Königsfelden ist ein ehemaliges Doppelkloster der Klarissen und Franziskaner in der Gemeinde Windisch im Schweizer Kanto
Kloster Königsfelden

Königsfelden ist ein ehemaliges Doppelkloster der Klarissen und Franziskaner in der Gemeinde Windisch im Schweizer Kanton Aargau. Es wurde 1309 durch die Habsburger gegründet und nach der Reformation im Jahr 1528 säkularisiert. Der Gebäudekomplex diente anschliessend als Residenz der Berner Landvögte, seit 1868 befindet sich hier eine Psychiatrische Klinik. Die Kirche gehört seit 2009 zum Museum Aargau. Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Glasmalereizyklus gilt mit der Chorverglasung des Berner Münsters als bedeutendster der Schweiz.
Geschichte
Der Bau des Klosters erfolgte auf Initiative der Habsburger, deren Stammsitz ca. zwei Kilometer südwestlich von Windisch liegt. Am 1. Mai 1308 war König Albrecht I. unweit des Reussübergangs bei Windisch von seinem Neffen, Herzog Johann von Schwaben, ermordet worden. Zum Gedenken an diese Familientragödie stiftete die Königswitwe Elisabeth von Görz-Tirol ein Klarissenkloster, das Königsfelden genannt wurde. Von Beginn weg war dem Klarissenkloster ein kleiner Franziskanerkonvent angegliedert, der für die Seelsorge zuständig war. Die ersten Franziskanerbrüder zogen 1311 ein, die Nonnen folgten im Jahr danach. Die vermeldet, dass beim Bau des Klosters Bodenfunde gemacht wurden. Hier lag einst das Legionslager Vindonissa.
Albrechts Tochter Agnes von Ungarn, die Witwe des 1301 gestorbenen ungarischen Königs Andreas III., lebte ab 1317 in Königsfelden. Dank umfangreicher Landkäufe und wirtschaftlichem Geschick führte sie das Kloster zur Blüte. Am 22. August 1344 erteilte ihr Papst Clemens VI. das Privileg, das Kloster sooft sie wolle zu besuchen und an das Kloster ein Haus zu bauen. Nach ihrem Tod 1364 setzte ein schleichender Niedergang ein. 1397 schenkten die habsburgischen Herzöge dem Kloster das Eigenamt mit sämtlichen dazugehörenden Herrschaftsrechten.
Mit der Eroberung des westlichen Aargaus durch die Stadt und Republik Bern ging die Verbindung zum Stifterhaus verloren. Nach der Einführung der Reformation 1528 wurde das Kloster aufgehoben. Die Initiative zur Auflösung ging von den Nonnen des Klosters aus.
Der Gebäudekomplex erfuhr zahlreiche Umbauten und diente als Amtssitz der bernischen Landvögte des Amtes Königsfelden. Ein Hofmeister übernahm die Verwaltung der ehemaligen Klostergüter. 1804 gelangte das ehemalige Kloster in den Besitz des im Jahr zuvor gegründeten Kantons Aargau. Von 1868 bis 1872 erfolgte der Umbau zur Kantonalen Heil- und Pflegeanstalt, einer Psychiatrischen Klinik. Dabei wurde ein grosser Teil des Franziskanerkonvents abgetragen.
1947 drehte der Regisseur Leopold Lindtberg Teile seines Spielfilms Matto regiert in und um Königsfelden. Der Autor der Romanvorlage Friedrich Glauser verarbeitete darin teilweise seine Erlebnisse als Psychiatriepatient.
- Elisabeth von Görz und Tirol (links) und ihre Tochter Agnes von Ungarn. Die Schriftbänder verweisen auf die Gründung. Agnes trägt den Witwenschleier.
- Königsfelden in der Chronik von Christoph Silberysen, um 1570. Im Hintergrund die Stadt Brugg.
