Die Universität Landshut bestand von 1800 bis 1826 und war die Nachfolgerin der Universität Ingolstadt Die Tradition bei
Universität Landshut

Die Universität Landshut bestand von 1800 bis 1826 und war die Nachfolgerin der Universität Ingolstadt. Die Tradition beider Universitäten besteht bis heute in der Ludwig-Maximilians-Universität München fort.
Geschichte
Im Jahr 1800 verlegte Bayerns Kurfürst Max IV. Joseph, ab 1806 König Maximilian I. Joseph (Bayern), die 1472 gegründete bayerische Landesuniversität von Ingolstadt nach Landshut. Der Grund war die Gefährdung Ingolstadts im Zweiten Koalitionskrieg. Zur Verlegung nach Landshut schrieb Richard Du Moulin-Eckart:
„Am 17. Mai des Jahres 1800 erhielt die Churfürstliche Universität zu Ingolstadt den Befehl, sich sowie sämtliche Akademiker in reisefertigen Zustand zu setzen und dann sogleich nach Landshut abzugehen. Niemand ahnte, daß diese schleunige provisorische Versetzung der alten Ingolstädter Universität eine dauernde sein sollte. Und nicht bloß das – daß von diesem Tage an eine neue Ära für dieselbe beginnen sollte ... . Dort am Fuße der Trausnitz hat sie die letzten Spuren des jesuitischen Druckes abgestreift und ist zu einem Hort der Wissenschaft und Aufklärung geworden.“
Die Universität wurde in den Räumen des aufgehobenen Dominikanerklosters und im ehemaligen Jesuitenkolleg eingerichtet. 1802 wurde sie nach ihrem Stifter Ludwig dem Reichen und Max IV. Joseph in Ludwig-Maximilians-Universität umbenannt. Durch die Verlegung erhoffte man sich einen geistigen Neuanfang und eine Stärkung der staatlichen Aufsicht über die Universität. Beseitigt werden sollte vor allem die streng konservative und antireformatorische Ausrichtung der alten Universität Ingolstadt. Dies zeigt sich vor allem in der Berufung vornehmlich norddeutscher und protestantischer Professoren auf die Lehrstühle der Universität. Außerdem wurde die alte Gliederung der Universität in Fakultäten beseitigt und – analog zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften – in zwei Hauptklassen mit je vier Sektionen eingeteilt.
Zu den bedeutendsten Professoren der Landshuter Zeit der Universität gehörte Johann Michael Sailer, der hier bis 1821 Moral- und Pastoraltheologie sowie Homiletik und Pädagogik unterrichtete („Sailer-Kreis“). Zu seinen Hörern gehörte auch der bayerische Kronprinz, der spätere König Ludwig I. Durch das Wirken von Johann Michael Sailer wurde die Universität Landshut zu einem Zentrum der katholischen Erneuerung in Bayern nach den Erfahrungen der Säkularisation und der Angriffe des Rationalismus. In seiner Lehrtätigkeit in Landshut formte Sailer eine ganze Generation von Priestern, die sich der Pflege der kirchlichen Tradition ebenso verpflichtet fühlten wie einer offenen und konstruktiven Auseinandersetzung mit den Anliegen der Aufklärung.
1811/12 zählte die Universität Landshut 640 Akademiker.
Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich die Universität Landshut zu einem der wichtigsten Zentren der höheren Bildung in Deutschland. Im Jahre 1819 wurde allerdings auch sie von den Auswirkungen der Karlsbader Beschlüsse getroffen. Während der aufgrund des Universitätsgesetzes zum außerordentlichen Ministerialkommissar ernannte Regierungsdirektor Karl von Günther die Universität als traditionsreiche Korporation in keiner Weise respektierte, schritt er gegen Studierende und deren – in Landshut allerdings unpolitisches – Verbindungswesen nur vereinzelt und auf Anordnung des Ministeriums ein. Spannungen innerhalb der Professoren, der Weggang bedeutender Hochschullehrer sowie die schlechte finanzielle Ausstattung führten schon bald zum Niedergang der Landshuter Universität. Nicht zuletzt zur Beseitigung dieser Missstände und wegen der gestiegenen Bedeutung Münchens als Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern verlegte König Ludwig I. die Universität 1826 von Landshut nach München.
