Dieser Artikel behandelt die seit dem 15 Jahrhundert aus Kurland an die litauische und preußische Küste siedelnden bis z
Preußische Letten

Die Nehrungskuren oder Neukuren (nehrungskurisch und lettisch kursenieki, selten kāpenieki, wörtlich ‚Nehrungsbewohner‘, von lettisch-nehrungskurisch kāpas ‚Nehrung‘, litauisch kuršininkai, deutsch oft einfach Kuren genannt) waren eine Bevölkerungsgruppe, die im 15. bis 17. Jahrhundert aus Kurland im Westen des heutigen Lettland die litauische und preußische Küste und teilweise den Norden des späteren Ostpreußens besiedelt hatte. Nach ihnen sind die Kurische Nehrung und das Kurische Haff benannt.
Ihre Sprache Nehrungskurisch wird entweder als lettischer Dialekt oder als eigene, dem Lettischen nahestehende ostbaltische Sprache eingeordnet. Vom 17. bis 18. Jahrhundert wurde Nehrungskurisch von den je nach Region dominierenden Sprachen Litauisch (schemaitischer Dialekt) und Deutsch (niederpreußischer Dialekt) in den bäuerlichen Dörfern verdrängt, entwickelte sich aber zur dominierenden Sprache der Fischer in Preußen und Litauen. Bis zum 19. Jahrhundert wurde sie weiter verdrängt. Sie blieb in einigen Gebieten die Fachsprache im Fischereigewerbe und fast nur auf der Kurischen Nehrung die Alltagssprache, weshalb sie nun „Nehrungskurisch“ genannt wurde. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie auch in Teilen der Nehrung zurückgedrängt. Nach Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen sprechen Anfang des 21. Jahrhunderts meist in Deutschland, aber auch in Schweden und Litauen vereinzelt ältere Menschen noch Nehrungskurisch. Nehrungskurisch stirbt zurzeit aus.
In Ostpreußen wurden oft alle Fischer umgangssprachlich als „Kuren“ bezeichnet, unabhängig davon, ob sie Nehrungskurisch, Litauisch oder Deutsch sprachen, teilweise aufgrund gemeinsamer, kurisch geprägter Fischereitraditionen, teils weil sie oft wirklich kurischen Ursprung hatten.
Die Nehrungskuren sind nicht gleichzusetzen mit dem im 6./7. bis 13. Jahrhundert in Kurland, Westlitauen und dem westlichen Memelland siedelnden vorchristlichen Stammesverband der alten Kuren (lettisch kurši, kūri, litauisch kuršiai), die nach Mehrheitsmeinung der Experten noch eine andere, westbaltische Sprache (Altkurisch) sprachen, die bis zum 16. Jahrhundert vom Lettischen schrittweise assimiliert wurde, und trotz einiger kultureller Kontinuitäten auch religiöse und zeitliche Unterschiede und ein nördlicheres Siedlungsgebiet hatten.
Seit der Unabhängigkeit wird auf der litauischen Seite der Kurischen Nehrung und des Kurischen Haffs wieder kurisches Kulturerbe gepflegt, wie der traditionelle Kurenkahn, die Kurenwimpel und die Kurenbretter auf Friedhöfen. Kurische Fischer waren führend an der Entwicklung der Schleppnetzfischerei beteiligt und mit den Begriffen „Ringwade“ und „Wadennetz“ lebt bis heute in der Fischerei nehrungskurisches Spracherbe fort (von nehrungskurisch vāds ‚Zugnetz‘). Die väterlichen Vorfahren von Immanuel Kant waren neukurische Bauern.
Geschichte
Herkunft und frühes Siedlungsgebiet
Die langen Grenzkriege (1303–1422) des Deutschordensstaates gegen das Großfürstentum Litauen und auch gegen das Königreich Polen verwüsteten die Grenzregionen beider Seiten. Sie wurden erst mit dem Frieden vom Melnosee 1422 und endgültig dem Zweiten Thorner Frieden 1466, bei dem der Deutsche Orden dem polnischen König den Lehnseid aussprechen musste, beendet. Die preußisch-litauischen Grenzgebiete (Kleinlitauen und West-Samogitien/Schemaitien) waren im 15. Jahrhundert weitgehend entvölkert. So ergab sich in den folgenden zwei Jahrhunderten die Notwendigkeit, die fast menschenleere „Große Wildnis“ im Norden, Osten, Süden und teilweise an der Küste Preußens wieder zu besiedeln. Nur die Zentralgebiete hatten eine konstante Besiedlung mit deutschsprachiger Bevölkerung, in die sich bis um 1700 auch die altpreußisch (prußisch)-westbaltische Bevölkerung assimilierte. Zur Wiederbesiedlung der „Großen Wildnis“ wurden neben deutschen und altpreußischen Siedlern im 16. und 17. Jahrhundert vor allem im Norden und Osten litauische Bauern („Preußisch Litauen“) ins Land geholt. In den Süden kamen polnische Bauern („Masuren“), darunter viele protestantische Emigranten vor der katholischen Gegenreformation in Polen-Litauen.
An der Küste ließen sich Fischer nieder, die seit dem 15. Jahrhundert schrittweise entlang der Westküste Kurlands nach Süden gezogen waren, bis in die preußischen Küstengebiete. Diese aufgrund ihrer regionalen Herkunft „Kuren“ genannten Siedler sprachen nicht mehr die alte, vermutlich westbaltische kurische Sprache, sondern altlettische ostbaltische Dialekte, die bis zum 15./16. Jahrhundert durch den Zuzug aus Lettgallen und Semgallen die altkurische Sprache in Kurland verdrängt hatten.
Ab etwa 1400 setzte eine Einwanderung besonders von Fischern aus Kurland ein. Die Ansiedlung ist schon in den Jahren 1400, 1409, 1439, 1445 und 1481 überliefert und nahm einen solchen Umfang an, dass sich einzelne Ordensbeamte des Deutschen Ordens beim Hochmeister beschwerten. Wie aus historischen Quellenauswertungen bekannt ist, breiteten sich die kurisch-lettischen Fischerdörfer vom 14. bis 17. Jahrhundert in mehreren Einwanderungswellen allmählich von der Halbinsel Kurland zwischen Rigaer Bucht und Ostsee über die litauische Küste, die Kurische Nehrung und einige Dörfer an der Innenseite des Kurischen Haffs aus, danach über die Küste Samlands, die Frische Nehrung und das Frische Haff bis zur Küste östlich von Danzig (vgl. nebenstehende Karte). Fast die gesamte Meeresfischerei Preußens lag im 17. Jahrhundert in der Hand kurischer Fischer. Schon das der (Schatzmeister) des Deutschordensstaates aus Marienburg (1399–1409) erwähnte Kuren in den Komtureien Memel, Windenburg (südlicher, am Haff und Memeldelta), Rossitten (auf der Kurischen Nehrung) und sogar Ragnit (flussaufwärts an der Memel). Aus Amtsrechnungen des 16. Jahrhunderts ist zu entnehmen, dass kurländische Fischer in das Kurische Haff kamen, am Memeler Tief (der Verbindung der Ostsee ins Haff) eine Abgabe zahlten und bis ins südliche Haff bei Schaaken der Fischerei nachgingen. Im Jahr 1541 zahlten nach einem Dokument des Amtes Memel an der Innenseite des Haffs bereits 162 angesiedelte Familien den kurischen Fischerzins an das Amt Memel, die aus Fischerdörfern um Ventspils, Kandava und anderen Gebieten Kurlands stammten. Kuren gründeten die ersten Fischersiedlungen im Memeldelta und erst ab 1593 wurde in den Schaakener Amtsbüchern zwischen Kuren und Litauern unterschieden. Der livländische Chronist Paul Einhorn und Karten aus dem 17. Jahrhundert überliefern, dass Kuren in Fischerdörfern bis vor Danzig wohnten. Der altpreußische Reformator und Katechismus-Übersetzer Abel Will und der preußisch-litauische Reformator Johannes Bretke überlieferten im 16. Jahrhundert einige nehrungskurische Elemente. Im Jahr 1698 schrieb Matthäus Prätorius in seinem Werk Deliciae Prussicae, oder Preussische Schaubühne das älteste bekannte nehrungskurische Vaterunser nieder.
