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Fürstentum Grubenhagen

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Das Fürstentum Grubenhagen war ein im Jahre 1291 entstandenes Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg auf dem Gebiet des heutigen deutschen Landes Niedersachsen. Herrschende Dynastie war das Geschlecht der Welfen.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Fürstentum Grubenhagen
Wappen
Entstanden aus 1291 Teilung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg
Heutige Region/en DE-NI
Reichskreis Niedersächsisch
Hauptstädte/
Residenzen
Heldenburg (Einbeck)
Dynastien Welfen
Sprache/n Niederdeutsch, Deutsch
Aufgegangen in ab 1596: Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel
ab 1617: Fürstentum Lüneburg

Territorium

Das in zwei voneinander getrennte Teile gegliederte Herrschaftsgebiet lag einerseits zwischen dem Nordwestrand des Sollings und der Leine bei Salzderhelden sowie andererseits im südlichen Oberharz und dem südwestlichen Harzvorland nördlich des Eichsfeldes, wobei zeitweilig auch das Untere Eichsfeld dazugehörte. Es umfasste Einbeck mit dem Stift Sankt Alexandri, die Heldenburg, die Burg Grubenhagen, Osterode am Harz, Clausthal, Duderstadt (1366 an Mainz) und Herzberg am Harz mit dem Schloss Herzberg.

Geschichte

Das Fürstentum Grubenhagen auf einem Kartenblatt des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg von Joan Blaeu, 1659

Mittelalter

Nach einer Erbteilung zwischen den Söhnen von Albrecht I., Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, im Jahr 1291 erhielt Heinrich der Wunderliche das neu gegründete Fürstentum Grubenhagen. Benannt ist das Fürstentum Grubenhagen nach der gleichnamigen Burg, deren Ruine sich bei Rotenkirchen südlich von Einbeck befindet. Der Name Grubenhagen entstand erst um 1617, der vorherige Name des Fürstentums ist unbekannt. Die Burg Grubenhagen, die dem Fürstentum den Namen gab, war keine Residenz. Sie erscheint als „Haus“ der Herzöge erst im frühen 15. Jahrhundert. Vielmehr residierte man in der Heldenburg. Die Grubenhagener Welfen nannten sich wegen Erbstreitigkeiten zunächst nur „Herzöge von Braunschweig“. Der bei den übrigen Welfenlinien übliche Zusatz „und Lüneburg“ als Namensbestandteil wurde dieser Linie erst im 16. Jahrhundert zugesprochen.

Heinrichs Nachkommen, er hatte acht Söhne und acht Töchter, mussten alle standesgemäß versorgt werden. Schon Heinrichs ältester Sohn, Heinrich von Griechenland, hatte nicht mehr die ungeteilte Herrschaft inne, was ihm, der ebenfalls mindestens elf Nachkommen hatte, größere Probleme bei deren standesgemäßer Versorgung einbrachte. Sie zog es, wie viele andere heimatlose Adelssöhne in jener Zeit auch, in die Ferne. Sein Sohn Otto, genannt „der Tarentiner“, verdingte sich erfolgreich als Condottiere in Italien und wurde schließlich Fürst von Tarent.

Insgesamt hatte die Grubenhagener Linie der Welfen zwischen 1291 und 1596 in über acht Generationen 68 Angehörige. Sechs der insgesamt 40 männlichen Nachkommen Heinrichs des Wunderlichen starben früh, zwölf wurden Geistliche, sechs weitere gingen ins Ausland oder verdingten sich für fremde Herren. Die übrigen 16 teilten sich – teils nachfolgend, teils gleichzeitig – die Herrschaft des Fürstentums Grubenhagen. Sie verzweigten sich in mehrere Linien und das ohnehin schon kleine Grubenhagener Territorium wurde fortwährend in immer kleinere Fürstentümer aufgeteilt (Osterode, Herzberg, Salzderhelden, Einbeck). Dadurch verloren die Grubenhagener Fürsten zusehends an Bedeutung und gerieten gegenüber ihren welfischen Vettern in Wolfenbüttel und Lüneburg ins Hintertreffen.

