Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Als Ritterkanton Gebürg oder Gebirg wird eine Gemeinschaft ritterlicher Adelsfamilien bezeichnet die seit dem hohen Mitt

Ritterkanton Gebürg

  • Startseite
  • Ritterkanton Gebürg
Ritterkanton Gebürg
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Als Ritterkanton Gebürg (oder Gebirg) wird eine Gemeinschaft ritterlicher Adelsfamilien bezeichnet, die seit dem hohen Mittelalter als Dienstmannen verschiedener Reichsfürsten in die Ministerialität aufgestiegen waren und bis zur Mediatisierung der Ritterschaft bzw. der Regionalfürstentümer zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Lehensherrschaft über zahlreiche Ortschaften und Güter innehatten. Der Ritterkanton Gebürg umfasste großräumig die Landschaft der Fränkischen Schweiz (früherer Name: Muggendorfer Gebürg) und das Fichtelgebirge. Die reichsritterschaftlichen Territorien und damit auch der Ritterkanton Gebürg wurden 1806 aufgelöst.

Räumliche Ausdehnung

Zu den Kernräumen des Kantons Gebürg zählten die Fränkische Schweiz und der Frankenwald; im 16. Jahrhundert gehörten dazu auch das Vogtland und das Fichtelgebirge. Im Norden gehörten ab Lichtenfels alle Rittergüter nördlich des Mains zum Kanton; im Westen und Süden bildeten die Regnitz und die Pegnitz die Trennlinie zu den Kantonen Steigerwald und Altmühl.

Gliederung der Ritterkreise

Die freie Reichsritterschaft in Deutschland gliederte sich seit dem 16. Jahrhundert in einen rheinischen, einen Fränkischen und einen Schwäbischen Ritterkreis, die sich wiederum aus verschiedenen Kantonen zusammensetzten. Der Ritterkanton Gebürg gehörte dem Fränkischen Ritterkreis an und hatte seine Kanzlei in Bamberg. Im Jahr 1700 wurde das Schloss Kunreuth Sitz der Kanzlei.

Entstehung

Während des gesamten 15. Jahrhunderts lassen sich in vielfältiger Form und zumeist anlassbezogen supraterritoriale wie territoriale Einungsbestrebungen des Ritteradels in Franken nachweisen. Vorreiter war sicherlich die würzburgische Stiftsritterschaft, die sich genossenschaftlich geeint den Territorialisierungsbestrebungen der Würzburger Bischöfe entgegenstemmte.

Die ritterschaftlichen Familien im Umfeld des Hochstifts Bamberg und des Markgraftums Brandenburg-Kulmbach fanden besondere Bedingungen vor, da beide Fürstentümer räumlich eng verzahnt waren und politisch erst verspätet die territoriale Integration „ihrer“ Ritterschaft versuchten. Zumindest die führenden ritteradeligen Familien dieser Region, die seit mindestens zwei Jahrhunderten intensive Kontakte zu beiden Fürstentümern pflegten, verstanden sich vorwiegend als „gebürgische Ritterschaft“ und traten – sporadisch – auch als solche auf. So gehörte das „bambergische Gebirg“ zu den landschaftlichen Untergliederungen des gesamtdeutschen Ritterbundes 1431 während der Hussitenkriege. 1464 wandten sich 134 Ritteradelige der „Ritterschaft auf dem Gebirge“ in einem Schreiben an den Bischof von Würzburg. Sie protestierten u. a. gegen die ungnädige Behandlung der Standesgenossen durch diesen und forderten ihn auf, das Friedensgebot des Bamberger Bischofs anzunehmen.