Die Einwanderung aus Kurland blieb nicht auf Fischer beschränkt. Vom 15. bis 17. Jahrhundert wurden auch kurische Dörfer in den Ämtern Tilsit, Ragnit und sogar Insterburg im Osten Ostpreußens mit kurischen Bauern angelegt. So berichten Quellen, dass sich 150 kurische Bauern allein 1630 rund um Memel ansiedelten, in den Jahren bis 1655 siedelten sich 180 kurische Bauernfamilien rund um Tilsit an. Selbst im südlichen Ostpreußen finden sich Orte mit dem Ethnonym „Kursch“ im Namen. Ab dem 15., zunehmend ab dem 16. Jahrhundert wurden auch weit zahlreicher Schemaiten (Niederlitauer) und Litauer als Siedler akzeptiert, die zuvor die litauische Seite der Großen Wildnis neu besiedelt hatten. Die meistens früher angesiedelten Kuren, zusammen mit einigen prußischen und deutschen Siedlern, hatten gegenüber den Litauern oft privilegiertere ältere rechtliche Stellungen. Ein prominentes Beispiel kurischer Bauern in Preußen sind die väterlichen Vorfahren von Immanuel Kant, die aus dem Dorf (litauisch: Kantvainai), westlich neben Aglohnen (Agluonėnai, in dessen Amtsbezirk) stammten und kurische Bauern waren. Kantweinen, von dem Kant seinen Familiennamen hatte, liegt durch mehrere Orte getrennt über sieben Kilometer vom Kurischen Haff entfernt und war kein Fischerdorf. Die kurischen Bauerndörfer wurden besonders früh sprachlich in ihr mehrheitlich litauisch-, im Süden deutschsprachiges Umfeld assimiliert.
Assimilation des Kurischen zur Fischersprache und Sprache der Kurischen Nehrung
Seit dem 17. Jahrhundert wurde Kurisch allmählich durch Ehen und Kontakte mit dem litauischen und deutschen Umfeld assimiliert und zurückgedrängt. Daneben spielte auch eine Neubesiedlung von Teilen Ostpreußens nach der Großen Pest 1709–1711 durch Hugenotten, Salzburger Exulanten, weitere Litauer und andere Siedler eine Rolle, dass sich die ethnische Verteilung dauerhaft verschob. Schon im 18. Jahrhundert wurde nur noch in Fischerdörfern Kurisch gesprochen. Es wurde deshalb zum Soziolekt der Ostseefischer der Region, während die Bauern im Landesinneren Deutsch, Polnisch oder Litauisch sprachen. Außerdem war Nehrungskurisch (oder Lettisch) nie die Kirchensprache der Predigten und Gebete in den evangelisch-lutherischen Kirchen Preußens, sondern im Süden Deutsch, im Norden Litauisch. Selbst der wohl prominenteste Nehrungsbewohner, der evangelische Theologie-Professor Ludwig Rhesa (1776–1840) wurde einer der Väter der evangelischen litauischen Kirchenliteratur und Sprachwissenschaft und identifizierte sich in seinen Schriften selbst damals als preußischer Litauer, trotz des deutlich abweichenden Herkunftsdialekts seines Heimatdorfes auf der Nehrung.
Bis zum 19. Jahrhundert wurde Kurisch auch in den Fischerdörfern Samlands und südlich des Kurischen Haffs vom Deutschen (Niederpreußisch) verdrängt, in denen östlich des Haffs vom Litauischen. Volkstümlich wurden diese Fischer auch später noch „Kuren“ genannt. Es bildete sich in einigen Regionen die Sitte, dass die Männer auf ihren Fischzügen, Fischmärkten und Fischauktionen Kurisch sprachen, zu Hause wurde dagegen Deutsch oder Litauisch, nur von wenigen Nehrungskurisch gesprochen, an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert an der Küste nördlich der Nehrung (in Fischerdörfern wie , Mellneraggen, Karkelbeck und Nimmersatt, vgl. nebenstehende Karte).
Auch an der litauischen Küste nördlich von Ostpreußen gab es Fischer, die im Alltag Schemaitisch (Niederlitauisch) sprachen, aber teilweise auch Kurisch (so in Palanga, Būtingė und zuletzt bis Anfang 21. Jahrhundert in Šventoji). Diese Küste gehörte zur Reformation zum evangelischen Herzogtum Kurland und Semgallen, fiel dann aber an das katholische Großfürstentum Litauen, weshalb bis ins 19. Jahrhundert kirchliche Ehen zwischen den evangelisch-lutherischen Kuren und den römisch-katholischen Litauern unmöglich waren und sie spät litauisiert wurden. Noch in jüngster Zeit ist ein altes Geschwisterpaar aus Šventoji belegt, das Lieder (Dainos) nicht in schemaitischer (niederlitauischer) oder lettischer, sondern in nehrungskurischer Sprache verfasste und sang, in denen es seine Identität nicht als Litauer oder Letten, sondern als kuršininku (Neukuren/Nehrungskuren) bezeichnete.
Viele Fachbegriffe der Seefischerei kamen in Preußen aus dem Kurischen, was die Klassifizierung als Soziolekt der Seefischer förderte. Allein in Fischerdörfern der Kurischen Nehrung blieb Kurisch seit dem 19. Jahrhundert eine allgemein verwendete Sprache, deshalb bildete sich in dieser Zeit die deutsche Bezeichnung „Nehrungskurisch“.
Dass die Kurische Nehrung letzter Rückzugsort der Sprache als Alltagssprache wurde, liegt nicht nur an ihrer Abgeschiedenheit – über Landungen und Fischmärkte hatten die Nehrungsfischer oft Kontakte mit dem Umland – sondern besonders an selteneren Eheschließungen mit dem Hinterland aufgrund landwirtschaftlicher und sozialer Unterschiede. Auf dem sandigen Dünenboden der Nehrung waren Acker- und Gartenbau unmöglich – die einzige Nutzfläche bei Rossitten ließ sich nur als Weide verwenden –, weshalb die Nehrungskuren kein Land landwirtschaftlich kultivierten, im Unterschied zu den übrigen Küstenfischern oft kurischer Herkunft, die meistens Land für Gemüseanbau bebauten (niederpreußisch „Zippelkuren“ = Zwiebelkuren genannt; nur mit diesen, meist Litauisch sprechenden Hafffischern gab es vereinzelte Ehen). In einer Zeit, in der Eheschließungen aus ökonomischen Erwägungen von den Eltern abgeschlossen wurden, hätten angeheiratete Schwiegertöchter aus Bauernfamilien Kenntnisse und Fähigkeiten mitgebracht, die auf der Nehrung nutzlos waren. Umgekehrt waren Eheschließungen mit Nehrungsbewohnern auch für Bauernfamilien lange Zeit sozial unattraktiv. Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts lebten die damals armen Nehrungsbewohner fast nur von Fischfang. Fischer waren von jeher ökonomisch schlechter gestellt als der bäuerliche Durchschnitt.
