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Die Reichsstadt Mühlhausen war ein Territorium Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches mit der Stadt Mühlhausen als Z

Reichsstadt Mühlhausen

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Reichsstadt Mühlhausen
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Die Reichsstadt Mühlhausen war ein Territorium (Reichsstadt) des Heiligen Römischen Reiches mit der Stadt Mühlhausen als Zentrum, dessen Eigenständigkeit sich während des 13. Jahrhunderts vollzogen hatte (Erlangung der Reichsfreiheit 1251) und das bis zum Jahr 1802/03 existierte.


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Mühlhausen
Wappen
Karte
Lage im Reichskreis
Herrschaftsform Reichsstadt
Herrscher/
Regierung
Magistrat
Heutige Region/en DE-TH
Reichstag Rheinische Städtebank
Reichskreis Niedersächsischer Reichskreis
Hauptstädte/
Residenzen
Mühlhausen
Konfession/
Religionen
römisch-katholisch, ab 1542: evangelisch-lutherisch
Sprache/n deutsch
Fläche 220 km²
Einwohner 9.000 (um 1802/03)
Aufgegangen in 1802/03 Königreich Preußen

Geografische Lage

Das Gebiet der Reichsstadt Mühlhausen lag im oberen Tal der Unstrut am Westrand des Thüringer Beckens. Im Westen des Gebietes lag das Eichsfeld, im Südwesten der Hainich.

Das Gebiet der ehemaligen Reichsstadt Mühlhausen liegt heute im Nordwesten des Freistaats Thüringen und gehört zum Unstrut-Hainich-Kreis.

Angrenzende Verwaltungseinheiten

  • Norden: Exklave Kleinkeula (zum Amt Volkenroda, Herzogtum Sachsen-Gotha) und Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (Unterherrschaft)
  • Osten: Amt Volkenroda (Exklave des Herzogtums Sachsen-Gotha)
  • Südosten: Amt Langensalza (Kurfürstentum Sachsen, ab 1815 zum preußischen Landkreis Langensalza)
  • Südwesten: Vogtei Dorla (zur Ganerbschaft Treffurt, Kondominium des Kurfürstentums Sachsen, der Landgrafschaft Hessen-Kassel und des Erzbistums Mainz, 1802/03 zu Preußen, 1807–1813 zum Königreich Westphalen, ab 1815 zum preußischen Landkreis Mühlhausen)
  • Westen und Nordwesten: Eichsfeld (Erzbistum Mainz, ab 1802/03 zu Preußen, 1807–1813 zum Königreich Westphalen, 1813 zu Preußen)

Geschichte

Die Anfänge der Stadtgeschichte

Mühlhausen wurde 967 erstmals urkundlich erwähnt. Es war Zentrum eines bedeutenden Reichsgutbezirkes mit befestigtem Königshof, dessen Ursprünge bis in das Fränkische Reich Karls des Großen zurückreichen. Dem Ort Mühlhausen wurden im Jahr 1135 die Stadtrechte verliehen. Er war somit der erste Ort in Thüringen, der diese Rechte verliehen bekam. Nachdem Heinrich der Löwe die Stadt im Jahr 1180 eroberte, entstand um 1200 die Stadtmauer um die Innenstadt (49 Hektar) mit sieben Doppeltoren, 38 Wehr- und Kanzeltürmen und einer Länge von 2,7 Kilometern. Um 1225 wurde das Stadtrecht im „Mühlhäuser Reichsrechtsbuch“ nach des Reiches Recht aufgezeichnet. Es ist somit das älteste Stadtrechtsbuch in deutscher Sprache. Mühlhausen erhielt zu Anfang des 13. Jahrhunderts Münz- und Zollrecht. Gegen die Burg, auf der ein königlicher Burggraf waltete, schloss sich die Stadt in der gleichen Zeit durch Mauern ab.

