) bedient sich weiter ostwärts der Talfurche des Salzatals, wo sie in die Nördlichen Kalkalpen hineinragt. Der Kalkalpen-Südrand verläuft hingegen entlang des Palten-Liesing-Talzugs und schließlich gegen Südosten nördlich der Mur-Mürz-Furche. Die Südgrenze der nördlichen Kalkalpen verläuft dabei streckenweise zwischen den jeweiligen Talfurchen innerhalb der Berggruppen, teilweise jedoch intensiv mit der Grauwackenzone verzahnt und verschachtelt, und hat sodann bis Wien keine eindeutige orographische Abgrenzung mehr.

Die Nordgrenze folgt – weitestgehend ohne jegliche orographische Signifikanz – in 10–50 Kilometer Entfernung dem Alpennordrand. Eine Sonderstellung nehmen einige Stöcke wie beispielsweise der Untersberg bei Salzburg ein, wo die Kalkalpen weitgehend unvermittelt in das Alpenvorland abbrechen. Dadurch haben viele orographische Gruppen, die in die Nördlichen Kalkalpen gestellt werden, auch Anteile an Flysch- und Grauwackenzone, die verbreitet jeweils nur Vorberge bilden. Eine Ausnahme stellt der Wienerwald dar, der in Kalk- und Flyschwienerwald gegliedert wird. Das Bregenzerwaldgebirge, die Kitzbüheler Alpen, die Salzburger Schieferalpen, die Eisenerzer Alpen und die Mürztaler Alpen liegen weitgehend gänzlich außerhalb der Nördlichen Kalkalpen. Umgekehrt werden etliche Kalkstöcke einer Zentralalpen- oder Schieferalpen-Gruppe zugerechnet, etwa die im Verwall, oder die der Eisenerzer Alpen.

Lokal kann die Abgrenzung aber markant sein, etwa im Mühlbachtal am Hochkönig zur Grauwacke, oder im Gschliefgraben am Traunstein zum Flysch.

Gliederung

In Süd-Nord-Richtung werden die Kalkalpen in die Kalkhochalpen im Süden und die Kalkvoralpen im Norden gegliedert. Erste sind ein mächtiges Hochgebirge bis knapp über 3000 m, zweites vorgelagerte Gruppen, die schon Mittelgebirgscharakter haben, aber auch durchaus prägnante Kalkgipfel aufweisen.

In West-Ost-Richtung folgt die Grob-Gliederung wie bei den ganzen Nordalpen entlang der Durchbruchstäler (in erster Linie von Inn, Salzach und Enns, die jeweils nach ihrem Lauf in der Längstalfurche nordwärts knicken) in Nordtiroler Kalkalpen, , und Steirisch-Niederösterreichische Kalkalpen. Hierbei unberücksichtigt bleibt die westlichste Gruppe des Rätikons, der südlich der Arlberglinie liegt.

Die weitere Gliederung erfolgt in charakteristische Ketten (insbesondere im Westen) und solitäre Stöcke (zunehmend gegen Osten). Diese entspricht den orographisch orientierten Systemen, wie der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE), der Vereinheitlichten orographischen Einteilung (IVOEA/SUOISA), oder der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel – mit der Einschränkung, dass die dort angegebenen Gruppen auch die Grauwacken-, Flysch-, Helvetikum- und Molasse-Anteile subsumieren, und einige Kalkberge anderorts zugeordnet werden.

Zu den bekanntesten weitgehend gänzlich kalkigen Gruppen der Kalkhochalpen gehören Rätikon, Lechquellengebirge, Lechtaler Alpen, Wettersteingebirge und Mieminger Kette, Karwendel, Kaisergebirge, Loferer und Leoganger Steinberge, Berchtesgadener Alpen, Tennengebirge, Dachsteingebirge, Totes Gebirge, Gesäuseberge, Hochschwabgruppe, Mürzsteger Alpen und Rax-Schneeberg-Gruppe.

Geomorphologie

Gletscher

In den Nördlichen Kalkalpen sind nur noch sehr kleine und kleinste Gletscher vorhanden.

Der größte Teil der Nördlichen Kalkalpen ist gletscherfrei. Die noch verbliebenen Gletscher der Nördlichen Kalkalpen weisen im Vergleich zu den Gletschern der zentralen Ostalpen oder gar der Westalpen nur eine geringe Dimension auf. In den südlichen Kalkalpen der Ostalpen sind aber wieder größere Gletscher anzutreffen.

Die Gletscher der Nördlichen Kalkalpen sind – wie viele andere Gletscher der Alpen und weltweit – seit 1850 in einem Schrumpfungsprozess begriffen. Ob auch die jährliche Schneebedeckung der Berge von der klimatischen Erwärmung betroffen ist, lässt sich nicht eindeutig ermitteln. Bisher ist noch nicht festzustellen, dass die Hochregionen auch früher im Jahr schneefrei werden.

Nur noch wenige Gletscher, die diesen Namen tragen, weisen in den Nördlichen Kalkalpen die für Gletscher typischen Eigenschaften auf, wie Gletscherspalten, Randkluft und Fließen des Eises. Selbst bei einem Anhalten der gegenwärtigen Klimatendenz werden die meisten Gletscher der Nördlichen Kalkalpen wohl spätestens in 50 bis 100 Jahren verschwunden sein.

Gletscher werden im bajuwarischen Sprachbereich – in Bayern und in Tirol – als „Ferner“ bezeichnet. In anderen Gebieten der Nördlichen Kalkalpen wird der hochdeutsche Begriff verwendet.

Die mit Abstand größten Gletscher der Nördlichen Kalkalpen befinden sich in der Dachstein-Gruppe. Der Hallstätter Gletscher ist der größte Gletscher des Dachsteins. Diese Untergruppe beherbergt noch zwei weitere größere Gletscher, den Großen Gosau- und den Schladminger Gletscher. Die anderen Gletscher des Dachsteingebirges sind heute kaum mehr als Eisfelder, wie der Edelgrießgletscher, der Südliche und Nördliche Torsteingletscher, der Kleine Gosaugletscher und der Schneelochgletscher.

Der Schneeferner im Wettersteingebirge ist der größte Gletscher Deutschlands. Vor Jahren noch wurde hier Sommerskilauf betrieben. Dieser Gletscher ist inzwischen soweit geschrumpft, dass er sich längst in zwei Teile gespalten hat, den Nördlichen und Südlichen Schneeferner. Das Wettersteingebirge beherbergt mit dem Höllentalferner den am besten ausgebildeten deutschen Gletscher mit einer Vielzahl von Spalten, Randkluft und Gletscherzunge. Über diesen führt der berühmte Höllentalanstieg auf die Zugspitze.

In den Berchtesgadener Alpen wird die Nordabdachung des Hochkönigs von der Übergossenen Alm überzogen – ein Plateaugletscher, der aber neuerdings zunehmend Auflösungserscheinungen zeigt. Das ebenfalls stark in seiner Existenz bedrohte Blaueis am Hochkalter gilt als nördlichster Gletscher der Alpen. Auch der Watzmanngletscher wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als Gletscher angesehen. Am Fuß der Watzmann-Ostwand befindet sich der Lawinenkegel der Eiskapelle, dessen unteres Ende auf 930 m Seehöhe liegt und bei dem es sich damit um das niedrigste ganzjährig vorhandene Eisfeld der Alpen handeln dürfte.

In den Allgäuer Alpen wird die Südflanke der Mädelegabel vom Schwarzmilzferner eingenommen, der durch die starke Abschmelzung der letzten Jahrzehnte seinen Gletschercharakter zunehmend eingebüßt hat. Der berühmte Heilbronner Weg führt direkt über das jetzige „Gletscherchen“.

In den Lechtaler Alpen befindet sich noch ein richtiger, spaltenreicher Gletscher mit sichtbarer Eisbewegung: der eindrucksvolle unterhalb der Vorderseespitze. Des Weiteren existieren noch weitere kleinere Gletscher: Der unterhalb der Feuerspitze, der und der bei der Parseierspitze, der am und der in der Nordflanke der .

Im Karwendelgebirge liegt in der Nordflanke der Eiskarlspitze ein spaltenreicher, kleiner Gletscher – die so genannte Eiskarln.

In der Mieminger Kette existiert an der Südseite der der kleine Schneeferner mit einigen Spalten.

Im Lechquellengebirge schließlich erscheint am Nordhang der Roten Wand ein kleiner Gletscher mit deutlichen Spalten, der diesen Berg von Norden her gesehen unverwechselbar macht. Des Weiteren erstreckt sich an der Braunarlspitze der .

Geologie

Allgemeines

Die Nördlichen Kalkalpen gehören zu den Ostalpen, genauer zum Oberostalpin, und bestehen überwiegend aus mächtigen Sedimentgesteinen wie v. a. Dolomit, Kalkstein und Mergel. Der etwa 500 km lange Gebirgszug ist Ergebnis einer gewaltigen Überschiebung von Meeressedimenten aus südlicher Richtung. Die Sedimentgesteine wurden auf älteren Gesteinen der Grauwackenzone abgelagert, die geologisch aber eine eigene Einheit darstellt. Sie tritt vor allem am Südrand der Nördlichen Kalkalpen auf. Nördlich der Nördlichen Kalkalpen liegen die Flyschzone, das Helvetikum und die subalpine Molasse.

Die kalkalpinen Decken wurden während der Gebirgsbildung der Alpen im Zeitraum Cenomanium bis Oligozän von Süden her weit über den Rand des europäischen Kontinents überschoben. Die Grauwackengesteine an der Basis der Nördlichen Kalkalpen stellen die Überreste eines variszischen Gebirges dar, das am Ende des Paläozoikums von der Erosion völlig eingeebnet und dann vom Meer überflutet worden war.

Die räumlich nur unbedeutenden Gosau-Sedimente kamen in der Oberkreide (ab dem Turonium) und dem tieferen Paläogen auf einem schon nach Norden vorwandernden Deckenstapel zu liegen. Sie sind daher synorogen und für die Datierung der orogenen Bewegungsabläufe von großer Bedeutung.

Stratigraphie

Wesentliche Bestandteile der Nördlichen Kalkalpen sind Gesteine des Permomesozoikums, zu denen die Trias die größten Kalk- und Dolomitmassen beisteuert. Die älteren Sedimente der Kalkalpen (Oberperm bis zum tieferen Jura) sind Abfolgen eines typischen passiven Kontinentalrandes. Bekannte und mächtige Formationen sowie stratigrafisch und topografisch markant für die Trias sind unter anderem der Wettersteinkalk, der Hauptdolomit und der Dachsteinkalk. Diese Kalk- und Dolomitfolgen bauen die Mehrzahl der höchsten Gipfel auf (so etwa Zugspitze, Watzmann, Hochkönig, Hoher Dachstein, Hochschwab). Andere Gesteine wie Mergel, Sandstein und Schieferton treten weniger deutlich hervor, die Gesteine der Werfen-Formation (Oberperm bis Untertrias) erreichen jedoch stellenweise größere Verbreitung. Die Werfener Schichten bilden die Grenze der Kalksedimente zur Grauwacke, sie sind die „Gleitschicht“, über die die nördlichen Kalkalpen nordwärts geschoben wurden, und werden entsprechend entweder zu den Kalk- oder zu den Schieferalpen gezählt.

Gesteine des Jura-Zeitalters sind unter anderen die Allgäu-Formation (auch Fleckenmergel genannt) sowie die Oberalmer Schichten bzw. Aptychenschichten. Die meisten Schichtglieder des Juras sind eher geringmächtig (vor allem im Unter- und Mitteljura). Kieselige, radiolaritische Gesteine (Ruhpolding-Formation) wurden in Tiefseerinnen abgelagert, wie sie aus Subduktionszonen bekannt sind, und belegen damit das Schließen des Neotethys-Ozeans im Jura.

Die Gosau-Gesteine der Oberkreide und des Paläogens bestehen aus Konglomeraten, Sandsteinen, Mergeln und Kalksteinen. Ihre Sedimentation erfolgte in zwischenzeitlichen Senkungströgen, die sich vor den aus Süden heranrückenden Falten und Deckenstirnen gebildet hatten.

Sedimentärer Inhalt

Die Nördlichen Kalkalpen zeichnen sich vereinfacht durch folgende Schichtenfolge aus (vom Hangenden zum Liegenden):

  • Gosau-Gruppe – Turonium bis Bartonium (Obereozän)
  • Branderfleck-Formation – Cenomanium bis Coniacium
  • – Albium bis Cenomanium
  • bzw. im Südwesten – Aptium bis Albium
  • Schrambach-Formation bzw. – Berriasium bis Aptium
  • Ammergau-Formation bzw. Oberalmer Schichten und sowie Plassen-Formation – Kimmeridgium bis Berriasium
  • Ruhpolding-Formation bzw. und – Oxfordium bis Kimmeridgium
  • Chiemgau-Schichten – Bajocium bis Oxfordium
  • Scheibelberg-Formation – Hettangium bis Toarcium
  • Allgäu-Formation bzw. – Hettangium bis Oxfordium
  • Kössen-Formation, Oberrhätkalk und – Rhätium
  • Hauptdolomit und Plattenkalk bzw. Dachsteinkalk und – Norium
  • Raibler Schichten, Lunz-Formation und – Karnium
  • Wettersteinkalk/Ramsaudolomit bzw. Partnach-Schichten und Reifling-Formation sowie Hallstatt-Gruppe – Ladinium
  • Reichenhall-Formation, Steinalm-Formation und Gutenstein-Formation – Anisium
  • Alpiner Buntsandstein bzw. Werfener Schichten – Induum und Olenekium
  • Haselgebirge, und Präbichl-Formation – Lopingium (Oberperm)
  • Alpiner Verrucano – Perm

Fazies

In der Sedimentabfolge der Nördlichen Kalkalpen lassen sich drei Faziesräume unterscheiden. Sie geben von Nordwesten nach Südosten die Abfolge vom Innenschelf über Aussenschelf zum Kontinentalhang des Meliata-Ozeans wieder: Bayerisch-nordtirolische Fazies, Berchtesgaden-Fazies und Hallstatt-Fazies. Generell lässt sich von beiden Seiten eine Mächtigkeitszunahme in Richtung Berchtesgaden-Fazies beobachten. Die Faziesunterschiede betreffen vor allem die Abfolgen des Permoskyths und der Trias.

Während des Perms wurde im bairisch-nordtirolischen Faziesraum Alpiner Verrucano abgelagert, wohingegen sich in der Hallstatt-Fazies mächtiges Haselgebirge ansammelte. Das Skythium wird in der bayerisch-nordtirolischen Fazies durch Alpinen Buntsandstein repräsentiert, der jedoch in den beiden anderen Faziesräumen durch die zusehends marine Werfen-Formation ersetzt wird. Während des unteren und mittleren Anisiums verwischten sich die Faziesunterschiede durch die Sedimentation der randmarinen Steinalm- und Gutenstein-Formation. Im oberen Anisium erfolgte sodann eine starke Subsidenz, die mit der Auflösung des Meliata-Ozeans im Zusammenhang stand. Dies bedingte die Tiefwassersedimentation des Reiflinger Kalks im bayerisch-nordtirolischen und im Berchtesgadener Faziesraum. In der Hallstatt-Fazies begann ab jetzt die Sedimentation des pelagischen Hallstätter Kalks. Das Ladinium wurde in den beiden inneren Faziesräumen vom Wettersteinkalk geprägt. Der Wettersteinkalk erscheint in zwei Fazies – einer ungeschichteten Riff-Fazies am Außenrand und einer geschichteten Lagunen-Fazies im Inneren. In Zwischenräumen mit tieferem Wasser lagerten sich Mergel der Partnach-Schichten ab. Die Becken mit Partnach-Schichten wurden aber mehr und mehr durch ein Vorrücken der Karbonatplattform eingeengt. In der Berchtesgaden-Fazies tritt Ramsaudolomit an die Stelle des geschichteten Wettersteinkalks. In der Hallstatt-Fazies setzte sich die Sedimentation des Hallstätter Kalks weiter fort. Die Riffentwicklung endete im Karnium mit der Ablagerung den nordalpinen Raibler Schichten (im Nordosten Lunz-Formation), bestehend aus Evaporiten (Rauhwacken mit Anhydrit/Gips), Tonschiefern, Sandsteinen, Kalken und Dolomiten. Die Hallstätter Kalke der Hallstatt-Fazies werden zeitweise durch die tonige Reingraben-Formation unterbrochen.

