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Die Königlich Preußische Hauptkadettenanstalt HKA in Groß Lichterfelde bei Berlin war von 1882 bis 1920 die zentrale Kad

Preußische Hauptkadettenanstalt

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Preußische Hauptkadettenanstalt
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Die Königlich Preußische Hauptkadettenanstalt (HKA) in Groß-Lichterfelde bei Berlin war von 1882 bis 1920 die zentrale Kadettenanstalt der Preußischen Armee.

Deutschland Preußische Hauptkadettenanstalt

Preußische Hauptkadettenanstalt

Land Deutschland
Heute Bundesarchiv
Gemeinde Berlin
Koordinaten: 52° 25′ 53″ N, 13° 17′ 57″ O52.43138888888913.299166666667Koordinaten: 52° 25′ 53″ N, 13° 17′ 57″ O
Eröffnet 1873–1878
Eigentümer Bund
Alte Kasernennamen
1945–1994 Andrews Barracks Vereinigte Staaten
Ehemals stationierte Truppenteile
Leibstandarte SS Adolf Hitler Deutsches Reich

Lage der Preußischen Hauptkadettenanstalt in Berlin

Geschichte

Vorgeschichte

Bevor das Berliner Kadettenkorps nach Lichterfelde umsiedelte, war es von 1717 bis 1777 in dem sogenannten alten Kadettenhaus auf dem Gelände des ehemaligen Hetzgartens in Berlin-Mitte (in der Bastion 9 der Festungsmauer gelegen) untergebracht. Das dortige ältere Gebäude wurde 1777 abgerissen und durch einen repräsentativen Neubau des Kadettenhauses an derselben Stelle ersetzt.

1866 kaufte Johann Anton Wilhelm Carstenn die Güter Lichterfelde und Giesensdorf zur Errichtung der Villenkolonien Lichterfelde-West und in der Nähe von Berlin. Er parzellierte das Gelände, ließ Alleen und Plätze anlegen und schrieb eine Villenbebauung vor. Um den anfangs schleppenden Verkauf voranzutreiben, schenkte er dem Preußischen Staat 1871 rund 21 Hektar Land in Lichterfelde-West zum Bau einer neuen Kadettenanstalt. Carstenn setzte dabei auf den Imagegewinn durch den Umzug der hochangesehenen Anstalt nach Lichterfelde wie auf die verstärkte Nachfrage nach Grundstücken durch die im Kaiserreich fast ausschließlich aus adeligen Familien stammenden Offiziere. Mit dem Schenkungsvertrag verpflichtete er sich zur Erschließung des Kasernen­geländes und zur Herstellung eines Verkehrsanschlusses. Hierfür eröffnete Siemens & Halske 1881 die erste elektrisch betriebene Straßenbahn der Welt vom Bahnhof Lichterfelde (später Groß-Lichterfelde B. H., heute Lichterfelde Ost) an der Strecke Berlin–Halle zunächst nur für den Materialtransport zur Baustelle der Hauptkadettenanstalt. Die Straßenbahn Lichterfelde–Kadettenanstalt wurde 1890 zum Bahnhof Groß-Lichterfelde B. M. (heute Lichterfelde West) an der Strecke Berlin–Magdeburg verlängert.

Carstenns Konzept war so erfolgreich, dass das Villenviertel Lichterfelde bis heute von der ursprünglich durch die Kadettenanstalt angezogenen preußisch-konservativen Oberschicht geprägt ist. Er selbst verlor durch die finanziellen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Bau der Kadettenanstalt sein beträchtliches Vermögen und starb verarmt.

1873 bis 1920

Am 1. September 1873 wurde in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. an der damaligen Zehlendorfer Straße (seit Juni 1933 Finckensteinallee) der Grundstein zur neuen Hauptkadettenanstalt gelegt. Bis 1878 entstanden dort nach den Entwürfen von August Ferdinand Fleischinger und Gustav Voigtel prachtvoll ausgeführte Bauten, die unter anderem Unterrichts- und Dienstgebäude, zwei Kirchen, darunter den rasch weitbekannten „Kadettendom“, den repräsentativen Feldmarschallsaal, Speisesaal, Pferdeställe, Turnhalle, Lazarett sowie eine große Zahl von Dienstwohnungen umfassten. Die Kadettenanstalt zog 1878 aus den beengten Bauten in der Stadt in die neuen Gebäude in Lichterfelde-West, wo sie im Deutschen Reich als wichtigste Institution ihrer Art bis zur Auflösung 1920 residierte.

Die Kadettenanstalt Lichterfelde wurde in den Jahren nach 1878 rasch zur wichtigsten Ausbildungsstätte der deutschen Streitkräfte. Mehrere Generationen von späteren Spitzenoffizieren in der Preußischen und Württembergischen Armee, der Reichswehr und Wehrmacht erhielten ihre Ausbildung auf dem weiträumigen Gelände der Kadettenanstalt. Der Begriff des „Lichterfelders“ wurde schnell zum Synonym für militärische Eliteausbildung. Entsprechend groß war auch das Interesse der oft adligen Offiziersfamilien, in der Umgebung der Kadettenanstalt Wohnung zu nehmen oder ein Haus zu unterhalten, um eine Lichterfelder Adresse vorweisen zu können und damit auf die Verbindung zur Kadettenanstalt hinzuweisen. Lichterfelde wurde dadurch für die nächste Generation auch zu einem der häufigsten Geburtsorte des adligen Offiziersnachwuchses. Die Lehrgänge an der Kadettenanstalt entsprachen inhaltlich der Ausbildung an einem Realgymnasium. Ziel war es jedoch, Fähnrich zu werden. Wer als Zögling bzw. Kadett die so genannte Selekta-Klasse besuchte, trat nach erfolgreichem Abschluss dieser Ausbildung mit dem Offiziersdienstgrad Leutnant in das Heer oder die Kaiserliche Marine ein.

