Der Truppenübungsplatz Döberitz auch bekannt als Heeresschule Döberitz war ein bedeutender Truppenübungsplatz bei Dallgo
Truppenübungsplatz Döberitz

Der Truppenübungsplatz Döberitz, auch bekannt als Heeresschule Döberitz, war ein bedeutender Truppenübungsplatz bei Dallgow-Döberitz, westlich von Berlin in Brandenburg. Döberitz war einer der größten Übungsplätze in Deutschland. Das Areal wurde mehr als 300 Jahre lang bis 1992 von der preußischen Armee, der Reichswehr und der Wehrmacht sowie den sowjetischen Besatzungstruppen genutzt. Der Platz diente zur Truppenausbildung des Heeres, zur Unteroffiziers- und Offiziersausbildung (Infanterieschule Döberitz) und zur Ausbildung von Piloten (ab 1910, damals als Fliegerschule Döberitz der Königlich-Preußischen Fliegertruppe), zur Erprobung von neuen Fluggeräten und in den 1930er Jahren als Ausbildungsgelände für Motorfahrzeuge (Reichsmotorsportschule).
Geschichte
Das Gelände der Döberitzer Heide, das bis 1896 noch bewaldet war, wurde bis 1992 rund 300 Jahre lang als militärisches Manöverareal genutzt. Truppenübungsplatz wurde es erst 1896. Dieser lag westlich von Berlin im Havelland zwischen Dallgow im Norden, Krampnitz im Süden, Priort im Westen und Seeburg im Osten. In diesem Gebiet wurden vereinzelt schon Regimenter König Friedrichs I. in praktischer Kriegsführung geschult. Die erste militärische Nutzung des Geländes um das Dorf Döberitz wurde 1713 unter Friedrich Wilhelm I. aufgezeichnet. Im September 1753 folgte unter Friedrich II. dort ein erstes Großmanöver, das zur Irreführung des Auslands während des Siebenjährigen Krieges in der Literatur verfälschend dargestellt, mit bereits 44.000 Soldaten abgehalten wurde.
Bis 1890 wurden Schießübungen der Berliner und Potsdamer Truppen auf dem Schießplatz in Tegel durchgeführt. Wegen der Mängel des Platzes forderte die preußische Heeresführung ein ständiges Trainingsgelände. Der damalige Chef des Generalstabes vom Gardekorps entschied sich für das Gelände um Döberitz. 1892 wurde der damalige Generalstabsoffizier von Bredow mit der Geländebesichtigung und der Festlegung der Grenzen beauftragt. Die Landvermessungen und die Verhandlungen des Militärfiskus mit den betroffenen Gemeinden begannen 1893 und bis 1894 wurde dafür vom Militärfiskus das Gelände einer erworbenen Fläche von ca. 4400 Hektar um Döberitz requiriert.
Nach Beendigung der Ankaufsverhandlungen wurden drei Viertel des bewaldeten Geländes abgeholzt. Ein Teil des anfallenden Holzes wurde für die Errichtung des Offizierskasinos, der Wirtschaftsbaracken sowie der Ställe des Gardelagers verwendet. Dies geschah mit Hinblick auf den erwarteten Truppeneinsatz in Kolonien (z. B. der Boxeraufstand in China) zur Simulation steppen- und wüstenähnlicher Geografien. Seit 1895 erfolgte die dauerhafte Einrichtung durch Einsetzung und Bau einer Kommandantur und der Garnisonsverwaltung. Der ursprüngliche Standort der Kommandantur befand sich bis 1910 in Spandau und wurde nur in den Sommermonaten – in der Zeit der Übungen – nach Döberitz verlegt.
Der Truppenübungsplatz erhielt seinen Namen nach dem ehemaligen Dorf Döberitz, das in der Mitte des Platzes lag. Im Jahr 1895 wurde das Dorf Döberitz von seinen letzten Bewohnern geräumt. Nach der Räumung bezog das Wach- und Arbeitskommando die Gebäude im Dorf. In Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. wurde am 1. April 1895 der Truppenübungsplatz Döberitz und das Gardelager seiner Nutzung übergeben. Der Platz diente zunächst als Übungsplatz für das Gardekorps. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde auf militärische Anforderung hin die Heerstraße (heutige B 5) ausgebaut. Diese diente als direkte Verbindung zwischen Berlin und dem Truppenübungsplatz. 1901 erhielten die Feldluftschiffer der Luftschiffertruppen das erste Luftschifferbataillon.