Universitätsgebäude
- Dominikanerkloster Landshut: Kirche und Konventgebäude des im Zuge der Säkularisation 1802 aufgehobenen Klosters wurden zum Sitz der bayerischen Landesuniversität bestimmt. Der dreigeschossige Barockbau (ab 1699 entstanden) bildet einen Hof an der Nordseite der gotischen, barock umgestalteten Kirche. Beim Einzug der Universität wurde die Mauer, die an der Westseite Kloster und Kirche gegen die Stadt abgrenzte, niedergelegt. Im Hof wurde 1803/4 ein Neubau für das anatomische Institut der Universität errichtet. Nach der Verlegung der Landesuniversität nach München wurden die Gebäude zunächst dem Appellationsgericht zugewiesen. Seit 1839 ist das Dominikanerkloster Sitz der Regierung von Niederbayern.
- Jesuitenkirche St. Ignatius: Das ehemalige Jesuitenkolleg wurde bei der Verlegung der bayerischen Landesuniversität nach Landshut dem herzoglichen Georgianum, dem mit der Universität Ingolstadt verbundenen Priesterseminar, übergeben. Die Gebäude des Kollegs waren 1665–1691 von Michael Beer und Michael Thumb errichtet worden. Bei der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurden die Gebäude zunächst dem Malteserorden übergeben. Nach der Verlegung der Universität nach Landshut wurden die Gebäude bis 1919 als Kaserne genutzt; heute dienen sie der öffentlichen Verwaltung.
Professoren
- Johann Michael Sailer (1751–1832), Professor für Moral- und Pastoraltheologie, Bischof von Regensburg
- Franz de Paula von Schrank (1747–1835), ab 1784 Professor für Landwirtschaft und Naturgeschichte zunächst in Ingolstadt, später Landshut; ab 1809 Gründungsdirektor des Botanischen Gartens in München
- Georg Alois Dietl (1752–1809), Professor für Ästhetik ab 1801
- Anton Michl (1753–1813), ab 1799 Professor für kanonisches Recht und Kirchengeschichte
- Johann Christian Siebenkees (1753–1841), Rechtswissenschaftler, Dichter und ab 1810 Professor der Literaturgeschichte sowie Bibliothekar an der Universität
- Konrad Mannert (1756–1834), ab 1805 Professor für Geschichte und Geographie, mit Verlegung der Universität ab 1826 in München
- Franz Xaver von Moshamm (1756–1826), ab 1800 Professor der Kameralistik und Ökonomie
- Gregor Leonhard Reiner (1756–1807), ab 1800 bis 1807 Professor der Philosophie und Geschichte
- Nikolaus Thaddäus von Gönner (1764–1827), Professor der Rechte zunächst in Ingolstadt, dann in Landshut
- Jakob Salat (1766–1851), Professor für Philosophie 1807–1826, Vertreter der Aufklärung
- Johann Baptist Graser (1766–1841), Professor der Philosophie und Pädagogik
- Sebastian Mall (1766–1836), Benediktinerpater, ab 1801 Professor für Exegese und orientalische Sprachen
- Andreas Röschlaub (1768–1835), ab 1802 Professor der Pathologie und Medizin, ab 1826 in München
- Karl Wilhelm Friedrich von Breyer (1771–1818), Historiker und Hochschullehrer, ab 1804 Professor für Geschichte und Statistik
- Ludwig Walrad Medicus (1771–1850), Professor für Forst- und Landwirtschaft sowie Landwirtschaft, ab 1826 in München
- Carl Sebastian Heller von Hellersberg (1772–1818), von 1804 bis 1818 Professor der Geschichte und des Staatsrechts, ständiges Mitglied des Senats, Universitätsarchivar sowie deren Schatzmeister
- Joseph August Schultes (1773–1831), bedeutender Botaniker, seit 1809 Professor für Naturgeschichte und Botanik; blieb nach der Verlegung der Universität als Direktor der Chirurgischen Schule in Landshut
- Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach (1775–1833), ab 1804 Professor der Rechte, 1805 als Geheimer Referendar in das Ministerialjustiz- und Polizeidepartement nach München versetzt; Entwurf für das neue Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern (1813)
- Johann Nepomuk von Fuchs (1774–1856), ab 1807 Professor für Chemie und Mineralogie
- Johann Georg Feßmaier (1775–1828), Rechtswissenschaftler, Historiker, von 1799 bis 1804 ordentlicher Professor des Rechts