Wegen der als herausragend wahrgenommenen Bedeutung der Lichterfelder Hauptkadettenanstalt als militärische Eliteausbildungsstätte wurde das Deutsche Reich nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag gezwungen, die Anstalt abzuschaffen. Sie wurde mit einem Schlussappell am 20. März 1920 aufgelöst, die letzten noch in Ausbildung befindlichen Kadettenjahrgänge marschierten von Lichterfelde zum Schloßplatz und übergaben den Schlüssel der Anstalt in einem feierlichen Akt an die neue Reichsregierung.

Zwischen militärischer und ziviler Nutzung

Für die Zeit nach der Schließung der Hauptkadettenanstalt gab es Überlegungen, hier das 1919 gegründete Reichsarchiv anzusiedeln. Die Gemeinde Lichterfelde plädierte jedoch dafür, die Kadettenanstalt in eine zivile Schule umzuwandeln. Dem wurde stattgegeben, und „20 Tage nach Schließung der Hauptkadettenanstalt wurde durch einen Erlass der Regierung die Umwandlung in eine Staatliche Bildungsanstalt (Stabila) verfügt. Der Lehrplan als Realgymnasium blieb bestehen - bisherige Kadetten konnten so ihre Ausbildung bis zum Abitur fortsetzen.“

Mit Wirkung vom 14. April 1920 wurde Fritz Karsen zum Oberstudiendirektor der Staatlichen Bildungsanstalt ernannt, der Erwin Marquardt als Alumnatsinspektor einsetzte. Fritz Karsen sollte die vormals militärische Institution in eine zivile überführen, was sich als sehr schwierig erwies. Es existierte immer noch die vorwiegend militärisch-konservativ geprägte Schülerschaft, die dem demokratischen Erziehungsstil Karsens Widerstand entgegensetzte.

„Bereits nach der Eröffnungsfeier am 5. Mai 1920 hatten ehemalige Kadetten die neu gehisste schwarz-rot-goldene Flagge zu entfernen versucht. Sie führten auch weiterhin selbständig Exerzierübungen und Appelle durch und rebellierten gegen den Beschluss der Schulleitung zur Auflösung der Kompanien und Änderung der Stubenbelegung.“

Fritz Karsen sah sich nach nur drei Monaten gezwungen, als Schulleiter zurückzutreten. Sein kommissarischer Nachfolger, Studiendirektor Geheimrat Hartung, „gestand den Schülern die vorherige Selbstverwaltung im Internat wieder zu“.

Die Leitung von Realgymnasium, Oberrealschule und Internat übernahm 1922 Hans Richert. Er knüpfte an die Reformvorstellungen von Karsen an, musste aber auch einen starken Rückgang der Schülerzahlen hinnehmen. Richert veranlasste, „den großen Speisesaal zu schließen und die Mahlzeiten in kleineren Speiseräumen einzunehmen. 1929 wurde die Stabila zu Ehren des Schuldirektors in Hans-Richert-Schule, Staatliche Bildungsanstalt Berlin-Lichterfelde umbenannt.“ Sie bestand noch bis 1934.

Die Remilitarisierung zwischen 1933 und 1945

Kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann die erneute militärische Nutzung der Gebäude der ehemaligen Hauptkadettenanstalt. Im Laufe des Jahres 1933 nahmen drei verschiedene Formationen parallel zueinander Quartier in der Anlage: 1) Das SS-Sonderkommando Berlin (ab November 1933 firmierte dieses als Leibstandarte Adolf Hitler; 2) die Landespolizeigruppe Wecke (später „Landespolizeigruppe General Göring“), eine militärisch organisierte und bewaffnete Polizeitruppe für besondere Einsätze, die stets als geschlossene Formation agierte und die dem Polizeigeneral Walther Wecke unterstand; und 3) die Stabswache Göring.

Das SS-Sonderkommando und die Landespolizeigruppe zogen im April 1933 in die Anlage ein. Im Herbst 1933 kam die Stabswache Göring dazu. Die Landespolizeigruppe und die Stabswache belegten bis zu ihrem Auszug im Dezember 1934 die beiden westlichen Kasernenbauten. Das SS-Sonderkommando/die Leibstandarte belegte die östlichen Kasernenbauten. Im Sommer 1934 waren 800–1000 Mann auf dem Gelände stationiert.

Ab Dezember 1934 war die Leibstandarte die alleinige Nutzerin des gesamten Gebäudekomplexes.

In Erinnerung an die Hauptkadettenanstalt und deren junge Absolventen, von denen viele im Ersten Weltkrieg gefallen waren, wurde 1935 die auf die Kadettenanstalt zuführende Sternstraße in Kadettenweg umbenannt und dort ein Gedenkstein an das Kadettenkorps errichtet. Die Umbenennung war auch ideologisch begründet, denn Julius Stern war Jude.

Massenerschießungen in der SS-Kaserne Lichterfelde im Sommer 1934

Vom Abend des 30. Juni bis zum frühen Morgen des 2. Juli 1934 war die damalige SS-Kaserne Lichterfelde Schauplatz einer Reihe von Erschießungen, die im Zuge der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen „Säuberungsaktion“ der NS-Regierung durchgeführt wurden. Gesichert sind siebzehn Exekutionen die während dieser Zeitspanne auf dem Gelände stattfanden.