Ab 1910 wurde der Flugplatz Döberitz mit Fliegerschule angelegt, der für die erste militärische Flugnutzung in Deutschland bedeutend werden sollte. Vorerst keine eigene Teilstreitkraft, unterstand sie bis 1916 dem Heer. Döberitz ist damit Ursprungsort der deutschen Luftstreitkräfte.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde am westlichen Lagerrand ein provisorisches Kriegsgefangenenlager eingerichtet, das ab 1915 auf zwei durch Kriegsgefangene neu gebaute Lager bei Rohrbeck und Dyrotz erweitert wurde. Insgesamt waren bis Oktober 1918 dort mehr als 30.000 Gefangene aus sieben Nationen interniert.
Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten die Reichswehr, Verbände der Schwarzen Reichswehr und nationalistische Wehrverbände den Übungsplatz und seine Einrichtungen.
Im November 1919 wurde die Freikorps-Brigade Ehrhardt aus Oberschlesien in das Lager Döberitz verlegt. Im März 1920 erging der Befehl die Brigade aufzulösen. Ihre Führer – entschlossen, sich der Auflösung zu widersetzen – appellierten an General Walther von Lüttwitz in Berlin. Lüttwitz, einer der Organisatoren der Freikorps in den Jahren 1918 und 1919, wandte sich an Reichspräsident Friedrich Ebert und Reichswehrminister Gustav Noske, um die Auflösung zu stoppen. Als Ebert dies ablehnte, befahl Lüttwitz der Brigade, nach Berlin zu marschieren. In der Nacht vom 12. auf den 13. März 1920 marschierte die Brigade nach Berlin und besetzte während des Kapp-Putsches 1920 die Stadt.
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden moderne Kampfeinheiten hier trainiert und in Verbänden aufgestellt. Vor allem der sandige, trockene Boden der Heidelandschaft machte den Truppenübungsplatz zur Erprobung von Panzerwaffen ideal, er wurde stetig weiter ausgebaut. So wurden unter anderem das Panzerkorps „Großdeutschland“ aus dem Wachregiment Berlin und Teile des Infanterie-Lehr-Regimentes hier gebildet. Auch der Flugplatz Döberitz wurde zur Ausbildung von Piloten und Fallschirmjägern genutzt. 1936 wurde das Regiment General Göring hier aufgestellt und ausgebildet. Noch im gleichen Jahr begann dort der Aufbau der deutschen Fallschirmtruppe aus Angehörigen dieses Regiments.
Im Jahr 1938 errichteten die Berliner Architekten Mohr & Weidner im Auftrag der Wehrmacht auf dem Gelände Bauten für die Kraftfahr-Versuchsanstalt.
Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1936 fanden auf dem Platz die Wettkämpfe im Vielseitigkeitsreiten und der Geländeritt im Modernen Fünfkampf statt.
Ab 1944 bis Kriegsende existierten in Dallgow-Döberitz Außenstellen des KZ Sachsenhausen für Männer und des KZ Uckermark für Mädchen und junge Frauen sowie ein Zwangsarbeiterlager, in dem sowjetische Kriegsgefangene interniert waren.
Die letzte militärische Einheit war die Infanterie-Division Potsdam, die als Teil der 12. Armee unter Walther Wenck am 29. März 1945 hier noch aufgestellt wurde.
- Barackenlager Döberitz vor 1900 mit den ersten Wellblechbaracken
- Truppenübungsplatz, die sogenannte „Wüste“ Döberitz, 1904
- Döberitz Dorf
- Soldaten auf dem Truppenübungsplatz, 1912
- Militär-Erinnerungsfoto aus dem Mai 1914
- Das Kriegsgeschehen von 1915 erscheint erstmals auf einer Bildpostkarte.
Aufstellungen von Großverbänden (beispielhaft):
- 18. November 1939 – 163. Infanterie-Division (teilweise auch Truppenübungsplatz Jüterbog)
Nach dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig als Flüchtlingslager umgenutzt, übernahm die Sowjetarmee 1947 das Areal. Bis zu 20.000 Soldaten waren dort untergebracht. 1992 endete die militärische Nutzung des Geländes mit dem Abzug der Truppen. Seit 1996 nutzt die Bundeswehr (Garnisonen Berlin-Spandau und Potsdam) im Süden einen etwa 600 Hektar großen Teil des Geländes wieder als Standortübungsplatz für Kraftfahrzeuge.