- Friedrich Ast (1778–1841), Professor für klassische Philologie
- Friedrich Carl von Savigny (1779–1861), ab 1808 ordentlicher Professor für römisches Zivilrecht in Landshut; wechselte bereits 1810 als Professor für römisches Recht an die neu gegründete Berliner Universität
- Friedrich Tiedemann (1781–1861), ab 1806 Professur für Anatomie und Zoologie, 1816 bis zu seiner Emeritierung 1849 Professor für Anatomie und Physiologie in Heidelberg
- Philipp Franz von Walther (1782–1849), ab 1804 Professor für Physiologie, 1818 bis 1830 Professor für Chirurgie und Augenheilkunde an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1830 leitender Arzt für Chirurgie und Augenheilkunde im städtischen Krankenhaus in München
- Johann Andreas Buchner (1783–1852), Pharmakologe, ab 1818 außerordentlicher Professor in Landshut, nach Verlegung der Universität in München
- Eduard Henke (1783–1869), Jurist, 1808–1813 außerordentlicher Professor der Rechtswissenschaften
- Martin Münz (1785–1849), Anatom, ab 1821 Ordinarius in Landshut, nach Verlegung der Universität in München, 1828 Professor für Anatomie an der Universität Würzburg
- Carl Joseph Anton Mittermaier (1787–1867), 1811 Professor der Rechte in Landshut, ab 1819 an der Universität Bonn, ab 1821 an der Universität Heidelberg
- Franz Reisinger (1787–1855), Chirurg, 1819 außerordentlicher, ab 1822 ordentlicher Professor für Medizin; 1824 nach Erlangen versetzt
- Johann Nepomuk von Wening-Ingenheim (1790–1831), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer, ab 1814 ordentlicher Professor des Zivilrechts
- Johann Adam Oberndorfer (1792–1871), Nationalökonom, 1819 Privatdozent, 1821 außerordentlicher, 1822 ordentlicher Professor der Staatswirtschaft
- Joseph Franz von Allioli (1793–1873), nach dem Studium an der Universität Landshut ab 1823 außerordentlicher und ab 1824 ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen, der Exegese und biblischen Archäologie; nach Verlegung der Universität Professor in München
Studenten und Absolventen
- Johann Evangelist Wetzler (1774–1850), Arzt
- Franz Xaver Schwäbl (1778–1841), Bischof von Regensburg
- Martin Münz (1779–1849), Anatom und Hochschullehrer
- Johann von Gott Fröhlich (1780–1849), klassischer Philologe
- Maurus Hagel (1780–1842), Benediktinermönch und katholischer Theologe
- Leonhard von Holler (1780–1858), Verwaltungsjurist im bayerischen Innenministerium
- Johann Nepomuk Buchinger (1781–1870), Jurist, Historiker, Reichsarchivrat und Hochschullehrer in München
- Albert Schott (1782–1861), Jurist und Politiker, Mitglied des Vorparlaments in der Frankfurter Paulskirche 1848
- Johann Nepomuk von Poißl (1783–1865), Komponist und Intendant der Hofmusik und des Hoftheaters in München
- Christoph Leonhard Wolbach (1783–1872), Jurist und erster frei gewählter Oberbürgermeister Ulms
- Josef Scheill (1784–1834), katholischer Geistlicher, Theologe und Kirchenrechtler
- Karl von Seinsheim (1784–1864), bayerischer Finanzminister und Präsident der Kammer der Abgeordneten
- Adam von Faßmann (1785–1840), Apotheker und Mitglied der Kammer der Abgeordneten
- Martin Münz (1785–1848), Professor für Anatomie an der Universität Würzburg
- Raimund Veit (1785–1857), Studium der Kameralistik; Begründer der Landwirtschaftswissenschaft in Bayern
- Johann Nepomuk von Ringseis (1785–1880), Leibarzt des bayerischen Kronprinzen Ludwig, ab 1826 Professor der Medizin an der Universität München
- König Ludwig I. (1786–1868) von Bayern, ab 1803 (siehe auch: Haus zum Kronprinzen)
- Josef von Teng (1786–1837), bayrischer Jurist und Bürgermeister von München (1836–37)
- Jakob Bauer (1787–1854), Politiker, Bürgermeister von München (1838–54)
- Eduard von Schenk (1788–1841), bayerischer Staatsmann und Innenminister
- Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861), Orientalist, ab 1826 Professor für Philologie und Universalhistorie an der Universität München