Im Norium entstand im Ablagerungsraum der Nördlichen Kalkalpen (und darüber hinaus) wieder eine riesige Karbonatplattform. Auf ihr setzte sich in der bayerisch-nordtirolischen Fazies der intra- bis supratidale Hauptdolomit ab – gekennzeichnet durch seine charakteristischen Algenlaminite. In der Berchtesgaden-Fazies im Südosten trat an die Stelle des Hauptdolomits der Dachsteinkalk mit seiner gebankten Fazies. Der Dachsteinkalk zeichnet sich durch Lofer-Zyklotheme aus – eine rhythmische Abfolge dolomitischer Brekzien, dolomitischer oder kalkhaltiger Algenlaminite und Megalodonkalke. Auf eine Erosionsdiskordanz im Hangenden folgt sodann der nächste Zyklus. Ursache dieser Zyklotheme waren Meeresspiegelschwankungen, wobei Hochstände durch den Megalodonkalk repräsentiert werden. Der Dachsteinkalk ist insbesondere in seinem unteren Abschnitt dolomitisiert und liegt sodann als Dachsteindolomit vor. Weiter gen Südosten schützte ein Saumriff aus ungeschichtetem Dachsteinkalk die Plattform gegen das offene Meer, in dem weiterhin pelagischer Hallstätter Kalk abgesetzt wurde.

Im Rhät ging die Karbonatplattform ihrem Ende entgegen und wurde durch Tonschiefer (mit Fossilkalklagen) der Kössen-Formation abgelöst. Der Dachsteinkalk hielt sich jetzt nur noch punktuell in der Berchtesgaden-Fazies. Gegen Ende des Rhäts progradierten erneut Riffe des Oberrhätkalks. In der Hallstätter Fazies wurden jedoch das gesamte Rhät über Mergel der Zlambach-Formation sedimentiert.

Während dem Unter- und Mitteljura erfuhr der Bereich der Nördlichen Kalkalpen starke Dehnungs- und Subsidenzbewegungen. Die resultierenden Abschiebungen etablierten jetzt auf der vormaligen Karbonatplattform ein . In den Gräben sammelten sich Mergel und Kieselkalke, aber auch Turbidite und Brekzien der Allgäu-Formation. Auf den Schwellen bildeten sich geringmächtige, oft rotgefärbte Kalke – der Hierlatzkalk (ein Crinoidenkalk) und der Adneter Kalk (ein ammonitenführender Knollenkalk). Im Bathonium drang unter anhaltender Krustendehnung der in den Alpenraum nordöstlich des Ostalpins ein, weswegen letzteres ebenfalls abzusacken begann. Es stellten sich daher im Raum der Nördlichen Kalkalpen weitgehend tiefmarine Bedingungen ein, so dass sich nun während des ausgehenden Calloviums und im Oxfordium die Radiolarite der Ruhpolding-Formation bilden konnten. Diese kalkarmen bis kalkfreien Kieselsedimente waren wahrscheinlich unterhalb der Kalzitkompensationstiefe entstanden. Zu diesem Zeitpunkt glitten aus dem Hallstätter Faziesbereich im Südosten Hallstätter Decken in die Radiolaritbecken. Es handelt sich hier um kilometergroße Olistholithen, die wahrscheinlich durch die Inselbogen-Kontinentkollision des Meliata-Ozeans in Bewegung gesetzt worden waren. Nachdem die tektonischen Bewegungen zur Ruhe gekommen waren, konnte sich im Gebiet der späteren juvavischen Decken auf den Olistolithkomplexen von Neuem eine Karbonatplattform ausbreiten – der Plassenkalk. Im Nordwesten bildeten sich hingegen tiefmarine Aptychenkalke.

Bereits ab der Unterkreide begannen die Deckenüberfahrungen in nordwestlicher Richtung. Vor der Überschiebungsfront entstanden tiefe Senken, in die turbiditreiche Abfolgen wie die Rossfeld-Formation des Valanginiums und Barremiums geschüttet wurden. Die Überfahrungen waren diachron erfolgt, so reicht beispielsweise die vergleichbare, im Westabschnitt der Nördlichen Kalkalpen sedimentierte Lech-Formation noch bis ins Unterturon hinauf (im Ostabschnitt hatten die tektonischen Bewegungen folglich früher eingesetzt). Im Turon bildete sich sodann eine bedeutende Diskordanz heraus – die sogenannte Vorgosau-Phase oder Trupchun-Phase.

Ab dem Oberturon erfolgte die Sedimentation der syntektonischen Gosau-Gruppe, die bis ins Eozän andauern sollte. Die typische Sequenz der Gosau-Gruppe sind Schwemmkegelsedimente kontinentalen Ursprungs (vorwiegend Konglomerate) gefolgt von flachmarinen Kalken mit den so charakteristischen Rudisten und schließlich tiefmarine Mergel mit Turbiditen und Schuttströmen. Die Gosausedimente liegen den Decken auf und sind selber zum Teil verfaltet.

Magmatismus

Magmatische Gesteine sind in den Nördlichen Kalkalpen unterrepräsentiert. Im Perm finden sich Vulkanite (vorwiegend Rhyolithe) im Verrucano, aber auch im Haselgebirge. In den des Ladiniums sind sodann die mafischen Vulkanite des anzuführen. Eine weitere Ausnahme bilden die unterkretazischen Ehrwaldite in der Lechtal-Decke südlich des Zugspitzmassivs. Es handelt sich hierbei um basanitische Ganggesteine (Nephelinbasanit), die in einer schmalen, knapp 50 Kilometer langen Zone () mesozoische Sedimentgesteine bis zur Unterkreide durchschlugen. Ihr Alter wurde mit rund 100 Millionen Jahren bestimmt, sie stammen somit aus dem Oberen Albium. Aus ihrer Gegenwart lässt sich schlussfolgern, dass zur Zeit ihres Magmenaufstiegs keine Subduktionszone unter den Nördlichen Kalkalpen vorhanden war. Ihr Aufstieg war unter Dehnung erfolgt, als die Nördlichen Kalkalpen noch keinen Deckenbau aufwiesen und auf einem kontinentalen Sockel lagen, weit entfernt von einer penninischen Subduktionszone. Der Aufstieg der basanitischen Ehrwalditschmelzen ist möglicherweise einem Horst-Graben System geschuldet – mit Beziehungen zu .

Großtektonische Spannungsfelder

Die Nördlichen Kalkalpen unterlagen einer polyphasen Deformationsgeschichte, die in drei Spannungsregimes unterteilt werden kann:

  • Von der Trias bis zur Kreide bestimmte großräumige Dehnung (Extension) den Nordwestrand der Tethys – wodurch sich Abschiebungen und sie segmentierende Blattverschiebungen entwickelten. Die Abschiebungen sind nur selten im Gelände anzutreffen, sie können aber aus Mächtigkeitsunterschieden oder am Fehlen von einzelnen Schichten rekonstruiert werden.
  • Mit dem Ende der Unter- und Beginn der Oberkreide führte Einengung (Kompression) zur Ausbildung von Überschiebungen, zu mehreren Sets von Blattverschiebungen unterschiedlicher Orientierung, zu Faltungen und zur eigentlichen Orogenese mit späterer isostatischer Heraushebung.
  • Ab dem Miozän schließlich bewirkten postkollisionale und gravitativ gesteuerte Zergleitungsvorgänge unter seitwärtiger Streckung die Anlage von Abschiebungen, die Reaktivierung älterer Störungen und die Ausbildung intramontaner Becken.

Geodynamik

Die Nördlichen Kalkalpen treten uns zwar als größte zusammenhängende Kalkmasse der Nordalpen entgegen, sie sind aber keineswegs ein einheitlicher tektonischer Verband. Überdies sind sie ortsfremd (allochthon) und von ihrem ursprünglichen Verwurzelungsgebiet generell in nördliche Richtung abgeglitten. Zusammen mit der unterlagernden Nördlichen Grauwackenzone ruhen sie jetzt auf einem fremden, penninischen Untergrund. Dass die Nördlichen Kalkalpen allochthon sind, gilt heute allgemein als gesichert. Beweise hierfür liefern ihr Westrand, die Flyschfenster, mehrere Tiefbohrungen und seismische Tiefenprofile. An ihrem Westende ist ihre allseitige Unterlagerung durch die und penninische Flyschserien sogar direkt einzusehen. Dort lässt sich selbst für ihre ostalpine Sockelunterlagerung noch Deckennatur erkennen.

Insgesamt stellen die Nördlichen Kalkalpen einen riesigen, heterogenen Falten- und Deckenkörper dar (Englisch fold-and-thrust-belt), dessen Wurzel wahrscheinlich südlich der Hohen Tauern, jedoch nördlich der jetzigen Südalpen zu suchen sein dürfte. Der Großteil der Falten verdankt ihre Entstehung Überschiebungen und deren Richtungsänderungen. Umgekehrt können entstehende Faltenzüge ihrerseits neue Überschiebungen auslösen, wie z. B. die out-of-syncline-thrusts, bei denen Aufschiebungen aus Synklinalen hervorgehen. Die Trias der bayerisch-nordtirolischen Fazies im Westen ist meist zu großen Faltenstrukturen verformt, wohingegen die Berchtesgaden-Fazies im Osten aufgrund ihrer mächtigen Trias-Karbonatplattformen meist nur flachliegende Schuppen ausbildet.

Die tektonische Entwicklung der Nördlichen Kalkalpen war nach den jurassischen Bewegungen in zwei Hauptstufen erfolgt:

  • im Zeitraum späte Unterkreide bis Oberes Eozän hatte sich ein Nordwest-vergenter Deckenstapel aufgrund von transpressiven, rechtshändigen Scherbewegungen im orogenen Kollisionskeil des Ostalpins herausgebildet.
  • im Miozän waren sodann Krustenkeile in den zentralen Ostalpen in Ostrichtung ausgepresst worden, wodurch die Scherbewegungen in ihr linkshändiges Gegenteil umschlugen.

Die transpressive, d. h. schräg erfolgende Einengungstektonik mit einer Gesamtverkürzung von 54 bis 65 Prozent manifestierte sich in den Nördlichen Kalkalpen durch Nordwest-gerichtete Deckenüberschiebungen, die in einem spitzen Winkel sowohl zur jetzigen Ostnordost-Ausrichtung des Orogens als auch zu dessen Nordrand angelegt waren. Decken und Deckenfalten erschienen en-échelon (in gestaffelter Anordnung) und wurden gegeneinander durch rechtshändige Seitenverschiebungen in Ostsüdost-Richtung versetzt. Hierdurch entstand ein Muster aus rhomboedrischen Blöcken. Die Hauptdehnungsrichtung war Nordost und verlief parallel zu Faltenzügen und Deckenstirnen, aber auch zur internen Streichrichtung des Orogens.

Die jetzige bzw. nachmiozäne räumliche Disposition der Strukturen erklärt sich folglich durch eine paläomagnetisch nachgewiesene Drehung von rund 30 Grad im Uhrzeigersinn. Unmittelbar vor dieser Rotation, die im Campanium vor 80 Millionen Jahren ihren Höhepunkt erreichte, dürfte die Haupteinengungsrichtung noch in etwa parallel zum kristallplastischen Fließen des zentralen Ostalpins, d. h. in westlicher bis westnordwestlicher Richtung, gelegen haben.

Decken

Innerhalb des kalkalpinen Deckenstapels lassen sich drei Überschiebungsbahnen erster Ordnung unterscheiden, welche sich fazieller Übergänge im Sedimentpaket und daraus entstehender Kompetenzunterschiede bedienen. Eine bedeutende Rolle spielen hierbei evaporitische, aber auch ton- und mergelreiche Lagen als prinzipielle Abscherhorizonte – beispielsweise das Haselgebirge mit Halit und Anhydrit, die Reichenhall-Formation, die Raibler Schichten ohne Halit aber mit Gips sowie die tonhaltigen Partnach-Schichten. Die Überschiebungen erfolgten meist als so genannte ramp-flat-structures, deren Rampen widerstandsfähige Gesteinspakete wie den Wettersteinkalk oder den Hauptdolomit mit einem Winkel von rund 30° durchfuhren und deren flache Gleitbahnen sich der angeführten inkompetenten Formationen bedienten. Die sekundäre Innenarchitektur des Deckenstapels war hauptsächlich von bereits vorhandenen Störungen bestimmt worden.

Der Deckenstapel war während der Oberkreide aus generell nordwestwärts gerichteten Tangentialbewegungen hervorgegangen. Im Regelfall sind hierbei die zuoberst liegenden Decken am ältesten. Aus diesem Grund sind höherliegende Decken durch die Imbrikation der darunterliegenden Decke oft verfaltet. Beispielsweise wurde die ältere Lechtal-Deckenbasis durch die Unterschiebung der jüngeren Allgäu-Decke gefaltet. Es gibt aber auch asynchron verlaufende Deckenüberschiebungen wie die Inntal-Decke, die zwar der im Aptium bis Albium gebildeten Lechtal-Decke aufliegt, jedoch mit Albium bis Cenomanium ein jüngeres Alter aufweist.

Gliederung

Geodynamisch gliedern sich die Nördlichen Kalkalpen folglich in drei Großeinheiten – das zuunterst liegende Bajuvarikum, das Tirolikum in intermediärer Position und das Juvavikum im Hangenden.

Diese Großeinheiten werden dann weiter unterteilt, so beispielsweise das Bajuvarikum in die (auch Randcenoman), die Allgäu-Decke und die Lechtal-Decke. Das Tirolikum gliedert sich in , (auch Inntal-Krabachjoch-Decke) und . Das Juvavikum setzt sich aus der , der bzw. und der zusammen. Der untere Abschnitt des Juvavikums stellt keine Decke im eigentlichen Sinne dar, sondern beinhaltet Ablagerungen im Rücken des Tirolikums, in die gigantische Olistholithen der Hallstätter Decke eingeglitten waren. Die Decken des oberen Abschnitts zeichnen sich durch mächtigen Dachsteinkalk aus.

Östlich von Kufstein dringt das Tirolikum schräg nach Nordost gegen den Alpenrand vor, so dass die bajuvarischen Decken überfahren werden und sodann im Mittelabschnitt gänzlich fehlen. Weiter im Osten schwingt dann das Tirolikum wieder nach Südosten zurück, und das Bajuvarikum erscheint erneut in Gestalt der und der – den östlichen Pendants der Allgäu-Decke – gefolgt im Hangenden von der und der , den Äquivalenten der Lechtal-Decke. Tirolische Decken sind weiter ostwärts die , die , die , die und die . Das Juvavikum wird hier durch die und die vertreten.

