Die SPD Thüringen ist ein Landesverband der SPD Landesvorsitzender ist seit 2020 der Thüringer Innenminister Georg Maier
SPD Thüringen

Die SPD Thüringen ist ein Landesverband der SPD. Landesvorsitzender ist seit 2020 der Thüringer Innenminister Georg Maier.
SPD Thüringen | |||
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Vorsitzender | Georg Maier | ||
Stellvertreter | Antje Hochwind-Schneider Katharina Schenk Sven Schrade Katja Glybowskaja | ||
Schatzmeister | Oleg Shevchenko | ||
Geschäftsführer | Markus Giebe | ||
Gründungsdatum | 27. Januar 1990 | ||
Gründungsort | Gotha | ||
Hauptsitz | Juri-Gagarin-Ring 158 99084 Erfurt | ||
Landtagsmandate | 6/88 | ||
Mitgliederzahl | 3.400 (Stand: 12. Februar 2025) | ||
Website | www.spd-thueringen.de | ||
Geschichte
Vorgeschichte
Die Vorgängerstaaten des heutigen Thüringen waren Hochburgen der Arbeiterbewegung. So war es kein Zufall, dass die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), ein Vorgänger der SPD, den Gründungsparteitag am 8. August 1869 in Eisenach abhielt und dort das Eisenacher Programm verabschiedete. Auch die heutige SPD wurde in Thüringen gegründet, nämlich am 27. Mai 1875 in Gotha durch die Vereinigung der SDAP mit dem ADAV, wo mit dem Gothaer Programm auch das erste Grundsatzprogramm eingeführt wurde. Das zweite Grundsatzprogramm der SPD wurde ebenfalls in Thüringen verabschiedet. Es handelt sich um das Erfurter Programm aus dem Jahr 1891. In den Vorgängerstaaten von Thüringen bestanden jeweils eigene SPD-Organisationen wie die SPD Reuß älterer Linie.
Nach der Gründung des Landes Thüringen
Die Geschichte des Landesverbandes Thüringen der SPD im engeren Sinne beginnt mit der Gründung des Landes Thüringen am 1. Mai 1920 durch Reichsgesetz. Die 1917 erfolgte Abspaltung der USPD (ebenfalls in Gotha gegründet) prägte die Politik der ersten Jahre. In Sachsen-Gotha, dem Freistaat Schwarzburg-Sondershausen und dem Volksstaat Reuß hatte die USPD bei den vorangegangenen Landtagswahlen die SPD weit überflügelt. Auch im neu geschaffenen Thüringer Landtag erreichte die SPD bei den ersten Wahlen am 20. Juni 1920 nur 20,35 % und damit den dritten Platz hinter USPD und Thüringer Landbund. Die SPD bildete gemeinsam mit der DDP eine Minderheitsregierung unter Tolerierung der USPD. Im Kabinett Paulssen I war die SPD mit zwei Ministern (August Frölich und Emil Hartmann) vertreten.
Die Koalition hielt aber nicht lange. Bei den Neuwahlen am 11. September 1921 gelang es der SPD, leicht auf 22,84 % zuzulegen. Die USPD hatte 11 % an die neu gegründete KPD abgegeben. Zusammen hatten die drei linken Parteien eine Mehrheit im Landtag. Frölich bildete zunächst eine Minderheitsregierung von SPD und USPD. Am 16. Oktober 1923 trat die KPD formal in die Koalition ein und stellte im Kabinett Frölich II zwei Minister. Diese Regierungsbildung löste eine politische Krise aus. Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) beauftragte die Reichswehr mit der Sicherung der verfassungsmäßigen Ordnung im Rahmen einer Reichsexekution. Am 6. November 1923 rückte das Militär ein, die Regierung Frölich zerbrach an inhaltlichen Differenzen am 7. Dezember 1923, blieb aber bis zum 21. Februar 1924 noch geschäftsführend im Amt.
Die Neuwahlen zum Landtag am 10. Februar 1924 führten zu einem Sieg des „Ordnungsbundes“ (Thüringer Landbund, DVP, DNVP). Die SPD, die mit 23,14 % selbst ein geringfügig besseres Ergebnis erreicht hatte als bei den letzten Wahlen, musste auf den Oppositionsbänken Platz nehmen. Bis zum Ende der Weimarer Republik war die SPD nicht mehr an Regierungen in Thüringen beteiligt.
Bei den Landtagswahlen 1927 (mit 31,62 % der Stimmen) und 1929 (32,30 %) wurde die SPD klar stärkste Partei. Diesen Platz musste sie nach den Landtagswahlen 1932 nach einem Absturz auf 24,27 % der Stimmen an die NSDAP abgeben. Insbesondere in den Hochburgen der SPD waren die Nationalsozialisten besonders stark geworden. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten büßten die thüringischen Sozialdemokraten die Möglichkeit einer legalen politischen Arbeit ein.
Am 7. Juli hob die Verordnung zur Sicherung der Staatsführung des Reichsinnenministers Frick sämtliche SPD-Mandate im thüringischen Landtag und den Gemeindeparlamenten auf, am 14. Juli schließlich folgte das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien. Das Vermögen der Partei wurde durch die neuen Machthaber beschlagnahmt.
Von der Neugründung 1945 bis zur Ausschaltung 1946
Mit der Besetzung Thüringens durch die amerikanischen Truppen 1945 begannen auch in Thüringen Sozialdemokraten mit dem Wiederaufbau ihrer Partei. Am 8. Juli wurde der Landesverband Thüringen des „Bundes demokratischer Sozialisten“ gegründet, der sich bald darauf auf Druck der sowjetischen Besatzungsmacht in SPD umbenannte. Der neue Name hatte den Grund, dass Hermann Brill, der erste Landesvorsitzende der SPD, einen wesentlichen Grund für das Scheitern der Demokratie der Weimarer Republik in der Spaltung der Arbeiterparteien sah. Er setzte sich für einen Neuanfang einer einheitlichen, demokratischen Arbeiterpartei ein. Brill hatte 1922 die USPD verlassen und war der SPD beigetreten. In der SPD hatte er sich gegen die Volksfront-Politik ausgesprochen. Mit seiner Politik stellte Brill sich in Widerspruch zu der Politik der SMAD, die einen Zusammenschluss von KPD und SPD unter Führung der KPD anstrebte. Am 29. Dezember 1945 musste Brill seinen Rücktritt erklären und floh nach West-Berlin.