Das Leben der Nehrungsfischer war vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts besonders entbehrungsreich. Nach Rodungen, die bereits seit dem Mittelalter stattfanden, hatten schwedische Truppen im Nordischen Krieg (1674–1679) die Kurische Nehrung fast komplett entwaldet. Dies hinterließ eine erodierte, wüstenartige Landschaft („preußische Wüste“ oder „preußische Sahara“). Deren Wanderdünen begruben immer wieder die einzige Poststraße und sogar ganze Dörfer, sodass diese aufgegeben werden mussten: Anfang des 18. Jahrhunderts das alte Karwaiten, 1791 Neu-Kawaiten, 1763 Alt-Neegeln, 1854 auch Neu-Neegeln. Beide Dörfer existieren nicht mehr, die Bewohner gründeten Perwelk und Preil. Nidden wurde 1675 und 1730 jeweils aufgegeben und an neuem Platz errichtet, Pillkoppen wurde dreimal verlegt, auch Sarkau und Kunzen wechselten den Ort, noch um 1890 waren zuletzt Perwelk und Pillkoppen von der Versandung bedroht.
Trotz der erschwerten Lebensbedingungen auf der Nehrung gelang es der verbleibenden nehrungskurischen Fischerbevölkerung, ihre Lage zwischen den fischreichen Gewässern des Kurischen Haffs und der Ostsee durch Verbesserung der Fischfangtechniken wie Großfischerei und Schleppnetzfischerei (siehe unten) zu nutzen. Zwischen der Mitte des 18. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhunderts verzeichnete die Kurische Nehrung nach den Bevölkerungsverlusten des 17. Jahrhunderts ein Bevölkerungswachstum, das nicht nur aus einem Zuwachs der kurischen Bevölkerung kam, sondern sogar aus einer bescheidenen Ansiedlung deutschsprachiger (meist im Südteil) und litauischsprachiger Siedler als Minderheit (meist im nördlichen Teil) auf der Nehrung.
Rückgang der nehrungskurischen Sprache
Erst Forstmeister Wilhelm Franz Epha sicherte ab 1870 die meisten Dünen durch Bepflanzung und folgende Wiederaufforstung, womit das heutige gemischte Landschaftsbild des Nationalparks auf litauischer und russischer Seite der Nehrung, seit 2000 UNESCO-Welterbe, wieder entstand. Von der zweiten Hälfte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts zog die Nehrung besonders nach dem Bau einer befestigten Straße und einer Fähre Ferien- und Wochenendgäste an, was den Lebensstandard der Bewohner hob. Die bunten kurischen Fischerhäuser, die heute auf der Nehrung zu sehen sind, entstanden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und waren oft schon auf Gäste ausgerichtet. Die alten Fischerkaten waren wesentlich ärmer. Außerdem schuf eine ab 1855 in Schwarzort entstandene Bernsteinbaggerei neue Arbeitsplätze. Dieser Modernisierung folgte eine schnelle Verdrängung des Nehrungskurischen durch das Deutsche, besonders in den Dörfern der südlichen Hälfte der Nehrung, die damals zum Kreis Fischhausen (heute zur Oblast Kaliningrad in Russland) gehörten und häufig Besuch aus Königsberg und dem übrigen Reich bekamen (Sarkau, Kunzen, Rossitten und Pillkoppen).Franz Tetzner konnte im März 1897 nur noch je sechs Sprecher des Nehrungskurischen, meistens alte Fischer, in Sarkau und Pillkoppen feststellen. Dagegen sprach in den nördlichen Nehrungsdörfern, die damals zum Kreis Memel (heute zu Litauen) gehörten, noch die Mehrheit der Bevölkerung (Nidden, Preil und Perwelk), bzw. genau die Hälfte (in Schwarzort) Nehrungskurisch, jeweils einige hundert Bewohner pro Dorf (siehe Karte oben). In Nidden ist bis heute die etwa 1890 bis 1939 bestehende Künstlerkolonie Nidden, vorwiegend von Malern aus Ostpreußen und ganz Deutschland besiedelt, berühmt. In der Zeit beherrschten die Kuren schon daneben Deutsch und Litauisch. Nur der nördlichste Ort Süderspitze/Sandkrug (Smiltynė) entstand als Vorort, später Stadtteil der Stadt Memel (Klaipėda) und hatte wie die Stadt eine vorwiegend deutsch-, zur Minderheit litauischsprachige Bevölkerung.
Das Vordringen der deutschen Sprache förderte neben der Kirchensprache auch die strikte schulische Germanisierungspolitik im Deutschen Reich 1872 bis 1918. Während zuvor in Preußen möglichst – in der Praxis nicht immer umsetzbarer – muttersprachlicher Unterricht für alle Grundschüler angestrebt wurde (auf der Nehrung aber litauischer), führte ein Schulgesetz von Kultusminister Adalbert Falk 1872 Deutsch als alleinige verpflichtende Unterrichtssprache im ganzen Deutschen Reich bei schon bestehender Schulpflicht ein, in Ostpreußen (im Gegensatz zu Westpreußen und Posen) abgemildert durch Aufrechterhaltung des litauisch- und masurisch- (polnisch-)sprachigen, hier meistens evangelischen Religionsunterrichtes, aber nicht in gemischten Gebieten. Beabsichtigtes Ergebnis dieser Politik waren die Zurückdrängung der Minderheitensprachen und die Mehrsprachigkeit fast der gesamten Minderheitsbevölkerung, die deutlich seltener Litauisch, Masurisch oder Nehrungskurisch als Muttersprache in Volkszählungen angaben, als möglich wäre. Ebenfalls setzte sich die Identität als Deutsche („Kulturdeutsche“) neben der traditionellen preußischen Regionalidentität durch und verhinderte, schulpolitisch beabsichtigt, nationale Identitäten der Minderheiten oder drängte sie zurück.
Nach dem Versailler Vertrag gehörte die nördliche Nehrung mit dem ganzen Kreis Memel zum im Januar 1920 von Frankreich im Namen des Völkerbundes verwalteten Memelland mit gemischt deutsch-litauischer Bevölkerung, das im Januar 1923 an Litauen fiel. Anfang der 1920er Jahre hatte kurzzeitig Lettland politische Ansprüche auf die abseits gelegene Nehrung erhoben, deren Sprache für lettische Besucher weitgehend verständlich war, ging diesen Ansprüchen aber nicht nach. Im März 1939 annektierte NS-Deutschland das Memelland mit der nördlichen Nehrung. In der NS-Sprachpolitik war schon das Sprechen von Minderheitensprachen in der Öffentlichkeit oder in Schulen außerhalb des Unterrichts untersagt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg galten bis 1947 sämtliche Bewohner der Fischerdörfer auf der Nehrung offiziell als Deutsche, viele identifizierten sich auch selbst so, darunter mindestens 245 Familien, die Nehrungskurisch sprachen. Nehrungskurisch hatte eher noch die soziale Funktion einer privaten Haussprache und einer Fischerei-Fachsprache (das auch nördlich der Nehrung). Im Zuge der Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ostpreußen wurden sie bis 1947/1948 nach Westen vertrieben, ein – nach Berichten über die Nehrung kleinerer – Teil war bereits nach dem Einbruch der Roten Armee nach Ostpreußen 1945 geflüchtet. Ab 1948 durften einige Flüchtlinge und Vertriebene auf die Nehrung und ins übrige Memelland, die der Litauischen SSR wieder angegliedert wurden, zurückkehren, oft sofern sie litauische oder kurische Ursprünge nachweisen konnten. Nur eine kleine Gruppe von Familien, meistens Frauen und Kinder, kehrte nach 1948 auf die nun sowjetische Nehrung zurück, wo sie als autochthone evangelisch-lutherische Minderheit (1956 waren es 219 Menschen unter insgesamt 1500 Bewohnern der Nehrung, davon 100 Sprecher des Nehrungskurischen, die übrigen beherrschten Litauisch und Deutsch) zwischen litauischen und russischen Neuzuwanderern lebten, die meisten blieben im besetzten Deutschland. Allerdings wanderte die Mehrheit von ihnen zwischen 1958 und 1960 nach einem westdeutsch-sowjetischen Auswanderungsabkommen wieder ab, daneben auch die letzten Sprecher des Nehrungskurischen an der Küste nördlich der Nehrung. Einzelne Nehrungskuren blieben aber aufgrund von Ehen mit Neuzuwanderern, oder weil sowjetische Behörden die Auswanderung nicht genehmigten, auf der Nehrung.