Ausscheiden der vogtländischen Ritterschaft

Ladungsschreiben und Steuereinnehmerlisten ab dem frühen 16. Jahrhundert wie auch die Rittermatrikel von 1580 zeigen eindeutig, dass der vogtländische Adel im 16. Jahrhundert genauso zur reichsritterschaftlichen Bewegung, zum Kanton Gebürg, gehörte wie andere fränkische Adelsfamilien. Allerdings wurde der vogtländische Adel bei den Rittertagen des Kantons in den 1580er Jahren zunehmend Gegenstand heftiger Diskussionen. Dies muss auf die aggressive, auch vor Verhaftungen nicht zurückschreckende Politik des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg-Kulmbach (reg. 1557–1603) zurückgeführt werden. Dieser wollte vor allem Adelsherrschaften im Hofer und Wunsiedler Raum in das Landsassiat und damit in die Vasallenschaft drängen. Bei den Rittertagen des Kantons Gebürg wurde trotz der besonderen Situation entschieden, dem vogtländischen Adel keine Sonderrolle zukommen zu lassen. Die Aussage auf einem Rittertag von 1593, die Masse des vogtländischen Adels habe offenbar die Bindung zum Kanton Gebürg verloren, zeigt, wie erfolgreich die markgräfliche Politik war.

1615 unterwarf sich der vogtländische Adel vertraglich (Submissions-Agnitions-Rezess) der landesherrlichen Obrigkeit des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach, wofür der Landesherr deren korporativen Zusammenschluss zur Vogtländischen Ritterschaft sanktionierte und ihr einen eigenen verfassungsrechtlichen Status verlieh. Zudem gewährte er den einzelnen Herrschaftsträgern besondere Privilegien wie die Religions- und Steuerfreiheit sowie die Beibehaltung bisheriger Jurisdiktions- und Immunitätsgerechtsame. Dass diese Politik „mit Zuckerbrot und Peitsche“ von Erfolg gekrönt war, kann nur mit der besonderen Lage der vogtländischen Güter innerhalb des relativ geschlossenen Herrschaftsbereichs der Markgrafen im Norden und Osten des Markgraftums, das zudem in dieser Region an Fürstentümer mit ebenfalls landsässiger Ritterschaft grenzte, erklärt werden. Daraus ergab sich ein zum Teil völlig anderes soziales und politisches Profil der Familien als jener im „Gebürg“ oder im Bamberger und Forchheimer Raum, was sich u. a. in der fehlenden Teilhabe an den Domkapitelsposten in Bamberg und Würzburg, den Möglichkeiten des Konnubiums oder der fehlenden Bindung zum Bamberger Lehenhof ausdrückte.

Die vogtländische Ritterschaft des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth-Kulmbach organisierte sich in einem Hofer (Landeshauptmannschaft Hof) und einem Wunsiedler Bezirk (Amtshauptmannschaft Wunsiedel). 1663 schlossen sich Teile des bisher reichsunmittelbaren Ritteradels des Bayreuther Raumes mittels eines „Assoziations-Rezesses“ dem Korpus des vogtländischen Adels an und schwächten so den Kanton Gebürg aufs Neue. Vorausgegangen waren weitere, vom Markgrafen für seinen landsässigen Adel erlassene wirtschaftliche Vergünstigungen.

Siehe auch: Vogtländische Ritterschaft

Ende des Kantons

Nach der Übernahme der Herrschaft im Hochstift Bamberg Ende November 1802 besetzten kurpfalz-bayerische Truppen im Dezember gewaltsam die im oder zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Fürstentum Bayreuth liegenden reichsritterschaftlichen Güter. Es wurden Besitzergreifungspatente in den Rittergütern angebracht und bei Gegenwehr Gewalt angewendet. Durch wirtschaftliche und rechtliche Maßnahmen wurde versucht, die Reichsritter entscheidend zu schwächen und ihre Untertanen gegen sie aufzubringen. Im November 1803 übersandte man ihnen Huldigungsformeln und forderte zur Leistung des Untertaneneids auf, da man der Meinung war, die Reichsritter hätten ihre Landeshoheit völlig zu Unrecht erworben. Dies führte zu großen Protesten in der gesamten Ritterschaft. Zahlreiche Adelsfamilien sandten die Huldigungsformulare mit dem Verweis auf ihre reichsunmittelbare Stellung unausgefüllt zurück. Ein letztes Mal setzte sich der Kaiser unter Androhung der Reichsexekution erfolgreich für seine Reichsritter ein. Kurfürst Max IV. Joseph (reg. 1799–1825, König ab 1806) musste im Februar 1804 alle Verordnungen gegen die Reichsritterschaft aufheben, die einzelnen Ritter von ihren Eiden entbinden und die unter Sequester (Zwangsverwaltung durch den Kanton) gestellten Güter lösen.