Die SMAD bestimmte Brills Stellvertreter Heinrich Hoffmann zum neuen SPD-Vorsitzenden. Die Durchführung eines Parteitags zur Wahl eines Vorsitzenden wurde von der SMAD nicht genehmigt. Hoffmann unterstützte die Vereinigungspolitik der SMAD aktiv, eine Vielzahl von SPD-Mitgliedern lehnte eine Vereinigung unter dem Diktat der Sowjets jedoch ab. Über 400 kritische Sozialdemokraten wurden verhaftet, jede Artikulation der Ablehnung der Zwangsvereinigung von SPD und KPD durch die SMAD verboten. Am 7. April 1946 erfolgte der Gründungsparteitag der SED des Landes Thüringen in Gotha.
Erneut war eine legale politische Arbeit für Sozialdemokraten in Thüringen unmöglich geworden. Die ursprünglich vereinbarte Parität von ehemaligen SPD- und KPD-Mitgliedern in der SED wurde bald aufgeben. Eine Reihe von „Säuberungen“ führte zum Ausscheiden der führenden Sozialdemokraten. Viele Sozialdemokraten aus Thüringen flohen in den Westen, wo das Ostbüro der SPD die Untergrundarbeit in der SBZ/DDR unterstützte.
Wiedergründung in der Endphase der DDR
Im Zuge der politischen Wende in der DDR gründete sich am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR-Gründung, in Schwante bei Berlin die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP). Aus den drei Thüringer Bezirken Erfurt, Gera und Suhl nahmen Reiner Hartmann aus Beutnitz bei Jena, Joachim Hoffmann aus Jena, Simone Manz aus Rudolstadt und Harald Seidel aus Greiz teil. In den folgenden Wochen gründeten sich erste Orts- und Kreisverbände in Thüringen, so etwa am 3. November in Gotha, am 9. November in der Bezirksstadt Erfurt, am 10. November in Jena, am 16. November in der Bezirksstadt Gera und am 21. November in der Bezirksstadt Suhl.
Unmittelbar nach der Öffnung der Grenzen wurden auch erste Kontakte mit der bundesdeutschen SPD aufgebaut. Bereits am 11. November 1989, zwei Tage nach dem Mauerfall, besuchten Geraer SDP-Mitglieder die SPD-Stadtratsfraktion in der Partnerstadt Nürnberg. Am 1. Dezember 1989 empfingen der damalige Landesvorsitzende der SPD Hessen, Kassels Oberbürgermeister Hans Eichel, und der damalige SPD-Bundesvorsitzende Hans-Jochen Vogel im Kasseler Rathaus eine SDP-Delegation aus dem Bezirk Erfurt. Am 21. Dezember 1989 fand im Grenzort Herleshausen ein Koordinierungstreffen zwischen thüringischen und hessischen Sozialdemokraten statt, aus dem feste Partner- und Patenschaften zwischen einzelnen Verbänden und Unterbezirken erwuchsen, die sich oftmals an den wenige Jahre zuvor aufgebauten deutsch-deutschen Städtepartnerschaften orientierten.
Am 15. Dezember 1989 trafen sich etwa 40 SDP-Vertreter aus den drei Bezirken in der Harrasmühle bei Pößneck. Dort wurde beschlossen, einen Thüringer SDP-Landesverband in den historischen Grenzen von 1946 zu gründen. Die Gründungsversammlung – inzwischen firmierte die Partei wie ihr bundesdeutsches Gegenstück unter dem Kürzel SPD – fand am 27. Januar 1990 im Tivoli in Gotha statt, dem historischen Gründungsort der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Es war die erste Gründung eines SPD-Landesverbandes in der DDR. Aus jedem der drei Bezirke nahmen 20 Delegierte teil. Zum ersten Landesvorsitzenden wurde aus Eisenach gewählt. Die Wahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden und Beisitzer erfolgte paritätisch nach den drei Bezirken.
Bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 schnitt die SPD mit DDR-weit 21,9 % der Stimmen unerwartet schlecht ab. In Thüringen wurden durchweg noch schlechtere Wahlergebnisse erreicht (Erfurt: 18,7 %; Gera: 16,5 % und Suhl: 16,1 %). Wilfried Machalett trat daraufhin als Landesvorsitzender zurück, den Parteivorsitz übernahm zunächst kommissarisch Bernd Brösdorf, der auf dem zweiten Landesparteitag am 26. Mai 1990 in Bad Frankenhausen zum Landesvorsitzenden gewählt wurde. Am 16. August 1990 trat Brösdorf nach Vorwürfen, mit dem Ministerium für Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben, ebenfalls als Landesvorsitzender zurück, sein Nachfolger wurde Peter Laskowski. Für die anstehende Wahl zum ersten Thüringer Landtag am 14. Oktober 1990 wurde auf dem dritten Landesparteitag am 25. August 1990 in Jena der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag Nordrhein-Westfalen, Friedhelm Farthmann, zum Spitzenkandidaten gewählt.
Im wiedervereinigten Deutschland
Bei der Landtagswahl am 14. Oktober 1990 erreichte die SPD 22,8 % der Stimmen und war nicht an der Regierung beteiligt. Gerd Schuchardt wurde zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion und damit zum Oppositionsführer im Thüringer Landtag gewählt. Vier Jahre später bei den Wahlen zum zweiten Landtag am 16. Oktober 1994 gelang es der SPD, ihren Stimmenanteil auf 29,6 % zu steigern. Da gleichzeitig die bisherige Regierungspartei FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, kam es zu einer Großen Koalition und die SPD konnte im Kabinett Vogel II vier Minister mit Gerd Schuchardt als stellvertretendem Ministerpräsidenten stellen.