Seit dem 30. Juni wurden verhaftete SA-Angehörige in die Lichterfelder Kaserne eingeliefert. Viele der eingelieferten SA-Angehörigen wurden nach ihrer Ankunft jeweils kurzen Standgerichtsverhandlungen in einem Verwaltungsgebäude unterzogen, in denen ihnen Hochverrat durch die Beteiligung an einem angeblich von der SA-Führung geplanten Putsch vorgeworfen wurde. Die Urteile, die das Standgericht fällte (schuldig), und das Strafmaß (Tod), standen dabei bereits vorher fest und waren den leitenden Männern in Lichterfelde durch die Staatsführung vorgegeben worden. Die kurze Standgerichtsverhandlung endete in der Regel mit einer symbolischen Schändung des Delinquenten durch die Mitglieder des Standgerichts, indem diesem Rangabzeichen und Orden abgerissen wurden. Angehörige des Tribunals, das diese Todesurteile formal fällte, waren u. a. der Polizeigeneral Walther Wecke (was zu dem bitteren Ausspruch führte: „Kommst du zu Wecke, dann verrecke.“), der SS-Verwaltungsführer Konrad Leroux und der SA-Feldpolizeikommandeur Walter Fritsch.

Nach dem Ende der Scheingerichtsverhandlungen wurden die Opfer, meist in stark „gerupftem“ Zustand, in den Südosten der Anlage gebracht. Dort wurden die Todeskandidaten teilweise direkt vor ein Erschießungskommando aus acht Angehörigen der Leibstandarte gestellt und sofort exekutiert, und teilweise wurden sie vorläufig im Kohlenkeller des Lazarettgebäudes der Leibstandarte deponiert (das Gebäude ist heute Sitz der Berliner Dienststelle des Instituts für Zeitgeschichte und eines Antiquariats). Das Lazarettgebäude befand sich direkt an der als Richtplatz hergerichteten Stelle. In diesem Todeskeller warteten die dort platzierten Männer in einem Sammelraum dann, bis sie zur Erschießung auf den Hof geholt wurden. Durch Luftschächte konnten die Gefangenen sogar den Erschießungen auf dem Hof von dem Kellerraum, in dem sie gesammelt wurden, zusehen. Drei Erschießungen von in Ungnade gefallenen SS-Angehörigen wurden demgegenüber in einem Nebenhof ohne Zeugen durchgeführt.

Die Erschießungen wurden mit militärischer Umrahmung (Säbelgruß, Trommelrollen usw.) durchgeführt und von einem SS-Offizier kommandiert. Die Todeskandidaten wurden vor einem aus Bahnbohlen bestehenden Kugelfang positioniert, der an der ziegelsteinernen Umfassungsmauer aufgebaut war. Einigen Personen wurde von einem SS-Arzt auf die entblößte Brust mit Kreide ein Zielpunkt für das Exekutionskommando aufgemalt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Schützen sie so treffen würden, dass der Tod möglichst schnell eintreten würde. Gemäß der Dienstvorschriften wurde den niedergestreckten Personen allerdings, wenn der Tod zweifelhaft war, vom kommandierenden SS-Offizier noch ein Gnadenschuss in den Kopf angetragen. Um auch nach Einbruch der Dunkelheit schießen zu können, wurde die Szenerie nachts vom Scheinwerferlicht aus hierfür bereitgestellten Automobilen erhellt. Die Erschossenen wurden jeweils, bevor die nächste Erschießung stattfand, in das kleine Leichenhaus der Kaserne gebracht. Am 3. Juli wurden sie mit einem Lastwagen in das Krematorium Wedding transportiert und dort eingeäschert.

Nachdem in der Nacht zum 2. Juli 1934 der Befehl zur Einstellung der Erschießungen in Lichterfelde eintraf, wurden die zu diesem Zeitpunkt noch im Todeskeller des Lazarettgebäudes befindlichen Männer geschont und teilweise in Haftanstalten gebracht, teilweise, trotzdem sie kurz zuvor zum Tode verurteilt worden waren, umstandslos auf freien Fuß gesetzt, indem man sie einfach entließ.

Nutzung während der späteren NS-Jahre

Von 1937 bis 1938 erfolgten Um- und Neubauten für die neue Funktion durch und Karl Badberger. Es entstanden Torbauten, Wirtschaftsgebäude und Magazine sowie eine große Schwimmhalle nach damals modernsten Gesichtspunkten. Der Haupteingang wurde zur Finckensteinallee verlegt.

Bis 1945 war der Hof der Kadettenanstalt Standort des Idstedt-Löwen. Er war ursprünglich im bis 1864 dänischen Flensburg beheimatet. Die alliierten Besatzungstruppen gaben ihn 1945 an Dänemark zurück. Seit dem Jahr 2011 befindet er sich wieder in Flensburg.

Von der Kaserne zum Bundesarchiv

Die übrigen Bauten des 19. Jahrhunderts – einschließlich der Umfassungsmauer – wurden bei den alliierten Luftangriffen und den Kämpfen um Berlin zerstört oder nach 1945 von der US-amerikanischen Besatzungsmacht abgerissen. Erhalten sind die Schwimmhalle und Teile des Eingangshofs der SS-Kaserne.

Im Juli 1945 übernahmen die US Army die Kasernenanlage. Die Berliner US-Streitkräfte gaben ihr den Namen Andrews Barracks. Der Kasernenneubau der Leibstandarte SS Adolf Hitler ist im Zweiten Weltkrieg gering beschädigt worden. Im Jahr 1953 bauten die Amerikaner eine Kirche auf dem Gelände; dabei wurden die noch erhaltenen Teile des aus dem 19. Jahrhundert stammenden historischen Kadettendoms abgerissen. Es folgten weitere Neubauten, wobei man sich allerdings nicht an die alten Ansichten und Grundrisse hielt. Von der ursprünglich ausgedehnten Gesamtanlage sind der südöstliche Kasernentrakt, einzelne Wohnhäuser und das Kommandantenhaus im Westen erhalten.