Adelsfamilien im Kanton Gebürg

Bis 1806 gehörten dem Ritterkanton Gebürg im Laufe der Jahre folgende Adelsfamilien an:

  • 1529
  • Freiherren von Aufsess zu Freienfels auf Freienfels (auch 1529)
  • Arnim
  • († vor 1747)
  • Berg 1529
  • Bibra
  • Blanckenfels († vor 1747)
  • Brandt (Brand) (1529; † vor 1747)
  • Bünau
  • Cappel 1529
  • Dobeneck 1529
  • († vor 1747)
  • Dürriegel von Riegelstein (Türriegel) († vor 1747)
  • Ebner von Eschenbach
  • Egloffstein 1529
  • Feilitzsch 1529
  • Förtsch von Thurnau (1529; † vor 1747)
  • Fuchs 1529
  • Geilsdorf 1529
  • Giech 1529
  • Geuder von Heroldsberg
  • Gottsfeld 1529
  • Gotsmann/Gotzmann von Thurn zu Neuhaus, Büg, Brand und Stopfenheim (1042; † 1611)
  • Groß von Trockau 1529
  • Grün 1529
  • Guttenberg 1529
  • Haidnob 1529
  • (1529; † vor 1747)
  • 1529
  • 1529
  • 1529
  • (1529; † vor 1747)
  • Heußlein von Eußenheim (Heuslein von Eußenheim) – Rittergut Schönfeld,
  • Hirschhaid 1529
  • Hirschberg (1529 als Hirsberg)
  • Holzschuher von Harrlach
  • Imhoff 1529
  • (1529; † vor 1747)
  • Kotzau 1529
  • 1529
  • Herren von Künsperg auf Danndorf
  • Freiherren von Künsperg zu Nagel auf Schernau und auf Thurnau (auch 1529)
  • Leineck (1529; † vor 1747)
  • Herren von Lichtenfels genannt Weingarten
  • Lindenfels
  • Lochner von Hüttenbach 1529
  • Löffelholz 1529
  • Lüschwitz/Löschwitz († vor 1747)
  • Lüchau 1529
  • Oelhafen von Schöllenbach
  • Redwitz (Marktredwitz)
  • Marschalle von Ebneth (1529; † vor 1747)
  • Mengersdorf (1529; † vor 1747)
  • Mengersreuth (1529; † vor 1747)
  • Mistelbach (1529; † vor 1747)
  • (Görau(Weismain)) († vor 1747)
  • Muffel von Eschenau/Ermreuth
  • Nanckenreuth (1529; † vor 1747)
  • Neideck († vor 1747)
  • Neustädter genannt Stürmer (auch 1529; † vor 1747)
  • Ochs von Gunzendorf (1529; † vor 1747)
  • († vor 1747)
  • Plassenberg (Blassenberg) (1529; † vor 1747)
  • Freiherren von Pölnitz auf Aspach
  • 1529
  • († vor 1747)
  • Rabenstein 1529
  • Rabensteiner zu Döhlau (1529 als Rabensteiner)
  • Raitenbach 1529
  • Rauschner 1529
  • Herren von Redwitz auf Schmölz (auch 1529)
  • Reitzenstein 1529
  • Rorer 1529
  • (1529; † vor 1747)
  • Schaumberg 1529
  • Freiherren Schirndinger von Schirnding 1529
  • Schlammersdorf
  • Schönfeld
  • 1529
  • Seckendorff 1529
  • Sparneck 1529
  • Stiebar von Buttenheim (auch 1529)
  • Streitberg (1529; † vor 1747)
  • Truppach († vor 1747)
  • Tucher von Simmelsdorf
  • Varell
  • Voit von Rieneck
  • Freiherren von Waldenfels (Wallenfels) 1529
  • Wallenrode
  • 1529
  • († vor 1747)
  • 1529
  • Welser von Neunhof und zu Beerbach
  • 1529
  • (1529; † vor 1747)
  • Wiesenthau 1529
  • Wildenstein 1529
  • Wirßberg (Wirsberg) (1529; † vor 1747)
  • Würtzburg 1529
  • Zedtwitz 1529
  • Zeyern 1529
  • Zollner vom Brand († vor 1747)
Siehe auch: Liste fränkischer Rittergeschlechter

