Dieser Artikel erläutert den Begriff Pharisäer im Judentum und Christentum für das Getränk siehe Pharisäer Getränk Die P
Pharisäer

Die Pharisäer (hebr. פְּרוּשִׁים peruschim ‚Abgesonderte‘, lat. Pharisaeī, griechisch Φαρισαῖοι Pharisaîoi) waren eine theologische, philosophische und politische Schule im antiken Judentum. Sie bestanden in der Zeit des zweiten Jerusalemer Tempels und wurden nach dessen Zerstörung 70 n. Chr. als treibende Kraft im rabbinischen Judentum die einzige bedeutende überlebende jüdische Strömung. Vielfach werden sie auch als „Schriftgelehrte“ (hebräisch סוֹפְרִים soferim, deutsch ‚Schreiber‘ oder eben ‚Schriftgelehrte‘) bezeichnet. Ihre spirituellen Führer wurden als Chachamim (Singular Chacham, hebräisch חכמים „Weiser“) bezeichnet. Sie waren nicht nur Experten in der Halacha (hebräisch הלכה), dem rechtlichen Teil der Überlieferung des jüdischen Glaubens, sondern auch Prediger.
Im Neuen Testament werden Vertreter der Pharisäer teilweise als „Heuchler“ dargestellt, so etwa in Mt 23 EU, Mk 7 EU und Mk 13 EU sowie Lk 37 EU und Lk 9 EU. Die Hintergründe dieser Polemik sind im Abschnitt „Pharisäer und Christentum“ weiter unten ausgeführt.
Wortherkunft, Namensgebung
Der Begriff „Pharisäer“ leitet sich über das griechisch Φαρισαῖος Pharisaîos und dem aramäischen Pərīšā (פְּרִישָׁא), Plural Pərīšayyā (פְּרִישַׁיָּא) ab, was ‚abgesondert‘ ‚getrennt‘ bedeutet und ist verwandt mit dem hebräisch פָּרוּשׁ Pārūš, Plural Pərūšīm (פְּרוּשִׁים), dem Qal-Passivpartizip des Verbs pāraš, hebräisch פָּרַשׁ. Dabei bleibt offen, ob die Bezeichnung „Pharisäer“ u. ä. die gängige Eigenbezeichnung jener Gruppierungen gewesen war, erschwert wird der Sachverhalt dadurch, dass aus der frühen Phase der „pharisäischen Bewegung“ keine eigenen Schriften dieser vorliegen. In einigen Texten der rabbinischen Literatur sollen sich die Pharisäer, als hebräisch חֲבֵרִים chaberim, deutsch ‚Freunde‘ ‚Genossen‘ ‚Mitglieder‘ bezeichnet haben bzw. als Genossenschaft, hebräisch חַבְרוּתָא chabura. Der Begriff „Chabruta“ (hebräisch חַבְרוּתָא) steht im traditionellen rabbinischer Gebrauch für eine Lernmethode innerhalb einer kleinen Gruppe, die gemeinsam einen heiligen Text analysieren, diskutieren und debattieren. Die Gruppe selbst heißt Chabura (חַבּוּרָה).
Übersicht
Nach Vasile Babota deuten die Gesamtheit der Quellen darauf hin, dass die „Pharisäer“ zur Zeit des Jerusalemer Hohepriesters, Alexander Jannäus, um das 1. Jahrhundert v. Chr., oder auch schon davor wirkten. Aus der antihellenistischen jüdischen Bewegung der Hasidäer, die während der Herrschaft des Seleukiden Antiochos IV. Epiphanes (175 v. Chr. – 164 v. Chr.) entstanden war, gingen diverse jüdische Gruppierungen hervor. Im 1. Jahrhundert n. Chr. nennt der römisch-jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus neben den Pharisäern die Sadduzäer, die Essener und Widerstandsgruppen (Zeloten, Sikarier) als (Philosophen-)Schulen (haíresis), ähnlich etwa Apg 5,17 EU und 26,5. Damit verbunden war eine politische und lebenspraktische Bedeutung, so der rituellen Reinheit, Tahara (hebräisch טָהֳרָה).
Spätere Bewegungen waren das Urchristentum – in Apg 24,5.14 EU und 28,22 ebenfalls Schule genannt – sowie die Therapeutae in Ägypten oder die Hemerobaptisten. Einem angeblichen Sektierertum der jüdischen Gesellschaft insbesondere des 1. Jahrhunderts n. Chr. wird heute widersprochen. E. P. Sanders betont verbindende religiöse Vorstellungen und Praktiken eines „gemeinsamen Judentums“. Darüber hinaus müssen gemeinsame Ansichten über Abstammung und Geschichte, Wohngebiet, Sprache oder Gesetze des Volks der Judäer in den Blick genommen werden. Auch gehörten die meisten Juden keiner speziellen Gruppierung an.
Daneben gab es im antiken Israel eine Gruppe, die mit dem Begriff „Am Ha’aretz“ (hebräisch עַם הָאָרֶץ Volk des Landes‘ oder ‚Volk der Erde) beschrieben werden. Sie ist eine soziale und religiöse Gruppe, die oft als einfacher, weniger gebildeter Teil der Gesellschaft angesehen wurde. Der Ausdruck erscheint in verschiedenen Teilen der hebräischen Bibel und beschreibt eine Bevölkerungsschicht, die in religiösen, sozialen und rechtlichen Fragen als weniger stark integriert galt. Sie waren in einer sozialen Lage, die es ihnen erschwerte, die religiösen Gesetze genau zu befolgen oder die weder die Zeit noch die Ressourcen hatten, sich vertieft mit der Tora zu beschäftigen. Sie wurden jedoch häufig von den religiösen Autoritäten, etwa den Pharisäern als weniger rein angesehen und standen unter der Beobachtung der religiösen Führung. Als Teil des jüdischen Volkes, war ihre Glaubenspraxis weniger streng oder tiefgründig, als die der religiösen Eliten. Sie stellten eine breite soziale Schicht dar, deren religiöse Praxis in der Regel weniger formal und weniger mit den komplexeren Halacha-Vorschriften verbunden war. Es gab zwei Typen von Am Ha’aretz: die „Am Ha’aretz le-mitzvot“ (hebräisch עם הארץ למצוות) also Juden, die verachtet wurden, weil sie die Gebote nicht gewissenhaft befolgten oder positiv formuliert beschreibt es eine Gruppe von Menschen, die im täglichen Leben eher nach den Traditionen und Geboten handelten, ohne tiefes religiöses Wissen oder die detaillierte Kenntnis der jüdischen Gesetze zu haben und die „Am Ha’aretz la-Torah“ (hebräisch עם הארץ לתורה), also diejenigen, die als Ignoranten gebrandmarkt wurden, weil sie die Tora überhaupt nicht studiert hatten oder um damit Menschen zu beschreiben, die zwar Teil der jüdischen Gemeinschaft waren, jedoch in Bezug auf die tiefergehende Kenntnis und das Studium der Tora und ihrer Gesetze hinter denen der Gelehrten oder Rabbis zurückblieben, vergleiche auch Joh 7,49 EU.
Für Abraham Geiger (1857) waren die Pharisäer und Sadduzäer keine Sekten, vielmehr habe es sich um zwei größere frühjüdische Strömungen gehandelt. Die Pharisäer kamen gleichsam als ‚progressive gesellschaftliche Kräfte’ während des Makkabäeraufstandes auf. So habe sie sich gegen die konservative Führungselite gestellt, die mit sadduzäischen Priestern und dem Jerusalemer Tempel verbunden waren. Während die Strömung der Sadduzäer sich um den Erhalt priesterlicher Privilegien bemühte und das Tempelmonopol schützten, richtete sich die Bewegung der Pharisäer gegen diesen Erhalt. In einem Zeitraum von 200 v. Chr. bis 200 n. Chr. gewannen die Pharisäer weite Unterstützung in der judäischen und galiläischen Bevölkerung, so dass das rabbinische Judentum auf den Pharisäismus aufbauen konnte.
Während ihres Bestehens definierten sich die Pharisäer in erster Linie als Opponenten der Sadduzäer. Diese repräsentierten die konservative priesterlich-aristokratische Oberschicht, die Pharisäer hingegen fanden Anhänger in den Volksmassen. Konflikte bestanden in der Auffassung vom Verhältnis zwischen Arm und Reich sowie der Akzeptanz oder der Ablehnung einer Hellenisierung der jüdischen Gesellschaft. Religiöse Unterschiede betrafen die Beurteilung des Tempels, der nach pharisäischer Ansicht der Tora und den Propheten unter- und nicht übergeordnet war.
Als im Jahr 70 n. Chr. die Stadt Jerusalem mit dem zentralen Heiligtum, dem herodianischen Tempel, nach einem jüdischen Aufstand von den Römern zerstört worden war, gingen auch die jüdischen Institutionen wie etwa der Sanhedrin, die jüdische Ratsversammlung, unter. In der rabbinischen Überlieferung war es Rabbi Jochanan ben Sakkai, der von den Römern die Erlaubnis erhielt, den Sitz des Sanhedrin nach Jawne zu verlegen. Das Gremium sollte aus 70 Mitgliedern und einem von den Mitgliedern gewählten Vorsitzenden, dem Nasi (hebräisch נָשִׂיא), bestehen. Vermutlich wurden im Zusammenhang der Neuordnung auch Einzelheiten der Verfahrensordnung geregelt. Das Gremium setzte pharisäische Traditionen in der nun beginnenden Epoche des rabbinischen Judentums fort. Wie die Pharisäer empfanden sich die Rabbinen als Lehrer und Anführer der jüdischen Gemeinde in Palästina und des gesamten jüdischen Volkes und glaubten, dass Gott neben der schriftlichen Tora eine mündliche Tora mitgeteilt habe, deren institutionelle Träger und Interpreten sie seien.
Die Position und die Glaubenssätze der Pharisäer entwickelten sich im Laufe ihres Bestehens und lassen sich daher am besten anhand ihrer geschichtlichen Entwicklung nachvollziehen. Schriftliche Überlieferungen existieren nur aus der späteren Zeit; insbesondere Hillel der Ältere und Schammai aus dem 1. Jahrhundert sind durch ihre Kommentare, unter anderem zur Nächstenliebe, bekannt.
Geschichtliche Entwicklung
Ausgangspunkt vorrabbinisches Judentum
Die israelitische Religion hatte seit der Errichtung eines ersten israelitischen Tempels in Jerusalem dort eines ihrer wesentlichen Zentren. Konkurrierende Heiligtümer verloren spätestens mit der Zerstörung des samaritanischen Heiligtums am Garizim (129 v. Chr.) ihre Bedeutung. Eine Priesterschaft verrichtete in Jerusalem den Tempel- und Opferdienst, wie es überall im Vorderen Orient üblich war. Die Priesterschaft war eng mit der Monarchie verflochten, indem der Hohepriester den König zum Amtsantritt weihte. Gleichzeitig erhielt die Priesterschaft ihre Legitimation und Unterstützung vom König, der im Auftrag Gottes die Israeliten politisch leitete. Propheten standen außerhalb dieser festgelegten Struktur und traten als moralische Kritiker des Establishments auf.
Der Opferdienst war der zentrale Kult, er war geregelt nach den Vorschriften der heiligen Schriften (die spätere Tora, die Fünf Bücher Mose), die einen historischen Bezug gaben, ethische und kultische Vorschriften kodifizierten.
Das alte Judentum um den ersten Tempel endete mit der Eroberung durch die Babylonier und der Zerstörung des Tempels im Jahre 586 v. Chr. Viele Juden, insbesondere aus der Oberschicht, wurden ins Exil nach Babylon verbracht.