Seit dem Abzug der Alliierten 1994 wird das Gelände der Hauptkadettenanstalt vom Bundesarchiv genutzt; dort sind heute die zentralen Archive des Deutschen Reichs (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Diktatur) und der DDR zusammengefasst.

2010 wurde im Zentrum der Liegenschaft ein neues Magazin-Gebäude in Betrieb genommen, in dem die Bestände der Berliner Dienststellen des Archivs zentralisiert werden sollen. Insgesamt bietet der Bau Platz für 110 laufende Kilometer Archivgut.

Die südlichen Erweiterungen des Kasernengeländes, die die US-Truppen in der Nachkriegszeit für Werkstätten, Garagen usw. genutzt hatten, wurden abgerissen und die Flächen mit Einfamilienhäusern bebaut.

Siehe auch

  • Liste bekannter Kadetten der Preußischen Hauptkadettenanstalt Lichterfelde

Literatur

  • Ludwig Herrig: Die Haupt-Cadetten-Anstalt zu Lichterfelde. Enslin, Berlin 1878 (Digitalisat).
  • Peter Murr (d. i.: Sven von Müller): Hinter den roten Mauern von Lichterfelde. Amalthea, Zürich u. a. 1931. 
  • Ernst von Salomon: Die Kadetten. Rowohlt, Berlin 1933. 
  • Heiger Ostertag: Bildung, Ausbildung und Erziehung des Offizierkorps im deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Eliteideal, Anspruch und Wirklichkeit. (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Band 416.) Lang, Frankfurt am Main u. a. 1990, ISBN 3-631-42489-2. (zugleich: Dissertation, Universität Freiburg (Breisgau), 1989).
  • A. v. Crousaz: Geschichte des Königlich Preußischen Kadetten-Corps. Schindler, Berlin 1857.
  • von Scharfenort (Bearb.): Das Königlich Preußische Kadettenkorps 1839–1892. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1892.
  • Karl-Hermann Freiherr von Brand, Helmut Eckert: Kadetten. Aus 300 Jahren deutscher Kadettenkorps. Band 1, herausgegeben von der Traditionsgemeinschaft ehemaliger königlich preußischer und königlich sächsischer Kadetten, München 1981, ISBN 3-88014-072-3.
  • Erwin Heckner, Anton Graf Bossi Fedrigotti, Karl-Hermann Freiherr von Brand: Kadetten. Aus 300 Jahren deutscher Kadettenkorps. Band 2, herausgegeben von der Traditionsgemeinschaft ehemaliger königlich preußischer und königlich sächsischer Kadetten, München 1989, ISBN 3-88014-091-X.
  • Eberhard Scharenberg: Kadetten-Generale 1717–1919. herausgegeben von der Traditionsgemeinschaft ehemaliger königlich preußischer und königlich sächsischer Kadetten im Eigenverlag, Döhle 1979.
  • Matthias Donath: Architektur in Berlin 1933–1945. Lukas Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-936872-26-0, S. 162–165.
  • Marion Papi: Einer aus dem Amt. Walter Staudacher (1900–1968). Eine dokumentierte Biografie. Metropol Verlag. Berlin 2018, ISBN 978-3-86331-391-3. S. 8–30.
  • Max Ring: Die Reliefs für das deutsche Cadettenhaus. In: Die Gartenlaube. Heft 9, 1876, S. 151–153 (Volltext [Wikisource]). 

Weblinks

Commons: Preußische Hauptkadettenanstalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dienstort Berlin-Lichterfelde auf der Website des Bundesarchivs.
  • Eintrag 09065793,T in der Berliner Landesdenkmalliste
  • Von der Hauptkadettenanstalt über die STABILA zur Hans-Richert-Schule
  • Eckdaten zur Hans-Richert-Schule in der Archivdatenbank der BBF Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung

Einzelnachweise

  1. Annelen Hölzner-Bautsch: 100 Jahre Kirche Mater Dolorosa. Geschichte der katholischen Gemeinde in Berlin-Lankwitz 1912 bis 2012. Katholische Pfarrgemeinde Mater Dolorosa, Berlin 2012, S. 17.
  2. Schenkung des Geländes zum Bau der Zentralkadettenanstalt in Groß Lichterfelde an den preußischen Militärfiskus durch von Carstenn-Lichterfelde, 1888–1896. Staatsarchiv Hamburg, 111-1, 4075 (Findbuch Senat 111-1, Bd. 3, S. 360).
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon. Sechste Auflage. Zehnter Band, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien, 1908, S. 413 (Stichwörter „Kadett“ und „Kadettenhäuser (Kadettenanstalten)“); Kadettenhäuser (Kadettenanstalten).
  4. Meyers Lexikon. Achte Auflage. Sechster Band. Bibliographisches Institut AG, Leipzig, 1939, Spalte 676 (Stichwort „Kadett“).
  5. Von der Hauptkadettenanstalt über die STABILA zur Hans-Richert-Schule
  6. Sonja Petra Karsen: Bericht über den Vater. Overall-Verlag, Berlin, 1993, ISBN 3-925961-08-9, S. 392; wieder abgedruckt in und zitiert nach: Gerd Radde: Fritz Karsen. Ein Berliner Schulreformer der Weimarer Zeit. (= Studien zur Bildungsreform. Bd. 37). Erweiterte Neuausgabe. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-631-34896-7, S. 36–44 (ausführlich zum Scheitern dieses Reformversuchs).
  7. Eckdaten zur Hans-Richert-Schule in der Archivdatenbank der BBF Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung. Nach dieser Quelle fand die Umbenennung der Schule nicht 1929, sondern 1930 statt. Das vorhergegangene Zitat legt den Schluss nahe, Richert sei auch 1929 noch Studiendirektor der Schule gewesen. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn er wurde bereits am 18. September 1923 zum Ministerialrat ernannt und war ab 1924/25 maßgebend an der Reform des höheren Schulwesens beteiligt.
Normdaten (Körperschaft): GND: 108632403X (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 599145857898123021016