Frühe Neuzeit

Philipp I., zunächst Fürst im östlich gelegenen Teil um Osterode und Herzberg, erbte 1526 nach dem kinderlosen Tod seines Vetters Heinrich IV. auch den westlichen Landesteil um Einbeck und vereinigte das Fürstentum Grubenhagen wieder unter einem Regenten. Testamentarisch schloss er jede zukünftige Landesteilung aus. Im Jahre 1532 führte Philipp, der zu den frühesten Anhängern Martin Luthers unter den deutschen Fürsten gehörte, schließlich in seinem Herrschaftsbereich die lutherische Reformation ein und säkularisierte Stifte und Klöster. Der Fürst trat dem Schmalkaldischen Bund bei und stand während des Schmalkaldischen Krieges auf Seiten der Gegner Kaiser Karls V.

Philipps Sohn und Nachfolger Ernsts III. wurde 1566 durch Kaiser Maximilian II. in die Gesamtbelehnung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg mitaufgenommen. Seitdem führten auch die Grubenhagener Welfen wie ihre Calenberger, Lüneburger und Wolfenbütteler Vettern den Titel „Herzog zu Braunschweig und Lüneburg“. Wolfgang, Nachfolger seines Bruders Ernst, bemühte sich um die Steigerung der Effizienz des Harzer Bergbaus und berief Bergleute aus dem Erzgebirge in sein Fürstentum. Während Wolfgangs Bemühungen um eine Wiedereinlösung des verpfändeten Untereichsfeldes scheiterten, konnte er 1571 nach dem Aussterben der Edelherren von Plesse den Heimfall des von Grubenhagen lehnrührigen Amtes Radolfshausen durchsetzen. 1593 zog er die Grafschaft Lauterberg-Scharzfeld aus dem Erbe der im Mannesstamm erloschenen Grafen von Hohnstein als erledigtes Lehen ein.

Mit dem Tode Philipps II., des jüngsten Sohnes Philipps I., im Jahre 1596 starb die Linie Grubenhagen aus. Das Fürstentum Grubenhagen wurde daraufhin von Herzog Heinrich Julius aus Wolfenbüttel besetzt. Die Lüneburger Linie der Welfen protestierte gegen den Anschluss an Wolfenbüttel und bekam 1617 vor dem Reichskammergericht Recht. Der Sohn von Heinrich Julius, Herzog Friedrich Ulrich, musste das Grubenhagener Erbe an Christian den Älteren, Fürst von Lüneburg, übertragen.

Die Söhne Wilhelms des Jüngeren, die Herzöge Christian der Ältere, August der Ältere und Georg sollten das mit Lüneburg verbundene Fürstentum Grubenhagen ihrem Alter nach übernehmen. Um aber die unter den Welfen üblichen Erb- und Landesteilungen zu vermeiden, sollte nur einer von ihnen standesgemäß heiraten dürfen. Das Los fiel dabei auf Herzog Georg, der das Schloss Herzberg als Residenz erhielt und noch im gleichen Jahr Anna Eleonore von Hessen-Darmstadt ehelichte.

Dreißigjähriger Krieg

Im Niedersächsisch-Dänischen Krieg (1625–1629) stand Herzog Georg auf der Seite des Kaisers, während Herzog Friedrich Ulrich, der die Fürstentümer Wolfenbüttel, Calenberg und Göttingen regierte, zunächst Partei für den mit ihm verwandten dänischen König Christian IV. nahm. Das Fürstentum Grubenhagen wurde mehrfach von Heeren durchquert und in die Kriegsereignisse hineingezogen. Die grubenhagische Katlenburg wurde am 21. April 1626 durch einen Ausfall der belagerten Northeimer und verbündeter Dänen zerstört und geplündert. Im Gegenzug ließ Georg nach der Niederlage der Northeimer gegen Graf Tilly ein Jahr später das Dorf Hammenstedt besetzen, mit dem Northeim belehnt war. 1630 wechselte Georg aus Unmut über das kaiserliche Restitutionsedikt, das auch ehemalige Klöster und Stifte auf grubenhagischem Gebiet betraf, ins Lager der Schweden unter König Gustav II. Adolf. Im weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurden unter anderem Salzderhelden (1625, 1633), Einbeck (1632, 1641) und Osterode besetzt, geplündert und teilweise zerstört, Lauterberg (1641) vollständig niedergebrannt. Die Burg Radolfshausen brannte 1644 nieder.