Zweiter Tempel
Der persische Großkönig Kyros der Große eroberte Babylon (539 v. Chr.) und befreite die Juden aus ihrer babylonischen Unterwerfung. Er überließ ihnen die Schatzkammer Babylons und schickte sie in ihre Heimat zurück, wo sie ihren Tempel wieder aufbauen konnten (Fertigstellung um 515 v. Chr.). Die Wiederherstellung der jüdischen Monarchie war von den Persern nicht vorgesehen, sodass die Priesterschaft die alleinige Führungsrolle übernahm. Aus der religiösen und politischen Elite entstand die Partei der Sadduzäer, deren Status jedoch nicht unumstritten blieb. Andere Gruppierungen folgten, darunter die Vorgänger der Pharisäer, die ihre frühen Mitglieder in Schriftgelehrten und Weisen hatte. Diese entwickelten sich zu den allgemein anerkannten Fachleuten in Fragen der Auslegung der Thora. Diese Weisen – später als Rabbi tituliert – entwickelten die mündliche Tradition, die ab dem 3. Jahrhundert im Talmud, bestehend aus Mischna und Gemara, als Kommentar zur Thora schriftlich festgehalten wurde.
Die Feldzüge Alexanders des Großen beendeten 332 v. Chr. die persische Herrschaft und leiteten die hellenistische Epoche Israels ein. Nach dem Zerfall des Reichs Alexanders verblieb Palästina als eine verhältnismäßig autonome Provinz bis 198 v. Chr. zunächst unter der Herrschaft der von Ägypten aus herrschenden Ptolemäer. Seit dem Beginn des 2. vorchristlichen Jahrhunderts kam es unter den Einfluss der Seleukiden in Babylon. Unter deren Herrscher Antiochos IV. Epiphanes wurde eine Hellenisierung Judäas mit Unterstützung sadduzäischer Kreise eingeleitet. Die Plünderung des Tempels verbunden mit der Anweisung, dort griechischen Göttern Opfer darzubringen, führte zum jüdischen Makkabäeraufstand unter Mattatias und seinen Söhnen Judas Makkabäus und Jonatan. Der Aufstand war erfolgreich, und Jonatan legte 152 v. Chr. den Grundstein für das priesterliche Herrscherhaus der Hasmonäer, in dem die Würde des Hohenpriesters und Fürsten von Judäa mit seinem Bruder Simon für die Hasmonäer erblich wurde. Die Pharisäer entwickelten sich nun in Opposition zu den Sadduzäern und dem Machtanspruch der hasmonäischen Dynastie.
Der Konflikt entzündete sich an der Forderung der Pharisäer, der Hasmonäer Alexander Jannai (102–76 v. Chr.) müsse sich zwischen dem Amt des Hohepriesters und dem des Königs entscheiden. Der folgende Bürgerkrieg wurde schnell und blutig niedergeschlagen; der König rief allerdings auf seinem Totenbett zum Ausgleich zwischen beiden Parteien auf. Auf Alexander folgte seine Frau, Salome Alexandra (75–67 v. Chr.), deren Bruder, Schimon ben Schetach ein führender Pharisäer war. Nach ihrem Tod wandte sich ihr älterer Sohn, Johannes Hyrkanos II., an die Pharisäer, der jüngere, Aristobulos II., an die Sadduzäer um Unterstützung.
Dieser Konflikt führte wieder zum Bürgerkrieg, der erst mit der Eroberung Jerusalems durch den römischen General Pompeius endete. Hiermit begann die römische Zeit Israels. Pompejus schaffte die Monarchie ab, setzte Hyrkanos als Hohepriester ein und verlieh ihm den Titel „Ethnarch“; 57 v. Chr. verlor er jedoch alle politische Macht an den römischen Prokonsul in Syrien. Dieser setzte zwei Brüder, Phasael über Judäa und Herodes über Galiläa, als Militärverwalter ein.
Im Jahre 40 v. Chr. gelang es Antigonos, dem Sohn Aristobulos II.’, Hyrkanos abzusetzen und sich selbst zum Hohepriester und König zu erklären. Herodes floh nach Rom, wo er seine Anerkennung als König erreichte. Dies beendete die Dynastie der Hasmonäer. Nach Herodes Tod regierten seine Söhne als Tetrarch über Galiläa und als Ethnarch über Judäa (inklusive Samaria und Idumäa). Im Jahre 6 n. Chr. wurde Judäa zur römischen Provinz Syrien zugeschlagen und somit von einem Klientelkönigtum zu einer Teilprovinz umgestaltet. Der judäische Präfekt, ein eingesetzter Amtsträger Roms, unterstand dem syrischen Prokurator und hatte für die äußere und innere Sicherheit im Land zu sorgen. Er wählte auch die Hohepriester ins Amt, die eng mit der ab dato direkten römischen Verwaltung zusammenzuarbeiten hatten.
Zu dieser Zeit wurde auch der Sanhedrin eingerichtet. Seine Mitglieder hatten die höchste jüdische Rechtsprechung inne, insbesondere in Bezug auf religiöse Fragestellungen. Die Zusammensetzung und der Aufgabenbereich des Sanhedrin variierte je nach römischer Politik. Während dieser Zeit waren Judäa und Galiläa tributpflichtige, halb-autonome Staaten. Ananus ist der einzig bekannte Hohepriester aus der Partei der Sadduzäer jener Zeit; man geht aber davon aus, dass der Sanhedrin von Sadduzäern dominiert war; die Pharisäer waren zwar populärer, hielten aber keine politische Macht in Händen.
Im Jahre 66 n. Chr. eskalierte der Konflikt der Juden mit den römischen Besatzern. In Caesarea kamen nach Angaben von Josephus bei religionsbedingten Spannungen 20.000 Juden ums Leben. Die folgende Entweihung des Jerusalemer Tempels durch die Römer sowie die Forderung nach einem Schutzgeld erbitterte alle jüdischen Fraktionen und führte zum landesweiten Aufstand. Dieser wurde von den Römern zerschlagen und endete nach einer 6-monatigen Belagerung im September des Jahres 70 n. Chr. mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels. Alle in Jerusalem gefundenen Menschen wurden von den Siegern getötet; Josephus schätzte die Zahl der Opfer auf über eine Million Menschen. Der letzte Widerstand der Zeloten wurde im Jahre 73 bei der Festung Masada gebrochen.
Dieses Ereignis beendete die Periode des zweiten jüdischen Tempels. In der Folge der Tempelzerstörung durch die römische Armee kam der jüdische Opferkult, der auf diese zentrale Kultstätte hin ausgerichtet gewesen war, zu seinem Ende. Damit endete die Funktion des Hohepriesteramts. Der kultische und personelle Mittelpunkt der jüdischen Religion war zerschlagen worden. Mit der Auflösung des Sanhedrin ging die Möglichkeit der inneren jüdischen Selbstverwaltung verloren. Hierdurch und durch die Aufwertung Judaeas zu einer selbständigen römischen Provinz mit einer ständig stationierten wurde die römische Position deutlich gestärkt. Der ideelle Komplex zwischen Jahwe, Tempel, Priestertum und Torah war zerbrochen.
Pharisäer und rabbinisches Judentum
Der Verlust des Tempels stellte die überlebenden Juden vor die Frage einer Neuorientierung. Die tempelorientierten Sadduzäer waren mit der Zerstörung Jerusalems weitestgehend untergegangen, und die aufständischen Zeloten waren vernichtend geschlagen. Die Essener hatten sich schon lange abgesondert und sich mit ihrer Lehre von der jüdischen Hauptrichtung entfernt. Auch die Christen, zu jener Zeit noch Teil oder Rand des jüdischen Glaubens, boten der Mehrheit der Juden keine Orientierung. Somit fiel den Pharisäern, die auch vorher in ihrer Lehre nicht ausschließlich auf den Tempel ausgerichtet waren, die Aufgabe zu, den Neuanfang zu leiten.
Sie lehrten und diskutierten folgende Komplexe im Rahmen der jüdischen religiösen Tradition der Tora und des Talmud:
- Wie erfolgt die Aussöhnung mit Gott ohne den Tempel und seine Tempelopfer und die Priesterschaft?
- Wie können der Aufstand und seine Wirkungen verstanden und gedeutet werden?
- Wie soll das jüdische Leben im römisch-hellenistischen Umfeld aussehen?
- Wie kann die Zäsur zwischen Tempel-Vergangenheit und Diaspora-Zukunft verstanden und gedeutet werden?
Judäa wurde in der Folgezeit durch einen römischen Prokurator in Caesarea und einen jüdischen Patriarchen regiert. Zum ersten Patriarchen wurde der führende Pharisäer Jochanan ben Sakkai ernannt. Er stellte den Sanhedrin unter pharisäischer Kontrolle wieder her und bereitete damit den Weg für eine pharisäische Dominanz, die den Übergang zum rabbinischen Judentum einleitete. In den folgenden Jahrhunderten verfassten die Tannaim und die Amoraim den Talmud, bestehend aus Mischna und Gemara. Das jüdische Leben ohne den Tempel verlagerte sich zum Studium in der Synagoge; Almosen an Bedürftige lösten die Tempelopfer ab.
Als der römische Kaiser Hadrian im Jahre 132 Jerusalem als eine dem Jupiter geweihte Stadt wiederaufbauen wollte, kam es erneut zum Aufstand. Simon Bar Kochba konnte für kurze Zeit mit Unterstützung des Sanhedrin einen jüdischen Staat errichten. Von einigen Juden wurde er daraufhin als Messias angesehen. Nach seiner Niederlage im Jahr 135 wurden nach Aufzeichnungen in der Mischna die zehn führenden Mitglieder des Sanhedrin auf grausame Weise hingerichtet.
Prinzipien, Werte und Ziele
Das Wertesystem der Pharisäer entstand zuerst in Abgrenzung zu den Sadduzäern und entwickelte sich dann durch interne Diskussionen weiter. Diese Entwicklung führte zum rabbinischen Judentum. Die Leistung der Pharisäer bestand darin, die Ausrichtung des Judentums auf den Tempel zu überwinden, indem sie den Alltag durch Einhaltung jüdischer Vorschriften heiligten. Die Loslösung von Tempeldienst und Priesterschaft bedeutete gleichzeitig eine Betonung des Einzelnen. Soziale Gerechtigkeit, eine Einheit aller Menschen sowie die Erwartung der Erlösung des Volkes Israel und aller Menschen wurden weitere Kernpunkte rabbinischer Lehre. Grundlage eines auf diese Ziele ausgerichteten Lebens stellte die Halacha (hebräisch הלכה ‚Der Weg‘), eine aus den heiligen Schriften abgeleitete Gesetzessammlung, dar. Daraus folgte eine Hingabe zu Studium und Debatte sowie die Anwendung im Leben.
Eine explizite pharisäische Kritik an den antik-jüdischen Opferritualen ist in den Quellen nicht direkt überliefert, da die Pharisäer grundsätzlich den Jerusalemer Tempel und die Opferpraxis als göttlich angeordnete Institutionen anerkannten. Allerdings lassen sich in ihren Lehren Einstellungen erkennen, die den Schwerpunkt auf alternative Formen der Frömmigkeit und der Gottesverehrung legen, wodurch die Bedeutung der Opferrituale relativiert wurde. Die Pharisäer entfernten sich in ihren Zielen und Auslegungen der Tora zunehmend von der opferzentrierten Praxis des Jerusalemer Tempels, insbesondere in den Jahrhunderten vor und nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. Diese Entwicklung lässt sich vor allem in ihrer Betonung der mündlichen Tora (hebräisch תּוֹרָה שֶׁבְּעַל-פֶּה Tora she-be'al peh), der religiösen Lebensführung und der ethischen Prinzipien erkennen, die nicht ausschließlich auf Tempelrituale und Opferpraktiken angewiesen waren. Im Unterschied zu den anderen Ausrichtungen im antiken Judentum verpflichteten sich die Pharisäer nicht nur dem im Tanach niedergeschriebenen Gesetz Mose, sondern befolgten auch die mündlich überlieferten „Vorschriften der Vorfahren“ der älteren Gesetzeslehrer. Zur Begründung führten sie an, dass die in der Tora gegebenen Vorschriften ohne Erklärung unklar blieben; die parallel überlieferten und etwa seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert gesammelten und später in der Mischna zusammengestellten Kommentare seien zum Verständnis und zur korrekten Ausführung der Vorschriften notwendig.