Zeitliche Entwicklung

Zeitlich lassen sich die Deckenbewegungen im Einzelnen wie folgt gliedern:

  • Überschiebung des im Oxfordium vor 160 Millionen Jahren auf Juvavikum und Südrand des Tirolikums (über Allgäu-Formation und hinweg). Sedimentation der mit ultrabasischem Ophiolithdetritus.
  • Überschiebung des aus der Hallstadt-Zone stammenden Juvavikums auf die Strubberg-Formation des Tirolikums etwas später im Verlauf des Oxfordiums (vor zirka 158 Millionen Jahren) – zeitgleich mit der Ablagerung der und der Ruhpolding-Formation.
  • Remobilisierung und Überschiebung von bereits einsedimentiertem Juvavikum auf die Rossfeld-Formation des Tirolikums (während des Barremiums vor rund 130 Millionen Jahren). Erneuter Eintrag ophiolithischer Komponenten.
  • Überschiebung des Tirolikums auf Bajuvarikum (Losenstein-Formation) mit Beginn des Cenomaniums vor 100 Millionen Jahren.
  • Rücküberschiebungen am Kalkalpensüdrand im Oberen Paläozän und Unteren Eozän vor 50 bis 45 Millionen Jahren.
  • Überschiebung des Bajuvarikums und tektonisch auflagernder Systeme auf Randcenoman, Rhenodanubikum und schließlich Molassezone im Lutetium/Bartonium vor 40 Millionen Jahren. Im Tirolikum weiterer interner Deckenbau durch die Ausbildung neuer Scherbahnen, die im Westen bis auf das unterlagernde Bajuvarikum herabgreifen. Ingression der inneralpinen Molasse und Ablagerung der um Kufstein und bei Bad Reichenhall.

Metamorphose

Erste Metamorphoseereignisse hatten im Ostalpin bereits im Oxfordium und Kimmeridgium vor 160 bis 150 Millionen Jahren begonnen und eine Blauschiefermetamorphose im Sedimentationsraum des induziert. Das eigentliche Austroalpin wurde dann im Cenomanium und Turonium zwischen 100 und 90 Millionen Jahren von einer Eklogitmetamorphose betroffen. Die Wärmefront wanderte dann sukzessive weiter gen Nordwesten und erreichte das Penninikum im Lutetium zwischen 49 und 40 Millionen Jahren, den Valais-Ozean im Lutetium und Bartonium zwischen 45 und 37 Millionen Jahren und den kontinentaleuropäischenen Nordrand zwischen 42 und 31 Millionen Jahren. Die Metamorphose endete in den Ostalpen somit erst im Rupelium (Oberoligozän).

Da aber die Nördlichen Kalkalpen die zuoberst und am weitesten nördlich liegende Deckeneinheit des ostalpinen Deckenstapels bilden, wurden sie so gut wie nicht metamorph beansprucht. Eine Ausnahme bildet ihr Südrand, der schwache anchimetamorphe Veränderungen dokumentiert (Zeolith-Fazies mit Temperaturen bis 250 °C), die vor allem die siliziklastischen Sedimente des Permoskyths betreffen. Erreicht wurden sehr niedrige bis niedrige Metamorphosegrade, nachgewiesen anhand der Illit-Kristallinität. Das Alter dieses Metamorphoseereignisses konnte mit 154 Millionen Jahren (Kimmeridgium) bestimmt werden. Ein Zusammenhang mit der Schließung des Meliata-Ozeans wird angenommen.

Arbeiten mit Hilfe des Conodonten-Farbänderungsindexes konnten in Teilen der juvavischen Decken ein weiteres thermisches Ereignis belegen, welches sogar den ältesten Überschiebungen des Oberjuras noch vorherging. In den Hallstätter Kalken der bei Abtenau fanden Gawlick und Höpfer (1996) für den Zeitraum Mittel- bis früher Oberjura sogar Anzeichen für eine Mitteltemperatur-Hochdruck-Metamorphose.

Ferner konnte in der Unterkreide eine Metamorphose vom Barrow-Typ nachgewiesen werden, deren Alter sich um 90 Millionen Jahre (Turonium) zentrieren. Neubildungen waren hierbei die Minerale Pyrophyllit und bei Temperaturen von rund 200 °C. Auslöser war die Subduktion kontinentalen Grundgebirges, in die der Südrand der Nördlichen Kalkalpen mit einbezogen wurde.

Paläogeographie und Plattentektonische Entwicklung

Allgemeines

Die Relativbewegungen der Afrikanischen und der Eurasischen Platte hatten bereits Pitman und Talwani (1972) und auch Dewey u. a. (1973) anhand der magnetischen Anomalien im Atlantik untersucht. Sie fanden für den Zeitraum 180 bis 80 Millionen Jahre (Toarcium bis Campanium) eine generelle Südostbewegung Afrikas gegenüber Eurasien, die ab 148 Millionen Jahren (Jura/Kreidegrenze) durch eine leichte Rotation gen Nordost zusätzlich eine starke dextrale Scherung induziert hatte. Die generelle Ostdrift änderte sich schlagartig ab 81 Millionen Jahren (Campanium) und schlug in eine westnordwestliche Richtung Afrikas gegenüber Eurasien um. Vorhergegangen war außerdem die Öffnung des Nordatlantiks um 95 bis 90 Millionen Jahren (Turonium). Diese Richtungsumkehrung bewirkte eine relative Nordbewegung Afrikas zu Beginn der Oberkreide. Die Westwärtsbewegungen Afrikas dauerten bis 53 Millionen Jahre (Untereozän) an. Ab 53 Millionen Jahren bis auf den heutigen Tag drehte Afrika dann gegenüber Eurasien auf Nordkurs. Ergebnis war die Kontinentalkollision (Alpine Hauptphase) im Oberen Eozän und Oligozän.

Ein Großteil der Kalkalpengesteine war im Zeitraum Oberperm bis Unterjura auf dem nördlichen Kontinentalschelf der Adriatischen Platte (kurz Adria oder auch Apulische Platte) abgelagert worden. Letztere bildete einen nach Norden vorragenden Sporn, der geologisch zu Afrika gehörte. Die geodynamischen Bewegungen der Afrikanischen Großplatte und der dazwischenliegenden Adriatischen Mikroplatte sollten letztendlich für die Entstehung des Alpenorogens von entscheidender Bedeutung sein.

Dem eigentlichen Ablagerungsraum der Nördlichen Kalkalpen wird oft noch die und weiter südwestlich das Meliaticum angegliedert. Die Hallstatt-Zone lag auf verdünnter kontinentaler Kruste und bildete den Schelfrand zu den Westausläufern der Tethys im Südosten – dem (bzw. Meliata-Maliac-Ozean). Dieser war ein westliches Randbecken der Tethys, das sich ab dem Anisium geöffnet hatte. Ab diesem Zeitpunkt bildeten die Ablagerungsgebiete des Austroalpins und Südalpins den nordwestlichen Kontinentalrand zum Meliata-Ozean. Die Schelfplattform weiter nordwestlich war Sedimentationsraum der Nördlichen Kalkalpen, der sich in der Obertrias auf rund 28 Grad nördlicher Breite befand.

Mittlerweile differenzieren jedoch Handy u. a. (2010) die nördlich von Adria gelegene Kleinplatte (ein Akronym aus Alpen und Karpaten) als Ablagerungsraum der Kalkalpensedimente. Diese Kleinplatte ging mit ihrem südöstlichen Kontinentalrand (der Hallstatt-Zone) in den Meliata-Ozean über, der seinerseits am Ende der Trias nach Südosten unter den subduziert wurde (der Vardar-Ozean sollte bis zum Ende der Oberkreide bestehen bleiben). Hierdurch entstand ein Inselbogen, der im Oberjura mit Alcapia kollidierte, wodurch Ophiolithe kontinentwärts aufgeschoben wurden. Diese Oberjura-Ophiolithe stehen jetzt in den Dinariden an, wurden aber im Austroalpin während der Kreide wegerodiert und sind nur noch als exotische Komponenten in den Gosau-Sedimenten nachzuweisen.

Eine linkshändige Seitenverschiebung, ein früher Vorläufer der Periadriatischen Naht, trennte Alcapia von Adria im Süden. Im Norden wurde Alcapia durch Staffelbrüche von der Kleinplatte abgetrennt. Staffelbrüche trennten Alcapia auch von Eurasien (bzw. Europa), an denen später der penninische Ozean eindringen sollte.

Bewegungsablauf

Erste tektonische Bewegungen gehen in die Mittel- und Obertrias zurück und beeinträchtigten das oberpermische Haselgebirge. So deuten die großen Mächtigkeitsunterschiede in der auflagernden Hallstatt-Formation und die in ihr wieder umgelagerten Haselgebirgstrümmer (Olistholithen) auf das örtliche Entstehen von Salzwalzen, Salzkissen und Salzdecken im Untergrund. Dieses tektonische Ereignis wurde dann von der flachmarinen, oberjurassischen Plassen-Formation versiegelt.

Ab dem Mittel- und Oberjura war es auf der Adriatischen Platte zu einer ersten Deckenstapelung von Sedimentgesteinen gekommen – bewirkt durch die Schließung eines am Westende der Neotethys gelegenen Meeresbeckens, dem so genannten Meliata-Ozean (bzw. Meliata-Maliac-Vardar-Ozean), der durch Ozeanbodenspreizung bereits in der Obertrias (Karnium) vor 220 Millionen Jahren entstanden war. Der Meliata-Ozean war nach Südosten unter den Vardar-Ozean (Neotethys) subduziert worden, so dass ein vorrückender Akkretionskeil mit ophiolithischen Decken (die jetzige klassische Hallstätter Fazies) in Richtung Alcapia ausgepresst (obduziert) wurde. Gleichzeitig wurden Evaporite des Haselgebirges in tiefe Meeresbecken injiziert und dort stellenweise erneut tektonisch wiederaufgearbeitet. Diese frühen oberjurassischen, kompressiven Bewegungen werden oft als Kimmerische Phase bezeichnet (zirka 160 bis 150 Millionen Jahre).

Nach Krustendehnung im Unterjura und unteren Mitteljura entfaltete sich ab dem Bathonium und im Oxfordium ein Meeresarm, der sich zwischen den südöstlichen Kontinentalrand Eurasiens und Alcapia gedrängt hatte und dadurch eine Verbindung zwischen dem noch jungen mittleren Nordatlantik im Westen und der Tethys im Osten herstellte. Dieser Meeresarm wird als oder auch als Alpine Tethys bezeichnet. In ihm lagerten sich die teils ozeanischen Gesteine des Penninikums ab – Ophiolithe und sie überdeckende Radiolarite. Erste Grabenbruchbewegungen an diesem Meeresarm (so genanntes Rifting) hatten bereits vor 170 Millionen Jahren im Unterjura (Bajocium) begonnen. Die mit 21 Millimeter/Jahr relativ langsam erfolgende Spreizung des Piemont-Ligurien-Ozeans sollte bis 130 Millionen Jahre anhalten. Das Rift war südlich von als linksverschiebende Transformstörung nach Osten vorgedrungen und verbreiterte sich dann zum eigentlichen, nach Nordosten spreizenden Piemont-Ligurien-Ozean. Der entstehende Ozean wurde an seiner Nordostseite von der bandförmigen Kleinplatte gesäumt (Akronym für Alborán-Meer, Kabylei, Monti Peloritani und Kalabrien). Wie der Ozean nach Osten in Richtung Tethys weiter vordrang, ist nicht klar, zumindest umgürtete er dabei in seinem Nordabschnitt den Kleinkontinent .

In diesem Zusammenhang sei am Rande erwähnt, dass ab der Jura/Kreide-Grenze vor 146 Millionen Jahren Grabenbrüche linksseitig des Piemont-Ligurien-Ozeans entstanden, die ab dem Barremium vor 130 bis 125 Millionen Jahren zur Spreizung des übergingen. Der Zwischenraum wurde von dem Hochgebiet des eingenommen. Während der Unterkreide hatte sich der spreizende Nordatlantik bis auf die Höhe der Biskaya vorgearbeitet und drang entlang der Pyrenäen weiter gen Osten bis zum Valais-Ozean vor. Die Spreizung des Valais-Ozeans erfolgte bis 92 Millionen Jahre (Turonium) und war mit 3 Millimeter/Jahr von extrem geringer Spreizungsrate. Wann genau der Valais-Ozean wieder geschlossen wurde, ist noch unsicher, möglicherweise bereits gegen Ende der Oberkreide, spätestens aber im Paläogen.

Gegen 135 Millionen Jahre (Valanginium) wurde sodann der bereits im Jura begonnene Deckenstapel im Verlauf der Unterkreide während der Schließung der alpinen Tethys mehrfach tektonisch und verändert. Dieser bis etwa 100 Millionen Jahre andauernde Entwicklungsabschnitt ist als Eoalpine Phase bekannt.

Auch die orogenen Bewegungen in der Unterkreide waren ihrerseits mit der Subduktion großer Mengen von Krustenmaterial unter das Westende der Meliata-Einbuchtung einhergegangen. Hierdurch war vor rund 95 Millionen Jahren eine eklogitische Subduktionszone entstanden, die dann später wieder exhumiert wurde. Die Eoalpine Phase ist jetzt in der (Valanginium bis Aptium) durch den Eintrag von ultrabasischem Detritus dokumentiert.

Vor rund 90 Millionen Jahren setzte im Turonium die endgültige Subduktion der Alpinen Tethys ein. Zwischen 80 und 67 Millionen Jahren verlagerte sich die Subduktion jedoch gen Nordwest (so genannter Roll-back), wodurch der austroalpine Deckenstapel stark gestreckt wurde. Die Streckung wurde durch Abscherungen nach Ost und Südost und teils von flachen Detachments kompensiert. Im austroalpinen Bereich etablierten sich um 70 Millionen Jahren außerdem rechtshändige, Ost- bis Ostsüdost-streichende Blattverschiebungen, die im Zentral- und Südalpin in den gegenseitigen Bewegungssinn umschlugen. Auf dem Rücken des weiter in Richtung Norden vorwandernden Deckenstapels sedimentierten jetzt die syntektonischen Gosau-Sedimente in sich bildenden Huckepackbecken (englisch piggy-back-basin), die gegen Ende der Oberkreide sogar tief marinen Charakter annahmen. Die Gosau hielt sich im Westabschnitt bis an die Kreide/Tertiär-Grenze.

Im Paläozän und im Untereozän dürften wahrscheinlich zwei Subduktionszonen vorhanden gewesen sein. Eine lag südlich des Valais-Ozeans und setzte sich über Pyrenäen bis in die Biskaya fort. Die andere befand sich am Südostrand des Piemont-Ligurien-Ozeans und erstreckte sich bis Korsika. Gegen Beginn des Bartoniums vor 40 Millionen Jahre wurden dann die letzten ozeanischen Reste verschluckt, dennoch gingen auch hiernach die Subduktionsbewegungen weiter, so dass die Überschiebungen jetzt im kontinentalen Bereich fortschritten.

