Samaritanisches Hebräisch hebräisch עברית שומרונית ist eine Lesetradition die liturgisch durch die Samaritaner genutzt w
Samaritanisches Hebräisch

Samaritanisches Hebräisch (hebräisch עברית שומרונית) ist eine Lesetradition, die liturgisch durch die Samaritaner genutzt wird, um das biblische Hebräisch des Samaritanischen Pentateuch zu lesen, im Unterschied zum tiberischen Hebräisch des Masoretischen Textes.
Samaritanisches Hebräisch (עִבְרִית שׁוֹמְרוֹנִית) | ||
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Gesprochen in | Israel und Palästinensische Autonomiegebiete (liturgische Sprache der Samaritaner) | |
Sprecher | ca. 200 | |
Linguistische Klassifikation |
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Sprachcodes | ||
ISO 639-3 | smp (samaritanisches Hebräisch) |
Unter den Samaritanern verlor das Hebräische früh seine Rolle als Alltagssprache und wurde durch das abgelöst, welches wiederum zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert ebenfalls seine Rolle als gesprochene Sprache verlor und durch das Arabische (oder genauer das samaritanische palästinensische Arabisch) abgelöst wurde.
Die Phonologie des Samaritanischen Hebräisch ist der des samaritanischen Arabisch sehr ähnlich und wird durch die Samaritaner im Gebet genutzt. Die Umgangssprachen der Samaritaner sind heute, je nach Wohnort, in der samaritanischen Gemeinde in Holon (Israel) das dort gesprochene Modernhebräisch und in der Gemeinde in Shechem (Nablus), im palästinensischen Autonomiegebiet das palästinensische Arabisch.
Geschichte und Entdeckung
Die samaritanische Sprache wurde der westlichen Welt erstmals näher bekannt mit der Publikation einer Handschrift des Samaritanischen Pentateuch durch im Jahr 1631. Der Reisende Pietro della Valle hatte 1616 eine Abschrift in Damaskus erworben, und diese Handschrift, nun als Handschrift B bekannt, wurde in eine Pariser Bibliothek gebracht.
Zwischen 1957 und 1977 publizierte in fünf Bänden sein monumentales Werk über die hebräischen und aramäischen Traditionen der Samaritaner. Ben-Haim, dessen Ansichten heute vorherrschen, wies nach, dass sich das moderne samaritanische Hebräisch nicht sehr vom Samaritanisch des Zweiten Tempels unterscheidet, das wiederum eine gemeinsame Sprache mit den anderen Bewohnern der Region war, bevor es vom Aramäischen verdrängt wurde.
Orthographie
Samaritanisches Hebräisch wird in der Samaritanischen Schrift geschrieben, einem direkten Abkömmling der Althebräischen Schrift, die wiederum eine Variante der älteren Phönizischen Schrift ist.
Das samaritanische Alphabet ist der althebräischen Schrift nahe verwandt, die in vielen antiken hebräischen Münzen und Inschriften bezeugt ist. Im Gegensatz dazu benutzen alle anderen Varianten des Hebräischen, wie sie von den Juden gebraucht werden, die jüngere Quadratschrift, eine Variation des Aramäischen Alphabets, welche die Juden seit der Babylonischen Gefangenschaft nutzten, die auf die Exilierung des Königreichs Juda im 6. Jahrhundert v. Chr. folgte. Während des 3. Jahrhunderts v. Chr. begannen Juden, diese stilisierte „quadratische“ Form der Buchstaben zu nutzen, die im Achämenidenreich als Kanzleischrift für das sogenannte Reichsaramäische genutzt wurde, während die Samaritaner weiterhin das Paläohebräische Alphabet nutzen, welches sich zur Samaritanischen Schrift weiter entwickelte.
In der Moderne wird für den Alltag auch eine samaritanische Variante der hebräischen Kursivschrift genutzt.