Die Pharisäer, die sich zu Genossenschaften (hebräisch הבורות habûrôt) zusammengeschlossen hatten, lebten nach festgelegten Regeln. Zentral in diesen Gruppen war u. a. die strikte Einhaltung der Zehnt- und Reinheitsgebote, um das tägliche Leben zu heiligen. Die Mitglieder der Genossenschaften waren dazu angehalten, sich Nahrungsmittel (Jüdische Speisegesetze) so zu nähern und sie zu sich zu nehmen, dass sie den Anforderungen der levitischen Reinheit entsprachen. Sie behandelten das Essen fast so, als ob sie sich einem ‚heiligen Altar‘ näherten, ähnlich wie es ein Priester tun würde. Die Genossenschaften sollten dazu dienen, sich von jeglicher kultischen Unreinheit zu distanzieren und ein Leben in religiöser Reinheit und Hingabe zu führen.
Im Gegensatz zu den Sadduzäern, die den Tempel als den zentralen Ort für die religiöse Praxis und das Opferwesen ansahen, sahen die Pharisäer die religiöse Praxis als eine, die in jedem Lebensbereich stattfinden konnte, nicht nur in der Tempelritualpraxis. Sie waren der Meinung, dass der Glaube an Gott und die Befolgung der Gebote nicht nur in den Opfern im Tempel, sondern in einem moralischen und ethischen Leben als Ganzes zu finden seien.
Nach Josephus glaubten die Sadduzäer, der Mensch habe einen freien Willen, die Essener an eine Prädestination des Menschen, während die Pharisäer einen freien Willen mit einem Vorherwissen Gottes lehrten. Die Pharisäer unterschieden sich gemäß Flavius Josephus weiter von den Sadduzäern darin, dass sie an die Unsterblichkeit der Seele und an eine Wiedergeburt der „Guten“ glaubten. Josephus’ Darstellung, an eine griechisch-römische Leserschaft gerichtet, ist wahrscheinlich unvollständig und diskutiert vorwiegend Fragestellungen, die auch der hellenistischen Philosophie relevant erschienen. Es gibt keine pharisäischen Dokumente aus der Zeit des zweiten Tempels; in späterer Zeit waren Fragen des jüdischen Gesetzes (Eheschließung, Schabbat, Reinheitsgebote) bedeutender als die von Josephus genannten Punkte. Auseinandersetzungen dieser Art prägen die innerjüdische Diskussion bis heute. Jüdische Schriften (Talmud, Mischna) behandeln so gut wie gar keine theologischen Fragestellungen, sondern befassen sich mit der Auslegung von Gesetzen.
Das ewige Leben verliert nach der Mischna nur, wer die Auferstehung der Toten, den göttlichen Ursprung der Tora oder die göttliche Fügung des menschlichen Schicksals leugnet (Letzteres am Beispiel der Epikureer). Um ein Leben zu retten, darf ebenfalls jedes Gesetz verletzt werden; eine Ausnahme findet sich im Traktat Sanhedrin 74a, der Götzendienst, Mord und Ehebruch absolut verbietet. Dagegen verlangt Jehuda ha-Nasi, sowohl kleine als auch große religiöse Pflichten gleichermaßen einzuhalten; implizit werden alle Gesetze als gleichwichtig angesehen. Die Frage des Messias ist, in Abgrenzung zum Christentum, von untergeordneter Bedeutung.
Diese Orientierung der Pharisäer zum täglichen Leben wird teilweise als extremer Legalismus ausgelegt; allerdings verlangten auch Sadduzäer und Essener eine rigorose Einhaltung der Gesetze und reglementierten den Alltag. Pharisäische Besonderheiten waren etwa das rituelle Waschen vor jeder Mahlzeit. Dies stammt von der Vorschrift für die Priester, sich vor dem Tempeldienst zu reinigen. Die weitergehende Vorschrift beruht auf einer Ausweitung des Heiligen (hier das Essen). In anderen Situationen waren die Pharisäer dagegen weniger streng (etwa, indem sie das Transportverbot des Schabbats beschränkten, wenn es um das Mitbringen von Speisen ging).
Während der Zeit des zweiten Tempels bestanden die Pharisäer nicht darauf, dass alle Juden ihrer Auslegung der Gesetze folgen sollten. Allerdings beanspruchte jede jüdische Richtung, die Wahrheit zu vertreten, und sprach sich gegen „Mischehen“ aus. Zwischen den einzelnen Richtungen fanden Diskussionen um die korrekte Auslegung des Gesetzes statt. Nach der Zerstörung des Tempels endete die Unterteilung in verschiedene Richtungen; die Rabbiner vermieden den Ausdruck Pharisäer, der vielleicht auch keine Selbstbezeichnung gewesen war, und vermieden damit den Eindruck, dass sie selbst das Judentum nun dominierten. Die gelehrte Diskussion von Auslegungsfragen wurde wesentlicher Teil des rabbinischen Judentums; es erreichte seine Blütezeit im 4. und 5. Jahrhundert, als in Palästina und Babylon die zwei Hauptversionen des Talmuds entstanden.
Der Talmud bezeugt die inneren Auseinandersetzungen der späten Pharisäer exemplarisch an den Schulen um Hillel und Schammai. Die Meinungen dieser beiden Gelehrten prägten die Debatten der folgenden Jahrhunderte. Der Talmud zeichnet die Sichtweise Schammais auf; allerdings setzte sich letztendlich die Hillels durch.
Die pharisäische Weisheitslehre findet sich in der Mischna (Pirke Avot) wieder. Ein bekanntes Beispiel ist eine Geschichte, die von Hillel dem Älteren überliefert ist. Herausgefordert, die Gesamtheit des jüdischen Gesetzes auf einem Bein stehend zu erklären, antwortete er: „Das, was Dir missfällt, tue auch deinem Nächsten nicht an. Das ist das ganze Gesetz; der Rest ist Kommentar. Geh und studiere es.“
Wichtige Fragestellungen betrafen das jüdische Leben ohne den Tempel, das Leben im Exil und die Auseinandersetzung mit dem Christentum.
Pharisäer und Christentum
Im Neuen Testament erscheinen die „Pharisäer“ zum Teil als Gegner Jesu von Nazareth, aber vor allem als seine wichtigsten Diskussionspartner (Apg 4,1ff EU Apg 5,17ff. EU, Mk 12,38‒39 EU, Lk 20,45‒46 EU, Mt 23,1–39 EU). Nach Hyam Maccoby (2007) stand der historische Jesus der pharisäischen Bewegung nahe bzw. war sogar ein Teil von ihr.
Die Erwähnung der „Pharisäer“ im ältesten Evangelium, dem Markusevangelium, ist an Zahl gering und wenig ausführlich (Mk 2,16.18.24 EU, Mk 3,6 EU, Mk 7,1.3.5 EU, Mk 8,11.15 EU, Mk 10,2 EU, Mk 12,13 EU). Dennoch werden die Pharisäer in den Synoptikern teils auch in ihrer religiösen Praxis als solche dargestellt, die gute Absichten verfolgten, jedoch durch ihre mangelnde Erkenntnis und ihre falsche Haltung gegenüber Jesus als Messias scheiterten. Es wird nicht die Halacha oder das Gesetzesverständnis der Pharisäer an sich kritisiert.
In Kapitel Mt 23 EU des Evangelium nach Matthäus findet sich eine eindringliche Schilderung von Jesu Konfrontationen mit den Pharisäern und den Schriftgelehrten. Trotz dieser scharfen Kritik stellt das Evangelium nach Matthäus aber auch klar, dass die Pharisäer eine tiefe Bindung an die jüdische Tradition und das Gesetz, die Tora hatten. In Mt 5,17-20 EU betont Jesus, dass er nicht gekommen ist, um das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen. Der Konflikt geht dabei nicht gegen das Gesetz oder die Tradition an sich, sondern gegen deren „falsche Auslegung“ und die „Heuchelei“, die Jesus bei den Pharisäern kritisiert. Matthäus betont, dass es nicht ausreicht, das Gesetz äußerlich zu befolgen, denn wahre Gerechtigkeit komme von einem ‚reinen Herzen‘ und einem ‚Leben der Barmherzigkeit‘ und ‚Liebe zu Gott‘, wie es Jesus vorlebte.
Laut Neuem Testament überbetonte die Pharisäerschaft die Einhaltung von Reinheitsgeboten, während Jesus der Gottes- und Nächstenliebe den Vorrang gab. Er übte zum Teil harte Kritik daran, dass die Pharisäer, die sich auch als eine gesellschaftlich-religiöse Elite verstanden, zwar den genauen Wortlaut des Gesetzes erfüllten und auf dessen strenge Einhaltung sahen, aber den Sinn hinter den Gesetzen nicht beachteten: „Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Mt 5,20 EU) Aufgrund dieser den Pharisäern zugeschriebenen Heuchelei nahm das Wort Pharisäer im deutschen Sprachgebrauch eine Bedeutung als Schimpfwort an.
Zwischen den synoptischen Evangelien, deren Betrachtung der Pharisäer, in modifizierter Weise auf die markinische Tradition basierten, unterscheidet sich das Johannesevangelium in seiner Darstellung der Pharisäer von den anderen drei Evangelien. Die Darstellung der Pharisäer im Johannesevangelium ist prägnanter und kohärenter als in den synoptischen Evangelien und weniger ambivalent. Auch im Evangelium nach Johannes wird den Pharisäern eine hohe Autorität und ein hoher sozialer Status zugeschrieben, so hätten sie von der Bevölkerung Berichte über Jesu Taten (Joh 9,13 EU, Joh 11,46 EU) erhalten und mit den Hohepriestern und der Tempelpolizei (hebräisch שׁוֹמְרֵי הַבֵּית Shomrei HaBayit) gearbeitet (Joh 7,32.45 EU, Joh 11,47.57 EU, Joh 18,3 EU). Zudem hätten sich die Judenchristen gefürchtet, wegen der Pharisäer aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden, falls sie sich zu Jesus bekennten (Joh 12,42 EU). Im Evangelium nach Johannes treten die Pharisäer vor allem als die Gruppe hervor, die sich vehement gegen Jesu Anspruch, der Messias zu sein, stellt. Ihre Ablehnung Jesu ist deutlicher und fokussierter, sie vor allem als eine klar oppositionelle Kraft gegen Jesus dargestellt und ihre Ablehnung gegenüber ihm ist stärker betont. In Joh 9,40-41 EU und Joh 10,19-21 EU.
Kritiker, die die Entstehung des Neuen Testaments nach dem Bruch zwischen Judentum und Christentum ansetzen, vermuten eine verzerrte Darstellung der Pharisäer, die zur Zeit der Entstehung jener Schriften zur dominanten jüdischen Richtung geworden waren. Sie weisen darauf hin, dass Jesus pharisäische Positionen der Schule des Hillel (zur Nächstenliebe) oder der des Schammai (zur Ehescheidung) vertreten habe. Seine Auffassung von einem Leben nach dem Tod sei ebenfalls bei den Pharisäern zu finden. Auch die Anrede Rabbuni (= Meister, Lehrmeister) weise Jesus als in der pharisäischen Tradition stehend aus. Die überlieferten Auseinandersetzungen seien danach eher als talmud-typische Diskussionen der jüdischen Streitkultur zu sehen, die spätere Schreiber als tiefere Konflikte verstanden oder propagandistisch gedeutet hätten.