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 23:10

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Die Koniglich Preussische Hauptkadettenanstalt HKA in Gross Lichterfelde bei Berlin war von 1882 bis 1920 die zentrale Kadettenanstalt der Preussischen Armee Deutschland Preussische HauptkadettenanstaltPreussische HauptkadettenanstaltLand DeutschlandHeute BundesarchivGemeinde BerlinKoordinaten 52 25 53 N 13 17 57 O 52 431388888889 13 299166666667 Koordinaten 52 25 53 N 13 17 57 OEroffnet 1873 1878Eigentumer BundAlte Kasernennamen1945 1994 Andrews Barracks Vereinigte StaatenEhemals stationierte TruppenteileLeibstandarte SS Adolf Hitler Deutsches ReichPreussische Hauptkadettenanstalt Berlin Lage der Preussischen Hauptkadettenanstalt in BerlinGeschichteVorgeschichte LageplanTeil des Relieffrieses von Johannes Pfuhl im FeldmarschallsaalSiemens amp Halske baute zur Kadettenanstalt die erste elektrische Strassenbahn der Welt 1881Appell vor dem Gebaude 1900Naturwissenschaftlicher Unterricht 1900Kadetten bei der grossen Morgenparade zwischen 1900 und 1914 Bevor das Berliner Kadettenkorps nach Lichterfelde umsiedelte war es von 1717 bis 1777 in dem sogenannten alten Kadettenhaus auf dem Gelande des ehemaligen Hetzgartens in Berlin Mitte in der Bastion 9 der Festungsmauer gelegen untergebracht Das dortige altere Gebaude wurde 1777 abgerissen und durch einen reprasentativen Neubau des Kadettenhauses an derselben Stelle ersetzt 1866 kaufte Johann Anton Wilhelm Carstenn die Guter Lichterfelde und Giesensdorf zur Errichtung der Villenkolonien Lichterfelde West und in der Nahe von Berlin Er parzellierte das Gelande liess Alleen und Platze anlegen und schrieb eine Villenbebauung vor Um den anfangs schleppenden Verkauf voranzutreiben schenkte er dem Preussischen Staat 1871 rund 21 Hektar Land in Lichterfelde West zum Bau einer neuen Kadettenanstalt Carstenn setzte dabei auf den Imagegewinn durch den Umzug der hochangesehenen Anstalt nach Lichterfelde wie auf die verstarkte Nachfrage nach Grundstucken durch die im Kaiserreich fast ausschliesslich aus adeligen Familien stammenden Offiziere Mit dem Schenkungsvertrag verpflichtete er sich zur Erschliessung des Kasernen gelandes und zur Herstellung eines Verkehrsanschlusses Hierfur eroffnete Siemens amp Halske 1881 die erste elektrisch betriebene Strassenbahn der Welt vom Bahnhof Lichterfelde spater Gross Lichterfelde B H heute Lichterfelde Ost an der Strecke Berlin Halle zunachst nur fur den Materialtransport zur Baustelle der Hauptkadettenanstalt Die Strassenbahn Lichterfelde Kadettenanstalt wurde 1890 zum Bahnhof Gross Lichterfelde B M heute Lichterfelde West an der Strecke Berlin Magdeburg verlangert Carstenns Konzept war so erfolgreich dass das Villenviertel Lichterfelde bis heute von der ursprunglich durch die Kadettenanstalt angezogenen preussisch konservativen Oberschicht gepragt ist Er selbst verlor durch die finanziellen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Bau der Kadettenanstalt sein betrachtliches Vermogen und starb verarmt 1873 bis 1920 Am 1 September 1873 wurde in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I an der damaligen Zehlendorfer Strasse seit Juni 1933 Finckensteinallee der Grundstein zur neuen Hauptkadettenanstalt gelegt Bis 1878 entstanden dort nach den Entwurfen von August Ferdinand Fleischinger und Gustav Voigtel prachtvoll ausgefuhrte Bauten die unter anderem Unterrichts und Dienstgebaude zwei Kirchen darunter den rasch weitbekannten Kadettendom den reprasentativen Feldmarschallsaal Speisesaal Pferdestalle Turnhalle Lazarett sowie eine grosse Zahl von Dienstwohnungen umfassten Die Kadettenanstalt zog 1878 aus den beengten Bauten in der Stadt in die neuen Gebaude in Lichterfelde West wo sie im Deutschen Reich als wichtigste Institution ihrer Art bis zur Auflosung 1920 residierte Die Kadettenanstalt Lichterfelde wurde in den Jahren nach 1878 rasch zur wichtigsten Ausbildungsstatte der deutschen Streitkrafte Mehrere Generationen von spateren Spitzenoffizieren in der Preussischen und Wurttembergischen Armee der Reichswehr und Wehrmacht erhielten ihre Ausbildung auf dem weitraumigen Gelande der Kadettenanstalt Der Begriff des Lichterfelders wurde schnell zum Synonym fur militarische Eliteausbildung Entsprechend gross war auch das Interesse der oft adligen Offiziersfamilien in der Umgebung der Kadettenanstalt Wohnung zu nehmen oder ein Haus zu unterhalten um eine Lichterfelder Adresse vorweisen zu konnen und damit auf die Verbindung zur Kadettenanstalt hinzuweisen Lichterfelde wurde dadurch fur die nachste Generation auch zu einem der haufigsten Geburtsorte des adligen Offiziersnachwuchses Die Lehrgange an der Kadettenanstalt entsprachen inhaltlich der Ausbildung an einem Realgymnasium Ziel war es jedoch Fahnrich zu werden Wer als Zogling bzw Kadett die so genannte Selekta Klasse besuchte trat nach erfolgreichem Abschluss