Als Schöninger Speere werden neun hölzerne Wurfspeere und eine ursprünglich als Speer angesehene Stoßlanze aus Holz beze
Schöninger Speere

Als Schöninger Speere werden neun hölzerne Wurfspeere und eine ursprünglich als Speer angesehene Stoßlanze aus Holz bezeichnet, die aus der Altsteinzeit stammen. Sie wurden zwischen 1994 und 1998 am Rande von Schöningen in Niedersachsen auf einer archäologischen Ausgrabungsstätte im Tagebau Schöningen gemeinsam mit weiteren Stein- und Holzartefakten, wie einem beidseitig angespitzten Stab und dem Wurfstock von Schöningen, entdeckt. Absolute Datierungsverfahren ergaben ein Alter der Funde von 290.000 bis 337.000 Jahren, während Aminosäuremessungen auf ein Alter von rund 200.000 Jahre hinweisen. Die Ausgrabung an der Fundstelle leitete bis 2009 der Archäologe Hartmut Thieme vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.
Die Schöninger Speere sind die ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Welt und ein wichtiger Beleg für die aktive Jagd des frühen Menschen. Sie befinden sich in einem eigens für sie errichteten Museum, dem vormaligen paläon, jetzt Forschungsmuseum Schöningen.
Fundstelle
Die Fundstelle der Speere (Schöningen 13 II Verlandungsfolge 4) liegt innerhalb des Braunkohletagebaus Schöningen in etwa 10 Meter Tiefe unter der ursprünglichen Geländeoberfläche. Sie befindet sich an der Tagebaukante auf einem 50 × 60 Meter großen Geländesockel, der vom Abbau durch die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG ausgespart wurde. Der Sockel ragt an drei Seiten in das Tagebauloch hinein. Die auch als Speersockel bezeichnete Fläche ist eine von dreizehn altsteinzeitlichen Fundplätzen im Braunkohlentagebau Schöningen Süd, die im Zuge der Prospektion der quartären Deckschichten von 1992 bis 2009 ausgegraben wurden. Der rund 3900 m² große Grabungssockel repräsentiert einen kleinen Ausschnitt einer ehemaligen Uferzone, die über Jahrtausende – zwischen Elster- und Saaleeiszeit – von Menschen und Tieren aufgesucht wurde. Der Sockel weist fünf mächtige Schichtpakete (Verlandungszonen) auf, die durch schwankende Wasserstände des Sees und Verlandungsprozesse entstanden sind. In der Abfolge der Verlandungszonen sind Veränderungen des Klimas von einer warmtrockenen Phase mit lichten Laubwäldern zu einer Kältesteppe deutlich abzulesen.
Der schnellen, luftdichten Bedeckung der Fundschichten durch Mudden ist die außergewöhnlich gute Erhaltung der organischen Materialien zu verdanken. Für die weitere Fundkonservierung sorgte die Lage unter dem Grundwasserspiegel, der erst durch den Schöninger Braunkohle-Tagebau ab 1979 künstlich gesenkt wurde. Die Speere und die weiteren Fundstücke stammen aus dem sogenannten Speerhorizont. Das ist eine annähernd 10 Meter breite und 125 Meter lange Grabungsfläche parallel zum ehemaligen Seeufer in der Verlandungszone 4 aus der Epoche der ausgehenden Holstein-Warmzeit.
Das Alter der Funde wurde zunächst mit rund 400.000 Jahren angegeben, andere Datierungsansätze kamen hingegen auf etwa 270.000 Jahre. Spätere Thermolumineszenz- und Uran-Thorium-Datierungen an den Schichten unterhalb des Speerfundhorizontes geben den Funden ein Maximalalter von 290.000 bis 337.000 Jahre. Dem gegenüber verweisen Aminosäuremessungen an den Gehäusedeckeln der Süßwasserschnecke Bithynia und an Muschelkrebsen aus dem Speerfundhorizont auf ein Alter von 200.000 Jahren hin.
Speere
Unter den 10 gefundenen Speeren befindet sich eine hölzerne Stoßlanze mit einer Länge von 2,53 m, die ursprünglich auch als ein Speer angesehen wurde. Die Speere sind, mit einer Ausnahme, aus schlanken, geraden Fichtenstämmchen gearbeitet. Speer IV ist aus Kiefernholz gefertigt. Die Wahl von Nadelhölzern für die Herstellung ist vor allem klimatisch bedingt, da deren lokales Vorkommen im kühleren Klima am Ende des Interglazials nachgewiesen ist. Der Durchmesser der Speere liegt zwischen rund 2,5 und 5 cm bei einem Baumalter zwischen etwa 20 und 60 Jahren. Obwohl es sich bei den verwendeten Holzarten Fichte und Kiefer um Weichholz handelt, bestehen die Speere aus langsam gewachsenen, festen Hölzern, die sich unter wenig günstigen klimatischen Bedingungen gebildet haben. Die Archäologen vermuten, dass die Hölzer von einem Standort mit erschwerten Wachstumsbedingungen, wie dem Elm oder dem Harz, stammen.
Die Speere weisen Längen zwischen rund 1,80 m und 2,30 m auf und sind aufgrund des auflastenden Sedimentdrucks leicht deformiert. Sie sind sehr sorgfältig bearbeitet und zeugen von hohem technologischen Können und einer handwerklichen Tradition. Wie bei heutigen Wettkampfspeeren liegt der größte Durchmesser und damit der Schwerpunkt im vorderen Drittel des Schaftes. Die Spitzenpartien sind symmetrisch aus der Basis der Stämmchen gearbeitet, wobei die Spitzenenden gezielt seitlich neben dem zentralen Mark, dem schwächsten Teil des Stammes, ausgebildet wurden.
In ihren Wurfeigenschaften sind die Schöninger Holzspeere modernen Wettkampfspeeren ebenbürtig. Bei Tests konnten Sportler originalgetreue Nachbauten bis zu 70 Meter weit werfen. Forscher des University College London stellten nach Würfen von Nachbauten durch trainierte Athleten fest, dass Speerwürfe auf 20 Meter für Großwild tödlich waren.
Speer | Länge | Durchmesser | Holzart | Baumalter | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|
I | 221 cm | 4,7 cm | Fichte | 53 Jahre | Der massivste Speer |
II | 229 cm | 3,7 cm | Fichte | 45–55 Jahre | Stellenweise Basterhaltung, Schlagzeit im Frühsommer |
III | 184 cm | 2,9 cm | Fichte | 33 Jahre | Der kürzeste Speer, Schlagzeit im Sommer |
IV | 119 cm | 2,9 cm | Kiefer | 18 Jahre | Nur in Fragmenten von 4 Teilen bis 119 cm erhalten |
V | 206 cm | 2,9 cm | Fichte | 49 Jahre | Sorgfältige Glättung der Holzoberfläche mit einem Werkzeug aus Feuerstein, Schlagzeit wahrscheinlich im Sommer |
VI | 253 cm | 4 cm | Fichte | 57 Jahre | Lanze, ursprünglich als Wurfspeer angesehen, Schlagzeit im Spätsommer |
VII | 203 cm | 3 cm | Fichte | 31 Jahre | Statt Konservierung erfolgt eine Aufbewahrung in sterilem Wasser, Schlagzeit im Sommer |
VIII | Fichte | Nur Spitze erhalten | |||
IX | Fichte | Nur Spitze erhalten | |||
X | 142 cm | 2,4 cm | Fichte | 60 Jahre | Nur in Fragmenten von 5 Teilen bis 142 cm erhalten |
Weitere Holzwaffen
Bei einem in der Fundschicht der Speere entdeckten Holzstock ist die Funktion nicht eindeutig geklärt. Der beidseitig angespitzte Stock von 78 Zentimeter Länge wurde 1994 als erstes bearbeitetes Holzgerät gefunden. Interpretationen reichen vom Wurfholz über Grabstock bis zum Allzweckwerkzeug. Dagegen wurde ein gleichartiges, 2016 innerhalb derselben Fundschicht freigelegtes Holzgerät anhand von Gebrauchsspuren als Wurfstock von Schöningen identifiziert. Es ist rund 65 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 2,9 Zentimetern. Die Enden des rund 260 Gramm schweren und leicht gebogenen Stocks sind angespitzt. Wissenschaftler vermuten anhand der Knochenfunde von Schwänen und Enten an der Fundstelle eine frühere Verwendung bei der Jagd auf Wasservögel. Ebenso soll der Wurfstock zum Treiben von Beutetieren, zum Beispiel von Pferden, bei der Jagd geeignet gewesen sein.
