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Westfälischer Hellweg

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Westfälischer Hellweg
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Der Westfälische Hellweg, oft nur Hellweg genannt, ist der bekannteste Hellweg in Nordrhein-Westfalen. Es bezeichnet den westlichen Teil der mittelalterlichen Wegverbindung zwischen Rhein und Elbe entlang der nördlichen deutschen Mittelgebirgsschwelle. Im Speziellen bezeichnet der Begriff den Abschnitt zwischen Duisburg und Paderborn bis zum Weserübergang bei Corvey auf der Straße zwischen Aachen und Goslar. Sie ist die Straße, welche u. a. die Kernstädte des Ruhrgebiets miteinander verbunden hat und somit das Ruhrgebiet entstehen ließ. Die heutige A40 ist aus dem Hellweg entstanden.

Bedeutung und Alter der Bezeichnung „Hellweg“ waren immer wieder Gegenstand gelehrter Auseinandersetzungen. Sie wird oft als uralt angesehen, verweist jedoch zunächst ins Mittelalter. Der Begriff Hellweg ist in der bezeichneten westfälischen Region als Name für die betreffende(n) Strecke(n) prominent und heute allgemein gebräuchlich. Von der Geschichte der Bezeichnung ist die besondere geschichtliche Bedeutung der heute als Hellweg bezeichneten Strecke(n) zu unterscheiden.

Hellwegzone

Die Städtereihe entlang des Hellwegs wird von Städten gebildet, die schon im Mittelalter eine Blüte verzeichneten. Von Duisburg bis Unna bilden sie die Hellwegzone, die im Mittelalter aufgrund der Lößböden eine aufblühende Landwirtschaft einschließlich der Produktion von Textilien verzeichnete. Mit der Einführung der Schachtzechen und der Eisenbahn bildete sich dort der Schwerpunkt der Bevölkerungsdichte des Ruhrgebiets. Im Süden schließt sich die Ruhrzone, im Norden die Emscherzone, im Westen die Rheinzone an, im Osten das Paderborner Land.

Verlauf

Von Westen nach Osten:

  • Duisburg
  • Mülheim an der Ruhr
  • Essen
  • Wattenscheid
  • Bochum
  • Dortmund
  • Unna
  • Werl
  • Soest
  • Erwitte
  • Geseke
  • Salzkotten
  • Paderborn
  • Bad Driburg
  • Höxter/Corvey

Geschichte

Es handelt sich um eine bis zu über 7.000 Jahre alte, aus neolithischer bis vorrömisch-germanischer Zeit stammende hochwasserfreie Verbindung vom Rhein bei Alt-Homberg über Duisburg, Essen, Dortmund, Unna, Werl, Soest, Erwitte, Geseke, Salzkotten, Paderborn bis Corvey. Er war Teil einer via regia von Aachen bis Goslar, hatte eine Breite von etwa drei Metern, bis er 1788 zu einer Chaussee ausgebaut wurde. Die Hellwegzone verläuft unmittelbar nördlich des Rheinischen Schiefergebirges und südlich der Lippe, sie zeichnet sich durch gute Böden und Quellreichtum aus und war daher seit langer Zeit dicht besiedelt.

Der Hellweg nahm seinen Anfang an einem Rheinübergang: In römischer Zeit lag ein Rheinübergang weiter südlich, gegenüber von Krefeld-Gellep, damals Gelduba. Einen weiteren Übergang gab es vom heutigen in der Grafschaft Moers gelegenen Alt-Homberg nach Duisburg und schließlich, nach der Rheinverlagerung, zu einer im 13. Jahrhundert gegründeten Siedlung, dem heutigen Duisburger Stadtteil Ruhrort. Nach Duisburg querte der Hellweg durch das Stapeltor das Niederrheinische Tiefland nach Osten und führte dann, über die historische Ruhrfurt bei Schloss Broich nach Mülheim, über die ganzjährig begehbaren Ruhrhöhen als Wasserscheide von Ruhr und Emscher/Lippe und dann nördlich des Ardeys und über den Haarstrang, an dessen Nordhang er weiter verlief. Der Verlauf ist typisch für Altstraßen: Ein Teil der Bäche entsprang unterhalb des Hellwegs und brauchte nicht gekreuzt zu werden, die zu kreuzenden konnten auch ohne Brücken gequert werden.