- Kloster Königsfelden 1669
Bekannte Äbtissinnen
- um 1313: Hedwiga von Kuntzlau
- 1318–1324: Guta von Bachenstein
- 1329: Benigna von Bachenstein
- um 1330–1340: Agnes von Brandis? (Agnes von Ungarn, wie allgemein angenommen wird, kann es nicht gewesen sein, da sie nach Gerbert selbst nie dem Orden beitrat und den Schleier nahm). Möglich ist, dass die Äbtissin des Damenstifts Säckingen zeitweise auch Äbtissin der Damenstifts Königsfelden war. Zur gleichen Zeit war Agnes von Brandis nämlich Äbtissin von Säckingen. Als ihre Vorgängerin wird dort bis 1330 Adelheit von Uhlingen genannt.
- um 1334: Adelheid I.
- um 1355: Elisabeth I. von Leiningen? (Liebenau sieht darin eine Verwechslung der Jahreszahl 1455)
- um 1371: Anna I. von Goldenberg
- 1374–1383: Irmengard von Hohenberg
- um 1405: Adelheid II. von Hallwyl
- 1406–1408: Margaretha I. von Wachingen
- 1411–1415: Margaretha II. von Grünenberg
- 1416–1456: Elisabeth II. von Leiningen
- 1456–1459: Ursula von Mülinen
- um 1459: Eva von Erpach
- um 1471: Osanna Jäger
- 1472–1492: Apollonia von Hohenberg
- 1497–1506: Anna II. von Stein
- 1511–1513: Emerita Lutschern
- 1516–1528: Katharina Truchsess von Waldburg
Klinikdirektoren
- 1872–1891: Edmund Schaufelbüel
- 1891–1902: Adolf Weibel
- 1902–1920: Leopold Frölich
- 1920–1944: Arthur Kielholz
- 1944–1970: Peter Mohr
- 1970–1990: Fritz Gnirss
Klosteranlage
Bei der Gründung des Klosters Königsfelden wurde in der Stiftungsurkunde festgehalten, zwei Konvente auf dem Areal anzusiedeln. So entstand die Doppelklosteranlage.
Ursprünglich war die Kirche von beiden Seiten mit je einem Konvent eingefasst: Nördlich lag der Franziskanerkonvent, von dem lediglich das sogenannte Archivgewölbe – der eigentliche Zweck des Raums ist bis heute unbekannt – dem Abbruch 1870 entging. In ihm sind Wandmalereien mit den gefallenen Rittern aus der Schlacht bei Sempach 1386 zu sehen. Diese Darstellungen waren die Vorbilder für die im 17. Jahrhundert angefertigte hölzerne Tafel, die sich im Langhaus der Klosterkirche befindet. Die restlichen Gebäudeteile des Franziskanerklosters sind durch in den Boden eingelassene Steinplatten markiert.
Südlich stehen noch Teile des Nonnenkonvents, zum Beispiel der Kreuzgang. Die umliegenden Gebäude geben in ihrer heutigen Ausdehnung nur noch einen ungefähren Eindruck der ehemaligen grossen Klosterbauten an dieser Seite. Auf dem Rückweg zur Kirche führt der Weg durch einen ehemaligen Wirtschaftshof mit verschiedenen Gebäudeteilen. Diese Bauten wurden in bernischer Zeit neu errichtet oder stark umgestaltet, namentlich die Hofmeisterei mit ihrem markanten Treppenturm und dem Renaissance-Portal. Der ganze Bereich westlich der Kirchenfassade war im Mittelalter von Wirtschaftsbauten des mächtigen Klosters Königsfelden umgeben.
Ehemalige Hofmeisterei
Westlich an dem kleinen Wirtschaftshof des früheren Klosters liegt die ehemalige Hofmeisterei, ein angebauter fünffach gestaffelter spätgotischer Gebäudetrakt aus dem 15./16. Jahrhundert.
Gebäude
Von der weitläufigen Anlage mit dem ehemaligen Klosterpark erhalten geblieben sind die Kirche, das Archiv und das Schatzgewölbe des Franziskanerklosters, die bernische Hofmeisterei im spätgotischen Stil mit Renaissanceportal und Teile des ehemaligen Klarissenklosters.