dieser Ausbildung mit dem Offiziersdienstgrad Leutnant in das Heer oder die Kaiserliche Marine ein Wegen der als herausragend wahrgenommenen Bedeutung der Lichterfelder Hauptkadettenanstalt als militarische Eliteausbildungsstatte wurde das Deutsche Reich nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag gezwungen die Anstalt abzuschaffen Sie wurde mit einem Schlussappell am 20 Marz 1920 aufgelost die letzten noch in Ausbildung befindlichen Kadettenjahrgange marschierten von Lichterfelde zum Schlossplatz und ubergaben den Schlussel der Anstalt in einem feierlichen Akt an die neue Reichsregierung Zwischen militarischer und ziviler Nutzung 1940 Eine der beiden SS Rottenfuhrer Statuen am Eingangstor Diese sind seit 1945 mit Beton ummanteltUS Kaserne Andrews Barracks 1958 Fur die Zeit nach der Schliessung der Hauptkadettenanstalt gab es Uberlegungen hier das 1919 gegrundete Reichsarchiv anzusiedeln Die Gemeinde Lichterfelde pladierte jedoch dafur die Kadettenanstalt in eine zivile Schule umzuwandeln Dem wurde stattgegeben und 20 Tage nach Schliessung der Hauptkadettenanstalt wurde durch einen Erlass der Regierung die Umwandlung in eine Staatliche Bildungsanstalt Stabila verfugt Der Lehrplan als Realgymnasium blieb bestehen bisherige Kadetten konnten so ihre Ausbildung bis zum Abitur fortsetzen Mit Wirkung vom 14 April 1920 wurde Fritz Karsen zum Oberstudiendirektor der Staatlichen Bildungsanstalt ernannt der Erwin Marquardt als Alumnatsinspektor einsetzte Fritz Karsen sollte die vormals militarische Institution in eine zivile uberfuhren was sich als sehr schwierig erwies Es existierte immer noch die vorwiegend militarisch konservativ gepragte Schulerschaft die dem demokratischen Erziehungsstil Karsens Widerstand entgegensetzte Bereits nach der Eroffnungsfeier am 5 Mai 1920 hatten ehemalige Kadetten die neu gehisste schwarz rot goldene Flagge zu entfernen versucht Sie fuhrten auch weiterhin selbstandig Exerzierubungen und Appelle durch und rebellierten gegen den Beschluss der Schulleitung zur Auflosung der Kompanien und Anderung der Stubenbelegung Fritz Karsen sah sich nach nur drei Monaten gezwungen als Schulleiter zuruckzutreten Sein kommissarischer Nachfolger Studiendirektor Geheimrat Hartung gestand den Schulern die vorherige Selbstverwaltung im Internat wieder zu Die Leitung von Realgymnasium Oberrealschule und Internat ubernahm 1922 Hans Richert Er knupfte an die Reformvorstellungen von Karsen an musste aber auch einen starken Ruckgang der Schulerzahlen hinnehmen Richert veranlasste den grossen Speisesaal zu schliessen und die Mahlzeiten in kleineren Speiseraumen einzunehmen 1929 wurde die Stabila zu Ehren des Schuldirektors in Hans Richert Schule Staatliche Bildungsanstalt Berlin Lichterfelde umbenannt Sie bestand noch bis 1934 Die Remilitarisierung zwischen 1933 und 1945 Kurz nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten begann die erneute militarische Nutzung der Gebaude der ehemaligen Hauptkadettenanstalt Im Laufe des Jahres 1933 nahmen drei verschiedene Formationen parallel zueinander Quartier in der Anlage 1 Das SS Sonderkommando Berlin ab November 1933 firmierte dieses als Leibstandarte Adolf Hitler 2 die Landespolizeigruppe Wecke spater Landespolizeigruppe General Goring eine militarisch organisierte und bewaffnete Polizeitruppe fur besondere Einsatze die stets als geschlossene Formation agierte und die dem Polizeigeneral Walther Wecke unterstand und 3 die Stabswache Goring Das SS Sonderkommando und die Landespolizeigruppe zogen im April 1933 in die Anlage ein Im Herbst 1933 kam die Stabswache Goring dazu Die Landespolizeigruppe und die Stabswache belegten bis zu ihrem Auszug im Dezember 1934 die beiden westlichen Kasernenbauten Das SS Sonderkommando die Leibstandarte belegte die ostlichen Kasernenbauten Im Sommer 1934 waren 800 1000 Mann auf dem Gelande stationiert Ab Dezember 1934 war die Leibstandarte die alleinige Nutzerin des gesamten Gebaudekomplexes In Erinnerung an die Hauptkadettenanstalt und deren junge Absolventen von denen viele im Ersten Weltkrieg gefallen waren wurde 1935 die auf die Kadettenanstalt zufuhrende Sternstrasse in Kadettenweg umbenannt und dort ein Gedenkstein an das Kadettenkorps errichtet Die Umbenennung war auch ideologisch begrundet denn Julius Stern war Jude Massenerschiessungen in der SS Kaserne Lichterfelde im Sommer 1934 Vom Abend des 30 Juni bis zum fruhen Morgen des 2 Juli 1934 war die damalige SS Kaserne Lichterfelde Schauplatz einer Reihe von Erschiessungen die im Zuge der als Rohm Putsch bekannt gewordenen politischen Sauberungsaktion der NS Regierung durchgefuhrt wurden Gesichert sind siebzehn Exekutionen die wahrend dieser Zeitspanne auf dem Gelande stattfanden Seit dem 30 Juni wurden verhaftete SA Angehorige in die Lichterfelder Kaserne eingeliefert Viele der eingelieferten SA Angehorigen wurden nach ihrer Ankunft jeweils kurzen