Weitere Fundstücke
Zu den mit den Speeren vergesellschafteten Funden im Speerhorizont zählen ein angekohlter Holzstab („Bratspieß“), Steinartefakte und Skelette von Wildpferden sowie Knochen von Rindern, Hirschen, Nashörnern und Elefanten. Von den rund 12.000 gefundenen Tierknochen stammen über 90 Prozent vom Pferd, gefolgt von Rothirsch und Wisent. Die Pferdeknochen gehören zum Mosbacher Pferd und lassen auf mindestens 20 Individuen schließen. Sie weisen zahlreiche Schnittspuren von Steingeräten, aber nur geringe Spuren von Tierfraß auf. Schlagspuren an den Pferdeknochen belegen, dass sie zum Teil als Werkzeug ähnlich einem Hammer benutzt wurden. Mittels Rasterelektronenmikroskop konnte Thijs van Kolfschoten von der Universität Leiden feine Steinsplitter in einzelnen Knochen nachweisen. Bis dahin wurde die regelhafte Nutzung von derlei Knochenwerkzeugen erst für die Zeit vor etwa 40.000 Jahren angenommen.
In der Fundschicht der Speere lagen rund 1500 Steinartefakte aus Feuerstein, die wegen der Steinarmut am früheren Seeufer vom Menschen dorthin verbracht sein dürften. Bei rund 30 Stücken handelt es sich um Steingeräte, wie Schaber, Spitzen und Messer. Zahlreiche Retuschierabfälle belegen das Nacharbeiten der mitgebrachten Steingeräte, und ein Teil der Feuersteinobjekte gehört zu einer Grauzone zwischen Artefakt und Naturprodukt.
Vergleichsfunde
Holzartefakte aus der Altsteinzeit sind äußerst selten überliefert. Neben Schöningen sind Funde aus Clacton-on-Sea (Südengland),Torralba (Spanien),Ambrona (Spanien), und Bad Cannstatt (Baden-Württemberg) bekannt, wobei nur das als Lanzenbruchstück interpretierte Holz von Clacton-on-Sea noch erhalten ist. Die kalzifizierten Hölzer vom Fundplatz Bilzingsleben sind in ihrem Artefaktcharakter umstritten. Die ebenfalls aus Niedersachsen stammende hölzerne Stoßlanze aus Lehringen dagegen ist mit einem Alter von rund 125.000 Jahren sehr viel jünger. Mit ihr wurde wahrscheinlich ein Waldelefant erlegt, unter dessen Skelett sie gefunden wurde.
2012 berichtete ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Science, dass Funde aus Südafrika darauf hindeuten, dass Individuen der Gattung Homo möglicherweise bereits vor 500.000 Jahren Großwild mit aufwändig hergestellten Speeren jagten. Dies soll mittels geschärfter Steinspitzen an Holzschäften erfolgt sein. Paläoanthropologen der University of Toronto hatten rund 200 Spitzen aus eisenhaltigem Gestein untersucht, die aus einer etwa 500.000 Jahre alten Erdschicht nahe Kathu in Südafrika stammten. Mehrere Indizien sprechen dafür, dass sie als Speerspitzen gedient haben könnten.
Interpretation und Bedeutung
Die Fundstelle interpretiert der Ausgräber Hartmut Thieme als Wildpferde-Jagdlager. Die Fundsituation sei Zeugnis eines oder mehrerer Jagdereignisse sowie der daran anschließenden Zerlegung und Aufbereitung der Beute mit Steinwerkzeugen. Seinen Hypothesen zufolge gab das dichte Schilf am Seeufer den Jägern Deckung, aus der die Pferde, eingekeilt zwischen Jägern und See, mit gezielten Speerwürfen erlegt wurden. Da sich unter den Pferdeknochen auch Reste von Jungtieren befinden, schließt er auf eine Jagd im Herbst. Weiter sieht er in den zwischen den Überresten der Jagdbeute zurückgelassenen Speeren Hinweise auf eine rituelle Handlung.
Die Speere und der Fundplatz Schöningen haben das Bild der kulturellen und sozialen Entwicklung des frühen Menschen revolutioniert. So konnte die ehemals weit verbreitete Forschungsmeinung widerlegt werden, nach welcher der Homo heidelbergensis (ein naher Verwandter des Homo erectus) und sogar noch der sehr viel jüngere Neandertaler primitive, sprachlose Wesen gewesen seien, die sich von Pflanzen und Aas ernährten. Denn die Speere und ihr Fundzusammenhang mit einer Lanze und einem Wurfstock zeugen von hohen technologischen Fähigkeiten und liefern den ersten eindeutigen Beleg für eine aktive (Großwild-)Jagd. Sie belegen, dass Frühmenschen schon vor 300.000 Jahren effektive Jäger waren und über ein breitgefächertes Arsenal an hölzernen Jagdwaffen verfügten. Eine erfolgreiche Jagd auf schnell fliehende Herdentiere ist ohne ausgefeilte Jagdstrategien, ohne komplexes Sozialgefüge und ohne entwickelte Formen der Kommunikation nicht denkbar. Schon Homo heidelbergensis verfügte damit möglicherweise über intellektuelle und kognitive Fähigkeiten wie das vorausschauende, planende Denken und Handeln, die zuvor erst dem modernen Menschen (Homo sapiens) zugeschrieben wurden.
Bewerbung als Welterbestätte
2016 stieß die Stadt Schöningen den Prozess zur Aufnahme der Fundstätte der Schöninger Speere als UNESCO-Welterbe an. Begründet wurde dies damit, dass die Speere ein wichtiges Zeugnis der frühen Menschheitsgeschichte seien und sich mit ihnen erstmals die kognitiven Fähigkeiten des Frühmenschen nachweisen ließen. Im Jahre 2021 nominierte das Bundesland Niedersachsen die Fundstätte für die deutsche Tentativliste bei UNESCO-Welterbeanträgen, die die Kultusministerkonferenz der Länder 2023 in die deutsche Anmeldeliste aufnahm. Sie wird 2026 beim Welterbezentrum in Paris eingereicht.
Den Bewerbungsprozess für das UNESCO-Welterbe übernehmen das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, das seit 2019 Träger des Forschungsmuseums Schöningen mit den ausgestellten Speeren ist, und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung an der Universität Tübingen, der 2016 die archäologischen Forschungen an der Fundstelle der Schöninger Speere übertragen wurde. Das Museum geht 2025 in die Trägerschaft der Niedersächsischen Landesmuseen Braunschweig über, die es auf eine mögliche Welterbestätte vorbereiten sollen. Mit einer Anerkennung als Welterbestätte wird ab 2030 gerechnet.
Forschungsgeschichte
Beginn 1983
1979 setzte im Helmstedter Braunkohlerevier die Erschließung der sechs km² großen Fläche des Tagebaus Schöningen mit einem Süd- und einem Nordfeld ein. Zur Verstromung der geförderten Braunkohle wurde in der Nähe das Kraftwerk Buschhaus errichtet. Auf dessen Bauplatz lag das Erdwerk von Esbeck. Das Bodendenkmal wurde 1982 mit einer Rettungsgrabung vom hannoverschen Institut für Denkmalpflege archäologisch untersucht. Da auf der ausgedehnten Tagebaufläche weitere archäologische Fundstellen zu erwarten waren, initiierte der Archäologe Hartmut Thieme vom Institut für Denkmalpflege mit den Braunschweigischen Kohle-Bergwerken 1983 das Langzeitprojekt der Archäologischen Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier. Dies führte in den folgenden Jahren zur Entdeckung und Dokumentation einer Vielzahl oberflächlicher Fundstellen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Eisenzeit und dem Mittelalter.
Speerfunde ab 1994
Im Rahmen der Braunkohlenarchäologie wurden 1992 an der Tagebaukante des Südfeldes unterhalb eiszeitlicher Ablagerungen in 10 bis 15 Meter Tiefe mit der Fundstelle 12 erstmals altpaläolithische Fundschichten entdeckt, was durch tief in den Untergrund einschneidende Schaufelradbagger ermöglicht wurde. Etwa 400 Meter südlich davon wurden 1994 an der Tagebaukante, die als Fundstelle 13 bezeichnet wurde, Tierknochen und ein beidseitig angespitzter Holzstab gefunden. Da hier weitere Funde zu erwarten waren, wurde eine 50 × 60 Meter große Fläche vom Abbau ausgespart. Dadurch entstand ein Grabungssockel, auch als Speersockel bezeichnet, der in das Tagebauloch hineinragt. In diesem Bereich fanden sich die Hinterlassenschaften eines Lagers steinzeitlicher Jäger, die an einem Seeufer vor rund 300.000 Jahren Wildpferde gejagt hatten. Zu den Fundstücken zählten auch die 10 Holzwaffen in Form der Wurfspeere, der Stoßlanze und des Holzstabs.
Forschungsprojekt ab 2008
2008 entstand in einer Kooperation zwischen dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover und der Universität Tübingen das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt Schöningen unter Leitung des Archäologen Nicholas J. Conard. Seither werden die Ausgrabungen von der Universität Tübingen, Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie, durchführt. An der Aufarbeitung und den Auswertungen der Grabungen forschen weltweit etwa 50 Wissenschaftler in 30 unterschiedlichen Institutionen. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem die Rijksuniversiteit Leiden (Paläontologie), die Universität Leuphana (Palynologie), das Senckenberg Forschungsinstitut und das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main, die Leibniz Universität Hannover (Geologie), das Labor für quartäre Hölzer Langnau (Holzanatomie) sowie das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz.
