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Die Operation Südflanke war eine militärische Operation der Deutschen Marine im Zeitraum vom 16 August 1990 bis 13 Septe

Operation Südflanke

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Die Operation Südflanke war eine militärische Operation der Deutschen Marine im Zeitraum vom 16. August 1990 bis 13. September 1991. Die Operation verlief in zwei Phasen, zunächst im Mittelmeer und später im nördlichen Persischen Golf. Sie diente dazu, in der ersten Phase deutsche Bündnissolidarität während des Zweiten Golfkriegs zu demonstrieren und anschließend die Gefährdung der Schifffahrt durch Seeminen im Persischen Golf zu beseitigen.

Hintergrund und Vorgeschichte der Operation

Nachdem der Irak am 2. August 1990 Kuwait besetzt hatte, bildete sich ein militärisches Bündnis unter US-amerikanischer Führung mit dem Ziel, Kuwait von der irakischen Besatzung zu befreien. Die Vereinten Nationen erließen mehrere Resolutionen gegen den Irak, mit denen sie ein militärisches Eingreifen dieses Bündnisses legitimierten.

Die deutsche Bundesregierung sah sich in dieser Phase direkt vor der deutschen Wiedervereinigung nicht in der Lage, diesem Bündnis beizutreten. Die Beteiligung an einem Militäreinsatz außerhalb des NATO-Gebiets galt zu dieser Zeit in weiten Teilen der Bevölkerung nicht als verfassungskonform. Erst 1994 klärte das Bundesverfassungsgericht die rechtlichen Voraussetzungen für derartige out-of-area-Einsätze. Deshalb entschloss sich die Regierung am 10. August 1990, zunächst nur einen militärischen Sicherheitsbeitrag innerhalb des NATO-Gebiets zu leisten und Minenabwehrkräfte der Bundesmarine in das Mittelmeer zu entsenden. Er galt als Solidaritätsbeitrag zu den Bemühungen der Verbündeten zur Stabilisierung der Lage am Golf. Die erste Phase des Einsatzes war von einer Diskussion über Auslandseinsätze der Bundeswehr begleitet, während derer nie sicher war, ob sich der Einsatz auf das Mittelmeer beschränken würde, oder ob und wann der Verband in die Golfregion entsandt würde.

Führung, Organisation und Kräfte

Die Operation wurde durch das Flottenkommando in Glücksburg geführt. Die eingesetzten Kräfte wurden im Minenabwehrverband Südflanke (Task Group 501.7/TG 501.7) zusammengefasst, der einem Verbandsführer im Range eines Kapitäns zur See und Fregattenkapitäns unterstellt wurde.

Verbandsführer
Dienstgrad Name von … bis Dienststellung Bemerkungen
Fregattenkapitän Wolfgang E. Nolting 16. Aug.–29. Nov. 1990 Kommandeur 5. Minensuchgeschwader (Kdr 5. MSG) später Vizeadmiral, 2006–2010 Inspekteur der Marine
Fregattenkapitän Hans-Joachim Unbehau 29. Nov. 1990–21. Feb. 1991 Kdr 4. MSG
Kapitän zur See Friedrich Jacobi 21. Feb.–12. Jun. 1991 Kdr Amphibische Gruppe
Kapitän zur See Dieter Leder 21. Jun.–25. Jul. 1991 Stv Kdr Flottille der Minenstreitkräfte zugleich WEU-Einsatzkoordinator, später Konteradmiral
Fregattenkapitän Klaus-Peter Hirtz 25. Jul.–13. Sept. 1991 Kdr 1. MSG zunächst ab Mai 1991 als Chef des Stabes beim Verband; später Konteradmiral, von 2007 bis 2012 Vorsitzender der Marine-Offizier-Vereinigung

Der Verband bestand durchgehend aus fünf Minenabwehrfahrzeugen verschiedener Typen und zwei Unterstützungsschiffen, darunter einem Tender als Führungsschiff. In der zweiten Phase wurden auch Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt.

Beteiligte Einheiten
Typ und Klasse Name Reisedauer Verband Bemerkungen
Minenjagdboot Kl. 331, Lindau-Klasse Koblenz 16. Aug. 1990–13. Sep. 1991 4. Minensuch­geschwader (4. MSG)
Minenjagdboot Kl. 331, Lindau-Klasse Marburg 16. Aug. 1990–13. Sep. 1991 4. MSG
Minenjagdboot Kl. 331, Lindau-Klasse Wetzlar 16. Aug.–Nov. 1990 4. MSG Aus technischen Gründen abgezogen
Schnelles Minensuchboot Kl. 343, Hameln-Klasse Laboe 16. Aug. 1990–Feb. 1991 5. MSG Vor Golfoperation abgelöst
Schnelles Minensuchboot Kl. 343, Hameln-Klasse Überherrn 16. Aug. 1990–Feb. 1991 5. MSG Vor Golfoperation abgelöst
Munitionstransporter Kl. 760, Westerwald-Klasse Westerwald 16. Aug. 1990–Apr. 1991 1. Versorgungs­geschwader (1. VersG)
Tender Kl. 401, Rhein-Klasse Werra 16. Aug.–19. Dez. 1990 6. MSG Bei Operationsbeginn bereits in der Vorbereitung zur Außerdienststellung, nach Rückkehr a. D.
Minenjagdboot Kl. 331, Lindau-Klasse Göttingen 29. Okt. 1990–7. Aug. 1991 4. MSG Ersatz für Wetzlar, Rücktransport ab 10. Jul. auf Condock
Tender Kl. 401, Rhein-Klasse Donau 14. Nov. 1990–13. Sep. 1991 2. Schnellboot­geschwader (2. SG) Ersatz für Werra
Minensuchboot Kl. 351 (Hohlstablenkboot), Lindau-Klasse Schleswig 22. Jan.–13. Sep. 1991 6. MSG Transport der zugehörigen Hohlstäbe Typ Seehund auf Condock
Minensuchboot Kl. 351 (Hohlstablenkboot), Lindau-Klasse Paderborn 22. Jan.–13. Sep. 1991 6. MSG Transport der zugehörigen Hohlstäbe Typ Seehund auf Condock
Versorger Kl. 701, Lüneburg-Klasse Freiburg 14. Mär.–13. Sep. 1991 2. VersG Ersatz für Westerwald
Minenjagdboot Kl. 331, Lindau-Klasse Cuxhaven 14. Jun.–13. Sep. 1991 4. MSG Ersatz für Göttingen, Hintransport auf Condock, Ankunft 8. Jul. 1991