Die Kasernengebäude wurden ab 1994 entkernt und werden seither schrittweise abgerissen. Die entstehenden Brachen werden als Neubaugebiete erschlossen, die sich erneut am Grundriss der ehemaligen Lagerstruktur ausrichten. Das eingeebnete Flughafengelände wird seit 2004 von der Heinz-Sielmann-Stiftung als Wildfreigehege bewirtschaftet, der Übungsplatz ist seit 1997 ein von Wanderwegen durchkreuztes Naturschutzgebiet geworden.
Kommandanten (Auswahl)
- Oberst/Generalmajor z. D. Heinrich von Warendorff: von März 1894 bis Mai 1901
- Generalmajor : von 1901 bis 1906
- Oberst Günter von Ramberg: 1906/07 (†)
- Generalmajor : 1907
- Oberst/Generalmajor z. D. Werner von Heynitz: von 1907 bis 1911
- (* 1855)
- (* 1857)
- Generalleutnant von Loebell: 1914 bis 1918
- unbekannt
- Oberstleutnant/Oberst Heinrich Freiherr von Hadeln: von 1919 bis 1923
- unbekannt
- Oberstleutnant/Oberst : von 1925 bis 1929
- Oberst Jesco von Puttkamer: von 1929 bis 1932
- Oberst : von 1932 bis 1934
- Oberst/Generalmajor : von 1934 bis 1936
- Oberstleutnant/Oberst : von 1936 bis 1939
- Oberst/Generalmajor : 1939/40
- Oberst : 1940/41
- Generalmajor/Generalleutnant : 1941/42
- Oberst/Generalmajor Eckhard von Geyso: 1942/43
- unbekannt
Leiter des Ausbildungsstabes der Infanterie bis 1935 (Auswahl)
- Oberstleutnant/Oberst Eugen Ritter von Schobert: von 1930 bis 1932 als Leiter des Ausbildungsstabes der Infanterie
Kommandeure der Infanterieschule Döberitz ab 1935
- Oberstleutnant/Oberst Hans-Valentin Hube: von 1935 bis 1939
- Oberst Walther Krause: von 1939 bis 1941
- Generalmajor/Generalleutnant Karl Wilhelm Specht: von 1941 bis 1943
- Generalleutnant Otto Hitzfeld: von 1943 bis 1944
- Generalmajor : von 1944 bis 1945
- Generalleutnant Heribert von Larisch: 1945
Ausbilder und Absolventen
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Literatur
- Paul Deickert: Döberitz. Betrachtungen und Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart des Truppenübungsplatzes Döberitz. Döberitz/Berlin 1930.
- Paul Deickert: Historisches Döberitz: Döberitz wie es war und wie es ist. Berlin 1936.
- Erhard Cielewicz, Kai Biermann: Flugplatz Döberitz. Geburtsort der militärischen Luftfahrt in Deutschland. Ch. Links, Berlin 2005, ISBN 3-86153-371-5.
Weblinks
- Vom Truppenübungsplatz zum Naturparadies: „Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide“ Heinz Sielmann Stiftung
- Heutige Nutzung
- Geschichte des Übungsplatzes
- Zur Geschichte der Döberitzer Heide; Supplemente
- Bildgeschichte von Dallgow-Döberitz
- Der Spiegel: Vergessene Orte: Löwenkaserne in Elstal
- Russische Löwen-Kaserne: Ein weiteres verlassenes Relikt der russischen Stationierten ist verschwunden
Einzelnachweise
- Geschichte des Truppenübungsplatzes, abgerufen am 16. Mai 2019.
- Biografien von Carl Mohr und Paul Weidner sowie Nennung ihrer Bauten; abgerufen am 16. Mai 2019.
