Der Hochbunker Blumenstraße auch Blumenbunker genannt ist ein oberirdischer Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg a
Hochbunker Blumenstraße

Der Hochbunker Blumenstraße, auch Blumenbunker genannt, ist ein oberirdischer Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg an der Blumenstraße 22 in München. Er wurde 1941 nach Plänen von Karl Meitinger durch das städtische Baureferat im Zentrum der Stadt errichtet. Die Errichtung geschah im Rahmen des Führer-Sofortprogramms, in dem München zum „Luftschutzort I. Ordnung“ eingestuft wurde. Bis zu Kriegsende wurden 48 Bunker mit ähnlicher Kapazität in München gebaut. In dem Bunker sollten bis zu 1.200 Menschen Schutz vor Luftangriffen finden. Zur Einweihung erschien der damalige Reichsminister für Bewaffnung und Munition Fritz Todt.
Der Bunker wurde in der Form eines barocken Wehrturms über einem quadratischen Grundriss errichtet. Die Kantenlängen messen etwa 14,25 Meter. Das sechsstöckige Gebäude ist oberirdisch von bis zu 1,30 Metern dicken Außenmauern eingefasst, die Mauern sind im Keller bis zu 1,80 Meter dick und bestehen aus Stahlbeton. Die Decke des Turms bildet eine zwei Meter dicke Betonschicht. Auf den Turm aufgesetzt ist ein Zeltdach, das mit einem Dachreiter abschließt.
Einziges Nachbargebäude im Straßenblock ist die nordöstlich gelegene Schrannenhalle.
Architektonische Besonderheiten
Viele der Bunker in München wurden, wenn möglich, in historischen Stilen gebaut um sich der Umgebung anzupassen, so dass sie aus der Luft schwerer zu erkennen waren. Ein anderer Grund war, dass die Bunker in das Münchner Stadtbild passten mussten, weil man sie nach dem erwarteten Sieg stehenlassen wollte. Die Tarnung wurde zu Beginn der Flächenbombardements allerdings nutzlos.
Nachkriegszeit
Im Dezember 1945 erließ der Alliierte Kontrollrat die Direktiven Nr. 22 und 23, die den Rückbau von Festungsanlagen auf deutschem Boden regelten und den Bunkerneubau verboten. Dies geschah im Rahmen der Entmilitarisierung Deutschlands und wurde in den einzelnen Besatzungszonen unterschiedlich umgesetzt. Viele der Bunker blieben jedoch erhalten. Dies geschah vor allem wegen des Beginns des Kalten Krieges und der Integration der beiden deutschen Staaten in die jeweiligen Militärbündnisse der Siegermächte. Der Bunker in der Blumenstraße sollte 1947 im Rahmen dieser Direktiven gesprengt werden, dies wurde aber von der Stadtverwaltung verhindert, die argumentierte, dass der Bunker keine militärische Funktion mehr besaß und dem Zivilschutz dienen könnte. In den 1960ern wurde der Bunker saniert und der Zivilschutzordnung unterstellt, mit einer Kapazität von 750 Leuten für die Dauer von 48 Stunden. Der Bunker erhielt mit dieser Sanierung eigene Sanitär- und Lüftungsanlagen, um einen potenziellen Atomangriff zu überstehen.
Zukunft
Der Hochbunker untersteht weiterhin der Zivilschutzordnung, aber seit zwei Jahrzehnten nach dem Ende des Kalten Krieges wird über eine neue Nutzung nachgedacht. Der anhaltende Frieden in Europa sowie die geringe Wahrscheinlichkeit, dass München von Naturkatastrophen heimgesucht wird, bedeutet, dass die Nutzung des Bunkers für den Zivilschutz nicht mehr höchste Priorität genießt. Außerdem ist eine Kapazität von 750 Personen, die schon zu Kriegszeiten nicht ausreichend war, viel zu niedrig für München heute.
