Die Papierfabrik Obermühl ist ein Fabriksgelände im unteren Tal der kleinen Mühl in Obermühl an der Donau In ihrer wechs
Papierfabrik Obermühl

Die Papierfabrik Obermühl ist ein Fabriksgelände im unteren Tal der kleinen Mühl in Obermühl an der Donau. In ihrer wechselvollen Geschichte wurde über einen Zeitraum von 120 Jahren Papier erzeugt.
Papierfabrik Obermühl Sonnberger GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1869 |
Sitz | Obermühl |
Leitung | Roland Sonnberger, Tobias Sonnberger |
Mitarbeiterzahl | 5 |
Branche | Papiergroßhandel, Papierausrüstung, Energieerzeugung |
Website | www.maxpack.at |
Die Papierfabrik war viele Jahre lang ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren zu Spitzenzeiten über 240 Personen beschäftigt. Seit der Stilllegung der Papierproduktion 1993 hat sich das Unternehmen auf die Verarbeitung und den Handel mit Verpackungspapieren spezialisiert. Dazu gehören insbesondere Seidenpapier (Sulfitseide und Recyclingseidenpapier), Packpapiere (Natronkraftpapier und Natronmischpapier) und Knüll- und Stopfpapiere (Schrenz). Die Rohpapiere werden europaweit zugekauft und in Form von Industrie- bzw. Ladenrollen sowie als Formatpapier an Großhändler und gewerbliche Abnehmer in ganz Österreich und auch Deutschland vertrieben. Ein weiterer Geschäftszweig ist die Stromerzeugung aus Wasserkraft, die kontinuierlich ausgebaut wird.
Geschichte
Im Jahr 1865 erwarb der aus Zittau stammende Förster Carl Christian Müller, die Burg Pürnstein und Waldgebiete in der Umgebung der kleinen Mühl. Er errichtete 1869 die erste Holzschleiferei am Daglesbach, die sogenannte A-Schleiferei. Bereits 1873 konnte dann auch die erste Papiermaschine in Betrieb genommen werden.
In den folgenden Jahren kaufte C. C. Müller weitere Grundstücke entlang der kleinen Mühl, sodass bald die Schleifereien B und C, sowie 1891 eine zweite Papiermaschine in Betrieb genommen werden konnten. Der Name des Betriebs lautete damals „Augustenthaler Papier-Maschinenfabrik“. Die Ausdehnung entlang der kleinen Mühl hatte vor allem den Zweck, die mit den Grundstücken verbundenen Wasserrechte zur Energiegewinnung zu nutzen.
Nach dem Tod C. C. Müllers im Jahr 1899 wurde das Unternehmen von seinen Erben übernommen, und von mehrmals wechselnden Direktoren geführt. Die Papierfabrik geriet daraufhin unter anderem wegen schlechter Auftragslage und zu geringer Wasserführung in Schwierigkeiten, sodass 1913 Konkurs angemeldet wurde.
Danach wurde die Papierfabrik von der Länderbank Wien übernommen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (1918) erlebte die Papierfabrik – seit 1924 unter der Leitung von Ernst Karl Nemeth – wieder einen Aufschwung, 1928 konnte eine Werks-Seilbahn errichtet werden. 1930 betrug die Jahresproduktion 6400 t. In dieser Zeit erreichte das Werksgelände seine größte Ausdehnung von 3,3 km Länge.
1941 kaufte Peter Reinhold, der seine Papierfabrik in Kröllwitz bei Halle schließen musste, die Papierfabrik Obermühl von der Länderbank und benannte sie in „Papierfabrik Cröllwitz-Obermühl GmbH“ um. Die Jahresproduktion erreichte 1941 mit 6560 t einen neuen Höchststand.
Nach Kriegsende, während der sowjetischen Besatzungszeit, wurde die Fabrik vom USIA Konzern beschlagnahmt und verwaltet. In dieser Zeit kam es neben einer Anhäufung von Schulden und des Hinauszögerns technischer Investitionen auch zum Verlust des ehemaligen Kundenstamms, da die USIA hauptsächlich eigene Betriebe belieferte.