Die Entstehung der Reichsstadt

Am Freitag vor Palmsonntag des Jahres 1251 wehrten die Mühlhäuser Bürger einen feindlichen Angriff ab und sicherten damit die staufische Stadtherrschaft. Daraufhin privilegierte König Konrad IV. Mühlhausen, was die Durchsetzung einer Ratsverfassung und den Ausbau städtischer Selbstverwaltung befördert hat. Das Jahr 1251 markiert insgesamt eine bedeutende Wegmarke auf dem Weg Mühlhausens zur Reichsstadt. Weitere Etappen waren die Zerstörung der Reichsburg im Stadtraum durch die Bürger im Jahr 1256 und schließlich die Anerkennung des im Inneren durchgesetzten Verfassungswandels durch König Rudolf von Habsburg im Jahr 1290. 1337 wurde von der Stadt die Gerichtsbarkeit des Reichsburggrafen erworben. Bereits ein Jahr zuvor erhielt die Stadt das Reichsschultheißenamt. Kaiser Karl IV. bestätigte 1348 die Reichsfreiheit der Stadt. Diese umschloss ab 1350 ihr gesamtes Territorium durch eine zweite Befestigung mit zahlreichen Warten, welche „Mühlhäuser Landgraben“ genannt wurde. Die Reichsstadt („des riches stadt“) Mühlhausen trat 1256 dem Rheinischen Städtebund bei und war seit dem 15. Jahrhundert Mitglied der Hanse. Zwischen 1304/06 und 1481 gehörte Mühlhausen mit Erfurt und Nordhausen dem Thüringer Dreistädtebund an. Im Jahre 1430 traten die drei Städte dem starken innerhalb der Hanse bei, wodurch Mühlhausen wirtschaftlich weiter aufblühte.

Die Stadt erwarb bis 1370 ein Herrschaftsgebiet mit 220 Quadratkilometern und 8000 Einwohnern (um 1450). Zum Gebiet zählten 21 umliegende Dörfer, von denen zwei später wüst wurden. Bereits während des 13. Jahrhunderts konnte die Reichsstadt Mühlhausen ihre wirtschaftliche und politische Bedeutung im hessisch-thüringischen Grenzland an der Werra ausbauen. Damit geriet sie immer häufiger in Auseinandersetzungen mit den Territorialmächten – den thüringischen Landgrafen und später auch den hessischen Landgrafen sowie dem Erzbistum Mainz. 1483 wurde Mühlhausen Schutzstadt des Hauses Wettin. Der Mainzer Bischof verpfändete im Jahr 1360 seinen Anteil an den ganerblichen Einkünften und Rechten in der benachbarten Vogtei Dorla an den Mühlhäuser Rat. Laut Verpfändungsurkunde übernahm die Reichsstadt das Dorlaer Schultheißenamt, die Vogtei und die niederen Gerichte zu Oberdorla, Niederdorla und Langula. Über 200 Jahre blieb die Stadt Mühlhausen fortwährend Pfandinhaber der Vogtei. Die Reichsstadt sicherte das Gebiet der Vogtei mit der an den Mühlhäuser Landgraben anschließenden „Vogteier Landwehr“, welche auch als „Chursächsische Landwehr“ in alten Karten verzeichnet ist. Erst 1573 löste Kurmainz die Vogtei wieder ein.

Zeitalter der Reformation und Niedergang

Im Jahr 1525 wurde Mühlhausen durch den seit 1524 in der Stadt wirkenden Prediger Thomas Müntzer und seinen Mitstreiter Heinrich Pfeiffer zum Zentrum der radikalreformatorischen Bewegung und des Thüringer Aufstandes im Deutschen Bauernkrieg. Mühlhäuser Bürger nahmen auch an der Schlacht bei Frankenhausen 1525 teil. Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet. Die Stadt hatte schwere Straf- und Entschädigungszahlungen zu leisten und verlor ihre Dörfer und vorübergehend auch ihre Reichsfreiheit. Die Fürsten von Sachsen und Hessen wechselten sich jährlich als Schutzherren über die Stadt ab. Da diese protestantisch geworden waren, nahm Mühlhausen im Jahr 1542 die Reformation an.

