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Schwachhauser Heerstraße

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Die Schwachhauser Heerstraße verläuft nordöstlich der Innenstadt Bremens durch den Stadtteil Schwachhausen und ist als über drei Kilometer lange Ausfallstraße in die äußeren Stadtteile eine wesentliche Achse des innerstädtischen Verkehrs. Sie wurde als Chaussee durch ein Villenviertel angelegt und vermochte sich diesen Charakter in Teilen bis heute zu erhalten. Seit Ende der 1990er Jahre wurde sie unter massiven Protesten der Anwohner in zwei Bauphasen abschnittsweise umgebaut.

Schwachhauser Heerstraße
Schwachhauser Chaussee
Straße in Bremen
Blick von Kilometer 2,04 stadtauswärts, 2008
Basisdaten
Stadt Bremen
Ortsteil Barkhof, Schwachhausen, Riensberg, Radio Bremen
Neugestaltet seit 2002
Anschluss­straßen Dobbenweg, Horner Heerstraße
Querstraßen Schwachhauser Ring, Graf-Moltke-Straße, Kirchbachstraße, Kurfürstenallee, Bürgermeister-Spitta-Allee
Bauwerke Hollerallee, Concordia-Theater, Synagoge, Becker-Haus, Kippenberg-Gymnasium
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Straßen­gestaltung Hochgepflasterte Straßenbahn in der Mitte
Technische Daten
Straßenlänge 3.430 Meter

Lage im Stadtgebiet

Die Schwachhauser Heerstraße beginnt als direkte Verlängerung des Dobbenweges an der stark frequentierten Kreuzung mit der Bismarckstraße im dicht bebauten Viertel östlich der Altstadt und der Straße Außer der Schleifmühle. Die ersten 114 Meter bildet sie die Grenze zwischen den Stadtteilen Mitte (Ortsteil Ostertor) und Östliche Vorstadt (Ortsteil Fesenfeld). Danach unterquert sie im Concordiatunnel die kreuzende Eisenbahnlinie. Dies ist die einzige Brücke über die Straße.

Danach erreicht sie den Stadtteil Schwachhausen, durch den sie fast in ihrer gesamten Länge führt. Innerhalb von Schwachhausen bildet sie stets die Ortsteilgrenzen, auf der Südseite liegen die Ortsteile Gete und Radio Bremen, auf der Nordseite Barkhof, Schwachhausen und Riensberg. Nur die letzten 223 Meter ab Ernst-Grohne-Weg gehören auf der Nordseite vollständig zum Stadtteil Horn-Lehe (Ortsteil Horn). Nach 3,43 Kilometern endet die Schwachhauser Heerstraße an der rechtsseitigen Einmündung der Bürgermeister-Spitta-Allee. Hier knickt die Fahrbahn als Horner Heerstraße Richtung Norden ab.

Von der Schwachhauser Heerstraße zweigen 32 Nebenstraßen ab; keine kreuzt sie unter Beibehaltung des Straßennamens. Südseitig münden 15 Straßen und nordseitig 17. Die wichtigsten von ihnen sind auf der Nordseite die Hollerallee und ihr gegenüber auf der Südseite die Graf-Moltke-Straße, die Kurfürstenallee sowie die Kirchbachstraße (benannt nach Hugo Ewald von Kirchbach).

Beschreibung

Die Schwachhauser Heerstraße ist eine innerstädtische Durchgangsstraße. Sie ist durchschnittlich 25 bis 30 Meter breit. Auf ihrer gesamten Länge ist sie eine von Laubbäumen bestandene Allee und an den Straßenrändern von Fuß- und Radwegen gesäumt. Die Straßenbahngleise laufen in der Mitte der Straße zwischen den Richtungsfahrbahnen und sind in Teilen hochgepflastert.

Am verkehrsreichsten ist der 450 Meter lange Abschnitt zwischen der Hollerallee und der Kurfürstenallee. Hier wurden bei einer Zählung 1996 innerhalb von 24 Stunden 33.476 Kraftfahrzeuge registriert, von denen etwa drei Prozent Lastkraftwagen waren. Im südlich daran anschließenden Anfangsbereich der Schwachhauser Heerstraße, dem 478 Meter langen Abschnitt zwischen der Kreuzung Bismarckstraße/Dobbenweg/Außer der Schleifmühle und der Kreuzung Hollerallee/Graf-Moltke-Straße, wurden zur Jahreswende 2003/2004 an einem Werktag etwa 20.000 Kraftfahrzeuge gezählt.

Damit liegt die Schwachhauser Heerstraße im Vergleich zu anderen wichtigen Bremer Durchgangsstraßen im Mittelfeld. So wird beispielsweise die Utbremer Straße im Stadtteil Walle täglich von 65.753, die Oldenburger Straße (B 75/B 6) von 60.273 und die Neuenlander Straße (B 6) in der Neustadt von 43.835 Kraftfahrzeugen befahren. Die Zweitgenannte wird im Verlauf der Stephanibrücke über die Weser zu Spitzenzeiten sogar von 100.000 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden befahren und ist damit die mit Abstand höchst frequentierte Bundesstraße Deutschlands.

Die Schwachhauser Heerstraße wird auch vom öffentlichen Nahverkehr bedient. So führt die Straßenbahnlinie 4 der Bremer Straßenbahn durchgehend vom Anfang bis zum Ende. Die Linien 1 und 1S verlaufen vom Beginn der Schwachhauser Heerstraße bis zur Einmündung der Kirchbachstraße, in welche sie abbiegen. Auch Busverkehr ist auf der Straße vertreten, wenn auch auf kurzer Strecke: Die Buslinie 24 trifft aus der Hollerallee kommend auf die Schwachhauser Heerstraße, folgt deren Lauf ein kurzes Stück gen Norden und verlässt sie wieder über die Kurfürstenallee. Insgesamt verfügt die Schwachhauser Heerstraße über acht Haltestellen.

Geschichte

Über die Jahrhunderte war die heutige Schwachhauser Heerstraße eine nahezu unbebaute Straße, die durch die Schwachhauser Feldmark (Wiesen, Äcker und Felder) führte und Bremen mit Schwachhausen verband. Die einzigen Gebäude an der Straße waren Gehöfte, sogenannte Vollhöfe, die im Besitz der Bauern aus der Siedlung Pagentorn (Pferdeturm) waren.