Namen und Aussprache der Buchstaben
Konsonanten
Name | Alaf | Bit | Gaman | Dalat | Iy | Baa | Zen | It | Tit | Yut | Kaaf | Labat | Mim | Nun | Singaat | In | Fi | Tsaadiy | Quf | Rish | Shan | Taaf |
Samaritanischer Buchstabe | ࠀ | ࠁ | ࠂ | ࠃ | ࠄ | ࠅ | ࠆ | ࠇ | ࠈ | ࠉ | ࠊ | ࠋ | ࠌ | ࠍ | ࠎ | ࠏ | ࠐ | ࠑ | ࠒ | ࠓ | ࠔ | ࠕ |
Hebräischer Buchstabe (in Quadratschrift) | א | ב | ג | ד | ה | ו | ז | ח | ט | י | כ | ל | מ | נ | ס | ע | פ | צ | ק | ר | ש | ת |
Aussprache | [ | ][ | ][ | ][ | ][ | ][ | ], [ ][ | ][ | ], [ ][ | ][ | ][ | ][ | ][ | ][ | ][ | ][ | ], [ ][ | ], [ ][ | ][ | ], [ ][ | ][ | ][ | ]
Vokale
Niqqud mit ࠌ | , , | |||||
value | (Konsonant mit Gemination) |
Phonologie
Konsonanten
Labial | Alveolar | Palatal | Velar~Uvular | Pharyngal | Glottal | ||||
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einfach | emphatisch | einfach | emphatisch | ||||||
Nasal | |||||||||
Verschlusslaut | stimmlos | ||||||||
stimmhaft | |||||||||
Reibelaut | stimmlos | ||||||||
stimmhaft | |||||||||
Approximant | |||||||||
Vibrant |
Das samaritanische Hebräisch zeigt die folgenden konsonantischen Differenzen zum biblischen Hebräisch: Die originalen Phoneme
weisen keine spirantischen Allophone auf, obwohl das bei einigen auch im samaritanischen Hebräisch ursprünglich der Fall war (nachweisbar in der Präposition „in“ ב- or ). ist zu geworden (außer bisweilen > ). ist immer zu geworden außer in der Konjunktion ו- „und“, wenn sie als gesprochen wird. ist mit zusammengefallen, im Unterschied zu allen anderen zeitgenössischen hebräischen Traditionen, wo es gesprochen wird. Die Laryngale sind zu geworden oder geschwunden, außer vor , wo manchmal wird. wird manchmal als ausgesprochen, aber nicht in der Toralesung, in Folge des Einflusses des samaritanischen Arabisch. kann auch als ausgesprochen werden, aber das passiert nur selten und in flüssiger Rede.Vokale
Vorderzungenvokal | Hinterzungenvokal | |
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geschlossene Vokale | ||
mittlere Vokale | ( | )|
offene Vokale | ||
Reduzierte Vokale | ( | )
Phonemische Länge ist bedeutungsunterscheidend, z. B.
רב „groß“ im Gegensatz zu רחב „breit“. Lange Vokale sind in der Regel das Ergebnis der Elision von Gutturalen.und werden in geschlossenen Nachtonsilben beide als realisiert, z. B. in בית „Haus“ הבית „das Haus“ גר הגר. In anderen Fällen wird betontes zu , wenn die Silbe nicht mehr betont ist, z. B. דברתי „ich habe gesprochen“, aber דברתמה „ihr (männlich) habt gesprochen“. und unterscheiden sich nur in offenen Nachtonsilben, z. B. ידו „seine Hand“ ידיו „seine Hände“, wenn aus einem kontrahierten Diphthong entstanden ist. In anderen Fällen erscheint in geschlossenen Silben und in offenen Silben, z. B. דור „Generation“, aber דורות „Generationen“.
Betonung
Die Betonung unterscheidet sich allgemein von anderen Traditionen, da sie gewöhnlich auf der vorletzten und nur manchmal auf der letzten Silbe liegt.
Grammatik
Pronomina
Personalpronomina
Singular | Plural | ||
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1. Person | anáki | anánu | |
2. Person | männlich | átta | attímma |
weiblich | átti (beachte das finale Yod) | éttên | |
3. Person | männlich | û | ímma |
weiblich | î | ínna |
Demonstrativpronomina
diese(r) | jene(r) | ||
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Singular | männlich | ze | alaz (geschrieben mit He am Anfang). |
weiblich | zéot | ||
Plural | ílla |
Relativpronomina
„Wer, welcher, was“: éšar.