Standgerichtsverhandlungen in einem Verwaltungsgebaude unterzogen in denen ihnen Hochverrat durch die Beteiligung an einem angeblich von der SA Fuhrung geplanten Putsch vorgeworfen wurde Die Urteile die das Standgericht fallte schuldig und das Strafmass Tod standen dabei bereits vorher fest und waren den leitenden Mannern in Lichterfelde durch die Staatsfuhrung vorgegeben worden Die kurze Standgerichtsverhandlung endete in der Regel mit einer symbolischen Schandung des Delinquenten durch die Mitglieder des Standgerichts indem diesem Rangabzeichen und Orden abgerissen wurden Angehorige des Tribunals das diese Todesurteile formal fallte waren u a der Polizeigeneral Walther Wecke was zu dem bitteren Ausspruch fuhrte Kommst du zu Wecke dann verrecke der SS Verwaltungsfuhrer Konrad Leroux und der SA Feldpolizeikommandeur Walter Fritsch Nach dem Ende der Scheingerichtsverhandlungen wurden die Opfer meist in stark gerupftem Zustand in den Sudosten der Anlage gebracht Dort wurden die Todeskandidaten teilweise direkt vor ein Erschiessungskommando aus acht Angehorigen der Leibstandarte gestellt und sofort exekutiert und teilweise wurden sie vorlaufig im Kohlenkeller des Lazarettgebaudes der Leibstandarte deponiert das Gebaude ist heute Sitz der Berliner Dienststelle des Instituts fur Zeitgeschichte und eines Antiquariats Das Lazarettgebaude befand sich direkt an der als Richtplatz hergerichteten Stelle In diesem Todeskeller warteten die dort platzierten Manner in einem Sammelraum dann bis sie zur Erschiessung auf den Hof geholt wurden Durch Luftschachte konnten die Gefangenen sogar den Erschiessungen auf dem Hof von dem Kellerraum in dem sie gesammelt wurden zusehen Drei Erschiessungen von in Ungnade gefallenen SS Angehorigen wurden demgegenuber in einem Nebenhof ohne Zeugen durchgefuhrt Die Erschiessungen wurden mit militarischer Umrahmung Sabelgruss Trommelrollen usw durchgefuhrt und von einem SS Offizier kommandiert Die Todeskandidaten wurden vor einem aus Bahnbohlen bestehenden Kugelfang positioniert der an der ziegelsteinernen Umfassungsmauer aufgebaut war Einigen Personen wurde von einem SS Arzt auf die entblosste Brust mit Kreide ein Zielpunkt fur das Exekutionskommando aufgemalt um die Wahrscheinlichkeit zu erhohen dass die Schutzen sie so treffen wurden dass der Tod moglichst schnell eintreten wurde Gemass der Dienstvorschriften wurde den niedergestreckten Personen allerdings wenn der Tod zweifelhaft war vom kommandierenden SS Offizier noch ein Gnadenschuss in den Kopf angetragen Um auch nach Einbruch der Dunkelheit schiessen zu konnen wurde die Szenerie nachts vom Scheinwerferlicht aus hierfur bereitgestellten Automobilen erhellt Die Erschossenen wurden jeweils bevor die nachste Erschiessung stattfand in das kleine Leichenhaus der Kaserne gebracht Am 3 Juli wurden sie mit einem Lastwagen in das Krematorium Wedding transportiert und dort eingeaschert Nachdem in der Nacht zum 2 Juli 1934 der Befehl zur Einstellung der Erschiessungen in Lichterfelde eintraf wurden die zu diesem Zeitpunkt noch im Todeskeller des Lazarettgebaudes befindlichen Manner geschont und teilweise in Haftanstalten gebracht teilweise trotzdem sie kurz zuvor zum Tode verurteilt worden waren umstandslos auf freien Fuss gesetzt indem man sie einfach entliess Nutzung wahrend der spateren NS Jahre Von 1937 bis 1938 erfolgten Um und Neubauten fur die neue Funktion durch und Karl Badberger Es entstanden Torbauten Wirtschaftsgebaude und Magazine sowie eine grosse Schwimmhalle nach damals modernsten Gesichtspunkten Der Haupteingang wurde zur Finckensteinallee verlegt Bis 1945 war der Hof der Kadettenanstalt Standort des Idstedt Lowen Er war ursprunglich im bis 1864 danischen Flensburg beheimatet Die alliierten Besatzungstruppen gaben ihn 1945 an Danemark zuruck Seit dem Jahr 2011 befindet er sich wieder in Flensburg Von der Kaserne zum BundesarchivBerliner Gedenktafel am Haus Finckensteinallee 63 87 in Berlin Lichterfelde Die ubrigen Bauten des 19 Jahrhunderts einschliesslich der Umfassungsmauer wurden bei den alliierten Luftangriffen und den Kampfen um Berlin zerstort oder nach 1945 von der US amerikanischen Besatzungsmacht abgerissen Erhalten sind die Schwimmhalle und Teile des Eingangshofs der SS Kaserne Im Juli 1945 ubernahmen die US Army die Kasernenanlage Die Berliner US Streitkrafte gaben ihr den Namen Andrews Barracks Der Kasernenneubau der Leibstandarte SS Adolf Hitler ist im Zweiten Weltkrieg gering beschadigt worden Im Jahr 1953 bauten die Amerikaner eine Kirche auf dem Gelande dabei wurden die noch erhaltenen Teile des aus dem 19 Jahrhundert stammenden historischen Kadettendoms abgerissen Es folgten weitere Neubauten wobei man sich allerdings nicht an die alten Ansichten und Grundrisse hielt Von der ursprunglich ausgedehnten Gesamtanlage sind der sudostliche Kasernentrakt einzelne Wohnhauser und das Kommandantenhaus im Westen erhalten Seit dem Abzug