Wegen dieser Besitzverhältnisse lautete der Name der Straße zumindest bis zur heutigen Carl-Schurz-Straße Pagentorner Weg. 1787 wurde dieser Weg zum Teil gepflastert und von 1816 bis 1819 umfassend ausgebaut und nach Norden bis in das Dorf Horn verlängert. So wurde die alte Riensberger Straße entlastet, die bislang die einzige Verbindung des Dorfes mit Bremen gewesen war. Verbunden mit dem Ausbau war auch die Errichtung eines Wegegeldhauses in Höhe der heutigen Einmündung der Metzer Straße. Die auf der Chaussee verkehrenden Kutschen mussten dort einen Wegzoll entrichten. Diese Regelung galt noch bis Ende der 1870er Jahre. 1901 gestaltete man das Haus zu einer Polizeiwache um und 1933 wurde es abgerissen.

Um 1825 begannen die Pagentorner Bauern, vor der fortschreitenden Ausweitung des Stadtgebietes zurückzuweichen, verkauften nach und nach ihre Höfe an der Schwachhauser Chaussee als Bauland und ließen sich mehrheitlich selbst an dieser nieder. 1834 war das erste Gebäude an der Chaussee in stadtauswärtiger Richtung eine Ziegelei auf der linken Straßenseite, etwa auf Höhe der heutigen Einmündung der Carl-Schurz-Straße. Dahinter bestanden nur noch acht alte Vollhöfe.

Ab etwa 1850 errichteten Bremer Kaufleute an der Schwachhauser Chaussee ihre Villen und Landhäuser und ab dem 4. Juni 1876 verkehrte auf der Straße die erste Pferdebahn, die zunächst die Strecke vom Herdentor in der Altstadt bis zur Vahrster Brücke bediente und in den Folgejahren verlängert wurde. Sie transportierte anfangs überwiegend Städter, die einen Tagesausflug auf das Land unternehmen wollten. Vier Jahre später waren mit dem Caffeegarten und Tanzsalon Ludwigslust, dem Schweizerhaus sowie den Restaurationen Ländliche Erholung und Englischer Garten bereits vier Ausflugslokale an der Schwachhauser Chaussee eröffnet.

Die Bremer Straßenbahn wurde 1892 elektrifiziert und die Schwachhauser Chaussee war eine der ersten Straßen, die die neuen Züge mit bis zu neun Kilometern pro Stunde befuhren. Acht Jahre darauf, 1900, waren die Wiesen entlang der Chaussee von der Stadt kommend bis zur Hollerallee verstädtert. Per Senatsbeschluss wurde der Name Schwachhauser Chaussee 1914 in Schwachhauser Heerstraße geändert. Die systematische Erschließung Schwachhausens schritt nun schneller voran und 1925 reichte die Bebauung bis zum Schwachhauser Ring.

Der Reitweg von der Uhlandstraße bis zur Markusallee an der Ostseite der Schwachhauser Heerstraße wurde 1936 in einen Radweg umgewandelt.

Umstrittener Ausbau (1988 bis 2010)

1988 begannen erste Planungen bezüglich eines Ausbaus eines Teils der Schwachhauser Heerstraße, da mit weiter steigendem Kfz-Verkehrsaufkommen gerechnet wurde. Die rund 920 Meter lange Strecke vom Anfang bis zur Einmündung der Kurfürstenallee sollte auf vier Fahrstreifen – zwei je Fahrbahn – erweitert und somit der Straßenquerschnitt auf 30 bis 37 Meter verbreitert werden.

Viele Anwohner standen den Erweiterungsplänen kritisch gegenüber, da diese in ihren Augen nicht notwendig waren und sie eine größere Lärmbelastung, eine erhöhte Luftverschmutzung und somit eine Verringerung ihrer Lebensqualität befürchteten. Deshalb gründeten noch im gleichen Jahr 60 Anlieger die Bürgerinitiative „Keine Stadtautobahn durch Bremen“. Diese reichte nach mehreren Protestaktionen 1990 beim Verwaltungsgericht der Freien Hansestadt Bremen eine Klage ein. Die Richter urteilten im darauffolgenden Jahr zu Ungunsten der Stadt, dass die Planung fehlerhaft gewesen sei. Gegen dieses Urteil legten die Verantwortlichen der Baubehörde Berufung beim Oberverwaltungsgericht der Freien Hansestadt Bremen ein und änderten gleichzeitig ihre Planungen etwas ab. Vor Gericht kam es zu einem Vergleich zwischen den Anwohnern und der Stadt.

Erster Bauabschnitt

Mitte der 1990er Jahre wurde die Planung dahingehend geändert, die Schwachhauser Heerstraße in zwei Abschnitten auszubauen. Der erste Bauabschnitt erstreckte sich von der Kreuzung Hollerallee/Graf-Moltke-Straße bis zur Einmündung der Kurfürstenallee.

Im Juni 2000 legte die Stadt Bremen einen Ausbauplan vor, für den Anfang 2001 das Planänderungsverfahren eingeleitet wurde. Dieses fand mehr als ein Jahr später seinen Abschluss im Planfeststellungsbeschluss von 2002. Auch gegen die neuen Pläne reichte die Bürgerinitiative eine Klage ein, die jedoch 2002 vom Oberverwaltungsgericht abgewiesen wurde.

Die Straßenerweiterung begann im Juli 2003 mit der Verbreiterung der Fahrbahnen auf jeweils 6 Meter, was teilweise eine Verbreiterung um zehn Meter bedeutete. Hierzu erwarb die Stadt von 18 anliegenden Privatgrundstücken mehr als 500 Quadratmeter Ausbaufläche. Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt waren Ende November 2003 abgeschlossen und kosteten 22,5 Mio. Euro.

Zweiter Bauabschnitt

Der zweite Bauabschnitt reichte vom südlichen Beginn am Dobbenweg bis zur Kreuzung Hollerallee/Graf-Moltke-Straße. Bereits 1999 hatte der Senat dem Gesamtprojekt der Straßenbahnlinie 4 zugestimmt, das mit dem Ausbau und der Umgestaltung der Schwachhauser Heerstraße verknüpft war. Im November 2000 wurde das Planänderungsverfahren eingeleitet.