Während des Einsatzes wurden verschiedene der Einheiten ausgetauscht. Zunächst wurde die Wetzlar aus technischen Gründen durch die Göttingen abgelöst. In Vorbereitung des Minenräumeinsatzes im Persischen Golf wurden die Schnellen Minensuchboote der Hameln-Klasse durch Hohlstablenkboote mit dem Minenabwehrsystem Troika ersetzt. Die Hameln-Klasse war zwar sehr modern und für die Überwachungsaufgaben im Mittelmeer besser ausgestattet als die anderen Minenabwehrfahrzeuge aber angesichts ihrer ursprünglichen Hauptaufgabe Minenlegen nur mit einem einfachen Räumsystem ausgestattet. Außerdem wurde der zum Materialtransport eingesetzte Munitionstransporter Westerwald durch den leistungsfähigeren Versorger Freiburg ersetzt. Gegen Ende der Operation ersetzte die Cuxhaven aus technischen Gründen die Göttingen.

Die Einheiten wurden mit dem an Bord befindlichen Personal in Marsch gesetzt. Unter den 385–560 Besatzungsangehörigen befanden sich etwa 25 % Wehrpflichtige. Weder sie noch die anderen Soldaten an Bord wurden befragt, ob sie zur Teilnahme freiwillig bereit seien. Während des Einsatzes wurde das Personal alle drei Monate ausgetauscht. Erstmals erprobte die Marine dabei den Wechsel kompletter Bootsbesatzungen.

Erste Phase – Bereitschaft im Mittelmeer

Bereits zwei Wochen nach der Besetzung Kuwaits und sechs Tage nach dem Beschluss der Regierung, lief der Verband bestehend aus dem Tender Werra, den Minenjagdbooten Koblenz, Marburg und Wetzlar und den Schnellen Minensuchbooten Laboe und Überherrn am 16. August 1990 aus Wilhelmshaven aus. Unternehmens-Bezeichnung: AAG 328/90.

Die Westerwald verließ am 16. August 1990 Kiel mit Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal. Aufgrund eines Maschinenschadens wurde am 18. August 1990 Den Helder angelaufen und am gleichen Tag wieder verlassen. Am 20. August 1990 erreichte die Westerwald den Verband auf Position 47° 47,0’N 005° 22,3’W.

Vorbereitung und Anmarsch

Die kurze Vorbereitungszeit von nur sechs Tagen zur Aufstellung eines solchen Verbandes einschließlich der Auswahl der beteiligten Einheiten erforderte erhebliche Anstrengungen zur Ausrüstung der Boote und Versorgungsschiffe. Auf dem Marsch ins Einsatzgebiet wurden die Häfen Den Helder (nur Westerwald), Brest (ohne Westerwald), A Coruña, Gibraltar, Cagliari und Augusta (Westerwald lag auf Reede) angelaufen. Am 3. September erreichte der Verband den ihm zugewiesenen Stützpunkt in der Souda-Bucht auf Kreta.

Auftrag und Aktivitäten

Gemäß dem Auftrag vom 10. August hatte der Verband im östlichen Mittelmeer Präsenz zu zeigen, eine möglichst hohe Einsatzbereitschaft herzustellen und auf besonderen Befehl Minen zu räumen. Um mit dem aus Schiffen und Booten verschiedener Geschwader bestehenden Verband die geforderte Einsatzbereitschaft zu erreichen, fand ein umfangreiches Ausbildungsprogramm in See statt, in dessen Verlauf Einheiten des Verbandes die Häfen Iraklion, Rhodos, Sitia und Piräus anliefen.

Am 16. Januar 1991 begann die Luftoffensive der Alliierten gegen den Irak, am 7. Februar die Bodenoffensive. Mit Beginn dieser Kampfhandlungen in der Golfregion wurde die Bereitschaft des Verbandes erhöht, weil die Verbandsführung in Übereinstimmung mit den griechischen Behörden von einer zunehmenden Terrorgefahr ausging. Zeitweise wurde die Wache auf 70 % der Besatzungsstärke erhöht. Unterstellung ab 23. Januar 1991: COMNAVSOUTH.

Sonstige Aktivitäten der deutschen Marine im Mittelmeer

Um die Präsenz von NATO-Kräften im Mittelmeer zu verstärken, entsandte die Marine am 21. Januar 1991 einen aus je zwei Zerstörern (Schleswig-Holstein, Mölders), Fregatten (Köln, Augsburg) und Versorgungsschiffen (Glücksburg, Eifel) bestehenden Verband unter Führung des Kommandeurs der Zerstörerflottille, Flottillenadmiral Klaus-Dieter Laudien ins Mittelmeer, der nach Beendigung der Kampfhandlungen Mitte März nach Deutschland zurückkehrte. Der Verband hatte einen Ausbildungs- und Aufklärungsauftrag, bei dem es auch darum ging, während des Golfkonflikts ein Signal der NATO an die nordafrikanischen Staaten zu senden.

Zusammen mit den Minenabwehrverband Südflanke und den deutschen Schiffen und Booten in den ständigen Einsatzverbänden der NATO befanden sich im März 1991 17 Schiffe und Boote, drei Seefernaufklärer Breguet Atlantic, mehrere Bordhubschrauber und etwa 2200 Soldaten der Bundesmarine im Mittelmeer. Hinzu kamen zeitweise einige Boote während der gegenseitigen Ablösung.