Koordinaten: 52° 30′ 46″ N, 13° 3′ 5,5″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Truppenubungsplatz Doberitz auch bekannt als Heeresschule Doberitz war ein bedeutender Truppenubungsplatz bei Dallgow Doberitz westlich von Berlin in Brandenburg Doberitz war einer der grossten Ubungsplatze in Deutschland Das Areal wurde mehr als 300 Jahre lang bis 1992 von der preussischen Armee der Reichswehr und der Wehrmacht sowie den sowjetischen Besatzungstruppen genutzt Der Platz diente zur Truppenausbildung des Heeres zur Unteroffiziers und Offiziersausbildung Infanterieschule Doberitz und zur Ausbildung von Piloten ab 1910 damals als Fliegerschule Doberitz der Koniglich Preussischen Fliegertruppe zur Erprobung von neuen Fluggeraten und in den 1930er Jahren als Ausbildungsgelande fur Motorfahrzeuge Reichsmotorsportschule Truppenubungsplatz in Doberitz Postkarte von 1900GeschichteDas Gelande der Doberitzer Heide das bis 1896 noch bewaldet war wurde bis 1992 rund 300 Jahre lang als militarisches Manoverareal genutzt Truppenubungsplatz wurde es erst 1896 Dieser lag westlich von Berlin im Havelland zwischen Dallgow im Norden Krampnitz im Suden Priort im Westen und Seeburg im Osten In diesem Gebiet wurden vereinzelt schon Regimenter Konig Friedrichs I in praktischer Kriegsfuhrung geschult Die erste militarische Nutzung des Gelandes um das Dorf Doberitz wurde 1713 unter Friedrich Wilhelm I aufgezeichnet Im September 1753 folgte unter Friedrich II dort ein erstes Grossmanover das zur Irrefuhrung des Auslands wahrend des Siebenjahrigen Krieges in der Literatur verfalschend dargestellt mit bereits 44 000 Soldaten abgehalten wurde Bis 1890 wurden Schiessubungen der Berliner und Potsdamer Truppen auf dem Schiessplatz in Tegel durchgefuhrt Wegen der Mangel des Platzes forderte die preussische Heeresfuhrung ein standiges Trainingsgelande Der damalige Chef des Generalstabes vom Gardekorps entschied sich fur das Gelande um Doberitz 1892 wurde der damalige Generalstabsoffizier von Bredow mit der Gelandebesichtigung und der Festlegung der Grenzen beauftragt Die Landvermessungen und die Verhandlungen des Militarfiskus mit den betroffenen Gemeinden begannen 1893 und bis 1894 wurde dafur vom Militarfiskus das Gelande einer erworbenen Flache von ca 4400 Hektar um Doberitz requiriert Nach Beendigung der Ankaufsverhandlungen wurden drei Viertel des bewaldeten Gelandes abgeholzt Ein Teil des anfallenden Holzes wurde fur die Errichtung des Offizierskasinos der Wirtschaftsbaracken sowie der Stalle des Gardelagers verwendet Dies geschah mit Hinblick auf den erwarteten Truppeneinsatz in Kolonien z B der Boxeraufstand in China zur Simulation steppen und wustenahnlicher Geografien Seit 1895 erfolgte die dauerhafte Einrichtung durch Einsetzung und Bau einer Kommandantur und der Garnisonsverwaltung Der ursprungliche Standort der Kommandantur befand sich bis 1910 in Spandau und wurde nur in den Sommermonaten in der Zeit der Ubungen nach Doberitz verlegt Theodore Roosevelt Mitte mit Sohn Kermit links und Kaiser Wilhelm II auf dem Schimmel bei einer Militarparade in Doberitz Mai 1910 Der Truppenubungsplatz erhielt seinen Namen nach dem ehemaligen Dorf Doberitz das in der Mitte des Platzes lag Im Jahr 1895 wurde das Dorf Doberitz von seinen letzten Bewohnern geraumt Nach der Raumung bezog das Wach und Arbeitskommando die Gebaude im Dorf In Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II wurde am 1 April 1895 der Truppenubungsplatz Doberitz und das Gardelager seiner Nutzung ubergeben Der Platz diente zunachst als Ubungsplatz fur das Gardekorps Im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts wurde auf militarische Anforderung hin die Heerstrasse heutige B 5 ausgebaut Diese diente als direkte Verbindung zwischen Berlin und dem