Im November 2004 einigten sich der Senat und die Bürgerinitiative auf einen Kompromiss, der folgendes vorsah:

  • Hochpflasterung der Straßenbahn
  • Verbreiterung der Fahrbahnen auf jeweils 5,50 Meter
  • Mittige Fahrbahnmarkierung, sodass zwei schmale Fahrstreifen entstehen
  • Pflanzung von zwölf neuen Bäumen
  • Verbesserung der Verkehrsführung für den Radverkehr
  • Verringerung der Inanspruchnahme privater Flächen auf 295 Quadratmeter

Die Angaben über die benötigten Finanzmittel variierten stark. Die Verantwortlichen in den städtischen Gremien sprachen im November 2004 von errechneten 8 Mio. Euro für den Straßenabschnitt, von denen die Stadt 3 Mio. Euro übernehmen werde. Der bremische Finanzierungsanteil an der Erweiterung des Concordiatunnel betrage 9 Mio. Euro. Etwas mehr als ein Jahr später, am 8. Dezember 2005, bezifferte der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa die Gesamtkosten auf 25 Mio. Euro, von denen Bremen 5,1 Mio. Euro zu tragen habe. Diese Gesamtsumme setzte sich aus 11 Mio. Euro für den Ausbau des Straßenabschnitts sowie 14,5 Mio. Euro für die Verbreiterung des Concordiatunnels zusammen. Diese Verbreiterung der Brücke werde überwiegend von der Deutschen Bahn finanziert, da hier ein Sanierungsbedarf für die Gleisanlagen und die Brücke besteht.

Eine Klage der Bürgerinitiative wurde vom Oberverwaltungsgericht abgewiesen. In der Nacht auf den 18. Februar 2007 wurden im zweiten Bauabschnitt 16 Bäume gefällt. Die Gesamtbaumaßnahme wurde 2010 abgeschlossen.

Bemerkenswerte Gebäude

Entlang der langen Schwachhauser Heerstraße finden bzw. fanden sich zahlreiche sehenswerte, markante oder historisch wichtige Gebäude oder Gebäudeensembles, von denen hier einige exemplarisch aufgeführt werden.

Nr. 17: Concordia

Das Concordia war ein kleines Theaterhaus, das sich als Nummer 17 bei Kilometer 0,09 an der rechten Straßenseite befand und somit direkt vor dem Concordiatunnel stand, der seinen Namen diesem Haus verdankt. Es wurde 1880 als Gaststätte erbaut, 1971 erstmals als Theater genutzt und 2016 abgerissen.

Nr. 23: Haus Paula Becker

Das Haus Paula Becker genannte Gebäude befindet sich bei Kilometer 0,2 an der rechten Straßenseite, direkt hinter dem Concordiatunnel und somit – nur durch den Bahndamm getrennt – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Concordia. Das Haus erlangte Berühmtheit, da es das Elternhaus der populären Malerin Paula Modersohn-Becker war. Deren Familie zog 1888 von Dresden nach Bremen und erwarb das Gebäude. Modersohn-Becker lebte hier bis 1899 und verbrachte in diesem Haus einen großen Teil ihres Lebens.

Das gewinkelte Haus mit Veranda, Freitreppe, vorstehendem Giebel und einem großen Garten wurde 1861 gebaut.

Nr. 41: Bürohaus

Das Bürohaus Schwachhauser Heerstraße 41 wurde für die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Düsseldorf) 1971/72 nach Plänen des Architekten Otto Lindner (Düsseldorf) gebaut. Das im „beton-brut-Charakter“ gebaute Haus erhielt beim BDA-Preis Bremen 1974 eine Belobigung. Es wird von Dienstleistungsunternehmen genutzt (Stand 2014).

Nr. 54: St. Joseph-Stift

→ Hauptartikel: St. Joseph-Stift (Bremen)

Das katholische St.-Joseph-Stift zählt zu den größten Krankenhäusern der Stadt Bremen. Es liegt bei Kilometer 0,80 an der linken Straßenseite an der Ecke zur Schubertstraße, verfügt über rund 450 Betten und beschäftigt etwa 950 Mitarbeiter (Stand: 2017).

Die Historie des Krankenhauses reicht zurück bis 1869. Am 11. Mai schlossen Mitglieder der katholischen Gemeinde Bremen einen Vertrag mit den Ordensschwestern der Franziskanerinnen zu St. Mauritz bei Münster, der vorsah, dass die Frauen unentgeltlich und ohne Ansehen von Konfession und Stand den Kranken in Bremen medizinische Hilfe leisten sollten. Im Jahr zuvor grassierte eine Typhusepidemie und in Bremen gab es nicht genügend ausgebildete Fachkräfte.

Nr. 62: Haus Rüppel bzw. Kapff

Zum Kippenberg-Gymnasium gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg auch eine 1968 abgerissene Villa (Nr. 62), die 1863 nach Plänen des Architekten Ernst Klingenberg im Stil der Tudor-Gotik für den Kaufmann Heinrich Rüppel erbaut wurde. Das Haus ging in das Eigentum des Weinhändlers J.W.A. von Kapff über. Nach seinem Tod bewohnte seine Tochter, die Malerin Aline von Kapff, bis 1936 das Gebäude.

Nr. 64: Kippenberg-Gymnasium

Das Kippenberg-Gymnasium an der Schwachhauser Heerstraße 62 bei Kilometer 1,03 an der linken Straßenseite ist eine der bekanntesten Bildungseinrichtungen der Stadt, was auch in seiner 150-jährigen Geschichte wurzelt. Diese beginnt mit dem Lehrer August Kippenberg, der im Jahre 1859 in der Straße Am Wall ein privates Lehrerinnenseminar gründete, da es zu jener Zeit zu wenig Ausbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte gab. Neun Jahre später gestattete man ihm, das Institut zu einer Lehranstalt für erwachsene Töchter und Lehrerinnenseminar auszubauen. Am 14. April 1872 richtete er mit Erlaubnis der Behörden eine Höhere Töchterschule ein. Diese entwickelte sich innerhalb von lediglich zehn Jahren mit 750 Schülerinnen zur größten privaten höheren Mädchenschule des Deutschen Kaiserreiches. Allerdings gingen die Einschreibezahlen nach dem Ersten Weltkrieg stark zurück, und 1922 verlor das Institut seinen Status als Privatschule. Nachdem die Schulgebäude am Wall durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zu stark beschädigt worden waren, errichtete man 1953 einen Neubau für ein Mädchen-Gymnasium auf dem Grundstück an der Schwachhauser Heerstraße. Mehrere alte Villen, die sich bereits auf dem Gelände befanden, wurden in die Neugestaltung integriert. Das Vietor-Haus (früher Villa Biermann) hat dabei eine zentrale Bedeutung.

1971 führte das Kippenberg-Gymnasium die Koedukation von Jungen und Mädchen ein. 1994 initiierte man den musischen Profilzweig an der Schule. Hierbei liegt ein Schwerpunkt des Unterrichts auf den Fächern Kunst und Musik. Zudem werden Kursfahrten zu Ausstellungen oder ähnlichem angeboten. Heute zählt das Kippenberg-Gymnasium mit dem Alten Gymnasium und dem Hermann-Böse-Gymnasium zu den bekanntesten Bremer Schulen.