In Bochum zweigte der Westfälische Hellweg über die Bongardstraße und die Große Beckstraße nach Nordosten hin ab, um als Höhenweg, heute noch „Castroper Hellweg“ genannt, über die Castroper Hochebene zu verlaufen und somit das Oelbachtal nördlich zu umgehen. Bei Bauarbeiten in der Bongardstraße wurden Knüppeldämme entdeckt.

Die Entfernung der vorgenannten Orte entspricht einer damaligen Tagesreise einer größeren Gruppe mit schweren Wagen und zu Fuß von ungefähr 15 bis 30 km. Ältere und im Laufe ihrer geschichtlichen Entwicklung größere und bedeutendere Städte wie Duisburg, Essen, Dortmund, Soest und Paderborn lagen in größerer Distanz zueinander. Dazwischen liegenden Orten wie Bochum, Unna oder Werl wurde meist im Hoch- und Spätmittelalter von den jeweiligen Territorialherren Stadtrecht verliehen.

Ob die Römer den westfälischen Hellweg parallel zur Lippe zur Eroberung Germaniens nutzten, ist nicht sicher; für den Hellweg gibt es beispielsweise keine lateinische Bezeichnung. Es gibt nur eine lokale Legende in Dortmund, nach der bereits die Römer eine Befestigung am Burgwall gehabt haben sollen. Dies ist allerdings unbewiesen, und durch die dichte Bebauung in späterer Zeit sind auch keine Zeugnisse aus dieser Zeit zu erwarten. In der Zeit nach 16 n. Chr. wurde laut Tacitus (Annales II) die Strecke zwischen dem (noch nicht lokalisierten) Legionslager Aliso und dem Rhein mit Wegen und Dämmen befestigt. Da das Legionslager Aliso (hierhin hatten sich nach der Varusschlacht versprengte römische Truppenteile geflüchtet) entweder bei Anreppen (Delbrück, Kreis Paderborn), bei Oberaden (Bergkamen), bei Elsen (Paderborn), an der Ilse (im Harz) oder in der Nähe von Hildesheim vermutet wird, also in jedem Fall östlich des heutigen Ruhrgebiets, kann aufgrund des Fehlens jeglicher anderen befestigten Strecke aus jener Zeit in Westfalen in diese Richtung geschlossen werden, dass der heute bekannte Hellweg ausgebaut wurde. Nach der römischen Okkupation der Hellwegzone seit 11 v. Chr. und dem Abzug der Römer verlor der alte Verkehrsweg jedoch an Bedeutung. Die primitiveren Formen der germanischen Landwirtschaft führten zu einem Rückgang des Fernhandels.

Gesichert und vielfach belegt ist, dass durch Karl den Großen die Straße deutlich ausgebaut und mit Burgen oder Reichshöfen gesichert wurde. In besonders viel befahrenen Bereichen, wie etwa Kreuzungen mit anderen Wegen, war der Hellweg schon im Mittelalter gepflastert, ansonsten war er bis in die Zeit der Postkutschen eine „Naturstraße“ ohne eigentliche Pflasterung. Handelsgüter auf der Straße waren unter anderem Salz aus der Gegend von Soest, Werl und Unna sowie Eisenwaren, wie Messer und Scheren, aus dem Sauerland, die über Dortmund gehandelt wurden. Waren vom Hellweg fanden im gesamten Hanseraum Verbreitung.

Die Lage am Hellweg erwies sich in Kriegszeiten, besonders während des Dreißigjährigen Krieges als besonders nachteilig, weil die durchziehenden fremden Truppen von den dortigen Städten unentgeltlich Kost und Logis erpressten.

Seit 1788 wurde etwa 500 m südlich des alten Hellwegs auf dem Gebiet Preußens in der Grafschaft Mark die Verbindung als Chaussee ausgebaut und südlich der Reichsstadt Dortmund über Hörde geführt. Der Verlauf der neuen Chaussee entspricht weitgehend dem der späteren Reichs- bzw. Bundesstraße 1.