Ein nach der litauischen Unabhängigkeit 1992 in Klaipėda gegründeter Verein der Nehrungskuren hatte fünf Mitglieder. In einigen Familien, auch an der litauischen Küste nördlich der Nehrung, sind zumindest rudimentäre, aber keine vollständigen Kenntnisse des Nehrungskurischen erhalten. Die über viele Orte und Städte Ost- und Westdeutschlands verteilten Flüchtlinge sprachen Nehrungskurisch im Alltag nur noch selten, die folgenden Generationen beherrschen die Sprache nicht mehr vollständig.
Die litauische Expertin Dalia Kiseliūnaitė bezeichnet die bis in die ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts lebende alte Generation als „die letzte Generation der Nehrungskuren“. Im Jahr 2016 dokumentierte Kiseliūnaitė noch zwei gelegentlich sprechende voll kompetente Muttersprachler (ein Ehepaar) in Deutschland und einen in Schweden sowie zwei Brüder namens Sakuth in Schweden, die die Sprache miteinander regelmäßig im Alltag sprechen. Es gibt mehr Sprecher, die nur noch eingeschränkte (Halbsprecher) oder passive (Passivsprecher) Kenntnis des Nehrungskurischen haben.
Sprache
Während der Stammesverband der Kuren, der in Quellen des 9. bis 13. Jahrhunderts von Nordgebieten des Memellandes über Westlitauen bis in die nach ihnen benannte westlettische Region Kurland noch die höchstwahrscheinlich westbaltische (Alt-)Kurische Sprache sprach, siedelten sich von der Küste Kurlands aus zwischen dem 14. bis 17. Jahrhundert in mehreren Siedlungswellen Fischer und anfangs Bauern an, die inzwischen ostbaltische, altlettischen Dialekte mitbrachten, aus denen sich Nehrungskurisch entwickelte. Die Altkuren und die Neukuren/Nehrungskuren/Kursenieki werden deshalb heute oft begrifflich unterschieden und sollten nicht verwechselt werden, wenn auch beide Gruppen früher mit demselben Namen „Kuren“ bezeichnet werden. Im Landesinneren siedelten anfangs neben einigen kurischen wiederum deutsche, litauische und polnische Bauern, die ihre jeweiligen Sprachen benutzten.
Nehrungskurisch gilt entweder als lettischer Dialekt oder als eine eigene Sprache mit starken Einflüssen der litauischen, niederdeutschen und deutschen Sprache. Schon Bezzenberger bezeichnete den Wortschatz (Lexik) der Sprache der Einheimischen auf der Kurischen Nehrung, die er „preußische Letten“ nannte, als „teilweise Deutsch, teilweise Lettisch, teilweise Litauisch“. Richard Pietsch beschrieb, dass 60 % des Wortschatzes des Nehrungskurischen aus dem Lettischen kommen, 26 % aus dem Deutschen, zumeist aus dem Niederdeutschen, häufig dem regionalen Dialekt Niederpreußisch und 13 % aus dem Litauischen, oft aus dem schemaitischen (niederlitauischen) Dialekt.Friedhelm Hinze untersuchte daneben eine Gruppe slawischer Lehnwörter aus dem Alltagsleben im Nehrungskurischen, teilweise ein Ergebnis sehr früher Kontakte aus Kurland zur Kiewer Rus, teilweise Beleg für das frühere Sprachgebiet bis in die Nähe von Danzig, denn nur hier waren slawische Sprachen vor dem 18. Jahrhundert Kontaktsprachen der Nachbarschaft und näheren Umgebung (Polnisch und Kaschubisch).Wolfgang P. Schmid beschrieb im lettischen Anteil der Lexik daneben (ähnlich den lettischen Dialekten in Kurland) einen Bestand alter Lehnwörter aus dem Altkurischen und aus der finno-ugrischen Sprache Livisch, eine historische nördliche Nachbarsprache in Kurland, die allmählich vom Kurländer Lettischen zurückgedrängt wurde (der letzte Muttersprachler des Livischen starb 2013).
Der nehrungskurische Dialekt an der litauischen Küste nördlich von Ostpreußen in Palanga, Būtingė und zuletzt bis Anfang 21. Jahrhundert in Šventoji war dagegen kaum vom Deutschen, aber etwas mehr vom Hochlettischen beeinflusst.
Auch auf grammatischer Ebene zeigt Nehrungskurisch nach Schmid viele Merkmale einer verbundenen gemischten fusion language.
Traditionen und Lebensweise
Fischerei und Wirtschaft
Bedingungen der Fischerei
Altpreußen, besonders Ostpreußen war eine von der Fischerei überdurchschnittlich geprägte Region. Nach 1900 arbeiteten in Ost- und Westpreußen 20.000 Beschäftigte im Fischfang und der Fischverarbeitung in 6000 Unternehmen, 22 % aller Beschäftigten des Fischereigewerbes im Deutschen Reich. Die Mehrheit der zahlreichen Gewässer waren sehr fischreich. Die Küstenzonen und die Fischbänke in der Ostsee, saisonal auch Wanderschwärme und die aus Brackwasser bestehenden Haffe, das Frische und besonders das Kurische Haff waren am fischreichsten. In der Süßwasserzone hatte unter den Flüssen die Memel den mit Abstand größten Fischreichtum. Von den fast 2000 Seen sind besonders die schlamm- und schlickreichen Seen reich an Nährstoffen und Fischen: neben den großen, flachen, zumeist östlichen masurischen Seen gehören dazu auch die „Schlenkenseen“, die von verlandenden Altarmen der Flüsse gebildet werden, die besonders im Memeldelta mehrfach vorkommen.
