Der von 1919 bis 1920 existierende Volksstaat Reuß war ein Land des Deutschen Reichs im Osten des heutigen Thüringen Der
Volksstaat Reuß

Der von 1919 bis 1920 existierende Volksstaat Reuß war ein Land des Deutschen Reichs im Osten des heutigen Thüringen. Der Volksstaat Reuß hatte eine nicht zusammenhängende Fläche von 1143 Quadratkilometern, 211.324 Einwohner (1919) und war in drei Bezirksverbände gegliedert.
Wappen | Flagge |
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Lage im Deutschen Reich | |
Entstanden aus | Reuß älterer Linie und Reuß jüngerer Linie |
Aufgegangen in | Land Thüringen |
Daten aus dem Jahr 1919 | |
Landeshauptstadt | Gera |
Regierungsform | Republik |
Bestehen | 1919–1920 |
Fläche | 1143 km² |
Einwohner | 211.324 Einwohner |
Bevölkerungsdichte | 185 Ew./km² |
Religionen | 96,6 % ev. 2,1 % röm.-kath. 1,3 % Sonstige |
Reichsrat | 1 Stimme |
Kfz-Kennzeichen | RA/RJ |
Verwaltung | 3 Bezirksverbände |
Karte | |
Geschichte
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden seit 1908 die beiden Fürstentümer Reuß älterer Linie mit der Hauptstadt Greiz und Reuß jüngerer Linie mit der Hauptstadt Gera von Fürst Heinrich XXVII. aus der jüngeren Linie in Personalunion regiert. Nach dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik in der Novemberrevolution erklärte er am 11. November 1918 seinen Rücktritt. Die beiden reußischen Fürstentümer wurden Freistaaten und bildeten ab dem 21. Dezember 1918 eine Verwaltungsgemeinschaft.
Am 2. Februar 1919 wurden in beiden Freistaaten Landtagswahlen abgehalten, die die USPD für sich entschied. Am 4. April beschloss der vereinigte reußische Landtag das Gesetz über die Vereinigung der beiden reußischen Freistaaten zu einem Volksstaat Reuß, sowie über die vorläufige Verfassung und Verwaltung. Nach der Vereinigung wurde eine Regierung mit den parteilosen Staatsministern Karl von Brandenstein aus Gera und William Oberländer aus Greiz gebildet.
Am 1. Mai 1920 schlossen sich der Volksstaat Reuß und sechs weitere thüringische Kleinstaaten zum Land Thüringen zusammen. Bis März 1923 bestand aber das „Gebiet Reuß“ als Kommunalverband höherer Ordnung mit eigener Gebietsregierung und Gebietsversammlung fort. Dessen Kompetenzen gingen Schritt für Schritt auf das Land über. Zudem musste in den ersten 15 Jahren nach dem Inkrafttreten der Thüringer Landesverfassung von 1921 stets ein Mitglied der Landesregierung aus Reuß kommen.
Verwaltungsgliederung
Durch die Bestimmungen des Vereinigungsgesetzes wurden drei Bezirksverbände eingerichtet:
- Der Bezirksverband Gera umfasste das Gebiet des alten Landratsamts Gera außer dessen Exklaven Triebes und Hohenleuben, die dem Bezirksverband Greiz zugeordnet wurden.
- Der Bezirksverband Greiz umfasste das Gebiet des alten Landratsamts Greiz außer dessen Exklaven Burgk und Rauschengesees, die dem Bezirksverband Schleiz zugeordnet wurden, sowie einigen Gemeinden des alten Landratsamts Schleiz.
- Der Bezirksverband Schleiz umfasste den größten Teil des alten Landratsamts Schleiz sowie die Exklaven Burgk und Rauschengesees des alten Landratsamts Greiz.
Wahl zum Landtag
Am 2. Februar 1919 wurden in beiden Freistaaten Landtagswahlen abgehalten. Aus ihnen ging jeweils die USPD als Sieger hervor.
Freistaat Reuß älterer Linie
- Sitze im Landtag: 15
- Wahlbeteiligung: 74,7 %
Partei | Ergebnis | Sitze |
---|---|---|
USPD | 44,51 % | 7 Sitze |
DDP | 22,67 % | 4 Sitze |
DNVP | 16,95 % | 2 Sitze |
SPD | 15,97 % | 2 Sitze |
Freistaat Reuß jüngerer Linie
- Sitze im Landtag: 21
- Wahlbeteiligung: 81,9 %
Partei | Ergebnis | Sitze |
---|---|---|
USPD, SPD | 62,16 % | 13 Sitze |
DNVP, DVP | 21,04 % | 5 Sitze |
DDP | 16,80 % | 3 Sitze |
Flagge und Wappen
Flagge des Volksstaats wurde Schwarz-Rot-Gold. Das Wappen des Volksstaates Reuß zeigte in Tradition der Heraldik der Vögte von Weida einen goldenen Löwen mit roter Bewehrung und einer roten Krone auf einem schwarzen Schild.