Sowohl bei der Landtagswahl am 12. September 1999 (SPD: 18,5 %) als auch am 13. Juni 2004 (SPD: 14,5 %) büßte die SPD weiter an Stimmen ein und bildete die nach der PDS kleinere Oppositionsfraktion gegen die mit absoluter Mehrheit regierende CDU Thüringen in Landtagen mit jeweils nur drei Fraktionen.
Ende 2007 kam es zu einem Richtungsstreit in der SPD Thüringen. Während die Partei sich einheitlich offen für eine Koalition mit der Linkspartei zeigte, war umstritten, ob eine solche Koalition auch unter einem Ministerpräsidenten der Linken gebildet werden sollte (was aufgrund der Stärkeverhältnisse der Parteien ein wahrscheinliches Szenario gewesen wäre). Christoph Matschie setzte sich in diesem Streit gegen Richard Dewes durch und die offizielle Politik der SPD lautete nun, eine rot-rote Koalition anzustreben, aber dabei keinen Politiker der Linken zum Ministerpräsidenten zu wählen.
Bei der Landtagswahl 2009 konnte die SPD ihr Ergebnis um vier Prozentpunkte auf 18,5 % steigern. Gleichzeitig verlor die CDU ihre absolute Mehrheit. Damit eröffneten sich für die SPD zwei Koalitionsmöglichkeiten: entweder eine schwarz-rote Koalition mit der CDU oder eine rot-rote Koalition (mit oder ohne Einbeziehung der Grünen). Nach einem heftigen innerparteilichen Richtungsstreit entschied sich die SPD für eine Koalition mit der CDU unter Führung von Christine Lieberknecht als Ministerpräsidentin. Dem am 4. November 2009 ernannten Kabinett Lieberknecht gehörten aus der SPD ihr Landesvorsitzender Christoph Matschie als Bildungsminister und Stellvertreter der Ministerpräsidentin sowie Holger Poppenhäger als Justizminister, Heike Taubert als Sozialministerin und Matthias Machnig (ab Dezember 2013 Uwe Höhn) als Wirtschaftsminister an.
Bei der Landtagswahl 2014 erreichte die SPD mit 12,4 % ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Thüringen. Seit dem 5. Dezember 2014 ist die Partei an der rot-rot-grünen Landesregierung Kabinett Ramelow I beteiligt. Dabei handelt es sich um die erste Regierungsbeteiligung der SPD unter Führung der Partei Die Linke. Im Kabinett Ramelow I war die SPD mit Heike Taubert als Finanzministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin, zunächst mit Holger Poppenhäger als Innenminister, der im August 2017 entlassen wurde und durch Georg Maier ersetzt wurde, und dem ehemaligen Bundesminister Wolfgang Tiefensee als Wirtschaftsminister vertreten.
Bei der Landtagswahl 2019 erhielt die SPD ihr bisher schlechtestes Ergebnis, sie wurde mit noch 8,2 Prozent erstmals einstellig. Damit stellt sie die viertgrößte Fraktion im Erfurter Landtag vom insgesamt sechs. Anschließend wurde mit Beteiligung der SPD eine Minderheitsregierung unter Bodo Ramelow gebildet (Kabinett Ramelow II).
Bei den Kommunalwahlen in Thüringen 2024 fiel die SPD erstmals in einigen Landkreisen unter die 5 Prozent. In den vier Landkreisen Hildburghausen (4,8 Prozent), Saale-Orla-Kreis (4,7 Prozent), Sonneberg (3,8 Prozent) und Eichsfeld (3,2 Prozent) blieb sie unter dieser Marke. Da auf kommunaler Ebene die 5-Prozent-Hürde nicht angewendet wird, ist die SPD weiterhin in den jeweiligen Kreistagen vertreten.
Bei der Landtagswahl 2024 unterbot die SPD ihr Ergebnis von 2019 und kam nur noch auf 6,1 Prozent der Stimmen. Sie beteiligte sich dennoch erneut an der nun CDU-geführten Landesregierung (Kabinett Voigt).
Vorsitzende
Parteivorsitzende
Jahre | Vorsitzender |
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„in den zwanziger Jahren“ | Hermann Leber |
1929–1933 | Georg Dietrich |
1933–1945 | SPD nicht existent |
07/1945–12/1945 | Hermann Brill |
12/1945–01/1946 | August Frölich komm. |
01/1946–04/1946 | Heinrich Hoffmann |
1946–1952 | SPD nicht existent |
1952–1990 | SPD nicht existent, kein Land Thüringen |
01/1990–03/1990 | |
03/1990–08/1990 | Bernd Brösdorf |
08/1990–01/1991 | Peter Laskowski |
1991–1994 | Gisela Schröter |
1994–1996 | Gerd Schuchardt |
1996–1999 | Richard Dewes |
1999–2014 | Christoph Matschie |
2014–2017 | Andreas Bausewein |
2018 | Heike Taubert komm. |
2018–2020 | Wolfgang Tiefensee |
seit 2020 | Georg Maier |
Fraktionsvorsitzende
Name | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit | |
---|---|---|---|
Gerd Schuchardt | 1990 | 1994 | |
Frieder Lippmann | 1994 | 1999 | |
Heiko Gentzel | 1999 | 2004 | |
Christoph Matschie | 2004 | 2009 | |
Uwe Höhn | 2009 | 2013 | |
Werner Pidde | 2013 | 2014 | |
Matthias Hey | 2014 | 2024 | |
Lutz Liebscher | 2024 | amtierend |
Ergebnisse bei den Bundestagswahlen
Ergebnisse der Bundestagswahlen | ||||
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Jahr | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % | Mandate (davon Direktmandate) | Abgeordnete (davon mit Direktmandat) |
1990 | 22,2 | 21,9 | 5 (–) | Iris Gleicke, Gisela Hilbrecht, Christoph Matschie, Gerhard Neumann, Wieland Sorge |
1994 | 31,6 | 30,2 | 6 (–) | Iris Gleicke, Gisela Hilbrecht, Christoph Matschie, Gerhard Neumann, Edelbert Richter, Wieland Sorge |