Am Ende der Überschiebungsvorgänge im späten Eozän vor 35 Millionen Jahren wurden die Nördlichen Kalkalpen an ihrem Nordrand auf das Randcenoman, auf die Flyschzone und auf das Helvetikum, stellenweise aber auch auf die Subalpine Molasse überschoben. Die paläogenen Bewegungen (65 bis 23 Millionen Jahre) umfassen die eigentliche Alpine Hauptphase (35 bis 23 Millionen Jahre – Priabonium bis Aquitanium). Sie war einhergegangen mit einer sehr starken Nordbewegung der Adriatischen Platte, die auf 600 Kilometer eingeschätzt wird.

Während des Neogens (ab 23 Millionen Jahren) ereignete sich schließlich der Kollaps des Orogens, woraus ab dem Miozän das Wiener Becken am Ostrand der Nördlichen Kalkalpen oder das inneralpine südlich von Kufstein resultierten. Diese Einbruchsbecken (so genannte Pull-Apart-Becken) sind als Ergebnis der neogenen Streckung des Ostalpenorogens von über 50 Prozent zu bewerten. Einher ging eine Verengung in Nord-Süd-Richtung entlang alter Westnorwest- und Nordost-streichender Blattverschiebungen. Hierbei spielt die Nordost-streichende mit einem sinistralen Versatz von 75 Kilometer eine sehr bedeutende Rolle. Gegen Ende des Unteren Miozäns kam es zu einer lateralen Extrusion der Ostalpen nach Osten – zeitgleich mit einer stärkeren Hebung und Exhumierung des Tauernfensters (das Aufsteigen des Tauernfensters hatte bereits zwischen 40 und 35 Millionen Jahren begonnen). Der Zentralteil des Orogens wurde von Ausdehnungstektonik beherrscht, wohingegen an den Rändern Überschiebungsgürtel weiterhin in Richtung alpines Vorland voranschritten.

Naturstoffliche Nutzung

Natursteine

In den nördlichen Kalkalpen werden bzw. wurden dekorativ teils sehr wertvolle Natursteine für Architektur und Kunstgewerbe gewonnen:

  • Adneter Marmor
  • Untersberger Marmor
  • Ruhpoldinger Marmor

Bodenschätze

An Mineralen kommt in den Nördlichen Kalkalpen vor allem Calcit (CaCO3) in verschiedensten Variationen vor, seltener verschiedene Mineralphasen bzw. Vererzungen. Fluorit (Flussspat, CaF2), Bleiglanz (PbS) und Zinkblende (ZnS) wurden und werden in den Nördlichen Kalkalpen abgebaut. Im Vergleich zur besonders rohstoffreichen Grauwackenzone mit historischen Kupferlagerstätten sind die Nördlichen Kalkalpen arm an Bodenschätzen.

Von großer Bedeutung waren und sind nach wie vor die Salzvorkommen innerhalb der Nördlichen Kalkalpen. Diese wurden wahrscheinlich bereits seit 10.000 Jahren (und sicher dann von den Kelten) im Haselgebirge abgebaut. Zentren des Salzabbaus sind in Deutschland Bad Reichenhall und Berchtesgaden, in Österreich vor allem die Salzbergwerke des Salzkammerguts wie Altaussee, Bad Ischl und Hallstatt sowie Bad Dürrnberg bei Salzburg. Viele Ortsnamen bekunden von der Gegenwart des Salzes wie beispielsweise Salzburg, Hall in Tirol oder Hallein.

Siehe auch

  • Bajuvarikum
  • Juvavikum
  • Tirolikum

Weblinks

  • Böden der Nördlichen Kalkalpen. ahabc.de (Das Magazin für Boden und Garten)

Literatur

  • R. Bousquet u. a.: Metamorphic framework of the Alps, 1:1000000. Commission for the Geological Map of the World (CCGM/CGMW), Paris 2012. 
  • H. W. Flügel und Peter Faupl: Geodynamics of the Alps. Deuticke, Wien 1987. 
  • M. R. Handy u. a.: Reconciling plate-tectonic reconstructions of Alpine Tethys with the geological-geophysical record of spreading and subduction in the Alps. In: Earth-Science Reviews. Band 102, 2010, S. 121–158, doi:10.1016/j.earscirev.2010.06.002. 
  • H.-G. Linzer u. a.: Build-up and dismembering of the eastern Northern Calcareous Alps. In: Tectonophysics. Band 272, 1997, S. 97–124, doi:10.1016/S0040-1951(96)00254-5. 
  • H. Peresson und K. Decker: The Tertiary dynamics of the northern Eastern Alps (Austria): Changing palaeostresses in a collisional plate boundary. In: Tectonophysics. Band 272, 1997, S. 125–157, doi:10.1016/S0040-1951(96)00255-7. 
  • A. O. Pfiffner: Geology of the Alps. Wiley and Sons, Chichester 2014, S. 368. 
  • Alexander Tollmann: Der Bau der nördlichen Kalkalpen. Deuticke, Wien 1976, S. 449. 
  • Alexander Tollmann: Geologie von Österreich, Bd. II: Außerzentralalpiner Anteil. Deuticke, Wien 1985, S. 710. 

Einzelnachweise

  1. A. O. Pfiffner: Geology of the Alps. Wiley and Sons, Chichester 2014, S. 368. 
  2. Darstellung in Nikolaus Froitzheim: Geologie der Alpen Teil 1: Allgemeines und Ostalpin. (Memento des Originals vom 10. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 Vorlesungsskript, in: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Strukturgeologie (online, uni-bonn.de, abgerufen am 10. August 2016) (PDF 5,1 MB auf hoststar.ch, zuletzt abgerufen am 21. August 2024)
  3. Übersichtliche Kurz-Darstellung beispielsweise in: Geologie der Steiermark: 1 Der Anteil an den Ostalpen. Vereinigung Steirischer Mineralien- und Fossiliensammler (vstm.at), abgerufen am 10. August 2016.
  4. Schöcklkalk des Grazer Paläozoikums
  5. der , Mittelostalpines Deckgebirge
  6. Leithakalk der Molasse-Zone
  7. Namen wie die der Steirischen und Lungauer Kalkspitze zeigen die Ausnahmeerscheinung im sonst andersartigen Gebiet.
  8. Haupt- und Wettersteindolomit in der – die Radstädter Tauern gehören zu den geologisch interessantesten der Alpen, hier sind fast alle Systeme und Zonen des Ostalpins vertreten.
  9. Rudolf Trümpy: Geologie der Iberger Klippen und ihrer Flysch-Unterlage. In: Eclogae geol. Helv. Band 99, 2006, S. 79–121, doi:10.1007/s00015-006-1180-2. 
  10. Oliver Krische, Hans-Jürgen Gawlick: Age and significance of Lower Cretaceous mass flows: Ischl Breccia revisited (Rossfeld Formation, Northern Calcareous Alps, Austria). In: Austrian Journal of Earth Sciences. Band 108 (2), 2015, S. 128–150, doi:10.17738/ajes.2015.0017 (zobodat.at [PDF]). 
  11. V. Trommsdorff u. a.: Mid-Cretaceous, primitive alkaline magmatism in the Northern Calcareous Alps: Significance for Austroalpine Geodynamics. In: Geologische Rundschau. Band 79/1, 1990, S. 85–97. 
  12. G. H. Eisbacher, H.-G. Linzer, L. Meier und R. Polinski: A depth-extrapolated structural transect across the Northern Calcareous Alps of western Tirol. In: Eclogae geol. Helv. Band 83, 1990, S. 711–725. 
  13. J. E. T. Chanell, R. Brandner, A. Spieler und J. S. Stoner: Paleomagnetism and paleogeography of the Northern Calcareous Alps (Austria). In: Tectonics. Band 11, 1992, S. 792–810, doi:10.1029/91TC03089. 
  14. Hans-Gert Linzer, Lothar Ratschbacher und Wolfgang Frisch: Transpressional collision structures in the upper crust: the fold-thrust belt of the Northern Calcareous Alps. In: Tectonophysics. Band 242, 1995, S. 41–61. 
  15. Pablo Granado, Eduard Roca, Philipp Strauss, Klaus Pelz und Josep Anton Muñoz: Structural styles in fold-and-thrust belts involving early salt structures: The Northern Calcareous Alps (Austria). In: Geology. 2018, doi:10.1130/G45281.1. 
  16. Gerhard. W. Mandl, Rainer Brandner und Alfred Gruber: Zur Abgrenzung und Definition der Kalkalpinen Deckensysteme (Ostalpen, Österreich). 2017. 
  17. N. Froitzheim, D. Plasienka und R. Schuster: Alpine tectonics of the Alps and Western Carpathians. In: T. McCann (Hrsg.): The geology of Central Europe. Geological Society, London 2008, S. 1141–1232. 
  18. M. Kralick, H. Krumm und J. M. Schramm: Low Grade and Very Low Grade Metamorphism in the Northern Calcareous Alps and in the Greywacke Zone. Illite-Crystallinity Datas and Isotopic Ages. In: H. Flügel und P. Faupl (Hrsg.): Geodynamics of the Eastern Alps. Deuticke, Wien 1987, S. 164–178. 
  19. M. R. Handy u. a.: Reconciling plate-tectonic reconstructions of Alpine Tethys with the geological-geophysical record of spreading and subduction in the Alps. In: Earth-Science Reviews. Band 102, 2010, S. 121–158, doi:10.1016/j.earscirev.2010.06.002. 
  20. H. J. Gawlick, L. Krystin und R. Lein: Conodont colour alteration indices: Palaeotemperatures and metamorphism in the Northern Calcareous Alps - a general view. In: Geologische Rundschau. Band 83. Berlin 1994, S. 660–664. 
  21. H.-J. Gawlick und N. Höpfer: Die mittel- bis früh-oberjurassische Hochdruckmetamorphose der Hallstätter Kalke (Trias) der Pailwand: ein Schlüssel zum Verständnis der frühen Geschichte der Nördlichen Kalkalpen. In: Schriftenr. Dtsch. Geol. Ges. Band 1, 1996, S. 30–32. 
  22. W. C. Pitman und M. Talwani: Sea floor spreading in the North Atlantic. In: Geol. Soc. Amer. Bull. Band 83, 1972, S. 619. 
  23. J. F. Dewey, W. C. Pitman, W. B. F. Ryan und J. Bonnin: Plate tectonics and the evolution of the Alpine system. In: Geol. Soc. Amer. Bull. Band 84, 1973, S. 31–37. 
  24. S. M. Schmid, B. Fügenschuh, E. Kissling und R. Schuster, R.: Tectonic map and overall architecture of the Alpine orogen. In: Eclogae geologicae Helvetiae. Band 97, 2004, S. 93–117. 
  25. H. Kozur: The evolution of the Meliata-Hallstatt ocean and its significance for the early evolution of the Eastern Alps and the Western Carpathians. In: Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology. Band 87, 1991, S. 109–135, doi:10.1016/0031-0182(91)90132-B. 
  26. P. Strauss, M. König und R. Sauer: Mitteltrias-Olistholith in oberjurassischer Schichtfolge, Tirolikum, Wiener Becken. In: R. Schuster und T. Ilickovic (Hrsg.): Arbeitstagung 2015 der Geologischen Bundesanstalt. Geologische Bundesanstalt, Wien 2015. 
  27. Stampfli u. a.: Western Alps geological constraints on western Tethyan reconstructions. 2002. (PDF, 3,63 MB, auf unil.ch, abgerufen am 12. Dezember 2007).
  28. K. Stüwe und R. Schuster: Initiation of subduction in the Alps: continent or ocean? In: Geology. Band 38, 2010, S. 175–178, doi:10.1130/G30528.1. 
  29. H.-J. Gawlick u. a.: Ophiolitic detritus in Kimmeridgian resedimented limestones and its provenance from an eroded obducted ophiolitic nappe stack south of the Northern Calcareous Alps (Austria). In: Geologica Carpathica. Band 66, 2015, S. 473–487, doi:10.1515/geoca-2015-0039. 
  30. C. Leitner und C. Spötl: The Eastern Alps: Multistage Development of Extremely Deformed Evaporites. In: Permo-Triassic Salt Provinces of Europe, North Africa and the Atlantic Margins. 2017, doi:10.1016/B978-0-12-809417-4.00022-7. 
  31. U. Schaltegger u. a.: Transition from a rifted continental margin to a slow spreading system: field and isotopic constraints from a Tethyan ophiolite. In: Terra Nova. Band 14, 2002, S. 156–162. 
  32. Peter Faupl, Michael Wagreich: Late Jurassic to Eocene paleogeography and geodynamic evolution of the Eastern Alps. In: Mitteilungen Österreichische Geologische Gesellschaft. Band 92, 2000, S. 70–94 (zobodat.at [PDF]). 
  33. N. Froitzheim, P. Conti und M. van Daalen: Late Cretaceous, synorogenic, low-angle normal faulting along the Schlinig fault (Switzerland, Italy, Austria) and its significance for the tectonics of the Eastern Alps. In: Tectonophysics. Band 280, 1997, S. 267–293. 
  34. W. Frisch, J. Kuhlemann, I. Dunkl und A. Brügel: Palinspastic reconstruction and topographic evolution of the Eastern Alps during Late Tertiary tectonic extrusion. In: Tectonophysics. Band 297, 1998, S. 1–15. 
  35. H. Reschreiter und K. Kowarik: Die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt. In: Thomas Stöllner und Klaus Oeggl (Hrsg.): Bergauf Bergab. 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen. VML Verlag Marie Leidorf, Bochum 2015, S. 289–296. 
Normdaten (Geografikum): GND: 4075426-1 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 247185123

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:37

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Nördliche Kalkalpen, Was ist Nördliche Kalkalpen? Was bedeutet Nördliche Kalkalpen?

