Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Unter einem Souverän von mittellateinisch superanus darüber befindlich überlegen versteht man den Inhaber der Staatsgewa

Souverän

  • Startseite
  • Souverän
Souverän
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az

Unter einem Souverän (von mittellateinisch superanus ‚darüber befindlich‘, ‚überlegen‘) versteht man den Inhaber der Staatsgewalt. In Demokratien hat regelmäßig das Staatsvolk diese verfassungsrechtliche und völkerrechtliche Funktion – in repräsentativen Systemen in der Regel indirekt –, in absoluten und konstitutionellen Monarchien das Staatsoberhaupt, zum Beispiel der König oder der Fürst.

Entwicklung

Absolutismus

Zur Zeit des Absolutismus beanspruchte der König, beispielsweise der König von Frankreich, die alleinige Souveränität. Ob diese Herrschaftsform in der Realität je umgesetzt wurde, ist seit der Veröffentlichung des britischen Historikers Nicholas Henshall über den „Mythos Absolutismus“ (1992) in der Geschichtswissenschaft umstritten. Der römisch-deutsche Kaiser, der der oberste Lehnsherr des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation war, galt nicht als Souverän.

Republik

In der Republik gibt es keine allgemeingültige Definition des staatlichen Souveräns. Zwar ist im Grundsatz das Volk Träger der Souveränität (→ Volkssouveränität), doch hat es je nach Verfassung die Staatsgewalt mehr oder weniger an Staatsoberhaupt und Parlament delegiert (→ Verfassungsstaat). Das Staatsvolk ist als Summe der Staatsangehörigen dennoch Inhaber der verfassunggebenden Gewalt und Anknüpfungspunkt des Demokratieprinzips, das dem Souverän die ausschließliche Kompetenz zur Legitimierung der Staatsgewalt zuspricht. Gleichzeitig ist das konstituierte Volk pouvoir constitué, da es durch die Verfassung erst zum (Staats-)Volk und durch sie gebunden wird: „Der demokratische Souverän fesselt sich selbst“ (Hans Vorländer). In diesem Verständnis kann im demokratischen Verfassungsstaat nicht das Volk, sondern allenfalls die Verfassung (symbolisch) in Anspruch nehmen, der Souverän zu sein.

Schweiz

In der Schweiz wird im allgemeinen (aber nicht juristischen) Sprachgebrauch das stimm- und wahlberechtigte Volk, die Gemeinschaft der Stimmberechtigten, als der Souverän bezeichnet; die Stimmberechtigten sind es auch in der Tat, „unmittelbar, direkt“ (→ direkte Demokratie der Schweiz). So heißt es beispielsweise in der Berichterstattung über Volksentscheide in Abstimmungen oft: „der Souverän hat entschieden“.

Vereinigtes Königreich

Ein Sonderfall ist das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, in dem de jure „the king in parliament“ (auch the King-in-Parliament), de facto das House of Commons, der Souverän ist. Dies ist der historischen Entwicklung des britischen politischen Systems geschuldet und wird gemeinhin als Parlamentssouveränität bezeichnet. Dennoch ist es im britischen Schrifttum, auch unter Verfassungsjuristen, bis heute üblich, den Monarchen als Souverän (the Sovereign) zu bezeichnen.

Carl Schmitt

In der Rechtslehre von Carl Schmitt (1928) wird der Souverän vom Ausnahmezustand her begriffen: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“ Diesen Grundsatz nutzte Schmitt zur Rechtfertigung der Diktatur, wobei er zwei Formen unterschied:

  • Die kommissarische Diktatur, wie sie etwa die Römische Republik kannte. Der römische Diktator agierte außerhalb der Verfassung, um eben diese Verfassung zu schützen und möglichst bald wiedereinzusetzen.
  • Die souveräne Diktatur, die die bestehende Ordnung beseitigen und eine neue durchsetzen bzw. diese erst herstellen will. Somit billigt Schmitt dem souveränen Diktator schrankenlose Handlungsfreiheit zu, die dem pouvoir constituant diktiert und von ihm gleichzeitig legitimiert wird.