1548 konnte unter Kaiser Karl V. eine neue Reichsfreiheit ausgehandelt werden. 1565 zählten 21 Dörfer mit insgesamt 949 Mann Bevölkerung zum Besitz der Reichsstadt. Der Rat zu Mühlhausen unterzeichnete die lutherische Konkordienformel von 1577. Durch den Ankauf der Liegenschaften des Deutschen Ritterordens (1599) erwarb die Stadt einen großen Grundbesitz (insgesamt 220 km²). Bereits 1540 erhielt die Reichsstadt einen großen Landbesitz durch die Auflösung des Klosters Volkenroda. Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt Mühlhausen mit 1,75 Millionen Gulden für das Verschontbleiben von der Zerstörung schwer zu zahlen. Die Bevölkerungszahl von Mühlhausen sank auf die Hälfte. Die umliegenden Dörfer wurden jedoch geplündert und abgebrannt, ihre Bürger flohen in den Schutz der Stadtmauern. Großbrände 1649 und 1689 sowie der Siebenjährige Krieg verminderten ebenfalls die Leistungskraft der Stadt. 1710 wurde die Reichsstadt Mühlhausen, welche zum Niedersächsischen Reichskreis gehörte, Schutzstadt des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg (Kurfürstentum Hannover).

Das Ende der Reichsstadt

Mit dem Beginn der Französischen Revolution und den damit verbundenen politischen Umwälzungen, sowie den daraus resultierenden militärischen Auseinandersetzungen veränderte sich die politische Großwetterlage grundlegend zu Ungunsten aller Reichsstädte. 1802/03 endete durch den Reichsdeputationshauptschluss die Reichsfreiheit, und Mühlhausen kam mit seinem Umland an das Königreich Preußen.

1807 wurde das Gebiet der ehemaligen Reichsstadt dem von Napoleon geschaffenen Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Heiligenstadt im Departement des Harzes zugeteilt. Während die Stadt Mühlhausen den Kanton Mühlhausen bildete, kam der Großteil der Mühlhäuser Orte zum Kanton Dachrieden; einige Orte gehörten zu den Kantonen Dorla und Dörna.

Durch die Auflösung des Königreiches Westphalen im Jahr 1813 und die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 kamen Mühlhausen und sein Umland wieder zu Preußen. Das Gebiet wurde 1816 dem Landkreis Mühlhausen i. Th. der Provinz Sachsen angegliedert.

Innere Entwicklung

Wirtschaft

Die Lage an der Unstrut und mehreren ganzjährig fließenden Bächen, u. a. der Breitsülze und dem Mühlgraben, erlaubte intensive Mühlenwirtschaft. Der Name der Stadt und das Mühleisen im Wappen verweisen darauf. Um 1800 sind im engeren Stadtgebiet 19 Wassermühlen nachweisbar. Das Frischwasser war auch Voraussetzung für Woll-, Tuch- und Lederverarbeitung (Loh- und Weißgerber).

Mühlhausen war seit dem 13. Jahrhundert für seine Tuchmacherei bekannt. Bereits 1247 waren Mühlhäuser Tuche durch den Hamburger Zoll gegangen. Flämische und wallonische Zuwanderer brachten neue Kenntnisse und Fertigkeiten in der Wollweberei, Tuchmacherei und Leineweberei mit. „Mühlhäuser Laken“ wurden ein Begriff. Waidanbau, -verarbeitung und -handel und der Handel mit Tuchen bis in ferne Länder spielten eine große Rolle. Mit Wanfried hatte Mühlhausen sogar einen Hafen an der Werra, von dem aus die Waren mit Schiffen flussabwärts transportiert wurden. Durch die Mitgliedschaft in der Hanse blühte die Stadt wirtschaftlich auf. Ihre wirtschaftliche Bedeutung begann erst mit der Abnahme der Bedeutung der Färberpflanze Waid und mit dem Aufkommen von Leipzig als Handelsstadt zu sinken, wodurch neue Handelswege weiträumig um Mühlhausen herumführten.

Kultur und Religion

Durch das Wirken des Predigers Thomas Müntzer und seines Mitstreiters Heinrich Pfeiffer wurde Mühlhausen um 1525 ein Zentrum der radikalreformatorischen Bewegung. Die „Mühlhäuser elf Artikel“ und ein „Ewiger Rat“ sollten die Herrschaft von Patriziern und Adel in der Stadt für immer beenden. Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet. Nach 1525 war die Stadt eines der Zentren der mitteldeutschen Täuferbewegung, die zum Teil auch noch von Thomas Müntzer mitgeprägt gewesen war.