Truppenubungsplatz 1901 erhielten die Feldluftschiffer der Luftschiffertruppen das erste Luftschifferbataillon Ab 1910 wurde der Flugplatz Doberitz mit Fliegerschule angelegt der fur die erste militarische Flugnutzung in Deutschland bedeutend werden sollte Vorerst keine eigene Teilstreitkraft unterstand sie bis 1916 dem Heer Doberitz ist damit Ursprungsort der deutschen Luftstreitkrafte Der Obelisk auf dem Truppenubungsplatz den Kaiser Wilhelm II errichten liess wurde durch Vandalismus stark beschadigt Kriegsgefangenen karikatur Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde am westlichen Lagerrand ein provisorisches Kriegsgefangenenlager eingerichtet das ab 1915 auf zwei durch Kriegsgefangene neu gebaute Lager bei Rohrbeck und Dyrotz erweitert wurde Insgesamt waren bis Oktober 1918 dort mehr als 30 000 Gefangene aus sieben Nationen interniert Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten die Reichswehr Verbande der Schwarzen Reichswehr und nationalistische Wehrverbande den Ubungsplatz und seine Einrichtungen Im November 1919 wurde die Freikorps Brigade Ehrhardt aus Oberschlesien in das Lager Doberitz verlegt Im Marz 1920 erging der Befehl die Brigade aufzulosen Ihre Fuhrer entschlossen sich der Auflosung zu widersetzen appellierten an General Walther von Luttwitz in Berlin Luttwitz einer der Organisatoren der Freikorps in den Jahren 1918 und 1919 wandte sich an Reichsprasident Friedrich Ebert und Reichswehrminister Gustav Noske um die Auflosung zu stoppen Als Ebert dies ablehnte befahl Luttwitz der Brigade nach Berlin zu marschieren In der Nacht vom 12 auf den 13 Marz 1920 marschierte die Brigade nach Berlin und besetzte wahrend des Kapp Putsches 1920 die Stadt Denkmalseinweihung des Lowen von Doberitz im Mai 1923 fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden moderne Kampfeinheiten hier trainiert und in Verbanden aufgestellt Vor allem der sandige trockene Boden der Heidelandschaft machte den Truppenubungsplatz zur Erprobung von Panzerwaffen ideal er wurde stetig weiter ausgebaut So wurden unter anderem das Panzerkorps Grossdeutschland aus dem Wachregiment Berlin und Teile des Infanterie Lehr Regimentes hier gebildet Auch der Flugplatz Doberitz wurde zur Ausbildung von Piloten und Fallschirmjagern genutzt 1936 wurde das Regiment General Goring hier aufgestellt und ausgebildet Noch im gleichen Jahr begann dort der Aufbau der deutschen Fallschirmtruppe aus Angehorigen dieses Regiments Im Jahr 1938 errichteten die Berliner Architekten Mohr amp Weidner im Auftrag der Wehrmacht auf dem Gelande Bauten fur die Kraftfahr Versuchsanstalt Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1936 fanden auf dem Platz die Wettkampfe im Vielseitigkeitsreiten und der Gelanderitt im Modernen Funfkampf statt Ab 1944 bis Kriegsende existierten in Dallgow Doberitz Aussenstellen des KZ Sachsenhausen fur Manner und des KZ Uckermark fur Madchen und junge Frauen sowie ein Zwangsarbeiterlager in dem sowjetische Kriegsgefangene interniert waren Die letzte militarische Einheit war die Infanterie Division Potsdam die als Teil der 12 Armee unter Walther Wenck am 29 Marz 1945 hier noch aufgestellt wurde Barackenlager Doberitz vor 1900 mit den ersten Wellblechbaracken Truppenubungsplatz die sogenannte Wuste Doberitz 1904 Doberitz Dorf Soldaten auf dem Truppenubungsplatz 1912 Militar Erinnerungsfoto aus dem Mai 1914 Das Kriegsgeschehen von 1915 erscheint erstmals auf einer Bildpostkarte Aufstellungen von Grossverbanden beispielhaft 18 November 1939 163 Infanterie Division teilweise auch Truppenubungsplatz Juterbog Nach dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig als Fluchtlingslager umgenutzt ubernahm die Sowjetarmee 1947 das Areal Bis zu 20 000 Soldaten waren dort untergebracht 1992 endete die