Innerhalb des historischen Stadtkerns Dortmunds hat sich der alte Hellweg bis heute als Einkaufsstraße erhalten. Dort trägt die im Mittelalter so bedeutende Straße die Namen Osten- und Westenhellweg als Achse zwischen dem historischen Ostentor und dem Westentor. Die gleichen Straßenbezeichnungen finden sich auch in Soest. In beiden Fällen geben die Bezeichnungen die geografische Ausrichtung des Straßenverlaufs von den Stadtzentren wieder. Während in Dortmund so die Richtungen vom zentralen Punkt im Inneren der historischen Stadt an der Reinoldikirche charakterisiert werden, ist es in Soest erst der Straßenverlauf vor den Toren der mittelalterlichen Stadt, der Westenhellweg vor den alten Wallanlagen am Jakobitor und der Ostenhellweg vor dem Thomätor. Die geografische Bezeichnung der Tore bzw. der Straße findet sich ebenso in Paderborn (Westerntor) und Geseke (Osttor und Westtor) sowie in Salzkotten (Westerntor und abgegangenes Osterntor). In Geseke läuft der Hellweg praktisch vollkommen gerade und südlich des Frauenstifts Geseke (gegründet 846) durch die Stadt.

Vor den Toren des alten Dortmunds lässt sich die Straße anhand ihrer Bezeichnung leicht weiterverfolgen. Je nach Stadtteil erscheint sie seit dem 14. Jahrhundert als Kombination des Orts- und des historischen Wegnamens, in Dorstfeld daher Dorstfelder Hellweg, als Dorstfelder Helewege bereits 1345 urkundlich erwähnt. Östlich der Innenstadt heißt der alte Hellwegverlauf heute im ersten Abschnitt Kaiserstraße, in Erinnerung an den prachtvollen Einzug Kaiser Karls IV. 1377 in die Reichsstadt. Im weiteren Verlauf findet sich dann wieder die Verbindung aus Ort und Hellweg, in Körne Körner Hellweg, Wambeler, 1376 als Hylewege bi Wanemale genannt,Brackeler, Asselner und anschließend Wickeder Hellweg weiter nach Osten, schließlich, jenseits der heutigen Dortmunder Grenze, Massener Hellweg auf dem Stadtgebiet von Unna. Die genannten Dortmunder Stadtteile waren ehemals kleine, mehr oder minder eigenständige Orte entlang der Straße. Körne und Wambel lagen dabei noch auf dem Territorium der Grafschaft Dortmund, Brackel und Asseln bereits außerhalb. Aber auch in Bergkamen, führend durch die Ortsteile Rünthe und Overberge, gibt es die Bezeichnung Westen- und Ostenhellweg. Die Kombinationen von Ortsnamen und Hellweg – geprägt im 19. Jahrhundert – finden sich auch in weiteren Namen im Verlauf der Straße, wie Hemmerder Hellweg (Unna-Hemmerde), Büdericher Hellweg (Werl-Büderich), Westönner Hellweg (Werl-Westönnen), Ostönner Hellweg (Soest-Ostönnen) und anderen.

Entlang des Teutoburger Waldes (historischer Name Osning) gibt es auf beiden Seiten Zweige des Hellwegs von beiden Enden der Dörenschlucht, die der Hellweg benutzt, nordwärts bis zum Bielefelder Pass. Erst in den 1970er Jahren setzten sich für diese die Zusatzbezeichnungen Senner Hellweg (Westseite) und (Ostseite) durch.

Der Hellweg war für die mittelalterlichen Pilger auch ein Zubringer des Jakobsweges nach Santiago de Compostela.

1997/98 gründete sich die Kulturregion Hellweg als Marketingverband einiger Städte und Gemeinden in einer breiten Zone entlang des historischen Hellwegs in Westfalen.

Die Nationalsozialisten instrumentalisierten den Hellweg aus den Zeiten der Hanse und früher als historische West-Ost-Linie, vorbei an der Wewelsburg bei Paderborn bis nach Zamość in Polen, um dort Teile des Bezirks Lublin gewaltsam zu germanisieren (Aktion Zamość).