Seit der Entstehung des Deutschordensstaates in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war das Fischereirecht in Preußen immer eines der Regalien, der Hoheitsrechte der Herrscher. Grundlage war der Vertrag von Kruschwitz 1230, in dem Konrad von Masowien dem Orden den Landbesitz Preußens und neben mehreren Regalien auch das Fischereiregal im Falle erfolgreicher Eroberung übertrug. Diese Hoheitsrechte wurden von Papst Gregor IX. als geistlichem Oberhaupt der hochmittelalterlichen Christenheit in der Bulle von Rieti 1234 und von Kaiser Friedrich II. als damals rivalisierendem weltlichen Oberhaupt in der Goldbulle von Rimini 1226, vielleicht später erlassen, dem Hochmeister des Ordens Hermann von Salza „auf ewig“ bestätigt. Fortan war das Fischereiwesen juristisch immer Staatsbesitz unter direkter Kontrolle der Herrscher, zuerst der Hochmeister des Ordens, nach der Reformation der Herzöge in Preußen und ab 1701 der Könige in Preußen. Die Organisation und Kontrolle überließ der Orden und später der preußische Staat „Fischmeistern“, mittelniederdeutsch auch „kypper“, später „Keiper“ genannt. Der Titel ist mit hochdeutsch „Käufer“, niederdeutsch „kiepe“ (= Korb) und niederpreußisch „keip“ (= Fischreuse) verwandt. Die Keiper oder Fischmeister, von denen es in der Zeit größter Ausdehnung des Ordensstaates im 15. Jahrhundert über West- und Ostpreußen, die heute litauische Küste bis Lettland und Estland 39 gab, übten ein hohes regionales Amt aus. In der Organisation des Ordens stand es nicht dienenden Ordensbrüdern, sondern adligen Ordensrittern zu, die direkt dem Hochmeister unterstanden, denn die Fischversorgung der Ordensmitglieder war für die Fastenzeit, zahlreiche religiöse Fastentage und das Freitagsfasten, zu denen nur vegetarische Kost und Fisch erlaubt waren, eine der wichtigsten Versorgungsaufgaben. Der 33. Hochmeister Heinrich Reffle von Richtenberg (1470–77) war in seiner Ämterkarriere im Orden zeitweilig Fischmeister von Putzig. Weil in Quellen des 14. Jahrhunderts überliefert war, dass die Fischmeister mit Ordensbrüdern noch selbst auf Fischfang fuhren, wird vermutet, dass die alteingesessenen prußischen Fischer nach der Eroberung, den Prußenaufständen des 13. Jahrhunderts und den folgenden Litauerkriegen des 14. Jahrhunderts so dezimiert waren, dass ihre Naturalabgaben zur Versorgung des Ordens nicht ausreichten. Wahrscheinlich förderte der Orden deshalb seit Anfang des 15. Jahrhunderts selbst die Neuansiedlung von Fischern in entstehenden Fischerkolonien, den „Sümen“. Nach jüngeren Untersuchungen (siehe Kapitel zu Familiennamen) waren kurisch-lettische/neukurische Fischer ein wichtiger Teil des neu formierten Fischerstandes, es gab aber auch immer prußisch-, deutsch-, im Osten litauisch- und im Westen slawischsprachige (kaschubisch- und polnischsprachige) Fischer, aber in einigen Regionen dominierte Nehrungskurisch dauerhaft, in anderen anfangs die Fischerkultur Preußens.
Seit der Zeit waren die Fischmeister allein „ein oberster über die Fischereyen“, staatliche Aufseher und Verwalter der Fischerei. Das Fischereirecht wurde in genau definierten Fangmethoden in der Geschichte oft an Bistümer, Städte, Fischerdörfer oder Fischerfamilien als Privileg in sogenanntes „Eigenrecht“/„Realrecht“ dauerhaft übertragen, entweder mit Pflicht des Fischerzinses an den Staat, oder davon befreit. Trotzdem blieb die Mehrheit der Fischer bis zum Zweiten Weltkrieg Pachtzinsfischer, die jährlich Fischereiberechtigungen („Fischerbriefe“ oder „Keutelbriefe“) bei den Fischmeistereien gegen Pacht kaufen mussten und Fangzinsen entrichteten. Auf der Frischen Nehrung waren das alle Fischer, im Frischen Haff gab es im Jahr 1916 389 eigenberechtigte Fischer. Im Kurischen Haff fischten 306 zinsfreie, realberechtigte Fischer neben ca. 200 zinspflichtigen, realberechtigten und 1000 bis 1300 Pachtzinsfischern, alle jeweils mit Angestellten und Familienangehörigen. Noch kompliziertere Rechte und Vorschriften lagen auf der Binnenfischerei. Die Fischerei auf der Ostsee war dagegen immer „frei“, ohne rechtliche Regulierungen, Pacht oder Zins. Sie war aber riskant, bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in Stürmen regelmäßig zu Toten unter den Fischern.
Neben der Sicherung der Abgaben und Rechte der Fischer und Marktvorschriften für die Fischmärkte ist schon in mittelalterlichen Erlassen das Ziel der Fischmeister des Erhalts der Fischbestände und des Schutzes vor Überfischung erkennbar. Dazu gehörten genaue Vorschriften erlaubter Fanggründe und Fangzeiten der verschiedenen Fischfangmethoden, Verbotszonen für einzelne Methoden (z. B. war Schleppnetzfischerei in der Nordhälfte des Kurischen Haffs lange Zeit untersagt), bis hin zu absoluten Fangverbotszonen (unter Hochmeister Johann von Tiefen (1490–97) ist eine erste Zone überliefert, es gab ähnliche Bestimmungen heiliger Fangverbotsgewässer bei den vorchristlichen Prußen). Auch Strafen für Wasserverunreinigungen und detaillierte Vorschriften über die Maximalzahl der Keutelbriefe für die verschiedenen Fangmethoden und über die nicht zu unterschreitende Maschengröße ihrer Netze wurden formuliert. Während die fischereirechtlichen Vorschriften und Privilegien in der Ordenszeit noch eine Ansammlung vieler regionaler Erlasse der Fischmeister bildeten, trat eine erste gesamtpreußische Fischereiordnung wahrscheinlich unter Herzog Albrecht in Preußen (1525–1568) in Kraft, die aber nicht erhalten ist. Danach wurden neue Ordnungen in den Jahren 1589, 1620, 1640, 1721, 1728, 1738, 1748, 1774, 1787, 1843 und 1845 erlassen, 1874 und 1916 folgten parlamentarisch verabschiedete Fischereigesetze. Während die regulierte Haff- und Binnenfischerei so ihre Bestände erhielt, kam es Ende 19./ Anfang 20. Jahrhundert zu ersten Krisen der Fischbestände in der weiterhin „freien“ Ostsee als Folge effektiverer Fangmethoden, wie der Treibnetzfischerei.
Fangmethoden, Netze und Boote
Der Vielfalt der Fanggründe und Fischarten entsprechend differenziert und sehr vielfältig entwickelten sich über die Jahrhunderte die regionale Fischerei, die Fangmethoden, Netze und Kähne. Es gab Meeresfischerei mit Strand- und Küstenfischerei und seltener, oft erst in jüngerer Zeit mit Hochseefischerei, außerdem Hafffischerei, die sich zwischen dem Frischen und Kurischen Haff und zwischen dem nördlichen und südlichen Kurischen Haff unterschied und schließlich Binnenfischerei mit Fluss- und Seefischerei und Teichwirtschaft. Daneben wurde seltener nachts gefischt sowie im Winter auf dem Kurischen Haff als Eisfischerei.