Die Klosterkirche wurde zwischen 1310 und 1330 erbaut und gehört zu den Hauptwerken der Bettelordensarchitektur in der Schweiz. Nachdem die Berner Landvögte das Langhaus der Klosterkirche zeitweise als Kornlager zweckentfremdet hatten, wurde der Bau 1891–1893 aufwendig restauriert. Bei erneuten Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1983–1986 durch Architekt Walter Moser in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz wurde unter anderem der Lettner zwischen Langhaus und Chor rekonstruiert. Im Mittelschiff befindet sich ein Kenotaph aus Marmor über der ehemaligen Gruft, die bis 1770 als Grablege der Habsburger diente, als die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen nach dem Kloster St. Blasien erfolgte.
Glasfenster
- Beschreibung
Der vermutlich zwischen 1330 und 1340 geschaffene, weitgehend original erhaltene Glasgemäldezyklus im Chor, zählt zu den bedeutendsten Errungenschaften der europäischen Glasmalerei der Gotik. Eine urkundlich nicht fassbare Werkstatt mit stilistischen Einflüssen aus dem Elsass und dem Bodenseeraum war Schöpferin der herausragenden Kunstwerke (siehe auch: Meister von Königsfelden). Stifter der Glasmalereien waren die Angehörigen des 1308 ermordeten deutschen Königs Albrecht. Die Darstellungen der Donatoren sind in den Chorfenstern teilweise noch vorhanden und zeugen von der Wichtigkeit Königsfeldens für das Haus Habsburg.
Das Bildprogramm der Fenster ist, trotz einiger Verluste auf der Südseite, noch nahezu vollständig erhalten. Im Chorscheitel ist die Passion Christi abgebildet, flankiert von den Fenstern zur Menschwerdung Christi und zur Auferstehung Jesu Christi. Das nächste Fensterpaar zeigt den Vorläufer Johannes den Täufer (nebst Hl. Katharina) und den Nachfolger Paulus (nebst Maria). Das dritte Fensterpaar ist den Aposteln gewidmet. Die folgenden beiden Fensterpaare sind Heiligen gewidmet, zu denen der Orden oder die Stifterfamilie eine besondere Beziehung hatten: Franziskus, Nikolaus, Anna und Klara. Neben dem Chor birgt auch das Langhaus der ehemaligen Klosterkirche bedeutende Reste einer ornamentalen Verglasung sowie von einem dynastischen Zyklus mit Mitgliedern der Habsburgerdynastie aus vier Jahrhunderten.
- Restaurierungen
Nach der Auflösung des Klosters setzte der allmähliche Zerfall der Glasmalereien ein. Unter anderem durch Witterungseinflüsse und Vandalismus verloren die Fenster Teile ihrer originalen Verglasung. Im 17. und 18. Jahrhundert füllte man die entstandenen Lücken im Chor mit Glasmalereien aus den Langhausfenstern, die nach dem Umbau des Langhauses in ein Kornhaus entbehrlich geworden waren. Zwischen 1896 und 1900 wurden die Glasmalereien durch den Zürcher Glasmaler Richard Arthur Nüscheler umfassend erneuert und ergänzt. Hauptziel dieser Restaurierung war es das ursprüngliche Konzept der Chorfenster, so weit wie möglich, wiederherzustellen. Alle Fenster wurden neu verbleit und fehlende Partien in den erhaltenen Bildfeldern neu geschaffen. In den Fenstern auf der Südseite des Chores, welche die meisten ihrer originalen Felder verloren hatten, wurde nur die ursprüngliche Komposition rekonstruiert und grösstenteils auf bildliche Ergänzungen verzichtet.
Die Restaurierung Nüschelers erfolgte, dem Zeitgeist entsprechend, im Stil des Historismus. Anders als heute, wo versucht wird, das Vorgefundene zu erhalten, galt für die Restauratoren jener Zeit das Ziel, einen vermuteten ursprünglichen Zustand herzustellen, auch wenn es ihn so vielleicht nie gegeben hat. Die zum Teil tiefen Eingriffe Nüschelers in die originale Substanz stören und verfälschen heute Teile der Glasmalereien von Königsfelden. Ein weiteres Beispiel für diese Restaurierungspraxis sind die Glasmalereien des Münsters von Freiburg im Breisgau, die auf ähnliche Weise irreparabel verändert wurden. Bei der letzten Restaurierung der Fenster in den Jahren 1987–2002, durch die Restauratoren Fritz J. Dold und Urs Wohlgemuth, respektierte man weitestgehend den Zustand, den Richard Arthur Nüscheler um 1900 geschaffen hatte.