Die Nordlichen Kalkalpen abgekurzt NKA sind ein geologischer Abschnitt der Ostalpen Sie erstrecken sich uber 500 Kilometer vom Alpenrheintal bis Wien und sind zwischen 20 und 50 Kilometer breit Ihr Entstehungsgebiet befand sich am sudostlichen passiven Kontinentalrand Eurasiens in dem vom Perm bis zur Oberkreide eine mehrere Kilometer machtige Abfolge von uberwiegend marinen Sedimentgesteinen zur Ablagerung kam Ab dem Oberjura begann sich die Sedimenthaut von ihrer aus metamorphen ostalpinen austroalpinen Gesteinen bestehenden Unterlage abzulosen und glitt zu Beginn der Oberkreide auf jungere Sedimente des eurasischen Sudrandes Syntektonische Sedimentation und Deckenuberschiebungen hielten bis ins Palaogen an Zwischen ihr und den Zentralalpen liegt die Grauwackenzone Nordliche KalkalpenNordlichen Kalkalpen und Grauwackenzone hier hellblau markiert Ostalpines Mesozoikum Nordlichen Kalkalpen und Grauwackenzone hier hellblau markiert Ostalpines Mesozoikum Hochster Gipfel Parseierspitze 3036 m Lage Osterreich Deutschland Bayern Teil der OstalpenEinteilung nach geologisch naturraumlichKoordinaten CH 47 10 N 10 29 O 830380 229295 47 174444 10 478333 3036 Koordinaten 47 10 N 10 29 O CH1903 830380 229295Typ Kettengebirge Falten und UberschiebungsgurtelGestein Kalke vorwiegend Dolomite und MergelAlter des Gesteins Oberperm bis rezent Der hochste Gipfel der Nordlichen Kalkalpen ist die Parseierspitze 3036 m u A in den Lechtaler Alpen BegriffsklarungDie Nordlichen Kalkalpen Englisch Northern Calcareous Alps oder abgekurzt NCA sind ein geologischer Begriff und damit vom orographisch gepragten Begriff der Nordlichen Ostalpen oder Nordalpen zu unterscheiden Sie machen nur einen Teil der Nordalpen aus andererseits gehort mit dem Ratikon auch eine ganze Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen geologisch zu den Nordlichen Kalkalpen Nordlich der Kalkalpen liegen die Flyschberge der Flyschzone die uberwiegend ans Alpenvorland grenzen aber zwischen Vorarlberg und Salzburg im bayrischen Raum streckenweise fehlen Sudlich der Nordlichen Kalkalpen liegt die Grauwackenzone die nur im Raum Tirol Salzburg und der Nordsteiermark als Schieferalpen gebirgsbildend ist Damit nehmen die Nordlichen Kalkalpen meist den Gutteil der Nordalpen ein Die Grauwackenzone wird aber in der wissenschaftlichen Literatur als deren Basis Grundgebirge ebenso zur oberostalpinen Decke wie die Nordlichen Kalkalpen gerechnet Die Kalke der Kalkalpen der Nordlichen wie auch der Sudlichen sind rund 250 150 Millionen Jahre alte Ablagerungen des Tethys Meeres Altere und jungere Kalkvorkommen gibt es ausserhalb der Kalkalpen beispielsweise am Schockl bei Graz oder am Triebenstein die in einem Vorlaufermeer der Tethys vor schon 400 250 Millionen Jahren gebildet wurden oder im Leithagebirge wo sie in einem ganz spaten Restmeer der Thetys vor erst etwa 15 Millionen Jahren abgelagert wurden Derartige Kalke gehoren nicht zu den Nordlichen Kalkalpen Daneben gibt es Kalkgestein Decken des Ostalpins die heute tektonisch tiefer Unterostalpin und sudlich der Nordlichen Kalkalpen Oberostalpin liegen Beispiele finden sich in den Radstadter Tauern am Ostrand des Tauernfensters der zentralalpinen Niederen Tauern oder im Semmeringgebiet Weiters wurden im zentralalpinen Raum nach Einsetzen der Alpenauffaltung spat kalkalpine Sedimente Gosau Gruppe abgelagert wie an der Kainach bei Koflach am Rand des Grazer Beckens oder im Krappfeld im Klagenfurter Becken Blick vom Seefelder Joch auf Lechtaler Alpen Mieminger Gebirge und WettersteinmassivGeographieDer Gipfel des Roggenstocks 1778 m in den Iberger Klippen Kanton Schwyz besteht aus Hauptdolomit der Nordlichen KalkalpenDie Parseierspitze ist mit 3036 Meter die hochste Erhebung der Nordlichen KalkalpenAbgrenzung Die Nordlichen Kalkalpen erstrecken sich vom Alpenrheintal in einer Breite von 25 bis 45 km durch Vorarlberg Tirol die bayerischen Bezirke Schwaben und Oberbayern durch Salzburg die nordliche Steiermark Ober und Niederosterreich bis nach Wien wo sie nach Abschneiden durch ostfallende Abschiebungen des miozanen Wiener Beckens ihre Fortsetzung in die Karpaten finden Ihr Westrand ist von der Erosion herausgearbeitet mit einigen vorgelagerten Auslegern deren westlichste die in der Zentralschweiz darstellen Im Suden werden die Nordlichen Kalkalpen meist von einer markanten Langsfurche begleitet Der Ratikon ganz im Westen ist ohne eine entsprechende Abgrenzung nach Suden Im Westen folgt zunachst die Arlberglinie nach Osten anschliessend dann von Landeck uber Innsbruck bis Worgl das Inntal Weiter ostwarts verlauft die Furche weniger markant uber St Johann in Tirol und Dienten nach Bischofshofen folgt dann wieder sehr markant dem oberen Ennstal bis etwa zur Pyhrn Autobahn Die tiefgreifende geologische Storung des SEMP bedient sich weiter ostwarts der Talfurche des Salzatals wo sie in die Nordlichen Kalkalpen hineinragt Der Kalkalpen Sudrand verlauft hingegen entlang des Palten Liesing Talzugs und schliesslich gegen Sudosten nordlich der Mur Murz Furche Die Sudgrenze der nordlichen Kalkalpen verlauft dabei streckenweise zwischen den jeweiligen Talfurchen innerhalb der Berggruppen teilweise jedoch intensiv mit der Grauwackenzone verzahnt und verschachtelt und hat sodann bis Wien keine eindeutige orographische Abgrenzung mehr Die Nordgrenze folgt weitestgehend ohne jegliche orographische Signifikanz in 10 50 Kilometer Entfernung dem Alpennordrand Eine Sonderstellung nehmen einige Stocke wie beispielsweise der Untersberg bei Salzburg ein wo die Kalkalpen weitgehend unvermittelt in das Alpenvorland abbrechen Dadurch haben viele orographische Gruppen die in die Nordlichen Kalkalpen gestellt werden auch Anteile an Flysch und Grauwackenzone die verbreitet jeweils nur Vorberge bilden Eine Ausnahme stellt der Wienerwald dar der in Kalk und Flyschwienerwald gegliedert wird Das Bregenzerwaldgebirge die Kitzbuheler Alpen die Salzburger Schieferalpen die Eisenerzer Alpen und die Murztaler Alpen liegen weitgehend ganzlich ausserhalb der Nordlichen Kalkalpen Umgekehrt werden etliche Kalkstocke einer Zentralalpen oder Schieferalpen Gruppe zugerechnet etwa die im Verwall oder die der Eisenerzer Alpen Lokal kann die Abgrenzung aber markant sein etwa im Muhlbachtal am Hochkonig zur Grauwacke oder im Gschliefgraben am Traunstein zum Flysch Gliederung In Sud Nord Richtung werden die Kalkalpen in die Kalkhochalpen im Suden und die Kalkvoralpen im Norden gegliedert Erste sind ein machtiges Hochgebirge bis knapp uber 3000 m zweites vorgelagerte Gruppen die schon Mittelgebirgscharakter haben aber auch durchaus pragnante Kalkgipfel aufweisen In West Ost Richtung folgt die Grob Gliederung wie bei den ganzen Nordalpen entlang der Durchbruchstaler in erster Linie von Inn Salzach und Enns die jeweils nach ihrem Lauf in der Langstalfurche nordwarts knicken in Nordtiroler Kalkalpen und Steirisch Niederosterreichische Kalkalpen Hierbei unberucksichtigt bleibt die westlichste Gruppe des Ratikons der sudlich der Arlberglinie liegt Die weitere Gliederung erfolgt in charakteristische Ketten insbesondere im Westen und solitare Stocke zunehmend gegen Osten Diese entspricht den orographisch orientierten Systemen wie der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen AVE der Vereinheitlichten orographischen Einteilung IVOEA SUOISA oder der Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel mit der Einschrankung dass die dort angegebenen Gruppen auch die Grauwacken Flysch Helvetikum und Molasse Anteile subsumieren und einige Kalkberge anderorts zugeordnet werden Zu den bekanntesten weitgehend ganzlich kalkigen Gruppen der Kalkhochalpen gehoren Ratikon Lechquellengebirge Lechtaler Alpen Wettersteingebirge und Mieminger Kette Karwendel Kaisergebirge Loferer und Leoganger Steinberge Berchtesgadener Alpen Tennengebirge Dachsteingebirge Totes Gebirge Gesauseberge Hochschwabgruppe Murzsteger Alpen und Rax Schneeberg Gruppe GeomorphologieGletscher Der Hallstatter Gletscher 2011Der Hollentalferner vom Jubilaumsgrat im September 2005 In den Nordlichen Kalkalpen sind nur noch sehr kleine und kleinste Gletscher vorhanden Der grosste Teil der Nordlichen Kalkalpen ist gletscherfrei Die noch verbliebenen Gletscher der Nordlichen Kalkalpen weisen im Vergleich zu den Gletschern der zentralen Ostalpen oder gar der Westalpen nur eine geringe Dimension auf In den sudlichen Kalkalpen der Ostalpen sind aber wieder grossere Gletscher anzutreffen Die Gletscher der Nordlichen Kalkalpen sind wie viele andere Gletscher der Alpen und weltweit seit 1850 in einem Schrumpfungsprozess begriffen Ob auch die jahrliche Schneebedeckung der Berge von der klimatischen Erwarmung betroffen ist lasst sich nicht eindeutig ermitteln Bisher ist noch nicht festzustellen dass die Hochregionen auch fruher im Jahr schneefrei werden Nur noch wenige Gletscher die diesen Namen tragen weisen in den Nordlichen Kalkalpen die fur Gletscher typischen Eigenschaften auf wie Gletscherspalten Randkluft und Fliessen des Eises Selbst bei einem Anhalten der gegenwartigen Klimatendenz werden die meisten Gletscher der Nordlichen Kalkalpen wohl spatestens in 50 bis 100 Jahren verschwunden sein Gletscher werden im bajuwarischen Sprachbereich in Bayern und in Tirol als Ferner bezeichnet In anderen Gebieten der Nordlichen Kalkalpen wird der hochdeutsche Begriff verwendet Die mit Abstand grossten Gletscher der Nordlichen Kalkalpen befinden sich in der Dachstein Gruppe Der Hallstatter Gletscher ist der grosste Gletscher des Dachsteins Diese Untergruppe beherbergt noch zwei weitere grossere Gletscher den Grossen Gosau und den Schladminger Gletscher Die anderen Gletscher des Dachsteingebirges sind heute kaum mehr als Eisfelder wie der Edelgriessgletscher der Sudliche und Nordliche Torsteingletscher der Kleine Gosaugletscher und der Schneelochgletscher Der Schneeferner im Wettersteingebirge ist der grosste Gletscher Deutschlands Vor Jahren noch wurde hier Sommerskilauf betrieben Dieser Gletscher ist inzwischen soweit geschrumpft dass er sich langst in zwei Teile gespalten hat den Nordlichen und Sudlichen Schneeferner Das Wettersteingebirge beherbergt mit dem Hollentalferner den am besten ausgebildeten deutschen Gletscher mit einer Vielzahl von Spalten Randkluft und Gletscherzunge Uber diesen fuhrt der beruhmte Hollentalanstieg auf die Zugspitze In den Berchtesgadener Alpen wird die Nordabdachung des Hochkonigs von der Ubergossenen Alm uberzogen ein Plateaugletscher der aber neuerdings zunehmend Auflosungserscheinungen zeigt Das ebenfalls stark in seiner Existenz bedrohte Blaueis am Hochkalter gilt als nordlichster Gletscher der Alpen Auch der Watzmanngletscher wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als Gletscher angesehen Am Fuss der Watzmann Ostwand befindet sich der Lawinenkegel der Eiskapelle dessen unteres Ende auf 930 m Seehohe liegt und bei dem es sich damit um das niedrigste ganzjahrig vorhandene Eisfeld der Alpen handeln durfte In den Allgauer Alpen wird die Sudflanke der Madelegabel vom Schwarzmilzferner eingenommen der durch die starke Abschmelzung der letzten Jahrzehnte seinen Gletschercharakter zunehmend eingebusst hat Der beruhmte Heilbronner Weg fuhrt direkt uber das jetzige Gletscherchen In den Lechtaler Alpen befindet sich noch ein richtiger spaltenreicher Gletscher mit sichtbarer Eisbewegung der eindrucksvolle unterhalb der Vorderseespitze Des Weiteren existieren noch weitere kleinere Gletscher Der unterhalb der Feuerspitze der und der bei der Parseierspitze der am und der in der Nordflanke der Im Karwendelgebirge liegt in der Nordflanke der Eiskarlspitze ein spaltenreicher kleiner Gletscher die so genannte Eiskarln In der Mieminger Kette existiert an der Sudseite der der kleine Schneeferner mit einigen Spalten Im Lechquellengebirge schliesslich erscheint am Nordhang der Roten Wand ein kleiner Gletscher mit deutlichen Spalten der diesen Berg von Norden her gesehen unverwechselbar macht Des Weiteren erstreckt sich an der Braunarlspitze der GeologieAllgemeines Die Nordlichen Kalkalpen gehoren zu den Ostalpen genauer zum Oberostalpin und bestehen uberwiegend aus machtigen Sedimentgesteinen wie v a Dolomit Kalkstein und Mergel Der etwa 500 km lange Gebirgszug ist Ergebnis einer gewaltigen Uberschiebung von Meeressedimenten aus sudlicher Richtung Die Sedimentgesteine wurden auf alteren Gesteinen der Grauwackenzone abgelagert die geologisch aber eine eigene Einheit darstellt Sie tritt vor allem am Sudrand der Nordlichen Kalkalpen auf Nordlich der Nordlichen Kalkalpen liegen die Flyschzone das Helvetikum und die subalpine Molasse Die kalkalpinen Decken wurden wahrend der Gebirgsbildung der Alpen im Zeitraum Cenomanium bis Oligozan von Suden her weit uber den Rand des europaischen Kontinents uberschoben Die Grauwackengesteine an der Basis der Nordlichen Kalkalpen stellen die Uberreste eines variszischen Gebirges dar das am Ende des Palaozoikums von der Erosion vollig eingeebnet und dann vom Meer uberflutet worden war Die raumlich nur unbedeutenden Gosau Sedimente kamen in der Oberkreide ab dem Turonium und dem tieferen Palaogen auf einem schon nach Norden vorwandernden Deckenstapel zu liegen Sie sind daher synorogen und fur die Datierung der orogenen Bewegungsablaufe von grosser Bedeutung Stratigraphie Dachsteinkalk des Ramesch Warscheneckgruppe Wesentliche Bestandteile der Nordlichen Kalkalpen sind Gesteine des Permomesozoikums zu denen die Trias die grossten Kalk und Dolomitmassen beisteuert Die alteren Sedimente der Kalkalpen Oberperm bis zum tieferen Jura sind Abfolgen eines typischen passiven Kontinentalrandes Bekannte und machtige Formationen sowie stratigrafisch und topografisch markant fur die Trias sind unter anderem der Wettersteinkalk der Hauptdolomit