1998 | 37,7 | 34,5 | 11 (11) | Peter Friedrich, Iris Gleicke, Gisela Hilbrecht, Christine Lehder, Christoph Matschie, Gerhard Neumann, Eckhard Ohl, Edelbert Richter, Carsten Schneider, Karsten Schönfeld, Wieland Sorge |
2002 | 40,3 | 39,9 | 9 (9) | Iris Gleicke, Petra Heß, Gisela Hilbrecht, Klaus-Werner Jonas, Ernst Kranz, Christine Lehder, Christoph Matschie (bis 2004), Carsten Schneider, Karsten Schönfeld |
2005 | 31,8 | 29,8 | 6 (6) | Volker Blumentritt, Gerhard Botz, Iris Gleicke, Petra Heß, Ernst Kranz, Carsten Schneider |
2009 | 20,7 | 17,6 | 3 (–) | Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme, Carsten Schneider |
2013 | 19,2 | 16,1 | 3 (–) | Iris Gleicke, Steffen-Claudio Lemme, Carsten Schneider |
2017 | 14,6 | 13,2 | 3 (–) | Elisabeth Kaiser, Christoph Matschie, Carsten Schneider |
2021 | 23,7 | 23,4 | 5 (3) | Holger Becker, Elisabeth Kaiser, Tina Rudolph, Carsten Schneider, Frank Ullrich |
2025 | 10,0 | 8,8 | 2 (–) | Elisabeth Kaiser, Carsten Schneider |
Ergebnisse bei den Landtagswahlen
Jahr | Stimmen | Sitze | Spitzenkandidat |
---|---|---|---|
1920 | 20,3 % | 11/53 | |
1921 | 22,8 % | 13/54 | |
1924 | 23,1 % | 17/72 | |
1927 | 31,6 % | 18/56 | |
1929 | 32,3 % | 18/53 | |
1932 | 24,3 % | 15/61 | |
1946 | SPD nicht existent | ||
1950 | |||
1990 | 22,8 % | 21/89 | Friedhelm Farthmann |
1994 | 29,6 % | 29/88 | Gerd Schuchardt |
1999 | 18,5 % | 18/88 | Richard Dewes |
2004 | 14,5 % | 15/88 | Christoph Matschie |
2009 | 18,5 % | 18/88 | Christoph Matschie |
2014 | 12,4 % | 12/91 | Heike Taubert |
2019 | 8,2 % | 8/90 | Wolfgang Tiefensee |
2024 | 6,1 % | 6/88 | Georg Maier |
Literatur
- Matthias Bettenhäuser, Sebastian Lasch: Die SPD. In: Karl Schmitt, Torsten Oppelland (Hrsg.): Parteien in Thüringen. Ein Handbuch. Droste, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-7700-5292-9, S. 139–222.
- Gunter Ehnert: Die SPD Thüringens im Vorfeld der SED-Gründung (1945/46). Mit einem Vorwort von Hermann Weber, Hrsg. von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen, Erfurt 1995, ISBN 3-86077-380-1
- Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen. Zeitzeugenberichte und Dokumente zur Wiedergründung der Thüringer SPD 1989/90. Hrsg. durch die Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen, Erfurt 2009, ISBN 978-3-86872-250-5 (online; PDF)
- Karl Schmitt, Torsten Oppelland: Politische Parteien in Thüringen 1990–2011 (= Thüringen gestern und heute. 34). Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2011, S. 57 ff.
- Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora: Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart (= Veröffentlichungen des Instituts für Sozialgeschichte e. V.). Dietz, Bonn 1993, ISBN 3-8012-4039-8.
Weblinks
- SPD Thüringen
- SPD-Fraktion im Thüringer Landtag
Einzelnachweise
- Georg Maier als Landesvorsitzender wiedergewählt. Pressemitteilung. 16. November 2024, abgerufen am 20. April 2025.
- Viele neue Mitglieder: Parteieintritte bei Thüringer Linken brechen alle Rekorde. Thüringer Allgemeine, 12. Februar 2025, abgerufen am 16. Februar 2025.
- Text der Verordnung zur Sicherung der Staatsführung vom 7. Juli 1933 im Reichsgesetzblatt in retrodigitalisierter Form bei ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
- Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933. Im Reichsgesetzblatt, Teil I Nr. 81 vom 15. Juli 1933, S. 479ff., Digitalisat.
- Manfred Overesch: Machtergreifung von links: Thüringen 1945/46, 1993, ISBN 3-487-09786-9, S. 99
- Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
- Manfred Overesch: Machtergreifung von links: Thüringen 1945/46, S. 130
- Petra Weber: Justiz und Diktatur, 2000, ISBN 3-486-56463-3, S. 26
- Martin Broszat, Gerhard Braas, Hermann Weber: SBZ-Handbuch, 1993, ISBN 3-486-55262-7, S. 509
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 11.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 12.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 15f.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 16.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 16–18.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 19.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 31f.
- vgl. Michael Klostermann: Soziale Demokratie in und für Thüringen, S. 20.
- Focus vom 24. Februar 2008: Richtungsstreit – Matschie führt Thüringer SPD
- Jochen Lengemann (Hrsg.): Parlamente in Thüringen 1809–1952. Thüringische Landesparlamente 1919–1952. Biographisches Handbuch. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe. Band 1. Teil 4). Köln 2014, S. 436.
- Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg?. Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe. Band 29). Köln 2011, S. 544.
- Jochen Lengemann (Hrsg.): Parlamente in Thüringen 1809–1952. Thüringische Landesparlamente 1919–1952. Biographisches Handbuch. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe. Band 1. Teil 4). Köln 2014, S. 264.
- mdr.de: Taubert vorerst Thüringer SPD-Chefin | MDR.DE. (mdr.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
- Ergebnisse der Bundestagswahlen seit 1949 auf bundeswahlleiter.de, abgerufen am 28. März 2022.