In der Stadt wurde 1542 die Reformation durch die Fürsten von Sachsen und Hessen eingeführt. Mit der Wiedererlangung der reichsstädtischen Privilegien wurde 1547 durch den Rat die katholische Konfession wieder eingeführt, jedoch setzte sich bis 1566 die Reformation endgültig durch.

Vom 16. bis 18. Jahrhundert erlebte Mühlhausen eine Blüte der Kirchenmusik. 1707/1708 war Johann Sebastian Bach Organist an der Hauptkirche Divi Blasii (Sankt Blasius). Zum Ratswechsel am 4. Februar 1708 entstand die Kantate Gott ist mein König (BWV 71), die als einzige aus dieser Zeit als Druck erhalten ist.

Zugehörige Orte

Stadt
  • Mühlhausen
Dörfer
  • Ammern
  • Bollstedt
  • Dachrieden
  • Dörna
  • Eigenrieden
  • Eigenrode
  • Felchta
  • Görmar
  • Groß-Grabe (Wester-Grabe)
  • Klein-Grabe (Oster-Grabe)
  • Hollenbach
  • Höngeda
  • Horsmar
  • Kaisershagen
  • Lengefeld
  • Reiser
  • Saalfeld
  • Sollstedt
  • Windeberg
Höfe, Güter und Dorfstellen
  • Emilienhausen
  • Pfafferode
  • Sambach (zeitweise wüst)
  • Schröterode
  • Weidensee
  • Forsthaus Weißes Haus
Wüstungen
  • Popperode (bei der Stadt Mühlhausen)
  • Eichelroda und Ebelroda (bei Eigenroden)
  • Eichen (bei Felchta)
  • Liste der Wüstungen im Eichsfelder Teil des Unstrut-Hainich-Kreises

Literatur

  • Gerhard Köbler: Mühlhausen (Reichsstadt). In: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 439.

Weblinks

Commons: Freie Reichsstadt Mühlhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Mühlhausen – Quellen und Volltexte
  • Stadtgeschichte auf der Homepage der Stadt Mühlhausen/Thüringen
  • Veröffentlichungen zur Stadtgeschichte Mühlhausens im Opac der Regesta Imperii
  • Weitere Veröffentlichungen zu Mühlhausen im Opac der Regest Imperii

Einzelnachweise

  1. Wittmann, Helge: 1251 als Epochenjahr im Werden der Reichsstadt Mühlhausen. In: Mühlhäuser Beiträge. Band 45. Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein g. e. V. in Zusammenarbeit mit den Mühlhäuser Museen und dem Stadtarchiv Mühlhausen, 2022, S. 27. 
  2. Eigenrieden, Dörna, Hollenbach, Lengefeld, Horsmar, Dachrieden, Kaisershagen, Eigeroda, Windeberg, Saalfeld, Ammera, Reiser, Goermar, Bollstedt, Oster-Grabe, Wester-Grabe, Höngeda, Felchta, Eichen, Sambach, Sollstedt. Ueber alle diese Dörfer hat E. E. Rath zu Mühlhausen die völlige Jurisdiction, Botmäßigkeit und Gericht. Reinhard Jordan: Chronik der Stadt Mühlhausen bis 1525. Verlag Rockstuhl, Reprint 1900/2001, ISBN 978-3-934748-04-0, S. 41f.
  3. Vgl. BSLK, S. 766; vgl. S. 17.
  4. Paul Wappler: Die Täuferbewegung in Thüringen von 1526–1584. Hrsg.: Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde. Verlag von Gustav Fischer, 1913. 
  5. Christian Hege und Christian Neff: Mennonitisches Lexikon. Band 4. Eigenverlag, 1959, S. 324–327. 
  6. Vgl. Artikel „Johann Sebastian Bach ─ Eine Chronologie“ auf der Webseite des Bach-Archivs (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  7. Der Untergang des Dorfes Eichen bei Mühlhausen i. Thür.@1@2 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Territorien und Stände im Niedersächsischen Reichskreis (Heiliges Römisches Reich, 1500–1806)

Geistliche Fürstentümer: Erzstift Bremen | Hochstift Halberstadt | Hochstift Hildesheim | Hochstift Lübeck | Erzstift Magdeburg | Hochstift Ratzeburg | Hochstift Schwerin. Reichsprälaturen: Kloster Riddagshausen | Stift Gandersheim. Weltliche Fürstentümer: Herzogtum Bremen | Fürstentum Blankenburg | Fürstentum Calenberg | Fürstentum Grubenhagen | Herzogtum Holstein (Gottorfsche Anteile und königliche Anteile) | Fürstentum Lüneburg | (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Güstrow | (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Schwerin | Grafschaft Rantzau | Herzogtum Sachsen-Lauenburg | Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel | Grafschaft Regenstein. Reichsstädte: Bremen | Goslar | Hamburg | Lübeck | Mühlhausen | Nordhausen.