1955 wurde der Betrieb an den österreichischen Staat übergeben. Anschließend ging die Fabrik zurück an die Söhne Reinholds. Seit 1957 unter der Führung von Lukas Reinhold, wurden schließlich die dringend notwendigen technischen Erneuerungen durchgeführt. Ein zuvor genehmigter ERP-Kredit kam aber zu spät zur Auszahlung, dass bei der gleichzeitigen Rezession des Papiermarktes der Konkurs 1964 nicht mehr verhindert werden konnte. Anschließend wurde die Papierfabrik von einer Auffangsgesellschaft übernommen. Diese Pachtgesellschaft musste keine Altschulden übernehmen. Nach einer kurzfristigen Verbesserung der Wirtschaftslage in den sechziger Jahren, ging es abermals abwärts, sodass es im Herbst 1972 zu einer Zwangsversteigerung kam.
Den Zuschlag erhielt Alois Sonnberger, der das Unternehmen um 10,6 Millionen Schilling erwarb. Er produzierte in der Papierfabrik Obermühl ab 1974 als erster in Österreich Recyclingpapier. Nach seinem Tod 1986 wurde das Werk von seinem Sohn Roland Sonnberger übernommen.
Nachdem bereits 1990 eine der beiden Papiermaschinen verkauft worden war, musste dann 1993 schließlich die Papierproduktion stillgelegt werden.
Seitdem hat sich das Unternehmen auf den Groß- und Einzelhandel sowie auf die Konfektion von Papierprodukten spezialisiert. Darüber hinaus wird elektrische Energie aus Wasserkraft erzeugt.
Heute sind viele Gebäude am Gelände der Papierfabrik ungenutzt, teilweise in baufälligem Zustand. An anderen Gebäuden wiederum wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt. Das Gelände hat sich den Charakter eines Industriebetriebs aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewahrt.
Wasserkraft
Die Nutzung der Wasserkraft hatte schon immer einen hohen Stellenwert für die Papierfabrik. In der Vergangenheit wurde die Kraft mittels Transmission von den Wasserturbinen auf die Maschinen übertragen. Das hatte jedoch den Nachteil, dass bei niedriger Wasserführung der genutzten Gewässer mit Einschränkungen oder Stillstand der Produktion zu rechnen war. In der Papierfabrik behielt man die Transmissionen teilweise noch bis zur Stilllegung der Papierproduktion 1993 bei. Seit dieser Zeit wurden alle Wasserkraftanlagen auf Generatorantrieb umgebaut.
Heute befinden sich auf dem Gelände der Papierfabrik vier Kleinwasserkraftwerke, ein fünftes ist in Planung:
- Das Kraftwerk A-Schleiferei nutzt das Wasser des Daglesbaches. Dieser wird oberhalb des Tals der kleinen Mühl aufgestaut und anschließend über eine Rohrleitung mit etwa 125 m Fallhöhe der Turbine zugeführt. An dieser für die Wasserkraftnutzung günstigen Stelle begann auch 1869 die Geschichte der Papierfabrik.
An der kleinen Mühl wird das Wasser beginnend bei der Bruckmühle aufgestaut und anschließend von drei Wasserkraftwerken hintereinander genutzt:
- Das Kraftwerk B-Zentrale in der B-Schleiferei (Höllmühle)
- Das Kraftwerk A-Zentrale
- Das Kraftwerk Fabrikszentrale wurde 2004 unmittelbar am Ufer der kleinen Mühl neu errichtet. Hier wurde eine Kaplan-Spiralturbine mit 386 kW eingebaut.
Bei der Modernisierung der Kleinwasserkraftwerke wurden in den letzten Jahren auch Fischaufstiegshilfen errichtet.
Literatur
- Hans Falkenberg: Papierfabrik Obermühl. In: Institut für Volkskultur (Hrsg.): Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 46, Heft 1. Linz 1992, S. 99–142 (ooegeschichte.at [PDF]).
- Fritz Bertlwieser: Mühlen – Hämmer – Sägen. Oberes Mühlviertel, Böhmerwald, Bayrischer Wald. Haslach 1999, S. 153–156.