Interrogativpronomina
- „Wer?“ = mi.
- „Was?“ = ma.
Nomina
Wenn Suffixe angehängt werden, dann können ê und ô in der letzten Silbe zu î und û werden: bôr (jüdisch-hebräisch bor) „Grube“ > búrôt „Gruben“. Vergleiche auch af „Zorn“ > éppa „ihr Zorn“.
Segolata verhalten sich mehr oder weniger so wie in anderen hebräischen Dialekten: beţen „Bauch“ > báţnek „dein Bauch“, ke′seph „Silber“ > ke′sefánu (jüdisch-hebräisch kaspe′nu) „unser Silber“, dérek „Weg“ > dirkakimma „euer Weg“, aber áreş (jüdisch-hebräisch ´e'rets) „Erde/Land“ > árşak (jüdisch-hebräisch ´arts-ekha) „dein Land“.
Artikel
Der bestimmte Artikel ist a- or e-, and bewirkt Gemination des folgenden Konsonanten, sofern es kein Guttural ist; er wird mit he geschrieben, aber das h ist, wie üblich, stumm. So heißt es zum Beispiel: énnar / ánnar = „der Junge“; ellêm = „das Brot“; a'émor = „der Esel“.
Numerus
Die regulären Pluralendungen lauten
- männlich: -êm (jüdisch-hebräisch: -im)
- eyyamêm „die Tage“
- weiblich: -ôt (jüdisch-hebräisch: -ot)
- elamôt „Träume“
Der Dual endet manchmal auf -ayem (jüdisch-hebräisch: -a′yim), z. B. šenatayem „zwei Jahre“, meist aber auf -êm wie der Plural, so yédêm „Hände“ (jüdisch-hebräisch: yadhayim).
Umgang mit dem Gottesnamen
Die Samaritaner pflegen den Gottesnamen nicht laut auszusprechen. Stattdessen sprechen sie traditionell entweder die samaritanischen Buchstaben des Gottesnamens,
Yohth, Ie', Baa, Ie' ,
oder sie sagen shema, das aramäische Wort für den (göttlichen) Namen, vergleichbar dem jüdisch-hebräischen HaSchem.
Verben
Perfekt | Imperfekt | ||||
---|---|---|---|---|---|
Singular | Plural | Singular | Plural | ||
1. Person | -ti | -nu | e- | ne- | |
2. Person | männlich | -ta | -tímma | ti- | te- -un |
weiblich | -ti | -tên | ti- -i | te- -na | |
3. Person | männlich | - | -u | yi- | yi- -u |
weiblich | -a | ? | ti- | ti- -inna |
Partikeln
Präpositionen
„in, durch“, ausgesprochen:
- b- vor einem Vokal (bzw. einem früheren Guttural): b-érbi = „durch mein Schwert“; b-íštu „durch seine Frau“.
- ba- vor einem Bilabial: bá-bêt (jüdisch-hebräisch: ba-ba′yith) „in einem Haus“, ba-mádbar „in einer Wüste“
- ev- vor einem anderen Konsonanten: ev-lila „in einer Nacht“, ev-dévar „durch die Angelegenheit“.
- ba-/be- vor dem bestimmten Artikel: barrášet (jüdisch-hebräisch: bere'·shith') „am Anfang“; béyyôm „am Tag“.
„wie, als“, ausgesprochen:
- ka ohne Artikel: ka-demútu „in seiner Ähnlichkeit“
- ke mit dem Artikel: ké-yyôm „wie der Tag“.
„zu“ ausgesprochen:
- l- vor einem Vokal: l-ávi „zu meinem Vater“, l-évad „zu meiner Mutter“
- el-, al- vor einem Konsonanten: al-béni „zu den Kindern (von)“
- le- vor l: le-léket „um zu gehen“
- l- vor dem Artikel: lammúad „zur genannten Zeit“; la-şé'on „zum Kleinvieh“
„und“ ausgesprochen:
- w- vor Konsonanten: wal-Šárra „und zu Sara“
- u- vor Vokalen: u-yeššeg „und er erreichte“.