Zweite Phase – Minenräumen im Persischen Golf

Verlegung ins Einsatzgebiet

Nach Ende der Kampfhandlungen im Irak am 28. Februar 1991 baten die USA Deutschland um Unterstützung beim Räumen der umfangreichen irakischen Minenfelder im Persischen Golf. Am 6. März 1991 beschloss die Bundesregierung, den Minenabwehrverband Südflanke für diese Aufgabe einzusetzen. Die Operation wurde unter der nationalen Bezeichnung „Reinschiff“ als humanitäre Hilfeleistung für das gerade von irakischer Besatzung befreite Kuwait deklariert. Als Abstützpunkt wurde Manama in Bahrein ausgewählt. Nach dem Einsatzbefehl des Flottenkommandos vom 9. März begann am 11. März die Verlegung der Boote in zwei Gruppen von Kreta nach Manama, wo sie am 4. und 19. April eintrafen. Die sechs Minenabwehrdrohnen vom Typ Seehund wurden mit einem zivilen Dockschiff vom Typ Condock transportiert und trafen am 21. April in Manama ein. Ebenfalls im Seetransport trafen drei Hubschrauber Mk 41 SeaKing des Marinefliegergeschwaders 5 (MFG 5) am 24. April in Manama ein. Zwei Ölüberwachungsflugzeuge Do-28 D2 OU Skyservant des MFG 5 flogen von Kiel-Holtenau mit mehreren Zwischenstopps nach Bahrein und landeten dort am 27. April.

Bedrohung im Räumgebiet

Etwa 40–50 sm vor der Küste Kuwaits hatten die irakischen Seestreitkräfte einen etwa 80 sm langen und 5–6 sm breiten Minenstreifen verlegt, ein weiterer, schmalerer Streifen lag dahinter. Dafür wurden hauptsächlich Ankertauminen verwandt, allerdings kamen auch Grundminen zum Einsatz, darunter moderne Mantaminen italienischer Bauart, von denen 52 geräumt wurden. Außerdem wurden Treibminen festgestellt. Die Größe des Räumgebiets betrug etwa 1000 sm² (ca. 3500 km²), in dem nach irakischen Angaben 1157 Minen verlegt waren. Die Gesamtzahl der festgestellten Minen betrug nach US-Angaben 1275.

Beim Eintreffen des Verbandes im Persischen Golf waren die Kampfhandlungen beendet. Die Gefahr durch Seeminen bestand fort, obwohl die bei Ende der Kampfhandlungen anwesenden Minenabwehrkräfte anhand der vom Irak übergebenen Unterlagen bereits etwa zwei Drittel der Minen geräumt hatten, als die deutschen Kräfte eintrafen. Insgesamt kam es im Rahmen des Zweiten Golfkriegs am 18. Februar 1991 zu zwei Minentreffern, die den Hubschrauberträger Zripoli und den Kreuzer Princeton erheblich beschädigten.

Verlauf der Räumoperation

Die Minenräumarbeiten verschiedener europäischer Marinen wurden im Auftrag der WEU zunächst durch einen Vertreter des französischen Seebefehlshabers im Indischen Ozean koordiniert, wobei die Einheiten stets unter nationaler Führung verblieben. Als Deutschland am 1. Juli 1991 die WEU-Präsidentschaft von Frankreich übernommen hatte, ging diese Aufgabe auf den deutschen Verbandsführer über. Zu der Koordinierungsaufgabe gehörte auch die Absprache mit den Räumkräften der USA, Japans und Saudi-Arabiens.

Seitens der Verbündeten wurden etwa 40 Minenabwehrfahrzeuge eingesetzt, die meisten davon waren Minenjagdboote. Die Fahrzeuge sollten jeweils nach zehn bis zwölf Tagen im Einsatz fünf bis sieben Tage zur Ruhe- und Instandsetzungsphase im Hafen liegen.

Kräfte der WEU-Staaten
Belgien Niederlande Italien Deutschland Großbritannien Frankreich
ACM Zinnia, MHC Dianthus, MHC Iris, MHC Myosotis MHC Harlingen, MHC Haarlem, MHC Zierikzee FFG Maestrale, AF Tremiti, MHC Sapri, MHC Milazzo, MHC Vieste ACM Donau, AFS Freiburg, MSCD Paderborn, MSCD Schleswig, MHC Göttingen, MHC Koblenz, MHC Marburg, MHC Cuxhaven, 3 SeaKing Mk 41 ACM Herald, ACM Hecla, LST Sir Galahad, MSHC Brecon, MSHC Brocklesby, MSHC Bicester, MSHC Hurworth, MSHC Atherstone, MSHC Cattistock, MSHC Ledbury, MSHC Dulverton, 2 SeaKing 5 ACM Loire, MHC Sagittaire, MHC Orion, MHC L'Aigle, MHC Pegase, MCP Pluton, MHSH Cassiopee
Kräfte anderer Staaten
USA Japan Saudi-Arabien
LPH Tripoli, MSO Adroit, MSO Leader, MSO Impervious, MCM Avenger, MCM Guardian, verschiedene Minenabwehrhubschrauber MST Hayase, MHSC Yurishima, MHSC Hikoshima, MHSC Awashima, MHSC Sakushima, AOE Tokiwa MSC Addriyah, MSC Al Quysuha, MSC Al Wadeea, MSC Safua

(Abkürzungen: ACM/MST: Minenabwehrführungsfahrzeug, AF/AFS: Versorgungs- oder Werkstattschiff, FFG: Fregatte, LST: Landungsschiff, LPH: Hubschrauberträger, MCM/MCP/MHC/MHSC/MHSH/MSCD/MSC/MSO: verschiedene Typen von Minenabwehrfahrzeugen)

Die deutsche Räumtätigkeit begann mit dem Auslaufen der Göttingen zum ersten Einsatz am 10. April. Bereits am 14. April, zwei Tage nach Eintreffen im Räumgebiet, konnte sie den ersten Räumerfolg melden. Am 25. April konnte die deutsche Räumgruppe erstmals geschlossen eingesetzt werden. Insgesamt wurden von den Verbündeten bis zum 20. Juli 1991 über 1200 Minen unschädlich gemacht, eine höhere Zahl als der Irak nach Kriegsende gemeldet hatte. Der deutsche Verband hat davon über 100 Minen geräumt.