Weblinks
- Übersicht zum Volksstaat Reuß
Einzelnachweise
- Reyk Seela: Die Übergangslandtage und Gebietsvertretung in den reußischen Staaten bzw. dem Volksstaat Reuss 1919–1923. In: Thüringer Landtag, Harald Mittelsdorf (Hrsg.): Die vergessenen Parlamente. Landtage und Gebietsvertretungen in den Thüringer Staaten und Gebieten 1919 bis 1923. Hain, Rudolstadt 2002, S. 233–274.
- Bernhard Post, Volker Wahl: Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995. Böhlau, Weimar 1999, S. 326.
- Gesetz über die Vereinigung der beiden Freistaaten Reuß vom 4. April 1919. In: Gesetzsammlung für beide Freistaaten Reuß. Band 1919, Nr. 5. Greiz 1919, S. 27 ff. (Digitalisat).
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der von 1919 bis 1920 existierende Volksstaat Reuss war ein Land des Deutschen Reichs im Osten des heutigen Thuringen Der Volksstaat Reuss hatte eine nicht zusammenhangende Flache von 1143 Quadratkilometern 211 324 Einwohner 1919 und war in drei Bezirksverbande gegliedert Volksstaat Reuss Wappen FlaggeLage im Deutschen ReichEntstanden aus Reuss alterer Linie und Reuss jungerer LinieAufgegangen in Land ThuringenDaten aus dem Jahr 1919Landeshauptstadt GeraRegierungsform RepublikBestehen 1919 1920Flache 1143 km Einwohner 211 324 EinwohnerBevolkerungsdichte 185 Ew km Religionen 96 6 ev 2 1 rom kath 1 3 SonstigeReichsrat 1 StimmeKfz Kennzeichen RA RJVerwaltung 3 BezirksverbandeKarteGeschichteBereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden seit 1908 die beiden Furstentumer Reuss alterer Linie mit der Hauptstadt Greiz und Reuss jungerer Linie mit der Hauptstadt Gera von Furst Heinrich XXVII aus der jungeren Linie in Personalunion regiert Nach dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik in der Novemberrevolution erklarte er am 11 November 1918 seinen Rucktritt Die beiden reussischen Furstentumer wurden Freistaaten und bildeten ab dem 21 Dezember 1918 eine Verwaltungsgemeinschaft Am 2 Februar 1919 wurden in beiden Freistaaten Landtagswahlen abgehalten die die USPD fur sich entschied Am 4 April beschloss der vereinigte reussische Landtag das Gesetz uber die Vereinigung der beiden reussischen Freistaaten zu einem Volksstaat Reuss sowie uber die vorlaufige Verfassung und Verwaltung Nach der Vereinigung wurde eine Regierung mit den parteilosen Staatsministern Karl von Brandenstein aus Gera und William Oberlander aus Greiz gebildet Am 1 Mai 1920 schlossen sich der Volksstaat Reuss und sechs weitere thuringische Kleinstaaten zum Land Thuringen zusammen Bis Marz 1923 bestand aber das Gebiet Reuss als Kommunalverband hoherer Ordnung mit eigener Gebietsregierung und Gebietsversammlung fort Dessen Kompetenzen gingen Schritt fur Schritt auf das Land uber Zudem musste in den ersten 15 Jahren nach dem Inkrafttreten der Thuringer Landesverfassung von 1921 stets ein Mitglied der Landesregierung aus Reuss kommen VerwaltungsgliederungDurch die Bestimmungen des Vereinigungsgesetzes wurden drei Bezirksverbande eingerichtet Der Bezirksverband Gera umfasste das Gebiet des alten Landratsamts Gera ausser dessen Exklaven Triebes und Hohenleuben die dem Bezirksverband Greiz zugeordnet wurden Der Bezirksverband Greiz umfasste das Gebiet des alten Landratsamts Greiz ausser dessen Exklaven Burgk und Rauschengesees die dem Bezirksverband Schleiz zugeordnet wurden sowie einigen Gemeinden des alten