- Johann Nepomuk von Wening-Ingenheim (1790–1831), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
- Andreas Erhard (1791–1846), Philosoph und Schriftsteller
- Sylvester Jordan (1792–1861), Jurist und Politiker, Vizepräsident des Vorparlaments 1848 in der Frankfurter Paulskirche
- Franz Sales Handwercher (1792–1853), „Segenspfarrer von Oberschneiding“, Sozialreformer
- Johann Adam Oberndorfer (1792–1871), Nationalökonom und Hochschullehrer
- Johann Baptist von Pfeilschifter (1792–1874), Publizist
- Richard Anton Nikolaus Carron du Val (1793–1846), Jurist und Politiker, Bürgermeister von Augsburg
- Ludwig Rumpf (1793–1862), Professor für Mineralogie und Pharmazeutische Chemie an der Universität Würzburg
- Franz Michael Permaneder (1794–1862), Professur der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts am Lyzeum in Freising und Universität München
- Georg von Oettl (1794–1866), Bischof von Eichstätt
- Ignaz Perner (1796–1867), Rechtsanwalt und Pioniere der Tierschutzbewegung
- Johann Baptist Bauer (1797–1867), Jurist, württembergischer Verwaltungsaktuar, Stadtschultheiß, Gerichtsnotar und Landtagsabgeordneter
- Lorenz Zierl (1797–1844), Professor in München, Pionier der Agrarwissenschaft in Bayern
- Melchior von Diepenbrock (1798–1853), ab 1845 Fürstbischof von Breslau; 1850 zum Kardinal ernannt
- (1800–1856), Professor an der Baderschule in Landshut, Professor für Chirurgie Universität München
- Georg Joseph Götz (1802–1871), Domkapitular der Diözese Würzburg und Abgeordneter des Kammer der Abgeordneten
- Friedrich Hoffstadt (1802–1846), Richter, Maler und Kunstschriftsteller
- Georg Karl Reindl (1803–1882), Domdekan in München
- Josef Anselm Pangkofer (1804–1854), Mundartdichter
- Gregor von Scherr (1804–1877), Abt der Benediktinerabtei Metten, Erzbischof von München und Freising
- Josef Anton Maximilian Perty (1804–1884), Entomologe und Naturphilosoph, Professor an der Universität Bern
- Johann Evangelist Stadler (1804–1868), ab 1833 außerordentlicher Professor und von 1837 bis 1839 ordentlicher Professor für biblische Theologie an der Universität München; später Domkapitular und Domdekan in Augsburg
- Julius Hermann Schultes (1804–1840), Botaniker; Studium der Medizin in Landshut (Sohn von Joseph August Schultes)
- Heinrich von Hofstätter (1805–1875), ab 1839 Bischof von Passau
- Franz Graf von Pocci (1807–1876), Zeichner, Schriftsteller und Musiker
Siehe auch
- Münchner Senioren-Convent#Landshut
Literatur
- Karl Theodor Müller: Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms. Rorschach 1853, Neudruck 2013, ISBN 978-1-4895-4338-7.
- Laetitia Boehm (Hg.), Von der Donau an die Isar. Vorlesungen zur Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität 1800–1826 in Landshut (Ludovico Maximilianea: Forschungen, Bd. 20), München 2003.
- Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern II: Niederbayern, bearbeitet von Michael Brix, mit Beiträgen von Franz Bischoff, Gerhard Hackl und Volker Liedke, München/Berlin 1988, 320f. und 325.
- Andreas C. Hofmann: Lehre und Studium unter staatlicher Aufsicht. Die Universität Landshut nach den Karlsbader Beschlüssen (1819 bis 1825/26), in: Dom-Spiegel. Mitteilungsblatt der Freunde des Dom-Gymnasiums Freising e. V. Jg. 15 (2007), S. 37–40, langzeitarch. bei Open-Access LMU, http://epub.ub.uni-muenchen.de/11516
- Franz Dionys Reithofer: Geschichte und Beschreibung der Königlich-Baierischen Ludwig-Maximilians-Universität in Landshut. Landshut 1811 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- [Georg] Küßwetter I: Richard Graf Du Moulin Eckart. Zur Wiederkehr seines 100. Geburtstages am 27. November 1964. Die Trausnitz [Corpszeitung der Suevia München] Nr. 1 / 1965, S. 13–18.
- Kgl. Baier. Regierungsblatt 1812, LV. Stück, 17. Oktober 1812, Sp. 1701
- Bundes-Universitätsgesetz v. 20.9.1819. Heinrich-Heine-Denkmal, abgerufen am 13. Juni 2012.