- Franziskus- und Apostelfenster
- Johannes- und Katharinafenster, Menschwerdung Christi und Passionsfenster
- Habsburgisches Erbbegräbnis, schwarzes Marmorkenotaph, um 1320
- Habsburgergruft
- Gedenktafel an die bei der Schlacht bei Sempach 1386 gefallenen und in Königsfelden bestatteten Adligen
Klosterscheune
Zum Bestand der historischen Bauten von Königsfelden gehört auch die 1744 errichtete Klosterscheune, die als mächtigste Anlage dieser Art im Kanton an den einstigen wirtschaftlichen Rang Königsfeldens als der reichsten bernischen Hofgutsverwaltung erinnert. Zwar erdauerte sie einiges an Modernisierung, doch hat sie ihre Originalsubstanz im Wesentlichen bewahrt.
Literarische Rezeption
- Conrad Ferdinand Meyer: Die sanfte Klosteraufhebung. um 1876. (Novellenfragment)
- Lea Gafner: Die Nonne tanzt. Cosmos Verlag, Muri 2015, ISBN 978-3-305-00457-7. (Historischer Roman zur Klosteraufhebung)
Literatur
- Theodor von Liebenau: Geschichte des Klosters Königsfelden. Luzern 1868. Digitalisat
- Marcel Beck: Königsfelden. Geschichte, Bauten, Glasgemälde, Kunstschätze. Walter, Olten 1970. (Sonderausgabe: Herder, Olten / Freiburg i. Br. 1983, ISBN 3-530-46501-1).
- Brigitte Kurmann-Schwarz: Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden (= Corpus Vitrearum Medii Aevi Schweiz. Band 2). Stämpfli, Bern 2008, ISBN 978-3-7272-1118-8.
- Brigitte Kurmann-Schwarz: Das Kloster Königsfelden. (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 900, Serie 90). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. GSK, Bern 2011, ISBN 978-3-03797-017-1.
- Simon Teuscher, Claudia Moddelmog (Hrsg.): Königsfelden. Königsmord, Kloster, Klinik. hier+jetzt, Baden 2012, ISBN 978-3-03919-259-5.
- Kanton Aargau: Departement Bildung, Kultur und Sport
- Klosterkirche
Weblinks
- Emil Maurer: Königsfelden. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Informationen auf der Website des Museum Aargau
- Klosterkirche Königsfelden im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau
- Klinikgebäude Königsfelden im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau
- Bundesamt für Kultur: Königsfelden (Windisch) im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
- Georg Boner: Klarissenkloster Königsfelden, in: Helvetia Sacra
Einzelnachweise
- https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10137468?page=54,55 Theodor von Liebenau: Geschichte des Klosters Königsfelden. Luzern 1868, S. 51–52. Abgefragt am 8. November 2024.
- Ralf Kaminski: Verbotene Liebe hinter Klostermauern. In: Migros Magazin. Zürich 11. September 2017, S. 32.
- Theodor von Liebenau: Geschichte des Klosters Königsfelden. 1868, S. 43 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, abgerufen am 17. Oktober 2016.)
- Martin Gerbert: Crypta San Blasiana … San-Blasianis 1785.
- Conrad Ferdinand Meyer, Friedrich von Wyss, Georg von Wyss: Briefe 1855 bis 1897 (= C. F. Meyers Briefwechsel. Band 3). Benteli, Bern 2004, S. 337.
- Hans Wysling, Elisabeth Lott-Büttiker: Conrad Ferdinand Meyer 1825–1898. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1998, S. 455.
- Die Sammlung Königsfelden, Website des Forschungsprojekts «Bewahren besonderer Kulturgüter», abgerufen am 1. Juli 2013.