Viele lokale Interessensgruppen präsentierten in den letzten Jahren ihre Vorstellungen von möglichen Nutzungen für den Bunker. So kamen Vorschläge aus der Gastronomie um den Bunker in ein Café oder in ein Restaurant umzuwandeln. Vorschläge kamen auch von Privatpersonen, wie zum Beispiel Karlheinz Kümmel, der eine große Privatkollektion zum Thema Luftkrieg und Bunker in München besitzt. Sein Vorschlag war es ein Museum über Bunker einzurichten, was auch von der CSU unterstützt wurde. Im September 2016 fiel dann allerdings eine Entscheidung des Kommunalausschusses des Stadtrats, der entschied, dass aus dem Bunker ein Museum für Baukultur und Stadtentwicklung eingerichtet werden sollte. Ein Betreiber und ein Nutzungskonzept muss noch gefunden werden, der Bunker untersteht auch nach dieser Entscheidung, immer noch der Zivilschutzordnung.
Im Oktober 2021 wurde beschlossen, den Bunker zu einem öffentlichen Zentrum für Architektur zu öffnen.
Literatur
- Heinrich Habel, Johannes Hallinger, Timm Weski: Landeshauptstadt München – Mitte (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.2/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2009, ISBN 978-3-87490-586-2, S. 120.
- Martin Kaule: Faszination Bunker: Steinerne Zeugnisse der europäischen Geschichte. 1. Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-761-8, S. 174–176.
- Marcello La Speranza. Brisante Architektur: Hinterlassenschaften der NS-Zeit: Parteibauten, Bunker, Weihestätten. 1. Auflage. ARES Verlag, Graz 2016, ISBN 978-3-902732-40-8, S. 178.
- Winfried Nerdinger, Architekturführer: München, Dritte Ausgabe, herausgegeben von Winfried Nerdinger. 1. Auflage Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-496-01359-4, S. 34.
Siehe auch
- Liste der Hochbunker in München
Weblinks
Einzelnachweise
- Ralf Blank (Hrsg.): German Wartime Society 1929–1945. Politicization, Disintegration, and the Struggle for Survival. Lizenzausgabe. Clarendon Press, Oxford 2008, ISBN 978-0-19-928277-7, S. 458 (Germany and the Second World War. Volume IX/I).
- Martin Kaule: Faszination Bunker: Steinerne Zeugnisse der europäischen Geschichte. 1. Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-761-8, S. 174–176.
- Birte Bredow: Münchner will privates Archiv über den Luftkrieg zum Museum machen. In: sueddeutsche.de. 20. Juni 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 19. Dezember 2018]).
- muenchen.de: Hochbunker an der Blumenstraße wird neu genutzt. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
- Umbau an der Blumenstraße: Bunker soll zu einem Zentrum für Architektur werden. 14. Oktober 2021, abgerufen am 18. Februar 2024.
Koordinaten: 48° 8′ 1,6″ N, 11° 34′ 24,7″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Hochbunker Blumenstrasse auch Blumenbunker genannt ist ein oberirdischer Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg an der Blumenstrasse 22 in Munchen Er wurde 1941 nach Planen von Karl Meitinger durch das stadtische Baureferat im Zentrum der Stadt errichtet Die Errichtung geschah im Rahmen des Fuhrer Sofortprogramms in dem Munchen zum Luftschutzort I Ordnung eingestuft wurde Bis zu Kriegsende wurden 48 Bunker mit ahnlicher Kapazitat in Munchen gebaut In dem Bunker sollten bis zu 1 200 Menschen Schutz vor Luftangriffen finden Zur Einweihung erschien der damalige Reichsminister fur Bewaffnung und Munition Fritz Todt Hochbunker in der Blumenstrasse 22 Der Bunker wurde in der Form eines barocken Wehrturms uber einem quadratischen Grundriss errichtet Die Kantenlangen messen etwa 14 25 Meter Das sechsstockige Gebaude ist oberirdisch von bis zu 1 30 Metern dicken Aussenmauern eingefasst die Mauern sind im Keller bis zu 1 80 Meter dick und bestehen aus Stahlbeton Die Decke des Turms bildet eine zwei Meter dicke Betonschicht Auf den Turm aufgesetzt ist ein Zeltdach das mit einem Dachreiter abschliesst Einziges