- „Das Buch ist studentenhistorisch wertvoll, vor allem sitten- und kulturgeschichtlch sind seine Schilderungen in Gedichtform über das Treiben an der Universität Landshut aus den Jahren 1815 bis 1820 von Wert.“ (Robert Paschke, Studentenhistorisches Lexikon 1999)
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Die Universitat Landshut bestand von 1800 bis 1826 und war die Nachfolgerin der Universitat Ingolstadt Die Tradition beider Universitaten besteht bis heute in der Ludwig Maximilians Universitat Munchen fort Ehemaliges Dominikanerkloster 1802 1826 LandesuniversitatGeschichteIm Jahr 1800 verlegte Bayerns Kurfurst Max IV Joseph ab 1806 Konig Maximilian I Joseph Bayern die 1472 gegrundete bayerische Landesuniversitat von Ingolstadt nach Landshut Der Grund war die Gefahrdung Ingolstadts im Zweiten Koalitionskrieg Zur Verlegung nach Landshut schrieb Richard Du Moulin Eckart Am 17 Mai des Jahres 1800 erhielt die Churfurstliche Universitat zu Ingolstadt den Befehl sich sowie samtliche Akademiker in reisefertigen Zustand zu setzen und dann sogleich nach Landshut abzugehen Niemand ahnte dass diese schleunige provisorische Versetzung der alten Ingolstadter Universitat eine dauernde sein sollte Und nicht bloss das dass von diesem Tage an eine neue Ara fur dieselbe beginnen sollte Dort am Fusse der Trausnitz hat sie die letzten Spuren des jesuitischen Druckes abgestreift und ist zu einem Hort der Wissenschaft und Aufklarung geworden R Du Moulin Eckart Die Universitat wurde in den Raumen des aufgehobenen Dominikanerklosters und im ehemaligen Jesuitenkolleg eingerichtet 1802 wurde sie nach ihrem Stifter Ludwig dem Reichen und Max IV Joseph in Ludwig Maximilians Universitat umbenannt Durch die Verlegung erhoffte man sich einen geistigen Neuanfang und eine Starkung der staatlichen Aufsicht uber die Universitat Beseitigt werden sollte vor allem die streng konservative und antireformatorische Ausrichtung der alten Universitat Ingolstadt Dies zeigt sich vor allem in der Berufung vornehmlich norddeutscher und protestantischer Professoren auf die Lehrstuhle der Universitat Ausserdem wurde die alte Gliederung der Universitat in Fakultaten beseitigt und analog zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften in zwei Hauptklassen mit je vier Sektionen eingeteilt Zu den bedeutendsten Professoren der Landshuter Zeit der Universitat gehorte Johann Michael Sailer der hier bis 1821 Moral und Pastoraltheologie sowie Homiletik und Padagogik unterrichtete Sailer Kreis Zu seinen Horern gehorte auch der bayerische Kronprinz der spatere Konig Ludwig I Durch das Wirken von Johann Michael Sailer wurde die Universitat Landshut zu einem Zentrum der katholischen Erneuerung in Bayern nach den Erfahrungen der Sakularisation und der Angriffe des Rationalismus In seiner Lehrtatigkeit in Landshut formte Sailer eine ganze Generation von Priestern die sich der Pflege der kirchlichen Tradition ebenso verpflichtet fuhlten wie einer offenen und konstruktiven Auseinandersetzung mit den Anliegen der Aufklarung 1811 12 zahlte die Universitat Landshut 640 Akademiker Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich die Universitat Landshut zu einem der wichtigsten Zentren der hoheren Bildung in Deutschland Im Jahre 1819 wurde allerdings auch sie von den Auswirkungen der Karlsbader Beschlusse getroffen Wahrend der aufgrund des Universitatsgesetzes zum ausserordentlichen Ministerialkommissar ernannte Regierungsdirektor Karl von Gunther die Universitat als traditionsreiche Korporation in keiner Weise respektierte schritt er gegen Studierende und deren in Landshut allerdings unpolitisches Verbindungswesen nur vereinzelt und auf Anordnung des Ministeriums ein Spannungen innerhalb der Professoren der Weggang bedeutender Hochschullehrer sowie die schlechte finanzielle Ausstattung fuhrten schon bald zum Niedergang der Landshuter Universitat Nicht