Andere Präpositionen:
- al: „zu“
- elfáni: „vor“
- bêd-u: „für ihn“
- elqérôt: „gegen“
- balêd-i: „außer mir“
Konjunktionen
- u: „oder“
- em: „ob, wenn“
- avel: „aber“
Adverbien
- la: „nicht“
- kâ: „auch“
- afu: „auch“
- ín-ak: „Du bist nicht“
- ífa (ípa): „wo?“
- méti: „wann“
- fâ: „hier“
- šémma: „dort“
- mittét: „unter“
Weblinks
- Schema Israel in traditioneller samaritanischer Aussprache (Youtube)
- Samaritan Language and Literature (Catholic Encyclopedia, Wikisource)
Literatur
- Wilhelm Gesenius: Carmina samaritana e Codicibus Londinensibus et Gothanis, Vogel: Leipzig 1824.
- J. Rosenberg: Lehrbuch der samaritanischen Sprache und Literatur. A. Hartleben’s Verlag: Wien, Pest, Leipzig 1901 (archive.org).
- Ze'ev Ben-Ḥayyim: A Grammar of Samaritan Hebrew. The Hebrew University Magnes Press, Jerusalem 2000, ISBN 1-57506-047-7.
- Moše Flôrenṭîn: Late Samaritan Hebrew: A Linguistic Analysis Of Its Different Types. BRILL, 2005, ISBN 90-04-13841-2 (google.com).
- Abraham Tal: The First Samaritanologist: Wilhelm Gesenius. In: Stefan Schorch/Ernst-Joachim Waschke (Hrsg.): Biblische Exegese und hebräische Lexikographie: Das „Hebräisch-deutsche Handwörterbuch“ von Wilhelm Gesenius als Spiegel und Quelle alttestamentlicher und hebräischer Forschung, 200 Jahre nach seiner ersten Auflage, Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 427, de Gruyter: Berlin 2013, 139–151.
Einzelnachweise
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 6–29.
- Frederic Madden: History of Jewish Coinage and of Money in the Old and New Testament, Seite ii.
- Jean Morin: Exercitationes ecclesiasticae in utrumque Samaritanorum Pentateuchum, 1631.
- Flôrenṭîn 2005, S. 1: „1632 veröffentlichte der Franzose Jean Morin den samaritanischen Pentateuch in der Pariser Biblia Polyglotta auf der Grundlage eines Manuskripts, das der Reisende Pietro Della Valle sechzehn Jahre zuvor in Damaskus gekauft hatte.“
- Flôrenṭîn 2005, S. 4: „Ein völlig neuer Ansatz, der heute vorherrscht, wurde von Ben-Hayyim vorgestellt, dessen wissenschaftliche Tätigkeit sich auf die Sprachen der Samaritaner – Hebräisch und Aramäisch – konzentrierte. Jahre vor der Veröffentlichung seiner Grammatik, die eine umfassende Beschreibung des Samaritanischen Hebräisch (SH) enthält, wies er auf mehrere sprachliche Phänomene hin, die dem SH einerseits und dem Mischna-Hebräisch (MH) und dem Qumran-Hebräisch (QH) andererseits gemeinsam sind. Er wies nach, dass die Sprache, die heute zu hören ist, wenn die Samaritaner in ihrer Synagoge die Tora lesen, sich nicht sehr von dem Hebräisch unterscheidet, das vor, während und nach der Zerstörung des Zweiten Tempels unter den Samaritanern gelebt und geblüht hat. Die gemeinsamen Isoglossen von SH, MH und QH führten ihn zu der Feststellung, dass das Hebräisch, das die heutigen Samaritaner in der Synagoge hören, nicht ausschließlich das ihre ist, sondern dass dieses Hebräisch oder etwas, das ihm ähnelt, auch die Sprache anderer Bewohner von Eretz Israel war, bevor es vom Aramäischen als gesprochene Sprache verdrängt wurde.“
- Herbermann, Charles, Herausgeber (1913): Samaritan Language and Literature:. Catholic Encyclopedia. New York: Robert Appleton Company wikisource.