- Guido Dressel: WAHLEN UND ABSTIMMUNGSERGEBNISSE 1920 – 1995. In: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (Hrsg.): Quellen zur Geschichte Thüringens. Erfurt 2010.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die SPD Thuringen ist ein Landesverband der SPD Landesvorsitzender ist seit 2020 der Thuringer Innenminister Georg Maier SPD ThuringenGeorg MaierVorsitzender Georg MaierStellvertreter Antje Hochwind Schneider Katharina Schenk Sven Schrade Katja GlybowskajaSchatz meister Oleg ShevchenkoGeschafts fuhrer Markus GiebeGrundungs datum 27 Januar 1990Grundungs ort GothaHauptsitz Juri Gagarin Ring 158 99084 ErfurtLandtagsmandate 6 88Mitglieder zahl 3 400 Stand 12 Februar 2025 Website www spd thueringen deGeschichteVorgeschichte Die Vorgangerstaaten des heutigen Thuringen waren Hochburgen der Arbeiterbewegung So war es kein Zufall dass die Sozialdemokratische Arbeiterpartei SDAP ein Vorganger der SPD den Grundungsparteitag am 8 August 1869 in Eisenach abhielt und dort das Eisenacher Programm verabschiedete Auch die heutige SPD wurde in Thuringen gegrundet namlich am 27 Mai 1875 in Gotha durch die Vereinigung der SDAP mit dem ADAV wo mit dem Gothaer Programm auch das erste Grundsatzprogramm eingefuhrt wurde Das zweite Grundsatzprogramm der SPD wurde ebenfalls in Thuringen verabschiedet Es handelt sich um das Erfurter Programm aus dem Jahr 1891 In den Vorgangerstaaten von Thuringen bestanden jeweils eigene SPD Organisationen wie die SPD Reuss alterer Linie Nach der Grundung des Landes Thuringen Die Geschichte des Landesverbandes Thuringen der SPD im engeren Sinne beginnt mit der Grundung des Landes Thuringen am 1 Mai 1920 durch Reichsgesetz Die 1917 erfolgte Abspaltung der USPD ebenfalls in Gotha gegrundet pragte die Politik der ersten Jahre In Sachsen Gotha dem Freistaat Schwarzburg Sondershausen und dem Volksstaat Reuss hatte die USPD bei den vorangegangenen Landtagswahlen die SPD weit uberflugelt Auch im neu geschaffenen Thuringer Landtag erreichte die SPD bei den ersten Wahlen am 20 Juni 1920 nur 20 35 und damit den dritten Platz hinter USPD und Thuringer Landbund Die SPD bildete gemeinsam mit der DDP eine Minderheitsregierung unter Tolerierung der USPD Im Kabinett Paulssen I war die SPD mit zwei Ministern August Frolich und Emil Hartmann vertreten Die Koalition hielt aber nicht lange Bei den Neuwahlen am 11 September 1921 gelang es der SPD leicht auf 22 84 zuzulegen Die USPD hatte 11 an die neu gegrundete KPD abgegeben Zusammen hatten die drei linken Parteien eine Mehrheit im Landtag Frolich bildete zunachst eine Minderheitsregierung von SPD und USPD Am 16 Oktober 1923 trat die KPD formal in die Koalition ein und stellte im Kabinett Frolich II zwei Minister Diese Regierungsbildung loste eine politische Krise aus Reichsprasident Friedrich Ebert SPD beauftragte die Reichswehr mit der Sicherung der verfassungsmassigen Ordnung im Rahmen einer Reichsexekution Am 6 November 1923 ruckte das Militar ein die Regierung Frolich zerbrach an inhaltlichen Differenzen am 7 Dezember 1923 blieb aber bis zum 21 Februar 1924 noch geschaftsfuhrend im Amt Die Neuwahlen zum Landtag am 10 Februar 1924 fuhrten zu einem Sieg des Ordnungsbundes Thuringer Landbund DVP DNVP Die SPD die mit 23 14 selbst ein geringfugig besseres Ergebnis erreicht hatte als bei den letzten Wahlen musste auf den Oppositionsbanken Platz nehmen Bis zum Ende der Weimarer Republik war die SPD nicht mehr an Regierungen in Thuringen beteiligt Bei den Landtagswahlen 1927 mit 31 62 der Stimmen und 1929 32 30 wurde die SPD klar starkste Partei Diesen Platz musste sie nach den Landtagswahlen 1932 nach einem Absturz auf 24 27 der Stimmen an die NSDAP abgeben Insbesondere in den Hochburgen der SPD waren die Nationalsozialisten besonders stark geworden Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten bussten die thuringischen Sozialdemokraten die Moglichkeit einer legalen politischen Arbeit ein Am 7 Juli hob die Verordnung zur Sicherung der Staatsfuhrung des Reichsinnenministers Frick samtliche SPD Mandate im thuringischen Landtag und den Gemeindeparlamenten auf am 14 Juli schliesslich folgte das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien Das Vermogen der Partei wurde durch die neuen Machthaber beschlagnahmt Von der Neugrundung 1945 bis zur Ausschaltung 1946 Mit der Besetzung Thuringens durch die amerikanischen Truppen 1945 begannen auch in Thuringen Sozialdemokraten mit dem Wiederaufbau ihrer Partei Am 8 Juli wurde der Landesverband Thuringen des Bundes demokratischer Sozialisten gegrundet der sich bald darauf auf Druck der sowjetischen Besatzungsmacht in SPD umbenannte Der neue Name hatte den Grund dass Hermann Brill der erste Landesvorsitzende der SPD einen wesentlichen Grund fur das Scheitern der Demokratie der Weimarer Republik in der Spaltung der Arbeiterparteien sah Er setzte sich fur einen Neuanfang einer einheitlichen demokratischen Arbeiterpartei ein Brill hatte 1922 die USPD verlassen und war der SPD beigetreten In der SPD hatte er sich gegen die Volksfront Politik ausgesprochen Mit seiner Politik stellte