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 10:26

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Die Reichsstadt Muhlhausen war ein Territorium Reichsstadt des Heiligen Romischen Reiches mit der Stadt Muhlhausen als Zentrum dessen Eigenstandigkeit sich wahrend des 13 Jahrhunderts vollzogen hatte Erlangung der Reichsfreiheit 1251 und das bis zum Jahr 1802 03 existierte Territorium im Heiligen Romischen ReichMuhlhausenWappenKarteLage im ReichskreisHerrschaftsform ReichsstadtHerrscher Regierung MagistratHeutige Region en DE THReichstag Rheinische StadtebankReichskreis Niedersachsischer ReichskreisHauptstadte Residenzen MuhlhausenKonfession Religionen romisch katholisch ab 1542 evangelisch lutherischSprache n deutschFlache 220 km Einwohner 9 000 um 1802 03 Aufgegangen in 1802 03 Konigreich PreussenGeografische LageDas Gebiet der Reichsstadt Muhlhausen lag im oberen Tal der Unstrut am Westrand des Thuringer Beckens Im Westen des Gebietes lag das Eichsfeld im Sudwesten der Hainich Das Gebiet der ehemaligen Reichsstadt Muhlhausen liegt heute im Nordwesten des Freistaats Thuringen und gehort zum Unstrut Hainich Kreis Angrenzende VerwaltungseinheitenNorden Exklave Kleinkeula zum Amt Volkenroda Herzogtum Sachsen Gotha und Furstentum Schwarzburg Sondershausen Unterherrschaft Osten Amt Volkenroda Exklave des Herzogtums Sachsen Gotha Sudosten Amt Langensalza Kurfurstentum Sachsen ab 1815 zum preussischen Landkreis Langensalza Sudwesten Vogtei Dorla zur Ganerbschaft Treffurt Kondominium des Kurfurstentums Sachsen der Landgrafschaft Hessen Kassel und des Erzbistums Mainz 1802 03 zu Preussen 1807 1813 zum Konigreich Westphalen ab 1815 zum preussischen Landkreis Muhlhausen Westen und Nordwesten Eichsfeld Erzbistum Mainz ab 1802 03 zu Preussen 1807 1813 zum Konigreich Westphalen 1813 zu Preussen GeschichteDie Anfange der Stadtgeschichte Muhlhausen wurde 967 erstmals urkundlich erwahnt Es war Zentrum eines bedeutenden Reichsgutbezirkes mit befestigtem Konigshof dessen Ursprunge bis in das Frankische Reich Karls des Grossen zuruckreichen Dem Ort Muhlhausen wurden im Jahr 1135 die Stadtrechte verliehen Er war somit der erste Ort in Thuringen der diese Rechte verliehen bekam Nachdem Heinrich der Lowe die Stadt im Jahr 1180 eroberte entstand um 1200 die Stadtmauer um die Innenstadt 49 Hektar mit sieben Doppeltoren 38 Wehr und Kanzelturmen und einer Lange von 2 7 Kilometern Um 1225 wurde das Stadtrecht im Muhlhauser Reichsrechtsbuch nach des Reiches Recht aufgezeichnet Es ist somit das alteste Stadtrechtsbuch in deutscher Sprache Muhlhausen erhielt zu Anfang des 13 Jahrhunderts Munz und Zollrecht Gegen die Burg auf der ein koniglicher Burggraf waltete schloss sich die Stadt in der gleichen Zeit durch Mauern ab Die Entstehung der Reichsstadt Am Freitag vor Palmsonntag des Jahres 1251 wehrten die Muhlhauser Burger einen feindlichen Angriff ab und sicherten damit die staufische Stadtherrschaft Daraufhin privilegierte Konig Konrad IV Muhlhausen was die Durchsetzung einer Ratsverfassung und den Ausbau stadtischer Selbstverwaltung befordert hat Das Jahr 1251 markiert insgesamt eine bedeutende Wegmarke auf dem Weg Muhlhausens zur Reichsstadt Weitere Etappen waren die Zerstorung der Reichsburg im Stadtraum durch die Burger im Jahr 1256 und schliesslich die Anerkennung des im Inneren durchgesetzten Verfassungswandels durch Konig Rudolf