- A History of the Hebrew Language. Cambridge University Press, Cambridge 1993, ISBN 0-521-55634-1.
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 31, 37.
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 34–35.
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 43–44, 48.
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 47–48 (Ben-Hayyim nennt zwar vier Grade der Vokallänge, räumt aber ein, dass nur sein „vierter Grad“ phonemischen Wert hat).
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 49.
- Ben-Ḥayyim, 2000, S. 48–49.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Samaritanisches Hebraisch hebraisch עברית שומרונית ist eine Lesetradition die liturgisch durch die Samaritaner genutzt wird um das biblische Hebraisch des Samaritanischen Pentateuch zu lesen im Unterschied zum tiberischen Hebraisch des Masoretischen Textes Samaritanisches Hebraisch ע ב ר ית ש ו מ רו נ ית Gesprochen in Israel Israel und Palastina Autonomiegebiete Palastinensische Autonomiegebiete liturgische Sprache der Samaritaner Sprecher ca 200Linguistische Klassifikation Afroasiatische Sprachen Semitische SprachenWestsemitische SprachenNordwestsemitische SprachenKanaanaische SprachenHebraische Sprache dd dd dd dd SprachcodesISO 639 3 smp samaritanisches Hebraisch Unter den Samaritanern verlor das Hebraische fruh seine Rolle als Alltagssprache und wurde durch das abgelost welches wiederum zwischen dem 10 und 12 Jahrhundert ebenfalls seine Rolle als gesprochene Sprache verlor und durch das Arabische oder genauer das samaritanische palastinensische Arabisch abgelost wurde Die Phonologie des Samaritanischen Hebraisch ist der des samaritanischen Arabisch sehr ahnlich und wird durch die Samaritaner im Gebet genutzt Die Umgangssprachen der Samaritaner sind heute je nach Wohnort in der samaritanischen Gemeinde in Holon Israel das dort gesprochene Modernhebraisch und in der Gemeinde in Shechem Nablus im palastinensischen Autonomiegebiet das palastinensische Arabisch Geschichte und Entdeckung1538 publizierte Guillaume Postel das Samaritanische Alphabet zusammen mit der ersten westlichen Abbildung einer hasmonaischen MunzeGenesis 5 18 22 im Erstdruck des Samaritanischen Pentateuch Jean Morin 1631 Die samaritanische Sprache wurde der westlichen Welt erstmals naher bekannt mit der Publikation einer Handschrift des Samaritanischen Pentateuch durch im Jahr 1631 Der Reisende Pietro della Valle hatte 1616 eine Abschrift in Damaskus erworben und diese Handschrift nun als Handschrift B bekannt wurde in eine Pariser Bibliothek gebracht Zwischen 1957 und 1977 publizierte in funf Banden sein monumentales Werk uber die hebraischen und aramaischen Traditionen der Samaritaner Ben Haim dessen Ansichten heute vorherrschen wies nach dass sich das moderne samaritanische Hebraisch nicht sehr vom Samaritanisch des Zweiten Tempels unterscheidet das wiederum eine gemeinsame Sprache mit den anderen Bewohnern der Region war bevor es vom Aramaischen verdrangt wurde OrthographieDetail einer Handschrift des Samaritanischen Pentateuch aus Nablus in Samaritanischem Hebraisch Samaritanisches Hebraisch wird in der Samaritanischen Schrift geschrieben einem direkten Abkommling der Althebraischen Schrift die wiederum eine Variante der alteren Phonizischen Schrift ist Das samaritanische