Andere sehen die neutestamentliche Darstellung der Pharisäer als Karikatur. Jesu Erklärung, dass einem geheilten Mann nun die Sünden vergeben seien, folge der pharisäischen Auffassung jener Zeit; eine Verurteilung Jesu als Gotteslästerer aufgrund seiner Erklärung widerspreche dem historischen Bild der Pharisäer. Auch Jesu Heilung am Schabbat, im neuen Testament von Pharisäern verurteilt, verletze keine der bekannten rabbinischen Vorschriften (siehe dazu auch die „Mishneh Torah“ des Maimonides, Schabath 2–3). Ebenso scheine die Ablehnung der Pharisäer gegenüber Jesu Botschaft an die gesellschaftlichen Randgruppen (Bettler, Steuereintreiber) im Widerspruch zur rabbinischen Tradition zu stehen, die ebenfalls eine Vergebung für alle lehre. Ein genauer Vergleich zeige, dass viele der Lehren Jesu im Einklang mit denen der Pharisäer stünden.
Grund für eine negative Beurteilung der Pharisäer mag die Wendung der christlichen Mission von den Juden zu Nichtjuden gewesen sein. Hierbei war eine negative Darstellung der Juden – seit etwa dem Jahre 70 n. Chr. durch die Pharisäer repräsentiert – vorteilhaft. Das Christentum verstand sich als Vollendung der Heilserwartung des Judentums und damit als etwas Neues, das sich auch vom Judentum deutlich abgrenzte.
Nach der Darstellung der Apostelgeschichte war dagegen Paulus selbst Pharisäer (Apg 23,6 EU). Auf seine Zeit als Christenverfolger zurückblickend schrieb er sich diese Rolle ebenfalls zu (Phil 3,5 EU). Auch nach seiner Hinwendung zum neuen Weg betonte er seine Zugehörigkeit zum Volk der Judäer (Apg 24,14–19 EU), die Treue zu traditionellen Riten und speziell die pharisäische Vorstellung einer Auferstehung. Umgekehrt scheinen Pharisäer vor der Trennung Sympathien für die „Schule der Nazoräer“ gehabt zu haben (Apg 15,5 EU; Apg 23,7–9 EU).
Siehe auch
- Das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner
- Peruschim (Alter Jischuw)
Literatur
- Wolfgang Beilner: Christus und die Pharisäer. Herder, Freiburg im Breisgau 1959.
- Leo Baeck: Die Pharisäer. (Bücherei des Schocken Verlags. 6.), Schocken, Berlin 1934.
- Leo Baeck: Paulus, die Pharisäer und das Neue Testament. Drei Aufsätze. Ner-Tamid Verlag, Frankfurt 1961.
- Roland Deines: Die Pharisäer. Ihr Verständnis im Spiegel der christlichen und jüdischen Forschung seit Wellhausen und Graetz (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament (WUNT). Bd. 101). Mohr Siebeck, Tübingen 1997, ISBN 3-16-146808-2.
- Paula Fredriksen: From Jesus to Christ. Yale University Press, London 1988, 2000, ISBN 0-300-04864-5.
- René Gehring: Die antiken jüdischen Religionsparteien. Essener, Pharisäer, Sadduzäer, Zeloten und Therapeuten (= Schriften der Forschung: Historische Theologie. Bd. 2). St.Peter/Hart 2012, ISBN 978-3-900160-86-9.
- David Brian Gowler: Host, Guest, Enemy and Friend. Portraits of the Pharisees in Luke and Acts (= Emory Studies in Early Christianity. Bd. 2). Lang, NYC 1991, ISBN 0-8204-1329-1.
- Pinchas Lapide: Jesus – ein gekreuzigter Pharisäer? Gütersloher TB Siebenstern. Bd. 1427. Gütersloher Verlagshaus Mohn, Gütersloh 1991 (2. Aufl.), ISBN 3-579-01427-7.
- Hyam Maccoby: Jesus und der jüdische Freiheitskampf. Ahriman, Freiburg im Breisgau 1996, ISBN 3-89484-501-5.
- Hyam Maccoby: Der Mythenschmied. Paulus und die Erfindung des Christentums. Übers. und hrsg. von Fritz Erik Hoevels, Ahriman-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-89484-605-3, S. 31–48.
- Steve Mason: Flavius Josephus on the Pharisees. A Composition-Critical Study. Studia Post-Biblica. Bd. 39. Brill, Leiden 1991, ISBN 90-04-09181-5.
- Jacob Neusner: The Rabbinic Traditions about the Pharisees before 70. Brill, Leiden 1971, Scholars Press, Atlanta 1999, ISBN 0-7885-0574-2.
- Anthony J. Saldarini: Pharisees, Scribes and Sadducees in Palestinian Society. A Sociological Approach. M. Glazier, Wilmington Del 1988, 1989, Eerdmans, Grand Rapids Mich 2001, ISBN 0-8028-4358-1.
- Joseph Sievers, Amy-Jill Levine, Jens Schröter (Hrsg.): Die Pharisäer. Geschichte und Bedeutung. Übersetzt von Claus-Jürgen Thornton. Mit einem Geleitwort von Papst Franziskus. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2024, ISBN 978-3-451-39459-1.
- Günter Stemberger: Pharisäer, Sadduzäer, Essener. Stuttgarter Bibelstudien. Bd. 144. Verl. Kath. Bibelwerk, Stuttgart 1991, ISBN 3-460-04441-1.
- Hans-Günther Waubke: Die Pharisäer in der protestantischen Bibelwissenschaft des 19. Jahrhunderts. Beiträge zur historischen Theologie. Bd. 107. Mohr Siebeck, Tübingen 1998, ISBN 3-16-146971-2.
- Max Weber: Die Pharisäer. In: Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Band III, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1921 [Nachdruck 1988 und öfter], 401–442.
- Hans-Friedrich Weiß: Pharisäer; Judentum; Neues Testament. In: Theologische Realenzyklopädie. Bd. 26. De Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3-11-002218-4, S. 473–485.
Weblinks
- Heinrich Graetz: Ist Pharisäer ein Schimpfwort: Wie kam es zur Diffamierung der Schriftgelehrten?
- Eugen Gärtner: Das Feindbild schlechthin: Die Pharisäer.
- Daniel Graf: Die Pharisäer als historische Gruppe und ihr Bild im Neuen Testament. Theologische Aufnahmeprüfung 2002/I Wissenschaftliche Hausarbeit im Fach Neues Testament, Erlangen 2005
Einzelnachweise
- Hyam Maccoby: Der Mythenschmied. Paulus und die Erfindung des Christentums. Übers. und hrsg. von Fritz Erik Hoevels, Ahriman-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-89484-605-3, S. 34
- Hyam Maccoby: Der Mythenschmied. Paulus und die Erfindung des Christentums. Übers. und hrsg. von Fritz Erik Hoevels, Ahriman-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-89484-605-3, S. 24
- Thomas Söding: Jesus im Judentum seiner Zeit. Neutestamentliche Vorlesung im Sommersemester 2014, Katholisch-Theologische Fakultät Ruhr-Universität Bochum, S. 21–22 (kath.ruhr-uni-bochum.de).
- Lexicon :: Strong's G5330 - pharisaios. Blue Letter Bible, auf blueletterbible.org [1]
- Lexicon :: Strong's H6567 - pāraš. Blue Letter Bible, auf blueletterbible.org [2]
- Klaus-Michael Bull: Religiöse Parteien im Judentum des 1. Jahrhunderts. Deutsche Bibelgesellschaft, auf die-bibel.de [3] Abschnitt: „Die Pharisäer“
- Kurt Schubert, Otto Betz, Friedrich Niewöhner: Pharisäer, Pharisäismus. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel 1992, Bd. 7, Sp. 535–542.
- Ilse Müllner: Fiktion. Deutsche Bibelgesellschaft. Erstellt: September 2008, auf die-bibdel.de [4]
- : Auf der Suche nach den pharisäischen Wurzeln. In: , Amy-Jill Levine, Jens Schröter (Hrsg.): Die Pharisäer. Geschichte und Bedeutung. Herder, Freiburg / Basel / Wien 2024, ISBN 978-3-451-39459-1, S. 45–60.
- Martin Goodman: A History of Judaism. From Its Origins to the Present. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2018, S. 201: “The Essenes practised daily ablutions, as did presumably the Hemerobaptists (‘Daily Bathers’), a Jewish group in the first century known only from references in later Christian texts.”
- Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit. Stuttgart 2010, S. 230 ff.
- Noemi Berger: Wieso, weshalb, warum. Am Haaretz. Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums. Jüdische Allgemeine, 4. Juli 2016, auf juedische-allgemeine.de [5]
- : The ‘Am Ha-aretz. A Study in the Social History of the Jewish People in the Hellenistic-Roman Period. Brill, Leiden 1997, ISBN 978-9-004-04764-8, S. 67–117
- Abraham Geiger: Urschrift und Übersetzungen der Bibel in ihrer Abhängigkeit von der inneren Entwicklung des Judenthums. Breslau 1857, S. 150, zitiert aus Susannah Heschel, : Die Pharisäer in der neueren Forschung. S. 371–393 In: , Amy-Jill Levine, Jens Schröter (Hrsg.): Die Pharisäer. Geschichte und Bedeutung. Herder, Freiburg / Basel / Wien 2024, ISBN 978-3-451-39459-1, S. 372.
- Susannah Heschel, : Die Pharisäer in der neueren Forschung. S. 371–393 In: , Amy-Jill Levine, Jens Schröter (Hrsg.): Die Pharisäer. Geschichte und Bedeutung. Herder, Freiburg / Basel / Wien 2024, ISBN 978-3-451-39459-1, S. 372.
- Emil Schürer: Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Band 2, 2. Aufl., Leipzig 1907 In: der überarbeiteten englischen Übersetzung von Géza Vermes und Pamela Vermès, mit dem Titel The history of the Jewish people in the age of Jesus Christ. A new English version. Band 2, Clark, Edinburgh 1979, ISBN 0-567-02243-9, S. 209.
- Leo Trepp: Der jüdische Gottesdienst. Gestalt und Entwicklung. W. Kohlhammer, Stuttgart / Berlin / Köln 1992, ISBN 3-17-011077-2, S. 187
- Hubert Frankemölle: Frühjudentum und Urchristentum. Vorgeschichte-Verlauf-Auswirkungen (4. Jahrhundert v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.). W. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-17-019528-8, S. 269–271
- Günter Stemberger: Pharisäer und Rabbinen. In: Joseph Sievers, Amy-Jill Levine, Jens Schröter (Hrsg.): Die Pharisäer. Geschichte und Bedeutung. Herder, Freiburg im Breisgau 2024, ISBN 978-3-451-39459-1, S. 273–289.
- Jonathan Junge: Kurz erklärt: Wer waren die Pharisäer? Institut für Israelogie, 7. März 2023, auf [6]
- Klaus-Michael Bull: Religiöse Parteien im Judentum des 1. Jahrhunderts. Deutsche Bibelgesellschaft, auf die-bibel.de [7] Abschnitt: „Die Pharisäer“
- Louis Finkelstein: The Pharisees The Sociological Background Of Their Faith. Volume I, The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1938, auf archive.org [8]
- Flavius Josephus: Geschichte des Jüdischen Krieges. Hrsg.: Dr. Heinrich Clementz. 11. Auflage. Fourier Verlag, Wiesbaden 1994, ISBN 3-921695-00-7, S. 213.
- E. P. Sanders: Paul and Palestinian Judaism: A Comparison of Patterns of Religion. Fortress Press, Minneapolis 1977, ISBN 0-8006-0499-7, S. 59 f.
- Eugen Gärtner: „Juden und Umwelt“ der „Lehren des Judentums nach den Quellen“ III. Bd der 1999 ersch. Faksimile-Edition der Ausgabe des Verbandes der Deutschen Juden v. 1928/30
- Hyam Maccoby: Der Mythenschmied. Paulus und die Erfindung des Christentums. Übers. und hrsg. von Fritz Erik Hoevels, Ahriman-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-89484-605-3, S. 32, 35
- Roland Deines: Die Pharisäer : ihr Verständnis im Spiegel der christlichen und jüdischen Forschung seit Wellhausen und Graetz. Mohr Siebeck, Tübingen 1997, ISBN 3-16-146808-2.