Vereinigung mit Calenberg

Herzog Georg beerbte Friedrich Ulrich nach dessen Tod und amtierte seit 1635 auch als Fürst von Calenberg und Göttingen, mit denen Grubenhagen fortan stets gemeinsam regiert wurde. Auf Georg folgten seine Söhne Christian Ludwig und Georg Wilhelm. Mit dem Regierungsantritt des dritten Sohns Johann Friedrich 1665 gingen die Fürstentümer Göttingen und Grubenhagen endgültig im Fürstentum Calenberg auf und hörten faktisch auf, als eigenständige Teile des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg zu bestehen.

  • Einbeck 1654
  • Osterode am Harz um 1654
  • Die Heldenburg in Salzderhelden um 1654
  • Die Burg Grubenhagen um 1654
  • Schloss Herzberg 1654

Stammbaum der regierenden Herzöge des Fürstentums Grubenhagen

 
 
 
 
 
 
Heinrich der Wunderliche
* 1267, † 1322
regierte 1291–1322
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich von Griechenland
* um 1289, † 1351
regierte 1311, 1322–1351
 
Ernst I.
* um 1297, † 1361
regierte 1322–1361
 
Wilhelm I.
* um 1298, † 1360
regierte 1322–1360
 
Johann (Geistlicher)
* um 1300, † 1367
Mitregent 1322–1325
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht I.
* um 1339, † 1383
regierte 1361–1383
 
Johann (Geistlicher)
* um 1340, † 1401
Mitregent 1361–1364
 
Ernst (Abt)
* um 1346, † um 1401
1383 Ansprüche auf Mitregentschaft
1384 Unterhaltsleistungen
 
Friedrich
* um 1350, † 1421
Vormund 1383–1398
Senior 1402–1421
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Erich
* um 1383, † 1427
regierte 1398–1427
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Otto
* um 1396, † 1452
Mitregent 1404–1421
Vormund 1427–1437
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich III.
* um 1416, † 1464
regierte 1437–1464
 
Ernst
* um 1418, † 1466
Mitregent 1441
später Geistlicher
 
Albrecht (II.)
* um 1419, † 1485
Mitregent ab 1441
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich IV.
* um 1460, † 1526
regierte 1478–1526
 
 
 
Philipp I.
* um 1476, † 1551
regierte 1494–1551
 
Erich
* 1478, † 1532
Geistlicher mit Herrschaftsbeteiligung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ernst III.(IV.)
* um 1518, † 1567
regierte 1551–1567
 
Johann
* um 1526, † 1557
Mitregent
 
Wolfgang
* 1531, † 1595
regierte 1567–1595
 
Philipp II.
* 1533, † 1596
1558 Unterhaltsleistungen, regierte 1595–1596

Historische Landschaft

Bis heute existiert noch die Calenberg-Grubenhagensche Landschaft mit Verwaltungssitz im Haus der Börse in Hannover. Das Wappen findet sich unter anderem an einem Gebäude in der Göttinger Innenstadt gegenüber der St. Johannis-Kirche.

Nachwirkung

Der Name des Fürstentums Grubenhagen lebte unter anderem in der 1831 begründeten ältesten Zeitung Northeims nach. Die Göttingen-Grubenhagensche Zeitung erschien bis 1935, stand in den 1920er und 1930er Jahren der DNVP nahe und rekrutierte ihre Leserschaft vor allem aus der bäuerlichen Bevölkerung des Kreises Northeim.