Einsatz der Marineflieger

Die Flugzeuge und Hubschrauber des Marinefliegergeschwaders 5 aus Kiel wurden auf dem internationalen Flughafen von Manama stationiert und von einem abgestellten Kommando des Geschwaders betrieben.

Die beiden Do-28-Ölüberwachungsflugzeuge hatten die Aufgabe, Ölverschmutzungen festzustellen, die aus der Zerstörung von Förderanlagen während des Golfkriegs resultierten. Zu ihrer Bekämpfung hatte die Bundesregierung das Mehrzweckschiff Mellum entsandt, das entsprechend den Ergebnissen der Luftaufklärung eingesetzt werden sollte. Nachdem sich gezeigt hatte, dass sich die Ölteppiche schneller als erwartet aufgelöst hatten, wurden die Mellum und die Flugzeuge bereits Anfang Mai nach Deutschland zurückbeordert.

Die Hubschrauber SeaKing wurden zur Suche nach Treibminen und für Transporte zwischen Manama und den Einheiten in See eingesetzt.

Einsatzbedingungen

Als ungünstig erwies sich die große Entfernung von 260 sm zwischen Manama und dem Räumgebiet vor Kuwait. Auch hatten die für den Einsatz in Nordeuropa konzipierten Boote technische Schwierigkeiten mit den hohen Temperaturen von über 45° C und der hohen Luftfeuchtigkeit von 85 bis 90 % im Sommer. Hinzu kam die Verschmutzung der Luft als Folge brennender Ölfelder und durch Wüstenstaub und Sandstürme, die besonders den Hubschraubern zu schaffen machten.

Beendigung der Operation

Der Rückmarsch des Verbandes begann am 25. Juli. Auf dem 7300 sm langen Heimweg wurden Maskat, Salala, Dschibuti, Dschidda, Sues, Port Said, Souda, Palma de Mallorca, Lissabon und Brest angelaufen. Am 13. September lief der Verband in Wilhelmshaven ein und beendete damit die „Operation Südflanke“.

Bilanz

Wenn auch als humanitäre Hilfe deklariert, ist die Operation Südflanke als der erste Auslandseinsatz der Bundeswehr unter Bedrohung zu betrachten.

Die Marine konnte mit diesem Einsatz frühzeitig Erfahrungen sammeln, die sich bei den nächsten Einsätzen wie der Operation Maritime Monitor und der Operation Southern Cross bewähren sollten. Es zeigte sich, dass auch mit relativ alten aber modernisierten Booten Erfolge zu erzielen waren. Das Fernräumsystem Troika bewährte sich zum Beispiel gegen die modernen Mantaminen, die für Minenjagdboote kaum zu räumen waren.

Für den Einsatz sind Kosten für zusätzliche Materialerhaltung, Betriebsstoffe, Transporte, Hafengebühren und sonstige betriebliche Leistungen in Höhe von etwa 27 Mio. DM entstanden. Darin sind keine Kosten für Lufttransporte mit Flugzeugen der Luftwaffe enthalten.

Für die Marburg und die Koblenz kamen insgesamt 392 Seetage und ca. 27.000 Seemeilen zusammen. Insgesamt kamen im Minenabwehrverband 2670 Soldaten zum Einsatz, davon 730 Wehrpflichtige.

Siehe auch

  • Liste der Schiffe der Bundeswehr

Literatur

  • Friedrich Jacobi: 10 Jahre danach. Minenabwehrverband „Südflanke“ im Persischen Golf – ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht. In: Hartmut Klüver (Hrsg.): Auslandseinsätze deutscher Kriegsschiffe im Frieden. Winkler, Bochum 2003, ISBN 3-89911-007-2. 
  • Christian Jentzsch. Die Bundeswehr im Golfkonflikt 1990/91. In: Militärgeschichte, Zeitschrift für historische Bildung. Heft 4-2020, S. 4 ff., abgerufen am 27. Dezember 2020

Einzelnachweise

  1. BVerfG, Urteil vom 12. Juli 1994, Az. 2 BvE 3/92, 5/93, 7/93, 8/93 (Out-of-area-Einsätze), BVerfGE 90, 286.
  2. Holger Schlüter, Minenabwehrverband Südflanke: Deutsche Marineeinheiten im Mittelmeer – Beispiele besonderer Situationen der Menschenführung. In: Truppenpraxis. Nr. 2. Offene Worte, 1991, ISSN 0041-3666, S. 154 ff. 
  3. Sonderbeilage der Wilhelmshavener Zeitung vom 13. September 1991
  4. Seekarte Südflanke: Peter Hack, Wilhelmshaven/Bonn 1990/12
  5. Friedrich Jacobi: 10 Jahre danach. Minenabwehrverband „Südflanke“ im Persischen Golf – ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht. In: Hartmut Klüver (Hrsg.): Auslandseinsätze deutscher Kriegsschiffe im Frieden. Winkler, Bochum 2003, ISBN 3-89911-007-2. 
  6. Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 12. März 1991.
  7. Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 18. März 1991.
  8. Deutsche Präsenz im Mittelmeer wächst auf. In: Marineforum. 3–1991, S. 77.
  9. Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 6. März 1991 S. 1
  10. Klaus-Peter Hirtz: „Operation Südflanke“ – Über den Einsatz des Minenabwehrverbandes im Nordarabischen Golfs 1991. In: Truppenpraxis. Nr. 6. Offene Worte, 1991, ISSN 0041-3666, S. 154 ff. 
  11. Walter E. Boomer: Inside the Storm. In: US Naval Institute Proceedings. February 2011. S. 56 ff.
  12. USS PRINCETON. 16. Juli 2016, abgerufen am 21. Juli 2016 (englisch). 
  13. USS TRIPOLI (LPH 10), Mine Explosion, 18 February 1991. In: Damage Control Museum. Shipboard Damage Control, Personnel Protection, Firefighting and CBR-D Museum Website, abgerufen am 21. Juli 2016 (englisch). 
  14. Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 2. März 1991, S. 1
  15. MarineForum 7/8-2020