Brill sich in Widerspruch zu der Politik der SMAD die einen Zusammenschluss von KPD und SPD unter Fuhrung der KPD anstrebte Am 29 Dezember 1945 musste Brill seinen Rucktritt erklaren und floh nach West Berlin Die SMAD bestimmte Brills Stellvertreter Heinrich Hoffmann zum neuen SPD Vorsitzenden Die Durchfuhrung eines Parteitags zur Wahl eines Vorsitzenden wurde von der SMAD nicht genehmigt Hoffmann unterstutzte die Vereinigungspolitik der SMAD aktiv eine Vielzahl von SPD Mitgliedern lehnte eine Vereinigung unter dem Diktat der Sowjets jedoch ab Uber 400 kritische Sozialdemokraten wurden verhaftet jede Artikulation der Ablehnung der Zwangsvereinigung von SPD und KPD durch die SMAD verboten Am 7 April 1946 erfolgte der Grundungsparteitag der SED des Landes Thuringen in Gotha Erneut war eine legale politische Arbeit fur Sozialdemokraten in Thuringen unmoglich geworden Die ursprunglich vereinbarte Paritat von ehemaligen SPD und KPD Mitgliedern in der SED wurde bald aufgeben Eine Reihe von Sauberungen fuhrte zum Ausscheiden der fuhrenden Sozialdemokraten Viele Sozialdemokraten aus Thuringen flohen in den Westen wo das Ostburo der SPD die Untergrundarbeit in der SBZ DDR unterstutzte Wiedergrundung in der Endphase der DDR Im Zuge der politischen Wende in der DDR grundete sich am 7 Oktober 1989 dem 40 Jahrestag der DDR Grundung in Schwante bei Berlin die Sozialdemokratische Partei in der DDR SDP Aus den drei Thuringer Bezirken Erfurt Gera und Suhl nahmen Reiner Hartmann aus Beutnitz bei Jena Joachim Hoffmann aus Jena Simone Manz aus Rudolstadt und Harald Seidel aus Greiz teil In den folgenden Wochen grundeten sich erste Orts und Kreisverbande in Thuringen so etwa am 3 November in Gotha am 9 November in der Bezirksstadt Erfurt am 10 November in Jena am 16 November in der Bezirksstadt Gera und am 21 November in der Bezirksstadt Suhl Unmittelbar nach der Offnung der Grenzen wurden auch erste Kontakte mit der bundesdeutschen SPD aufgebaut Bereits am 11 November 1989 zwei Tage nach dem Mauerfall besuchten Geraer SDP Mitglieder die SPD Stadtratsfraktion in der Partnerstadt Nurnberg Am 1 Dezember 1989 empfingen der damalige Landesvorsitzende der SPD Hessen Kassels Oberburgermeister Hans Eichel und der damalige SPD Bundesvorsitzende Hans Jochen Vogel im Kasseler Rathaus eine SDP Delegation aus dem Bezirk Erfurt Am 21 Dezember 1989 fand im Grenzort Herleshausen ein Koordinierungstreffen zwischen thuringischen und hessischen Sozialdemokraten statt aus dem feste Partner und Patenschaften zwischen einzelnen Verbanden und Unterbezirken erwuchsen die sich oftmals an den wenige Jahre zuvor aufgebauten deutsch deutschen Stadtepartnerschaften orientierten Am 15 Dezember 1989 trafen sich etwa 40 SDP Vertreter aus den drei Bezirken in der Harrasmuhle bei Possneck Dort wurde beschlossen einen Thuringer SDP Landesverband in den historischen Grenzen von 1946 zu grunden Die Grundungsversammlung inzwischen firmierte die Partei wie ihr bundesdeutsches Gegenstuck unter dem Kurzel SPD fand am 27 Januar 1990 im Tivoli in Gotha statt dem historischen Grundungsort der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands Es war die erste Grundung eines SPD Landesverbandes in der DDR Aus jedem der drei Bezirke nahmen 20 Delegierte teil Zum ersten Landesvorsitzenden wurde aus Eisenach gewahlt Die Wahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden und Beisitzer erfolgte paritatisch nach den drei Bezirken Kundgebung mit Willy Brandt im Wahlkampf zur Volkskammerwahl 1990 in Gera Bei der ersten freien Volkskammerwahl 1990 schnitt die SPD mit DDR weit 21 9 der Stimmen unerwartet schlecht ab In Thuringen wurden durchweg noch schlechtere Wahlergebnisse erreicht Erfurt 18 7 Gera 16 5 und Suhl 16 1 Wilfried Machalett trat daraufhin als Landesvorsitzender zuruck den Parteivorsitz ubernahm zunachst kommissarisch Bernd Brosdorf der auf dem zweiten Landesparteitag am 26 Mai 1990 in Bad Frankenhausen zum Landesvorsitzenden gewahlt wurde Am 16 August 1990 trat Brosdorf nach Vorwurfen mit dem Ministerium fur Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben ebenfalls als Landesvorsitzender zuruck sein Nachfolger wurde Peter Laskowski Fur die anstehende Wahl zum ersten Thuringer Landtag am 14 Oktober 1990 wurde auf dem dritten Landesparteitag am 25 August 1990 in Jena der SPD Fraktionsvorsitzende im Landtag Nordrhein Westfalen Friedhelm Farthmann zum Spitzenkandidaten gewahlt Im wiedervereinigten Deutschland Bei der Landtagswahl am 14 Oktober 1990 erreichte die SPD 22 8 der Stimmen und war nicht an der Regierung beteiligt Gerd Schuchardt wurde zum Vorsitzenden der SPD Fraktion und damit zum Oppositionsfuhrer im Thuringer Landtag gewahlt Vier Jahre spater bei den Wahlen zum zweiten Landtag am 16 Oktober 1994 gelang es der SPD ihren Stimmenanteil auf 29 6 zu steigern Da gleichzeitig die bisherige Regierungspartei FDP an der Funf Prozent Hurde scheiterte kam es zu einer Grossen Koalition und die SPD konnte im Kabinett Vogel II vier Minister mit Gerd Schuchardt als stellvertretendem Ministerprasidenten stellen Sowohl bei der Landtagswahl am 