zuletzt zur Beseitigung dieser Missstande und wegen der gestiegenen Bedeutung Munchens als Haupt und Residenzstadt des Konigreichs Bayern verlegte Konig Ludwig I die Universitat 1826 von Landshut nach Munchen UniversitatsgebaudeDominikanerkloster Landshut Kirche und Konventgebaude des im Zuge der Sakularisation 1802 aufgehobenen Klosters wurden zum Sitz der bayerischen Landesuniversitat bestimmt Der dreigeschossige Barockbau ab 1699 entstanden bildet einen Hof an der Nordseite der gotischen barock umgestalteten Kirche Beim Einzug der Universitat wurde die Mauer die an der Westseite Kloster und Kirche gegen die Stadt abgrenzte niedergelegt Im Hof wurde 1803 4 ein Neubau fur das anatomische Institut der Universitat errichtet Nach der Verlegung der Landesuniversitat nach Munchen wurden die Gebaude zunachst dem Appellationsgericht zugewiesen Seit 1839 ist das Dominikanerkloster Sitz der Regierung von Niederbayern Ehemaliges JesuitenkollegJesuitenkirche St Ignatius Das ehemalige Jesuitenkolleg wurde bei der Verlegung der bayerischen Landesuniversitat nach Landshut dem herzoglichen Georgianum dem mit der Universitat Ingolstadt verbundenen Priesterseminar ubergeben Die Gebaude des Kollegs waren 1665 1691 von Michael Beer und Michael Thumb errichtet worden Bei der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurden die Gebaude zunachst dem Malteserorden ubergeben Nach der Verlegung der Universitat nach Landshut wurden die Gebaude bis 1919 als Kaserne genutzt heute dienen sie der offentlichen Verwaltung ProfessorenJohann Michael Sailer 1751 1832 Professor fur Moral und Pastoraltheologie Bischof von Regensburg Franz de Paula von Schrank 1747 1835 ab 1784 Professor fur Landwirtschaft und Naturgeschichte zunachst in Ingolstadt spater Landshut ab 1809 Grundungsdirektor des Botanischen Gartens in Munchen Georg Alois Dietl 1752 1809 Professor fur Asthetik ab 1801 Anton Michl 1753 1813 ab 1799 Professor fur kanonisches Recht und Kirchengeschichte Johann Christian Siebenkees 1753 1841 Rechtswissenschaftler Dichter und ab 1810 Professor der Literaturgeschichte sowie Bibliothekar an der Universitat Konrad Mannert 1756 1834 ab 1805 Professor fur Geschichte und Geographie mit Verlegung der Universitat ab 1826 in Munchen Franz Xaver von Moshamm 1756 1826 ab 1800 Professor der Kameralistik und Okonomie Gregor Leonhard Reiner 1756 1807 ab 1800 bis 1807 Professor der Philosophie und Geschichte Nikolaus Thaddaus von Gonner 1764 1827 Professor der Rechte zunachst in Ingolstadt dann in Landshut Jakob Salat 1766 1851 Professor fur Philosophie 1807 1826 Vertreter der Aufklarung Johann Baptist Graser 1766 1841 Professor der Philosophie und Padagogik Sebastian Mall 1766 1836 Benediktinerpater ab 1801 Professor fur Exegese und orientalische Sprachen Andreas Roschlaub 1768 1835 ab 1802 Professor der Pathologie und Medizin ab 1826 in Munchen Karl Wilhelm Friedrich von Breyer 1771 1818 Historiker und Hochschullehrer ab 1804 Professor fur Geschichte und Statistik Ludwig Walrad Medicus 1771 1850 Professor fur Forst und Landwirtschaft sowie Landwirtschaft ab 1826 in Munchen Carl Sebastian Heller von Hellersberg 1772 1818 von 1804 bis 1818 Professor der Geschichte und des Staatsrechts standiges Mitglied des Senats Universitatsarchivar sowie deren Schatzmeister Joseph August Schultes 1773 1831 bedeutender Botaniker seit 1809 Professor fur Naturgeschichte und Botanik blieb nach der Verlegung der Universitat als Direktor der Chirurgischen Schule in Landshut Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach 1775 1833 ab 1804 Professor der Rechte 1805 als Geheimer Referendar in das Ministerialjustiz und Polizeidepartement nach Munchen versetzt Entwurf fur das neue Strafgesetzbuch fur das Konigreich Bayern 1813 Johann Nepomuk von Fuchs 1774 1856 ab 1807 Professor fur Chemie und Mineralogie Johann Georg Fessmaier 1775 1828 Rechtswissenschaftler