Neue Kooperation ab 2016
2016 übertrug das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur die seit 1994 anhaltende archäologische Forschung zu den Schöninger Speeren vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege an die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) Die Forschungsabgabe wurde damit begründet, dass die Senckenberg Gesellschaft über mehr Expertise zur Steinzeit verfüge und die internationale Sichtbarkeit des Fundortes weiter ausbauen werde. Befürwortern der Forschungsübertragung zufolge sei es Niedersachsen nicht gelungen, die „ältesten Jagdwaffen der Menschheit“ angemessen zu erforschen und zu vermitteln; der große Erfolg sei ausgeblieben.
Grundlage der Forschungszusammenarbeit des Landes Niedersachsen mit der SGN und der Universität Tübingen, die bereits seit 2008 in die Erforschung der Schöninger Speere eingebunden ist, wurde ein am 1. August 2016 geschlossener Kooperationsvertrag. Zur Förderung der nationalen und internationalen Kooperation in Schöningen wurde zugleich ein Wissenschaftlicher Beirat eingerichtet. Die Ausgrabungen werden von einem zehnköpfigen Team im Bereich des Speersockels und des Speerhorizonts Süd fortgesetzt. In der Hauptgrabungszeit unterstützen bis zu 10 Studierende die wissenschaftlichen Ausgrabungen. 2016 erwartete der Grabungsleiter Jordi Serangeli noch weitere wichtige Funde in Schöningen.
Weitergehende Untersuchungen ab 2020
Von 2020 bis 2023 wurden die Schöninger Speere und andere bearbeitete Holzobjekte mit den neuesten bildgebenden Verfahren untersucht, um mehr über den Herstellungsprozess, die Nutzung und den Fundzusammenhang zu erfahren. Untersucht wurden 187 hölzerne Relikte, darunter zehn Speere und weitere 10 Jagdwaffen, wie Wurfstöcke. 35 untersuchte Holzartefakte wurden wahrscheinlich für die Verarbeitung von Pflanzen oder Tierhäuten hergestellt. Laut den Analysen waren die Gegenstände aus dem Holz von Fichten, Kiefern und Lärchen gefertigt. Die Bäume wurden im Sommer gefällt und stammten Pollenanalysen zufolge aus dem Elm und dem Harz. Aus den Fundgegenständen schließen die Forscher, dass die Fundstelle nicht nur ein Jagd- und Schlachtplatz am Seeufer war, sondern dass die Stelle auch für häusliche Aktivitäten genutzt wurde.
Die Untersuchungen fanden im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) sowie der Universitäten Göttingen und Reading statt. Geleitet wurde es von Thomas Terberger vom NLD und Holger Militz von der Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte der Universität Göttingen. Eine Förderung erfolgte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Fundpräsentation
Die Schöninger Speere werden im „Forschungsmuseum Schöningen“ gezeigt, das 2013 unter der Bezeichnung paläon als Besucherzentrum und Museum für die Ausstellung der Jagdwaffen eröffnet wurde. Die unweit der Fundstelle der Speere gelegene Einrichtung widmet sich der interdisziplinären Erforschung der Schöninger Fundstellen sowie der pleistozänen Archäologie und präsentiert in einer erlebnisorientierten Ausstellung die originalen Funde. Landschaftsbiotope, darunter eine Weide mit Wildpferden, veranschaulichen auf dem 34 Hektar großen Außengelände typische Pflanzengesellschaften der Warmzeit. Aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage wurde der Betrieb des paläon 2019 eingestellt und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege strukturierte das Objekt zum „Forschungsmuseum Schöningen“ um.
Ausstellungen
In den Jahren 2007 und 2008 fand mit den Speeren die Niedersächsische Landesausstellung unter dem Titel Die Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 400.000 Jahren im Braunschweigischen Landesmuseum und im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover statt.
Vom 21. September 2018 bis 6. Januar 2019 wurde ein Speer in der Ausstellung Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland in Berlin gezeigt, die aus Anlass des Europäischen Kulturerbejahres 2018 stattfand.
Literatur
- Hartmut Thieme: Lower Palaeolithic hunting spears from Germany. In: Nature. Band 385, 1997, S. 807–10, doi:10.1038/385807a0
- Hartmut Thieme: Altpaläolithische Holzgeräte aus Schöningen, Lkr. Helmstedt. Bedeutsame Funde zur Kulturentwicklung des frühen Menschen. In: Germania. Band 77, 1999, S. 451–487, doi:10.11588/ger.1999.91650.
- Die größte archäologische Ausgrabung in Niedersachsen. Bedeutende Entdeckungen zur Urgeschichte im Tagebau Schöningen. In: M. Fansa u. a. (Hrsg.): Archäologie I Land I Niedersachsen. 25 Jahre Denkmalschutzgesetz – 400 000 Jahre Geschichte. Ausstellungskatalog (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. Beiheft 42). Stuttgart 2004, S. 294–299.
- Hartmut Thieme: The Lower Palaeolithic art of hunting. The case of Schöningen 13 II-4, Lower Saxony, Germany. In: C. Gamble, M. Porr (Hrsg.): The hominid individual in context. Archaeological investigations of Lower and Middle Palaeolithic landscapes, locales and artefacts. Oxford 2005, S. 115–132.
- Hartmut Thieme (Hrsg.): Die Schöninger Speere. Mensch und Jagd vor 400000 Jahren. Ausstellungskatalog. Stuttgart 2007, ISBN 978-3-89646-040-0.
- Gerhard Trnka: Rezension zu: Hartmut Thieme (Hrsg.): Die Schöninger Speere. Mensch und Jagd vor 400.000 Jahren. Stuttgart 2007. In: H-Soz-u-Kult. 5. Januar 2009 (Online)
- Brigitte Urban: Interglacial pollen records from Schöningen, North Germany. In: Developments in Quaternary Sciences. Band 7, 2007, S. 417–444.
- Jordi Serangeli u. a.: Ein Fenster ins Altpaläolithikum. In: Archäologie in Deutschland. Band 28, Nr. 4, 2012, S. 6–12, ISSN 0176-8522.
- Gerlinde Bigga, Brigitte Urban: Im Schatten der Speere – Hölzer und andere Pflanzenfunde aus Schöningen und ihre Bedeutung für den Menschen. In: Hugo Obermaier-Gesellschaft für Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit e. V., 55. Tagung in Wien, Erlangen 2013, S. 16 f.
- Harald Eggebrecht: Spitze der Menschheit. Der Fund der 300 000 Jahre alten Schöninger Speere war eine Sensation. Er zeigt, wie der Homo heidelbergensis gelebt und gejagt hat. In: Süddeutsche Zeitung. 31. Oktober/1. November 2014, S. 63.
- Jordi Serangeli: Die Jäger von Schöningen. Spuren von Menschen und Säbelzahnkatzen im „Speerhorizont“. In: Archäologie in Niedersachsen. 18/2015, S. 93–96.
- Nicholas J. Conard, Christopher E. Miller, Jordi Serangeli, Thijs Van Kolfschoten (Hrsg.): Excavations at Schöningen: New Insights into Middle Pleistocene Lifeways in Northern Europe. In: Journal of Human Evolution. Band 89, 2015, S. 1–308, (Online)
- Marie-Anne Julien, Bruce Hardy, Mareike C. Stahlschmidt, Brigitte Urban, Jordi Serangeli, Nicholas J. Conard: Characterizing the Lower Paleolithic bone industry from Schöningen 12 II: A multi-proxy study. In: Journal of Human Evolution. 89, 2015, S. 264–286. (online, PDF)
- Thomas Terberger, Utz Böhner, K. Felix Hillgruber, Andreas Kotula (Hrsg.): 300.000 Jahre Spitzentechnik: Der altsteinzeitliche Fundplatz Schöningen und die frühesten Speere der Menschheit. 2018.
- Karl-Ernst Behre (Hrsg.): Die chronologische Einordnung der paläolithischen Fundstellen von Schöningen (= Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau Schöningen. Band 1). Mainz, 2012 (Online)
- Thomas Terberger, Stefan Winghart (Hrsg.): Die Geologie der paläolithischen Fundstellen von Schöningen (= Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau Schöningen. Band 2). Mainz, 2015 (Online)
- Gerlinde Bigga: Die Pflanzen von Schöningen (= Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau Schöningen. Band 3). Mainz, 2018 (Online)
Weblinks
- Kurzer Überblicksartikel zum Fundkomplex Schöningen bei Region Braunschweig Ostfalen
- Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau in Schöningen beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege
- Schöningen-Ausgrabungen der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Fotos der Schöninger Speere bei Kulturerbe Niedersachsen
- Das Leben unserer Ahnen vom 6. September 2013 in Spektrum der Wissenschaft
- Alexander Budde: Die Speere von Schöningen bei Deutschlandradio Kultur vom 10. August 2016
- Henning Haßmann: Speer II aus dem altpaläolithischen Wildpferdjagdlager von Schöningen im Denkmalatlas Niedersachsen
- Die chronologische Einordnung der paläolithischen Fundstellen von Schöningen in 13 Beiträgen
- Homepage des Fördervereins „Schöninger Speere – Erbe der Menschheit e. V.“
Einzelnachweise
- Jordi Serangeli In: Terra X - Sternstunden der Steinzeit. Ein Film von Alexander Hogh und Martin Papirowski, Fachberatung Hermann Parzinger, Minute 9 bis 14 von ZDF 2018.