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:37

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Die Operation Sudflanke war eine militarische Operation der Deutschen Marine im Zeitraum vom 16 August 1990 bis 13 September 1991 Die Operation verlief in zwei Phasen zunachst im Mittelmeer und spater im nordlichen Persischen Golf Sie diente dazu in der ersten Phase deutsche Bundnissolidaritat wahrend des Zweiten Golfkriegs zu demonstrieren und anschliessend die Gefahrdung der Schifffahrt durch Seeminen im Persischen Golf zu beseitigen Abzeichen des Minenabwehrverbands SudflankeDienstflagge der SeestreitkrafteHintergrund und Vorgeschichte der OperationNachdem der Irak am 2 August 1990 Kuwait besetzt hatte bildete sich ein militarisches Bundnis unter US amerikanischer Fuhrung mit dem Ziel Kuwait von der irakischen Besatzung zu befreien Die Vereinten Nationen erliessen mehrere Resolutionen gegen den Irak mit denen sie ein militarisches Eingreifen dieses Bundnisses legitimierten Die deutsche Bundesregierung sah sich in dieser Phase direkt vor der deutschen Wiedervereinigung nicht in der Lage diesem Bundnis beizutreten Die Beteiligung an einem Militareinsatz ausserhalb des NATO Gebiets galt zu dieser Zeit in weiten Teilen der Bevolkerung nicht als verfassungskonform Erst 1994 klarte das Bundesverfassungsgericht die rechtlichen Voraussetzungen fur derartige out of area Einsatze Deshalb entschloss sich die Regierung am 10 August 1990 zunachst nur einen militarischen Sicherheitsbeitrag innerhalb des NATO Gebiets zu leisten und Minenabwehrkrafte der Bundesmarine in das Mittelmeer zu entsenden Er galt als Solidaritatsbeitrag zu den Bemuhungen der Verbundeten zur Stabilisierung der Lage am Golf Die erste Phase des Einsatzes war von einer Diskussion uber Auslandseinsatze der Bundeswehr begleitet wahrend derer nie sicher war ob sich der Einsatz auf das Mittelmeer beschranken wurde oder ob und wann der Verband in die Golfregion entsandt wurde Fuhrung Organisation und KrafteDie Operation wurde durch das Flottenkommando in Glucksburg gefuhrt Die eingesetzten Krafte wurden im Minenabwehrverband Sudflanke Task Group 501 7 TG 501 7 zusammengefasst der einem Verbandsfuhrer im Range eines Kapitans zur See und Fregattenkapitans unterstellt wurde Verbandsfuhrer Dienstgrad Name von bis Dienststellung BemerkungenFregattenkapitan Wolfgang E Nolting 16 Aug 29 Nov 1990 Kommandeur 5 Minensuchgeschwader Kdr 5 MSG spater Vizeadmiral 2006 2010 Inspekteur der MarineFregattenkapitan Hans Joachim Unbehau 29 Nov 1990 21 Feb 1991 Kdr 4 MSGKapitan zur See Friedrich Jacobi 21 Feb 12 Jun 1991 Kdr Amphibische GruppeKapitan zur See Dieter Leder 21 Jun 25 Jul 1991 Stv Kdr Flottille der Minenstreitkrafte zugleich WEU Einsatzkoordinator spater KonteradmiralFregattenkapitan Klaus Peter Hirtz 25 Jul 13 Sept 1991 Kdr 1 MSG zunachst ab Mai 1991 als Chef des Stabes beim Verband spater Konteradmiral von 2007 bis 2012 Vorsitzender der Marine Offizier Vereinigung Der Verband bestand durchgehend aus funf Minenabwehrfahrzeugen verschiedener Typen und zwei Unterstutzungsschiffen darunter einem Tender als Fuhrungsschiff In der zweiten Phase wurden auch Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt Beteiligte Einheiten Typ und Klasse Name Reisedauer Verband BemerkungenMinenjagdboot Kl 331 Lindau Klasse Koblenz 16 Aug 1990 13 Sep 1991 4 Minensuch geschwader 4 MSG Minenjagdboot Kl 331 Lindau Klasse Marburg 16 Aug 1990 13 Sep 1991 4 MSGMinenjagdboot Kl 331 Lindau Klasse Wetzlar 16 Aug Nov 1990 4 MSG Aus technischen Grunden abgezogenSchnelles Minensuchboot Kl 343 Hameln Klasse Laboe 16 Aug 1990 Feb 1991 5 MSG Vor Golfoperation abgelostSchnelles Minensuchboot Kl 343 Hameln Klasse Uberherrn 16 Aug 1990 Feb 1991 5 MSG Vor Golfoperation abgelostMunitionstransporter Kl 760 Westerwald Klasse Westerwald 16 Aug 1990 Apr 1991 1 Versorgungs geschwader 1 VersG Tender Kl 401 Rhein Klasse Werra 16 Aug 19 Dez 1990 6 MSG Bei Operationsbeginn bereits in der Vorbereitung zur Ausserdienststellung nach Ruckkehr a D Minenjagdboot Kl 331 Lindau Klasse Gottingen 29 Okt 1990 7 Aug 1991 4 MSG Ersatz fur Wetzlar Rucktransport ab 10 Jul auf CondockTender Kl 401 Rhein Klasse Donau 14 Nov 1990 13 Sep 1991 2 Schnellboot geschwader 2 SG Ersatz fur WerraMinensuchboot Kl 351 Hohlstablenkboot Lindau Klasse Schleswig 22 Jan 13 Sep 1991 6 MSG Transport der zugehorigen Hohlstabe Typ Seehund auf CondockMinensuchboot Kl 351 Hohlstablenkboot Lindau Klasse Paderborn 22 Jan 13 Sep 1991 6 MSG Transport der zugehorigen Hohlstabe Typ Seehund auf CondockVersorger Kl 701 Luneburg Klasse Freiburg 14 Mar 13 Sep 1991 2 VersG Ersatz fur WesterwaldMinenjagdboot Kl 331 Lindau Klasse Cuxhaven 14 Jun 13 Sep 1991 4 MSG Ersatz fur