Alphabet ist der althebraischen Schrift nahe verwandt die in vielen antiken hebraischen Munzen und Inschriften bezeugt ist Im Gegensatz dazu benutzen alle anderen Varianten des Hebraischen wie sie von den Juden gebraucht werden die jungere Quadratschrift eine Variation des Aramaischen Alphabets welche die Juden seit der Babylonischen Gefangenschaft nutzten die auf die Exilierung des Konigreichs Juda im 6 Jahrhundert v Chr folgte Wahrend des 3 Jahrhunderts v Chr begannen Juden diese stilisierte quadratische Form der Buchstaben zu nutzen die im Achamenidenreich als Kanzleischrift fur das sogenannte Reichsaramaische genutzt wurde wahrend die Samaritaner weiterhin das Palaohebraische Alphabet nutzen welches sich zur Samaritanischen Schrift weiter entwickelte In der Moderne wird fur den Alltag auch eine samaritanische Variante der hebraischen Kursivschrift genutzt Namen und Aussprache der Buchstaben Konsonanten Name Alaf Bit Gaman Dalat Iy Baa Zen It Tit Yut Kaaf Labat Mim Nun Singaat In Fi Tsaadiy Quf Rish Shan TaafSamaritanischer Buchstabe ࠀ ࠁ ࠂ ࠃ ࠄ ࠅ ࠆ ࠇ ࠈ ࠉ ࠊ ࠋ ࠌ ࠍ ࠎ ࠏ ࠐ ࠑ ࠒ ࠓ ࠔ ࠕHebraischer Buchstabe in Quadratschrift א ב ג ד ה ו ז ח ט י כ ל מ נ ס ע פ צ ק ר ש תAussprache ʔ b ɡ d ʔ b w z ʔ ʕ tˤ j k l m n s ʔ ʕ f b sˤ q ʔ r ʃ t Vokale Niqqud mit ࠌ value a ɒ e e i o u Konsonant mit Gemination ʕa PhonologieKonsonanten Konsonanten im samaritanischen Hebraisch Labial Alveolar Palatal Velar Uvular Pharyngal Glottaleinfach emphatisch einfach emphatischNasal m nVerschlusslaut stimmlos t tˤ k q ʔstimmhaft b d ɡReibelaut stimmlos f s sˤ ʃstimmhaft z ʕApproximant l j wVibrant r Das samaritanische Hebraisch zeigt die folgenden konsonantischen Differenzen zum biblischen Hebraisch Die originalen Phoneme b ɡ d k p t weisen keine spirantischen Allophone auf obwohl das bei einigen auch im samaritanischen Hebraisch ursprunglich der Fall war nachweisbar in der Praposition in ב av or b p ist zu f geworden ausser bisweilen pː gt bː w ist immer zu b geworden ausser in der Konjunktion ו und wenn sie als w gesprochen wird ɬ ist mit ʃ zusammengefallen im Unterschied zu allen anderen zeitgenossischen hebraischen Traditionen wo es s gesprochen wird Die Laryngale ʔ ħ h ʕ sind zu ʔ geworden oder geschwunden ausser vor a ɒ wo ħ ʕ manchmal ʕ wird q wird manchmal als ʔ ausgesprochen aber nicht in der Toralesung in Folge des Einflusses des samaritanischen Arabisch q kann auch als x ausgesprochen werden aber das passiert nur selten und in flussiger Rede Vokale Vokale im samaritanischen Hebraisch Vorderzungenvokal Hinterzungenvokalgeschlossene Vokale i iː u uːmittlere Vokale e eː o offene Vokale a aː ɒ ɒːReduzierte Vokale e Phonemische Lange ist bedeutungsunterscheidend z B rɒb רב gross im Gegensatz zu rɒːb רחב breit Lange Vokale sind in der Regel das Ergebnis der Elision von Gutturalen i und e werden in geschlossenen Nachtonsilben beide als e realisiert z B in bit בית Haus abbet הבית das Haus ɡer גר aɡɡer הגר In anderen Fallen wird betontes i zu e wenn die Silbe nicht mehr betont ist z B dabbirti דברתי ich habe gesprochen aber דברתמה dabbertimma ihr mannlich habt gesprochen u und o unterscheiden sich nur in offenen Nachtonsilben z B ידו jedu seine Hand ידיו jedo seine Hande wenn o aus einem kontrahierten Diphthong entstanden ist In anderen Fallen erscheint o in