- Am 1. Juli 2019 eröffnet das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege das Forschungsmuseum Schöningen am Standort paläon. ( vom 19. April 2020 im Internet Archive)
- Hartmut Thieme, Reinhard Maier (Hrsg.): Archäologische Ausgrabungen im Braunkohlentagebau Schöningen. Landkreis Helmstedt, Hannover 1995.
- Hartmut Thieme: Die ältesten Speere der Welt – Fundplätze der frühen Altsteinzeit im Tagebau Schöningen. In: Archäologisches Nachrichtenblatt. 10, 2005, S. 409–417.
- Michael Baales, Olaf Jöris: Zur Altersstellung der Schöninger Speere. In: J. Burdukiewicz u. a. (Hrsg.): Erkenntnisjäger. Kultur und Umwelt des frühen Menschen. (= Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie Sachsen-Anhalt. 57). 2003, S. 281–288. (Festschrift Dietrich Mania)
- O. Jöris: Aus einer anderen Welt – Europa zur Zeit des Neandertalers. In: N. J. Conard u. a. (Hrsg.): Vom Neandertaler zum modernen Menschen. Ausstellungskatalog Blaubeuren 2005, S. 47–70.
- Daniel Richter, Matthias Krbetschek: The age of the Lower Paleolithic occupation at Schöningen. In: Journal of Human Evolution. Band 89, Dezember 2015, S. 46–56, doi:10.1016/j.jhevol.2015.06.003.
- Melanie Sierralta, Manfred Frechen und Brigitte Urban: 230Th/U dating results from open cast mine Schöningen. In: Karl-Ernst Behre (Hrsg.): Die Chronologische Einordnung der paläolithischen Fundstellen von Schöningen. Mainz, 2012, S. 143–154
- Jarod M. Hutson, Felix Bittmann, Peter Fischer, Alejandro García-Moreno, Sabine Gaudzinski-Windheuser, Ellie Nelson, José E. Ortiz, Kirsty E. H. Penkman, Zoran M. Perić, Daniel Richter, Trinidad Torres, Elaine Turner, Aritza Villaluenga, Dustin White und Olaf Jöris: Revised age for Schöningen hunting spears indicates intensification of Neanderthal cooperative behavior around 200,000 years ago. Science Advances 11, 2025, S. eadv0752, doi:10.1126/sciadv.adv0752
- Die Schöninger Speere sind 100.000 Jahre jünger – mit Folgen in Die Welt Online vom 10. Mai 2025
- Brigitte Urban: Interglacial Pollen Records from Schöningen, North Germany. In: Frank Sirocko u. a. (Hrsg.): The Climate of Past Interglacials. (= Development in Quaternary Science. Band 7). 2007, S. 417–444.
- Hartmut Thieme: Altpaläolithische Holzgeräte aus Schöningen, Lkr. Helmstedt. In: Germania. Nr. 77, 1999, S. 451–487.
- Miriam Golek, Hermann Rieder: Erprobung der Altpalaolithischen Wurfspeere von Schöningen. In: Stadion, Internationale Zeitschrift für Geschichte des Sports. Nr. XXV Academia Verlag, Sankt Augustin 1999, S. 1–12.
- Leif Steguweit: Die Recken von Schöningen – 400 000 Jahre Jagd mit dem Speer. In: Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Urgeschichte. 8, 1999, S. 5–14 (Online-Ansicht und PDF-Download)
- Annemieke Milks, David Parker und Matt Pope: External ballistics of Pleistocene hand-thrown spears: experimental performance data and implications for human evolution. In: Scientific Report. Band 9, Artikel-Nr. 820, 2019, doi:10.1038/s41598-018-37904-w
Neandertaler motorisch geschickter als gedacht. Auf: ndr.de vom 31. Januar 2019 - Steckbrief der Speere in: 300.000 Jahre Spitzentechnik: Der altsteinzeitliche Fundplatz Schöningen und die frühesten Speere der Menschheit, S. 80–81
- Ältester Wurfstock der Welt entdeckt bei scinexx.de vom 20. April 2020
- Nicholas J. Conard, Jordi Serangeli, Gerlinde Bigga und Veerle Rots: A 300,000-year-old throwing stick from Schöningen, northern Germany, documents the evolution of human hunting. In: Nature Ecology & Evolution. Band 4, 2020, S. 690–693, doi:10.1038/s41559-020-1139-0.
Guido Kleinhubbert: Vogelkiller aus der Steinzeit. Auf: Spiegel Online vom 20. April 2020. - Steinzeitjäger verfügten über ganzes Arsenal tödlicher Waffen bei Welt Online vom 20. April 2020
- 300.000 Jahre alter Wurfstock dokumentiert die Evolution der Jagd. Pressemitteilung der Universität Tübingen vom 20. April 2020
- Jordi Serangeli, Thijs van Kolfschoten, Nicholas J. Conard: 300.000 Jahre alte Funde einer Säbelzahnkatze aus Schöningen – Die gefährlichste Raubkatze der Eiszeit erstmals für Norddeutschland belegt. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen. 1/2014.
- B. Voormolen: Ancient Hunters, Modern Butcher Schöningen 13II -4, a kill-butchery site dating from the northwest European Lower Palaeolithic. Leiden 2008.
- Pferdeknochen vor 300.000 Jahren als Werkzeug benutzt, in: Hamburger Abendblatt, 6. Juli 2015.
- Kurt Felix Hillgruber, Jorid Serangeli: Echt scharf. Die Steinwerkzeuge aus Schöningen in: 300.000 Jahre Spitzentechnik: Der altsteinzeitliche Fundplatz Schöningen und die frühesten Speere der Menschheit, S. 108–111
- Kenneth P. Oakley, Peter Andrews, Lawrence H. Keeley, J. Desmond Clark: A reappraisal of the Clacton spearpoint. In: Proceedings of the Prehistoric Society. 43, 1977, S. 13–30. Eine Abbildung findet sich hier: Abbildung: The Clacton Spear.
- L. G. Freemann, K. W. Butzer: The Acheulean Station of Torralba (Spain): A Progress Report. In: Quaternaria. Band 8, 1966, S. 9–22.
- Joyce A. Tyldesley, Paul G. Bahn: Use of plants in the European Palaeolithic: A review of the evidence. In: Quaternary Science Reviews. Band 2, Nr. 1, 1983, S. 53–81, doi:10.1016/0277-3791(83)90004-5 (PDF).