Sprache

Etymologie

Das Wort stammt vom französischen Wort souverain und vom lateinischen superanus = „darüber befindlich, überlegen“.Super bedeutet im Lateinischen „oben, auf, darüber“. Das eng verwandte Wort Souveränität hat die gleiche mittellateinische Wurzel, leitet sich aber von frz. souveraineté ab.

Adjektiv

Als souverän bezeichnet man neben der rechtlichen Selbstbestimmung (vgl. Souveränität) die sichere oder überlegene Beherrschung einer Aufgabe.

Beispiel: Eine souveräne Darbietung – d. h. eine perfekt beherrschte Darbietung.

Weblinks

Wiktionary: Souverän – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: souverän – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Nicholas Henshall: The Myth of Absolutism. Change and Continuity in Early Modern European Monarchy. Longman, London 1992, ISBN 0-582-05618-7, referiert nach Heinz Duchhardt: Absolutismus. Abschied von einem Epochenbegriff? In: Historische Zeitschrift 258 (1994), S. 113–122; Dagmar Freist: Absolutismus (= Kontroversen um die Geschichte). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, S. 29–33.
  2. Stefan Korioth: Staatsrecht I. Staatsorganisationsrecht unter Berücksichtigung europäischer und internationaler Bezüge, 6. Auflage 2022, Rn. 74.
  3. Hans Vorländer: Demokratie. Geschichte, Form, Theorien. 4. Aufl., C.H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-7425-0519-4, S. 109.
  4. Z. B. Anthony W. Bradley/Keith D. Ewing, Constitutional and Administrative Law, 14. Aufl., Pearson, Harlow 2007, S. 200.
  5. Heinrich Oberreuter: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“ Carl Schmitt in der Agonie der Weimarer Republik. In: Klaus Hildebrand, Udo Wengst und Andreas Wirsching (Hrsg.): Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Festschrift zum 65. Geburtstag von Horst Möller. Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58507-0, S. 163–176, insb. S. 165 ff.
  6. Duden, Band 7. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 20 Jun 2025 / 14:43