Ritterhauptmänner

Als Ritterhauptmänner sind überliefert:

  • 1496 Kunz von Wirsberg
  • 1562 Hans Joachim Stiebar
  • 1596 Sitz von Streitberg
  • 1598 Albrecht Eitel von Wirsberg
  • 1607 Achatz von Guttenberg
  • 1610 Hans Dietrich Marschalk
  • 1612 Wolf Endres Stiebar von Buttenheim
  • 1617–1621 Hans Adam von Wirsberg
  • 1623 Wolf Wilhelm von Rabenstein
  • 1635 Hans Philipp Geuder
  • 1639 Vakant
  • 1652 Christian Friedrich von Rabenstein
  • 1660 Georg Enoch von Guttenberg
  • 1678, 1684–1695 Karl Christian von Giech
  • Nach 1684, 1692 Karl Ludwig von Rußwurm auf Greifenstein
  • Vor 1718 Christoph Friedrich von Rabenstein
  • 1721–1733 Karl Maximilian von Egloffstein
  • ?–1742 Peter Johann Albrecht von und zu Rabenstein
  • 1742 Karl Siegmund Philipp von Redwitz
  • 1743 Philipp Friedrich von Aufsess
  • 1743–1749 Marquard Karl Ludwig von Guttenberg
  • 1750–1779 Karl Anton von Pölnitz
  • 1779–1790 Johann Franz Schenk von Stauffenberg
  • 1790–1797 Adam Friedrich Alois Franz Georg Schenk von Stauffenberg
  • 1797–1802

Literatur

  • Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts-Register Der Reichs-Frey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken, Löblichen Orts Gebürg. Bamberg 1747. (Digitalisat in der Google-Buchsuche und vollständiges Digitalisat bei MDZ)
  • Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts-Register der loeblichen Ritterschafft im Voigtlande, Neustadt an der Aisch 2000 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1752)
  • Richard Winkler: Markgraf contra Reichsritterschaft. Reichsadelige Herrschaften im Raum Bayreuth. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger. Nr. 267. Bayreuth 2000.
  • Cord Ulrichs: Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft – Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit (Liste des Kantons Gebürg von 1529, StAM GHA II. Nr. 211 a.E.). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07109-1, Google Book

S. 213.

Weblinks

  • Entstehung des Namens Gebürg
  • Ritterschaft und Adel im Staatsarchiv Bamberg (siehe auch Staatsarchiv Bamberg)
  • Reichsritterschaft Orts Gebürg

Einzelnachweise

  1. Informationen zum Namen Muggendorfer Gebürg
  2. Klaus Rupprecht: Reichsritterschaft, Kanton Gebirg in: Historisches Lexikon Bayerns
  3. Informationen über Kunreuth – Punkt 13. Kanzleigebäude (Memento vom 9. Mai 2012 im Internet Archive)
  4. VII. "Einigungsadel": Die Einigungen der Würzburger Stiftsritterschaft in: Cords Ulrich S. 153
  5. Landsassiat Eintrag bei Pierer's Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865 bei Zeno.org
  6. Gerhard Pfeiffer: Studien zur Geschichte der fränkischen Reichsritterschaft; Sonderdruck aus: Jahrbuch für fränkische Landesforschung, Band 22, 1962, S. 196,197.
Reichsritterschaft

Fränkischer Ritterkreis | Rheinischer Ritterkreis | Schwäbischer Ritterkreis (mit Ortenauer Reichsritterschaft) | Direktorium der Reichsritterschaft im Unterelsass

Fränkischer Ritterkreis

Ritterkantone Altmühl | Baunach | Gebürg | Odenwald | Rhön-Werra | Steigerwald

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 10:48

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Ritterkanton Gebürg, Was ist Ritterkanton Gebürg? Was bedeutet Ritterkanton Gebürg?