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Koordinaten: 52° 8′ 0,7″ N, 10° 59′ 21,3″ O
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Als Schoninger Speere werden neun holzerne Wurfspeere und eine ursprunglich als Speer angesehene Stosslanze aus Holz bezeichnet die aus der Altsteinzeit stammen Sie wurden zwischen 1994 und 1998 am Rande von Schoningen in Niedersachsen auf einer archaologischen Ausgrabungsstatte im Tagebau Schoningen gemeinsam mit weiteren Stein und Holzartefakten wie einem beidseitig angespitzten Stab und dem Wurfstock von Schoningen entdeckt Absolute Datierungsverfahren ergaben ein Alter der Funde von 290 000 bis 337 000 Jahren wahrend Aminosauremessungen auf ein Alter von rund 200 000 Jahre hinweisen Die Ausgrabung an der Fundstelle leitete bis 2009 der Archaologe Hartmut Thieme vom Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege Der Archaologe Hartmut Thieme erlautert dem Bergwerksdirektor der Braunschweigischen Kohlen Bergwerke Klaus Friedrich die Fundsituation von Speer VI 1997 track track track source source source source source source source Video uber die Schoninger Speere bei Terra X 01 26 Minuten Die Schoninger Speere sind die altesten vollstandig erhaltenen Jagdwaffen der Welt und ein wichtiger Beleg fur die aktive Jagd des fruhen Menschen Sie befinden sich in einem eigens fur sie errichteten Museum dem vormaligen palaon jetzt Forschungsmuseum Schoningen FundstelleAusgrabungsarbeiten auf dem sogenannten Speersockel der vom Braunkohletagebau ausgespart blieb 2012 Die Fundstelle der Speere Schoningen 13 II Verlandungsfolge 4 liegt innerhalb des Braunkohletagebaus Schoningen in etwa 10 Meter Tiefe unter der ursprunglichen Gelandeoberflache Sie befindet sich an der Tagebaukante auf einem 50 60 Meter grossen Gelandesockel der vom Abbau durch die Braunschweigische Kohlen Bergwerke AG ausgespart wurde Der Sockel ragt an drei Seiten in das Tagebauloch hinein Die auch als Speersockel bezeichnete Flache ist eine von dreizehn altsteinzeitlichen Fundplatzen im Braunkohlentagebau Schoningen Sud die im Zuge der Prospektion der quartaren Deckschichten von 1992 bis 2009 ausgegraben wurden Der rund 3900 m grosse Grabungssockel reprasentiert einen kleinen Ausschnitt einer ehemaligen Uferzone die uber Jahrtausende zwischen Elster und Saaleeiszeit von Menschen und Tieren aufgesucht wurde Der Sockel weist funf machtige Schichtpakete Verlandungszonen auf die durch schwankende Wasserstande des Sees und Verlandungsprozesse entstanden sind In der Abfolge der Verlandungszonen sind Veranderungen des Klimas von einer warmtrockenen Phase mit lichten Laubwaldern zu einer Kaltesteppe deutlich abzulesen Der schnellen luftdichten Bedeckung der Fundschichten durch Mudden ist die aussergewohnlich gute Erhaltung der organischen Materialien zu verdanken Fur die weitere Fundkonservierung sorgte die Lage unter dem Grundwasserspiegel der erst durch den Schoninger Braunkohle Tagebau ab 1979 kunstlich gesenkt wurde Die Speere und die weiteren Fundstucke stammen aus dem sogenannten Speerhorizont Das ist eine annahernd 10 Meter breite und 125 Meter lange Grabungsflache parallel zum ehemaligen Seeufer in der Verlandungszone 4 aus der Epoche der ausgehenden Holstein Warmzeit Das Alter der Funde wurde zunachst mit rund 400 000 Jahren angegeben andere Datierungsansatze kamen hingegen auf etwa 270 000 Jahre Spatere Thermolumineszenz und Uran Thorium Datierungen an den Schichten unterhalb des Speerfundhorizontes geben den Funden ein Maximalalter von 290 000 bis 337 000 Jahre Dem gegenuber verweisen Aminosauremessungen an den Gehausedeckeln der Susswasserschnecke Bithynia und an Muschelkrebsen aus dem Speerfundhorizont auf ein Alter von 200 000 Jahren hin SpeereSpeer VII in Fundlage 1997 Unter den 10 gefundenen Speeren befindet sich eine holzerne Stosslanze mit einer Lange von 2 53 m die ursprunglich auch als ein Speer angesehen wurde Die Speere sind mit einer Ausnahme aus schlanken geraden Fichtenstammchen gearbeitet Speer IV ist aus Kiefernholz gefertigt Die Wahl von Nadelholzern fur die Herstellung ist vor allem klimatisch bedingt da deren lokales Vorkommen im kuhleren Klima am Ende des Interglazials nachgewiesen ist Der Durchmesser der Speere liegt zwischen rund 2 5 und 5 cm bei einem Baumalter zwischen etwa 20 und 60 Jahren Obwohl es sich bei den verwendeten Holzarten Fichte und Kiefer um Weichholz handelt bestehen die Speere aus langsam gewachsenen festen Holzern die sich unter wenig gunstigen klimatischen Bedingungen gebildet haben Die Archaologen vermuten dass die Holzer von einem Standort mit erschwerten Wachstumsbedingungen wie dem Elm oder dem Harz stammen Die Speere weisen Langen zwischen rund 1 80 m und 2 30 m auf und sind aufgrund des auflastenden Sedimentdrucks leicht deformiert Sie sind sehr sorgfaltig bearbeitet und zeugen von hohem technologischen Konnen und einer handwerklichen Tradition Wie bei heutigen Wettkampfspeeren liegt der grosste Durchmesser und damit der Schwerpunkt im vorderen Drittel des Schaftes Die Spitzenpartien sind symmetrisch aus der Basis der Stammchen gearbeitet wobei die Spitzenenden gezielt seitlich neben dem zentralen Mark dem schwachsten Teil des Stammes ausgebildet wurden In ihren Wurfeigenschaften sind die Schoninger Holzspeere modernen Wettkampfspeeren ebenburtig Bei Tests konnten Sportler originalgetreue Nachbauten bis zu 70 Meter weit werfen Forscher des University College London stellten nach Wurfen von Nachbauten durch trainierte Athleten fest dass Speerwurfe auf 20 Meter fur Grosswild todlich waren Daten der Speere Speer Lange Durchmesser Holzart Baumalter BesonderheitenI 221 cm 4 7 cm Fichte 53 Jahre Der massivste SpeerII 229 cm 3 7 cm Fichte 45 55 Jahre Stellenweise Basterhaltung Schlagzeit im FruhsommerIII 184 cm 2 9 cm Fichte 33 Jahre Der kurzeste Speer Schlagzeit im SommerIV 119 cm 2 9 cm Kiefer 18 Jahre Nur in Fragmenten von 4 Teilen bis 119 cm erhaltenV 206 cm 2 9 cm Fichte 49 Jahre Sorgfaltige Glattung der Holzoberflache mit einem Werkzeug aus Feuerstein Schlagzeit wahrscheinlich im SommerVI 253 cm 4 cm Fichte 57 Jahre Lanze ursprunglich als Wurfspeer angesehen Schlagzeit im SpatsommerVII 203 cm 3 cm Fichte 31 Jahre Statt Konservierung erfolgt eine Aufbewahrung in sterilem Wasser Schlagzeit im SommerVIII Fichte Nur Spitze erhaltenIX Fichte Nur Spitze erhaltenX 142 cm 2 4 cm Fichte 60 Jahre Nur in Fragmenten von 5 Teilen bis 142 cm erhaltenWeitere HolzwaffenBei einem in der Fundschicht der Speere entdeckten Holzstock ist die Funktion nicht eindeutig geklart Der beidseitig angespitzte Stock von 78 Zentimeter Lange wurde 1994 als erstes bearbeitetes Holzgerat gefunden Interpretationen reichen vom Wurfholz uber Grabstock bis zum Allzweckwerkzeug Dagegen wurde ein gleichartiges 2016 innerhalb derselben Fundschicht freigelegtes Holzgerat anhand von Gebrauchsspuren als Wurfstock von Schoningen identifiziert Es ist rund 65 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von 2 9 Zentimetern Die Enden des rund 260 Gramm schweren und leicht gebogenen Stocks sind angespitzt Wissenschaftler vermuten anhand der Knochenfunde von Schwanen und Enten an der Fundstelle eine fruhere Verwendung bei der Jagd auf Wasservogel Ebenso soll der Wurfstock zum Treiben von Beutetieren zum Beispiel von Pferden bei der Jagd geeignet gewesen sein Weitere FundstuckeTierknochenreste in der Fundschicht der Speere Zu den mit den Speeren vergesellschafteten Funden im Speerhorizont zahlen ein angekohlter Holzstab Bratspiess Steinartefakte und Skelette von Wildpferden sowie Knochen von Rindern Hirschen Nashornern und Elefanten Von den rund 12 000 gefundenen Tierknochen stammen uber 90 Prozent vom Pferd gefolgt von Rothirsch und Wisent Die Pferdeknochen gehoren zum Mosbacher Pferd und lassen auf mindestens 20 Individuen schliessen Sie weisen zahlreiche Schnittspuren von Steingeraten aber nur geringe Spuren von Tierfrass auf Schlagspuren an den Pferdeknochen belegen dass sie zum Teil als Werkzeug ahnlich einem Hammer benutzt wurden Mittels Rasterelektronenmikroskop konnte Thijs van Kolfschoten von der Universitat Leiden feine Steinsplitter in einzelnen Knochen nachweisen Bis dahin wurde die regelhafte Nutzung von derlei Knochenwerkzeugen erst fur die Zeit vor etwa 40 000 Jahren angenommen In der Fundschicht der