Nr. 78: Villa Gross, Bremer Medienhaus

Die Villa Gross entstand 1911 nach Plänen von August Abbehusen und Otto Blendermann für Professor Dr. med. Heinrich Gross (1869–1954), Chefarzt am St Joseph Stift, im Stil des Neoklassizismus auf dem Grundstück des Gartenlokals Ernst Geisler. Im Gebäude befand sich ab etwa 1988 das Bremer Medienhaus. Im Oktober 2019 wurde es abgerissen.

Nr. 90: Villa Vollmer

Die Villa Vollmer ist eine Jugendstil-Villa des Bauunternehmers Carl Vollmer. Das Wohnhaus ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude in Bremen, die durchgängig in den Formen des Jugendstils gestaltet wurden.

Nr. 117: Synagoge

Bei Kilometer 1,34 an der südlichen Straßenseite liegt die Bremer Synagoge; ein Neubau von 1961 nach Plänen von Karl Gerle.

Nr. 166: Kirche St. Ursula

Die Kirche St. Ursula ist mit 500 Plätzen die größte römisch-katholische Kirche der Stadt und gehört zu den bedeutenden Bremer Bauwerken. Die in der Form eines griechischen Kreuzes angelegte Kirche wurde 1968 nach Plänen von Karl-Heinz Bruns gebaut.

Nr. 361: Wohnanlage

Die Wohnanlage von 1973 nach Plänen von Gerd Krüger für die Baugesellschaft Hübotter wurde 1974 vom BDA-Bremen ausgezeichnet.

Kulturdenkmäler

An der Schwachhauser Heerstraße finden sich – auch begünstigt durch ihren Verlauf durch ein altes Wohngebiet mit wohlhabenden Bewohnern – zahlreiche Kulturdenkmäler. Diese werden in der folgenden Liste aufgeführt. Die Grundlage für diese Zusammenstellung ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste der Landesdenkmalpflege Bremen mit dem Stand vom 7. Mai 2008. Genannt wird zunächst die Hausnummer und dann der Name, beziehungsweise die Bezeichnung des Kulturdenkmals. Sollte es Teil eines größeren Ensembles ein, ist dies in der dritten Spalte aufgeführt. Abschließend werden noch das Jahr der Erbauung, der verantwortliche Architekt, Bauleiter oder Auftraggeber sowie das Jahr genannt, in welchem das entsprechende Kulturdenkmal in die Landesdenkmalliste eingetragen wurde.

Haus-
nummer
Name Teil von Erbaut Architekt Eintragung
40 St. Ansgarii-Kirche und
Gemeindezentrum
– 1955–1957 Fritz Brandt 1995
55 Wohnhaus – 1897 1984
57 Wohnhaus – 1897 Albert Diedrich Dunkel 1984
59 Villa Frese – 1897 Eduard Gildemeister,
Wilhelm Sunkel
1993
64 Villa Biermann
Haus Blumeneck
Vietor-Haus
Kippenberg-Gymnasium 1913 Carl Eeg,
1981
67 Villa Schütte – 1914–1915 Rudolf Alexander Schröder
Rudolph Leymann
1993
90 Villa Vollmer – 1901 – 1976
163 Haus Wiedemann – 1913–1914 Alfred Runge und
Eduard Scotland
1998
170 Haus Klatte – 1896 – 1986
179 Erlöserkirche – 1950 Eberhard Gildemeister,
Hermann Gildemeister
2001
181 Altenheim – 1967–1969 Friedhelm Zeuner 2001
222 Villa Pavenstedt – 1927–1929 Wellermann und Frölich 1998
224 Landhaus Pappiér – 1927–1928 Rudolf Jacobs 1998
240 Haus Riensberg Focke-Museum 1768 1973
240 Franzosentor Focke-Museum 1758 Heinrich Rabba 1973
240 Gutspark Riensberg Focke-Museum 1792 Isaak Altmann 1973
240 Haus Mittelsbüren Focke-Museum 17. Jahrhundert – 1973
253 Müllerwohnhaus – ≈ 1790 – 1973
335 Landhaus Herbst – 1909 Runge und Scotland 1994
337 Landhaus Tack – 1907 Hugo Wagner 1994

Für eine umfassendere Liste aller Kulturdenkmäler im Stadtteil siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Schwachhausen.

Siehe auch

  • Bremer Straßen

Einzelnachweise

  1. keine-stadtautobahn.de
  2. ortsamtmitte.bremen.de (PDF; 1,0 MB)
  3. Schwarzwälder (2003), Seite 794
  4. Radfahrweg in Schwachhausen! In: Bremer Zeitung, 9. Mai 1936.
  5. senatspressestelle.bremen.de
  6. keine-stadtautobahn.de
  7. St. Franziskus-Stiftung Münster: Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen – Jahresbericht 2017. In: jahresbericht.st-franziskus-stiftung.de. 2018, abgerufen am 4. Mai 2019. 
  8. Lara Jedzig: Die palladianische Villa als Repräsentationsbau. Universität Bremen, Bachelorarbeit von 2017.

Literatur

Bebauung

  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X, S. 175, 441, 442, 591, 469, 470 und 872.

Geschichte

  • Hans Koschnick, Wilhelm Blase, Gisela Müller-Wolff, Horst Werner Franke, Günther Czichon: Kleine Geschichte von Schwachhausen. Bremen 1967
  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon. Band 4: Schwachhausen, Horn. Schünemann Verlag, Bremen 1996
  • Diethelm Knauf: Schwachhausen 1860–1945. Edition Temmen, Bremen 1998, ISBN 3-86108-606-9.
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X, S. 662 und 794.
  • Focke-Museum (Hrsg.): Bremen und seine Stadtteile. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-685-9.

