Die Pfungstädter Düne ist ein FFH Gebiet und flächenhaftes Naturdenkmal in den Gemarkungen von Darmstadt Eberstadt kreis
Pfungstädter Düne

Die Pfungstädter Düne ist ein FFH-Gebiet und flächenhaftes Naturdenkmal in den Gemarkungen von Darmstadt-Eberstadt (kreisfreie Stadt Darmstadt) und Pfungstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) in Südhessen.
Pfungstädter Düne | ||
FFH-Gebiet und Naturdenkmal „Pfungstädter Düne“ (2017) | ||
Lage | Darmstadt-Eberstadt und Pfungstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland | |
WDPA-ID | 555521351 | |
Natura-2000-ID | DE6117307 | |
FFH-Gebiet | 5,55 ha | |
Geographische Lage | 49° 49′ N, 8° 37′ O | |
| ||
Einrichtungsdatum | 9. Februar 1954 (Naturdenkmal), 16. Januar 2008 (Natura2000) |
Lage
Die Pfungstädter Düne liegt im Naturraum Hessische Rheinebene, Pfungstadt-Griesheimer Sand. Das Schutzgebiet erstreckt sich östlich von Pfungstadt entlang der wieder in Betrieb genommenen Pfungstadtbahn, am Nordrand des Pfungstädter Galgenbergs. Das FFH-Gebiet liegt überwiegend nördlich der Bahnstrecke, umfasst auch die Trasse und einen schmalen Streifen südlich davon. Die Gesamtfläche beträgt 5,55 Hektar. Zum Naturdenkmal zählen nur die etwa 4 Hektar nördlich der Bahntrasse.
Geschichte
Die „Pfungstädter Düne“ gehört zu dem etwa 10 Kilometer breiten Gürtel von Flugsanddünen zwischen Darmstadt und Rastatt, in dem am Ende der letzten Eiszeit kalkhaltige Sande zu Dünen angeweht worden waren. Die Pfungstädter Düne wurde früher zur Sandgewinnung genutzt, wodurch die nach Süden exponierte Böschung entstand. Beim Bau der Eisenbahnlinie nach Pfungstadt 1850 wurde die Düne angeschnitten und teilweise abgetragen, wobei große Sandflächen freigelegt wurden. Als Naturdenkmal wurde sie durch die Stadt Darmstadt mit Verordnung vom 9. Februar 1954 ausgewiesen (Naturdenkmalbuch der Stadt Darmstadt, Nr. 25). Seit 2008 ist die Düne als Natura2000-Gebiet geschützt (FFH-Gebiet 6117-307 „Pfungstädter Düne“).
Beschreibung und Schutzziele
Die „Pfungstädter Düne“ ist ein langgestreckter, überwiegend mit Kiefernmischwald bewaldeter Dünenzug, der stellenweise offene Flächen aufweist. Die zu schützenden Lebensraumtypen sind Steppenrasen (LRT 6240), Offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen (LRT 2330), sowie Subkontinentale basenreiche Sandrasen (LRT 6120). Sie sind Lebensraum für zahlreiche hochgradig gefährdete Pflanzen- und Tierarten.
Zu den Schutz- und Pflegezielen zählt insbesondere die Förderung und Entwicklung beziehungsweise Wiederansiedlung der Sand-Silberscharte. Der lichte, artenreiche Kiefernwald soll erhalten und entwickelt werden, die Freiflächen sind offen zu halten.
Flora und Fauna
Im Kiefernwald wachsen Gewöhnliche Osterluzei, Echtes Salomonssiegel und der Neophyt Gewöhnliches Tellerkraut. Bemerkenswerte bedrohte Pflanzenarten der Sandbiotope sind Blaugrünes Schillergras, Ohrlöffel-Leimkraut, Steppen-Wolfsmilch, Sand-Strohblume, Thymian-Sommerwurz und Sand-Thymian. In den letzten Jahren stark rückläufig oder nur noch in Restbeständen vorhanden sind Berg-Haarstrang, Heilwurz, und Gewöhnliches Nadelröschen. Von der Sand-Silberscharte wurde 2015 nur noch ein Exemplar gefunden. Als inzwischen erloschen gelten die Bestände der noch in den 1980er Jahren nachgewiesenen Arten Sand-Steinkraut, Haar-Pfriemengras, Kegelfrüchtiges Leimkraut, Braunrote Stendelwurz, Sand-Sommerwurz und Gelber Zahntrost.
Im Gebiet kommen auch mehrere stark gefährdete Pilzarten vor, unter anderem Winter-Stielbovist und Dünen-Stinkmorchel.
Von den Heuschrecken wurden acht Arten nachgewiesen, unter anderem Blauflügelige Ödlandschrecke, Gefleckte Keulenschrecke und Steppengrashüpfer. Auf dem Südhang der Düne leben 19 Schneckenarten, darunter die bedrohten Arten Quendelschnecke und Gemeine Heideschnecke. Zahlreiche wirbellose Tierarten leben in der obersten Bodenschicht, darunter 141 Käferarten.