Weblinks
Einzelnachweise
- F-Zentrale. (PDF) Global Hydro Energy, 2004, archiviert vom 4. März 2016; abgerufen am 28. Februar 2015. (nicht mehr online verfügbar) am Dokument mit Infos zum Kraftwerksbau
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Papierfabrik Obermuhl ist ein Fabriksgelande im unteren Tal der kleinen Muhl in Obermuhl an der Donau In ihrer wechselvollen Geschichte wurde uber einen Zeitraum von 120 Jahren Papier erzeugt Papierfabrik Obermuhl Sonnberger GmbHRechtsform GmbHGrundung 1869Sitz ObermuhlLeitung Roland Sonnberger Tobias SonnbergerMitarbeiterzahl 5Branche Papiergrosshandel Papierausrustung EnergieerzeugungWebsite www maxpack at Die A SchleifereiGesamtansicht des Gelandes Die Papierfabrik war viele Jahre lang ein wichtiger Arbeitgeber in der Region in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts waren zu Spitzenzeiten uber 240 Personen beschaftigt Seit der Stilllegung der Papierproduktion 1993 hat sich das Unternehmen auf die Verarbeitung und den Handel mit Verpackungspapieren spezialisiert Dazu gehoren insbesondere Seidenpapier Sulfitseide und Recyclingseidenpapier Packpapiere Natronkraftpapier und Natronmischpapier und Knull und Stopfpapiere Schrenz Die Rohpapiere werden europaweit zugekauft und in Form von Industrie bzw Ladenrollen sowie als Formatpapier an Grosshandler und gewerbliche Abnehmer in ganz Osterreich und auch Deutschland vertrieben Ein weiterer Geschaftszweig ist die Stromerzeugung aus Wasserkraft die kontinuierlich ausgebaut wird GeschichteIm Jahr 1865 erwarb der aus Zittau stammende Forster Carl Christian Muller die Burg Purnstein und Waldgebiete in der Umgebung der kleinen Muhl Er errichtete 1869 die erste Holzschleiferei am Daglesbach die sogenannte A Schleiferei Bereits 1873 konnte dann auch die erste Papiermaschine in Betrieb genommen werden In den folgenden Jahren kaufte C C Muller weitere Grundstucke entlang der kleinen Muhl sodass bald die Schleifereien B und C sowie 1891 eine zweite Papiermaschine in Betrieb genommen werden konnten Der Name des Betriebs lautete damals Augustenthaler Papier Maschinenfabrik Die Ausdehnung entlang der kleinen Muhl hatte vor allem den Zweck die mit den Grundstucken verbundenen Wasserrechte zur Energiegewinnung zu nutzen Nach dem Tod C C Mullers im Jahr 1899 wurde das Unternehmen von seinen Erben ubernommen und von mehrmals wechselnden Direktoren gefuhrt Die Papierfabrik geriet daraufhin unter anderem wegen schlechter Auftragslage und zu geringer Wasserfuhrung in Schwierigkeiten sodass 1913 Konkurs angemeldet wurde Danach wurde die Papierfabrik von der Landerbank Wien ubernommen Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 erlebte die Papierfabrik seit 1924 unter der Leitung von Ernst Karl Nemeth wieder einen Aufschwung 1928 konnte eine Werks Seilbahn errichtet werden 1930 betrug die Jahresproduktion 6400 t In dieser Zeit erreichte das Werksgelande seine grosste Ausdehnung von 3 3 km Lange 1941 kaufte Peter Reinhold der seine Papierfabrik in Krollwitz bei Halle schliessen musste die Papierfabrik Obermuhl von der Landerbank und benannte sie in Papierfabrik Crollwitz Obermuhl GmbH um Die Jahresproduktion erreichte 1941 mit 6560 t einen neuen Hochststand Nach Kriegsende wahrend der sowjetischen Besatzungszeit wurde die Fabrik vom USIA Konzern beschlagnahmt und verwaltet In dieser Zeit kam es neben einer Anhaufung von Schulden und des Hinauszogerns technischer Investitionen auch zum Verlust des ehemaligen Kundenstamms da die USIA hauptsachlich eigene Betriebe belieferte 1955 wurde der Betrieb an den osterreichischen