Weblinks

Commons: Schwachhauser Heerstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Presseerklärung des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa vom 2. November 2004 zur Überarbeitung der Planungen für den zweiten Bauabschnitt
  • Presseerklärung des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa vom 16. Februar 2007 zur Vorbereitung der Bauarbeiten im zweiten Abschnitt
  • Der offizielle Internetauftritt der Bürgerinitiative „Keine Stadtautobahn durch Bremen“
  • theaterlabor bremen

53.0844444444448.8463888888889Koordinaten: 53° 5′ 4″ N, 8° 50′ 47″ O

Dieser Artikel wurde am 29. Juni 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jul 2025 / 16:28

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Die Schwachhauser Heerstrasse verlauft nordostlich der Innenstadt Bremens durch den Stadtteil Schwachhausen und ist als uber drei Kilometer lange Ausfallstrasse in die ausseren Stadtteile eine wesentliche Achse des innerstadtischen Verkehrs Sie wurde als Chaussee durch ein Villenviertel angelegt und vermochte sich diesen Charakter in Teilen bis heute zu erhalten Seit Ende der 1990er Jahre wurde sie unter massiven Protesten der Anwohner in zwei Bauphasen abschnittsweise umgebaut Schwachhauser HeerstrasseSchwachhauser ChausseeWappenStrasse in BremenBlick von Kilometer 2 04 stadtauswarts 2008BasisdatenStadt BremenOrtsteil Barkhof Schwachhausen Riensberg Radio BremenNeugestaltet seit 2002Anschluss strassen Dobbenweg Horner HeerstrasseQuerstrassen Schwachhauser Ring Graf Moltke Strasse Kirchbachstrasse Kurfurstenallee Burgermeister Spitta AlleeBauwerke Hollerallee Concordia Theater Synagoge Becker Haus Kippenberg GymnasiumNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr Autoverkehr OPNVStrassen gestaltung Hochgepflasterte Strassenbahn in der MitteTechnische DatenStrassenlange 3 430 MeterVerlauf der Schwachhauser Heerstrasse Stand 2008Lage im StadtgebietDie Schwachhauser Heerstrasse beginnt als direkte Verlangerung des Dobbenweges an der stark frequentierten Kreuzung mit der Bismarckstrasse im dicht bebauten Viertel ostlich der Altstadt und der Strasse Ausser der Schleifmuhle Die ersten 114 Meter bildet sie die Grenze zwischen den Stadtteilen Mitte Ortsteil Ostertor und Ostliche Vorstadt Ortsteil Fesenfeld Danach unterquert sie im Concordiatunnel die kreuzende Eisenbahnlinie Dies ist die einzige Brucke uber die Strasse Danach erreicht sie den Stadtteil Schwachhausen durch den sie fast in ihrer gesamten Lange fuhrt Innerhalb von Schwachhausen bildet sie stets die Ortsteilgrenzen auf der Sudseite liegen die Ortsteile Gete und Radio Bremen auf der Nordseite Barkhof Schwachhausen und Riensberg Nur die letzten 223 Meter ab Ernst Grohne Weg gehoren auf der Nordseite vollstandig zum Stadtteil Horn Lehe Ortsteil Horn Nach 3 43 Kilometern endet die Schwachhauser Heerstrasse an der rechtsseitigen Einmundung der Burgermeister Spitta Allee Hier knickt die Fahrbahn als Horner Heerstrasse Richtung Norden ab Von der Schwachhauser Heerstrasse zweigen 32 Nebenstrassen ab keine kreuzt sie unter Beibehaltung des Strassennamens Sudseitig munden 15 Strassen und nordseitig 17 Die wichtigsten von ihnen sind auf der Nordseite die Hollerallee und ihr gegenuber auf der Sudseite die Graf Moltke Strasse die Kurfurstenallee sowie die Kirchbachstrasse benannt nach Hugo Ewald von Kirchbach BeschreibungDie zur Pfarrgemeinde St Katharina von Siena gehorende katholische St Ursula Kirche an der Schwachhauser Heerstrasse 2007 Die Schwachhauser Heerstrasse ist eine innerstadtische Durchgangsstrasse Sie ist durchschnittlich 25 bis 30 Meter breit Auf ihrer gesamten Lange ist sie eine von Laubbaumen bestandene Allee und an den Strassenrandern von Fuss und Radwegen gesaumt Die Strassenbahngleise laufen in der Mitte der Strasse zwischen den Richtungsfahrbahnen und sind in Teilen hochgepflastert Am verkehrsreichsten ist der 450 Meter lange Abschnitt zwischen der Hollerallee und der Kurfurstenallee Hier wurden bei einer Zahlung 1996 innerhalb von 24 Stunden 33 476 Kraftfahrzeuge registriert von denen etwa drei Prozent Lastkraftwagen waren Im sudlich daran anschliessenden Anfangsbereich der Schwachhauser Heerstrasse dem 478 Meter langen Abschnitt zwischen der Kreuzung Bismarckstrasse Dobbenweg Ausser der Schleifmuhle und der Kreuzung Hollerallee Graf Moltke Strasse wurden zur Jahreswende 2003 2004 an einem Werktag etwa 20 000 Kraftfahrzeuge gezahlt Damit liegt die Schwachhauser Heerstrasse im Vergleich zu anderen wichtigen Bremer Durchgangsstrassen im Mittelfeld So wird beispielsweise die Utbremer Strasse im Stadtteil Walle taglich von 65 753 die Oldenburger Strasse B 75 B 6 von 60 273 und die Neuenlander Strasse B 6 in der Neustadt von 43 835 Kraftfahrzeugen befahren Die Zweitgenannte wird im Verlauf der Stephanibrucke uber die Weser zu Spitzenzeiten sogar von 100 000 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden befahren und ist damit die mit Abstand hochst frequentierte Bundesstrasse Deutschlands Die Schwachhauser Heerstrasse wird auch vom offentlichen Nahverkehr bedient So fuhrt die Strassenbahnlinie 4 der Bremer Strassenbahn durchgehend vom Anfang bis zum Ende Die Linien 1 und 1S verlaufen vom Beginn der Schwachhauser Heerstrasse bis zur Einmundung der Kirchbachstrasse in welche sie abbiegen Auch Busverkehr ist auf der Strasse vertreten wenn auch auf kurzer Strecke Die Buslinie 24 trifft aus der Hollerallee kommend auf die Schwachhauser Heerstrasse folgt deren Lauf ein kurzes Stuck gen Norden und verlasst sie wieder uber die Kurfurstenallee Insgesamt verfugt die Schwachhauser Heerstrasse uber acht Haltestellen