Als Ritterkanton Geburg oder Gebirg wird eine Gemeinschaft ritterlicher Adelsfamilien bezeichnet die seit dem hohen Mittelalter als Dienstmannen verschiedener Reichsfursten in die Ministerialitat aufgestiegen waren und bis zur Mediatisierung der Ritterschaft bzw der Regionalfurstentumer zu Beginn des 19 Jahrhunderts die Lehensherrschaft uber zahlreiche Ortschaften und Guter innehatten Der Ritterkanton Geburg umfasste grossraumig die Landschaft der Frankischen Schweiz fruherer Name Muggendorfer Geburg und das Fichtelgebirge Die reichsritterschaftlichen Territorien und damit auch der Ritterkanton Geburg wurden 1806 aufgelost Codex diplomaticus equestris cum continuatione oder Reichs Ritter Archiv 1721Des heiligen Romischen Reichs ohnmittelbahr Freyer Ritterschafft Der Sechs Ort in Francken 1720Raumliche AusdehnungZu den Kernraumen des Kantons Geburg zahlten die Frankische Schweiz und der Frankenwald im 16 Jahrhundert gehorten dazu auch das Vogtland und das Fichtelgebirge Im Norden gehorten ab Lichtenfels alle Ritterguter nordlich des Mains zum Kanton im Westen und Suden bildeten die Regnitz und die Pegnitz die Trennlinie zu den Kantonen Steigerwald und Altmuhl Gliederung der RitterkreiseDie freie Reichsritterschaft in Deutschland gliederte sich seit dem 16 Jahrhundert in einen rheinischen einen Frankischen und einen Schwabischen Ritterkreis die sich wiederum aus verschiedenen Kantonen zusammensetzten Der Ritterkanton Geburg gehorte dem Frankischen Ritterkreis an und hatte seine Kanzlei in Bamberg Im Jahr 1700 wurde das Schloss Kunreuth Sitz der Kanzlei EntstehungWahrend des gesamten 15 Jahrhunderts lassen sich in vielfaltiger Form und zumeist anlassbezogen supraterritoriale wie territoriale Einungsbestrebungen des Ritteradels in Franken nachweisen Vorreiter war sicherlich die wurzburgische Stiftsritterschaft die sich genossenschaftlich geeint den Territorialisierungsbestrebungen der Wurzburger Bischofe entgegenstemmte Die ritterschaftlichen Familien im Umfeld des Hochstifts Bamberg und des Markgraftums Brandenburg Kulmbach fanden besondere Bedingungen vor da beide Furstentumer raumlich eng verzahnt waren und politisch erst verspatet die territoriale Integration ihrer Ritterschaft versuchten Zumindest die fuhrenden ritteradeligen Familien dieser Region die seit mindestens zwei Jahrhunderten intensive Kontakte zu beiden Furstentumern pflegten verstanden sich vorwiegend als geburgische Ritterschaft und traten sporadisch auch als solche auf So gehorte das bambergische Gebirg zu den landschaftlichen Untergliederungen des gesamtdeutschen Ritterbundes 1431 wahrend der Hussitenkriege 1464 wandten sich 134 Ritteradelige der Ritterschaft auf dem Gebirge in einem Schreiben an den Bischof von Wurzburg Sie protestierten u a gegen die ungnadige Behandlung der Standesgenossen durch diesen und forderten ihn auf das Friedensgebot des Bamberger Bischofs anzunehmen Ausscheiden der vogtlandischen RitterschaftLadungsschreiben und Steuereinnehmerlisten ab dem fruhen 16 Jahrhundert wie auch die Rittermatrikel von 1580 zeigen eindeutig dass der vogtlandische Adel im 16 Jahrhundert