Koordinaten: 47° 28′ 49,2″ N, 8° 13′ 4,6″ O; CH1903: 658741 / 259132
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Konigsfelden ist ein ehemaliges Doppelkloster der Klarissen und Franziskaner in der Gemeinde Windisch im Schweizer Kanton Aargau Es wurde 1309 durch die Habsburger gegrundet und nach der Reformation im Jahr 1528 sakularisiert Der Gebaudekomplex diente anschliessend als Residenz der Berner Landvogte seit 1868 befindet sich hier eine Psychiatrische Klinik Die Kirche gehort seit 2009 zum Museum Aargau Der aus dem 14 Jahrhundert stammende Glasmalereizyklus gilt mit der Chorverglasung des Berner Munsters als bedeutendster der Schweiz Anlage von SudenGeschichteDer Bau des Klosters erfolgte auf Initiative der Habsburger deren Stammsitz ca zwei Kilometer sudwestlich von Windisch liegt Am 1 Mai 1308 war Konig Albrecht I unweit des Reussubergangs bei Windisch von seinem Neffen Herzog Johann von Schwaben ermordet worden Zum Gedenken an diese Familientragodie stiftete die Konigswitwe Elisabeth von Gorz Tirol ein Klarissenkloster das Konigsfelden genannt wurde Von Beginn weg war dem Klarissenkloster ein kleiner Franziskanerkonvent angegliedert der fur die Seelsorge zustandig war Die ersten Franziskanerbruder zogen 1311 ein die Nonnen folgten im Jahr danach Die vermeldet dass beim Bau des Klosters Bodenfunde gemacht wurden Hier lag einst das Legionslager Vindonissa Albrechts Tochter Agnes von Ungarn die Witwe des 1301 gestorbenen ungarischen Konigs Andreas III lebte ab 1317 in Konigsfelden Dank umfangreicher Landkaufe und wirtschaftlichem Geschick fuhrte sie das Kloster zur Blute Am 22 August 1344 erteilte ihr Papst Clemens VI das Privileg das Kloster sooft sie wolle zu besuchen und an das Kloster ein Haus zu bauen Nach ihrem Tod 1364 setzte ein schleichender Niedergang ein 1397 schenkten die habsburgischen Herzoge dem Kloster das Eigenamt mit samtlichen dazugehorenden Herrschaftsrechten Mit der Eroberung des westlichen Aargaus durch die Stadt und Republik Bern ging die Verbindung zum Stifterhaus verloren Nach der Einfuhrung der Reformation 1528 wurde das Kloster aufgehoben Die Initiative zur Auflosung ging von den Nonnen des Klosters aus Der Gebaudekomplex erfuhr zahlreiche Umbauten und diente als Amtssitz der bernischen Landvogte des Amtes Konigsfelden Ein Hofmeister ubernahm die Verwaltung der ehemaligen Klosterguter 1804 gelangte das ehemalige Kloster in den Besitz des im Jahr zuvor gegrundeten Kantons Aargau Von 1868 bis 1872 erfolgte der Umbau zur Kantonalen Heil und Pflegeanstalt einer Psychiatrischen Klinik Dabei wurde ein grosser Teil des Franziskanerkonvents abgetragen 1947 drehte der Regisseur Leopold Lindtberg Teile seines Spielfilms Matto regiert in und um Konigsfelden Der Autor der Romanvorlage Friedrich Glauser verarbeitete darin teilweise seine Erlebnisse als Psychiatriepatient Elisabeth von Gorz und Tirol links und ihre Tochter Agnes von Ungarn Die Schriftbander verweisen auf die Grundung Agnes tragt den Witwenschleier Konigsfelden in der Chronik von Christoph Silberysen um 1570 Im Hintergrund die Stadt Brugg Kloster Konigsfelden 1669Bekannte Abtissinnen um 1313 Hedwiga von Kuntzlau 1318 1324 Guta von Bachenstein 1329 Benigna von Bachenstein um 1330 1340 Agnes von Brandis Agnes von Ungarn wie allgemein angenommen wird kann es nicht gewesen sein da sie nach Gerbert selbst nie dem Orden beitrat und den Schleier nahm Moglich ist dass die Abtissin des Damenstifts Sackingen zeitweise auch Abtissin