Der Flugplatz Döberitz ist ein ehemaliger deutscher Militärflugplatz in Brandenburg rund 25 Kilometer westlich von Berli
Fliegerschule Döberitz

Der Flugplatz Döberitz ist ein ehemaliger deutscher Militärflugplatz in Brandenburg, rund 25 Kilometer westlich von Berlin an der Straße Berlin–Hamburg (B 5), der Anfang 1910 mit der Aufstellung des Provisorischen Fliegerkommandos Döberitz als erster Militärflugplatz der Luftstreitkräfte des Deutschen Kaiserreiches eingerichtet wurde. Im Mai 1910 nahm die Provisorische Fliegerschule Döberitz ihren Betrieb auf. Der Fliegerhorst war ein Teil des Truppenübungsplatzes Döberitz. Der Flugplatz Döberitz ist der Ursprungsort der Luftstreitkräfte des Kaiserreichs.
Geschichte
Anfänge
Im Jahr 1901 erhielten die Feldluftschiffer der Luftschiffertruppen das erste Luftschifferbataillon, das am Standort Döberitz untergebracht wurde; die Luftschiffe operierten jedoch vom Flugplatz Berlin-Staaken aus.
Trotz der Schwerpunktsetzung der deutschen Luftstreitkräfte auf die Luftschifffahrt wiesen einige hochrangige Offiziere, die die Zukunft der Luftfahrt in den neuen ab 1909 auch auf dem Flugplatz Berlin-Johannisthal ständig präsenten Flugzeugen sahen, das Kriegsministerium auf die Bedeutung der neuen Apparate hin. Daraufhin wurde am 1. Mai 1910 die „Provisorische Fliegerschule Döberitz“ auf dem Flugplatz Döberitz, dessen Start- und Landefläche dazu seit März 1910 von Heerespionieren planiert worden war, offiziell eröffnet.
Die ersten Militärpiloten wurden ab Mai 1910 auf Kosten und organisiert von Walther Huth (ein Gründer der Albatros Flugzeugwerke) auf einer aus Frankreich importierten Farman III ausgebildet. Der erste Fluglehrer der Fliegerschule Döberitz war Simon Brunnhuber, der Chauffeur Huths, der auf Kosten von Huth in Frankreich bei Hubert Latham zum Piloten ausgebildet worden war. Der befehlshabende Offizier war Hauptmann Wolfram de le Roi. Die Ausbildung Brunnhubers im Jahr 1910 verlief unfallfrei. Die von Huth bis dahin dem Militär unentgeltlich überlassene Farman III wurde daraufhin am 18. Dezember 1910 als erstes deutsches Militärflugzeug mit der Heeresbezeichnung „B 1“ angekauft. Zu den ersten ausgebildeten Offizieren gehörten Oberleutnant (1877–1958) und die Leutnants Walter Mackenthun, Rudolf Freiherr von Thüna sowie Eugen von Tarnóczy.
Die Soldaten waren zu Beginn in Großzelten untergebracht. Bis 1914 wurden sie – mit Zwischenstation in Wellblechbaracken – in feste Häuser umgesiedelt; das Lager, Barackenlager genannt, entstand an der Berlin-Hamburger-Chaussee zwischen den heutigen Ortsteilen Rohrbeck im Westen und Dallgow im Osten.
Da die Luftwaffe bis dahin keine eigene Waffengattung war, unterstand sie dem Heer.
Ab 1914
Es wurde die zentrale Ausbildungs- und Erprobungsstelle der neu formierten Luftstreitkräfte eingerichtet. „Fliegerasse“ beider Weltkriege wurden hier ausgebildet. Nach 1918 von der Interalliierten Luftfahrt-Überwachungs-Kommission (ILÜK) überwacht, wurden viele der kriegstechnischen Anlagen (darunter der erste Flugsimulator) demontiert oder zerstört. Bis 1930 bot er auch Verstecke für die Schwarze Reichswehr.
Zeit des Nationalsozialismus
Während der Zeit des Nationalsozialismus entstand in Döberitz eines der größten militärischen Schulungszentren für Piloten der Wehrmacht. Die zum Übungsplatz gehörenden Kasernen befanden sich weiter auf dem Gelände des alten Truppenübungsplatz Döberitz. Daher war hier auch die Erprobung und Ausbildung der Fallschirmjäger ideal. Im Jahre 1936 wurden Vorläuferverbände der späteren Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring hier aufgestellt und ausgebildet, im gleichen Jahr die Legion Condor. Ab 1942 entwickelte Mario Zippermayr hier neue, zum Teil innovative Waffensysteme, wie beispielsweise Hochgeschwindigkeitsflugzeuge und das Hexenkesselprojekt. Der deutsche Flugbetrieb wurde 1945 eingestellt.