von Habsburg im Jahr 1290 1337 wurde von der Stadt die Gerichtsbarkeit des Reichsburggrafen erworben Bereits ein Jahr zuvor erhielt die Stadt das Reichsschultheissenamt Kaiser Karl IV bestatigte 1348 die Reichsfreiheit der Stadt Diese umschloss ab 1350 ihr gesamtes Territorium durch eine zweite Befestigung mit zahlreichen Warten welche Muhlhauser Landgraben genannt wurde Die Reichsstadt des riches stadt Muhlhausen trat 1256 dem Rheinischen Stadtebund bei und war seit dem 15 Jahrhundert Mitglied der Hanse Zwischen 1304 06 und 1481 gehorte Muhlhausen mit Erfurt und Nordhausen dem Thuringer Dreistadtebund an Im Jahre 1430 traten die drei Stadte dem starken innerhalb der Hanse bei wodurch Muhlhausen wirtschaftlich weiter aufbluhte Die Stadt erwarb bis 1370 ein Herrschaftsgebiet mit 220 Quadratkilometern und 8000 Einwohnern um 1450 Zum Gebiet zahlten 21 umliegende Dorfer von denen zwei spater wust wurden Bereits wahrend des 13 Jahrhunderts konnte die Reichsstadt Muhlhausen ihre wirtschaftliche und politische Bedeutung im hessisch thuringischen Grenzland an der Werra ausbauen Damit geriet sie immer haufiger in Auseinandersetzungen mit den Territorialmachten den thuringischen Landgrafen und spater auch den hessischen Landgrafen sowie dem Erzbistum Mainz 1483 wurde Muhlhausen Schutzstadt des Hauses Wettin Der Mainzer Bischof verpfandete im Jahr 1360 seinen Anteil an den ganerblichen Einkunften und Rechten in der benachbarten Vogtei Dorla an den Muhlhauser Rat Laut Verpfandungsurkunde ubernahm die Reichsstadt das Dorlaer Schultheissenamt die Vogtei und die niederen Gerichte zu Oberdorla Niederdorla und Langula Uber 200 Jahre blieb die Stadt Muhlhausen fortwahrend Pfandinhaber der Vogtei Die Reichsstadt sicherte das Gebiet der Vogtei mit der an den Muhlhauser Landgraben anschliessenden Vogteier Landwehr welche auch als Chursachsische Landwehr in alten Karten verzeichnet ist Erst 1573 loste Kurmainz die Vogtei wieder ein Zeitalter der Reformation und Niedergang Im Jahr 1525 wurde Muhlhausen durch den seit 1524 in der Stadt wirkenden Prediger Thomas Muntzer und seinen Mitstreiter Heinrich Pfeiffer zum Zentrum der radikalreformatorischen Bewegung und des Thuringer Aufstandes im Deutschen Bauernkrieg Muhlhauser Burger nahmen auch an der Schlacht bei Frankenhausen 1525 teil Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Muntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet Die Stadt hatte schwere Straf und Entschadigungszahlungen zu leisten und verlor ihre Dorfer und vorubergehend auch ihre Reichsfreiheit Die Fursten von Sachsen und Hessen wechselten sich jahrlich als Schutzherren uber die Stadt ab Da diese protestantisch geworden waren nahm Muhlhausen im Jahr 1542 die Reformation an 1548 konnte unter Kaiser Karl V eine neue Reichsfreiheit ausgehandelt werden 1565 zahlten 21 Dorfer mit insgesamt 949 Mann Bevolkerung zum Besitz der Reichsstadt Der Rat zu Muhlhausen unterzeichnete die lutherische Konkordienformel von 1577 Durch den Ankauf der Liegenschaften des Deutschen Ritterordens 1599 erwarb die Stadt einen grossen Grundbesitz insgesamt 220 km Bereits 1540 erhielt die Reichsstadt einen grossen Landbesitz durch die Auflosung des Klosters Volkenroda Im Dreissigjahrigen Krieg hatte die Stadt Muhlhausen mit 1 75 Millionen Gulden fur das Verschontbleiben von der Zerstorung schwer zu zahlen Die Bevolkerungszahl von Muhlhausen