Gottingen Hintransport auf Condock Ankunft 8 Jul 1991 Wahrend des Einsatzes wurden verschiedene der Einheiten ausgetauscht Zunachst wurde die Wetzlar aus technischen Grunden durch die Gottingen abgelost In Vorbereitung des Minenraumeinsatzes im Persischen Golf wurden die Schnellen Minensuchboote der Hameln Klasse durch Hohlstablenkboote mit dem Minenabwehrsystem Troika ersetzt Die Hameln Klasse war zwar sehr modern und fur die Uberwachungsaufgaben im Mittelmeer besser ausgestattet als die anderen Minenabwehrfahrzeuge aber angesichts ihrer ursprunglichen Hauptaufgabe Minenlegen nur mit einem einfachen Raumsystem ausgestattet Ausserdem wurde der zum Materialtransport eingesetzte Munitionstransporter Westerwald durch den leistungsfahigeren Versorger Freiburg ersetzt Gegen Ende der Operation ersetzte die Cuxhaven aus technischen Grunden die Gottingen Die Einheiten wurden mit dem an Bord befindlichen Personal in Marsch gesetzt Unter den 385 560 Besatzungsangehorigen befanden sich etwa 25 Wehrpflichtige Weder sie noch die anderen Soldaten an Bord wurden befragt ob sie zur Teilnahme freiwillig bereit seien Wahrend des Einsatzes wurde das Personal alle drei Monate ausgetauscht Erstmals erprobte die Marine dabei den Wechsel kompletter Bootsbesatzungen Erste Phase Bereitschaft im MittelmeerMinenjagdboot der Lindau Klasse wie Koblenz Marburg Wetzlar Gottingen und Cuxhaven Bereits zwei Wochen nach der Besetzung Kuwaits und sechs Tage nach dem Beschluss der Regierung lief der Verband bestehend aus dem Tender Werra den Minenjagdbooten Koblenz Marburg und Wetzlar und den Schnellen Minensuchbooten Laboe und Uberherrn am 16 August 1990 aus Wilhelmshaven aus Unternehmens Bezeichnung AAG 328 90 Die Westerwald verliess am 16 August 1990 Kiel mit Passage durch den Nord Ostsee Kanal Aufgrund eines Maschinenschadens wurde am 18 August 1990 Den Helder angelaufen und am gleichen Tag wieder verlassen Am 20 August 1990 erreichte die Westerwald den Verband auf Position 47 47 0 N 005 22 3 W Vorbereitung und Anmarsch Die kurze Vorbereitungszeit von nur sechs Tagen zur Aufstellung eines solchen Verbandes einschliesslich der Auswahl der beteiligten Einheiten erforderte erhebliche Anstrengungen zur Ausrustung der Boote und Versorgungsschiffe Auf dem Marsch ins Einsatzgebiet wurden die Hafen Den Helder nur Westerwald Brest ohne Westerwald A Coruna Gibraltar Cagliari und Augusta Westerwald lag auf Reede angelaufen Am 3 September erreichte der Verband den ihm zugewiesenen Stutzpunkt in der Souda Bucht auf Kreta Auftrag und Aktivitaten Gemass dem Auftrag vom 10 August hatte der Verband im ostlichen Mittelmeer Prasenz zu zeigen eine moglichst hohe Einsatzbereitschaft herzustellen und auf besonderen Befehl Minen zu raumen Um mit dem aus Schiffen und Booten verschiedener Geschwader bestehenden Verband die geforderte Einsatzbereitschaft zu erreichen fand ein umfangreiches Ausbildungsprogramm in See statt in dessen Verlauf Einheiten des Verbandes die Hafen Iraklion Rhodos Sitia und Piraus anliefen Am 16 Januar 1991 begann die Luftoffensive der Alliierten gegen den Irak am 7 Februar die Bodenoffensive Mit Beginn dieser Kampfhandlungen in der Golfregion wurde die Bereitschaft des Verbandes erhoht weil die Verbandsfuhrung in Ubereinstimmung mit den griechischen Behorden von einer zunehmenden Terrorgefahr ausging Zeitweise wurde die Wache auf 70 der Besatzungsstarke erhoht Unterstellung ab 23 Januar 1991 COMNAVSOUTH Sonstige Aktivitaten der deutschen Marine im Mittelmeer Fregatte Koln Flaggschiff des deutschen Zerstorer und Fregattenverbandes Um die Prasenz von NATO Kraften im Mittelmeer zu verstarken entsandte die Marine am 21 Januar 1991 einen aus je zwei Zerstorern Schleswig Holstein Molders Fregatten Koln Augsburg und Versorgungsschiffen Glucksburg Eifel bestehenden Verband unter Fuhrung des Kommandeurs der Zerstorerflottille Flottillenadmiral Klaus Dieter Laudien ins Mittelmeer der nach Beendigung der Kampfhandlungen Mitte Marz nach Deutschland zuruckkehrte Der Verband hatte einen Ausbildungs und Aufklarungsauftrag bei dem es auch darum ging wahrend des Golfkonflikts ein Signal der NATO an die nordafrikanischen Staaten zu senden Zusammen mit den Minenabwehrverband Sudflanke und den deutschen Schiffen und Booten in den standigen Einsatzverbanden der NATO befanden sich im Marz 1991 17 Schiffe und Boote drei Seefernaufklarer Breguet Atlantic mehrere Bordhubschrauber und etwa 2200 Soldaten der Bundesmarine im Mittelmeer Hinzu kamen zeitweise einige Boote wahrend der gegenseitigen Ablosung Zweite Phase Minenraumen im Persischen GolfVerlegung ins Einsatzgebiet Minenjagddrohnen vom Typ Seehund Nach Ende der Kampfhandlungen im Irak am 28 Februar 1991 baten die USA Deutschland um