Ab 1945
Nach der Einnahme des Platzes durch Einheiten der Roten Armee wurde der Flugplatz von sowjetischen Militärfliegern bis 1960 genutzt. Wegen technischer Mängel stillgelegt, wurde der Flugbetrieb nach Oranienburg verlegt.
Naturschutzgebiet
Im Jahr 2000 wurden im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Deklarierung der Döberitzer Heide als Naturschutzgebiet (1997) alle verbliebenen Anlagen des Flugplatzes abgerissen.
Ausbilder und Absolventen
- Oswald Boelcke
- Simon Brunnhuber, erster Fluglehrer deutscher Militärpiloten
- Ernst Canter
- Adolf Galland
- Max Immelmann
- Walter Mackenthun
- Friedrich von Mallinckrodt
- Hans-Joachim Marseille
- Manfred von Richthofen
- Eugen von Tarnóczy
- Kurt Wolff
Literatur
- Kai Biermann, Erhard Cielewicz: Flugplatz Döberitz. Geburtsort der militärischen Luftfahrt in Deutschland. Links, Berlin 2005, ISBN 3-86153-371-5.
- Paul Deickert: Historisches Döberitz: Döberitz wie es war und wie es ist. Verlag Offene Worte, Berlin 1936.
- Günter Schmitt: Als die Oldtimer flogen – Die Geschichte des Flugplatzes Johannisthal. Transpress, Berlin 1980, ISBN 3-344-00129-9.
Weblinks
- Aktuelle Nutzung
- Bildpostkarten und Fotos von den Kasernen und dem Übungsplatz
Einzelnachweise
- Vergleich zur topographischen Karte
- Biermann, Cielewicz: Flugplatz Döberitz, S. 23 ff.
- Biermann, Cielewicz: Flugplatz Döberitz, S. 17 ff.
- Schmitt: Als die Oldtimer flogen, S. 159 ff.
- Eine Replika der Farman III steht im Militärhistorischen Museum Flugplatz Berlin-Gatow.
- Biermann, Cielewicz: Flugplatz Döberitz, S. 25
Koordinaten: 52° 31′ 55,3″ N, 12° 59′ 24,8″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Flugplatz Doberitz ist ein ehemaliger deutscher Militarflugplatz in Brandenburg rund 25 Kilometer westlich von Berlin an der Strasse Berlin Hamburg B 5 der Anfang 1910 mit der Aufstellung des Provisorischen Fliegerkommandos Doberitz als erster Militarflugplatz der Luftstreitkrafte des Deutschen Kaiserreiches eingerichtet wurde Im Mai 1910 nahm die Provisorische Fliegerschule Doberitz ihren Betrieb auf Der Fliegerhorst war ein Teil des Truppenubungsplatzes Doberitz Der Flugplatz Doberitz ist der Ursprungsort der Luftstreitkrafte des Kaiserreichs Lage des Flugplatzes Doberitz in den 1930er Jahren in den Messtischblattern 3443 und 3444 der Preussischen LandesaufnahmeOpenStreetMap Kartenausschnitt von 2017 zum VergleichGeschichteSchragluftbild des Flugplatzes Doberitz aus sudwestlicher Richtung ca 1917 veroffentlicht im Flugplatz Atlas Der Fluglehrer Simon Brunnhuber rechts 1910 auf dem Flugplatz Doberitz bei der Ausbildung der ersten deutschen Militarpiloten auf einer Farman IIIMilitar Erinnerungsfoto vom Truppenubungsplatz Doberitz Mai 1914Anfange Im Jahr 1901 erhielten die Feldluftschiffer der Luftschiffertruppen das erste Luftschifferbataillon das am Standort Doberitz untergebracht wurde die Luftschiffe operierten jedoch vom Flugplatz Berlin Staaken aus Trotz der Schwerpunktsetzung der deutschen Luftstreitkrafte auf die Luftschifffahrt wiesen einige hochrangige Offiziere die die Zukunft der Luftfahrt in den neuen ab 1909 auch auf dem Flugplatz Berlin Johannisthal standig prasenten Flugzeugen sahen das Kriegsministerium auf die Bedeutung der neuen Apparate hin Daraufhin wurde am 1 Mai 1910 die Provisorische Fliegerschule Doberitz auf dem Flugplatz Doberitz dessen Start und Landeflache dazu seit Marz 1910 von Heerespionieren planiert worden war offiziell eroffnet Die ersten Militarpiloten wurden ab Mai 1910 auf Kosten und organisiert von Walther Huth ein Grunder der Albatros Flugzeugwerke auf einer aus Frankreich importierten Farman III ausgebildet Der erste Fluglehrer der Fliegerschule Doberitz war Simon Brunnhuber