Die ältesten Fischernetze, oft ‚Garn‘ genannt, der Region haben kurisch-litauische Namen und wurden im 19./20. Jahrhundert noch in der Kleinfischerei eingesetzt: verschiedene Varianten des Zucktinnus (nehrungskurisch: zukas = ‚Fisch‘ + tīnis = ‚Netz‘, lettisch wäre: zivju tīkls), das Neschentinnis (nehrungskurisch: nešineti = ‚herumtragen‘ + tīnis = ‚Netz‘, ein auf verschiedenen Tiefen ziehbares Grundnetz/Gründelnetz, das zu Fuß durch das Wasser zum Fang von Ukelei und Stint gezogen wird) und das Windotinnis (n.-kur. vinduoti = ‚Seilwinde‘, weil es damit eingeholt wurde, in Fahrt einzuholen war verboten), und Fischreusen, genannt ‚Sack‘ oder Wenter (n.-kur./lett. vēnters, lit. ventaras = ‚Sack‘). Daraus entwickelte sich im Kurischen Haff viele Formen der Stellnetze, wie das Gaddernetz oder Kaulbarschnetz, vielfältige Fangreusen, wie Bungen und lange Aalreusen, auch doppelseitige Formen, die hier ‚Panten‘ oder ‚Pantellen‘ zum Aalfang am Grund genannt wurden (lit. panta = Netz aus zwei miteinander verbundenen Säcken), bis hin zu Schleppnetzen, wie das Klippnetz für die Nachtfischerei, das Plötzennetz oder für die Großfischerei das Keitelnetz, Kurrennetz und Braddennetz (von lit. bradas, wohl aber von lett.-n.kur. bradds u. ä. = ‚Fischfang‘) sowie Ringwade-Netze, wie das Große und Kleine Zuggarn. Viele Netze wurden nur im saisonalen Fang einzelner Fischarten eingesetzt oder waren nur für ein einzelnes Fischerdorf exklusiv. Auch in der Seefischerei wurden Stellnetze und Reusen verwendet, daneben am Strand das getragene Zug- oder Wadegarn (von n-kur. vāds = ‚Zuggarn‘), das von Fischern am Strand und Strandbooten im Team gezogene Große Strandgarn sowie Zugnetze in der Küstenfischerei. Erst ab 1870 wurde aus Pommern die Technik der Lachs- und Dorschangeln als Langleinenfischerei auf den Fischbänken in der Ostsee übernommen: lange verankerte Leinen mit Schwimmern, an denen in den Fischbänken der Ostsee 150 bis 300 einzelne Angeln hingen, die mehrfach pro Woche überprüft wurden. Die heute verbotene Treibnetzfischerei wurde erst im 20. Jahrhundert aus Schweden übernommen und brauchte hochseegängige Bootstypen. In der Binnenfischerei der Memel waren Reusen und Stellnetze, einfache Flussgarne und verschiedene Netztypen für einzelne Fischarten üblich. Für die Nachtfischerei waren mehrere Netze in Gebrauch. Auch gab es eine große Anzahl spezieller Netze, je nach Fischart. Im nördlichen Kurischen Haff war die Reusenfischerei sehr hoch entwickelt. Das Fischereirecht regelte sehr genau, wann wie mit welchem Garn gefischt werden darf und welche Maschengrößen jeweils nicht unterschritten werden durften.
Im Winter war auf dem Haff Eisfischerei mit ‚Großem Wintergarn‘ verbreitet. Hier hatte jeder Fischer das Recht auf halbes Wintergarn, so dass er gezwungen war, mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten. Außerdem benötigte man sechs bis zehn Gehilfen, zwei Kastenschlitten (‚Waschen‘, von altpreuß. wessis, lit. vážis, n.-kur. vašus = ‚Schlitten‘) mit aufmontierten Winden und zahlreiches Gerät: Eisäxte, Eisstemmen, Eisstecher, Gabeln, Stangenhaken und zwei zusammensteckbare Stangen von etwa 10 Zentimeter Dicke und 50 Meter Länge. Die Arbeit begann vor Sonnenaufgang, bei der das Netz unter mehreren Eislöchern entlang gezogen wurde. Das Fangglück war, dass man auf Fischlager stieß, in denen sich die wechselwarmen Fische träge versammelt hatten. Einzelne Fischer arbeiteten weniger aufwendig mit Stellnetzen unter dem Eis, andere bevorzugten die Klapperfischerei (auch ‚baldern‘ von lit./n.-kur. baldyti/balds = ‚klopfen/klappern‘ oder ‚bullern‘ genannt), die vor dem Ersten Weltkrieg eine Zeitlang verboten war, weil damit oft nichtberuflicher Fischer wilderten. Dazu wurde ein Zugnetz im Eisloch auf den Grund gelegt und vor dem Hochziehen ein Holzbrett ins Wasser gehalten, das eine halbe Stunde geschlagen wurde, um die Fische zum Grund zu treiben.
Die mittelalterlichen prußisch-kurisch-baltischen Boote der Region waren einmastige Langboote mit offenem Verdeck und Rahsegel, die noch im 20. Jahrhundert kaum verändert unter den baltischen Namen „Sicke“ (von altpreuß. sēke, lit. sekis, n.-kur. sekls = ‚Untiefe‘) und „Lomme“ (von altpr. lomm(i) = Boot) in der Kleinfischerei beider Haffe auf Untiefen eingesetzt wurden. Sicken hatten bereits Sprietsegel, waren etwas größer, maximal zehn Meter lang, und hatten einen Fischkasten für lebend gefangene Fische. Lommen waren kleiner, zwei bis sechs Meter lang, die kleinsten wurden zur Schilfjagd auf dem Bauch verwendet. Daneben gab es in der Kleinfischerei Angel- und Jagdkähne, Stromkähne in der Flussfischerei, Netz- und Garnkähne und Timberkähne zum Warentransport, darunter die regionaltypische Wittine. Das Kielboot im strömungsreicheren Nordosten des Kurischen Haffs hatte als einziges der traditionellen kurischen Kähne ein Kiel und keinen abgeflachten Rumpf. In der Strandfischerei wurden im Gegensatz zur Hafffischerei ab 1890 die flachen Handboote und Strandboote durch Strandboote mit Kiel ersetzt, die aus der schwedischen Region Blekinge übernommen wurden, aber neben vielen Regionalnamen, oft fälschlich „Pommersches Strandboot“ genannt wurden.
Aus diesen kleineren Booten entwickelten die kurischen Fischer in der Neuzeit den „Kurenkahn“ für die Großfischerei, dessen charakteristisches Äußeres die Region über Jahrhunderte prägte. Im Gegensatz zu den westlicheren Haffkähnen, deren Rumpfplanken noch in Klinkerbauweise gebaut und die im Frischen Haff altertümliche Rahsegel verwendeten, hatten Kurenkähne schon im 15. Jahrhundert die Kraweelbauweise aus Südwesteuropa übernommen, die hier „Danziger Planken“ hießen, weil sie über die Handelsschifffahrt in Danzig eingeführt wurde. Die Besegelung war prinzipiell eine Gaffeltakelung aus einem Hauptsegel, regional verschieden als Gaffelsegel im Samland oder Sprietsegel auf der Kurischen Nehrung und im Kurischen Haff verbreitet, einem ungewöhnlich sitzenden Kleinsegel vor dem Hauptmast, das als Steuerungs- und Anfahrthilfe diente, und einem Focksegel. Auf den Hauptmast konnte auch ein Rahsegel („Bromm“ oder „Brummer(segel)“) gezogen werden, ebenso eines auf einen kleinen Besanmast achtern („Hitzer“, „Hund“ oder „Viehfock“ genannt). Die Kurischen Fischer bauten ihre Boote selbst, es gab ab dem 19. Jahrhundert zunehmend Bootsbauerfamilien.
Die Kurenkähne wurden nach ihren Netzen in drei Untertypen unterteilt und benannt, die optisch kaum zu unterscheiden waren, nur durch Größe und verwendetes Bauholz abwichen:
- Das Keitelnetz (niederdeutsch: kidel) ist ein zehn bis zwölf Meter langes trichterförmiges Netz ohne Seitenlängen, das von einem Boot alleine, dem größten Kurenkahn gezogen wird, der deshalb Keitelkahn heißt. Keitelkähne waren elf bis zwölf Meter lang, aus stabilem Holz gebaut und konnten noch bei Windstärke 9 rentabel fischen. Die bis heute in der gesamten Ost- und Nordsee bekannten Keitelnetze sind die Urform der heutigen Baumkurre und insgesamt der Schleppnetzfischerei. Sie entstanden in Ostpreußen aus dem ähnlichen, kleineren, von Hand gezogenen Plaschkinnis (nehrungskurischer Name von altpreuß. pleske = ‚sielen‘).