und der Dachsteinkalk Diese Kalk und Dolomitfolgen bauen die Mehrzahl der hochsten Gipfel auf so etwa Zugspitze Watzmann Hochkonig Hoher Dachstein Hochschwab Andere Gesteine wie Mergel Sandstein und Schieferton treten weniger deutlich hervor die Gesteine der Werfen Formation Oberperm bis Untertrias erreichen jedoch stellenweise grossere Verbreitung Die Werfener Schichten bilden die Grenze der Kalksedimente zur Grauwacke sie sind die Gleitschicht uber die die nordlichen Kalkalpen nordwarts geschoben wurden und werden entsprechend entweder zu den Kalk oder zu den Schieferalpen gezahlt Gesteine des Jura Zeitalters sind unter anderen die Allgau Formation auch Fleckenmergel genannt sowie die Oberalmer Schichten bzw Aptychenschichten Die meisten Schichtglieder des Juras sind eher geringmachtig vor allem im Unter und Mitteljura Kieselige radiolaritische Gesteine Ruhpolding Formation wurden in Tiefseerinnen abgelagert wie sie aus Subduktionszonen bekannt sind und belegen damit das Schliessen des Neotethys Ozeans im Jura Die Gosau Gesteine der Oberkreide und des Palaogens bestehen aus Konglomeraten Sandsteinen Mergeln und Kalksteinen Ihre Sedimentation erfolgte in zwischenzeitlichen Senkungstrogen die sich vor den aus Suden heranruckenden Falten und Deckenstirnen gebildet hatten Sedimentarer Inhalt Steinsalz des Haselgebirges aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden Die Nordlichen Kalkalpen zeichnen sich vereinfacht durch folgende Schichtenfolge aus vom Hangenden zum Liegenden Gosau Gruppe Turonium bis Bartonium Obereozan Branderfleck Formation Cenomanium bis Coniacium Albium bis Cenomanium bzw im Sudwesten Aptium bis Albium Schrambach Formation bzw Berriasium bis Aptium Ammergau Formation bzw Oberalmer Schichten und sowie Plassen Formation Kimmeridgium bis Berriasium Ruhpolding Formation bzw und Oxfordium bis Kimmeridgium Chiemgau Schichten Bajocium bis Oxfordium Scheibelberg Formation Hettangium bis Toarcium Allgau Formation bzw Hettangium bis Oxfordium Kossen Formation Oberrhatkalk und Rhatium Hauptdolomit und Plattenkalk bzw Dachsteinkalk und Norium Raibler Schichten Lunz Formation und Karnium Wettersteinkalk Ramsaudolomit bzw Partnach Schichten und Reifling Formation sowie Hallstatt Gruppe Ladinium Reichenhall Formation Steinalm Formation und Gutenstein Formation Anisium Alpiner Buntsandstein bzw Werfener Schichten Induum und Olenekium Haselgebirge und Prabichl Formation Lopingium Oberperm Alpiner Verrucano PermFazies Ostseite der Ellmauer Halt 2344 m am Wilden Kaiser Schon zu sehen der Ubergang von der Riff Fazies in die gebankte Fazies des Wettersteinkalks ab der Gamshalt gen Norden zur Kleinen Halt In der Sedimentabfolge der Nordlichen Kalkalpen lassen sich drei Faziesraume unterscheiden Sie geben von Nordwesten nach Sudosten die Abfolge vom Innenschelf uber Aussenschelf zum Kontinentalhang des Meliata Ozeans wieder Bayerisch nordtirolische Fazies Berchtesgaden Fazies und Hallstatt Fazies Generell lasst sich von beiden Seiten eine Machtigkeitszunahme in Richtung Berchtesgaden Fazies beobachten Die Faziesunterschiede betreffen vor allem die Abfolgen des Permoskyths und der Trias Wahrend des Perms wurde im bairisch nordtirolischen Faziesraum Alpiner Verrucano abgelagert wohingegen sich in der Hallstatt Fazies machtiges Haselgebirge ansammelte Das Skythium wird in der bayerisch nordtirolischen Fazies durch Alpinen Buntsandstein reprasentiert der jedoch in den beiden anderen Faziesraumen durch die zusehends marine Werfen Formation ersetzt wird Wahrend des unteren und mittleren Anisiums verwischten sich die Faziesunterschiede durch die Sedimentation der randmarinen Steinalm und Gutenstein Formation Im oberen Anisium erfolgte sodann eine starke Subsidenz die mit der Auflosung des Meliata Ozeans im Zusammenhang stand Dies bedingte die Tiefwassersedimentation des Reiflinger Kalks im bayerisch nordtirolischen und im Berchtesgadener Faziesraum In der Hallstatt Fazies begann ab jetzt die Sedimentation des pelagischen Hallstatter Kalks Das Ladinium wurde in den beiden inneren Faziesraumen vom Wettersteinkalk gepragt Der Wettersteinkalk erscheint in zwei Fazies einer ungeschichteten Riff Fazies am Aussenrand und einer geschichteten Lagunen Fazies im Inneren In Zwischenraumen mit tieferem Wasser lagerten sich Mergel der Partnach Schichten ab Die Becken mit Partnach Schichten wurden aber mehr und mehr durch ein Vorrucken der Karbonatplattform eingeengt In der Berchtesgaden Fazies tritt Ramsaudolomit an die Stelle des geschichteten Wettersteinkalks In der Hallstatt Fazies setzte sich die Sedimentation des Hallstatter Kalks weiter fort Die Riffentwicklung endete im Karnium mit der Ablagerung den nordalpinen Raibler Schichten im Nordosten Lunz Formation bestehend aus Evaporiten Rauhwacken mit Anhydrit Gips Tonschiefern Sandsteinen Kalken und Dolomiten Die Hallstatter Kalke der Hallstatt Fazies werden zeitweise durch die tonige Reingraben Formation unterbrochen Megalodonten im Dachsteinkalk unterhalb des Grossen Gosaugletschers Im Norium entstand im Ablagerungsraum der Nordlichen Kalkalpen und daruber hinaus wieder eine riesige Karbonatplattform Auf ihr setzte sich in der bayerisch nordtirolischen Fazies der intra bis supratidale Hauptdolomit ab gekennzeichnet durch seine charakteristischen Algenlaminite In der Berchtesgaden Fazies im Sudosten trat an die Stelle des Hauptdolomits der Dachsteinkalk mit seiner gebankten Fazies Der Dachsteinkalk zeichnet sich durch Lofer Zyklotheme aus eine rhythmische Abfolge dolomitischer Brekzien dolomitischer oder kalkhaltiger Algenlaminite und Megalodonkalke Auf eine Erosionsdiskordanz im Hangenden folgt sodann der nachste Zyklus Ursache dieser Zyklotheme waren Meeresspiegelschwankungen wobei Hochstande durch den Megalodonkalk reprasentiert werden Der Dachsteinkalk ist insbesondere in seinem unteren Abschnitt dolomitisiert und liegt sodann als Dachsteindolomit vor Weiter gen Sudosten schutzte ein Saumriff aus ungeschichtetem Dachsteinkalk die Plattform gegen das offene Meer in dem weiterhin pelagischer Hallstatter Kalk abgesetzt wurde Im Rhat ging die Karbonatplattform ihrem Ende entgegen und wurde durch Tonschiefer mit Fossilkalklagen der Kossen Formation abgelost Der Dachsteinkalk hielt sich jetzt nur noch punktuell in der Berchtesgaden Fazies Gegen Ende des Rhats progradierten erneut Riffe des Oberrhatkalks In der Hallstatter Fazies wurden jedoch das gesamte Rhat uber Mergel der Zlambach Formation sedimentiert Wahrend dem Unter und Mitteljura erfuhr der Bereich der Nordlichen Kalkalpen starke Dehnungs und Subsidenzbewegungen Die resultierenden Abschiebungen etablierten jetzt auf der vormaligen Karbonatplattform ein In den Graben sammelten sich Mergel und Kieselkalke aber auch Turbidite und Brekzien der Allgau Formation Auf den Schwellen bildeten sich geringmachtige oft rotgefarbte Kalke der Hierlatzkalk ein Crinoidenkalk und der Adneter Kalk ein ammonitenfuhrender Knollenkalk Im Bathonium drang unter anhaltender Krustendehnung der in den Alpenraum nordostlich des Ostalpins ein weswegen letzteres ebenfalls abzusacken begann Es stellten sich daher im Raum der Nordlichen Kalkalpen weitgehend tiefmarine Bedingungen ein so dass sich nun wahrend des ausgehenden Calloviums und im Oxfordium die Radiolarite der Ruhpolding Formation bilden konnten Diese kalkarmen bis kalkfreien Kieselsedimente waren wahrscheinlich unterhalb der Kalzitkompensationstiefe entstanden Zu diesem Zeitpunkt glitten aus dem Hallstatter Faziesbereich im Sudosten Hallstatter Decken in die Radiolaritbecken Es handelt sich hier um kilometergrosse Olistholithen die wahrscheinlich durch die Inselbogen Kontinentkollision des Meliata Ozeans in Bewegung gesetzt worden waren Nachdem die tektonischen Bewegungen zur Ruhe gekommen waren konnte sich im Gebiet der spateren juvavischen Decken auf den Olistolithkomplexen von Neuem eine Karbonatplattform ausbreiten der Plassenkalk Im Nordwesten bildeten sich hingegen tiefmarine Aptychenkalke Die Gosausedimente des Muttekopfs 2774 m am linken Bildrand Hintere Platteinspitze 2723 m rechts Beeindruckend sind die riesigen einsedimentierten Olistholithen Bereits ab der Unterkreide begannen die Deckenuberfahrungen in nordwestlicher Richtung Vor der Uberschiebungsfront entstanden tiefe Senken in die turbiditreiche Abfolgen wie die Rossfeld Formation des Valanginiums und Barremiums geschuttet wurden Die Uberfahrungen waren diachron erfolgt so reicht beispielsweise die vergleichbare im Westabschnitt der Nordlichen Kalkalpen sedimentierte Lech Formation noch bis ins Unterturon hinauf im Ostabschnitt hatten die tektonischen Bewegungen folglich fruher eingesetzt Im Turon bildete sich sodann eine bedeutende Diskordanz heraus die sogenannte Vorgosau Phase oder Trupchun Phase Ab dem Oberturon erfolgte die Sedimentation der syntektonischen Gosau Gruppe die bis ins Eozan andauern sollte Die typische Sequenz der Gosau Gruppe sind Schwemmkegelsedimente kontinentalen Ursprungs vorwiegend Konglomerate gefolgt von flachmarinen Kalken mit den so charakteristischen Rudisten und schliesslich tiefmarine Mergel mit Turbiditen und Schuttstromen Die Gosausedimente liegen den Decken auf und sind selber zum Teil verfaltet Magmatismus Magmatische Gesteine sind in den Nordlichen Kalkalpen unterreprasentiert Im Perm finden sich Vulkanite vorwiegend Rhyolithe im Verrucano aber auch im Haselgebirge In den des Ladiniums sind sodann die mafischen Vulkanite des anzufuhren Eine weitere Ausnahme bilden die unterkretazischen Ehrwaldite in der Lechtal Decke sudlich des Zugspitzmassivs Es handelt sich hierbei um basanitische Ganggesteine Nephelinbasanit die in einer schmalen knapp 50 Kilometer langen Zone mesozoische Sedimentgesteine bis zur Unterkreide durchschlugen Ihr Alter wurde mit rund 100 Millionen Jahren bestimmt sie stammen somit aus dem Oberen Albium Aus ihrer Gegenwart lasst sich schlussfolgern dass zur Zeit ihres Magmenaufstiegs keine Subduktionszone unter den Nordlichen Kalkalpen vorhanden war Ihr Aufstieg war unter Dehnung erfolgt als die Nordlichen Kalkalpen noch keinen Deckenbau aufwiesen und auf einem kontinentalen Sockel lagen weit entfernt von einer penninischen Subduktionszone Der Aufstieg der basanitischen Ehrwalditschmelzen ist moglicherweise einem Horst Graben System geschuldet mit Beziehungen zu Grosstektonische Spannungsfelder Die Nordlichen Kalkalpen unterlagen einer polyphasen Deformationsgeschichte die in drei Spannungsregimes unterteilt werden kann Von der Trias bis zur Kreide bestimmte grossraumige Dehnung Extension den Nordwestrand der Tethys wodurch sich Abschiebungen und sie segmentierende Blattverschiebungen entwickelten Die Abschiebungen sind nur selten im Gelande anzutreffen sie konnen aber aus Machtigkeitsunterschieden oder am Fehlen von einzelnen Schichten rekonstruiert werden Mit dem Ende der Unter und Beginn der Oberkreide fuhrte Einengung Kompression zur Ausbildung von Uberschiebungen zu mehreren Sets von Blattverschiebungen unterschiedlicher Orientierung zu Faltungen und zur eigentlichen Orogenese mit spaterer isostatischer Heraushebung Ab dem Miozan schliesslich bewirkten postkollisionale und gravitativ gesteuerte Zergleitungsvorgange unter seitwartiger Streckung die Anlage von Abschiebungen die Reaktivierung alterer Storungen und die Ausbildung intramontaner Becken Geodynamik Rauhwacke der Raibler Schichten Geroll aus der Traun Die sehr inkompetenten Raibler Schichten bilden oft einen bedeutenden Abscherhorizont Die Nordlichen Kalkalpen treten uns zwar als grosste zusammenhangende Kalkmasse der Nordalpen entgegen sie sind aber keineswegs ein einheitlicher tektonischer Verband Uberdies sind sie ortsfremd allochthon und von ihrem ursprunglichen Verwurzelungsgebiet generell in nordliche Richtung abgeglitten Zusammen mit der unterlagernden Nordlichen Grauwackenzone ruhen sie jetzt auf einem fremden penninischen Untergrund Dass die Nordlichen Kalkalpen allochthon sind gilt heute allgemein als gesichert Beweise hierfur liefern ihr Westrand die Flyschfenster mehrere Tiefbohrungen und seismische Tiefenprofile An ihrem Westende ist ihre allseitige Unterlagerung durch die und penninische Flyschserien sogar direkt einzusehen Dort lasst sich selbst fur ihre ostalpine Sockelunterlagerung noch Deckennatur erkennen Insgesamt stellen die Nordlichen Kalkalpen einen riesigen heterogenen Falten und Deckenkorper dar Englisch fold and thrust belt dessen Wurzel wahrscheinlich sudlich der Hohen Tauern jedoch nordlich der jetzigen Sudalpen zu suchen sein durfte Der Grossteil der Falten verdankt ihre Entstehung Uberschiebungen und deren Richtungsanderungen Umgekehrt konnen entstehende Faltenzuge ihrerseits neue Uberschiebungen auslosen wie z B die out of syncline thrusts bei denen Aufschiebungen aus Synklinalen hervorgehen Die Trias der bayerisch nordtirolischen Fazies im Westen ist meist zu grossen Faltenstrukturen verformt wohingegen die Berchtesgaden Fazies im Osten aufgrund ihrer machtigen Trias Karbonatplattformen meist nur flachliegende Schuppen ausbildet Die tektonische Entwicklung der Nordlichen Kalkalpen war nach den jurassischen Bewegungen in zwei Hauptstufen erfolgt im Zeitraum spate Unterkreide bis Oberes Eozan hatte sich ein Nordwest vergenter Deckenstapel aufgrund von transpressiven rechtshandigen Scherbewegungen im orogenen Kollisionskeil des Ostalpins herausgebildet im Miozan waren sodann Krustenkeile in den zentralen Ostalpen in Ostrichtung ausgepresst worden wodurch die Scherbewegungen in ihr linkshandiges Gegenteil umschlugen Die transpressive d h schrag erfolgende Einengungstektonik mit einer Gesamtverkurzung von 54 bis 65 Prozent manifestierte sich in den Nordlichen Kalkalpen durch Nordwest gerichtete Deckenuberschiebungen die in