Unterstutzung beim Raumen der umfangreichen irakischen Minenfelder im Persischen Golf Am 6 Marz 1991 beschloss die Bundesregierung den Minenabwehrverband Sudflanke fur diese Aufgabe einzusetzen Die Operation wurde unter der nationalen Bezeichnung Reinschiff als humanitare Hilfeleistung fur das gerade von irakischer Besatzung befreite Kuwait deklariert Als Abstutzpunkt wurde Manama in Bahrein ausgewahlt Nach dem Einsatzbefehl des Flottenkommandos vom 9 Marz begann am 11 Marz die Verlegung der Boote in zwei Gruppen von Kreta nach Manama wo sie am 4 und 19 April eintrafen Die sechs Minenabwehrdrohnen vom Typ Seehund wurden mit einem zivilen Dockschiff vom Typ Condock transportiert und trafen am 21 April in Manama ein Ebenfalls im Seetransport trafen drei Hubschrauber Mk 41 SeaKing des Marinefliegergeschwaders 5 MFG 5 am 24 April in Manama ein Zwei Oluberwachungsflugzeuge Do 28 D2 OU Skyservant des MFG 5 flogen von Kiel Holtenau mit mehreren Zwischenstopps nach Bahrein und landeten dort am 27 April Ankertaumine hier ein deutsches ModellBedrohung im Raumgebiet Einsatzgebiet nordlicher Persischer GolfSchaden am Rumpf der Tripoli durch die Minenexplosion Etwa 40 50 sm vor der Kuste Kuwaits hatten die irakischen Seestreitkrafte einen etwa 80 sm langen und 5 6 sm breiten Minenstreifen verlegt ein weiterer schmalerer Streifen lag dahinter Dafur wurden hauptsachlich Ankertauminen verwandt allerdings kamen auch Grundminen zum Einsatz darunter moderne Mantaminen italienischer Bauart von denen 52 geraumt wurden Ausserdem wurden Treibminen festgestellt Die Grosse des Raumgebiets betrug etwa 1000 sm ca 3500 km in dem nach irakischen Angaben 1157 Minen verlegt waren Die Gesamtzahl der festgestellten Minen betrug nach US Angaben 1275 Beim Eintreffen des Verbandes im Persischen Golf waren die Kampfhandlungen beendet Die Gefahr durch Seeminen bestand fort obwohl die bei Ende der Kampfhandlungen anwesenden Minenabwehrkrafte anhand der vom Irak ubergebenen Unterlagen bereits etwa zwei Drittel der Minen geraumt hatten als die deutschen Krafte eintrafen Insgesamt kam es im Rahmen des Zweiten Golfkriegs am 18 Februar 1991 zu zwei Minentreffern die den Hubschraubertrager Zripoli und den Kreuzer Princeton erheblich beschadigten Verlauf der Raumoperation Die Minenraumarbeiten verschiedener europaischer Marinen wurden im Auftrag der WEU zunachst durch einen Vertreter des franzosischen Seebefehlshabers im Indischen Ozean koordiniert wobei die Einheiten stets unter nationaler Fuhrung verblieben Als Deutschland am 1 Juli 1991 die WEU Prasidentschaft von Frankreich ubernommen hatte ging diese Aufgabe auf den deutschen Verbandsfuhrer uber Zu der Koordinierungsaufgabe gehorte auch die Absprache mit den Raumkraften der USA Japans und Saudi Arabiens Seitens der Verbundeten wurden etwa 40 Minenabwehrfahrzeuge eingesetzt die meisten davon waren Minenjagdboote Die Fahrzeuge sollten jeweils nach zehn bis zwolf Tagen im Einsatz funf bis sieben Tage zur Ruhe und Instandsetzungsphase im Hafen liegen Krafte der WEU Staaten Belgien Niederlande Italien Deutschland Grossbritannien FrankreichACM Zinnia MHC Dianthus MHC Iris MHC Myosotis MHC Harlingen MHC Haarlem MHC Zierikzee FFG Maestrale AF Tremiti MHC Sapri MHC Milazzo MHC Vieste ACM Donau AFS Freiburg MSCD Paderborn MSCD Schleswig MHC Gottingen MHC Koblenz MHC Marburg MHC Cuxhaven 3 SeaKing Mk 41 ACM Herald ACM Hecla LST Sir Galahad MSHC Brecon MSHC Brocklesby MSHC Bicester MSHC Hurworth MSHC Atherstone MSHC Cattistock MSHC Ledbury MSHC Dulverton 2 SeaKing 5 ACM Loire MHC Sagittaire MHC Orion MHC L Aigle MHC Pegase MCP Pluton MHSH CassiopeeKrafte anderer Staaten USA Japan Saudi ArabienLPH Tripoli MSO Adroit MSO Leader MSO Impervious MCM Avenger MCM Guardian verschiedene Minenabwehrhubschrauber MST Hayase MHSC Yurishima MHSC Hikoshima MHSC Awashima MHSC Sakushima AOE Tokiwa MSC Addriyah MSC Al Quysuha MSC Al Wadeea MSC Safua Abkurzungen ACM MST Minenabwehrfuhrungsfahrzeug AF AFS Versorgungs oder Werkstattschiff FFG Fregatte LST Landungsschiff LPH Hubschraubertrager MCM MCP MHC MHSC MHSH MSCD MSC MSO verschiedene Typen von Minenabwehrfahrzeugen Die deutsche Raumtatigkeit begann mit dem Auslaufen der Gottingen zum ersten Einsatz am 10 April Bereits am 14 April zwei Tage nach Eintreffen im Raumgebiet konnte sie den ersten Raumerfolg melden Am 25 April konnte die deutsche Raumgruppe erstmals geschlossen eingesetzt werden Insgesamt wurden von den Verbundeten bis zum 20 Juli 1991 uber 1200 Minen unschadlich gemacht eine hohere Zahl als der Irak nach Kriegsende gemeldet hatte Der deutsche Verband hat davon uber 100 Minen geraumt Do 28 mit Ortungsausstattung zur Feststellung von OlverschmutzungenEinsatz der Marineflieger Die Flugzeuge und