Landratsamts Schleiz Der Bezirksverband Schleiz umfasste den grossten Teil des alten Landratsamts Schleiz sowie die Exklaven Burgk und Rauschengesees des alten Landratsamts Greiz Wahl zum LandtagAm 2 Februar 1919 wurden in beiden Freistaaten Landtagswahlen abgehalten Aus ihnen ging jeweils die USPD als Sieger hervor Siehe auch Liste der Mitglieder des Landtages Volksstaat Reuss Freistaat Reuss alterer Linie Sitze im Landtag 15 Wahlbeteiligung 74 7 Partei Ergebnis SitzeUSPD 44 51 7 SitzeDDP 22 67 4 SitzeDNVP 16 95 2 SitzeSPD 15 97 2 SitzeFreistaat Reuss jungerer Linie Sitze im Landtag 21 Wahlbeteiligung 81 9 Partei Ergebnis SitzeUSPD SPD 62 16 13 SitzeDNVP DVP 21 04 0 5 SitzeDDP 16 80 0 3 SitzeFlagge und WappenFlagge des Volksstaats wurde Schwarz Rot Gold Das Wappen des Volksstaates Reuss zeigte in Tradition der Heraldik der Vogte von Weida einen goldenen Lowen mit roter Bewehrung und einer roten Krone auf einem schwarzen Schild WeblinksUbersicht zum Volksstaat ReussEinzelnachweiseReyk Seela Die Ubergangslandtage und Gebietsvertretung in den reussischen Staaten bzw dem Volksstaat Reuss 1919 1923 In Thuringer Landtag Harald Mittelsdorf Hrsg Die vergessenen Parlamente Landtage und Gebietsvertretungen in den Thuringer Staaten und Gebieten 1919 bis 1923 Hain Rudolstadt 2002 S 233 274 Bernhard Post Volker Wahl Thuringen Handbuch Territorium Verfassung Parlament Regierung und Verwaltung in Thuringen 1920 bis 1995 Bohlau Weimar 1999 S 326 Gesetz uber die Vereinigung der beiden Freistaaten Reuss vom 4 April 1919 In Gesetzsammlung fur beide Freistaaten Reuss Band 1919 Nr 5 Greiz 1919 S 27 ff Digitalisat Lander des Deutschen Reiches zur Zeit der Weimarer Republik 1919 1933 Anhalt Anhalt Baden Baden Bayern Freistaat Braunschweig Braunschweig Bremen Hamburg Volksstaat Hessen Hessen Freistaat Lippe Lippe Lubeck Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Freistaat Oldenburg Oldenburg Freistaat Preussen Preussen Sachsen Freistaat Schaumburg Lippe Schaumburg Lippe Thuringen Thuringen ab 1920 Wurttemberg Wurttemberg Saargebiet unter Volkerbundsverwaltung 1920 1935 Volksstaat Reuss Reuss bis 1920 Freistaat Sachsen Altenburg Sachsen Altenburg bis 1920 Freistaat Sachsen Gotha Sachsen Gotha bis 1920 Freistaat Sachsen Meiningen Sachsen Meiningen bis 1920 Freistaat Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Weimar Eisenach bis 1920 Freistaat Schwarzburg Rudolstadt Schwarzburg Rudolstadt bis 1920 Freistaat Schwarzburg Sondershausen Schwarzburg Sondershausen bis 1920 Freistaat Waldeck Pyrmont Waldeck Pyrmont bis 1929 Der Landesteil Coburg loste sich nach der Abdankung von Herzog Carl Eduard aus der Union mit Gotha organisierte sich als Freistaat Coburg und schloss sich 1920 Bayern an Reichsrechtlich wurde die Eigenstandigkeit Coburgs allerdings nicht anerkannt und es weiterhin als Landesteil Gothas angesehen Landtage in der Weimarer Republik Anhalt Baden Bayern Braunschweig Bremen Coburg bis 1920 Gotha bis 1920 Hamburg Hessen Lippe Lubeck Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Oldenburg Preussen Reuss bis 1920 Saargebiet unter Volkerbundsverwaltung 1920 1935 Sachsen Sachsen Altenburg bis 1920 Sachsen Meiningen bis 1920 Sachsen Weimar Eisenach bis 1920 Schaumburg Lippe Schwarzburg Rudolstadt bis 1920 Schwarzburg Sondershausen bis 1920 Thuringen ab 1920 Waldeck bis 1929 Wurttemberg Ubersicht Wahlergebnisse