Literatur

  • Wilhelm Havemann: Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg. 3 Bände. Nachdruck. Hirschheydt, Hannover 1974/75, ISBN 3-7777-0843-7 (Originalausgabe: Verlag der Dietrich’schen Buchhandlung, Göttingen 1853–1857)
  • Hans Patze (Begr.): Geschichte Niedersachsen. 7 Bände. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1977- (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, 36) (Verlagsübersicht (Memento vom 5. März 2012 im Internet Archive))
  • Paul Zimmermann: Das Haus Braunschweig-Grubenhagen. Wolfenbüttel 1911.
  • Georg Max: Die Geschichte des Fürstenthums Grubenhagen. 1. Teil Schmorl Hannover 1862

Weblinks

Commons: Fürstentum Grubenhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Fürstentum Grubenhagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Karten von dem ehemaligen Fürstentum Calenberg, dem ehemaligen Fürstentum Göttingen und dem ehemaligen Fürstentum Grubenhagen.
  • Die Welfen

Einzelnachweise

  1. Hans-Georg Aschoff: Die Welfen. Von der Reformation bis 1918. Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-17-020426-3, S. 41–42.
  2. Adolf Hueg: Aus Northeims Sturmzeit. Kampf, Rebellion, Strafe 1625–1636, Verlag Museumsverein Northeim, Northeim 1936, S. 164–165.
  3. Siehe Heinrich Rüthing: Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 478 (Digitalisat).
  4. William Sheridan Allen: Das haben wir nicht gewollt. Die nationalsozialistische Machtergreifung in einer Kleinstadt 1930-1935. Neuherausgabe mit aktuellem Vorwort, Die Buchmacherei, Berlin 2022, ISBN 978-3-9823317-5-1, S. 37–38; S. 329
Territorien und Stände im Niedersächsischen Reichskreis (Heiliges Römisches Reich, 1500–1806)

Geistliche Fürstentümer: Erzstift Bremen | Hochstift Halberstadt | Hochstift Hildesheim | Hochstift Lübeck | Erzstift Magdeburg | Hochstift Ratzeburg | Hochstift Schwerin. Reichsprälaturen: Kloster Riddagshausen | Stift Gandersheim. Weltliche Fürstentümer: Herzogtum Bremen | Fürstentum Blankenburg | Fürstentum Calenberg | Fürstentum Grubenhagen | Herzogtum Holstein (Gottorfsche Anteile und königliche Anteile) | Fürstentum Lüneburg | (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Güstrow | (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Schwerin | Grafschaft Rantzau | Herzogtum Sachsen-Lauenburg | Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel | Grafschaft Regenstein. Reichsstädte: Bremen | Goslar | Hamburg | Lübeck | Mühlhausen | Nordhausen.

Teilfürstentümer des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg

Braunschweig-Wolfenbüttel | Lüneburg | Calenberg | Grubenhagen | Göttingen

Normdaten (Geografikum): GND: 4022264-0 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88170949 | VIAF: 157212644