einem spitzen Winkel sowohl zur jetzigen Ostnordost Ausrichtung des Orogens als auch zu dessen Nordrand angelegt waren Decken und Deckenfalten erschienen en echelon in gestaffelter Anordnung und wurden gegeneinander durch rechtshandige Seitenverschiebungen in Ostsudost Richtung versetzt Hierdurch entstand ein Muster aus rhomboedrischen Blocken Die Hauptdehnungsrichtung war Nordost und verlief parallel zu Faltenzugen und Deckenstirnen aber auch zur internen Streichrichtung des Orogens Die jetzige bzw nachmiozane raumliche Disposition der Strukturen erklart sich folglich durch eine palaomagnetisch nachgewiesene Drehung von rund 30 Grad im Uhrzeigersinn Unmittelbar vor dieser Rotation die im Campanium vor 80 Millionen Jahren ihren Hohepunkt erreichte durfte die Haupteinengungsrichtung noch in etwa parallel zum kristallplastischen Fliessen des zentralen Ostalpins d h in westlicher bis westnordwestlicher Richtung gelegen haben Decken Allgau Formation der Allgau Decke aus den Tannheimer Bergen Innerhalb des kalkalpinen Deckenstapels lassen sich drei Uberschiebungsbahnen erster Ordnung unterscheiden welche sich fazieller Ubergange im Sedimentpaket und daraus entstehender Kompetenzunterschiede bedienen Eine bedeutende Rolle spielen hierbei evaporitische aber auch ton und mergelreiche Lagen als prinzipielle Abscherhorizonte beispielsweise das Haselgebirge mit Halit und Anhydrit die Reichenhall Formation die Raibler Schichten ohne Halit aber mit Gips sowie die tonhaltigen Partnach Schichten Die Uberschiebungen erfolgten meist als so genannte ramp flat structures deren Rampen widerstandsfahige Gesteinspakete wie den Wettersteinkalk oder den Hauptdolomit mit einem Winkel von rund 30 durchfuhren und deren flache Gleitbahnen sich der angefuhrten inkompetenten Formationen bedienten Die sekundare Innenarchitektur des Deckenstapels war hauptsachlich von bereits vorhandenen Storungen bestimmt worden Der Deckenstapel war wahrend der Oberkreide aus generell nordwestwarts gerichteten Tangentialbewegungen hervorgegangen Im Regelfall sind hierbei die zuoberst liegenden Decken am altesten Aus diesem Grund sind hoherliegende Decken durch die Imbrikation der darunterliegenden Decke oft verfaltet Beispielsweise wurde die altere Lechtal Deckenbasis durch die Unterschiebung der jungeren Allgau Decke gefaltet Es gibt aber auch asynchron verlaufende Deckenuberschiebungen wie die Inntal Decke die zwar der im Aptium bis Albium gebildeten Lechtal Decke aufliegt jedoch mit Albium bis Cenomanium ein jungeres Alter aufweist Gliederung Geodynamisch gliedern sich die Nordlichen Kalkalpen folglich in drei Grosseinheiten das zuunterst liegende Bajuvarikum das Tirolikum in intermediarer Position und das Juvavikum im Hangenden Diese Grosseinheiten werden dann weiter unterteilt so beispielsweise das Bajuvarikum in die auch Randcenoman die Allgau Decke und die Lechtal Decke Das Tirolikum gliedert sich in auch Inntal Krabachjoch Decke und Das Juvavikum setzt sich aus der der bzw und der zusammen Der untere Abschnitt des Juvavikums stellt keine Decke im eigentlichen Sinne dar sondern beinhaltet Ablagerungen im Rucken des Tirolikums in die gigantische Olistholithen der Hallstatter Decke eingeglitten waren Die Decken des oberen Abschnitts zeichnen sich durch machtigen Dachsteinkalk aus Ostlich von Kufstein dringt das Tirolikum schrag nach Nordost gegen den Alpenrand vor so dass die bajuvarischen Decken uberfahren werden und sodann im Mittelabschnitt ganzlich fehlen Weiter im Osten schwingt dann das Tirolikum wieder nach Sudosten zuruck und das Bajuvarikum erscheint erneut in Gestalt der und der den ostlichen Pendants der Allgau Decke gefolgt im Hangenden von der und der den Aquivalenten der Lechtal Decke Tirolische Decken sind weiter ostwarts die die die die und die Das Juvavikum wird hier durch die und die vertreten Zeitliche Entwicklung Zeitlich lassen sich die Deckenbewegungen im Einzelnen wie folgt gliedern Uberschiebung des im Oxfordium vor 160 Millionen Jahren auf Juvavikum und Sudrand des Tirolikums uber Allgau Formation und hinweg Sedimentation der mit ultrabasischem Ophiolithdetritus Uberschiebung des aus der Hallstadt Zone stammenden Juvavikums auf die Strubberg Formation des Tirolikums etwas spater im Verlauf des Oxfordiums vor zirka 158 Millionen Jahren zeitgleich mit der Ablagerung der und der Ruhpolding Formation Remobilisierung und Uberschiebung von bereits einsedimentiertem Juvavikum auf die Rossfeld Formation des Tirolikums wahrend des Barremiums vor rund 130 Millionen Jahren Erneuter Eintrag ophiolithischer Komponenten Uberschiebung des Tirolikums auf Bajuvarikum Losenstein Formation mit Beginn des Cenomaniums vor 100 Millionen Jahren Ruckuberschiebungen am Kalkalpensudrand im Oberen Palaozan und Unteren Eozan vor 50 bis 45 Millionen Jahren Uberschiebung des Bajuvarikums und tektonisch auflagernder Systeme auf Randcenoman Rhenodanubikum und schliesslich Molassezone im Lutetium Bartonium vor 40 Millionen Jahren Im Tirolikum weiterer interner Deckenbau durch die Ausbildung neuer Scherbahnen die im Westen bis auf das unterlagernde Bajuvarikum herabgreifen Ingression der inneralpinen Molasse und Ablagerung der um Kufstein und bei Bad Reichenhall Metamorphose Erste Metamorphoseereignisse hatten im Ostalpin bereits im Oxfordium und Kimmeridgium vor 160 bis 150 Millionen Jahren begonnen und eine Blauschiefermetamorphose im Sedimentationsraum des induziert Das eigentliche Austroalpin wurde dann im Cenomanium und Turonium zwischen 100 und 90 Millionen Jahren von einer Eklogitmetamorphose betroffen Die Warmefront wanderte dann sukzessive weiter gen Nordwesten und erreichte das Penninikum im Lutetium zwischen 49 und 40 Millionen Jahren den Valais Ozean im Lutetium und Bartonium zwischen 45 und 37 Millionen Jahren und den kontinentaleuropaischenen Nordrand zwischen 42 und 31 Millionen Jahren Die Metamorphose endete in den Ostalpen somit erst im Rupelium Oberoligozan Da aber die Nordlichen Kalkalpen die zuoberst und am weitesten nordlich liegende Deckeneinheit des ostalpinen Deckenstapels bilden wurden sie so gut wie nicht metamorph beansprucht Eine Ausnahme bildet ihr Sudrand der schwache anchimetamorphe Veranderungen dokumentiert Zeolith Fazies mit Temperaturen bis 250 C die vor allem die siliziklastischen Sedimente des Permoskyths betreffen Erreicht wurden sehr niedrige bis niedrige Metamorphosegrade nachgewiesen anhand der Illit Kristallinitat Das Alter dieses Metamorphoseereignisses konnte mit 154 Millionen Jahren Kimmeridgium bestimmt werden Ein Zusammenhang mit der Schliessung des Meliata Ozeans wird angenommen Arbeiten mit Hilfe des Conodonten Farbanderungsindexes konnten in Teilen der juvavischen Decken ein weiteres thermisches Ereignis belegen welches sogar den altesten Uberschiebungen des Oberjuras noch vorherging In den Hallstatter Kalken der bei Abtenau fanden Gawlick und Hopfer 1996 fur den Zeitraum Mittel bis fruher Oberjura sogar Anzeichen fur eine Mitteltemperatur Hochdruck Metamorphose Ferner konnte in der Unterkreide eine Metamorphose vom Barrow Typ nachgewiesen werden deren Alter sich um 90 Millionen Jahre Turonium zentrieren Neubildungen waren hierbei die Minerale Pyrophyllit und bei Temperaturen von rund 200 C Ausloser war die Subduktion kontinentalen Grundgebirges in die der Sudrand der Nordlichen Kalkalpen mit einbezogen wurde Palaogeographie und Plattentektonische Entwicklung Allgemeines Die generelle Ostdrift der Afrikanischen Platte ist verantwortlich fur die Entstehung der AlpenPlattentektonische Rekonstruktion im Ladinium vor 230 Millionen Jahren vor der Offnung des Atlantiks In den Nordlichen Kalkalpen entstand die Karbonatplattform des Wettersteinkalks Die Relativbewegungen der Afrikanischen und der Eurasischen Platte hatten bereits Pitman und Talwani 1972 und auch Dewey u a 1973 anhand der magnetischen Anomalien im Atlantik untersucht Sie fanden fur den Zeitraum 180 bis 80 Millionen Jahre Toarcium bis Campanium eine generelle Sudostbewegung Afrikas gegenuber Eurasien die ab 148 Millionen Jahren Jura Kreidegrenze durch eine leichte Rotation gen Nordost zusatzlich eine starke dextrale Scherung induziert hatte Die generelle Ostdrift anderte sich schlagartig ab 81 Millionen Jahren Campanium und schlug in eine westnordwestliche Richtung Afrikas gegenuber Eurasien um Vorhergegangen war ausserdem die Offnung des Nordatlantiks um 95 bis 90 Millionen Jahren Turonium Diese Richtungsumkehrung bewirkte eine relative Nordbewegung Afrikas zu Beginn der Oberkreide Die Westwartsbewegungen Afrikas dauerten bis 53 Millionen Jahre Untereozan an Ab 53 Millionen Jahren bis auf den heutigen Tag drehte Afrika dann gegenuber Eurasien auf Nordkurs Ergebnis war die Kontinentalkollision Alpine Hauptphase im Oberen Eozan und Oligozan Ein Grossteil der Kalkalpengesteine war im Zeitraum Oberperm bis Unterjura auf dem nordlichen Kontinentalschelf der Adriatischen Platte kurz Adria oder auch Apulische Platte abgelagert worden Letztere bildete einen nach Norden vorragenden Sporn der geologisch zu Afrika gehorte Die geodynamischen Bewegungen der Afrikanischen Grossplatte und der dazwischenliegenden Adriatischen Mikroplatte sollten letztendlich fur die Entstehung des Alpenorogens von entscheidender Bedeutung sein Dem eigentlichen Ablagerungsraum der Nordlichen Kalkalpen wird oft noch die und weiter sudwestlich das Meliaticum angegliedert Die Hallstatt Zone lag auf verdunnter kontinentaler Kruste und bildete den Schelfrand zu den Westauslaufern der Tethys im Sudosten dem bzw Meliata Maliac Ozean Dieser war ein westliches Randbecken der Tethys das sich ab dem Anisium geoffnet hatte Ab diesem Zeitpunkt bildeten die Ablagerungsgebiete des Austroalpins und Sudalpins den nordwestlichen Kontinentalrand zum Meliata Ozean Die Schelfplattform weiter nordwestlich war Sedimentationsraum der Nordlichen Kalkalpen der sich in der Obertrias auf rund 28 Grad nordlicher Breite befand Mittlerweile differenzieren jedoch Handy u a 2010 die nordlich von Adria gelegene Kleinplatte ein Akronym aus Alpen und Karpaten als Ablagerungsraum der Kalkalpensedimente Diese Kleinplatte ging mit ihrem sudostlichen Kontinentalrand der Hallstatt Zone in den Meliata Ozean uber der seinerseits am Ende der Trias nach Sudosten unter den subduziert wurde der Vardar Ozean sollte bis zum Ende der Oberkreide bestehen bleiben Hierdurch entstand ein Inselbogen der im Oberjura mit Alcapia kollidierte wodurch Ophiolithe kontinentwarts aufgeschoben wurden Diese Oberjura Ophiolithe stehen jetzt in den Dinariden an wurden aber im Austroalpin wahrend der Kreide wegerodiert und sind nur noch als exotische Komponenten in den Gosau Sedimenten nachzuweisen Eine linkshandige Seitenverschiebung ein fruher Vorlaufer der Periadriatischen Naht trennte Alcapia von Adria im Suden Im Norden wurde Alcapia durch Staffelbruche von der Kleinplatte abgetrennt Staffelbruche trennten Alcapia auch von Eurasien bzw Europa an denen spater der penninische Ozean eindringen sollte Bewegungsablauf Plattenrekonstruktion fur das Tithonium vor 150 Millionen Jahren Erste tektonische Bewegungen gehen in die Mittel und Obertrias zuruck und beeintrachtigten das oberpermische Haselgebirge So deuten die grossen Machtigkeitsunterschiede in der auflagernden Hallstatt Formation und die in ihr wieder umgelagerten Haselgebirgstrummer Olistholithen auf das ortliche Entstehen von Salzwalzen Salzkissen und Salzdecken im Untergrund Dieses tektonische Ereignis wurde dann von der flachmarinen oberjurassischen Plassen Formation versiegelt Ab dem Mittel und Oberjura war es auf der Adriatischen Platte zu einer ersten Deckenstapelung von Sedimentgesteinen gekommen bewirkt durch die Schliessung eines am Westende der Neotethys gelegenen Meeresbeckens dem so genannten Meliata Ozean bzw Meliata Maliac Vardar Ozean der durch Ozeanbodenspreizung bereits in der Obertrias Karnium vor 220 Millionen Jahren entstanden war Der Meliata Ozean war nach Sudosten unter den Vardar Ozean Neotethys subduziert worden so dass ein vorruckender Akkretionskeil mit ophiolithischen Decken die jetzige klassische Hallstatter Fazies in Richtung Alcapia ausgepresst obduziert wurde Gleichzeitig wurden Evaporite des Haselgebirges in tiefe Meeresbecken injiziert und dort stellenweise erneut tektonisch wiederaufgearbeitet Diese fruhen oberjurassischen kompressiven Bewegungen werden oft als Kimmerische Phase bezeichnet zirka 160 bis 150 Millionen Jahre Nach Krustendehnung im Unterjura und unteren Mitteljura entfaltete sich ab dem Bathonium und im Oxfordium ein Meeresarm der sich zwischen den sudostlichen Kontinentalrand Eurasiens und Alcapia gedrangt hatte und dadurch eine Verbindung zwischen dem noch jungen mittleren Nordatlantik im Westen und der Tethys im Osten herstellte Dieser Meeresarm wird als oder auch als Alpine Tethys bezeichnet In ihm lagerten sich die teils ozeanischen Gesteine des Penninikums ab Ophiolithe und sie uberdeckende Radiolarite Erste Grabenbruchbewegungen an diesem Meeresarm so genanntes Rifting hatten bereits vor 170 Millionen Jahren im Unterjura Bajocium begonnen Die mit 21 Millimeter Jahr relativ langsam erfolgende Spreizung des Piemont Ligurien Ozeans sollte bis 130 Millionen Jahre anhalten Das Rift war sudlich von als linksverschiebende Transformstorung nach Osten vorgedrungen und verbreiterte sich dann zum eigentlichen nach Nordosten spreizenden Piemont Ligurien Ozean Der entstehende Ozean wurde an seiner Nordostseite von der bandformigen Kleinplatte gesaumt Akronym fur Alboran Meer Kabylei Monti Peloritani und Kalabrien Wie der Ozean nach Osten in Richtung Tethys weiter vordrang ist nicht klar zumindest umgurtete er dabei in seinem Nordabschnitt den Kleinkontinent In diesem Zusammenhang sei am Rande erwahnt dass ab