GeschichteUber die Jahrhunderte war die heutige Schwachhauser Heerstrasse eine nahezu unbebaute Strasse die durch die Schwachhauser Feldmark Wiesen Acker und Felder fuhrte und Bremen mit Schwachhausen verband Die einzigen Gebaude an der Strasse waren Gehofte sogenannte Vollhofe die im Besitz der Bauern aus der Siedlung Pagentorn Pferdeturm waren Schwachhauser Chaussee von 1899 Der Standort des Fotografen liegt auf Hohe des heutigen Concordiatunnels und der Blick ist stadteinwarts auf den Anfang der Strasse gerichtet Wegen dieser Besitzverhaltnisse lautete der Name der Strasse zumindest bis zur heutigen Carl Schurz Strasse Pagentorner Weg 1787 wurde dieser Weg zum Teil gepflastert und von 1816 bis 1819 umfassend ausgebaut und nach Norden bis in das Dorf Horn verlangert So wurde die alte Riensberger Strasse entlastet die bislang die einzige Verbindung des Dorfes mit Bremen gewesen war Verbunden mit dem Ausbau war auch die Errichtung eines Wegegeldhauses in Hohe der heutigen Einmundung der Metzer Strasse Die auf der Chaussee verkehrenden Kutschen mussten dort einen Wegzoll entrichten Diese Regelung galt noch bis Ende der 1870er Jahre 1901 gestaltete man das Haus zu einer Polizeiwache um und 1933 wurde es abgerissen Um 1825 begannen die Pagentorner Bauern vor der fortschreitenden Ausweitung des Stadtgebietes zuruckzuweichen verkauften nach und nach ihre Hofe an der Schwachhauser Chaussee als Bauland und liessen sich mehrheitlich selbst an dieser nieder 1834 war das erste Gebaude an der Chaussee in stadtauswartiger Richtung eine Ziegelei auf der linken Strassenseite etwa auf Hohe der heutigen Einmundung der Carl Schurz Strasse Dahinter bestanden nur noch acht alte Vollhofe Ab etwa 1850 errichteten Bremer Kaufleute an der Schwachhauser Chaussee ihre Villen und Landhauser und ab dem 4 Juni 1876 verkehrte auf der Strasse die erste Pferdebahn die zunachst die Strecke vom Herdentor in der Altstadt bis zur Vahrster Brucke bediente und in den Folgejahren verlangert wurde Sie transportierte anfangs uberwiegend Stadter die einen Tagesausflug auf das Land unternehmen wollten Vier Jahre spater waren mit dem Caffeegarten und Tanzsalon Ludwigslust dem Schweizerhaus sowie den Restaurationen Landliche Erholung und Englischer Garten bereits vier Ausflugslokale an der Schwachhauser Chaussee eroffnet Die Bremer Strassenbahn wurde 1892 elektrifiziert und die Schwachhauser Chaussee war eine der ersten Strassen die die neuen Zuge mit bis zu neun Kilometern pro Stunde befuhren Acht Jahre darauf 1900 waren die Wiesen entlang der Chaussee von der Stadt kommend bis zur Hollerallee verstadtert Per Senatsbeschluss wurde der Name Schwachhauser Chaussee 1914 in Schwachhauser Heerstrasse geandert Die systematische Erschliessung Schwachhausens schritt nun schneller voran und 1925 reichte die Bebauung bis zum Schwachhauser Ring Der Reitweg von der Uhlandstrasse bis zur Markusallee an der Ostseite der Schwachhauser Heerstrasse wurde 1936 in einen Radweg umgewandelt Umstrittener Ausbau 1988 bis 2010 1988 begannen erste Planungen bezuglich eines Ausbaus eines Teils der Schwachhauser Heerstrasse da mit weiter steigendem Kfz Verkehrsaufkommen gerechnet wurde Die rund 920 Meter lange Strecke vom Anfang bis zur Einmundung der Kurfurstenallee sollte auf vier Fahrstreifen zwei je Fahrbahn erweitert und somit der Strassenquerschnitt auf 30 bis 37 Meter verbreitert werden Viele Anwohner standen den Erweiterungsplanen kritisch gegenuber da diese in ihren Augen nicht notwendig waren und sie eine grossere Larmbelastung eine erhohte Luftverschmutzung und somit eine Verringerung ihrer Lebensqualitat befurchteten Deshalb grundeten noch im gleichen Jahr 60 Anlieger die Burgerinitiative Keine Stadtautobahn durch Bremen Diese reichte nach mehreren Protestaktionen 1990 beim Verwaltungsgericht der Freien Hansestadt Bremen eine Klage ein Die Richter urteilten im darauffolgenden Jahr zu Ungunsten der Stadt dass die Planung fehlerhaft gewesen sei Gegen dieses Urteil legten die Verantwortlichen der Baubehorde Berufung beim Oberverwaltungsgericht der Freien Hansestadt Bremen ein und anderten gleichzeitig ihre Planungen etwas ab Vor Gericht kam es zu einem Vergleich zwischen den Anwohnern und der Stadt Erster Bauabschnitt Einmundung der Kurfurstenallee 2008 Mitte der 1990er Jahre wurde die Planung dahingehend geandert die Schwachhauser Heerstrasse in zwei Abschnitten auszubauen Der erste Bauabschnitt erstreckte sich von der Kreuzung Hollerallee Graf Moltke Strasse bis zur Einmundung der Kurfurstenallee Im Juni 2000 legte die Stadt Bremen einen Ausbauplan vor fur den Anfang 2001 das Plananderungsverfahren eingeleitet wurde Dieses fand mehr als ein Jahr spater seinen Abschluss im Planfeststellungsbeschluss von 2002 Auch gegen die neuen Plane reichte die Burgerinitiative eine Klage ein die jedoch 2002 vom Oberverwaltungsgericht abgewiesen wurde Die Strassenerweiterung begann im Juli 2003 mit der Verbreiterung der Fahrbahnen auf jeweils 6 Meter was teilweise eine Verbreiterung um zehn Meter bedeutete Hierzu erwarb die Stadt von 18 anliegenden Privatgrundstucken mehr als 500 Quadratmeter Ausbauflache Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt waren Ende November 2003 abgeschlossen und kosteten 22 5 Mio Euro Zweiter Bauabschnitt Arbeiten am nordlichen Widerlager des Concordiatunnels Juni 2008Arbeiten am nordlichen Widerlager des Concordiatunnels Nov 2008 Der zweite Bauabschnitt reichte vom sudlichen Beginn am Dobbenweg bis zur Kreuzung Hollerallee Graf Moltke Strasse Bereits 1999 hatte der Senat dem Gesamtprojekt der Strassenbahnlinie 4 zugestimmt das mit dem