Speere lagen rund 1500 Steinartefakte aus Feuerstein die wegen der Steinarmut am fruheren Seeufer vom Menschen dorthin verbracht sein durften Bei rund 30 Stucken handelt es sich um Steingerate wie Schaber Spitzen und Messer Zahlreiche Retuschierabfalle belegen das Nacharbeiten der mitgebrachten Steingerate und ein Teil der Feuersteinobjekte gehort zu einer Grauzone zwischen Artefakt und Naturprodukt VergleichsfundeHolzartefakte aus der Altsteinzeit sind ausserst selten uberliefert Neben Schoningen sind Funde aus Clacton on Sea Sudengland Torralba Spanien Ambrona Spanien und Bad Cannstatt Baden Wurttemberg bekannt wobei nur das als Lanzenbruchstuck interpretierte Holz von Clacton on Sea noch erhalten ist Die kalzifizierten Holzer vom Fundplatz Bilzingsleben sind in ihrem Artefaktcharakter umstritten Die ebenfalls aus Niedersachsen stammende holzerne Stosslanze aus Lehringen dagegen ist mit einem Alter von rund 125 000 Jahren sehr viel junger Mit ihr wurde wahrscheinlich ein Waldelefant erlegt unter dessen Skelett sie gefunden wurde 2012 berichtete ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Science dass Funde aus Sudafrika darauf hindeuten dass Individuen der Gattung Homo moglicherweise bereits vor 500 000 Jahren Grosswild mit aufwandig hergestellten Speeren jagten Dies soll mittels gescharfter Steinspitzen an Holzschaften erfolgt sein Palaoanthropologen der University of Toronto hatten rund 200 Spitzen aus eisenhaltigem Gestein untersucht die aus einer etwa 500 000 Jahre alten Erdschicht nahe Kathu in Sudafrika stammten Mehrere Indizien sprechen dafur dass sie als Speerspitzen gedient haben konnten Interpretation und BedeutungDie Fundstelle interpretiert der Ausgraber Hartmut Thieme als Wildpferde Jagdlager Die Fundsituation sei Zeugnis eines oder mehrerer Jagdereignisse sowie der daran anschliessenden Zerlegung und Aufbereitung der Beute mit Steinwerkzeugen Seinen Hypothesen zufolge gab das dichte Schilf am Seeufer den Jagern Deckung aus der die Pferde eingekeilt zwischen Jagern und See mit gezielten Speerwurfen erlegt wurden Da sich unter den Pferdeknochen auch Reste von Jungtieren befinden schliesst er auf eine Jagd im Herbst Weiter sieht er in den zwischen den Uberresten der Jagdbeute zuruckgelassenen Speeren Hinweise auf eine rituelle Handlung Die Speere und der Fundplatz Schoningen haben das Bild der kulturellen und sozialen Entwicklung des fruhen Menschen revolutioniert So konnte die ehemals weit verbreitete Forschungsmeinung widerlegt werden nach welcher der Homo heidelbergensis ein naher Verwandter des Homo erectus und sogar noch der sehr viel jungere Neandertaler primitive sprachlose Wesen gewesen seien die sich von Pflanzen und Aas ernahrten Denn die Speere und ihr Fundzusammenhang mit einer Lanze und einem Wurfstock zeugen von hohen technologischen Fahigkeiten und liefern den ersten eindeutigen Beleg fur eine aktive Grosswild Jagd Sie belegen dass Fruhmenschen schon vor 300 000 Jahren effektive Jager waren und uber ein breitgefachertes Arsenal an holzernen Jagdwaffen verfugten Eine erfolgreiche Jagd auf schnell fliehende Herdentiere ist ohne ausgefeilte Jagdstrategien ohne komplexes Sozialgefuge und ohne entwickelte Formen der Kommunikation nicht denkbar Schon Homo heidelbergensis verfugte damit moglicherweise uber intellektuelle und kognitive Fahigkeiten wie das vorausschauende planende Denken und Handeln die zuvor erst dem modernen Menschen Homo sapiens zugeschrieben wurden Bewerbung als Welterbestatte 2016 stiess die Stadt Schoningen den Prozess zur Aufnahme der Fundstatte der Schoninger Speere als UNESCO Welterbe an Begrundet wurde dies damit dass die Speere ein wichtiges Zeugnis der fruhen Menschheitsgeschichte seien und sich mit ihnen erstmals die kognitiven Fahigkeiten des Fruhmenschen nachweisen liessen Im Jahre 2021 nominierte das Bundesland Niedersachsen die Fundstatte fur die deutsche Tentativliste bei UNESCO Welterbeantragen die die Kultusministerkonferenz der Lander 2023 in die deutsche Anmeldeliste aufnahm Sie wird 2026 beim Welterbezentrum in Paris eingereicht Den Bewerbungsprozess fur das UNESCO Welterbe ubernehmen das Niedersachsische Landesamt fur Denkmalpflege das seit 2019 Trager des Forschungsmuseums Schoningen mit den ausgestellten Speeren ist und die Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung an der Universitat Tubingen der 2016 die archaologischen Forschungen an der Fundstelle der Schoninger Speere ubertragen wurde Das Museum geht 2025 in die Tragerschaft der Niedersachsischen Landesmuseen Braunschweig uber die es auf eine mogliche Welterbestatte vorbereiten sollen Mit einer Anerkennung als Welterbestatte wird ab 2030 gerechnet ForschungsgeschichteBeginn 1983 1979 setzte im Helmstedter Braunkohlerevier die Erschliessung der sechs km grossen Flache des Tagebaus Schoningen mit einem Sud und einem Nordfeld ein Zur Verstromung der geforderten Braunkohle wurde in der Nahe das Kraftwerk Buschhaus errichtet Auf dessen Bauplatz lag das Erdwerk von Esbeck Das Bodendenkmal wurde 1982 mit einer Rettungsgrabung vom hannoverschen Institut fur Denkmalpflege archaologisch untersucht Da auf der ausgedehnten Tagebauflache weitere archaologische Fundstellen zu erwarten waren initiierte der Archaologe Hartmut Thieme vom Institut fur Denkmalpflege mit den Braunschweigischen Kohle Bergwerken 1983 das Langzeitprojekt der Archaologischen Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier Dies fuhrte in den folgenden Jahren zur Entdeckung und Dokumentation einer Vielzahl oberflachlicher Fundstellen aus der Jungsteinzeit der Bronzezeit der Eisenzeit und dem Mittelalter Speerfunde ab 1994 Im Rahmen der Braunkohlenarchaologie wurden 1992 an der Tagebaukante des Sudfeldes unterhalb eiszeitlicher Ablagerungen in 10 bis 15 Meter Tiefe mit der Fundstelle 12 erstmals altpalaolithische Fundschichten entdeckt was durch tief in den Untergrund einschneidende Schaufelradbagger ermoglicht wurde Etwa 400 Meter sudlich davon wurden 1994 an der Tagebaukante die als Fundstelle 13 bezeichnet wurde Tierknochen und ein beidseitig angespitzter Holzstab gefunden Da hier weitere Funde zu erwarten waren wurde eine 50 60 Meter grosse Flache vom Abbau ausgespart Dadurch entstand ein Grabungssockel auch als Speersockel bezeichnet der in das Tagebauloch hineinragt In diesem Bereich fanden sich die Hinterlassenschaften eines Lagers steinzeitlicher Jager die an einem Seeufer vor rund 300 000 Jahren Wildpferde gejagt hatten Zu den Fundstucken zahlten auch die 10 Holzwaffen in Form der Wurfspeere der Stosslanze und des Holzstabs Forschungsprojekt ab 2008 2008 entstand in einer Kooperation zwischen dem Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege in Hannover und der Universitat Tubingen das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geforderte Forschungsprojekt Schoningen unter Leitung des Archaologen Nicholas J Conard Seither werden die Ausgrabungen von der Universitat Tubingen Abteilung fur Altere Urgeschichte und Quartarokologie durchfuhrt An der Aufarbeitung und den Auswertungen der Grabungen forschen weltweit etwa 50 Wissenschaftler in 30 unterschiedlichen Institutionen Zu den Kooperationspartnern zahlen unter anderem die Rijksuniversiteit Leiden Palaontologie die Universitat Leuphana Palynologie das Senckenberg Forschungsinstitut und das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main die Leibniz Universitat Hannover Geologie das Labor fur quartare Holzer Langnau Holzanatomie sowie das Romisch Germanische Zentralmuseum in Mainz Neue Kooperation ab 2016 2016 ubertrug das Niedersachsische Ministerium fur Wissenschaft und Kultur die seit 1994 anhaltende archaologische Forschung zu den Schoninger Speeren vom Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege an die Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung SGN Die Forschungsabgabe wurde damit begrundet dass die Senckenberg Gesellschaft uber mehr Expertise zur Steinzeit verfuge und die internationale Sichtbarkeit des Fundortes weiter ausbauen werde Befurwortern der Forschungsubertragung zufolge sei es Niedersachsen nicht gelungen die altesten Jagdwaffen der Menschheit angemessen zu erforschen und zu vermitteln der grosse Erfolg sei ausgeblieben Grundlage der Forschungszusammenarbeit des Landes Niedersachsen mit der SGN und der