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 10:08

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Das Furstentum Grubenhagen war ein im Jahre 1291 entstandenes Teilfurstentum des Herzogtums Braunschweig Luneburg auf dem Gebiet des heutigen deutschen Landes Niedersachsen Herrschende Dynastie war das Geschlecht der Welfen Territorium im Heiligen Romischen ReichFurstentum GrubenhagenWappenEntstanden aus 1291 Teilung des Herzogtums Braunschweig LuneburgHeutige Region en DE NIReichskreis NiedersachsischHauptstadte Residenzen Heldenburg Einbeck Dynastien WelfenSprache n Niederdeutsch DeutschAufgegangen in ab 1596 Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel ab 1617 Furstentum LuneburgTerritoriumDas in zwei voneinander getrennte Teile gegliederte Herrschaftsgebiet lag einerseits zwischen dem Nordwestrand des Sollings und der Leine bei Salzderhelden sowie andererseits im sudlichen Oberharz und dem sudwestlichen Harzvorland nordlich des Eichsfeldes wobei zeitweilig auch das Untere Eichsfeld dazugehorte Es umfasste Einbeck mit dem Stift Sankt Alexandri die Heldenburg die Burg Grubenhagen Osterode am Harz Clausthal Duderstadt 1366 an Mainz und Herzberg am Harz mit dem Schloss Herzberg GeschichteDas Furstentum Grubenhagen auf einem Kartenblatt des Herzogtums Braunschweig Luneburg von Joan Blaeu 1659Mittelalter Nach einer Erbteilung zwischen den Sohnen von Albrecht I Herzog zu Braunschweig Luneburg im Jahr 1291 erhielt Heinrich der Wunderliche das neu gegrundete Furstentum Grubenhagen Benannt ist das Furstentum Grubenhagen nach der gleichnamigen Burg deren Ruine sich bei Rotenkirchen sudlich von Einbeck befindet Der Name Grubenhagen entstand erst um 1617 der vorherige Name des Furstentums ist unbekannt Die Burg Grubenhagen die dem Furstentum den Namen gab war keine Residenz Sie erscheint als Haus der Herzoge erst im fruhen 15 Jahrhundert Vielmehr residierte man in der Heldenburg Die Grubenhagener Welfen nannten sich wegen Erbstreitigkeiten zunachst nur Herzoge von Braunschweig Der bei den ubrigen Welfenlinien ubliche Zusatz und Luneburg als Namensbestandteil wurde dieser Linie erst im 16 Jahrhundert zugesprochen Heinrichs Nachkommen er hatte acht Sohne und acht Tochter mussten alle standesgemass versorgt werden Schon Heinrichs altester Sohn Heinrich von Griechenland hatte nicht mehr die ungeteilte Herrschaft inne was ihm der ebenfalls mindestens elf Nachkommen hatte grossere Probleme bei deren standesgemasser Versorgung einbrachte Sie zog es wie viele andere heimatlose Adelssohne in jener Zeit auch in die Ferne Sein Sohn Otto genannt der Tarentiner verdingte sich erfolgreich als Condottiere in Italien und wurde schliesslich Furst von Tarent Insgesamt hatte die Grubenhagener Linie der Welfen zwischen 1291 und 1596 in uber acht Generationen 68 Angehorige Sechs der insgesamt 40 mannlichen Nachkommen Heinrichs des Wunderlichen starben fruh zwolf wurden Geistliche sechs weitere gingen ins Ausland oder verdingten sich fur fremde Herren Die ubrigen 16 teilten sich teils nachfolgend teils gleichzeitig die Herrschaft des Furstentums Grubenhagen Sie verzweigten sich in mehrere Linien und das ohnehin schon kleine Grubenhagener Territorium wurde fortwahrend in immer kleinere Furstentumer aufgeteilt Osterode Herzberg Salzderhelden Einbeck Dadurch verloren die Grubenhagener Fursten zusehends an Bedeutung und gerieten gegenuber ihren welfischen Vettern in Wolfenbuttel und Luneburg ins Hintertreffen Fruhe Neuzeit Philipp I zunachst Furst im ostlich gelegenen Teil um Osterode und Herzberg erbte 1526 nach dem kinderlosen Tod seines Vetters Heinrich IV auch den westlichen Landesteil um Einbeck und vereinigte das Furstentum Grubenhagen wieder unter einem Regenten Testamentarisch schloss er jede zukunftige