- Pfungstädter Düne (2007)
- Pfungstädter Düne (2008)
- Pfungstädter Düne (2008)
-
- Schwalbenwurzwanze
- Vermüllung im Schutzgebiet
Beeinträchtigungen
Die sensiblen Sandbiotope werden durch Freizeit- und Erholungsnutzung, insbesondere durch Tritt und Vermüllung beeinträchtigt. Außerdem führt der Baum- und Strauchbestand durch Verbuschung, Beschattung und Humusanreicherung zum Rückgang seltener Arten. Am nördlichen Rand wurde das Gebiet wiederholt durch Mistablagerungen eutrophiert. Stellenweise breiten sich konkurrenzstarke gebietsfremde Grasarten aus.
Siehe auch
- Liste der Naturdenkmale im Landkreis Darmstadt-Dieburg
- Liste der Naturdenkmale in Darmstadt
- Liste der FFH-Gebiete in Hessen
Einzelnachweise
- Maßnahmenplan für das FFH-Gebiet Pfungstädter Düne. (PDF; 2,4 MB) Regierungspräsidium Darmstadt, abgerufen am 25. Juli 2020.
- Karte der Pfungstädter Düne. geodienste.bfn.de, abgerufen am 21. April 2025.
- Pfungstädter Düne. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 21. April 2025.
- Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4, S. 137–144.
Weblinks
- NATURA 2000 - Standard Data Form: DE6117307 Pfungstädter Düne
- Natura Trail „Pfungstadts Wilder Osten: Von der Düne zum Moor“. NaturFreunde Hessen e.V., abgerufen am 27. Juli 2020.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Pfungstädter Düne, Was ist Pfungstädter Düne? Was bedeutet Pfungstädter Düne?
Die Pfungstadter Dune ist ein FFH Gebiet und flachenhaftes Naturdenkmal in den Gemarkungen von Darmstadt Eberstadt kreisfreie Stadt Darmstadt und Pfungstadt Landkreis Darmstadt Dieburg in Sudhessen Pfungstadter DuneFFH Gebiet und Naturdenkmal Pfungstadter Dune 2017 FFH Gebiet und Naturdenkmal Pfungstadter Dune 2017 Lage Darmstadt Eberstadt und Pfungstadt Landkreis Darmstadt Dieburg Hessen DeutschlandWDPA ID 555521351Natura 2000 ID DE6117307FFH Gebiet 5 55 haGeographische Lage 49 49 N 8 37 O 49 810848 8 621045 Koordinaten 49 48 39 N 8 37 16 OPfungstadter Dune Hessen Einrichtungsdatum 9 Februar 1954 Naturdenkmal 16 Januar 2008 Natura2000 LageDie Pfungstadter Dune liegt im Naturraum Hessische Rheinebene Pfungstadt Griesheimer Sand Das Schutzgebiet erstreckt sich ostlich von Pfungstadt entlang der wieder in Betrieb genommenen Pfungstadtbahn am Nordrand des Pfungstadter Galgenbergs Das FFH Gebiet liegt uberwiegend nordlich der Bahnstrecke umfasst auch die Trasse und einen schmalen Streifen sudlich davon Die Gesamtflache betragt 5 55 Hektar Zum Naturdenkmal zahlen nur die etwa 4 Hektar nordlich der Bahntrasse GeschichteDie Pfungstadter Dune gehort zu dem etwa 10 Kilometer breiten Gurtel von Flugsanddunen zwischen Darmstadt und Rastatt in dem am Ende der letzten Eiszeit kalkhaltige Sande zu Dunen angeweht worden waren Die Pfungstadter Dune wurde fruher zur Sandgewinnung genutzt wodurch die nach Suden exponierte Boschung entstand Beim Bau der Eisenbahnlinie nach Pfungstadt 1850 wurde die Dune angeschnitten und teilweise abgetragen wobei grosse Sandflachen freigelegt wurden Als Naturdenkmal wurde sie durch die Stadt Darmstadt mit Verordnung vom 9 Februar 1954 ausgewiesen Naturdenkmalbuch der Stadt Darmstadt Nr 25 Seit 2008 ist die Dune als Natura2000 Gebiet geschutzt FFH Gebiet 6117 307 Pfungstadter Dune Beschreibung und SchutzzieleDie Pfungstadter Dune ist ein langgestreckter uberwiegend mit Kiefernmischwald bewaldeter Dunenzug der stellenweise offene Flachen aufweist Die zu schutzenden Lebensraumtypen sind Steppenrasen LRT 6240 Offene Grasflachen mit Silbergras und Straussgras auf Binnendunen LRT 2330 sowie Subkontinentale basenreiche Sandrasen LRT 6120 Sie sind Lebensraum fur zahlreiche hochgradig gefahrdete Pflanzen und Tierarten Zu den Schutz und Pflegezielen zahlt insbesondere die Forderung und Entwicklung beziehungsweise Wiederansiedlung der Sand Silberscharte Der lichte artenreiche Kiefernwald soll erhalten und entwickelt werden die Freiflachen sind offen zu halten Flora und FaunaIm Kiefernwald wachsen