Staat ubergeben Anschliessend ging die Fabrik zuruck an die Sohne Reinholds Seit 1957 unter der Fuhrung von Lukas Reinhold wurden schliesslich die dringend notwendigen technischen Erneuerungen durchgefuhrt Ein zuvor genehmigter ERP Kredit kam aber zu spat zur Auszahlung dass bei der gleichzeitigen Rezession des Papiermarktes der Konkurs 1964 nicht mehr verhindert werden konnte Anschliessend wurde die Papierfabrik von einer Auffangsgesellschaft ubernommen Diese Pachtgesellschaft musste keine Altschulden ubernehmen Nach einer kurzfristigen Verbesserung der Wirtschaftslage in den sechziger Jahren ging es abermals abwarts sodass es im Herbst 1972 zu einer Zwangsversteigerung kam Den Zuschlag erhielt Alois Sonnberger der das Unternehmen um 10 6 Millionen Schilling erwarb Er produzierte in der Papierfabrik Obermuhl ab 1974 als erster in Osterreich Recyclingpapier Nach seinem Tod 1986 wurde das Werk von seinem Sohn Roland Sonnberger ubernommen Nachdem bereits 1990 eine der beiden Papiermaschinen verkauft worden war musste dann 1993 schliesslich die Papierproduktion stillgelegt werden Seitdem hat sich das Unternehmen auf den Gross und Einzelhandel sowie auf die Konfektion von Papierprodukten spezialisiert Daruber hinaus wird elektrische Energie aus Wasserkraft erzeugt Heute sind viele Gebaude am Gelande der Papierfabrik ungenutzt teilweise in baufalligem Zustand An anderen Gebauden wiederum wurden Renovierungsarbeiten durchgefuhrt Das Gelande hat sich den Charakter eines Industriebetriebs aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bewahrt WasserkraftDie Nutzung der Wasserkraft hatte schon immer einen hohen Stellenwert fur die Papierfabrik In der Vergangenheit wurde die Kraft mittels Transmission von den Wasserturbinen auf die Maschinen ubertragen Das hatte jedoch den Nachteil dass bei niedriger Wasserfuhrung der genutzten Gewasser mit Einschrankungen oder Stillstand der Produktion zu rechnen war In der Papierfabrik behielt man die Transmissionen teilweise noch bis zur Stilllegung der Papierproduktion 1993 bei Seit dieser Zeit wurden alle Wasserkraftanlagen auf Generatorantrieb umgebaut Heute befinden sich auf dem Gelande der Papierfabrik vier Kleinwasserkraftwerke ein funftes ist in Planung Das Kraftwerk A Schleiferei nutzt das Wasser des Daglesbaches Dieser wird oberhalb des Tals der kleinen Muhl aufgestaut und anschliessend uber eine Rohrleitung mit etwa 125 m Fallhohe der Turbine zugefuhrt An dieser fur die Wasserkraftnutzung gunstigen Stelle begann auch 1869 die Geschichte der Papierfabrik An der kleinen Muhl wird das Wasser beginnend bei der Bruckmuhle aufgestaut und anschliessend von drei Wasserkraftwerken hintereinander genutzt Das Kraftwerk B Zentrale in der B Schleiferei Hollmuhle Das Kraftwerk A Zentrale Das Kraftwerk Fabrikszentrale wurde 2004 unmittelbar am Ufer der kleinen Muhl neu errichtet Hier wurde eine Kaplan Spiralturbine mit 386 kW eingebaut Bei der Modernisierung der Kleinwasserkraftwerke wurden in den letzten Jahren auch Fischaufstiegshilfen errichtet LiteraturHans Falkenberg Papierfabrik Obermuhl In Institut fur Volkskultur Hrsg Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 46 Heft 1 Linz 1992 S 99 142 ooegeschichte at PDF Fritz Bertlwieser Muhlen Hammer Sagen Oberes Muhlviertel Bohmerwald Bayrischer Wald Haslach 1999 S 153 156 WeblinksCommons Papierfabrik Obermuhl Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseF Zentrale PDF Global Hydro Energy 2004 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 4 Marz 2016 abgerufen am 28 Februar 2015 Dokument mit Infos zum Kraftwerksbau