Nachbargebaude im Strassenblock ist die nordostlich gelegene Schrannenhalle Architektonische BesonderheitenViele der Bunker in Munchen wurden wenn moglich in historischen Stilen gebaut um sich der Umgebung anzupassen so dass sie aus der Luft schwerer zu erkennen waren Ein anderer Grund war dass die Bunker in das Munchner Stadtbild passten mussten weil man sie nach dem erwarteten Sieg stehenlassen wollte Die Tarnung wurde zu Beginn der Flachenbombardements allerdings nutzlos NachkriegszeitIm Dezember 1945 erliess der Alliierte Kontrollrat die Direktiven Nr 22 und 23 die den Ruckbau von Festungsanlagen auf deutschem Boden regelten und den Bunkerneubau verboten Dies geschah im Rahmen der Entmilitarisierung Deutschlands und wurde in den einzelnen Besatzungszonen unterschiedlich umgesetzt Viele der Bunker blieben jedoch erhalten Dies geschah vor allem wegen des Beginns des Kalten Krieges und der Integration der beiden deutschen Staaten in die jeweiligen Militarbundnisse der Siegermachte Der Bunker in der Blumenstrasse sollte 1947 im Rahmen dieser Direktiven gesprengt werden dies wurde aber von der Stadtverwaltung verhindert die argumentierte dass der Bunker keine militarische Funktion mehr besass und dem Zivilschutz dienen konnte In den 1960ern wurde der Bunker saniert und der Zivilschutzordnung unterstellt mit einer Kapazitat von 750 Leuten fur die Dauer von 48 Stunden Der Bunker erhielt mit dieser Sanierung eigene Sanitar und Luftungsanlagen um einen potenziellen Atomangriff zu uberstehen ZukunftDer Hochbunker untersteht weiterhin der Zivilschutzordnung aber seit zwei Jahrzehnten nach dem Ende des Kalten Krieges wird uber eine neue Nutzung nachgedacht Der anhaltende Frieden in Europa sowie die geringe Wahrscheinlichkeit dass Munchen von Naturkatastrophen heimgesucht wird bedeutet dass die Nutzung des Bunkers fur den Zivilschutz nicht mehr hochste Prioritat geniesst Ausserdem ist eine Kapazitat von 750 Personen die schon zu Kriegszeiten nicht ausreichend war viel zu niedrig fur Munchen heute Viele lokale Interessensgruppen prasentierten in den letzten Jahren ihre Vorstellungen von moglichen Nutzungen fur den Bunker So kamen Vorschlage aus der Gastronomie um den Bunker in ein Cafe oder in ein Restaurant umzuwandeln Vorschlage kamen auch von Privatpersonen wie zum Beispiel Karlheinz Kummel der eine grosse Privatkollektion zum Thema Luftkrieg und Bunker in Munchen besitzt Sein Vorschlag war es ein Museum uber Bunker einzurichten was auch von der CSU unterstutzt wurde Im September 2016 fiel dann allerdings eine Entscheidung des Kommunalausschusses des Stadtrats der entschied dass aus dem Bunker ein Museum fur Baukultur und Stadtentwicklung eingerichtet werden sollte Ein Betreiber und ein Nutzungskonzept muss noch gefunden werden der Bunker untersteht auch nach dieser Entscheidung immer noch der Zivilschutzordnung Im Oktober 2021 wurde beschlossen den Bunker zu einem offentlichen Zentrum fur Architektur zu offnen LiteraturHeinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Mitte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 87490 586 2 S 120 Martin Kaule Faszination Bunker Steinerne Zeugnisse der europaischen Geschichte 1 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86153 761 8 S 174 176 Marcello La Speranza Brisante Architektur Hinterlassenschaften der NS Zeit Parteibauten Bunker Weihestatten 1 Auflage ARES Verlag Graz 2016 ISBN 978 3 902732 40 8 S 178 Winfried Nerdinger Architekturfuhrer Munchen Dritte Ausgabe herausgegeben von Winfried Nerdinger 1 Auflage Dietrich Reimer Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 496 01359 4 S 34 Siehe auchListe der Hochbunker in MunchenWeblinksCommons Hochbunker Blumenstrasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweiseRalf Blank Hrsg German Wartime Society 1929 1945 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