der Damenstifts Konigsfelden war Zur gleichen Zeit war Agnes von Brandis namlich Abtissin von Sackingen Als ihre Vorgangerin wird dort bis 1330 Adelheit von Uhlingen genannt um 1334 Adelheid I um 1355 Elisabeth I von Leiningen Liebenau sieht darin eine Verwechslung der Jahreszahl 1455 um 1371 Anna I von Goldenberg 1374 1383 Irmengard von Hohenberg um 1405 Adelheid II von Hallwyl 1406 1408 Margaretha I von Wachingen 1411 1415 Margaretha II von Grunenberg 1416 1456 Elisabeth II von Leiningen 1456 1459 Ursula von Mulinen um 1459 Eva von Erpach um 1471 Osanna Jager 1472 1492 Apollonia von Hohenberg 1497 1506 Anna II von Stein 1511 1513 Emerita Lutschern 1516 1528 Katharina Truchsess von Waldburg Klinikdirektoren 1872 1891 Edmund Schaufelbuel 1891 1902 Adolf Weibel 1902 1920 Leopold Frolich 1920 1944 Arthur Kielholz 1944 1970 Peter Mohr 1970 1990 Fritz GnirssKlosteranlageHistorisches Luftbild von Werner Friedli von 1949 Ehemaliges Klostergebaude und KircheKreuzgang Bei der Grundung des Klosters Konigsfelden wurde in der Stiftungsurkunde festgehalten zwei Konvente auf dem Areal anzusiedeln So entstand die Doppelklosteranlage Ursprunglich war die Kirche von beiden Seiten mit je einem Konvent eingefasst Nordlich lag der Franziskanerkonvent von dem lediglich das sogenannte Archivgewolbe der eigentliche Zweck des Raums ist bis heute unbekannt dem Abbruch 1870 entging In ihm sind Wandmalereien mit den gefallenen Rittern aus der Schlacht bei Sempach 1386 zu sehen Diese Darstellungen waren die Vorbilder fur die im 17 Jahrhundert angefertigte holzerne Tafel die sich im Langhaus der Klosterkirche befindet Die restlichen Gebaudeteile des Franziskanerklosters sind durch in den Boden eingelassene Steinplatten markiert Sudlich stehen noch Teile des Nonnenkonvents zum Beispiel der Kreuzgang Die umliegenden Gebaude geben in ihrer heutigen Ausdehnung nur noch einen ungefahren Eindruck der ehemaligen grossen Klosterbauten an dieser Seite Auf dem Ruckweg zur Kirche fuhrt der Weg durch einen ehemaligen Wirtschaftshof mit verschiedenen Gebaudeteilen Diese Bauten wurden in bernischer Zeit neu errichtet oder stark umgestaltet namentlich die Hofmeisterei mit ihrem markanten Treppenturm und dem Renaissance Portal Der ganze Bereich westlich der Kirchenfassade war im Mittelalter von Wirtschaftsbauten des machtigen Klosters Konigsfelden umgeben Ehemalige Hofmeisterei Franziskanerkloster Konigsfelden Westlich an dem kleinen Wirtschaftshof des fruheren Klosters liegt die ehemalige Hofmeisterei ein angebauter funffach gestaffelter spatgotischer Gebaudetrakt aus dem 15 16 Jahrhundert Gebaude Von der weitlaufigen Anlage mit dem ehemaligen Klosterpark erhalten geblieben sind die Kirche das Archiv und das Schatzgewolbe des Franziskanerklosters die bernische Hofmeisterei im spatgotischen Stil mit Renaissanceportal und Teile des ehemaligen Klarissenklosters Die Klosterkirche wurde zwischen 1310 und 1330 erbaut und gehort zu den Hauptwerken der Bettelordensarchitektur in der Schweiz Nachdem die Berner Landvogte das Langhaus der Klosterkirche zeitweise als Kornlager zweckentfremdet hatten wurde der Bau 1891 1893 aufwendig restauriert Bei erneuten Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1983 1986 durch Architekt Walter Moser in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz wurde unter anderem der Lettner zwischen Langhaus und Chor rekonstruiert Im Mittelschiff befindet sich ein Kenotaph aus Marmor uber der ehemaligen Gruft die bis 1770 