der Jura Kreide Grenze vor 146 Millionen Jahren Grabenbruche linksseitig des Piemont Ligurien Ozeans entstanden die ab dem Barremium vor 130 bis 125 Millionen Jahren zur Spreizung des ubergingen Der Zwischenraum wurde von dem Hochgebiet des eingenommen Wahrend der Unterkreide hatte sich der spreizende Nordatlantik bis auf die Hohe der Biskaya vorgearbeitet und drang entlang der Pyrenaen weiter gen Osten bis zum Valais Ozean vor Die Spreizung des Valais Ozeans erfolgte bis 92 Millionen Jahre Turonium und war mit 3 Millimeter Jahr von extrem geringer Spreizungsrate Wann genau der Valais Ozean wieder geschlossen wurde ist noch unsicher moglicherweise bereits gegen Ende der Oberkreide spatestens aber im Palaogen Gegen 135 Millionen Jahre Valanginium wurde sodann der bereits im Jura begonnene Deckenstapel im Verlauf der Unterkreide wahrend der Schliessung der alpinen Tethys mehrfach tektonisch und verandert Dieser bis etwa 100 Millionen Jahre andauernde Entwicklungsabschnitt ist als Eoalpine Phase bekannt Auch die orogenen Bewegungen in der Unterkreide waren ihrerseits mit der Subduktion grosser Mengen von Krustenmaterial unter das Westende der Meliata Einbuchtung einhergegangen Hierdurch war vor rund 95 Millionen Jahren eine eklogitische Subduktionszone entstanden die dann spater wieder exhumiert wurde Die Eoalpine Phase ist jetzt in der Valanginium bis Aptium durch den Eintrag von ultrabasischem Detritus dokumentiert Plattenrekonstruktion fur das Maastrichtium vor 70 Millionen Jahren Vor rund 90 Millionen Jahren setzte im Turonium die endgultige Subduktion der Alpinen Tethys ein Zwischen 80 und 67 Millionen Jahren verlagerte sich die Subduktion jedoch gen Nordwest so genannter Roll back wodurch der austroalpine Deckenstapel stark gestreckt wurde Die Streckung wurde durch Abscherungen nach Ost und Sudost und teils von flachen Detachments kompensiert Im austroalpinen Bereich etablierten sich um 70 Millionen Jahren ausserdem rechtshandige Ost bis Ostsudost streichende Blattverschiebungen die im Zentral und Sudalpin in den gegenseitigen Bewegungssinn umschlugen Auf dem Rucken des weiter in Richtung Norden vorwandernden Deckenstapels sedimentierten jetzt die syntektonischen Gosau Sedimente in sich bildenden Huckepackbecken englisch piggy back basin die gegen Ende der Oberkreide sogar tief marinen Charakter annahmen Die Gosau hielt sich im Westabschnitt bis an die Kreide Tertiar Grenze Im Palaozan und im Untereozan durften wahrscheinlich zwei Subduktionszonen vorhanden gewesen sein Eine lag sudlich des Valais Ozeans und setzte sich uber Pyrenaen bis in die Biskaya fort Die andere befand sich am Sudostrand des Piemont Ligurien Ozeans und erstreckte sich bis Korsika Gegen Beginn des Bartoniums vor 40 Millionen Jahre wurden dann die letzten ozeanischen Reste verschluckt dennoch gingen auch hiernach die Subduktionsbewegungen weiter so dass die Uberschiebungen jetzt im kontinentalen Bereich fortschritten Am Ende der Uberschiebungsvorgange im spaten Eozan vor 35 Millionen Jahren wurden die Nordlichen Kalkalpen an ihrem Nordrand auf das Randcenoman auf die Flyschzone und auf das Helvetikum stellenweise aber auch auf die Subalpine Molasse uberschoben Die palaogenen Bewegungen 65 bis 23 Millionen Jahre umfassen die eigentliche Alpine Hauptphase 35 bis 23 Millionen Jahre Priabonium bis Aquitanium Sie war einhergegangen mit einer sehr starken Nordbewegung der Adriatischen Platte die auf 600 Kilometer eingeschatzt wird Wahrend des Neogens ab 23 Millionen Jahren ereignete sich schliesslich der Kollaps des Orogens woraus ab dem Miozan das Wiener Becken am Ostrand der Nordlichen Kalkalpen oder das inneralpine sudlich von Kufstein resultierten Diese Einbruchsbecken so genannte Pull Apart Becken sind als Ergebnis der neogenen Streckung des Ostalpenorogens von uber 50 Prozent zu bewerten Einher ging eine Verengung in Nord Sud Richtung entlang alter Westnorwest und Nordost streichender Blattverschiebungen Hierbei spielt die Nordost streichende mit einem sinistralen Versatz von 75 Kilometer eine sehr bedeutende Rolle Gegen Ende des Unteren Miozans kam es zu einer lateralen Extrusion der Ostalpen nach Osten zeitgleich mit einer starkeren Hebung und Exhumierung des Tauernfensters das Aufsteigen des Tauernfensters hatte bereits zwischen 40 und 35 Millionen Jahren begonnen Der Zentralteil des Orogens wurde von Ausdehnungstektonik beherrscht wohingegen an den Randern Uberschiebungsgurtel weiterhin in Richtung alpines Vorland voranschritten Naturstoffliche NutzungEpitaph aus Adneter Marmor in der Munchener FrauenkircheNatursteine In den nordlichen Kalkalpen werden bzw wurden dekorativ teils sehr wertvolle Natursteine fur Architektur und Kunstgewerbe gewonnen Adneter Marmor Untersberger Marmor Ruhpoldinger MarmorBodenschatze An Mineralen kommt in den Nordlichen Kalkalpen vor allem Calcit CaCO3 in verschiedensten Variationen vor seltener verschiedene Mineralphasen bzw Vererzungen Fluorit Flussspat CaF2 Bleiglanz PbS und Zinkblende ZnS wurden und werden in den Nordlichen Kalkalpen abgebaut Im Vergleich zur besonders rohstoffreichen Grauwackenzone mit historischen Kupferlagerstatten sind die Nordlichen Kalkalpen arm an Bodenschatzen Von grosser Bedeutung waren und sind nach wie vor die Salzvorkommen innerhalb der Nordlichen Kalkalpen Diese wurden wahrscheinlich bereits seit 10 000 Jahren und sicher dann von den Kelten im Haselgebirge abgebaut Zentren des Salzabbaus sind in Deutschland Bad Reichenhall und Berchtesgaden in Osterreich vor allem die Salzbergwerke des Salzkammerguts wie Altaussee Bad Ischl und Hallstatt sowie Bad Durrnberg bei Salzburg Viele Ortsnamen bekunden von der Gegenwart des Salzes wie beispielsweise Salzburg Hall in Tirol oder Hallein Siehe auchBajuvarikum Juvavikum TirolikumWeblinksBoden der Nordlichen Kalkalpen ahabc de Das Magazin fur Boden und Garten LiteraturR Bousquet u a Metamorphic framework of the Alps 1 1000000 Commission for the Geological Map of the World CCGM CGMW Paris 2012 H W Flugel und Peter Faupl Geodynamics of the Alps Deuticke Wien 1987 M R Handy u a Reconciling plate tectonic reconstructions of Alpine Tethys with the geological geophysical record of spreading and subduction in the Alps In Earth Science Reviews Band 102 2010 S 121 158 doi 10 1016 j earscirev 2010 06 002 H G Linzer u a Build up and dismembering of the eastern Northern Calcareous Alps In Tectonophysics Band 272 1997 S 97 124 doi 10 1016 S0040 1951 96 00254 5 H Peresson und K Decker The Tertiary dynamics of the northern Eastern Alps Austria Changing palaeostresses in a collisional plate boundary In Tectonophysics Band 272 1997 S 125 157 doi 10 1016 S0040 1951 96 00255 7 A O Pfiffner Geology of the Alps Wiley and Sons Chichester 2014 S 368 Alexander Tollmann Der Bau der nordlichen Kalkalpen Deuticke Wien 1976 S 449 Alexander Tollmann Geologie von Osterreich Bd II Ausserzentralalpiner Anteil Deuticke Wien 1985 S 710 EinzelnachweiseA O Pfiffner Geology of the Alps Wiley and Sons Chichester 2014 S 368 Darstellung in Nikolaus Froitzheim Geologie der Alpen Teil 1 Allgemeines und Ostalpin Memento des Originals vom 10 August 2016 imInternet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlesungsskript in Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Strukturgeologie online uni bonn de abgerufen am 10 August 2016 PDF 5 1 MB auf hoststar ch zuletzt abgerufen am 21 August 2024 Ubersichtliche Kurz Darstellung beispielsweise in Geologie der Steiermark 1 Der Anteil an den Ostalpen Vereinigung Steirischer Mineralien und Fossiliensammler vstm at abgerufen am 10 August 2016 Schocklkalk des Grazer Palaozoikums der Mittelostalpines Deckgebirge Leithakalk der Molasse Zone Namen wie die der Steirischen und Lungauer Kalkspitze zeigen die Ausnahmeerscheinung im sonst andersartigen Gebiet Haupt und Wettersteindolomit in der die Radstadter Tauern gehoren zu den geologisch interessantesten der Alpen hier sind fast alle Systeme und Zonen des Ostalpins vertreten Rudolf Trumpy Geologie der Iberger Klippen und ihrer Flysch Unterlage In Eclogae geol Helv Band 99 2006 S 79 121 doi 10 1007 s00015 006 1180 2 Oliver Krische Hans Jurgen Gawlick Age and significance of Lower Cretaceous mass flows Ischl Breccia revisited Rossfeld Formation Northern Calcareous Alps Austria In Austrian Journal of Earth Sciences Band 108 2 2015 S 128 150 doi 10 17738 ajes 2015 0017 zobodat at PDF V Trommsdorff u a Mid Cretaceous primitive alkaline magmatism in the Northern Calcareous Alps Significance for Austroalpine Geodynamics In Geologische Rundschau Band 79 1 1990 S 85 97 G H Eisbacher H G Linzer L Meier und R Polinski A depth extrapolated structural transect across the Northern Calcareous Alps of western Tirol In Eclogae geol Helv Band 83 1990 S 711 725 J E T Chanell R Brandner A Spieler und J S Stoner Paleomagnetism and paleogeography of the Northern Calcareous Alps Austria In Tectonics Band 11 1992 S 792 810 doi 10 1029 91TC03089 Hans Gert Linzer Lothar Ratschbacher und Wolfgang Frisch Transpressional collision structures in the upper crust the fold thrust belt of the Northern Calcareous Alps In Tectonophysics Band 242 1995 S 41 61 Pablo Granado Eduard Roca Philipp Strauss Klaus Pelz und Josep Anton Munoz Structural styles in fold and thrust belts involving early salt structures The Northern Calcareous Alps Austria In Geology 2018 doi 10 1130 G45281 1 Gerhard W Mandl Rainer Brandner und Alfred Gruber Zur Abgrenzung und Definition der Kalkalpinen Deckensysteme Ostalpen Osterreich 2017 N Froitzheim D Plasienka und R Schuster Alpine tectonics of the Alps and Western Carpathians In T McCann Hrsg The geology of Central Europe Geological Society London 2008 S 1141 1232 M Kralick H Krumm und J M Schramm Low Grade and Very Low Grade Metamorphism in the Northern Calcareous Alps and in the Greywacke Zone Illite Crystallinity Datas and Isotopic Ages In H Flugel und P Faupl Hrsg Geodynamics of the Eastern Alps Deuticke Wien 1987 S 164 178 M R Handy u a Reconciling plate tectonic reconstructions of Alpine Tethys with the geological geophysical record of spreading and subduction in the Alps In Earth Science Reviews Band 102 2010 S 121 158 doi 10 1016 j earscirev 2010 06 002 H J Gawlick L Krystin und R Lein Conodont colour alteration indices Palaeotemperatures and metamorphism in the Northern Calcareous Alps a general view In Geologische Rundschau Band 83 Berlin 1994 S 660 664 H J Gawlick und N Hopfer Die mittel bis fruh oberjurassische Hochdruckmetamorphose der Hallstatter Kalke Trias der Pailwand ein Schlussel zum Verstandnis der fruhen Geschichte der Nordlichen Kalkalpen In Schriftenr Dtsch Geol Ges Band 1 1996 S 30 32 W C Pitman und M Talwani Sea floor spreading in the North Atlantic In Geol Soc Amer Bull Band 83 1972 S 619 J F Dewey W C Pitman W B F Ryan und J Bonnin Plate tectonics and the evolution of the Alpine system In Geol Soc Amer Bull Band 84 1973 S 31 37 S M Schmid B Fugenschuh E Kissling und R Schuster R Tectonic map and overall architecture of the Alpine orogen In Eclogae geologicae Helvetiae Band 97 2004 S 93 117 H Kozur The evolution of the Meliata Hallstatt ocean and its significance for the early evolution of the Eastern Alps and the Western Carpathians In Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology Band 87 1991 S 109 135 doi 10 1016 0031 0182 91 90132 B P Strauss M Konig und R Sauer Mitteltrias Olistholith in oberjurassischer Schichtfolge Tirolikum Wiener Becken In R Schuster und T Ilickovic Hrsg Arbeitstagung 2015 der Geologischen Bundesanstalt Geologische Bundesanstalt Wien 2015 Stampfli u a Western Alps geological constraints on western Tethyan reconstructions 2002 PDF 3 63 MB auf unil ch abgerufen am 12 Dezember 2007 K Stuwe und R Schuster Initiation of subduction in the Alps continent or ocean In Geology Band 38 2010 S 175 178 doi 10 1130 G30528 1 H J Gawlick u a Ophiolitic detritus in Kimmeridgian resedimented limestones and its provenance from an eroded obducted ophiolitic nappe stack south of the Northern Calcareous Alps Austria In Geologica Carpathica Band 66 2015 S 473 487 doi 10 1515 geoca 2015 0039 C Leitner und C Spotl The Eastern Alps Multistage Development of Extremely Deformed Evaporites In Permo Triassic Salt Provinces of Europe North Africa and the Atlantic Margins 2017 doi 10 1016 B978 0 12 809417 4 00022 7 U Schaltegger u a Transition from a rifted continental margin to a slow spreading system field and isotopic constraints from a Tethyan ophiolite In Terra Nova Band 14 2002 S 156 162 Peter Faupl Michael Wagreich Late Jurassic to Eocene paleogeography and geodynamic evolution of the Eastern Alps In Mitteilungen Osterreichische Geologische Gesellschaft Band 92 2000 S 70 94 zobodat at PDF N Froitzheim P Conti und M van Daalen Late Cretaceous synorogenic low angle normal faulting along the Schlinig fault Switzerland Italy Austria and its significance for the tectonics of the Eastern Alps In Tectonophysics Band 280 1997 S 267 293 W Frisch J Kuhlemann I Dunkl und A Brugel Palinspastic reconstruction and topographic evolution of the Eastern Alps during Late Tertiary tectonic extrusion In Tectonophysics Band 297 1998 S 1 15 H Reschreiter und K Kowarik Die prahistorischen Salzbergwerke von Hallstatt In Thomas Stollner und Klaus Oeggl Hrsg Bergauf Bergab 10 000 Jahre Bergbau in den Ostalpen VML Verlag Marie Leidorf Bochum 2015 S 289 296 Normdaten Geografikum GND 4075426 1 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 247185123

Neueste Artikel
  • Juli 16, 2025

    Laaber Straße

  • Juli 15, 2025

    Lausitzer Neiße

  • Juli 16, 2025

    Lateinische Zahlwörter

  • Juli 16, 2025

    Lateinische Münzunion

  • Juli 15, 2025

    Louis Thümling

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.