- : The Portrayals of the Pharisees in the Gospels and Acts. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-53615-5, S. 27–69
- Rebekka Groß, Valesca Baert-Knoll: Die Pharisäerdarstellung. EN in den Evangelien. Wissenschaftliche Beiträge, 1. September 2021, Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung (ZfBeg), 3/2020, auf jcrelations.net [9]
- , Ingo Baldermann: Was Christen vom Judentum lernen können Modelle und Materialien für den Unterricht. Freiburg im Breisgau 1993, ISBN 978-3-451-23226-8, S. 116–117.
- führende Priester. Deutsche Bibelgesellschaft, auf die-bibel.de [10]
- Rebekka Groß, Valesca Baert-Knoll: Die Pharisäerdarstellung. EN in den Evangelien. Wissenschaftliche Beiträge, 1. September 2021, Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung (ZfBeg), 3/2020, auf jcrelations.net [11]
- Heike Omerzu: Prozess Jesu. Deutsche Bibelgesellschaft. Erstellt: Mai 2011, auf die-bibel.de [12]
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel erlautert den Begriff Pharisaer im Judentum und Christentum fur das Getrank siehe Pharisaer Getrank Die Pharisaer hebr פ רו ש ים peruschim Abgesonderte lat Pharisaei griechisch Farisaῖoi Pharisaioi waren eine theologische philosophische und politische Schule im antiken Judentum Sie bestanden in der Zeit des zweiten Jerusalemer Tempels und wurden nach dessen Zerstorung 70 n Chr als treibende Kraft im rabbinischen Judentum die einzige bedeutende uberlebende judische Stromung Vielfach werden sie auch als Schriftgelehrte hebraisch סו פ ר ים soferim deutsch Schreiber oder eben Schriftgelehrte bezeichnet Ihre spirituellen Fuhrer wurden als Chachamim Singular Chacham hebraisch חכמים Weiser bezeichnet Sie waren nicht nur Experten in der Halacha hebraisch הלכה dem rechtlichen Teil der Uberlieferung des judischen Glaubens sondern auch Prediger Im Neuen Testament werden Vertreter der Pharisaer teilweise als Heuchler dargestellt so etwa in Mt 23 EU Mk 7 EU und Mk 13 EU sowie Lk 37 EU und Lk 9 EU Die Hintergrunde dieser Polemik sind im Abschnitt Pharisaer und Christentum weiter unten ausgefuhrt Wortherkunft NamensgebungDer Begriff Pharisaer leitet sich uber das griechisch Farisaῖos Pharisaios und dem aramaischen Perisa פ ר יש א Plural Perisayya פ ר יש י א ab was abgesondert getrennt bedeutet und ist verwandt mit dem hebraisch פ רו ש Parus Plural Perusim פ רו ש ים dem Qal Passivpartizip des Verbs paras hebraisch פ ר ש Dabei bleibt offen ob die Bezeichnung Pharisaer u a die gangige Eigenbezeichnung jener Gruppierungen gewesen war erschwert wird der Sachverhalt dadurch dass aus der fruhen Phase der pharisaischen Bewegung keine eigenen Schriften dieser vorliegen In einigen Texten der rabbinischen Literatur sollen sich die Pharisaer als hebraisch ח ב ר ים chaberim deutsch Freunde Genossen Mitglieder bezeichnet haben bzw als Genossenschaft hebraisch ח ב רו ת א chabura Der Begriff Chabruta hebraisch ח ב רו ת א steht im traditionellen rabbinischer Gebrauch fur eine Lernmethode innerhalb einer kleinen Gruppe die gemeinsam einen heiligen Text analysieren diskutieren und debattieren Die Gruppe selbst heisst Chabura ח ב ו ר ה UbersichtNach Vasile Babota deuten die Gesamtheit der Quellen darauf hin dass die Pharisaer zur Zeit des Jerusalemer Hohepriesters Alexander Jannaus um das 1 Jahrhundert v Chr oder auch schon davor wirkten Aus der antihellenistischen judischen Bewegung der Hasidaer die wahrend der Herrschaft des Seleukiden Antiochos IV Epiphanes 175 v Chr 164 v Chr entstanden war gingen diverse judische Gruppierungen hervor Im 1 Jahrhundert n Chr nennt der romisch judische Geschichtsschreiber Flavius Josephus neben den Pharisaern die Sadduzaer die Essener und Widerstandsgruppen Zeloten Sikarier als Philosophen Schulen hairesis ahnlich etwa Apg 5 17 EU und 26 5 Damit verbunden war eine politische und lebenspraktische Bedeutung so der rituellen Reinheit Tahara hebraisch ט ה ר ה Spatere Bewegungen waren das Urchristentum in Apg 24 5 14 EU und 28 22 ebenfalls Schule genannt sowie die Therapeutae in Agypten oder die Hemerobaptisten Einem angeblichen Sektierertum der judischen Gesellschaft insbesondere des 1 Jahrhunderts n Chr wird heute widersprochen E P Sanders betont verbindende religiose Vorstellungen und Praktiken eines gemeinsamen Judentums Daruber hinaus mussen gemeinsame Ansichten uber Abstammung und Geschichte Wohngebiet Sprache oder Gesetze des Volks der Judaer in den Blick genommen werden Auch gehorten die meisten Juden keiner speziellen Gruppierung an Daneben gab es im antiken Israel eine Gruppe die mit dem Begriff Am Ha aretz hebraisch ע ם ה א ר ץ Volk des Landes oder Volk der Erde beschrieben werden Sie ist eine soziale und religiose Gruppe die oft als einfacher weniger gebildeter Teil der Gesellschaft angesehen wurde Der Ausdruck erscheint in verschiedenen Teilen der hebraischen Bibel und beschreibt eine Bevolkerungsschicht die in religiosen sozialen und rechtlichen Fragen als weniger stark integriert galt Sie waren in einer sozialen Lage die es ihnen erschwerte die religiosen Gesetze genau zu befolgen oder die weder die Zeit noch die Ressourcen hatten sich vertieft mit der Tora zu beschaftigen Sie wurden jedoch haufig von den religiosen Autoritaten etwa den Pharisaern als weniger rein angesehen und standen unter der Beobachtung der religiosen Fuhrung Als Teil des judischen Volkes war ihre Glaubenspraxis weniger streng oder tiefgrundig als die der religiosen Eliten Sie stellten eine breite soziale Schicht dar deren religiose Praxis in der Regel weniger formal und weniger mit den komplexeren Halacha Vorschriften verbunden war Es gab zwei Typen von Am Ha aretz die Am Ha aretz le mitzvot hebraisch עם הארץ למצוות also Juden die verachtet wurden weil sie die Gebote nicht gewissenhaft befolgten oder positiv formuliert beschreibt es eine Gruppe von Menschen die im taglichen Leben eher nach den Traditionen und Geboten handelten ohne tiefes religioses Wissen oder die detaillierte Kenntnis der judischen Gesetze zu haben und die Am Ha aretz la Torah hebraisch עם הארץ לתורה also diejenigen die als Ignoranten gebrandmarkt wurden weil sie die Tora uberhaupt nicht studiert hatten oder um damit Menschen zu beschreiben die zwar Teil der judischen Gemeinschaft waren jedoch in Bezug auf die tiefergehende Kenntnis und das Studium der Tora und ihrer Gesetze hinter denen der Gelehrten oder Rabbis zuruckblieben vergleiche auch Joh 7 49 EU Fur Abraham Geiger 1857 waren die Pharisaer und Sadduzaer keine Sekten vielmehr habe es sich um zwei grossere fruhjudische Stromungen gehandelt Die Pharisaer kamen gleichsam als progressive gesellschaftliche Krafte wahrend des Makkabaeraufstandes auf So habe sie sich gegen die konservative Fuhrungselite gestellt die mit sadduzaischen Priestern und dem Jerusalemer Tempel verbunden waren Wahrend die Stromung der Sadduzaer sich um den Erhalt priesterlicher Privilegien bemuhte und das Tempelmonopol schutzten richtete sich die Bewegung der Pharisaer gegen diesen Erhalt In einem Zeitraum von 200 v Chr bis 200 n Chr gewannen die Pharisaer weite Unterstutzung in der judaischen und galilaischen Bevolkerung so dass das rabbinische Judentum auf den Pharisaismus aufbauen konnte Wahrend ihres Bestehens definierten sich die Pharisaer in erster Linie als Opponenten der Sadduzaer Diese reprasentierten die konservative priesterlich aristokratische Oberschicht die Pharisaer hingegen fanden Anhanger in den Volksmassen Konflikte bestanden in der Auffassung vom Verhaltnis zwischen Arm und Reich sowie der Akzeptanz oder der Ablehnung einer Hellenisierung der judischen Gesellschaft Religiose Unterschiede betrafen die Beurteilung des Tempels der nach pharisaischer Ansicht der Tora und den Propheten unter und nicht ubergeordnet war Als im Jahr 70 n Chr die Stadt Jerusalem mit dem zentralen Heiligtum dem herodianischen Tempel nach einem judischen Aufstand von den Romern zerstort worden war gingen auch die judischen Institutionen wie etwa der Sanhedrin die judische Ratsversammlung unter In der rabbinischen Uberlieferung war es Rabbi Jochanan ben Sakkai der von den Romern die Erlaubnis erhielt den Sitz des Sanhedrin nach Jawne zu verlegen Das Gremium sollte aus 70 Mitgliedern und einem von den Mitgliedern gewahlten Vorsitzenden dem Nasi hebraisch נ ש יא bestehen Vermutlich wurden im Zusammenhang der Neuordnung auch Einzelheiten der Verfahrensordnung geregelt Das Gremium setzte pharisaische Traditionen in der nun beginnenden Epoche des rabbinischen Judentums fort Wie die Pharisaer empfanden sich die Rabbinen als Lehrer und Anfuhrer der judischen Gemeinde in Palastina und des gesamten judischen Volkes und glaubten dass Gott neben der schriftlichen Tora eine mundliche Tora mitgeteilt habe deren institutionelle Trager und Interpreten sie seien Die Position und die Glaubenssatze der Pharisaer entwickelten sich im Laufe ihres Bestehens und lassen sich daher am besten anhand ihrer geschichtlichen Entwicklung nachvollziehen Schriftliche Uberlieferungen existieren nur aus der spateren Zeit insbesondere Hillel der Altere und Schammai aus dem 1 Jahrhundert sind durch ihre Kommentare unter anderem zur Nachstenliebe bekannt Geschichtliche EntwicklungAusgangspunkt vorrabbinisches Judentum Die israelitische Religion hatte seit der Errichtung eines ersten israelitischen Tempels in Jerusalem dort eines ihrer wesentlichen Zentren Konkurrierende Heiligtumer verloren spatestens mit der Zerstorung des samaritanischen Heiligtums am Garizim 129 v Chr ihre Bedeutung Eine Priesterschaft verrichtete in Jerusalem den Tempel und Opferdienst wie es uberall im Vorderen Orient ublich war Die Priesterschaft war eng mit der Monarchie verflochten indem der Hohepriester den Konig zum Amtsantritt weihte Gleichzeitig erhielt die Priesterschaft ihre Legitimation und Unterstutzung vom Konig der im Auftrag Gottes die Israeliten politisch leitete Propheten standen ausserhalb dieser festgelegten Struktur und traten als moralische Kritiker des Establishments auf Der Opferdienst war der zentrale Kult er war geregelt nach den Vorschriften der heiligen Schriften die spatere Tora die Funf Bucher Mose die einen historischen Bezug gaben ethische und kultische Vorschriften kodifizierten Das alte Judentum um den ersten Tempel endete mit der Eroberung durch die Babylonier und der Zerstorung des Tempels im Jahre 586 v Chr Viele Juden insbesondere aus der Oberschicht wurden ins Exil nach