sank auf die Halfte Die umliegenden Dorfer wurden jedoch geplundert und abgebrannt ihre Burger flohen in den Schutz der Stadtmauern Grossbrande 1649 und 1689 sowie der Siebenjahrige Krieg verminderten ebenfalls die Leistungskraft der Stadt 1710 wurde die Reichsstadt Muhlhausen welche zum Niedersachsischen Reichskreis gehorte Schutzstadt des Kurfurstentums Braunschweig Luneburg Kurfurstentum Hannover Das Ende der Reichsstadt Mit dem Beginn der Franzosischen Revolution und den damit verbundenen politischen Umwalzungen sowie den daraus resultierenden militarischen Auseinandersetzungen veranderte sich die politische Grosswetterlage grundlegend zu Ungunsten aller Reichsstadte 1802 03 endete durch den Reichsdeputationshauptschluss die Reichsfreiheit und Muhlhausen kam mit seinem Umland an das Konigreich Preussen 1807 wurde das Gebiet der ehemaligen Reichsstadt dem von Napoleon geschaffenen Konigreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Heiligenstadt im Departement des Harzes zugeteilt Wahrend die Stadt Muhlhausen den Kanton Muhlhausen bildete kam der Grossteil der Muhlhauser Orte zum Kanton Dachrieden einige Orte gehorten zu den Kantonen Dorla und Dorna Durch die Auflosung des Konigreiches Westphalen im Jahr 1813 und die Beschlusse des Wiener Kongresses 1815 kamen Muhlhausen und sein Umland wieder zu Preussen Das Gebiet wurde 1816 dem Landkreis Muhlhausen i Th der Provinz Sachsen angegliedert Innere EntwicklungWirtschaft Die Lage an der Unstrut und mehreren ganzjahrig fliessenden Bachen u a der Breitsulze und dem Muhlgraben erlaubte intensive Muhlenwirtschaft Der Name der Stadt und das Muhleisen im Wappen verweisen darauf Um 1800 sind im engeren Stadtgebiet 19 Wassermuhlen nachweisbar Das Frischwasser war auch Voraussetzung fur Woll Tuch und Lederverarbeitung Loh und Weissgerber Muhlhausen war seit dem 13 Jahrhundert fur seine Tuchmacherei bekannt Bereits 1247 waren Muhlhauser Tuche durch den Hamburger Zoll gegangen Flamische und wallonische Zuwanderer brachten neue Kenntnisse und Fertigkeiten in der Wollweberei Tuchmacherei und Leineweberei mit Muhlhauser Laken wurden ein Begriff Waidanbau verarbeitung und handel und der Handel mit Tuchen bis in ferne Lander spielten eine grosse Rolle Mit Wanfried hatte Muhlhausen sogar einen Hafen an der Werra von dem aus die Waren mit Schiffen flussabwarts transportiert wurden Durch die Mitgliedschaft in der Hanse bluhte die Stadt wirtschaftlich auf Ihre wirtschaftliche Bedeutung begann erst mit der Abnahme der Bedeutung der Farberpflanze Waid und mit dem Aufkommen von Leipzig als Handelsstadt zu sinken wodurch neue Handelswege weitraumig um Muhlhausen herumfuhrten Kultur und Religion Durch das Wirken des Predigers Thomas Muntzer und seines Mitstreiters Heinrich Pfeiffer wurde Muhlhausen um 1525 ein Zentrum der radikalreformatorischen Bewegung Die Muhlhauser elf Artikel und ein Ewiger Rat sollten die Herrschaft von Patriziern und Adel in der Stadt fur immer beenden Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Muntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet Nach 1525 war die Stadt eines der Zentren der mitteldeutschen Tauferbewegung die zum Teil auch noch von Thomas Muntzer mitgepragt gewesen war In der Stadt wurde 1542 die Reformation durch die Fursten von Sachsen und Hessen eingefuhrt Mit der Wiedererlangung der reichsstadtischen Privilegien wurde 1547 