der Alliierten 1994 wird das Gelande der Hauptkadettenanstalt vom Bundesarchiv genutzt dort sind heute die zentralen Archive des Deutschen Reichs Kaiserreich Weimarer Republik NS Diktatur und der DDR zusammengefasst 2010 wurde im Zentrum der Liegenschaft ein neues Magazin Gebaude in Betrieb genommen in dem die Bestande der Berliner Dienststellen des Archivs zentralisiert werden sollen Insgesamt bietet der Bau Platz fur 110 laufende Kilometer Archivgut Die sudlichen Erweiterungen des Kasernengelandes die die US Truppen in der Nachkriegszeit fur Werkstatten Garagen usw genutzt hatten wurden abgerissen und die Flachen mit Einfamilienhausern bebaut Siehe auchListe bekannter Kadetten der Preussischen Hauptkadettenanstalt LichterfeldeLiteraturLudwig Herrig Die Haupt Cadetten Anstalt zu Lichterfelde Enslin Berlin 1878 Digitalisat Peter Murr d i Sven von Muller Hinter den roten Mauern von Lichterfelde Amalthea Zurich u a 1931 Ernst von Salomon Die Kadetten Rowohlt Berlin 1933 Heiger Ostertag Bildung Ausbildung und Erziehung des Offizierkorps im deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Eliteideal Anspruch und Wirklichkeit Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Band 416 Lang Frankfurt am Main u a 1990 ISBN 3 631 42489 2 zugleich Dissertation Universitat Freiburg Breisgau 1989 A v Crousaz Geschichte des Koniglich Preussischen Kadetten Corps Schindler Berlin 1857 von Scharfenort Bearb Das Koniglich Preussische Kadettenkorps 1839 1892 E S Mittler amp Sohn Berlin 1892 Karl Hermann Freiherr von Brand Helmut Eckert Kadetten Aus 300 Jahren deutscher Kadettenkorps Band 1 herausgegeben von der Traditionsgemeinschaft ehemaliger koniglich preussischer und koniglich sachsischer Kadetten Munchen 1981 ISBN 3 88014 072 3 Erwin Heckner Anton Graf Bossi Fedrigotti Karl Hermann Freiherr von Brand Kadetten Aus 300 Jahren deutscher Kadettenkorps Band 2 herausgegeben von der Traditionsgemeinschaft ehemaliger koniglich preussischer und koniglich sachsischer Kadetten Munchen 1989 ISBN 3 88014 091 X Eberhard Scharenberg Kadetten Generale 1717 1919 herausgegeben von der Traditionsgemeinschaft ehemaliger koniglich preussischer und koniglich sachsischer Kadetten im Eigenverlag Dohle 1979 Matthias Donath Architektur in Berlin 1933 1945 Lukas Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936872 26 0 S 162 165 Marion Papi Einer aus dem Amt Walter Staudacher 1900 1968 Eine dokumentierte Biografie Metropol Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 86331 391 3 S 8 30 Max Ring Die Reliefs fur das deutsche Cadettenhaus In Die Gartenlaube Heft 9 1876 S 151 153 Volltext Wikisource WeblinksCommons Preussische Hauptkadettenanstalt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dienstort Berlin Lichterfelde auf der Website des Bundesarchivs Eintrag 09065793 T in der Berliner Landesdenkmalliste Von der Hauptkadettenanstalt uber die STABILA zur Hans Richert Schule Eckdaten zur Hans Richert Schule in der Archivdatenbank der BBF Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche ForschungEinzelnachweiseAnnelen Holzner Bautsch 100 Jahre Kirche Mater Dolorosa Geschichte der katholischen Gemeinde in Berlin Lankwitz 1912 bis 2012 Katholische Pfarrgemeinde Mater Dolorosa Berlin 2012 S 17 Schenkung des Gelandes zum Bau der Zentralkadettenanstalt in Gross Lichterfelde an den preussischen Militarfiskus durch von Carstenn Lichterfelde 1888 1896 Staatsarchiv Hamburg 111 1 4075 Findbuch Senat 111 1 Bd 3 S 360 Meyers Grosses Konversations Lexikon Sechste Auflage Zehnter Band Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 413 Stichworter Kadett und Kadettenhauser Kadettenanstalten Kadettenhauser Kadettenanstalten Meyers Lexikon Achte Auflage Sechster Band Bibliographisches Institut AG Leipzig 1939 Spalte 676 Stichwort Kadett Von der Hauptkadettenanstalt uber die STABILA zur Hans Richert Schule Sonja Petra Karsen Bericht uber den Vater Overall Verlag Berlin 1993 ISBN 3 925961 08 9 S 392 wieder abgedruckt in und zitiert nach Gerd Radde Fritz Karsen Ein Berliner Schulreformer der Weimarer Zeit Studien zur Bildungsreform Bd 37 Erweiterte Neuausgabe Lang Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 631 34896 7 S 36 44 ausfuhrlich zum Scheitern dieses Reformversuchs Eckdaten zur Hans Richert Schule in der Archivdatenbank der BBF Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung Nach dieser Quelle fand die Umbenennung der Schule nicht 1929 sondern 1930 statt Das vorhergegangene Zitat legt den Schluss nahe Richert sei auch 1929 noch Studiendirektor der Schule gewesen Dies ist jedoch nicht der Fall denn er wurde bereits am 18 September 1923 zum Ministerialrat ernannt und war ab 1924 25 massgebend an der Reform des hoheren Schulwesens beteiligt Normdaten Korperschaft GND 108632403X GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 599145857898123021016

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