Babylon verbracht Zweiter Tempel Der persische Grosskonig Kyros der Grosse eroberte Babylon 539 v Chr und befreite die Juden aus ihrer babylonischen Unterwerfung Er uberliess ihnen die Schatzkammer Babylons und schickte sie in ihre Heimat zuruck wo sie ihren Tempel wieder aufbauen konnten Fertigstellung um 515 v Chr Die Wiederherstellung der judischen Monarchie war von den Persern nicht vorgesehen sodass die Priesterschaft die alleinige Fuhrungsrolle ubernahm Aus der religiosen und politischen Elite entstand die Partei der Sadduzaer deren Status jedoch nicht unumstritten blieb Andere Gruppierungen folgten darunter die Vorganger der Pharisaer die ihre fruhen Mitglieder in Schriftgelehrten und Weisen hatte Diese entwickelten sich zu den allgemein anerkannten Fachleuten in Fragen der Auslegung der Thora Diese Weisen spater als Rabbi tituliert entwickelten die mundliche Tradition die ab dem 3 Jahrhundert im Talmud bestehend aus Mischna und Gemara als Kommentar zur Thora schriftlich festgehalten wurde Die hellenistische Welt um 200 v Chr Karthago Romische Republik Bundesrepublik Koinon Epirus Konigreich Makedonien Ptolemaerreich Konigreich Pontos Seleukidenreich Reich von Pergamon Konigreich Bithynien Partherreich Griechisch Baktrisches Konigreich Die Feldzuge Alexanders des Grossen beendeten 332 v Chr die persische Herrschaft und leiteten die hellenistische Epoche Israels ein Nach dem Zerfall des Reichs Alexanders verblieb Palastina als eine verhaltnismassig autonome Provinz bis 198 v Chr zunachst unter der Herrschaft der von Agypten aus herrschenden Ptolemaer Seit dem Beginn des 2 vorchristlichen Jahrhunderts kam es unter den Einfluss der Seleukiden in Babylon Unter deren Herrscher Antiochos IV Epiphanes wurde eine Hellenisierung Judaas mit Unterstutzung sadduzaischer Kreise eingeleitet Die Plunderung des Tempels verbunden mit der Anweisung dort griechischen Gottern Opfer darzubringen fuhrte zum judischen Makkabaer aufstand unter Mattatias und seinen Sohnen Judas Makkabaus und Jonatan Der Aufstand war erfolgreich und Jonatan legte 152 v Chr den Grundstein fur das priesterliche Herrscherhaus der Hasmonaer in dem die Wurde des Hohenpriesters und Fursten von Judaa mit seinem Bruder Simon fur die Hasmonaer erblich wurde Die Pharisaer entwickelten sich nun in Opposition zu den Sadduzaern und dem Machtanspruch der hasmonaischen Dynastie Der Konflikt entzundete sich an der Forderung der Pharisaer der Hasmonaer Alexander Jannai 102 76 v Chr musse sich zwischen dem Amt des Hohepriesters und dem des Konigs entscheiden Der folgende Burgerkrieg wurde schnell und blutig niedergeschlagen der Konig rief allerdings auf seinem Totenbett zum Ausgleich zwischen beiden Parteien auf Auf Alexander folgte seine Frau Salome Alexandra 75 67 v Chr deren Bruder Schimon ben Schetach ein fuhrender Pharisaer war Nach ihrem Tod wandte sich ihr alterer Sohn Johannes Hyrkanos II an die Pharisaer der jungere Aristobulos II an die Sadduzaer um Unterstutzung Dieser Konflikt fuhrte wieder zum Burgerkrieg der erst mit der Eroberung Jerusalems durch den romischen General Pompeius endete Hiermit begann die romische Zeit Israels Pompejus schaffte die Monarchie ab setzte Hyrkanos als Hohepriester ein und verlieh ihm den Titel Ethnarch 57 v Chr verlor er jedoch alle politische Macht an den romischen Prokonsul in Syrien Dieser setzte zwei Bruder Phasael uber Judaa und Herodes uber Galilaa als Militarverwalter ein Im Jahre 40 v Chr gelang es Antigonos dem Sohn Aristobulos II Hyrkanos abzusetzen und sich selbst zum Hohepriester und Konig zu erklaren Herodes floh nach Rom wo er seine Anerkennung als Konig erreichte Dies beendete die Dynastie der Hasmonaer Nach Herodes Tod regierten seine Sohne als Tetrarch uber Galilaa und als Ethnarch uber Judaa inklusive Samaria und Idumaa Im Jahre 6 n Chr wurde Judaa zur romischen Provinz Syrien zugeschlagen und somit von einem Klientelkonigtum zu einer Teilprovinz umgestaltet Der judaische Prafekt ein eingesetzter Amtstrager Roms unterstand dem syrischen Prokurator und hatte fur die aussere und innere Sicherheit im Land zu sorgen Er wahlte auch die Hohepriester ins Amt die eng mit der ab dato direkten romischen Verwaltung zusammenzuarbeiten hatten Zu dieser Zeit wurde auch der Sanhedrin eingerichtet Seine Mitglieder hatten die hochste judische Rechtsprechung inne insbesondere in Bezug auf religiose Fragestellungen Die Zusammensetzung und der Aufgabenbereich des Sanhedrin variierte je nach romischer Politik Wahrend dieser Zeit waren Judaa und Galilaa tributpflichtige halb autonome Staaten Ananus ist der einzig bekannte Hohepriester aus der Partei der Sadduzaer jener Zeit man geht aber davon aus dass der Sanhedrin von Sadduzaern dominiert war die Pharisaer waren zwar popularer hielten aber keine politische Macht in Handen Im Jahre 66 n Chr eskalierte der Konflikt der Juden mit den romischen Besatzern In Caesarea kamen nach Angaben von Josephus bei religionsbedingten Spannungen 20 000 Juden ums Leben Die folgende Entweihung des Jerusalemer Tempels durch die Romer sowie die Forderung nach einem Schutzgeld erbitterte alle judischen Fraktionen und fuhrte zum landesweiten Aufstand Dieser wurde von den Romern zerschlagen und endete nach einer 6 monatigen Belagerung im September des Jahres 70 n Chr mit der Zerstorung Jerusalems und des Tempels Alle in Jerusalem gefundenen Menschen wurden von den Siegern getotet Josephus schatzte die Zahl der Opfer auf uber eine Million Menschen Der letzte Widerstand der Zeloten wurde im Jahre 73 bei der Festung Masada gebrochen Dieses Ereignis beendete die Periode des zweiten judischen Tempels In der Folge der Tempelzerstorung durch die romische Armee kam der judische Opferkult der auf diese zentrale Kultstatte hin ausgerichtet gewesen war zu seinem Ende Damit endete die Funktion des Hohepriesteramts Der kultische und personelle Mittelpunkt der judischen Religion war zerschlagen worden Mit der Auflosung des Sanhedrin ging die Moglichkeit der inneren judischen Selbstverwaltung verloren Hierdurch und durch die Aufwertung Judaeas zu einer selbstandigen romischen Provinz mit einer standig stationierten wurde die romische Position deutlich gestarkt Der ideelle Komplex zwischen Jahwe Tempel Priestertum und Torah war zerbrochen Pharisaer und rabbinisches Judentum Der Verlust des Tempels stellte die uberlebenden Juden vor die Frage einer Neuorientierung Die tempelorientierten Sadduzaer waren mit der Zerstorung Jerusalems weitestgehend untergegangen und die aufstandischen Zeloten waren vernichtend geschlagen Die Essener hatten sich schon lange abgesondert und sich mit ihrer Lehre von der judischen Hauptrichtung entfernt Auch die Christen zu jener Zeit noch Teil oder Rand des judischen Glaubens boten der Mehrheit der Juden keine Orientierung Somit fiel den Pharisaern die auch vorher in ihrer Lehre nicht ausschliesslich auf den Tempel ausgerichtet waren die Aufgabe zu den Neuanfang zu leiten Sie lehrten und diskutierten folgende Komplexe im Rahmen der judischen religiosen Tradition der Tora und des Talmud Wie erfolgt die Aussohnung mit Gott ohne den Tempel und seine Tempelopfer und die Priesterschaft Wie konnen der Aufstand und seine Wirkungen verstanden und gedeutet werden Wie soll das judische Leben im romisch hellenistischen Umfeld aussehen Wie kann die Zasur zwischen Tempel Vergangenheit und Diaspora Zukunft verstanden und gedeutet werden Judaa wurde in der Folgezeit durch einen romischen Prokurator in Caesarea und einen judischen Patriarchen regiert Zum ersten Patriarchen wurde der fuhrende Pharisaer Jochanan ben Sakkai ernannt Er stellte den Sanhedrin unter pharisaischer Kontrolle wieder her und bereitete damit den Weg fur eine pharisaische Dominanz die den Ubergang zum rabbinischen Judentum einleitete In den folgenden Jahrhunderten verfassten die Tannaim und die Amoraim den Talmud bestehend aus Mischna und Gemara Das judische Leben ohne den Tempel verlagerte sich zum Studium in der Synagoge Almosen an Bedurftige losten die Tempelopfer ab Als der romische Kaiser Hadrian im Jahre 132 Jerusalem als eine dem Jupiter geweihte Stadt wiederaufbauen wollte kam es erneut zum Aufstand Simon Bar Kochba konnte fur kurze Zeit mit Unterstutzung des Sanhedrin einen judischen Staat errichten Von einigen Juden wurde er daraufhin als Messias angesehen Nach seiner Niederlage im Jahr 135 wurden nach Aufzeichnungen in der Mischna die zehn fuhrenden Mitglieder des Sanhedrin auf grausame Weise hingerichtet Prinzipien Werte und ZieleDas Wertesystem der Pharisaer entstand zuerst in Abgrenzung zu den Sadduzaern und entwickelte sich dann durch interne Diskussionen weiter Diese Entwicklung fuhrte zum rabbinischen Judentum Die Leistung der Pharisaer bestand darin die Ausrichtung des Judentums auf den Tempel zu uberwinden indem sie den Alltag durch Einhaltung judischer Vorschriften heiligten Die Loslosung von Tempeldienst und Priesterschaft bedeutete gleichzeitig eine Betonung des Einzelnen Soziale Gerechtigkeit eine Einheit aller Menschen sowie die Erwartung der Erlosung des Volkes Israel und aller Menschen wurden weitere Kernpunkte rabbinischer Lehre Grundlage eines auf diese Ziele ausgerichteten Lebens stellte die Halacha hebraisch הלכה Der Weg eine aus den heiligen Schriften abgeleitete Gesetzessammlung dar Daraus folgte eine Hingabe zu Studium und Debatte sowie die Anwendung im Leben Eine explizite pharisaische Kritik an den antik judischen Opferritualen ist in den Quellen nicht direkt uberliefert da die Pharisaer grundsatzlich den Jerusalemer Tempel und die Opferpraxis als gottlich angeordnete Institutionen anerkannten Allerdings lassen sich in ihren Lehren Einstellungen erkennen die den Schwerpunkt auf alternative Formen der Frommigkeit und der Gottesverehrung legen wodurch die Bedeutung der Opferrituale relativiert wurde Die Pharisaer entfernten sich in ihren Zielen und Auslegungen der Tora zunehmend von der opferzentrierten Praxis des Jerusalemer Tempels insbesondere in den Jahrhunderten vor und nach der Zerstorung des Tempels im Jahr 70 n Chr Diese Entwicklung lasst sich vor allem in ihrer Betonung der mundlichen Tora hebraisch ת ו ר ה ש ב ע ל פ ה Tora she be al peh der religiosen Lebensfuhrung und der ethischen Prinzipien erkennen die nicht ausschliesslich auf Tempelrituale und Opferpraktiken angewiesen waren Im Unterschied zu den anderen Ausrichtungen im antiken Judentum verpflichteten sich