Siehe auch

  • Thüringer Städtekette
  • Entwicklungsachse

Literatur

  • Hermann Josef Bausch: „Westen und Osten am Hellweg“ in der Stadt Dortmund: Vom Königsweg zur Konsummeile. In: Heimat Dortmund 1/2002. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e. V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund. ISSN 0932-9757, S. 33–40.
  • Brigitte Englisch: Der Hellweg zwischen Mythos und Realität. In: Soester Zeitschrift 117 (2005), S. 45–75.
  • Henriette Brink-Kloke: Auf dem Hellweg durch Dortmund: Eine archäologische Spurensuche. In: Heimat Dortmund 1/2002. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e. V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund. ISSN 0932-9757, S. 30–32.
  • Gabriele Isenberg: Mittelalterliche Salzproduktion am Hellweg. Ergebnisse einer archäologischen Untersuchung im Salzerquartier in Soest. In: Christian Lamschus (Hrsg.): Salz – Arbeit und Technik, Produktion und Distribution in Mittelalter und früher Neuzeit. Deutsches Salzmuseum, Lüneburg 1989, S. 131–135.
  • Paul Leidinger: Der westfälische Hellweg als Verkehrsweg und Landschaftsbezeichnung. In: Ferdinand Seibt u. a. (Hrsg.): Vergessene Zeiten. Mittelalter im Ruhrgebiet. Band 2, Essen 1990, S. 72 ff.
  • Ferdinand Seibt (Hrsg.): Transit Brügge–Novgorod: eine Straße durch die europäische Geschichte. Ausstellungskatalog, Bottrop/Essen 1997, ISBN 3-89355-148-4.
  • Reinhild Stephan-Maaser (Hrsg.): Zeitreise Hellweg. Spuren einer Straße durch die Jahrtausende. Katalog zur Ausstellung der Stadt Unna im Hellweg-Museum Unna vom 5. November 2000 bis 1. April 2001. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-932-3.

Weblinks

Commons: Westfälischer Hellweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thomas Mader: Der Hellweg – die Straße, an der das Ruhrgebiet entstand. 27. August 2019, abgerufen am 21. Juni 2020. 
  2. Zitat Hermann Rothert: „Erwähnt sei (…), daß der Name Hellweg in Westfalen urkundlich erst verhältnismäßig spät zu belegen ist. Im Jahre 1280 wird die curtis in Selehorst (Selhorst Kr. Wiedenbrück), quae appellatur Helewech (WUB III 1116) genannt, im Jahre 1291 erscheinen bona de Helewech (Helfshof in Stalleiken bei Wattenscheid (?) WUB VII 2206). Der Hellweg in der Stadt Soest kommt zuerst vor 1304 in vico qui dicitur Helewech apud portam beati Jacobi, ferner 1338 apud stratam regiam que Heleweg vocatur apud vulgus (Soester Zschr. 44/45 S. 66).“ In: Georg Niemeier und Hermann Rothert: Der Stadtplan von Soest, in: Westfälische Zeitschrift 103/104, 1954, S. 30–92, hier S. 88 (https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-9673.pdf)
  3. Regionalkunde Ruhrgebiet - Zonale Gliederung
  4. Erste Bauernansiedlung am Hellweg. Abgerufen am 12. Juli 2021. 
  5. Bernhard Sicherl, Hanns Neidhardt: Ad Fontes – zur neolithischen und hochmittelalterlichen Besiedlung am Hellweg. In: Archäologie in Westfalen-Lippe. 2017, ISSN 2191-1207, S. 175–179, doi:10.11588/aiw.2017.0.57706 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 12. Juli 2021]). 
  6. Spieker: Landeskundliche Beiträge und Berichte. Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und Volkskunde. Geographische Kommission. Ausgaben 15–20, 1967, Seite 43 [1]
  7. Klaus Basner: Unna. Historisches Porträt einer Stadt. Bönen 2014, S. 238.
  8. Hermann Josef Bausch: „Westen und Osten am Hellweg“ in der Stadt Dortmund: Vom Königsweg zur Konsummeile In: Hermann Josef Bausch: „Westen und Osten am Hellweg“ in der Stadt Dortmund: Vom Königsweg zur Konsummeile. Heimat Dortmund 1/2002. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e. V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund, ISSN 0932-9757, S. 33–40.
Normdaten (Geografikum): GND: 7529034-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 239675416