12 September 1999 SPD 18 5 als auch am 13 Juni 2004 SPD 14 5 busste die SPD weiter an Stimmen ein und bildete die nach der PDS kleinere Oppositionsfraktion gegen die mit absoluter Mehrheit regierende CDU Thuringen in Landtagen mit jeweils nur drei Fraktionen Ende 2007 kam es zu einem Richtungsstreit in der SPD Thuringen Wahrend die Partei sich einheitlich offen fur eine Koalition mit der Linkspartei zeigte war umstritten ob eine solche Koalition auch unter einem Ministerprasidenten der Linken gebildet werden sollte was aufgrund der Starkeverhaltnisse der Parteien ein wahrscheinliches Szenario gewesen ware Christoph Matschie setzte sich in diesem Streit gegen Richard Dewes durch und die offizielle Politik der SPD lautete nun eine rot rote Koalition anzustreben aber dabei keinen Politiker der Linken zum Ministerprasidenten zu wahlen Bei der Landtagswahl 2009 konnte die SPD ihr Ergebnis um vier Prozentpunkte auf 18 5 steigern Gleichzeitig verlor die CDU ihre absolute Mehrheit Damit eroffneten sich fur die SPD zwei Koalitionsmoglichkeiten entweder eine schwarz rote Koalition mit der CDU oder eine rot rote Koalition mit oder ohne Einbeziehung der Grunen Nach einem heftigen innerparteilichen Richtungsstreit entschied sich die SPD fur eine Koalition mit der CDU unter Fuhrung von Christine Lieberknecht als Ministerprasidentin Dem am 4 November 2009 ernannten Kabinett Lieberknecht gehorten aus der SPD ihr Landesvorsitzender Christoph Matschie als Bildungsminister und Stellvertreter der Ministerprasidentin sowie Holger Poppenhager als Justizminister Heike Taubert als Sozialministerin und Matthias Machnig ab Dezember 2013 Uwe Hohn als Wirtschaftsminister an Bei der Landtagswahl 2014 erreichte die SPD mit 12 4 ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Thuringen Seit dem 5 Dezember 2014 ist die Partei an der rot rot grunen Landesregierung Kabinett Ramelow I beteiligt Dabei handelt es sich um die erste Regierungsbeteiligung der SPD unter Fuhrung der Partei Die Linke Im Kabinett Ramelow I war die SPD mit Heike Taubert als Finanzministerin und stellvertretende Ministerprasidentin zunachst mit Holger Poppenhager als Innenminister der im August 2017 entlassen wurde und durch Georg Maier ersetzt wurde und dem ehemaligen Bundesminister Wolfgang Tiefensee als Wirtschaftsminister vertreten Bei der Landtagswahl 2019 erhielt die SPD ihr bisher schlechtestes Ergebnis sie wurde mit noch 8 2 Prozent erstmals einstellig Damit stellt sie die viertgrosste Fraktion im Erfurter Landtag vom insgesamt sechs Anschliessend wurde mit Beteiligung der SPD eine Minderheitsregierung unter Bodo Ramelow gebildet Kabinett Ramelow II Bei den Kommunalwahlen in Thuringen 2024 fiel die SPD erstmals in einigen Landkreisen unter die 5 Prozent In den vier Landkreisen Hildburghausen 4 8 Prozent Saale Orla Kreis 4 7 Prozent Sonneberg 3 8 Prozent und Eichsfeld 3 2 Prozent blieb sie unter dieser Marke Da auf kommunaler Ebene die 5 Prozent Hurde nicht angewendet wird ist die SPD weiterhin in den jeweiligen Kreistagen vertreten Bei der Landtagswahl 2024 unterbot die SPD ihr Ergebnis von 2019 und kam nur noch auf 6 1 Prozent der Stimmen Sie beteiligte sich dennoch erneut an der nun CDU gefuhrten Landesregierung Kabinett Voigt VorsitzendeDer erste SPD Landesvorsitzende nach der Wende Wilfried MachalettParteivorsitzende Jahre Vorsitzender in den zwanziger Jahren Hermann Leber1929 1933 Georg Dietrich1933 1945 SPD nicht existent07 1945 12 1945 Hermann Brill12 1945 01 1946 August Frolich komm 01 1946 04 1946 Heinrich Hoffmann1946 1952 SPD nicht existent1952 1990 SPD nicht existent kein Land Thuringen01 1990 03 199003 1990 08 1990 Bernd Brosdorf08 1990 01 1991 Peter Laskowski1991 1994 Gisela Schroter1994 1996 Gerd Schuchardt1996 1999 Richard Dewes1999 2014 Christoph Matschie2014 2017 Andreas Bausewein2018 Heike Taubert komm 2018 2020 Wolfgang Tiefenseeseit 2020 Georg MaierFraktionsvorsitzende Name Beginn der Amtszeit Ende der AmtszeitGerd Schuchardt 1990 1994Frieder Lippmann 1994 1999Heiko Gentzel 1999 2004Christoph Matschie 2004 2009Uwe Hohn 2009 2013Werner Pidde 2013 2014Matthias Hey 2014 2024Lutz Liebscher 2024 amtierendErgebnisse bei den BundestagswahlenWahlergebnisse in Prozent 35 30 25 20 15 10 5 0 90 94 98 02 05 09 13 17 21 25 Ergebnisse der BundestagswahlenJahr Erststimmen in Zweitstimmen in Mandate davon Direktmandate Abgeordnete davon mit Direktmandat 1990 22 2 21 9 5 Iris Gleicke Gisela Hilbrecht Christoph Matschie Gerhard Neumann Wieland Sorge1994 31 6 30 2 6 Iris Gleicke Gisela Hilbrecht Christoph Matschie Gerhard Neumann Edelbert Richter Wieland Sorge1998 37 7 34 5 11 11 Peter Friedrich Iris Gleicke Gisela Hilbrecht Christine Lehder Christoph Matschie Gerhard Neumann Eckhard Ohl Edelbert Richter Carsten Schneider Karsten Schonfeld Wieland Sorge2002 40 3 39 9 9 9 Iris Gleicke Petra Hess Gisela Hilbrecht Klaus Werner Jonas Ernst Kranz Christine Lehder Christoph Matschie bis 2004 Carsten Schneider Karsten Schonfeld2005 31 8 29 8 6 6 Volker Blumentritt Gerhard Botz Iris Gleicke Petra Hess Ernst Kranz Carsten Schneider2009 20 7 17 6 3 