die Pharisaer nicht nur dem im Tanach niedergeschriebenen Gesetz Mose sondern befolgten auch die mundlich uberlieferten Vorschriften der Vorfahren der alteren Gesetzeslehrer Zur Begrundung fuhrten sie an dass die in der Tora gegebenen Vorschriften ohne Erklarung unklar blieben die parallel uberlieferten und etwa seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert gesammelten und spater in der Mischna zusammengestellten Kommentare seien zum Verstandnis und zur korrekten Ausfuhrung der Vorschriften notwendig Die Pharisaer die sich zu Genossenschaften hebraisch הבורות haburot zusammengeschlossen hatten lebten nach festgelegten Regeln Zentral in diesen Gruppen war u a die strikte Einhaltung der Zehnt und Reinheitsgebote um das tagliche Leben zu heiligen Die Mitglieder der Genossenschaften waren dazu angehalten sich Nahrungsmittel Judische Speisegesetze so zu nahern und sie zu sich zu nehmen dass sie den Anforderungen der levitischen Reinheit entsprachen Sie behandelten das Essen fast so als ob sie sich einem heiligen Altar naherten ahnlich wie es ein Priester tun wurde Die Genossenschaften sollten dazu dienen sich von jeglicher kultischen Unreinheit zu distanzieren und ein Leben in religioser Reinheit und Hingabe zu fuhren Im Gegensatz zu den Sadduzaern die den Tempel als den zentralen Ort fur die religiose Praxis und das Opferwesen ansahen sahen die Pharisaer die religiose Praxis als eine die in jedem Lebensbereich stattfinden konnte nicht nur in der Tempelritualpraxis Sie waren der Meinung dass der Glaube an Gott und die Befolgung der Gebote nicht nur in den Opfern im Tempel sondern in einem moralischen und ethischen Leben als Ganzes zu finden seien Nach Josephus glaubten die Sadduzaer der Mensch habe einen freien Willen die Essener an eine Pradestination des Menschen wahrend die Pharisaer einen freien Willen mit einem Vorherwissen Gottes lehrten Die Pharisaer unterschieden sich gemass Flavius Josephus weiter von den Sadduzaern darin dass sie an die Unsterblichkeit der Seele und an eine Wiedergeburt der Guten glaubten Josephus Darstellung an eine griechisch romische Leserschaft gerichtet ist wahrscheinlich unvollstandig und diskutiert vorwiegend Fragestellungen die auch der hellenistischen Philosophie relevant erschienen Es gibt keine pharisaischen Dokumente aus der Zeit des zweiten Tempels in spaterer Zeit waren Fragen des judischen Gesetzes Eheschliessung Schabbat Reinheitsgebote bedeutender als die von Josephus genannten Punkte Auseinandersetzungen dieser Art pragen die innerjudische Diskussion bis heute Judische Schriften Talmud Mischna behandeln so gut wie gar keine theologischen Fragestellungen sondern befassen sich mit der Auslegung von Gesetzen Das ewige Leben verliert nach der Mischna nur wer die Auferstehung der Toten den gottlichen Ursprung der Tora oder die gottliche Fugung des menschlichen Schicksals leugnet Letzteres am Beispiel der Epikureer Um ein Leben zu retten darf ebenfalls jedes Gesetz verletzt werden eine Ausnahme findet sich im Traktat Sanhedrin 74a der Gotzendienst Mord und Ehebruch absolut verbietet Dagegen verlangt Jehuda ha Nasi sowohl kleine als auch grosse religiose Pflichten gleichermassen einzuhalten implizit werden alle Gesetze als gleichwichtig angesehen Die Frage des Messias ist in Abgrenzung zum Christentum von untergeordneter Bedeutung Diese Orientierung der Pharisaer zum taglichen Leben wird teilweise als extremer Legalismus ausgelegt allerdings verlangten auch Sadduzaer und Essener eine rigorose Einhaltung der Gesetze und reglementierten den Alltag Pharisaische Besonderheiten waren etwa das rituelle Waschen vor jeder Mahlzeit Dies stammt von der Vorschrift fur die Priester sich vor dem Tempeldienst zu reinigen Die weitergehende Vorschrift beruht auf einer Ausweitung des Heiligen hier das Essen In anderen Situationen waren die Pharisaer dagegen weniger streng etwa indem sie das Transportverbot des Schabbats beschrankten wenn es um das Mitbringen von Speisen ging Wahrend der Zeit des zweiten Tempels bestanden die Pharisaer nicht darauf dass alle Juden ihrer Auslegung der Gesetze folgen sollten Allerdings beanspruchte jede judische Richtung die Wahrheit zu vertreten und sprach sich gegen Mischehen aus Zwischen den einzelnen Richtungen fanden Diskussionen um die korrekte Auslegung des Gesetzes statt Nach der Zerstorung des Tempels endete die Unterteilung in verschiedene Richtungen die Rabbiner vermieden den Ausdruck Pharisaer der vielleicht auch keine Selbstbezeichnung gewesen war und vermieden damit den Eindruck dass sie selbst das Judentum nun dominierten Die gelehrte Diskussion von Auslegungsfragen wurde wesentlicher Teil des rabbinischen Judentums es erreichte seine Blutezeit im 4 und 5 Jahrhundert als in Palastina und Babylon die zwei Hauptversionen des Talmuds entstanden Der Talmud bezeugt die inneren Auseinandersetzungen der spaten Pharisaer exemplarisch an den Schulen um Hillel und Schammai Die Meinungen dieser beiden Gelehrten pragten die Debatten der folgenden Jahrhunderte Der Talmud zeichnet die Sichtweise Schammais auf allerdings setzte sich letztendlich die Hillels durch Die pharisaische Weisheitslehre findet sich in der Mischna Pirke Avot wieder Ein bekanntes Beispiel ist eine Geschichte die von Hillel dem Alteren uberliefert ist Herausgefordert die Gesamtheit des judischen Gesetzes auf einem Bein stehend zu erklaren antwortete er Das was Dir missfallt tue auch deinem Nachsten nicht an Das ist das ganze Gesetz der Rest ist Kommentar Geh und studiere es Wichtige Fragestellungen betrafen das judische Leben ohne den Tempel das Leben im Exil und die Auseinandersetzung mit dem Christentum Pharisaer und ChristentumChristus im Hause des Pharisaers von Jacopo Tintoretto Escorial Im Neuen Testament erscheinen die Pharisaer zum Teil als Gegner Jesu von Nazareth aber vor allem als seine wichtigsten Diskussionspartner Apg 4 1ff EU Apg 5 17ff EU Mk 12 38 39 EU Lk 20 45 46 EU Mt 23 1 39 EU Nach Hyam Maccoby 2007 stand der historische Jesus der pharisaischen Bewegung nahe bzw war sogar ein Teil von ihr Die Erwahnung der Pharisaer im altesten Evangelium dem Markusevangelium ist an Zahl gering und wenig ausfuhrlich Mk 2 16 18 24 EU Mk 3 6 EU Mk 7 1 3 5 EU Mk 8 11 15 EU Mk 10 2 EU Mk 12 13 EU Dennoch werden die Pharisaer in den Synoptikern teils auch in ihrer religiosen Praxis als solche dargestellt die gute Absichten verfolgten jedoch durch ihre mangelnde Erkenntnis und ihre falsche Haltung gegenuber Jesus als Messias scheiterten Es wird nicht die Halacha oder das Gesetzesverstandnis der Pharisaer an sich kritisiert In Kapitel Mt 23 EU des Evangelium nach Matthaus findet sich eine eindringliche Schilderung von Jesu Konfrontationen mit den Pharisaern und den Schriftgelehrten Trotz dieser scharfen Kritik stellt das Evangelium nach Matthaus aber auch klar dass die Pharisaer eine tiefe Bindung an die judische Tradition und das Gesetz die Tora hatten In Mt 5 17 20 EU betont Jesus dass er nicht gekommen ist um das Gesetz aufzulosen sondern um es zu erfullen Der Konflikt geht dabei nicht gegen das Gesetz oder die Tradition an sich sondern gegen deren falsche Auslegung und die Heuchelei die Jesus bei den Pharisaern kritisiert Matthaus betont dass es nicht ausreicht das Gesetz ausserlich zu befolgen denn wahre Gerechtigkeit komme von einem reinen Herzen und einem Leben der Barmherzigkeit und Liebe zu Gott wie es Jesus vorlebte Laut Neuem Testament uberbetonte die Pharisaerschaft die Einhaltung von Reinheitsgeboten wahrend Jesus der Gottes und Nachstenliebe den Vorrang gab Er ubte zum Teil harte Kritik daran dass die Pharisaer die sich auch als eine gesellschaftlich religiose Elite verstanden zwar den genauen Wortlaut des Gesetzes erfullten und auf dessen strenge Einhaltung sahen aber den Sinn hinter den Gesetzen nicht beachteten Darum sage ich euch Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grosser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisaer werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen Mt 5 20 EU Aufgrund dieser den Pharisaern zugeschriebenen Heuchelei nahm das Wort Pharisaer im deutschen Sprachgebrauch eine Bedeutung als Schimpfwort an Zwischen den synoptischen Evangelien deren Betrachtung der Pharisaer in modifizierter Weise auf die markinische Tradition basierten unterscheidet sich das Johannesevangelium in seiner Darstellung der Pharisaer von den anderen drei Evangelien Die Darstellung der Pharisaer im Johannesevangelium ist pragnanter und koharenter als in den synoptischen Evangelien und weniger ambivalent Auch im Evangelium nach Johannes wird den Pharisaern eine hohe Autoritat und ein hoher sozialer Status zugeschrieben so hatten sie von der Bevolkerung Berichte uber Jesu Taten Joh 9 13 EU Joh 11 46 EU erhalten und mit den Hohepriestern und der Tempelpolizei hebraisch ש ו מ ר י ה ב ית Shomrei HaBayit gearbeitet Joh 7 32 45 EU Joh 11 47 57 EU Joh 18 3 EU Zudem hatten sich die Judenchristen gefurchtet wegen der Pharisaer aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden falls sie sich zu Jesus bekennten Joh 12 42 EU Im Evangelium nach Johannes treten die Pharisaer vor allem als die Gruppe hervor die sich vehement gegen Jesu Anspruch der Messias zu sein stellt Ihre Ablehnung Jesu ist deutlicher und fokussierter sie vor allem als eine klar oppositionelle Kraft gegen Jesus dargestellt und ihre Ablehnung gegenuber ihm ist starker betont In Joh 9 40 41 EU und Joh 10 19 21 EU Kritiker die die Entstehung des Neuen Testaments nach dem Bruch zwischen Judentum und Christentum ansetzen vermuten eine verzerrte Darstellung der Pharisaer die zur Zeit der Entstehung jener Schriften zur dominanten judischen Richtung geworden waren Sie weisen darauf hin dass Jesus pharisaische Positionen der Schule des Hillel zur Nachstenliebe oder der des Schammai zur Ehescheidung vertreten habe Seine Auffassung von einem Leben nach dem Tod sei ebenfalls bei den Pharisaern zu finden Auch die Anrede Rabbuni Meister Lehrmeister weise Jesus als in der pharisaischen Tradition stehend aus Die uberlieferten Auseinandersetzungen seien danach eher als talmud typische Diskussionen der judischen Streitkultur zu sehen die spatere Schreiber als tiefere Konflikte verstanden oder propagandistisch gedeutet hatten Andere sehen die neutestamentliche Darstellung der Pharisaer als Karikatur Jesu Erklarung dass einem geheilten Mann nun die Sunden vergeben