Gewohnliche Osterluzei Echtes Salomonssiegel und der Neophyt Gewohnliches Tellerkraut Bemerkenswerte bedrohte Pflanzenarten der Sandbiotope sind Blaugrunes Schillergras Ohrloffel Leimkraut Steppen Wolfsmilch Sand Strohblume Thymian Sommerwurz und Sand Thymian In den letzten Jahren stark rucklaufig oder nur noch in Restbestanden vorhanden sind Berg Haarstrang Heilwurz und Gewohnliches Nadelroschen Von der Sand Silberscharte wurde 2015 nur noch ein Exemplar gefunden Als inzwischen erloschen gelten die Bestande der noch in den 1980er Jahren nachgewiesenen Arten Sand Steinkraut Haar Pfriemengras Kegelfruchtiges Leimkraut Braunrote Stendelwurz Sand Sommerwurz und Gelber Zahntrost Im Gebiet kommen auch mehrere stark gefahrdete Pilzarten vor unter anderem Winter Stielbovist und Dunen Stinkmorchel Von den Heuschrecken wurden acht Arten nachgewiesen unter anderem Blauflugelige Odlandschrecke Gefleckte Keulenschrecke und Steppengrashupfer Auf dem Sudhang der Dune leben 19 Schneckenarten darunter die bedrohten Arten Quendelschnecke und Gemeine Heideschnecke Zahlreiche wirbellose Tierarten leben in der obersten Bodenschicht darunter 141 Kaferarten Pfungstadter Dune 2007 Pfungstadter Dune 2008 Pfungstadter Dune 2008 Rote Rohrenspinne Schwalbenwurzwanze Vermullung im SchutzgebietBeeintrachtigungenDie sensiblen Sandbiotope werden durch Freizeit und Erholungsnutzung insbesondere durch Tritt und Vermullung beeintrachtigt Ausserdem fuhrt der Baum und Strauchbestand durch Verbuschung Beschattung und Humusanreicherung zum Ruckgang seltener Arten Am nordlichen Rand wurde das Gebiet wiederholt durch Mistablagerungen eutrophiert Stellenweise breiten sich konkurrenzstarke gebietsfremde Grasarten aus Siehe auchListe der Naturdenkmale im Landkreis Darmstadt Dieburg Liste der Naturdenkmale in Darmstadt Liste der FFH Gebiete in HessenEinzelnachweiseMassnahmenplan fur das FFH Gebiet Pfungstadter Dune PDF 2 4 MB Regierungsprasidium Darmstadt abgerufen am 25 Juli 2020 Karte der Pfungstadter Dune geodienste bfn de abgerufen am 21 April 2025 Pfungstadter Dune Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 21 April 2025 Horst Bathon Georg Wittenberger Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt Dieburg mit Biotop Touren 2 erweiterte und vollstandig uberarbeitete Auflage Hrsg Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt Dieburg Untere Naturschutzbehorde Schriftenreihe Landkreis Darmstadt Dieburg Darmstadt 2016 ISBN 978 3 00 050136 4 S 137 144 WeblinksCommons FFH Gebiet Pfungstadter Dune Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NATURA 2000 Standard Data Form DE6117307 Pfungstadter Dune Natura Trail Pfungstadts Wilder Osten Von der Dune zum Moor NaturFreunde Hessen e V abgerufen am 27 Juli 2020 FFH Gebiete in Darmstadt Dune am Ulvenberg von Darmstadt Eberstadt Ehemaliger August Euler Flugplatz von Darmstadt Griesheimer Dune und Eichwaldchen Kranichsteiner Wald mit Hegbachaue Morsbacher Grund und Silzwiesen Lerchenberg und Kernesbellen von Darmstadt Eberstadt Pfungstadter Dune Streuobstwiesen von Darmstadt Eberstadt Prinzenberg und Eichwaldchen Weisser Berg bei Darmstadt und Pfungstadt FFH Gebiete im Landkreis Darmstadt Dieburg Buchenwalder des Vorderen Odenwaldes Dune Neben Schenkenacker zwischen Seeheim und Jugenheim Faulbruch von Erzhausen Grunlandbereiche ostlich von Brensbach Herrensee von Niedernhausen Im Dulbaum bei Alsbach Kniebrecht Melibocus und Orbishohe bei Seeheim Jugenheim Alsbach und Zwingenberg Kranichsteiner Wald mit Hegbachaue Morsbacher Grund und Silzwiesen In den Rodern bei Babenhausen Neuwiese und Wald nordostlich von Messel Loserbecken von Weiterstadt Oberste und unterste Roder nordlich Seeheim Pfungstadter Dune Rotbohl Sandmagerrasen am Spiessfeld westlich Dieburg Seeheimer Dune Untere Gersprenz VDO Siemens Betriebsgelande nordlich Babenhausen Wald bei Wald Amorbach Wald sudlich von Otzberg Wald und Magerrasen bei Rossdorf Weisser Berg bei Darmstadt und Pfungstadt