- Etwas kleinere Kurrenkähne, etwa 10,5 m lang, konnten noch bei Windstärke 8 fahren. Sie zogen das Kurrennetz (mit zwei „r“, wie der Keitel ein Vorläufer der heutigen Baumkurre), ein dreiwandiges Netz von 240 bis 300 Meter Länge der Seiten, das nur zwei gleich starke Kurrenkähne mit der Windrichtung schleppen konnten. Da diese Schiffe einer sehr starken Belastung ausgesetzt waren, musste die Stärke des Bauholzes ebenso dick sein, wie die eines Keitelkahnes. Der Name des Kurrennetzes wird allgemein vom niederdeutschen Wort für „Kurbel/Kordel“ hergeleitet, weil das Netz aber in historischen Quellen gleichermaßen „Kauren-, Korl-, Kordelgarn“ heißt, aber auch „churländisch Garn“, ist die Herleitung von Kurbel oder Kuren nicht hundertprozentig sicher.
- Die kleinsten Braddenkähne, knapp 10 m lang, brauchten nicht so starkes Bauholz, fischten ebenfalls zu zweit mit einem an den Seiten 180 Meter langen, aber einwandigen Netz, dem oben beschriebenen Braddennetz, dessen Name aus dem Nehrungskurischen kommt. Bradden- und Kurrenfischer erhielten deshalb im Fischereirecht stets nur das Recht einer halben Kurre oder Bradde, um sie zu zwingen, mit einem anderen Fischer mit halbem Recht zusammenzuarbeiten.
Somit lebt noch in der heutigen Fischerei mit den Begriffen „Wadennetz“ für „Zugnetz“, Ringwade und vielleicht Baumkurre nehrungskurisch-litauisches Spracherbe fort. Auch das Design von Baumkurren, Bradden, Keiteln und überhaupt Schleppnetzen entstand in der ostpreußisch-kurisch-litauischen Umgebung des Kurischen Haffs.
Alle Haffboote hatten einen Tiefgang von nur 40 Zentimetern.
Mit dem Aufkommen von Kuttern, in die Region von schwedischen Fischern vermittelt, besonders Motorkuttern seit Anfang des 20. Jahrhunderts, wurden Kurenkähne aus der Meeresfischerei, aber nicht aus der Hafffischerei zurückgedrängt.
Seit einer Fischereiverordnung 1844 mussten alle Fischerboote rund um das Kurische Haff, im Memeldelta, Samland, Nehrung und Nordküste den Kurenwimpel führen und damit ihren Heimathafen anzeigen. Damals erhielten alle Fischerdörfer charakteristische Farbfeld-Wappen, um zu überprüfen, ob die Fischer im richtigen Revier fischten. Das Ortssymbol war zwischen zwei Bügeln starr und weit sichtbar angebracht, luvseitig um ein Versteifungsbrett stabilisiert, leeseitig mit einer Windfahne. In kürzester Zeit entwickelten sie sich zur bunt bemalten Volkskunst, auf denen die Fischer auf dem Versteifungsbrett und Aufbauten je nach Geschmack ihre Boote, Häuser, Familienstand und Kinder, Kirche und andere Interessen und Vorlieben darstellten. Die repräsentativen Kurenwimpel standen bei Fahrt auf dem Hauptmast, sonst neben dem Fischerhaus.
Die Fischereitraditionen des Kurischen Haffs, der Kurischen Nehrung und Umgebung sind heute nicht komplett verschwunden, denn ein kleinerer Teil der litauischen Fischer flüchtete nicht nach dem Zweiten Weltkrieg nach Westen, sondern blieb vor Ort und führte sie weiter. Die Fischerdörfer der litauischen Seite führen heute wieder offiziell die Farbwappen der Kurenwimpel und auch die Kurenwimpel selbst, die besonders auf der Kurischen Nehrung auch ausgestellt und touristisch vermarktet werden. Die Fangmethoden und Kähne sind heute zwar veraltet, werden aber besonders nach der litauischen Unabhängigkeit als Teil der Traditionspflege, ähnlich den vorpommerschen Zeesenbooten vereinzelt wieder gebaut.
Weitere Wirtschaft
Nicht alle Kuren lebten auf der Nehrung, die für Feldwirtschaft ungeeignet war. Die Nehrungskuren bewirtschafteten auch auf der Landseite des Haffs Heuwiesen. Großabnehmer für das Heu, das hochaufgetürmt auf den Kähnen transportiert wurde, war die Heeresverwaltung. Die Nehrungsfischer betrieben immer auch in bescheidenem Umfang Viehhaltung mit Rindern und Pferden, für die sie Heu brauchten, und Schweinen, die von Fischabfällen ernährt wurden. Lebensmittel aus dem Ackerbau mussten die Nehrungsfischer im Gegensatz zu den übrigen Fischern vollständig kaufen. Der Großteil der „Zippel-Kuren“ (Zwiebel-Kuren) genannten Fischerbevölkerung lebte um das Haff herum und im Memel-Delta und betrieb neben der Fischerei Gemüseanbau. Mit ihren Timberkähnen brachten sie Zwiebeln, Kürbisse, Kohl, Bohnenkraut und Porree zum Königsberger Stadthafen, nach Labiau, Tilsit und anderen Städten, um ihre Erzeugnisse dort zu vermarkten. Auch die Fischmärkte wurden über die Wasserweg beliefert.
Eine traditionelle Nebeneinnahme der Nehrungsfischer war der Vogelfang in der Zeit, wenn Fischfang durch die Herbststürme unmöglich war und Eisfischen noch nicht möglich wurde, denn die Nehrung wurde im Frühjahr und Herbst von Zugvögeln aufgesucht, besonders Nebelkrähen. Die Vögel wurden mit angepflockten Lockvögeln und Fischabfällen in die Dünen gelockt und von dem hinter einem Reisigverschlag versteckten Fischern mit Wurfnetzen oder Netzfallen gefangen, später gerupft, ausgenommen, gepökelt und eingelegt. Die martialisch wirkende Schlachtmethode, in den Kopf zu beißen („Krähenbeißer“, niederdeutsch: „Krajebieter“), entstand ursprünglich aus der Unerschwinglichkeit von Schlachtwerkzeugen und dem Mangel an Steinen, wurde von den oft als konservativ beschriebenen Fischern aber bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts weiter betrieben und ist vielfach fotografisch belegt. Für das Krähenbeißen war besonders das südlichste Nehrungsdorf Sarkau bekannt, das ursprünglich das Privileg für die Vogeljagd innehatte und das die kürzesten Lieferwege nach Königsberg hatte, wo die Krähen unter dem Namen „Kurische Tauben“ oder „Nehrungstauben“ in Hotels und Restaurant als Delikatesse angeboten wurden. Die Fertigkeiten der Nehrungsbewohner im Vogelfang wurden später von Ornithologen und Vogelschützern der Vogelwarte Rossitten für Beringungen genutzt. Die Jagd auf die in der Region heimischen Elche war dagegen als Wilderei untersagt.