Universitat Tubingen die bereits seit 2008 in die Erforschung der Schoninger Speere eingebunden ist wurde ein am 1 August 2016 geschlossener Kooperationsvertrag Zur Forderung der nationalen und internationalen Kooperation in Schoningen wurde zugleich ein Wissenschaftlicher Beirat eingerichtet Die Ausgrabungen werden von einem zehnkopfigen Team im Bereich des Speersockels und des Speerhorizonts Sud fortgesetzt In der Hauptgrabungszeit unterstutzen bis zu 10 Studierende die wissenschaftlichen Ausgrabungen 2016 erwartete der Grabungsleiter Jordi Serangeli noch weitere wichtige Funde in Schoningen Weitergehende Untersuchungen ab 2020 Von 2020 bis 2023 wurden die Schoninger Speere und andere bearbeitete Holzobjekte mit den neuesten bildgebenden Verfahren untersucht um mehr uber den Herstellungsprozess die Nutzung und den Fundzusammenhang zu erfahren Untersucht wurden 187 holzerne Relikte darunter zehn Speere und weitere 10 Jagdwaffen wie Wurfstocke 35 untersuchte Holzartefakte wurden wahrscheinlich fur die Verarbeitung von Pflanzen oder Tierhauten hergestellt Laut den Analysen waren die Gegenstande aus dem Holz von Fichten Kiefern und Larchen gefertigt Die Baume wurden im Sommer gefallt und stammten Pollenanalysen zufolge aus dem Elm und dem Harz Aus den Fundgegenstanden schliessen die Forscher dass die Fundstelle nicht nur ein Jagd und Schlachtplatz am Seeufer war sondern dass die Stelle auch fur hausliche Aktivitaten genutzt wurde Die Untersuchungen fanden im Rahmen eines interdisziplinaren Forschungsprojektes des Niedersachsischen Landesamtes fur Denkmalpflege NLD sowie der Universitaten Gottingen und Reading statt Geleitet wurde es von Thomas Terberger vom NLD und Holger Militz von der Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte der Universitat Gottingen Eine Forderung erfolgte durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Niedersachsische Ministerium fur Wissenschaft und Kultur FundprasentationForschungsmuseum Schoningen Hauptartikel Forschungsmuseum Schoningen Die Schoninger Speere werden im Forschungsmuseum Schoningen gezeigt das 2013 unter der Bezeichnung palaon als Besucherzentrum und Museum fur die Ausstellung der Jagdwaffen eroffnet wurde Die unweit der Fundstelle der Speere gelegene Einrichtung widmet sich der interdisziplinaren Erforschung der Schoninger Fundstellen sowie der pleistozanen Archaologie und prasentiert in einer erlebnisorientierten Ausstellung die originalen Funde Landschaftsbiotope darunter eine Weide mit Wildpferden veranschaulichen auf dem 34 Hektar grossen Aussengelande typische Pflanzengesellschaften der Warmzeit Aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage wurde der Betrieb des palaon 2019 eingestellt und das Niedersachsische Landesamt fur Denkmalpflege strukturierte das Objekt zum Forschungsmuseum Schoningen um AusstellungenEin Schoninger Speer in der Ausstellung Bewegte Zeiten Archaologie in Deutschland In den Jahren 2007 und 2008 fand mit den Speeren die Niedersachsische Landesausstellung unter dem Titel Die Schoninger Speere Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren im Braunschweigischen Landesmuseum und im Niedersachsischen Landesmuseum Hannover statt Vom 21 September 2018 bis 6 Januar 2019 wurde ein Speer in der Ausstellung Bewegte Zeiten Archaologie in Deutschland in Berlin gezeigt die aus Anlass des Europaischen Kulturerbejahres 2018 stattfand LiteraturHartmut Thieme Lower Palaeolithic hunting spears from Germany In Nature Band 385 1997 S 807 10 doi 10 1038 385807a0 Hartmut Thieme Altpalaolithische Holzgerate aus Schoningen Lkr Helmstedt Bedeutsame Funde zur Kulturentwicklung des fruhen Menschen In Germania Band 77 1999 S 451 487 doi 10 11588 ger 1999 91650 Die grosste archaologische Ausgrabung in Niedersachsen Bedeutende Entdeckungen zur Urgeschichte im Tagebau Schoningen In M Fansa u a Hrsg Archaologie I Land I Niedersachsen 25 Jahre Denkmalschutzgesetz 400 000 Jahre Geschichte Ausstellungskatalog Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Beiheft 42 Stuttgart 2004 S 294 299 Hartmut Thieme The Lower Palaeolithic art of hunting The case of Schoningen 13 II 4 Lower Saxony Germany In C Gamble M Porr Hrsg The hominid individual in context Archaeological investigations of Lower and Middle Palaeolithic landscapes locales and artefacts Oxford 2005 S 115 132 Hartmut Thieme Hrsg Die Schoninger Speere Mensch und Jagd vor 400000 Jahren Ausstellungskatalog Stuttgart 2007 ISBN 978 3 89646 040 0 Gerhard Trnka Rezension zu Hartmut Thieme Hrsg Die Schoninger Speere Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren Stuttgart 2007 In H Soz u Kult 5 Januar 2009 Online Brigitte Urban Interglacial pollen records from Schoningen North Germany In Developments in Quaternary Sciences Band 7 2007 S 417 444 Jordi Serangeli u a Ein Fenster ins Altpalaolithikum In Archaologie in Deutschland Band 28 Nr 4 2012 S 6 12 ISSN 0176 8522 Gerlinde Bigga Brigitte Urban Im Schatten der Speere Holzer und andere Pflanzenfunde aus Schoningen und ihre Bedeutung fur den Menschen In Hugo Obermaier Gesellschaft fur Erforschung des Eiszeitalters und der Steinzeit e V 55 Tagung in Wien Erlangen 2013 S 16 f Harald Eggebrecht Spitze der Menschheit Der Fund der 300 000 Jahre alten Schoninger Speere war eine Sensation Er zeigt wie der Homo heidelbergensis gelebt und gejagt hat In Suddeutsche Zeitung 31 Oktober 1 November 2014 S 63 Jordi Serangeli Die Jager von Schoningen Spuren von Menschen und Sabelzahnkatzen im Speerhorizont In Archaologie in Niedersachsen 18 2015 S 93 96 Nicholas J Conard Christopher E Miller Jordi Serangeli Thijs Van Kolfschoten Hrsg Excavations at Schoningen New Insights into Middle Pleistocene Lifeways in Northern Europe In Journal of Human Evolution Band 89 2015 S 1 308 Online Marie Anne Julien Bruce Hardy Mareike C Stahlschmidt Brigitte Urban Jordi Serangeli Nicholas J Conard Characterizing the Lower Paleolithic bone industry from Schoningen 12 II A multi proxy study In Journal of Human Evolution 89 2015 S 264 286 online PDF Thomas Terberger Utz Bohner K Felix Hillgruber Andreas Kotula Hrsg 300 000 Jahre Spitzentechnik Der altsteinzeitliche Fundplatz Schoningen und die fruhesten Speere der Menschheit 2018 Karl Ernst Behre Hrsg Die chronologische Einordnung der palaolithischen Fundstellen von Schoningen Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau Schoningen Band 1 Mainz 2012 Online Thomas Terberger Stefan Winghart Hrsg Die Geologie der palaolithischen Fundstellen von Schoningen Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau Schoningen Band 2 Mainz 2015 Online Gerlinde Bigga Die Pflanzen von Schoningen Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau Schoningen Band 3 Mainz 2018 Online WeblinksCommons Schoninger Speere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzer Uberblicksartikel zum Fundkomplex Schoningen bei Region Braunschweig Ostfalen Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau in Schoningen beim Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege Schoningen Ausgrabungen der Eberhard Karls Universitat Tubingen Fotos der Schoninger Speere bei Kulturerbe Niedersachsen Das Leben unserer Ahnen vom 6 September 2013 in Spektrum der Wissenschaft Alexander Budde Die Speere von Schoningen bei Deutschlandradio Kultur vom 10 August 2016 Henning Hassmann Speer II aus dem altpalaolithischen Wildpferdjagdlager von Schoningen im Denkmalatlas Niedersachsen Die chronologische Einordnung der palaolithischen Fundstellen von Schoningen in 13 Beitragen Homepage des Fordervereins Schoninger Speere Erbe der Menschheit e V EinzelnachweiseJordi Serangeli In Terra X Sternstunden der Steinzeit Ein Film von Alexander Hogh und Martin Papirowski Fachberatung Hermann Parzinger Minute 9 bis 14 von ZDF 2018 Am 1 Juli 2019 eroffnet das Niedersachsische Landesamt fur Denkmalpflege das Forschungsmuseum Schoningen am Standort palaon Memento vom 19 April 2020 im Internet Archive Hartmut Thieme Reinhard Maier Hrsg Archaologische Ausgrabungen im Braunkohlentagebau Schoningen Landkreis Helmstedt Hannover 1995 Hartmut Thieme Die altesten Speere der Welt Fundplatze der fruhen Altsteinzeit im Tagebau Schoningen In Archaologisches Nachrichtenblatt 10 2005 S 409 417 Michael Baales Olaf Joris Zur Altersstellung der Schoninger Speere In J Burdukiewicz u a