Ausbau und der Umgestaltung der Schwachhauser Heerstrasse verknupft war Im November 2000 wurde das Plananderungsverfahren eingeleitet Im November 2004 einigten sich der Senat und die Burgerinitiative auf einen Kompromiss der folgendes vorsah Hochpflasterung der Strassenbahn Verbreiterung der Fahrbahnen auf jeweils 5 50 Meter Mittige Fahrbahnmarkierung sodass zwei schmale Fahrstreifen entstehen Pflanzung von zwolf neuen Baumen Verbesserung der Verkehrsfuhrung fur den Radverkehr Verringerung der Inanspruchnahme privater Flachen auf 295 QuadratmeterAm Tag nach dem Fallen der Baume Feb 2007 Die Angaben uber die benotigten Finanzmittel variierten stark Die Verantwortlichen in den stadtischen Gremien sprachen im November 2004 von errechneten 8 Mio Euro fur den Strassenabschnitt von denen die Stadt 3 Mio Euro ubernehmen werde Der bremische Finanzierungsanteil an der Erweiterung des Concordiatunnel betrage 9 Mio Euro Etwas mehr als ein Jahr spater am 8 Dezember 2005 bezifferte der Senator fur Umwelt Bau Verkehr und Europa die Gesamtkosten auf 25 Mio Euro von denen Bremen 5 1 Mio Euro zu tragen habe Diese Gesamtsumme setzte sich aus 11 Mio Euro fur den Ausbau des Strassenabschnitts sowie 14 5 Mio Euro fur die Verbreiterung des Concordiatunnels zusammen Diese Verbreiterung der Brucke werde uberwiegend von der Deutschen Bahn finanziert da hier ein Sanierungsbedarf fur die Gleisanlagen und die Brucke besteht Eine Klage der Burgerinitiative wurde vom Oberverwaltungsgericht abgewiesen In der Nacht auf den 18 Februar 2007 wurden im zweiten Bauabschnitt 16 Baume gefallt Die Gesamtbaumassnahme wurde 2010 abgeschlossen Bemerkenswerte GebaudeEntlang der langen Schwachhauser Heerstrasse finden bzw fanden sich zahlreiche sehenswerte markante oder historisch wichtige Gebaude oder Gebaudeensembles von denen hier einige exemplarisch aufgefuhrt werden Nr 17 Concordia Das Concordia bis 2016 Blick aus dem Concordiatunnel 2014 Das Concordia war ein kleines Theaterhaus das sich als Nummer 17 bei Kilometer 0 09 an der rechten Strassenseite befand und somit direkt vor dem Concordiatunnel stand der seinen Namen diesem Haus verdankt Es wurde 1880 als Gaststatte erbaut 1971 erstmals als Theater genutzt und 2016 abgerissen Nr 23 Haus Paula Becker Becker Haus 2007 Das Haus Paula Becker genannte Gebaude befindet sich bei Kilometer 0 2 an der rechten Strassenseite direkt hinter dem Concordiatunnel und somit nur durch den Bahndamm getrennt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Concordia Das Haus erlangte Beruhmtheit da es das Elternhaus der popularen Malerin Paula Modersohn Becker war Deren Familie zog 1888 von Dresden nach Bremen und erwarb das Gebaude Modersohn Becker lebte hier bis 1899 und verbrachte in diesem Haus einen grossen Teil ihres Lebens Das gewinkelte Haus mit Veranda Freitreppe vorstehendem Giebel und einem grossen Garten wurde 1861 gebaut Nr 41 Burohaus Das Burohaus Schwachhauser Heerstrasse 41 wurde fur die Deutsche Apotheker und Arztebank Dusseldorf 1971 72 nach Planen des Architekten Otto Lindner Dusseldorf gebaut Das im beton brut Charakter gebaute Haus erhielt beim BDA Preis Bremen 1974 eine Belobigung Es wird von Dienstleistungsunternehmen genutzt Stand 2014 Nr 54 St Joseph Stift Krankenhaus St Joseph Stift altester Teil links die Kapelle 2008 Hauptartikel St Joseph Stift Bremen Das katholische St Joseph Stift zahlt zu den grossten Krankenhausern der Stadt Bremen Es liegt bei Kilometer 0 80 an der linken Strassenseite an der Ecke zur Schubertstrasse verfugt uber rund 450 Betten und beschaftigt etwa 950 Mitarbeiter Stand 2017 Die Historie des Krankenhauses reicht zuruck bis 1869 Am 11 Mai schlossen Mitglieder der katholischen Gemeinde Bremen einen Vertrag mit den Ordensschwestern der Franziskanerinnen zu St Mauritz bei Munster der vorsah dass die Frauen unentgeltlich und ohne Ansehen von Konfession und Stand den Kranken in Bremen medizinische Hilfe leisten sollten Im Jahr zuvor grassierte eine Typhusepidemie und in Bremen gab es nicht genugend ausgebildete Fachkrafte Nr 62 Haus Ruppel bzw Kapff Zum Kippenberg Gymnasium gehorte nach dem Zweiten Weltkrieg auch eine 1968 abgerissene Villa Nr 62 die 1863 nach Planen des Architekten Ernst Klingenberg im Stil der Tudor Gotik fur den Kaufmann Heinrich Ruppel erbaut wurde Das Haus ging in das Eigentum des Weinhandlers J W A von Kapff uber Nach seinem Tod bewohnte seine Tochter die Malerin Aline von Kapff bis 1936 das Gebaude Nr 64 Kippenberg Gymnasium Vietor Haus ehemals Biermann Villa des Kippenberg Gymnasiums 2003 Das Kippenberg Gymnasium an der Schwachhauser Heerstrasse 62 bei Kilometer 1 03 an der linken Strassenseite ist eine der bekanntesten Bildungseinrichtungen der Stadt was auch in seiner 150 jahrigen Geschichte wurzelt Diese beginnt mit dem Lehrer August Kippenberg der im Jahre 1859 in der Strasse Am Wall ein privates Lehrerinnenseminar grundete da es zu jener Zeit zu wenig Ausbildungsmoglichkeiten fur Lehrkrafte gab Neun Jahre spater gestattete man ihm das Institut zu einer Lehranstalt fur erwachsene Tochter und Lehrerinnenseminar auszubauen Am 14 April 1872 richtete er mit Erlaubnis der Behorden eine Hohere Tochterschule ein Diese entwickelte sich innerhalb von lediglich zehn Jahren mit 750 Schulerinnen zur grossten privaten hoheren Madchenschule des Deutschen Kaiserreiches Allerdings gingen die Einschreibezahlen nach dem Ersten Weltkrieg stark zuruck und 1922 verlor das Institut seinen Status als Privatschule Nachdem die Schulgebaude am Wall durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zu stark beschadigt worden waren errichtete man 1953 einen Neubau