Landesteilung aus Im Jahre 1532 fuhrte Philipp der zu den fruhesten Anhangern Martin Luthers unter den deutschen Fursten gehorte schliesslich in seinem Herrschaftsbereich die lutherische Reformation ein und sakularisierte Stifte und Kloster Der Furst trat dem Schmalkaldischen Bund bei und stand wahrend des Schmalkaldischen Krieges auf Seiten der Gegner Kaiser Karls V Philipps Sohn und Nachfolger Ernsts III wurde 1566 durch Kaiser Maximilian II in die Gesamtbelehnung des Herzogtums Braunschweig Luneburg mitaufgenommen Seitdem fuhrten auch die Grubenhagener Welfen wie ihre Calenberger Luneburger und Wolfenbutteler Vettern den Titel Herzog zu Braunschweig und Luneburg Wolfgang Nachfolger seines Bruders Ernst bemuhte sich um die Steigerung der Effizienz des Harzer Bergbaus und berief Bergleute aus dem Erzgebirge in sein Furstentum Wahrend Wolfgangs Bemuhungen um eine Wiedereinlosung des verpfandeten Untereichsfeldes scheiterten konnte er 1571 nach dem Aussterben der Edelherren von Plesse den Heimfall des von Grubenhagen lehnruhrigen Amtes Radolfshausen durchsetzen 1593 zog er die Grafschaft Lauterberg Scharzfeld aus dem Erbe der im Mannesstamm erloschenen Grafen von Hohnstein als erledigtes Lehen ein Mit dem Tode Philipps II des jungsten Sohnes Philipps I im Jahre 1596 starb die Linie Grubenhagen aus Das Furstentum Grubenhagen wurde daraufhin von Herzog Heinrich Julius aus Wolfenbuttel besetzt Die Luneburger Linie der Welfen protestierte gegen den Anschluss an Wolfenbuttel und bekam 1617 vor dem Reichskammergericht Recht Der Sohn von Heinrich Julius Herzog Friedrich Ulrich musste das Grubenhagener Erbe an Christian den Alteren Furst von Luneburg ubertragen Die Sohne Wilhelms des Jungeren die Herzoge Christian der Altere August der Altere und Georg sollten das mit Luneburg verbundene Furstentum Grubenhagen ihrem Alter nach ubernehmen Um aber die unter den Welfen ublichen Erb und Landesteilungen zu vermeiden sollte nur einer von ihnen standesgemass heiraten durfen Das Los fiel dabei auf Herzog Georg der das Schloss Herzberg als Residenz erhielt und noch im gleichen Jahr Anna Eleonore von Hessen Darmstadt ehelichte Dreissigjahriger Krieg Im Niedersachsisch Danischen Krieg 1625 1629 stand Herzog Georg auf der Seite des Kaisers wahrend Herzog Friedrich Ulrich der die Furstentumer Wolfenbuttel Calenberg und Gottingen regierte zunachst Partei fur den mit ihm verwandten danischen Konig Christian IV nahm Das Furstentum Grubenhagen wurde mehrfach von Heeren durchquert und in die Kriegsereignisse hineingezogen Die grubenhagische Katlenburg wurde am 21 April 1626 durch einen Ausfall der belagerten Northeimer und verbundeter Danen zerstort und geplundert Im Gegenzug liess Georg nach der Niederlage der Northeimer gegen Graf Tilly ein Jahr spater das Dorf Hammenstedt besetzen mit dem Northeim belehnt war 1630 wechselte Georg aus Unmut uber das kaiserliche Restitutionsedikt das auch ehemalige Kloster und Stifte auf grubenhagischem Gebiet betraf ins Lager der Schweden unter Konig Gustav II Adolf Im weiteren Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges wurden unter anderem Salzderhelden 1625 1633 Einbeck 1632 1641 und Osterode besetzt geplundert und teilweise zerstort Lauterberg 1641 vollstandig niedergebrannt Die Burg Radolfshausen brannte 1644 nieder Vereinigung mit Calenberg Herzog Georg beerbte Friedrich Ulrich nach dessen Tod und amtierte seit 1635 auch als Furst von Calenberg und Gottingen mit denen Grubenhagen fortan stets gemeinsam regiert wurde Auf Georg folgten seine Sohne Christian Ludwig und Georg Wilhelm Mit dem Regierungsantritt des dritten Sohns Johann Friedrich 1665 gingen die Furstentumer Gottingen und Grubenhagen endgultig im Furstentum Calenberg auf und horten faktisch auf als eigenstandige Teile des