Hubschrauber des Marinefliegergeschwaders 5 aus Kiel wurden auf dem internationalen Flughafen von Manama stationiert und von einem abgestellten Kommando des Geschwaders betrieben Die beiden Do 28 Oluberwachungsflugzeuge hatten die Aufgabe Olverschmutzungen festzustellen die aus der Zerstorung von Forderanlagen wahrend des Golfkriegs resultierten Zu ihrer Bekampfung hatte die Bundesregierung das Mehrzweckschiff Mellum entsandt das entsprechend den Ergebnissen der Luftaufklarung eingesetzt werden sollte Nachdem sich gezeigt hatte dass sich die Olteppiche schneller als erwartet aufgelost hatten wurden die Mellum und die Flugzeuge bereits Anfang Mai nach Deutschland zuruckbeordert SeaKing bei der Aufnahme einer Person uber dem Deck eines Kriegsschiffs Die Hubschrauber SeaKing wurden zur Suche nach Treibminen und fur Transporte zwischen Manama und den Einheiten in See eingesetzt Einsatzbedingungen Sandsturm uber See Als ungunstig erwies sich die grosse Entfernung von 260 sm zwischen Manama und dem Raumgebiet vor Kuwait Auch hatten die fur den Einsatz in Nordeuropa konzipierten Boote technische Schwierigkeiten mit den hohen Temperaturen von uber 45 C und der hohen Luftfeuchtigkeit von 85 bis 90 im Sommer Hinzu kam die Verschmutzung der Luft als Folge brennender Olfelder und durch Wustenstaub und Sandsturme die besonders den Hubschraubern zu schaffen machten Beendigung der Operation Der Ruckmarsch des Verbandes begann am 25 Juli Auf dem 7300 sm langen Heimweg wurden Maskat Salala Dschibuti Dschidda Sues Port Said Souda Palma de Mallorca Lissabon und Brest angelaufen Am 13 September lief der Verband in Wilhelmshaven ein und beendete damit die Operation Sudflanke BilanzWenn auch als humanitare Hilfe deklariert ist die Operation Sudflanke als der erste Auslandseinsatz der Bundeswehr unter Bedrohung zu betrachten Die Marine konnte mit diesem Einsatz fruhzeitig Erfahrungen sammeln die sich bei den nachsten Einsatzen wie der Operation Maritime Monitor und der Operation Southern Cross bewahren sollten Es zeigte sich dass auch mit relativ alten aber modernisierten Booten Erfolge zu erzielen waren Das Fernraumsystem Troika bewahrte sich zum Beispiel gegen die modernen Mantaminen die fur Minenjagdboote kaum zu raumen waren Fur den Einsatz sind Kosten fur zusatzliche Materialerhaltung Betriebsstoffe Transporte Hafengebuhren und sonstige betriebliche Leistungen in Hohe von etwa 27 Mio DM entstanden Darin sind keine Kosten fur Lufttransporte mit Flugzeugen der Luftwaffe enthalten Fur die Marburg und die Koblenz kamen insgesamt 392 Seetage und ca 27 000 Seemeilen zusammen Insgesamt kamen im Minenabwehrverband 2670 Soldaten zum Einsatz davon 730 Wehrpflichtige Siehe auchListe der Schiffe der BundeswehrLiteraturFriedrich Jacobi 10 Jahre danach Minenabwehrverband Sudflanke im Persischen Golf ein sehr personlicher Erfahrungsbericht In Hartmut Kluver Hrsg Auslandseinsatze deutscher Kriegsschiffe im Frieden Winkler Bochum 2003 ISBN 3 89911 007 2 Christian Jentzsch Die Bundeswehr im Golfkonflikt 1990 91 In Militargeschichte Zeitschrift fur historische Bildung Heft 4 2020 S 4 ff abgerufen am 27 Dezember 2020EinzelnachweiseBVerfG Urteil vom 12 Juli 1994 Az 2 BvE 3 92 5 93 7 93 8 93 Out of area Einsatze BVerfGE 90 286 Holger Schluter Minenabwehrverband Sudflanke Deutsche Marineeinheiten im Mittelmeer Beispiele besonderer Situationen der Menschenfuhrung In Truppenpraxis Nr 2 Offene Worte 1991 ISSN 0041 3666 S 154 ff Sonderbeilage der Wilhelmshavener Zeitung vom 13 September 1991 Seekarte Sudflanke Peter Hack Wilhelmshaven Bonn 1990 12 Friedrich Jacobi 10 Jahre danach Minenabwehrverband Sudflanke im Persischen Golf ein sehr personlicher Erfahrungsbericht In Hartmut Kluver Hrsg Auslandseinsatze deutscher Kriegsschiffe im Frieden Winkler Bochum 2003 ISBN 3 89911 007 2 Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 12 Marz 1991 Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 18 Marz 1991 Deutsche Prasenz im Mittelmeer wachst auf In Marineforum 3 1991 S 77 Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 6 Marz 1991 S 1 Klaus Peter Hirtz Operation Sudflanke Uber den Einsatz des Minenabwehrverbandes im Nordarabischen Golfs 1991 In Truppenpraxis Nr 6 Offene Worte 1991 ISSN 0041 3666 S 154 ff Walter E Boomer Inside the Storm In US Naval Institute Proceedings February 2011 S 56 ff USS PRINCETON 16 Juli 2016 abgerufen am 21 Juli 2016 englisch USS TRIPOLI LPH 10 Mine Explosion 18 February 1991 In Damage Control Museum Shipboard Damage Control Personnel Protection Firefighting and CBR D Museum Website abgerufen am 21 Juli 2016 englisch Meldung der Wilhelmshavener Zeitung vom 2 Marz 1991 S 1 MarineForum 7 8 2020

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