genauso zur reichsritterschaftlichen Bewegung zum Kanton Geburg gehorte wie andere frankische Adelsfamilien Allerdings wurde der vogtlandische Adel bei den Rittertagen des Kantons in den 1580er Jahren zunehmend Gegenstand heftiger Diskussionen Dies muss auf die aggressive auch vor Verhaftungen nicht zuruckschreckende Politik des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg Kulmbach reg 1557 1603 zuruckgefuhrt werden Dieser wollte vor allem Adelsherrschaften im Hofer und Wunsiedler Raum in das Landsassiat und damit in die Vasallenschaft drangen Bei den Rittertagen des Kantons Geburg wurde trotz der besonderen Situation entschieden dem vogtlandischen Adel keine Sonderrolle zukommen zu lassen Die Aussage auf einem Rittertag von 1593 die Masse des vogtlandischen Adels habe offenbar die Bindung zum Kanton Geburg verloren zeigt wie erfolgreich die markgrafliche Politik war 1615 unterwarf sich der vogtlandische Adel vertraglich Submissions Agnitions Rezess der landesherrlichen Obrigkeit des Markgrafen von Brandenburg Kulmbach wofur der Landesherr deren korporativen Zusammenschluss zur Vogtlandischen Ritterschaft sanktionierte und ihr einen eigenen verfassungsrechtlichen Status verlieh Zudem gewahrte er den einzelnen Herrschaftstragern besondere Privilegien wie die Religions und Steuerfreiheit sowie die Beibehaltung bisheriger Jurisdiktions und Immunitatsgerechtsame Dass diese Politik mit Zuckerbrot und Peitsche von Erfolg gekront war kann nur mit der besonderen Lage der vogtlandischen Guter innerhalb des relativ geschlossenen Herrschaftsbereichs der Markgrafen im Norden und Osten des Markgraftums das zudem in dieser Region an Furstentumer mit ebenfalls landsassiger Ritterschaft grenzte erklart werden Daraus ergab sich ein zum Teil vollig anderes soziales und politisches Profil der Familien als jener im Geburg oder im Bamberger und Forchheimer Raum was sich u a in der fehlenden Teilhabe an den Domkapitelsposten in Bamberg und Wurzburg den Moglichkeiten des Konnubiums oder der fehlenden Bindung zum Bamberger Lehenhof ausdruckte Die vogtlandische Ritterschaft des Markgraftums Brandenburg Bayreuth Kulmbach organisierte sich in einem Hofer Landeshauptmannschaft Hof und einem Wunsiedler Bezirk Amtshauptmannschaft Wunsiedel 1663 schlossen sich Teile des bisher reichsunmittelbaren Ritteradels des Bayreuther Raumes mittels eines Assoziations Rezesses dem Korpus des vogtlandischen Adels an und schwachten so den Kanton Geburg aufs Neue Vorausgegangen waren weitere vom Markgrafen fur seinen landsassigen Adel erlassene wirtschaftliche Vergunstigungen Siehe auch Vogtlandische RitterschaftEnde des KantonsNach der Ubernahme der Herrschaft im Hochstift Bamberg Ende November 1802 besetzten kurpfalz bayerische Truppen im Dezember gewaltsam die im oder zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Furstentum Bayreuth liegenden reichsritterschaftlichen Guter Es wurden Besitzergreifungspatente in den Rittergutern angebracht und bei Gegenwehr Gewalt angewendet Durch wirtschaftliche und rechtliche Massnahmen wurde versucht die Reichsritter entscheidend zu schwachen und