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer

Unter einem Souveran von mittellateinisch superanus daruber befindlich uberlegen versteht man den Inhaber der Staatsgewalt In Demokratien hat regelmassig das Staatsvolk diese verfassungsrechtliche und volkerrechtliche Funktion in reprasentativen Systemen in der Regel indirekt in absoluten und konstitutionellen Monarchien das Staatsoberhaupt zum Beispiel der Konig oder der Furst EntwicklungAbsolutismus Zur Zeit des Absolutismus beanspruchte der Konig beispielsweise der Konig von Frankreich die alleinige Souveranitat Ob diese Herrschaftsform in der Realitat je umgesetzt wurde ist seit der Veroffentlichung des britischen Historikers Nicholas Henshall uber den Mythos Absolutismus 1992 in der Geschichtswissenschaft umstritten Der romisch deutsche Kaiser der der oberste Lehnsherr des Heiligen Romischen Reichs deutscher Nation war galt nicht als Souveran Republik In der Republik gibt es keine allgemeingultige Definition des staatlichen Souverans Zwar ist im Grundsatz das Volk Trager der Souveranitat Volkssouveranitat doch hat es je nach Verfassung die Staatsgewalt mehr oder weniger an Staatsoberhaupt und Parlament delegiert Verfassungsstaat Das Staatsvolk ist als Summe der Staatsangehorigen dennoch Inhaber der verfassunggebenden Gewalt und Anknupfungspunkt des Demokratieprinzips das dem Souveran die ausschliessliche Kompetenz zur Legitimierung der Staatsgewalt zuspricht Gleichzeitig ist das konstituierte Volk pouvoir constitue da es durch die Verfassung erst zum Staats Volk und durch sie gebunden wird Der demokratische Souveran fesselt sich selbst Hans Vorlander In diesem Verstandnis kann im demokratischen Verfassungsstaat nicht das Volk sondern allenfalls die Verfassung symbolisch in Anspruch nehmen der Souveran zu sein Schweiz In der Schweiz wird im allgemeinen aber nicht juristischen Sprachgebrauch das stimm und wahlberechtigte Volk die Gemeinschaft der Stimmberechtigten als der Souveran bezeichnet die Stimmberechtigten sind es auch in der Tat unmittelbar direkt direkte Demokratie der Schweiz So heisst es beispielsweise in der Berichterstattung uber Volksentscheide in Abstimmungen oft der Souveran hat entschieden Vereinigtes Konigreich Ein Sonderfall ist das Vereinigte Konigreich von Grossbritannien und Nordirland in dem de jure the king in parliament auch the King in Parliament de facto das House of Commons der Souveran ist Dies ist der historischen Entwicklung des britischen politischen Systems geschuldet und wird gemeinhin als Parlamentssouveranitat bezeichnet Dennoch ist es im britischen Schrifttum auch unter Verfassungsjuristen bis heute ublich den Monarchen als Souveran the Sovereign zu bezeichnen Carl SchmittIn der Rechtslehre von Carl Schmitt 1928 wird der Souveran vom Ausnahmezustand her begriffen Souveran ist wer uber den Ausnahmezustand entscheidet Diesen Grundsatz nutzte Schmitt zur Rechtfertigung der Diktatur wobei er zwei Formen unterschied Die kommissarische Diktatur wie sie etwa die Romische Republik kannte Der romische Diktator agierte ausserhalb der Verfassung um eben diese Verfassung zu schutzen und moglichst bald wiedereinzusetzen Die souverane Diktatur die die bestehende Ordnung beseitigen und eine neue durchsetzen bzw diese erst herstellen will Somit billigt Schmitt dem souveranen Diktator schrankenlose Handlungsfreiheit zu die dem pouvoir constituant diktiert und von ihm gleichzeitig legitimiert wird SpracheEtymologie Das Wort stammt vom franzosischen Wort souverain und vom lateinischen superanus daruber befindlich uberlegen Super bedeutet im Lateinischen oben auf daruber Das eng verwandte Wort Souveranitat hat die gleiche mittellateinische Wurzel leitet sich aber von frz souverainete ab Adjektiv Als souveran bezeichnet man neben der rechtlichen Selbstbestimmung vgl Souveranitat die sichere oder uberlegene Beherrschung einer Aufgabe Beispiel Eine souverane Darbietung d h eine perfekt beherrschte Darbietung WeblinksWiktionary Souveran Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary souveran Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweiseNicholas Henshall The Myth of Absolutism Change and Continuity in Early Modern European Monarchy Longman London 1992 ISBN 0 582 05618 7 referiert nach Heinz Duchhardt Absolutismus Abschied von einem Epochenbegriff In Historische Zeitschrift 258 1994 S 113 122 Dagmar Freist Absolutismus Kontroversen um die Geschichte Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 S 29 33 Stefan Korioth Staatsrecht I Staatsorganisationsrecht unter Berucksichtigung europaischer und internationaler Bezuge 6 Auflage 2022 Rn 74 Hans Vorlander Demokratie Geschichte Form Theorien 4 Aufl C H Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 7425 0519 4 S 109 Z B Anthony W Bradley Keith D Ewing Constitutional and Administrative Law 14 Aufl Pearson Harlow 2007 S 200 Heinrich Oberreuter Souveran ist wer uber den Ausnahmezustand entscheidet Carl Schmitt in der Agonie der Weimarer Republik In Klaus Hildebrand Udo Wengst und Andreas Wirsching Hrsg Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis Von der Aufklarung bis zur Gegenwart Festschrift zum 65 Geburtstag von Horst Moller Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58507 0 S 163 176 insb S 165 ff Duden Band 7 Das Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache

Neueste Artikel
  • Juni 20, 2025

    Ethnizität

  • Juni 20, 2025

    Enzyklopädisten

  • Juni 19, 2025

    Enzyklopädik

  • Juni 19, 2025

    Enzyklopädie

  • Juni 19, 2025

    Gräzisierung

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.