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 15 Jul 2025 / 16:35

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Der Westfalische Hellweg oft nur Hellweg genannt ist der bekannteste Hellweg in Nordrhein Westfalen Es bezeichnet den westlichen Teil der mittelalterlichen Wegverbindung zwischen Rhein und Elbe entlang der nordlichen deutschen Mittelgebirgsschwelle Im Speziellen bezeichnet der Begriff den Abschnitt zwischen Duisburg und Paderborn bis zum Weserubergang bei Corvey auf der Strasse zwischen Aachen und Goslar Sie ist die Strasse welche u a die Kernstadte des Ruhrgebiets miteinander verbunden hat und somit das Ruhrgebiet entstehen liess Die heutige A40 ist aus dem Hellweg entstanden Bochumer HellwegAutobahn 40 bei Essen aus dem Hellweg entstandenDie Fussgangerzone am Vehoff Haus in Dortmund heisst im Bereich von Reinoldi und Marienkirche Westen und OstenhellwegDer Hellweg rot markiert in Dortmund um 1610 auf dem Plan von Detmar MuhlerAsselner Hellweg 2006Uberreste des Hellwegs im Teutoburger Wald Bedeutung und Alter der Bezeichnung Hellweg waren immer wieder Gegenstand gelehrter Auseinandersetzungen Sie wird oft als uralt angesehen verweist jedoch zunachst ins Mittelalter Der Begriff Hellweg ist in der bezeichneten westfalischen Region als Name fur die betreffende n Strecke n prominent und heute allgemein gebrauchlich Von der Geschichte der Bezeichnung ist die besondere geschichtliche Bedeutung der heute als Hellweg bezeichneten Strecke n zu unterscheiden HellwegzoneDie Stadtereihe entlang des Hellwegs wird von Stadten gebildet die schon im Mittelalter eine Blute verzeichneten Von Duisburg bis Unna bilden sie die Hellwegzone die im Mittelalter aufgrund der Lossboden eine aufbluhende Landwirtschaft einschliesslich der Produktion von Textilien verzeichnete Mit der Einfuhrung der Schachtzechen und der Eisenbahn bildete sich dort der Schwerpunkt der Bevolkerungsdichte des Ruhrgebiets Im Suden schliesst sich die Ruhrzone im Norden die Emscherzone im Westen die Rheinzone an im Osten das Paderborner Land VerlaufStrecke des westfalischen Hellwegs und die Stadte an seiner Route Von Westen nach Osten Duisburg Mulheim an der Ruhr Essen Wattenscheid Bochum Dortmund Unna Werl Soest Erwitte Geseke Salzkotten Paderborn Bad Driburg Hoxter CorveyGeschichteEs handelt sich um eine bis zu uber 7 000 Jahre alte aus neolithischer bis vorromisch germanischer Zeit stammende hochwasserfreie Verbindung vom Rhein bei Alt Homberg uber Duisburg Essen Dortmund Unna Werl Soest Erwitte Geseke Salzkotten Paderborn bis Corvey Er war Teil einer via regia von Aachen bis Goslar hatte eine Breite von etwa drei Metern bis er 1788 zu einer Chaussee ausgebaut wurde Die Hellwegzone verlauft unmittelbar nordlich des Rheinischen Schiefergebirges und sudlich der Lippe sie zeichnet sich durch gute Boden und Quellreichtum aus und war daher seit langer Zeit dicht besiedelt Der Hellweg nahm seinen Anfang an einem Rheinubergang In romischer Zeit lag ein Rheinubergang weiter sudlich gegenuber von Krefeld Gellep damals Gelduba Einen weiteren Ubergang gab es vom heutigen in der Grafschaft Moers gelegenen Alt Homberg nach Duisburg und schliesslich nach der Rheinverlagerung zu einer im 13 Jahrhundert gegrundeten Siedlung dem heutigen Duisburger Stadtteil Ruhrort Nach Duisburg querte der Hellweg durch das Stapeltor das Niederrheinische Tiefland nach Osten und fuhrte dann uber die historische Ruhrfurt bei Schloss Broich nach Mulheim uber die ganzjahrig begehbaren Ruhrhohen als Wasserscheide von Ruhr und Emscher Lippe