Historiker von 1799 bis 1804 ordentlicher Professor des Rechts Friedrich Ast 1778 1841 Professor fur klassische Philologie Friedrich Carl von Savigny 1779 1861 ab 1808 ordentlicher Professor fur romisches Zivilrecht in Landshut wechselte bereits 1810 als Professor fur romisches Recht an die neu gegrundete Berliner Universitat Friedrich Tiedemann 1781 1861 ab 1806 Professur fur Anatomie und Zoologie 1816 bis zu seiner Emeritierung 1849 Professor fur Anatomie und Physiologie in Heidelberg Philipp Franz von Walther 1782 1849 ab 1804 Professor fur Physiologie 1818 bis 1830 Professor fur Chirurgie und Augenheilkunde an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 1830 leitender Arzt fur Chirurgie und Augenheilkunde im stadtischen Krankenhaus in Munchen Johann Andreas Buchner 1783 1852 Pharmakologe ab 1818 ausserordentlicher Professor in Landshut nach Verlegung der Universitat in Munchen Eduard Henke 1783 1869 Jurist 1808 1813 ausserordentlicher Professor der Rechtswissenschaften Martin Munz 1785 1849 Anatom ab 1821 Ordinarius in Landshut nach Verlegung der Universitat in Munchen 1828 Professor fur Anatomie an der Universitat Wurzburg Carl Joseph Anton Mittermaier 1787 1867 1811 Professor der Rechte in Landshut ab 1819 an der Universitat Bonn ab 1821 an der Universitat Heidelberg Franz Reisinger 1787 1855 Chirurg 1819 ausserordentlicher ab 1822 ordentlicher Professor fur Medizin 1824 nach Erlangen versetzt Johann Nepomuk von Wening Ingenheim 1790 1831 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer ab 1814 ordentlicher Professor des Zivilrechts Johann Adam Oberndorfer 1792 1871 Nationalokonom 1819 Privatdozent 1821 ausserordentlicher 1822 ordentlicher Professor der Staatswirtschaft Joseph Franz von Allioli 1793 1873 nach dem Studium an der Universitat Landshut ab 1823 ausserordentlicher und ab 1824 ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen der Exegese und biblischen Archaologie nach Verlegung der Universitat Professor in MunchenStudenten und AbsolventenFriedrich Hoffstadt als Student in Landshut 1823 Johann Evangelist Wetzler 1774 1850 Arzt Franz Xaver Schwabl 1778 1841 Bischof von Regensburg Martin Munz 1779 1849 Anatom und Hochschullehrer Johann von Gott Frohlich 1780 1849 klassischer Philologe Maurus Hagel 1780 1842 Benediktinermonch und katholischer Theologe Leonhard von Holler 1780 1858 Verwaltungsjurist im bayerischen Innenministerium Johann Nepomuk Buchinger 1781 1870 Jurist Historiker Reichsarchivrat und Hochschullehrer in Munchen Albert Schott 1782 1861 Jurist und Politiker Mitglied des Vorparlaments in der Frankfurter Paulskirche 1848 Johann Nepomuk von Poissl 1783 1865 Komponist und Intendant der Hofmusik und des Hoftheaters in Munchen Christoph Leonhard Wolbach 1783 1872 Jurist und erster frei gewahlter Oberburgermeister Ulms Josef Scheill 1784 1834 katholischer Geistlicher Theologe und Kirchenrechtler Karl von Seinsheim 1784 1864 bayerischer Finanzminister und Prasident der Kammer der Abgeordneten Adam von Fassmann 1785 1840 Apotheker und Mitglied der Kammer der Abgeordneten Martin Munz 1785 1848 Professor fur Anatomie an der Universitat Wurzburg Raimund Veit 1785 1857 Studium der Kameralistik Begrunder der Landwirtschaftswissenschaft in Bayern Johann Nepomuk von Ringseis 1785 1880 Leibarzt des bayerischen Kronprinzen Ludwig ab 1826 Professor der Medizin an der Universitat Munchen Konig Ludwig I 1786 1868 von Bayern ab 1803 siehe auch Haus zum Kronprinzen Josef von Teng 1786 1837 bayrischer Jurist und Burgermeister von Munchen 1836 37 Jakob Bauer 1787 1854 Politiker Burgermeister von Munchen 1838 54 Eduard von Schenk 1788 1841 bayerischer Staatsmann und Innenminister Jakob Philipp Fallmerayer 1790 1861 Orientalist ab 1826 Professor fur Philologie und Universalhistorie an der Universitat Munchen Johann Nepomuk von Wening Ingenheim 1790 1831 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Andreas