geschlossenen Silben und u in offenen Silben z B דור dor Generation aber דורות durot Generationen Betonung Die Betonung unterscheidet sich allgemein von anderen Traditionen da sie gewohnlich auf der vorletzten und nur manchmal auf der letzten Silbe liegt GrammatikPronomina Personalpronomina Singular Plural1 Person anaki ananu2 Person mannlich atta attimmaweiblich atti beachte das finale Yod etten3 Person mannlich u immaweiblich i innaDemonstrativpronomina diese r jene r Singular mannlich ze alaz geschrieben mit He am Anfang weiblich zeotPlural illaRelativpronomina Wer welcher was esar Interrogativpronomina Wer mi Was ma Nomina Wenn Suffixe angehangt werden dann konnen e und o in der letzten Silbe zu i und u werden bor judisch hebraisch bor Grube gt burot Gruben Vergleiche auch af Zorn gt eppa ihr Zorn Segolata verhalten sich mehr oder weniger so wie in anderen hebraischen Dialekten beţen Bauch gt baţnek dein Bauch ke seph Silber gt ke sefanu judisch hebraisch kaspe nu unser Silber derek Weg gt dirkakimma euer Weg aber ares judisch hebraisch e rets Erde Land gt arsak judisch hebraisch arts ekha dein Land Artikel Der bestimmte Artikel ist a or e and bewirkt Gemination des folgenden Konsonanten sofern es kein Guttural ist er wird mit he geschrieben aber das h ist wie ublich stumm So heisst es zum Beispiel ennar annar der Junge ellem das Brot a emor der Esel Numerus Die regularen Pluralendungen lauten mannlich em judisch hebraisch im eyyamem die Tage weiblich ot judisch hebraisch ot elamot Traume Der Dual endet manchmal auf ayem judisch hebraisch a yim z B senatayem zwei Jahre meist aber auf em wie der Plural so yedem Hande judisch hebraisch yadhayim Umgang mit dem Gottesnamen Die Samaritaner pflegen den Gottesnamen nicht laut auszusprechen Stattdessen sprechen sie traditionell entweder die samaritanischen Buchstaben des Gottesnamens Yohth Ie Baa Ie oder sie sagen shema das aramaische Wort fur den gottlichen Namen vergleichbar dem judisch hebraischen HaSchem Verben Affixe Perfekt ImperfektSingular Plural Singular Plural1 Person ti nu e ne 2 Person mannlich ta timma ti te unweiblich ti ten ti i te na3 Person mannlich u yi yi uweiblich a ti ti innaPartikeln Prapositionen in durch ausgesprochen b vor einem Vokal bzw einem fruheren Guttural b erbi durch mein Schwert b istu durch seine Frau ba vor einem Bilabial ba bet judisch hebraisch ba ba yith in einem Haus ba madbar in einer Wuste ev vor einem anderen Konsonanten ev lila in einer Nacht ev devar durch die Angelegenheit ba be vor dem bestimmten Artikel barraset judisch hebraisch bere shith am Anfang beyyom am Tag wie als ausgesprochen ka ohne Artikel ka demutu in seiner Ahnlichkeit ke mit dem Artikel ke yyom wie der Tag zu ausgesprochen l vor einem Vokal l avi zu meinem Vater l evad zu meiner Mutter el al vor einem Konsonanten al beni zu den Kindern von le vor l le leket um zu gehen l vor dem Artikel lammuad zur genannten Zeit la se on zum Kleinvieh und ausgesprochen w vor Konsonanten wal Sarra und zu Sara u vor Vokalen u yesseg und er erreichte Andere Prapositionen al zu elfani vor bed u fur ihn elqerot gegen baled i ausser mir Konjunktionen u oder em ob wenn avel aber Adverbien la nicht ka auch afu auch in ak Du bist nicht ifa ipa wo meti wann fa hier semma dort mittet unter WeblinksSchema