militarische Nutzung des Gelandes mit dem Abzug der Truppen Seit 1996 nutzt die Bundeswehr Garnisonen Berlin Spandau und Potsdam im Suden einen etwa 600 Hektar grossen Teil des Gelandes wieder als Standortubungsplatz fur Kraftfahrzeuge Die Kasernengebaude wurden ab 1994 entkernt und werden seither schrittweise abgerissen Die entstehenden Brachen werden als Neubaugebiete erschlossen die sich erneut am Grundriss der ehemaligen Lagerstruktur ausrichten Das eingeebnete Flughafengelande wird seit 2004 von der Heinz Sielmann Stiftung als Wildfreigehege bewirtschaftet der Ubungsplatz ist seit 1997 ein von Wanderwegen durchkreuztes Naturschutzgebiet geworden Kommandanten Auswahl Oberst Generalmajor z D Heinrich von Warendorff von Marz 1894 bis Mai 1901 Generalmajor von 1901 bis 1906 Oberst Gunter von Ramberg 1906 07 Generalmajor 1907 Oberst Generalmajor z D Werner von Heynitz von 1907 bis 1911 1855 1857 Generalleutnant von Loebell 1914 bis 1918 unbekannt Oberstleutnant Oberst Heinrich Freiherr von Hadeln von 1919 bis 1923 unbekannt Oberstleutnant Oberst von 1925 bis 1929 Oberst Jesco von Puttkamer von 1929 bis 1932 Oberst von 1932 bis 1934 Oberst Generalmajor von 1934 bis 1936 Oberstleutnant Oberst von 1936 bis 1939 Oberst Generalmajor 1939 40 Oberst 1940 41 Generalmajor Generalleutnant 1941 42 Oberst Generalmajor Eckhard von Geyso 1942 43 unbekanntLeiter des Ausbildungsstabes der Infanterie bis 1935 Auswahl Oberstleutnant Oberst Eugen Ritter von Schobert von 1930 bis 1932 als Leiter des Ausbildungsstabes der InfanterieKommandeure der Infanterieschule Doberitz ab 1935Oberstleutnant Oberst Hans Valentin Hube von 1935 bis 1939Oberst Walther Krause von 1939 bis 1941 Generalmajor Generalleutnant Karl Wilhelm Specht von 1941 bis 1943 Generalleutnant Otto Hitzfeld von 1943 bis 1944 Generalmajor von 1944 bis 1945 Generalleutnant Heribert von Larisch 1945Ausbilder und AbsolventenWalter Buch Gertrud Kolmar arbeitete als Ubersetzerin und Zensorin im russischen Kriegsgefangenenlager Heinrich Hogrebe Carl Rodenburg Otto Wagener Walter Hahm Mario Zippermayr Kurt Andersen Hermann Ehrhardt Wilhelm Adam Albrecht Schoenhals Herbert Hockemeyer Herbert Otto Gille Walter SchrothLiteraturPaul Deickert Doberitz Betrachtungen und Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart des Truppenubungsplatzes Doberitz Doberitz Berlin 1930 Paul Deickert Historisches Doberitz Doberitz wie es war und wie es ist Berlin 1936 Erhard Cielewicz Kai Biermann Flugplatz Doberitz Geburtsort der militarischen Luftfahrt in Deutschland Ch Links Berlin 2005 ISBN 3 86153 371 5 WeblinksCommons Truppenubungsplatz Doberitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vom Truppenubungsplatz zum Naturparadies Sielmanns Naturlandschaft Doberitzer Heide Heinz Sielmann Stiftung Heutige Nutzung Geschichte des Ubungsplatzes Zur Geschichte der Doberitzer Heide Supplemente Bildgeschichte von Dallgow Doberitz Der Spiegel Vergessene Orte Lowenkaserne in Elstal Russische Lowen Kaserne Ein weiteres verlassenes Relikt der russischen Stationierten ist verschwundenEinzelnachweiseGeschichte des Truppenubungsplatzes abgerufen am 16 Mai 2019 Biografien von Carl Mohr und Paul Weidner sowie Nennung ihrer Bauten abgerufen am 16 Mai 2019 52 512766666667 13 051522222222 Koordinaten 52 30 46 N 13 3 5 5 O Wettkampfstatten der Olympischen Sommerspiele 1936Berlin Olympiastadion AVUS Deutschlandhalle BSV Platz Dietrich Eckart Freilichtbuhne Golf und Land Club Berlin Wannsee Deutsches Sportforum Hockey Olympiastadion Hertha Platz Maifeld Mommsenstadion Olympia Schwimmstadion Polizeistadion Poststadion Olympisches Radstadion Regattastrecke Berlin Grunau Reichssportfeld Schiessplatz Ruhleben Schiessstand am Wannsee SeddinseeDoberitz Truppenubungsplatz DoberitzKiel Olympiahafen Dusternbrook