der Chauffeur Huths der auf Kosten von Huth in Frankreich bei Hubert Latham zum Piloten ausgebildet worden war Der befehlshabende Offizier war Hauptmann Wolfram de le Roi Die Ausbildung Brunnhubers im Jahr 1910 verlief unfallfrei Die von Huth bis dahin dem Militar unentgeltlich uberlassene Farman III wurde daraufhin am 18 Dezember 1910 als erstes deutsches Militarflugzeug mit der Heeresbezeichnung B 1 angekauft Zu den ersten ausgebildeten Offizieren gehorten Oberleutnant 1877 1958 und die Leutnants Walter Mackenthun Rudolf Freiherr von Thuna sowie Eugen von Tarnoczy Die Soldaten waren zu Beginn in Grosszelten untergebracht Bis 1914 wurden sie mit Zwischenstation in Wellblechbaracken in feste Hauser umgesiedelt das Lager Barackenlager genannt entstand an der Berlin Hamburger Chaussee zwischen den heutigen Ortsteilen Rohrbeck im Westen und Dallgow im Osten Da die Luftwaffe bis dahin keine eigene Waffengattung war unterstand sie dem Heer Ab 1914 Es wurde die zentrale Ausbildungs und Erprobungsstelle der neu formierten Luftstreitkrafte eingerichtet Fliegerasse beider Weltkriege wurden hier ausgebildet Nach 1918 von der Interalliierten Luftfahrt Uberwachungs Kommission ILUK uberwacht wurden viele der kriegstechnischen Anlagen darunter der erste Flugsimulator demontiert oder zerstort Bis 1930 bot er auch Verstecke fur die Schwarze Reichswehr Zeit des Nationalsozialismus Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus entstand in Doberitz eines der grossten militarischen Schulungszentren fur Piloten der Wehrmacht Die zum Ubungsplatz gehorenden Kasernen befanden sich weiter auf dem Gelande des alten Truppenubungsplatz Doberitz Daher war hier auch die Erprobung und Ausbildung der Fallschirmjager ideal Im Jahre 1936 wurden Vorlauferverbande der spateren Fallschirm Panzer Division 1 Hermann Goring hier aufgestellt und ausgebildet im gleichen Jahr die Legion Condor Ab 1942 entwickelte Mario Zippermayr hier neue zum Teil innovative Waffensysteme wie beispielsweise Hochgeschwindigkeitsflugzeuge und das Hexenkesselprojekt Der deutsche Flugbetrieb wurde 1945 eingestellt Ab 1945 Nach der Einnahme des Platzes durch Einheiten der Roten Armee wurde der Flugplatz von sowjetischen Militarfliegern bis 1960 genutzt Wegen technischer Mangel stillgelegt wurde der Flugbetrieb nach Oranienburg verlegt Naturschutzgebiet Im Jahr 2000 wurden im Zuge von Renaturierungsmassnahmen im Zusammenhang mit der Deklarierung der Doberitzer Heide als Naturschutzgebiet 1997 alle verbliebenen Anlagen des Flugplatzes abgerissen Ausbilder und AbsolventenOswald Boelcke Simon Brunnhuber erster Fluglehrer deutscher Militarpiloten Ernst Canter Adolf Galland Max Immelmann Walter Mackenthun Friedrich von Mallinckrodt Hans Joachim Marseille Manfred von Richthofen Eugen von Tarnoczy Kurt WolffLiteraturKai Biermann Erhard Cielewicz Flugplatz Doberitz Geburtsort der militarischen Luftfahrt in Deutschland Links Berlin 2005 ISBN 3 86153 371 5 Paul Deickert Historisches Doberitz Doberitz wie es war und wie es ist Verlag Offene Worte Berlin 1936 Gunter Schmitt Als die Oldtimer flogen Die Geschichte des Flugplatzes Johannisthal Transpress Berlin 1980 ISBN 3 344 00129 9 WeblinksCommons Flugplatz Doberitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aktuelle Nutzung Bildpostkarten und Fotos von den Kasernen und dem UbungsplatzEinzelnachweiseVergleich zur topographischen Karte Biermann Cielewicz Flugplatz Doberitz S 23 ff Biermann Cielewicz Flugplatz Doberitz S 17 ff Schmitt Als die Oldtimer flogen S 159 ff Eine Replika der Farman III steht im Militarhistorischen Museum Flugplatz Berlin Gatow Biermann Cielewicz Flugplatz Doberitz S 25 52 53204 12 99022 Koordinaten 52 31 55 3 N 12 59 24 8 O