Israel in traditioneller samaritanischer Aussprache Youtube Samaritan Language and Literature Catholic Encyclopedia Wikisource LiteraturWilhelm Gesenius Carmina samaritana e Codicibus Londinensibus et Gothanis Vogel Leipzig 1824 J Rosenberg Lehrbuch der samaritanischen Sprache und Literatur A Hartleben s Verlag Wien Pest Leipzig 1901 archive org Ze ev Ben Ḥayyim A Grammar of Samaritan Hebrew The Hebrew University Magnes Press Jerusalem 2000 ISBN 1 57506 047 7 Mose Florenṭin Late Samaritan Hebrew A Linguistic Analysis Of Its Different Types BRILL 2005 ISBN 90 04 13841 2 google com Abraham Tal The First Samaritanologist Wilhelm Gesenius In Stefan Schorch Ernst Joachim Waschke Hrsg Biblische Exegese und hebraische Lexikographie Das Hebraisch deutsche Handworterbuch von Wilhelm Gesenius als Spiegel und Quelle alttestamentlicher und hebraischer Forschung 200 Jahre nach seiner ersten Auflage Beihefte zur Zeitschrift fur die alttestamentliche Wissenschaft 427 de Gruyter Berlin 2013 139 151 EinzelnachweiseBen Ḥayyim 2000 S 6 29 Frederic Madden History of Jewish Coinage and of Money in the Old and New Testament Seite ii Jean Morin Exercitationes ecclesiasticae in utrumque Samaritanorum Pentateuchum 1631 Florenṭin 2005 S 1 1632 veroffentlichte der Franzose Jean Morin den samaritanischen Pentateuch in der Pariser Biblia Polyglotta auf der Grundlage eines Manuskripts das der Reisende Pietro Della Valle sechzehn Jahre zuvor in Damaskus gekauft hatte Florenṭin 2005 S 4 Ein vollig neuer Ansatz der heute vorherrscht wurde von Ben Hayyim vorgestellt dessen wissenschaftliche Tatigkeit sich auf die Sprachen der Samaritaner Hebraisch und Aramaisch konzentrierte Jahre vor der Veroffentlichung seiner Grammatik die eine umfassende Beschreibung des Samaritanischen Hebraisch SH enthalt wies er auf mehrere sprachliche Phanomene hin die dem SH einerseits und dem Mischna Hebraisch MH und dem Qumran Hebraisch QH andererseits gemeinsam sind Er wies nach dass die Sprache die heute zu horen ist wenn die Samaritaner in ihrer Synagoge die Tora lesen sich nicht sehr von dem Hebraisch unterscheidet das vor wahrend und nach der Zerstorung des Zweiten Tempels unter den Samaritanern gelebt und gebluht hat Die gemeinsamen Isoglossen von SH MH und QH fuhrten ihn zu der Feststellung dass das Hebraisch das die heutigen Samaritaner in der Synagoge horen nicht ausschliesslich das ihre ist sondern dass dieses Hebraisch oder etwas das ihm ahnelt auch die Sprache anderer Bewohner von Eretz Israel war bevor es vom Aramaischen als gesprochene Sprache verdrangt wurde Herbermann Charles Herausgeber 1913 Samaritan Language and Literature Catholic Encyclopedia New York Robert Appleton Company wikisource A History of the Hebrew Language Cambridge University Press Cambridge 1993 ISBN 0 521 55634 1 Ben Ḥayyim 2000 S 31 37 Ben Ḥayyim 2000 S 34 35 Ben Ḥayyim 2000 S 43 44 48 Ben Ḥayyim 2000 S 47 48 Ben Hayyim nennt zwar vier Grade der Vokallange raumt aber ein dass nur sein vierter Grad phonemischen Wert hat Ben Ḥayyim 2000 S 49 Ben Ḥayyim 2000 S 48 49 Judische Sprachen Hebraisch Ivrit Aramaisch Jiddisch Jevanisch Judao Arabisch Knaanisch Judao Persisch Judao Tatisch Karaimisch Krimtschakisch Judao Malayalam Judao Georgisch Judao romanische Sprachen Ladino Judenspanisch Judao Katalanisch Zarfatisch