und dann nordlich des Ardeys und uber den Haarstrang an dessen Nordhang er weiter verlief Der Verlauf ist typisch fur Altstrassen Ein Teil der Bache entsprang unterhalb des Hellwegs und brauchte nicht gekreuzt zu werden die zu kreuzenden konnten auch ohne Brucken gequert werden In Bochum zweigte der Westfalische Hellweg uber die Bongardstrasse und die Grosse Beckstrasse nach Nordosten hin ab um als Hohenweg heute noch Castroper Hellweg genannt uber die Castroper Hochebene zu verlaufen und somit das Oelbachtal nordlich zu umgehen Bei Bauarbeiten in der Bongardstrasse wurden Knuppeldamme entdeckt Die Entfernung der vorgenannten Orte entspricht einer damaligen Tagesreise einer grosseren Gruppe mit schweren Wagen und zu Fuss von ungefahr 15 bis 30 km Altere und im Laufe ihrer geschichtlichen Entwicklung grossere und bedeutendere Stadte wie Duisburg Essen Dortmund Soest und Paderborn lagen in grosserer Distanz zueinander Dazwischen liegenden Orten wie Bochum Unna oder Werl wurde meist im Hoch und Spatmittelalter von den jeweiligen Territorialherren Stadtrecht verliehen Ob die Romer den westfalischen Hellweg parallel zur Lippe zur Eroberung Germaniens nutzten ist nicht sicher fur den Hellweg gibt es beispielsweise keine lateinische Bezeichnung Es gibt nur eine lokale Legende in Dortmund nach der bereits die Romer eine Befestigung am Burgwall gehabt haben sollen Dies ist allerdings unbewiesen und durch die dichte Bebauung in spaterer Zeit sind auch keine Zeugnisse aus dieser Zeit zu erwarten In der Zeit nach 16 n Chr wurde laut Tacitus Annales II die Strecke zwischen dem noch nicht lokalisierten Legionslager Aliso und dem Rhein mit Wegen und Dammen befestigt Da das Legionslager Aliso hierhin hatten sich nach der Varusschlacht versprengte romische Truppenteile gefluchtet entweder bei Anreppen Delbruck Kreis Paderborn bei Oberaden Bergkamen bei Elsen Paderborn an der Ilse im Harz oder in der Nahe von Hildesheim vermutet wird also in jedem Fall ostlich des heutigen Ruhrgebiets kann aufgrund des Fehlens jeglicher anderen befestigten Strecke aus jener Zeit in Westfalen in diese Richtung geschlossen werden dass der heute bekannte Hellweg ausgebaut wurde Nach der romischen Okkupation der Hellwegzone seit 11 v Chr und dem Abzug der Romer verlor der alte Verkehrsweg jedoch an Bedeutung Die primitiveren Formen der germanischen Landwirtschaft fuhrten zu einem Ruckgang des Fernhandels Gesichert und vielfach belegt ist dass durch Karl den Grossen die Strasse deutlich ausgebaut und mit Burgen oder Reichshofen gesichert wurde In besonders viel befahrenen Bereichen wie etwa Kreuzungen mit anderen Wegen war der Hellweg schon im Mittelalter gepflastert ansonsten war er bis in die Zeit der Postkutschen eine Naturstrasse ohne eigentliche Pflasterung Handelsguter auf der Strasse waren unter anderem Salz aus der Gegend von Soest Werl und Unna sowie Eisenwaren wie Messer und Scheren aus dem Sauerland die uber Dortmund gehandelt wurden Waren vom Hellweg fanden im gesamten Hanseraum Verbreitung Die Lage am Hellweg erwies sich in Kriegszeiten besonders wahrend des Dreissigjahrigen Krieges als besonders nachteilig weil die durchziehenden fremden Truppen von den dortigen Stadten unentgeltlich Kost und Logis erpressten Seit 1788 wurde etwa 500 m sudlich des alten Hellwegs auf dem Gebiet Preussens in der Grafschaft Mark die Verbindung als Chaussee ausgebaut und sudlich der Reichsstadt Dortmund uber Horde gefuhrt Der Verlauf der neuen Chaussee entspricht weitgehend dem der spateren Reichs bzw Bundesstrasse 1 Innerhalb des