Iris Gleicke Steffen Claudio Lemme Carsten Schneider2013 19 2 16 1 3 Iris Gleicke Steffen Claudio Lemme Carsten Schneider2017 14 6 13 2 3 Elisabeth Kaiser Christoph Matschie Carsten Schneider2021 23 7 23 4 5 3 Holger Becker Elisabeth Kaiser Tina Rudolph Carsten Schneider Frank Ullrich2025 10 0 8 8 2 Elisabeth Kaiser Carsten SchneiderErgebnisse bei den LandtagswahlenJahr Stimmen Sitze Spitzenkandidat1920 20 3 11 531921 22 8 13 541924 23 1 17 721927 31 6 18 561929 32 3 18 531932 24 3 15 611946 SPD nicht existent19501990 22 8 21 89 Friedhelm Farthmann1994 29 6 29 88 Gerd Schuchardt1999 18 5 18 88 Richard Dewes2004 14 5 15 88 Christoph Matschie2009 18 5 18 88 Christoph Matschie2014 12 4 12 91 Heike Taubert2019 8 2 0 8 90 Wolfgang Tiefensee2024 6 1 0 6 88 Georg MaierLiteraturMatthias Bettenhauser Sebastian Lasch Die SPD In Karl Schmitt Torsten Oppelland Hrsg Parteien in Thuringen Ein Handbuch Droste Dusseldorf 2008 ISBN 978 3 7700 5292 9 S 139 222 Gunter Ehnert Die SPD Thuringens im Vorfeld der SED Grundung 1945 46 Mit einem Vorwort von Hermann Weber Hrsg von der Friedrich Ebert Stiftung Landesburo Thuringen Erfurt 1995 ISBN 3 86077 380 1 Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen Zeitzeugenberichte und Dokumente zur Wiedergrundung der Thuringer SPD 1989 90 Hrsg durch die Friedrich Ebert Stiftung Landesburo Thuringen Erfurt 2009 ISBN 978 3 86872 250 5 online PDF Karl Schmitt Torsten Oppelland Politische Parteien in Thuringen 1990 2011 Thuringen gestern und heute 34 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Erfurt 2011 S 57 ff Franz Walter Tobias Durr Klaus Schmidtke Die SPD in Sachsen und Thuringen zwischen Hochburg und Diaspora Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart Veroffentlichungen des Instituts fur Sozialgeschichte e V Dietz Bonn 1993 ISBN 3 8012 4039 8 WeblinksCommons SPD Thuringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SPD Thuringen SPD Fraktion im Thuringer LandtagEinzelnachweiseGeorg Maier als Landesvorsitzender wiedergewahlt Pressemitteilung 16 November 2024 abgerufen am 20 April 2025 Viele neue Mitglieder Parteieintritte bei Thuringer Linken brechen alle Rekorde Thuringer Allgemeine 12 Februar 2025 abgerufen am 16 Februar 2025 Text der Verordnung zur Sicherung der Staatsfuhrung vom 7 Juli 1933 im Reichsgesetzblatt in retrodigitalisierter Form bei ALEX Historische Rechts und Gesetzestexte Online Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14 Juli 1933 Im Reichsgesetzblatt Teil I Nr 81 vom 15 Juli 1933 S 479ff Digitalisat Manfred Overesch Machtergreifung von links Thuringen 1945 46 1993 ISBN 3 487 09786 9 S 99 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Manfred Overesch Machtergreifung von links Thuringen 1945 46 S 130 Petra Weber Justiz und Diktatur 2000 ISBN 3 486 56463 3 S 26 Martin Broszat Gerhard Braas Hermann Weber SBZ Handbuch 1993 ISBN 3 486 55262 7 S 509 vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 11 vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 12 vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 15f vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 16 vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 16 18 vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 19 vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 31f vgl Michael Klostermann Soziale Demokratie in und fur Thuringen S 20 Focus vom 24 Februar 2008 Richtungsstreit Matschie fuhrt Thuringer SPD Jochen Lengemann Hrsg Parlamente in Thuringen 1809 1952 Thuringische Landesparlamente 1919 1952 Biographisches Handbuch Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe Band 1 Teil 4 Koln 2014 S 436 Steffen Kachel Ein rot roter Sonderweg Sozialdemokraten und Kommunisten in Thuringen 1919 bis 1949 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Kleine Reihe Band 29 Koln 2011 S 544 Jochen Lengemann Hrsg Parlamente in Thuringen 1809 1952 Thuringische Landesparlamente 1919 1952 Biographisches Handbuch Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe Band 1 Teil 4 Koln 2014 S 264 mdr de Taubert vorerst Thuringer SPD Chefin MDR DE mdr de abgerufen am 3 Januar 2018 Ergebnisse der Bundestagswahlen seit 1949 auf bundeswahlleiter de abgerufen am 28 Marz 2022 Guido Dressel WAHLEN UND ABSTIMMUNGSERGEBNISSE 1920 1995 In Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Hrsg Quellen zur Geschichte Thuringens Erfurt 2010 Landesverbande der SPD SPD Baden Wurttemberg BayernSPD SPD Berlin SPD Brandenburg SPD Bremen SPD Hamburg SPD Hessen SPD Mecklenburg Vorpommern SPD Niedersachsen SPD Nordrhein Westfalen SPD Rheinland Pfalz SPD Saarland SPD Sachsen SPD Sachsen Anhalt SPD Schleswig Holstein SPD Thuringen Ehemalige SPD Elsass Lothringen SPD Lippe SPD Reuss alterer Linie Ostburo der SPDParteien im Thuringer Landtag Derzeit im Landtag vertreten AfD Thuringen CDU Thuringen BSW Thuringen Die Linke Thuringen SPD Thuringen Historisch im Landtag vertreten Bundnis 90 Die Grunen Thuringen FDP Thuringen Burger fur Thuringen Normdaten Korperschaft GND 2142711 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN no00069672 VIAF 266467388