seien folge der pharisaischen Auffassung jener Zeit eine Verurteilung Jesu als Gotteslasterer aufgrund seiner Erklarung widerspreche dem historischen Bild der Pharisaer Auch Jesu Heilung am Schabbat im neuen Testament von Pharisaern verurteilt verletze keine der bekannten rabbinischen Vorschriften siehe dazu auch die Mishneh Torah des Maimonides Schabath 2 3 Ebenso scheine die Ablehnung der Pharisaer gegenuber Jesu Botschaft an die gesellschaftlichen Randgruppen Bettler Steuereintreiber im Widerspruch zur rabbinischen Tradition zu stehen die ebenfalls eine Vergebung fur alle lehre Ein genauer Vergleich zeige dass viele der Lehren Jesu im Einklang mit denen der Pharisaer stunden Grund fur eine negative Beurteilung der Pharisaer mag die Wendung der christlichen Mission von den Juden zu Nichtjuden gewesen sein Hierbei war eine negative Darstellung der Juden seit etwa dem Jahre 70 n Chr durch die Pharisaer reprasentiert vorteilhaft Das Christentum verstand sich als Vollendung der Heilserwartung des Judentums und damit als etwas Neues das sich auch vom Judentum deutlich abgrenzte Nach der Darstellung der Apostelgeschichte war dagegen Paulus selbst Pharisaer Apg 23 6 EU Auf seine Zeit als Christenverfolger zuruckblickend schrieb er sich diese Rolle ebenfalls zu Phil 3 5 EU Auch nach seiner Hinwendung zum neuen Weg betonte er seine Zugehorigkeit zum Volk der Judaer Apg 24 14 19 EU die Treue zu traditionellen Riten und speziell die pharisaische Vorstellung einer Auferstehung Umgekehrt scheinen Pharisaer vor der Trennung Sympathien fur die Schule der Nazoraer gehabt zu haben Apg 15 5 EU Apg 23 7 9 EU Siehe auchDas Gleichnis vom Pharisaer und Zollner Peruschim Alter Jischuw LiteraturWolfgang Beilner Christus und die Pharisaer Herder Freiburg im Breisgau 1959 Leo Baeck Die Pharisaer Bucherei des Schocken Verlags 6 Schocken Berlin 1934 Leo Baeck Paulus die Pharisaer und das Neue Testament Drei Aufsatze Ner Tamid Verlag Frankfurt 1961 Roland Deines Die Pharisaer Ihr Verstandnis im Spiegel der christlichen und judischen Forschung seit Wellhausen und Graetz Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament WUNT Bd 101 Mohr Siebeck Tubingen 1997 ISBN 3 16 146808 2 Paula Fredriksen From Jesus to Christ Yale University Press London 1988 2000 ISBN 0 300 04864 5 Rene Gehring Die antiken judischen Religionsparteien Essener Pharisaer Sadduzaer Zeloten und Therapeuten Schriften der Forschung Historische Theologie Bd 2 St Peter Hart 2012 ISBN 978 3 900160 86 9 David Brian Gowler Host Guest Enemy and Friend Portraits of the Pharisees in Luke and Acts Emory Studies in Early Christianity Bd 2 Lang NYC 1991 ISBN 0 8204 1329 1 Pinchas Lapide Jesus ein gekreuzigter Pharisaer Gutersloher TB Siebenstern Bd 1427 Gutersloher Verlagshaus Mohn Gutersloh 1991 2 Aufl ISBN 3 579 01427 7 Hyam Maccoby Jesus und der judische Freiheitskampf Ahriman Freiburg im Breisgau 1996 ISBN 3 89484 501 5 Hyam Maccoby Der Mythenschmied Paulus und die Erfindung des Christentums Ubers und hrsg von Fritz Erik Hoevels Ahriman Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 89484 605 3 S 31 48 Steve Mason Flavius Josephus on the Pharisees A Composition Critical Study Studia Post Biblica Bd 39 Brill Leiden 1991 ISBN 90 04 09181 5 Jacob Neusner The Rabbinic Traditions about the Pharisees before 70 Brill Leiden 1971 Scholars Press Atlanta 1999 ISBN 0 7885 0574 2 Anthony J Saldarini Pharisees Scribes and Sadducees in Palestinian Society A Sociological Approach M Glazier Wilmington Del 1988 1989 Eerdmans Grand Rapids Mich 2001 ISBN 0 8028 4358 1 Joseph Sievers Amy Jill Levine Jens Schroter Hrsg Die Pharisaer Geschichte und Bedeutung Ubersetzt von Claus Jurgen Thornton Mit einem Geleitwort von Papst Franziskus Herder Verlag Freiburg im Breisgau 2024 ISBN 978 3 451 39459 1 Gunter Stemberger Pharisaer Sadduzaer Essener Stuttgarter Bibelstudien Bd 144 Verl Kath Bibelwerk Stuttgart 1991 ISBN 3 460 04441 1 Hans Gunther Waubke Die Pharisaer in der protestantischen Bibelwissenschaft des 19 Jahrhunderts Beitrage zur historischen Theologie Bd 107 Mohr Siebeck Tubingen 1998 ISBN 3 16 146971 2 Max Weber Die Pharisaer In Max Weber Gesammelte Aufsatze zur Religionssoziologie Band III J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1921 Nachdruck 1988 und ofter 401 442 Hans Friedrich Weiss Pharisaer Judentum Neues Testament In Theologische Realenzyklopadie Bd 26 De Gruyter Berlin 1996 ISBN 3 11 002218 4 S 473 485 WeblinksWiktionary Pharisaer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Heinrich Graetz Ist Pharisaer ein Schimpfwort Wie kam es zur Diffamierung der Schriftgelehrten Eugen Gartner Das Feindbild schlechthin Die Pharisaer Daniel Graf Die Pharisaer als historische Gruppe und ihr Bild im Neuen Testament Theologische Aufnahmeprufung 2002 I Wissenschaftliche Hausarbeit im Fach Neues Testament Erlangen 2005EinzelnachweiseHyam Maccoby Der Mythenschmied Paulus und die Erfindung des Christentums Ubers und hrsg von Fritz Erik Hoevels Ahriman Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 89484 605 3 S 34 Hyam Maccoby Der Mythenschmied Paulus und die Erfindung des Christentums Ubers und hrsg von Fritz Erik Hoevels Ahriman Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 89484 605 3 S 24 Thomas Soding Jesus im Judentum seiner Zeit Neutestamentliche Vorlesung im Sommersemester 2014 Katholisch Theologische Fakultat Ruhr Universitat Bochum S 21 22 kath ruhr uni bochum de Lexicon Strong s G5330 pharisaios Blue Letter Bible auf blueletterbible org 1 Lexicon Strong s H6567 paras Blue Letter Bible auf blueletterbible org 2 Klaus Michael Bull Religiose Parteien im Judentum des 1 Jahrhunderts Deutsche Bibelgesellschaft auf die bibel de 3 Abschnitt Die Pharisaer Kurt Schubert Otto Betz Friedrich Niewohner Pharisaer Pharisaismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Basel 1992 Bd 7 Sp 535 542 Ilse Mullner Fiktion Deutsche Bibelgesellschaft Erstellt September 2008 auf die bibdel de 4 Auf der Suche nach den pharisaischen Wurzeln In Amy Jill Levine Jens Schroter Hrsg Die Pharisaer Geschichte und Bedeutung Herder Freiburg Basel Wien 2024 ISBN 978 3 451 39459 1 S 45 60 Martin Goodman A History of Judaism From Its Origins to the Present Princeton University Press Princeton Oxford 2018 S 201 The Essenes practised daily ablutions as did presumably the Hemerobaptists Daily Bathers a Jewish group in the first century known only from references in later Christian texts Wolfgang Stegemann Jesus und seine Zeit Stuttgart 2010 S 230 ff Noemi Berger Wieso weshalb warum Am Haaretz Religiose Begriffe aus der Welt des Judentums Judische Allgemeine 4 Juli 2016 auf juedische allgemeine de 5 The Am Ha aretz A Study in the Social History of the Jewish People in the Hellenistic Roman Period Brill Leiden 1997 ISBN 978 9 004 04764 8 S 67 117 Abraham Geiger Urschrift und Ubersetzungen der Bibel in ihrer Abhangigkeit von der inneren Entwicklung des Judenthums Breslau 1857 S 150 zitiert aus Susannah Heschel Die Pharisaer in der neueren Forschung S 371 393 In Amy Jill Levine Jens Schroter Hrsg Die Pharisaer Geschichte und Bedeutung Herder Freiburg Basel Wien 2024 ISBN 978 3 451 39459 1 S 372 Susannah Heschel Die Pharisaer in der neueren Forschung S 371 393 In Amy Jill Levine Jens Schroter Hrsg Die Pharisaer Geschichte und Bedeutung Herder Freiburg Basel Wien 2024 ISBN 978 3 451 39459 1 S 372 Emil Schurer Geschichte des judischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi Band 2 2 Aufl Leipzig 1907 In der uberarbeiteten englischen Ubersetzung von Geza Vermes und Pamela Vermes mit dem Titel The history of the Jewish people in the age of Jesus Christ A new English version Band 2 Clark Edinburgh 1979 ISBN 0 567 02243 9 S 209 Leo Trepp Der judische Gottesdienst Gestalt und Entwicklung W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1992 ISBN 3 17 011077 2 S 187 Hubert Frankemolle Fruhjudentum und Urchristentum Vorgeschichte Verlauf Auswirkungen 4 Jahrhundert v Chr bis 4 Jahrhundert n Chr W Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 978 3 17 019528 8 S 269 271 Gunter Stemberger Pharisaer und Rabbinen In Joseph Sievers Amy Jill Levine Jens Schroter Hrsg Die Pharisaer Geschichte und Bedeutung Herder Freiburg im Breisgau 2024 ISBN 978 3 451 39459 1 S 273 289 Jonathan Junge Kurz erklart Wer waren die Pharisaer Institut fur Israelogie 7 Marz 2023 auf 6 Klaus Michael Bull Religiose Parteien im Judentum des 1 Jahrhunderts Deutsche Bibelgesellschaft auf die bibel de 7 Abschnitt Die Pharisaer Louis Finkelstein The Pharisees The Sociological Background Of Their Faith Volume I The Jewish Publication Society of America Philadelphia 1938 auf archive org 8 Flavius Josephus Geschichte des Judischen Krieges Hrsg Dr Heinrich Clementz 11 Auflage Fourier Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 921695 00 7 S 213 E P Sanders Paul and Palestinian Judaism A Comparison of Patterns of Religion Fortress Press Minneapolis 1977 ISBN 0 8006 0499 7 S 59 f Eugen Gartner Juden und Umwelt der Lehren des Judentums nach den Quellen III Bd der 1999 ersch Faksimile Edition der Ausgabe des Verbandes der Deutschen Juden v 1928 30 Hyam Maccoby Der Mythenschmied Paulus und die Erfindung des Christentums Ubers und hrsg von Fritz Erik Hoevels Ahriman Verlag Freiburg 2007 ISBN 978 3 89484 605 3 S 32 35 Roland Deines Die Pharisaer ihr Verstandnis im Spiegel der christlichen und judischen Forschung seit Wellhausen und Graetz Mohr Siebeck Tubingen 1997 ISBN 3 16 146808 2 The Portrayals of the Pharisees in the Gospels and Acts Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 53615 5 S 27 69 Rebekka Gross Valesca Baert Knoll Die Pharisaerdarstellung EN in den Evangelien Wissenschaftliche Beitrage 1 September 2021 Zeitschrift fur christlich judische Begegnung ZfBeg 3 2020 auf jcrelations net 9 Ingo Baldermann Was Christen vom Judentum lernen konnen Modelle und Materialien fur den Unterricht Freiburg im Breisgau 1993 ISBN 978 3 451 23226 8 S 116 117 fuhrende Priester Deutsche Bibelgesellschaft auf die bibel de 10 Rebekka Gross Valesca Baert Knoll Die Pharisaerdarstellung EN in den Evangelien Wissenschaftliche Beitrage 1 September 2021 Zeitschrift fur christlich judische Begegnung ZfBeg 3 2020 auf jcrelations net 11 Heike Omerzu Prozess Jesu Deutsche Bibelgesellschaft Erstellt Mai 2011 auf die bibel de 12 Normdaten Sachbegriff GND 4174130 4 GND Explorer lobid OGND AKS