fur ein Madchen Gymnasium auf dem Grundstuck an der Schwachhauser Heerstrasse Mehrere alte Villen die sich bereits auf dem Gelande befanden wurden in die Neugestaltung integriert Das Vietor Haus fruher Villa Biermann hat dabei eine zentrale Bedeutung 1971 fuhrte das Kippenberg Gymnasium die Koedukation von Jungen und Madchen ein 1994 initiierte man den musischen Profilzweig an der Schule Hierbei liegt ein Schwerpunkt des Unterrichts auf den Fachern Kunst und Musik Zudem werden Kursfahrten zu Ausstellungen oder ahnlichem angeboten Heute zahlt das Kippenberg Gymnasium mit dem Alten Gymnasium und dem Hermann Bose Gymnasium zu den bekanntesten Bremer Schulen Nr 78 Villa Gross Bremer Medienhaus Das Bremer Medienhaus ehemals Villa Gross 2011 Die Villa Gross entstand 1911 nach Planen von August Abbehusen und Otto Blendermann fur Professor Dr med Heinrich Gross 1869 1954 Chefarzt am St Joseph Stift im Stil des Neoklassizismus auf dem Grundstuck des Gartenlokals Ernst Geisler Im Gebaude befand sich ab etwa 1988 das Bremer Medienhaus Im Oktober 2019 wurde es abgerissen Nr 90 Villa Vollmer Die Villa Vollmer ist eine Jugendstil Villa des Bauunternehmers Carl Vollmer Das Wohnhaus ist eines der wenigen erhaltenen Gebaude in Bremen die durchgangig in den Formen des Jugendstils gestaltet wurden Nr 117 Synagoge Bremer Synagoge 2008 Bei Kilometer 1 34 an der sudlichen Strassenseite liegt die Bremer Synagoge ein Neubau von 1961 nach Planen von Karl Gerle Nr 166 Kirche St Ursula Die Kirche St Ursula ist mit 500 Platzen die grosste romisch katholische Kirche der Stadt und gehort zu den bedeutenden Bremer Bauwerken Die in der Form eines griechischen Kreuzes angelegte Kirche wurde 1968 nach Planen von Karl Heinz Bruns gebaut Nr 361 Wohnanlage Die Wohnanlage von 1973 nach Planen von Gerd Kruger fur die Baugesellschaft Hubotter wurde 1974 vom BDA Bremen ausgezeichnet KulturdenkmalerAn der Schwachhauser Heerstrasse finden sich auch begunstigt durch ihren Verlauf durch ein altes Wohngebiet mit wohlhabenden Bewohnern zahlreiche Kulturdenkmaler Diese werden in der folgenden Liste aufgefuhrt Die Grundlage fur diese Zusammenstellung ist die Veroffentlichung der Landesdenkmalliste der Landesdenkmalpflege Bremen mit dem Stand vom 7 Mai 2008 Genannt wird zunachst die Hausnummer und dann der Name beziehungsweise die Bezeichnung des Kulturdenkmals Sollte es Teil eines grosseren Ensembles ein ist dies in der dritten Spalte aufgefuhrt Abschliessend werden noch das Jahr der Erbauung der verantwortliche Architekt Bauleiter oder Auftraggeber sowie das Jahr genannt in welchem das entsprechende Kulturdenkmal in die Landesdenkmalliste eingetragen wurde Haus nummer Name Teil von Erbaut Architekt Eintragung40 St Ansgarii Kirche und Gemeindezentrum 1955 1957 Fritz Brandt 199555 Wohnhaus 1897 198457 Wohnhaus 1897 Albert Diedrich Dunkel 198459 Villa Frese 1897 Eduard Gildemeister Wilhelm Sunkel 199364 Villa Biermann Haus Blumeneck Vietor Haus Kippenberg Gymnasium 1913 Carl Eeg 198167 Villa Schutte 1914 1915 Rudolf Alexander Schroder Rudolph Leymann 199390 Villa Vollmer 1901 1976163 Haus Wiedemann 1913 1914 Alfred Runge und Eduard Scotland 1998170 Haus Klatte 1896 1986179 Erloserkirche 1950 Eberhard Gildemeister Hermann Gildemeister 2001181 Altenheim 1967 1969 Friedhelm Zeuner 2001222 Villa Pavenstedt 1927 1929 Wellermann und Frolich 1998224 Landhaus Pappier 1927 1928 Rudolf Jacobs 1998240 Haus Riensberg Focke Museum 1768 1973240 Franzosentor Focke Museum 1758 Heinrich Rabba 1973240 Gutspark Riensberg Focke Museum 1792 Isaak Altmann 1973240 Haus Mittelsburen Focke Museum 17 Jahrhundert 1973253 Mullerwohnhaus 1790 1973335 Landhaus Herbst 1909 Runge und Scotland 1994337 Landhaus Tack 1907 Hugo Wagner 1994 Fur eine umfassendere Liste aller Kulturdenkmaler im Stadtteil siehe Liste der Kulturdenkmaler in Schwachhausen Siehe auchBremer StrassenEinzelnachweisekeine stadtautobahn de ortsamtmitte bremen de PDF 1 0 MB Schwarzwalder 2003 Seite 794 Radfahrweg in Schwachhausen In Bremer Zeitung 9 Mai 1936 senatspressestelle bremen de keine stadtautobahn de St Franziskus Stiftung Munster Krankenhaus St Joseph Stift Bremen Jahresbericht 2017 In jahresbericht st franziskus stiftung de 2018 abgerufen am 4 Mai 2019 Lara Jedzig Die palladianische Villa als Reprasentationsbau Universitat Bremen Bachelorarbeit von 2017 LiteraturBebauung Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 175 441 442 591 469 470 und 872 Geschichte Hans Koschnick Wilhelm Blase Gisela Muller Wolff Horst Werner Franke Gunther Czichon Kleine Geschichte von Schwachhausen Bremen 1967 Monika Porsch Bremer Strassenlexikon Band 4 Schwachhausen Horn Schunemann Verlag Bremen 1996 Diethelm Knauf Schwachhausen 1860 1945 Edition Temmen Bremen 1998 ISBN 3 86108 606 9 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X S 662 und 794 Focke Museum Hrsg Bremen und seine Stadtteile Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 685 9 WeblinksCommons Schwachhauser Heerstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Presseerklarung des Senators fur Umwelt Bau Verkehr und Europa vom 2 November 2004 zur Uberarbeitung der Planungen fur den zweiten Bauabschnitt Presseerklarung des Senators fur Umwelt Bau Verkehr und Europa vom 16 Februar 2007 zur Vorbereitung der Bauarbeiten im zweiten Abschnitt Der offizielle Internetauftritt der Burgerinitiative Keine Stadtautobahn durch Bremen theaterlabor bremen 53 084444444444 8 8463888888889 Koordinaten 53 5 4 N 8 50 47 O Dieser Artikel wurde am 29 Juni 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen

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