historischen Stadtkerns Dortmunds hat sich der alte Hellweg bis heute als Einkaufsstrasse erhalten Dort tragt die im Mittelalter so bedeutende Strasse die Namen Osten und Westenhellweg als Achse zwischen dem historischen Ostentor und dem Westentor Die gleichen Strassenbezeichnungen finden sich auch in Soest In beiden Fallen geben die Bezeichnungen die geografische Ausrichtung des Strassenverlaufs von den Stadtzentren wieder Wahrend in Dortmund so die Richtungen vom zentralen Punkt im Inneren der historischen Stadt an der Reinoldikirche charakterisiert werden ist es in Soest erst der Strassenverlauf vor den Toren der mittelalterlichen Stadt der Westenhellweg vor den alten Wallanlagen am Jakobitor und der Ostenhellweg vor dem Thomator Die geografische Bezeichnung der Tore bzw der Strasse findet sich ebenso in Paderborn Westerntor und Geseke Osttor und Westtor sowie in Salzkotten Westerntor und abgegangenes Osterntor In Geseke lauft der Hellweg praktisch vollkommen gerade und sudlich des Frauenstifts Geseke gegrundet 846 durch die Stadt Vor den Toren des alten Dortmunds lasst sich die Strasse anhand ihrer Bezeichnung leicht weiterverfolgen Je nach Stadtteil erscheint sie seit dem 14 Jahrhundert als Kombination des Orts und des historischen Wegnamens in Dorstfeld daher Dorstfelder Hellweg als Dorstfelder Helewege bereits 1345 urkundlich erwahnt Ostlich der Innenstadt heisst der alte Hellwegverlauf heute im ersten Abschnitt Kaiserstrasse in Erinnerung an den prachtvollen Einzug Kaiser Karls IV 1377 in die Reichsstadt Im weiteren Verlauf findet sich dann wieder die Verbindung aus Ort und Hellweg in Korne Korner Hellweg Wambeler 1376 als Hylewege bi Wanemale genannt Brackeler Asselner und anschliessend Wickeder Hellweg weiter nach Osten schliesslich jenseits der heutigen Dortmunder Grenze Massener Hellweg auf dem Stadtgebiet von Unna Die genannten Dortmunder Stadtteile waren ehemals kleine mehr oder minder eigenstandige Orte entlang der Strasse Korne und Wambel lagen dabei noch auf dem Territorium der Grafschaft Dortmund Brackel und Asseln bereits ausserhalb Aber auch in Bergkamen fuhrend durch die Ortsteile Runthe und Overberge gibt es die Bezeichnung Westen und Ostenhellweg Die Kombinationen von Ortsnamen und Hellweg gepragt im 19 Jahrhundert finden sich auch in weiteren Namen im Verlauf der Strasse wie Hemmerder Hellweg Unna Hemmerde Budericher Hellweg Werl Buderich Westonner Hellweg Werl Westonnen Ostonner Hellweg Soest Ostonnen und anderen Entlang des Teutoburger Waldes historischer Name Osning gibt es auf beiden Seiten Zweige des Hellwegs von beiden Enden der Dorenschlucht die der Hellweg benutzt nordwarts bis zum Bielefelder Pass Erst in den 1970er Jahren setzten sich fur diese die Zusatzbezeichnungen Senner Hellweg Westseite und Ostseite durch Der Hellweg war fur die mittelalterlichen Pilger auch ein Zubringer des Jakobsweges nach Santiago de Compostela 1997 98 grundete sich die Kulturregion Hellweg als Marketingverband einiger Stadte und Gemeinden in einer breiten Zone entlang des historischen Hellwegs in Westfalen Die Nationalsozialisten instrumentalisierten den Hellweg aus den Zeiten der Hanse und fruher als historische West Ost Linie vorbei an der Wewelsburg bei Paderborn bis nach Zamosc in Polen um dort Teile des Bezirks Lublin gewaltsam zu germanisieren Aktion Zamosc Siehe auchThuringer Stadtekette EntwicklungsachseLiteraturHermann Josef Bausch Westen und Osten am Hellweg in der Stadt Dortmund Vom Konigsweg zur Konsummeile In Heimat Dortmund 1 2002 Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Zeitschrift des Historischen Vereins fur Dortmund und die Grafschaft Mark e V in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund ISSN 0932 9757 S 33 40 Brigitte Englisch Der Hellweg zwischen Mythos und Realitat In Soester Zeitschrift 117 2005 S 45 75 Henriette Brink Kloke Auf dem Hellweg durch Dortmund Eine archaologische Spurensuche In Heimat Dortmund 1 2002 Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Zeitschrift des Historischen Vereins fur Dortmund und die Grafschaft Mark e V in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund ISSN 0932 9757 S 30 32 Gabriele Isenberg Mittelalterliche Salzproduktion am Hellweg Ergebnisse einer archaologischen Untersuchung im Salzerquartier in Soest In Christian Lamschus Hrsg Salz Arbeit und Technik Produktion und Distribution in Mittelalter und fruher Neuzeit Deutsches Salzmuseum Luneburg 1989 S 131 135 Paul Leidinger Der westfalische Hellweg als Verkehrsweg und Landschaftsbezeichnung In Ferdinand Seibt u a Hrsg Vergessene Zeiten Mittelalter im Ruhrgebiet Band 2 Essen 1990 S 72 ff Ferdinand Seibt Hrsg Transit Brugge Novgorod eine Strasse durch die europaische Geschichte Ausstellungskatalog Bottrop Essen 1997 ISBN 3 89355 148 4 Reinhild Stephan Maaser Hrsg Zeitreise Hellweg Spuren einer Strasse durch die Jahrtausende Katalog zur Ausstellung der Stadt Unna im Hellweg Museum Unna vom 5 November 2000 bis 1 April 2001 Klartext Verlag Essen 2000 ISBN 3 88474 932 3 WeblinksCommons Westfalischer Hellweg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseThomas Mader Der Hellweg die Strasse an der das Ruhrgebiet entstand 27 August 2019 abgerufen am 21 Juni 2020 Zitat Hermann Rothert Erwahnt sei dass der Name Hellweg in Westfalen urkundlich erst verhaltnismassig spat zu belegen ist Im Jahre 1280 wird die curtis in Selehorst Selhorst Kr Wiedenbruck quae appellatur Helewech WUB III 1116 genannt im Jahre 1291 erscheinen bona de Helewech Helfshof in Stalleiken bei Wattenscheid WUB VII 2206 Der Hellweg in der Stadt Soest kommt zuerst vor 1304 in vico qui dicitur Helewech apud portam beati Jacobi ferner 1338 apud stratam regiam que Heleweg vocatur apud vulgus Soester Zschr 44 45 S 66 In Georg Niemeier und Hermann Rothert Der Stadtplan von Soest in Westfalische Zeitschrift 103 104 1954 S 30 92 hier S 88 https www lwl org westfaelische geschichte txt wz 9673 pdf Regionalkunde Ruhrgebiet Zonale Gliederung Erste Bauernansiedlung am Hellweg Abgerufen am 12 Juli 2021 Bernhard Sicherl Hanns Neidhardt Ad Fontes zur neolithischen und hochmittelalterlichen Besiedlung am Hellweg In Archaologie in Westfalen Lippe 2017 ISSN 2191 1207 S 175 179 doi 10 11588 aiw 2017 0 57706 uni heidelberg de abgerufen am 12 Juli 2021 Spieker Landeskundliche Beitrage und Berichte Provinzialinstitut fur Westfalische Landes und Volkskunde Geographische Kommission Ausgaben 15 20 1967 Seite 43 1 Klaus Basner Unna Historisches Portrat einer Stadt Bonen 2014 S 238 Hermann Josef Bausch Westen und Osten am Hellweg in der Stadt Dortmund Vom Konigsweg zur Konsummeile In Hermann Josef Bausch Westen und Osten am Hellweg in der Stadt Dortmund Vom Konigsweg zur Konsummeile Heimat Dortmund 1 2002 Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Zeitschrift des Historischen Vereins fur Dortmund und die Grafschaft Mark e V in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund ISSN 0932 9757 S 33 40 Normdaten Geografikum GND 7529034 0 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 239675416

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