als Grablege der Habsburger diente als die Feierliche Ubersetzung der kaiserlich koniglichen auch herzoglich osterreichischen hochsten Leichen nach dem Kloster St Blasien erfolgte Glasfenster Beschreibung Der vermutlich zwischen 1330 und 1340 geschaffene weitgehend original erhaltene Glasgemaldezyklus im Chor zahlt zu den bedeutendsten Errungenschaften der europaischen Glasmalerei der Gotik Eine urkundlich nicht fassbare Werkstatt mit stilistischen Einflussen aus dem Elsass und dem Bodenseeraum war Schopferin der herausragenden Kunstwerke siehe auch Meister von Konigsfelden Stifter der Glasmalereien waren die Angehorigen des 1308 ermordeten deutschen Konigs Albrecht Die Darstellungen der Donatoren sind in den Chorfenstern teilweise noch vorhanden und zeugen von der Wichtigkeit Konigsfeldens fur das Haus Habsburg Das Bildprogramm der Fenster ist trotz einiger Verluste auf der Sudseite noch nahezu vollstandig erhalten Im Chorscheitel ist die Passion Christi abgebildet flankiert von den Fenstern zur Menschwerdung Christi und zur Auferstehung Jesu Christi Das nachste Fensterpaar zeigt den Vorlaufer Johannes den Taufer nebst Hl Katharina und den Nachfolger Paulus nebst Maria Das dritte Fensterpaar ist den Aposteln gewidmet Die folgenden beiden Fensterpaare sind Heiligen gewidmet zu denen der Orden oder die Stifterfamilie eine besondere Beziehung hatten Franziskus Nikolaus Anna und Klara Neben dem Chor birgt auch das Langhaus der ehemaligen Klosterkirche bedeutende Reste einer ornamentalen Verglasung sowie von einem dynastischen Zyklus mit Mitgliedern der Habsburgerdynastie aus vier Jahrhunderten Restaurierungen Nach der Auflosung des Klosters setzte der allmahliche Zerfall der Glasmalereien ein Unter anderem durch Witterungseinflusse und Vandalismus verloren die Fenster Teile ihrer originalen Verglasung Im 17 und 18 Jahrhundert fullte man die entstandenen Lucken im Chor mit Glasmalereien aus den Langhausfenstern die nach dem Umbau des Langhauses in ein Kornhaus entbehrlich geworden waren Zwischen 1896 und 1900 wurden die Glasmalereien durch den Zurcher Glasmaler Richard Arthur Nuscheler umfassend erneuert und erganzt Hauptziel dieser Restaurierung war es das ursprungliche Konzept der Chorfenster so weit wie moglich wiederherzustellen Alle Fenster wurden neu verbleit und fehlende Partien in den erhaltenen Bildfeldern neu geschaffen In den Fenstern auf der Sudseite des Chores welche die meisten ihrer originalen Felder verloren hatten wurde nur die ursprungliche Komposition rekonstruiert und grosstenteils auf bildliche Erganzungen verzichtet Die Restaurierung Nuschelers erfolgte dem Zeitgeist entsprechend im Stil des Historismus Anders als heute wo versucht wird das Vorgefundene zu erhalten galt fur die Restauratoren jener Zeit das Ziel einen vermuteten ursprunglichen Zustand herzustellen auch wenn es ihn so vielleicht nie gegeben hat Die zum Teil tiefen Eingriffe Nuschelers in die originale Substanz storen und verfalschen heute Teile der Glasmalereien von Konigsfelden Ein weiteres Beispiel fur diese Restaurierungspraxis sind die Glasmalereien des Munsters von Freiburg im Breisgau die auf ahnliche Weise irreparabel verandert wurden Bei der letzten Restaurierung der Fenster in den Jahren 1987 2002 durch die Restauratoren Fritz J Dold und Urs Wohlgemuth respektierte man weitestgehend den Zustand den Richard Arthur Nuscheler um 1900 geschaffen hatte Franziskus und Apostelfenster Johannes und Katharinafenster Menschwerdung