ihre Untertanen gegen sie aufzubringen Im November 1803 ubersandte man ihnen Huldigungsformeln und forderte zur Leistung des Untertaneneids auf da man der Meinung war die Reichsritter hatten ihre Landeshoheit vollig zu Unrecht erworben Dies fuhrte zu grossen Protesten in der gesamten Ritterschaft Zahlreiche Adelsfamilien sandten die Huldigungsformulare mit dem Verweis auf ihre reichsunmittelbare Stellung unausgefullt zuruck Ein letztes Mal setzte sich der Kaiser unter Androhung der Reichsexekution erfolgreich fur seine Reichsritter ein Kurfurst Max IV Joseph reg 1799 1825 Konig ab 1806 musste im Februar 1804 alle Verordnungen gegen die Reichsritterschaft aufheben die einzelnen Ritter von ihren Eiden entbinden und die unter Sequester Zwangsverwaltung durch den Kanton gestellten Guter losen Adelsfamilien im Kanton GeburgBis 1806 gehorten dem Ritterkanton Geburg im Laufe der Jahre folgende Adelsfamilien an 1529 Freiherren von Aufsess zu Freienfels auf Freienfels auch 1529 Arnim vor 1747 Berg 1529 Bibra Blanckenfels vor 1747 Brandt Brand 1529 vor 1747 Bunau Cappel 1529 Dobeneck 1529 vor 1747 Durriegel von Riegelstein Turriegel vor 1747 Ebner von Eschenbach Egloffstein 1529 Feilitzsch 1529 Fortsch von Thurnau 1529 vor 1747 Fuchs 1529 Geilsdorf 1529 Giech 1529 Geuder von Heroldsberg Gottsfeld 1529 Gotsmann Gotzmann von Thurn zu Neuhaus Bug Brand und Stopfenheim 1042 1611 Gross von Trockau 1529 Grun 1529 Guttenberg 1529 Haidnob 1529 1529 vor 1747 1529 1529 1529 1529 vor 1747 Heusslein von Eussenheim Heuslein von Eussenheim Rittergut Schonfeld Hirschhaid 1529 Hirschberg 1529 als Hirsberg Holzschuher von Harrlach Imhoff 1529 1529 vor 1747 Kotzau 1529 1529 Herren von Kunsperg auf Danndorf Freiherren von Kunsperg zu Nagel auf Schernau und auf Thurnau auch 1529 Leineck 1529 vor 1747 Herren von Lichtenfels genannt Weingarten Lindenfels Lochner von Huttenbach 1529 Loffelholz 1529 Luschwitz Loschwitz vor 1747 Luchau 1529 Oelhafen von Schollenbach Redwitz Marktredwitz Marschalle von Ebneth 1529 vor 1747 Mengersdorf 1529 vor 1747 Mengersreuth 1529 vor 1747 Mistelbach 1529 vor 1747 Gorau Weismain vor 1747 Muffel von Eschenau Ermreuth Nanckenreuth 1529 vor 1747 Neideck vor 1747 Neustadter genannt Sturmer auch 1529 vor 1747 Ochs von Gunzendorf 1529 vor 1747 vor 1747 Plassenberg Blassenberg 1529 vor 1747 Freiherren von Polnitz auf Aspach 1529 vor 1747 Rabenstein 1529 Rabensteiner zu Dohlau 1529 als Rabensteiner Raitenbach 1529 Rauschner 1529 Herren von Redwitz auf Schmolz auch 1529 Reitzenstein 1529 Rorer 1529 1529 vor 1747 Schaumberg 1529 Freiherren Schirndinger von Schirnding 1529 Schlammersdorf Schonfeld 1529 Seckendorff 1529 Sparneck 1529 Stiebar von Buttenheim auch 1529 Streitberg 1529 vor 1747 Truppach vor 1747 Tucher von Simmelsdorf Varell Voit von Rieneck Freiherren von Waldenfels Wallenfels 1529 Wallenrode 1529 vor 1747 1529 Welser von Neunhof und zu Beerbach 1529 1529 vor 1747 Wiesenthau 1529 Wildenstein 1529 Wirssberg Wirsberg 1529 vor 1747 Wurtzburg 1529 Zedtwitz 1529 Zeyern 1529 Zollner vom Brand vor 1747 Siehe auch Liste frankischer RittergeschlechterRitterhauptmannerAls