Hrsg Erkenntnisjager Kultur und Umwelt des fruhen Menschen Veroffentlichungen des Landesamtes fur Archaologie Sachsen Anhalt 57 2003 S 281 288 Festschrift Dietrich Mania O Joris Aus einer anderen Welt Europa zur Zeit des Neandertalers In N J Conard u a Hrsg Vom Neandertaler zum modernen Menschen Ausstellungskatalog Blaubeuren 2005 S 47 70 Daniel Richter Matthias Krbetschek The age of the Lower Paleolithic occupation at Schoningen In Journal of Human Evolution Band 89 Dezember 2015 S 46 56 doi 10 1016 j jhevol 2015 06 003 Melanie Sierralta Manfred Frechen und Brigitte Urban 230Th U dating results from open cast mine Schoningen In Karl Ernst Behre Hrsg Die Chronologische Einordnung der palaolithischen Fundstellen von Schoningen Mainz 2012 S 143 154 Jarod M Hutson Felix Bittmann Peter Fischer Alejandro Garcia Moreno Sabine Gaudzinski Windheuser Ellie Nelson Jose E Ortiz Kirsty E H Penkman Zoran M Peric Daniel Richter Trinidad Torres Elaine Turner Aritza Villaluenga Dustin White und Olaf Joris Revised age for Schoningen hunting spears indicates intensification of Neanderthal cooperative behavior around 200 000 years ago Science Advances 11 2025 S eadv0752 doi 10 1126 sciadv adv0752 Die Schoninger Speere sind 100 000 Jahre junger mit Folgen in Die Welt Online vom 10 Mai 2025 Brigitte Urban Interglacial Pollen Records from Schoningen North Germany In Frank Sirocko u a Hrsg The Climate of Past Interglacials Development in Quaternary Science Band 7 2007 S 417 444 Hartmut Thieme Altpalaolithische Holzgerate aus Schoningen Lkr Helmstedt In Germania Nr 77 1999 S 451 487 Miriam Golek Hermann Rieder Erprobung der Altpalaolithischen Wurfspeere von Schoningen In Stadion Internationale Zeitschrift fur Geschichte des Sports Nr XXV Academia Verlag Sankt Augustin 1999 S 1 12 Leif Steguweit Die Recken von Schoningen 400 000 Jahre Jagd mit dem Speer In Mitteilungsblatt der Gesellschaft fur Urgeschichte 8 1999 S 5 14 Online Ansicht und PDF Download Annemieke Milks David Parker und Matt Pope External ballistics of Pleistocene hand thrown spears experimental performance data and implications for human evolution In Scientific Report Band 9 Artikel Nr 820 2019 doi 10 1038 s41598 018 37904 w Neandertaler motorisch geschickter als gedacht Auf ndr de vom 31 Januar 2019 Steckbrief der Speere in 300 000 Jahre Spitzentechnik Der altsteinzeitliche Fundplatz Schoningen und die fruhesten Speere der Menschheit S 80 81 Altester Wurfstock der Welt entdeckt bei scinexx de vom 20 April 2020 Nicholas J Conard Jordi Serangeli Gerlinde Bigga und Veerle Rots A 300 000 year old throwing stick from Schoningen northern Germany documents the evolution of human hunting In Nature Ecology amp Evolution Band 4 2020 S 690 693 doi 10 1038 s41559 020 1139 0 Guido Kleinhubbert Vogelkiller aus der Steinzeit Auf Spiegel Online vom 20 April 2020 Steinzeitjager verfugten uber ganzes Arsenal todlicher Waffen bei Welt Online vom 20 April 2020 300 000 Jahre alter Wurfstock dokumentiert die Evolution der Jagd Pressemitteilung der Universitat Tubingen vom 20 April 2020 Jordi Serangeli Thijs van Kolfschoten Nicholas J Conard 300 000 Jahre alte Funde einer Sabelzahnkatze aus Schoningen Die gefahrlichste Raubkatze der Eiszeit erstmals fur Norddeutschland belegt In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 1 2014 B Voormolen Ancient Hunters Modern Butcher Schoningen 13II 4 a kill butchery site dating from the northwest European Lower Palaeolithic Leiden 2008 Pferdeknochen vor 300 000 Jahren als Werkzeug benutzt in Hamburger Abendblatt 6 Juli 2015 Kurt Felix Hillgruber Jorid Serangeli Echt scharf Die Steinwerkzeuge aus Schoningen in 300 000 Jahre Spitzentechnik Der altsteinzeitliche Fundplatz Schoningen und die fruhesten Speere der Menschheit S 108 111 Kenneth P Oakley Peter Andrews Lawrence H Keeley J Desmond Clark A reappraisal of the Clacton spearpoint In Proceedings of the Prehistoric Society 43 1977 S 13 30 Eine Abbildung findet sich hier Abbildung The Clacton Spear L G Freemann K W Butzer The Acheulean Station of Torralba Spain A Progress Report In Quaternaria Band 8 1966 S 9 22 Joyce A Tyldesley Paul G Bahn Use of plants in the European Palaeolithic A review of the evidence In Quaternary Science Reviews Band 2 Nr 1 1983 S 53 81 doi 10 1016 0277 3791 83 90004 5 PDF E Wagner Cannstatt I Grosswildjager im Travertingebiet Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg Band 61 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1196 5 D Mania U Mania Gerate aus Holz von der altpalaolithischen Fundstelle bei Bilzingsleben In Praehistorca Thuringica Band 2 1998 S 32 72 L Steguweit Gebrauchsspuren an Artefakten der Hominidenfundstelle Bilzingsleben Thuringen Tubinger Arbeiten zur Urgeschichte Band 2 Verlag Marie Leidorf Rhaden Westf 2003 ISBN 3 89646 852 9 H Thieme S Veil Neue Untersuchungen zum eemzeitlichen Elefanten Jagdplatz Lehringen Ldkr Verden In Die Kunde Band 36 1985 S 11 58 Jayne Wilkins u a Evidence for Early Hafted Hunting Technology In Science Band 338 Nr 6109 2012 S 942 946 doi 10 1126 science 1227608 Urahnen warfen Steinspeere fruher als gedacht In Focusonline 16 November 2012 R Musil Die Pferde von Schoningen Skelettreste einer ganzen Wildpferdherde In H Thieme Hrsg Die Schoninger Speere Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 89646 040 0 S 136 140 H Thieme Warum liessen die Jager die Speere zuruck In H Thieme Hrsg Die Schoninger Speere Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 89646 040 0 S 188 190 Wurfstock des Homo heidelbergensis entdeckt bei Bild der Wissenschaft vom 20 April 2020 H Thieme Der grosse Wurf von Schoningen Das neue Bild zur Kultur des fruhen Menschen In H Thieme Hrsg Die Schoninger Speere Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 89646 040 0 S 224 228 M N Haidle Menschenaffen Affenmenschen Mensch Kognition und Sprache im Altpalaolithikum In N J Conard Hrsg Woher kommt der Mensch Attempto Verlag Tubingen 2006 ISBN 3 89308 381 2 S 69 97 Hermann Parzinger Die Spur fuhrt zum Neandertaler in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3 Juli 2025 S 11 Schoninger Speere bald UNESCO Weltkulturerbe bei NDR de vom 23 Juni 2016 Fundort der Schoninger Speere soll Weltkulturerbe werden bei Welt de Schoninger Speere konnten UNESCO Weltkulturerbe werden bei ndr de vom 28 Oktober 2021 Werden Schoninger Speere und Grunes Band bald UNESCO Welterbe bei ndr de vom 5 Dezember 2023 Weichenstellung in Richtung UNESCO Welterbe Presseinformation des Niedersachsischen Ministeriums fur Wissenschaft und Kultur vom 21 Mai 2024 Bald UNESCO Welterbe Unterstutzung fur Schoninger Speere bei ndr de vom 21 Mai 2024 Ein und Ausblick in die Erforschung der Altsteinzeit Auf idw online vom 13 Januar 2017 Neue Kooperation fur Forschung in Schoningen bei ndr de vom 28 Juli 2016 Senckenberg Gesellschaft leitet Forschung am Palaon In focus online 28 Juli 2016 Wissenschaftsministerin Heinen Kljajic unterzeichnet Kooperation mit der Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung und der Universitat Tubingen Pressemitteilung des Niedersachsischen Ministeriums fur Wissenschaft und Kultur vom 29 Juli 2016 Stefan Luddemann Schoninger Speere Gute Entscheidung fur Frankfurt In Neue Osnabrucker Zeitung 29 Juli 2016 Ein und Ausblick in die Erforschung der Altsteinzeit Auf idw online de vom 13 Januar 2017 Speer verstandlich In Suddeutsche Zeitung 6 September 2016 Presseinformation Schoninger Speere die altesten Holzwaffen des Menschen bei Universitat Gottingen vom 15 September 2020 Dirk Leder Thomas Terberger Die altesten Holzwaffen des Menschen von Schoningen Dokumentation und Untersuchung im Denkmalatlas Niedersachsen Wie der Homo heidelbergensis seine Holzwerkzeuge herstellte bei scienexx de vom 2 April 2024 Dirk Leder Jens Lehmann Annemieke Milks Thomas Terberger The wooden artifacts from Schoningen s Spear Horizon and their place in human evolution in PNAS vom 1 April 2024 Markus Brich 480 000 Euro fur die Erforschung der Schoninger Speere in Helmstedter Nachrichten vom 15 September 2020 Ein Schoninger Speer wird zum Star von Berlin in Helmstedter Nachrichten vom 14 September 2018 Sonderband des Journal of Human Evolution zur Fundstelle Schoningen Auf archaeologie online de vom 28 Januar 2016 52 133528 10 989252 Koordinaten 52 8 0 7 N 10 59 21 3 O