Herzogtums Braunschweig Luneburg zu bestehen Einbeck 1654 Osterode am Harz um 1654 Die Heldenburg in Salzderhelden um 1654 Die Burg Grubenhagen um 1654 Schloss Herzberg 1654Stammbaum der regierenden Herzoge des Furstentums Grubenhagen Heinrich der Wunderliche 1267 1322 regierte 1291 1322 Heinrich von Griechenland um 1289 1351 regierte 1311 1322 1351 Ernst I um 1297 1361 regierte 1322 1361 Wilhelm I um 1298 1360 regierte 1322 1360 Johann Geistlicher um 1300 1367 Mitregent 1322 1325 Albrecht I um 1339 1383 regierte 1361 1383 Johann Geistlicher um 1340 1401 Mitregent 1361 1364 Ernst Abt um 1346 um 1401 1383 Anspruche auf Mitregentschaft 1384 Unterhaltsleistungen Friedrich um 1350 1421 Vormund 1383 1398 Senior 1402 1421 Erich um 1383 1427 regierte 1398 1427 Otto um 1396 1452 Mitregent 1404 1421 Vormund 1427 1437 Heinrich III um 1416 1464 regierte 1437 1464 Ernst um 1418 1466 Mitregent 1441 spater Geistlicher Albrecht II um 1419 1485 Mitregent ab 1441 Heinrich IV um 1460 1526 regierte 1478 1526 Philipp I um 1476 1551 regierte 1494 1551 Erich 1478 1532 Geistlicher mit Herrschaftsbeteiligung Ernst III IV um 1518 1567 regierte 1551 1567 Johann um 1526 1557 Mitregent Wolfgang 1531 1595 regierte 1567 1595 Philipp II 1533 1596 1558 Unterhaltsleistungen regierte 1595 1596Historische LandschaftDas Wappen der Calenberg Grubenhagenschen Landschaft an einem Gebaude in der Gottinger Innenstadt Bis heute existiert noch die Calenberg Grubenhagensche Landschaft mit Verwaltungssitz im Haus der Borse in Hannover Das Wappen findet sich unter anderem an einem Gebaude in der Gottinger Innenstadt gegenuber der St Johannis Kirche NachwirkungDer Name des Furstentums Grubenhagen lebte unter anderem in der 1831 begrundeten altesten Zeitung Northeims nach Die Gottingen Grubenhagensche Zeitung erschien bis 1935 stand in den 1920er und 1930er Jahren der DNVP nahe und rekrutierte ihre Leserschaft vor allem aus der bauerlichen Bevolkerung des Kreises Northeim LiteraturWilhelm Havemann Geschichte der Lande Braunschweig und Luneburg 3 Bande Nachdruck Hirschheydt Hannover 1974 75 ISBN 3 7777 0843 7 Originalausgabe Verlag der Dietrich schen Buchhandlung Gottingen 1853 1857 Hans Patze Begr Geschichte Niedersachsen 7 Bande Hahnsche Buchhandlung Hannover 1977 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen 36 Verlagsubersicht Memento vom 5 Marz 2012 im Internet Archive Paul Zimmermann Das Haus Braunschweig Grubenhagen Wolfenbuttel 1911 Georg Max Die Geschichte des Furstenthums Grubenhagen 1 Teil Schmorl Hannover 1862WeblinksCommons Furstentum Grubenhagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Furstentum Grubenhagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karten von dem ehemaligen Furstentum Calenberg dem ehemaligen Furstentum Gottingen und dem ehemaligen Furstentum Grubenhagen Die WelfenEinzelnachweiseHans Georg Aschoff Die Welfen Von der Reformation bis 1918 Kohlhammer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 17 020426 3 S 41 42 Adolf Hueg Aus Northeims Sturmzeit Kampf Rebellion Strafe 1625 1636 Verlag Museumsverein Northeim Northeim 1936 S 164 165 Siehe Heinrich Ruthing Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 478 Digitalisat William Sheridan Allen Das haben wir nicht gewollt Die nationalsozialistische Machtergreifung in einer Kleinstadt 1930 1935 Neuherausgabe mit aktuellem Vorwort Die Buchmacherei Berlin 2022 ISBN 978 3 9823317 5 1 S 37 38 S 329Territorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen Teilfurstentumer des Herzogtums Braunschweig Luneburg Braunschweig Wolfenbuttel Luneburg Calenberg Grubenhagen Gottingen Normdaten Geografikum GND 4022264 0 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n88170949 VIAF 157212644

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