Ritterhauptmanner sind uberliefert 1496 Kunz von Wirsberg 1562 Hans Joachim Stiebar 1596 Sitz von Streitberg 1598 Albrecht Eitel von Wirsberg 1607 Achatz von Guttenberg 1610 Hans Dietrich Marschalk 1612 Wolf Endres Stiebar von Buttenheim 1617 1621 Hans Adam von Wirsberg 1623 Wolf Wilhelm von Rabenstein 1635 Hans Philipp Geuder 1639 Vakant 1652 Christian Friedrich von Rabenstein 1660 Georg Enoch von Guttenberg 1678 1684 1695 Karl Christian von Giech Nach 1684 1692 Karl Ludwig von Russwurm auf Greifenstein Vor 1718 Christoph Friedrich von Rabenstein 1721 1733 Karl Maximilian von Egloffstein 1742 Peter Johann Albrecht von und zu Rabenstein 1742 Karl Siegmund Philipp von Redwitz 1743 Philipp Friedrich von Aufsess 1743 1749 Marquard Karl Ludwig von Guttenberg 1750 1779 Karl Anton von Polnitz 1779 1790 Johann Franz Schenk von Stauffenberg 1790 1797 Adam Friedrich Alois Franz Georg Schenk von Stauffenberg 1797 1802Reichesritterlicher frankischer Kantonskalender Archiv Burg Hornberg Stich 167 85 cmLiteraturJohann Gottfried Biedermann Geschlechts Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken Loblichen Orts Geburg Bamberg 1747 Digitalisat in der Google Buchsuche und vollstandiges Digitalisat bei MDZ Johann Gottfried Biedermann Geschlechts Register der loeblichen Ritterschafft im Voigtlande Neustadt an der Aisch 2000 unveranderter Nachdruck der Ausgabe von 1752 Richard Winkler Markgraf contra Reichsritterschaft Reichsadelige Herrschaften im Raum Bayreuth In Heimatbeilage zum Oberfrankischen Schulanzeiger Nr 267 Bayreuth 2000 Cord Ulrichs Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft Strukturen des frankischen Niederadels am Ubergang vom spaten Mittelalter zur fruhen Neuzeit Liste des Kantons Geburg von 1529 StAM GHA II Nr 211 a E Franz Steiner Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 515 07109 1 Google Book S 213 WeblinksEntstehung des Namens Geburg Ritterschaft und Adel im Staatsarchiv Bamberg siehe auch Staatsarchiv Bamberg Reichsritterschaft Orts GeburgEinzelnachweiseInformationen zum Namen Muggendorfer Geburg Klaus Rupprecht Reichsritterschaft Kanton Gebirg in Historisches Lexikon Bayerns Informationen uber Kunreuth Punkt 13 Kanzleigebaude Memento vom 9 Mai 2012 im Internet Archive VII Einigungsadel Die Einigungen der Wurzburger Stiftsritterschaft in Cords Ulrich S 153 Landsassiat Eintrag bei Pierer s Universal Lexikon 4 Auflage 1857 1865 bei Zeno org Gerhard Pfeiffer Studien zur Geschichte der frankischen Reichsritterschaft Sonderdruck aus Jahrbuch fur frankische Landesforschung Band 22 1962 S 196 197 Reichsritterschaft Frankischer Ritterkreis Rheinischer Ritterkreis Schwabischer Ritterkreis mit Ortenauer Reichsritterschaft Direktorium der Reichsritterschaft im UnterelsassFrankischer Ritterkreis Ritterkantone Altmuhl Baunach Geburg Odenwald Rhon Werra Steigerwald

Neueste Artikel
  • Juli 18, 2025

    Hermann Stäubli

  • Juli 18, 2025

    Hermann Röchling

  • Juli 18, 2025

    Hermann Fleißner

  • Juli 18, 2025

    Henrike Müller

  • Juli 18, 2025

    Helmut Fürst

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.