durch den Rat die katholische Konfession wieder eingefuhrt jedoch setzte sich bis 1566 die Reformation endgultig durch Vom 16 bis 18 Jahrhundert erlebte Muhlhausen eine Blute der Kirchenmusik 1707 1708 war Johann Sebastian Bach Organist an der Hauptkirche Divi Blasii Sankt Blasius Zum Ratswechsel am 4 Februar 1708 entstand die Kantate Gott ist mein Konig BWV 71 die als einzige aus dieser Zeit als Druck erhalten ist Zugehorige OrteStadtMuhlhausenDorferAmmern Bollstedt Dachrieden Dorna Eigenrieden Eigenrode Felchta Gormar Gross Grabe Wester Grabe Klein Grabe Oster Grabe Hollenbach Hongeda Horsmar Kaisershagen Lengefeld Reiser Saalfeld Sollstedt WindebergHofe Guter und DorfstellenEmilienhausen Pfafferode Sambach zeitweise wust Schroterode Weidensee Forsthaus Weisses HausWustungenPopperode bei der Stadt Muhlhausen Eichelroda und Ebelroda bei Eigenroden Eichen bei Felchta Liste der Wustungen im Eichsfelder Teil des Unstrut Hainich KreisesLiteraturGerhard Kobler Muhlhausen Reichsstadt In Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 439 WeblinksCommons Freie Reichsstadt Muhlhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Muhlhausen Quellen und Volltexte Stadtgeschichte auf der Homepage der Stadt Muhlhausen Thuringen Veroffentlichungen zur Stadtgeschichte Muhlhausens im Opac der Regesta Imperii Weitere Veroffentlichungen zu Muhlhausen im Opac der Regest ImperiiEinzelnachweiseWittmann Helge 1251 als Epochenjahr im Werden der Reichsstadt Muhlhausen In Muhlhauser Beitrage Band 45 Muhlhauser Geschichts und Denkmalpflegeverein g e V in Zusammenarbeit mit den Muhlhauser Museen und dem Stadtarchiv Muhlhausen 2022 S 27 Eigenrieden Dorna Hollenbach Lengefeld Horsmar Dachrieden Kaisershagen Eigeroda Windeberg Saalfeld Ammera Reiser Goermar Bollstedt Oster Grabe Wester Grabe Hongeda Felchta Eichen Sambach Sollstedt Ueber alle diese Dorfer hat E E Rath zu Muhlhausen die vollige Jurisdiction Botmassigkeit und Gericht Reinhard Jordan Chronik der Stadt Muhlhausen bis 1525 Verlag Rockstuhl Reprint 1900 2001 ISBN 978 3 934748 04 0 S 41f Vgl BSLK S 766 vgl S 17 Paul Wappler Die Tauferbewegung in Thuringen von 1526 1584 Hrsg Verein fur Thuringische Geschichte und Altertumskunde Verlag von Gustav Fischer 1913 Christian Hege und Christian Neff Mennonitisches Lexikon Band 4 Eigenverlag 1959 S 324 327 Vgl Artikel Johann Sebastian Bach Eine Chronologie auf der Webseite des Bach Archivs Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Der Untergang des Dorfes Eichen bei Muhlhausen i Thur 1 2 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Territorien und Stande im Niedersachsischen Reichskreis Heiliges Romisches Reich 1500 1806 Geistliche Furstentumer Erzstift Bremen Hochstift Halberstadt Hochstift Hildesheim Hochstift Lubeck Erzstift Magdeburg Hochstift Ratzeburg Hochstift Schwerin Reichspralaturen Kloster Riddagshausen Stift Gandersheim Weltliche Furstentumer Herzogtum Bremen Furstentum Blankenburg Furstentum Calenberg Furstentum Grubenhagen Herzogtum Holstein Gottorfsche Anteile und konigliche Anteile Furstentum Luneburg Teil Herzogtum Mecklenburg Gustrow Teil Herzogtum Mecklenburg Schwerin Grafschaft Rantzau Herzogtum Sachsen Lauenburg Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Grafschaft Regenstein Reichsstadte Bremen Goslar Hamburg Lubeck Muhlhausen Nordhausen

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