Erhard 1791 1846 Philosoph und Schriftsteller Sylvester Jordan 1792 1861 Jurist und Politiker Vizeprasident des Vorparlaments 1848 in der Frankfurter Paulskirche Franz Sales Handwercher 1792 1853 Segenspfarrer von Oberschneiding Sozialreformer Johann Adam Oberndorfer 1792 1871 Nationalokonom und Hochschullehrer Johann Baptist von Pfeilschifter 1792 1874 Publizist Richard Anton Nikolaus Carron du Val 1793 1846 Jurist und Politiker Burgermeister von Augsburg Ludwig Rumpf 1793 1862 Professor fur Mineralogie und Pharmazeutische Chemie an der Universitat Wurzburg Franz Michael Permaneder 1794 1862 Professur der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts am Lyzeum in Freising und Universitat Munchen Georg von Oettl 1794 1866 Bischof von Eichstatt Ignaz Perner 1796 1867 Rechtsanwalt und Pioniere der Tierschutzbewegung Johann Baptist Bauer 1797 1867 Jurist wurttembergischer Verwaltungsaktuar Stadtschultheiss Gerichtsnotar und Landtagsabgeordneter Lorenz Zierl 1797 1844 Professor in Munchen Pionier der Agrarwissenschaft in Bayern Melchior von Diepenbrock 1798 1853 ab 1845 Furstbischof von Breslau 1850 zum Kardinal ernannt 1800 1856 Professor an der Baderschule in Landshut Professor fur Chirurgie Universitat Munchen Georg Joseph Gotz 1802 1871 Domkapitular der Diozese Wurzburg und Abgeordneter des Kammer der Abgeordneten Friedrich Hoffstadt 1802 1846 Richter Maler und Kunstschriftsteller Georg Karl Reindl 1803 1882 Domdekan in Munchen Josef Anselm Pangkofer 1804 1854 Mundartdichter Gregor von Scherr 1804 1877 Abt der Benediktinerabtei Metten Erzbischof von Munchen und Freising Josef Anton Maximilian Perty 1804 1884 Entomologe und Naturphilosoph Professor an der Universitat Bern Johann Evangelist Stadler 1804 1868 ab 1833 ausserordentlicher Professor und von 1837 bis 1839 ordentlicher Professor fur biblische Theologie an der Universitat Munchen spater Domkapitular und Domdekan in Augsburg Julius Hermann Schultes 1804 1840 Botaniker Studium der Medizin in Landshut Sohn von Joseph August Schultes Heinrich von Hofstatter 1805 1875 ab 1839 Bischof von Passau Franz Graf von Pocci 1807 1876 Zeichner Schriftsteller und MusikerSiehe auchMunchner Senioren Convent LandshutLiteraturKarl Theodor Muller Gedichte Aufsatze und Lieder im Geiste Marc Sturms Rorschach 1853 Neudruck 2013 ISBN 978 1 4895 4338 7 Laetitia Boehm Hg Von der Donau an die Isar Vorlesungen zur Geschichte der Ludwig Maximilians Universitat 1800 1826 in Landshut Ludovico Maximilianea Forschungen Bd 20 Munchen 2003 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern bearbeitet von Michael Brix mit Beitragen von Franz Bischoff Gerhard Hackl und Volker Liedke Munchen Berlin 1988 320f und 325 Andreas C Hofmann Lehre und Studium unter staatlicher Aufsicht Die Universitat Landshut nach den Karlsbader Beschlussen 1819 bis 1825 26 in Dom Spiegel Mitteilungsblatt der Freunde des Dom Gymnasiums Freising e V Jg 15 2007 S 37 40 langzeitarch bei Open Access LMU http epub ub uni muenchen de 11516 Franz Dionys Reithofer Geschichte und Beschreibung der Koniglich Baierischen Ludwig Maximilians Universitat in Landshut Landshut 1811 Digitalisat Einzelnachweise Georg Kusswetter I Richard Graf Du Moulin Eckart Zur Wiederkehr seines 100 Geburtstages am 27 November 1964 Die Trausnitz Corpszeitung der Suevia Munchen Nr 1 1965 S 13 18 Kgl Baier Regierungsblatt 1812 LV Stuck 17 Oktober 1812 Sp 1701 Bundes Universitatsgesetz v 20 9 1819 Heinrich Heine Denkmal abgerufen am 13 Juni 2012 Das Buch ist studentenhistorisch wertvoll vor allem sitten und kulturgeschichtlch sind seine Schilderungen in Gedichtform uber das Treiben an der Universitat Landshut aus den Jahren 1815 bis 1820 von Wert Robert Paschke Studentenhistorisches Lexikon 1999 Normdaten Korperschaft GND 2024335 2 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n85099353 VIAF 121635126