Christi und Passionsfenster Habsburgisches Erbbegrabnis schwarzes Marmorkenotaph um 1320 Habsburgergruft Gedenktafel an die bei der Schlacht bei Sempach 1386 gefallenen und in Konigsfelden bestatteten AdligenKlosterscheune Klosterscheune Konigsfelden Zum Bestand der historischen Bauten von Konigsfelden gehort auch die 1744 errichtete Klosterscheune die als machtigste Anlage dieser Art im Kanton an den einstigen wirtschaftlichen Rang Konigsfeldens als der reichsten bernischen Hofgutsverwaltung erinnert Zwar erdauerte sie einiges an Modernisierung doch hat sie ihre Originalsubstanz im Wesentlichen bewahrt Literarische RezeptionConrad Ferdinand Meyer Die sanfte Klosteraufhebung um 1876 Novellenfragment Lea Gafner Die Nonne tanzt Cosmos Verlag Muri 2015 ISBN 978 3 305 00457 7 Historischer Roman zur Klosteraufhebung LiteraturTheodor von Liebenau Geschichte des Klosters Konigsfelden Luzern 1868 Digitalisat Marcel Beck Konigsfelden Geschichte Bauten Glasgemalde Kunstschatze Walter Olten 1970 Sonderausgabe Herder Olten Freiburg i Br 1983 ISBN 3 530 46501 1 Brigitte Kurmann Schwarz Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehemaligen Klosterkirche Konigsfelden Corpus Vitrearum Medii Aevi Schweiz Band 2 Stampfli Bern 2008 ISBN 978 3 7272 1118 8 Brigitte Kurmann Schwarz Das Kloster Konigsfelden Schweizerische Kunstfuhrer Nr 900 Serie 90 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2011 ISBN 978 3 03797 017 1 Simon Teuscher Claudia Moddelmog Hrsg Konigsfelden Konigsmord Kloster Klinik hier jetzt Baden 2012 ISBN 978 3 03919 259 5 Kanton Aargau Departement Bildung Kultur und Sport KlosterkircheWeblinksCommons Kloster Konigsfelden Sammlung von Bildern Emil Maurer Konigsfelden In Historisches Lexikon der Schweiz Informationen auf der Website des Museum Aargau Klosterkirche Konigsfelden im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Klinikgebaude Konigsfelden im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Bundesamt fur Kultur Konigsfelden Windisch im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Georg Boner Klarissenkloster Konigsfelden in Helvetia SacraEinzelnachweisehttps www digitale sammlungen de de view bsb10137468 page 54 55 Theodor von Liebenau Geschichte des Klosters Konigsfelden Luzern 1868 S 51 52 Abgefragt am 8 November 2024 Ralf Kaminski Verbotene Liebe hinter Klostermauern In Migros Magazin Zurich 11 September 2017 S 32 Theodor von Liebenau Geschichte des Klosters Konigsfelden 1868 S 43 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 17 Oktober 2016 Martin Gerbert Crypta San Blasiana San Blasianis 1785 Conrad Ferdinand Meyer Friedrich von Wyss Georg von Wyss Briefe 1855 bis 1897 C F Meyers Briefwechsel Band 3 Benteli Bern 2004 S 337 Hans Wysling Elisabeth Lott Buttiker Conrad Ferdinand Meyer 1825 1898 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 1998 S 455 Die Sammlung Konigsfelden Website des Forschungsprojekts Bewahren besonderer Kulturguter abgerufen am 1 Juli 2013 Kloster im Kanton Aargau Existierende Kloster Fahr Hermetschwil Ehemalige Kloster Aarau Chorherrenstift Baden Chorherrenstift Rheinfelden Kapuzinerkloster Baden Klosterli Baden Bremgarten Gnadenthal Klingnau Propstei Klingnau Konigsfelden Laufenburg Muri Olsberg Kapuzinerkloster Rheinfelden Wettingen Wislikofen Zofingen 47 480333333333 8 2179444444444 Koordinaten 47 28 49 2 N 8 13 4 6 O CH1903 658741 259132 Normdaten Geografikum GND 107256730X GND Explorer lobid OGND AKS LCCN nr98014804 VIAF 241505938