Hausbau und Wohnkultur
Fischer ohne größere, zumeist landwirtschaftliche Zusatzeinkünfte, oft Pachtzinsfischer in Siedlungen auf sumpfigem oder sandigem Boden, wie die Nehrungsfischer, lebten bis ins 19. Jahrhundert und darüber hinaus in Hütten, die in Preußen „Fischerbuden“ genannt wurden. Manchmal zeigten die Ortsnamen auf -bude oder -vitte solche Siedlungen an. Eine Vitte war ursprünglich ein von Fischern während der Fangzeit saisonal genutzter Rastplatz zum Übernachten, Netzeflicken und Pökeln, oft an Buchten oder auf Inseln gegen Land durch Sumpf und Schilf abgeschirmt, die manchmal später von Fischerfamilien besiedelt wurden. Die tiefgeduckten Fischerbuden galten als primitiv, hatten ursprünglich keinen Schornstein, und das Innere der Rauchhäuser oder unterteilten Rauchküchen war verqualmt, denn der Dachstuhl wurde zum Räuchern der Fische, bei schlechtem Wetter auch zum Trocknen und Imprägnieren der Netze durch Rauch brennholzsparend aus dem Herdfeuer genutzt. Bewohnte Rauchhäuser wurden nach dem Mittelalter im ländlichen Raum durch getrennt errichtete Räucherkaten verdrängt, blieben aber in ärmeren Fischerdörfern, die viel räucherten, noch bis ins 19. Jahrhundert und später erhalten.
Besser entwickelten sich die wohlhabenderen Dörfer der „Zippel-Kuren“ (Zwiebel-Kuren) an der Innenseite des Haffs, wo die Fischerbauern Gehöfte aus größeren Wohnhäusern mit Rauchabzug und Schornsteinen, abgetrennten Räucherkaten oder Räucherkammern, Ställen, Boots- und Geräteschuppen, Kartoffel- und Gemüsekellern, Getreidespeichern und oft auch Badehäusern bauen konnten. Ein bekanntes Beispiel war das vorwiegend litauischsprachige Dorf Gilge am gleichnamigen Mündungsarm des Memeldeltas ins Kurische Haff. Auch einzelne realberechtigte zinslose Fischer bauten Fischergehöfte.
Seit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Dünenbepflanzung, Wiederaufforstung und Fremdenverkehr bescheidener Wohlstand auf die Nehrung kam, entstanden die heute bekannten farbigen Kurenhäuser, die oft auf Gäste eingerichtet waren und auch deshalb alle Schornsteine haben. Wie die Außenfarben in Schweden häufig falunrot und weiß sind, wurden Häuser rund um das Kurische Haff in den symbolischen Farben braun (für die Erde), blau (für Wasser und Himmel) und weiß (für Wolken und Schaumkronen) angestrichen. Zuvor waren Außenfarben nicht üblich, oft unerschwinglich. Die Wirtschaftsräume, Ställe und Räucherkammern wurden dann auch hier in Außengebäude ausgelagert.
Traditionelle Bauern- und Fischerhäuser waren in Ostpreußen selten Lehmfachwerkhäuser, sondern wurden meistens in Holzbauweise errichtet, teilweise in der in Ost- und Ostmitteleuropa häufigen Blockbauweise, öfter aber besonders in Küstennähe in Ständerbohlenbauweise, die auch in Skandinavien und im Baltikum häufig ist, in beiden Fällen meistens innen verputzt. Die Dächer sind Reetdächer. Der First wurde mit stilisierten gekreuzten Hengstköpfen (nehrungskurisch und lettisch: zirgs = ‚Pferd‘) oder mit anderem Firstpunkt- und Giebelschmuck verziert, an denen Symbole, wie Anker, Vögel, Herzen, Pflanzenranken und teilweise alten Symboliken, wie Sonnensymbole ergänzt wurden.
Im Grundriss waren die Häuser ursprünglich die in Ostmitteleuropa weitverbreiteten Wohnstallhäuser oder Wohnspeicherhäuser: Der Eingang ist auf der Mitte der Längsseite, hinter dem sich der Arbeitsflur als Hauptaufenthaltsraum mit Herd und Rauchküche bis zur gegenüberliegenden Außenwand anschließt. Auf einer Seite schließen sich Wohn- und Schlafräume, auf der anderen die Ställe oder die Speicherräume an, bevor sie ausgelagert wurden. Bei einigen Häusern befand sich traditionell vor dem von der Wetterseite abseitigem Eingang entweder eine offene hölzerne Vorlaube oder ein Laubengang über eine oder mehrere Hausseiten oder nur über den Teil der Hausseite als Wetterschutz für Außenarbeiten. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden diese Außenanbauten häufig zu integrierten Vordielen-/Vorlauben-Veranden verglast, oft westlich des Kurischen Haffs und auf der Nehrung („Vorlaubenhaus“), oder zu Galerien verglast, meistens östlich des Haffs („Galerienhaus“).
Traditionelle Tracht
Regionaltypische Trachten lassen sich entgegen überholten Annahmen von Volkskundlern des 19. Jahrhunderts nicht bis ins Mittelalter zurückverfolgen, sondern entstanden erst in der Neuzeit, in vielen Regionen erst im 18./19. Jahrhundert. Sie veränderten sich auch im Laufe der Jahrzehnte. Unter den materiellen Verhältnissen der Nehrung bildete sich eine typische selbstgefertigte Alltagskleidung und Berufskleidung der Fischer und erst recht die Festtagstracht besonders spät, im 19. Jahrhundert und wurde durch gelegentliche Ehen, von der Alltags- und Festtracht der Haffischer Preußisch Litauens (Kleinlitauens) vollständig übernommen, der sie fast identisch war. Traditioneller Bestandteil der Festtracht war der durch Brettchenweben hergestellte Schmuckgürtel, das Jostenband. Die Berufskleidung der Fischer entstand dagegen in vielen Regionen rund um die Ost- und Nordsee.
Kurische Männer waren im 19./20. Jahrhundert fast durchweg bartlos rasiert und kurzhaarig. In der Regel waren sie im Alltag mit Jacken oder Jacketts bekleidet, die von weißer oder blauer Wolle gestrickt oder aus selbstgewirktem Wollstoff hergestellt waren. Dazu trugen sie belastbare Drillichhosen und eine Mütze, im 20. Jahrhundert häufig eine Schiffermütze. Zum Fischfang wurden dicke friesähnliche Wandröcke (Wollstoff-Mäntel) und lange, bis über die Knie reichende Wasserstiefel getragen. Bei stürmischem Regen, der in Ostpreußen oft „kurisches Wetter“ genannt wurde, war Ölzeug üblich, mit der dazugehörigen charakteristischen Ölmütze „Südwester“. Im Winter trug man Klotzschlorren (Holzpantoffeln, oft mit Trageriemen), im Sommer gingen alle Bewohner meistens barfuß.
Die Frauen trugen langärmlige Blusen unter einem Mieder und dazu gesteifte oder karierte Röcke, deren Zahl mit dem Wohlstand einer Frau zunahm, und weiße Schürzen, manchmal mit Blumenranken oder geometrischen Stickmustern, auch auf Bordüren verziert. Frauen trugen immer ein Kopftuch, unverheiratete Mädchen dagegen nur auf Ausgängen. An Festtagen drapierten sie das Kopftuch um ein Häubchen.
Religion und Aberglaube
Seit ihrer Ansiedlung, die an der Wende zum 15. Jahrhundert begann, waren die Kuren, wie die gesamte Bevölkerung Kurlands und Lettlands Angehörige der westlichen lateinischen vorreformatorischen Kirche unter dem Primat des Papstes in Rom. Mit der Reformation zu Beginn des 16. Jahrhunderts konvertierten sie, mit allen Bewohnern Ostpreußens (außer des Ermlandes) und Lettlands (außer des Südostens) zur Evangelisch-Lutherischen Kirche, im Gegensatz zur Mehrheit der Litauer im Großfürstentum Litauen (nicht in Preußisch-Litauen) und zur Mehrheit der Polen im Königreich Polen. Auch die Bewohner Kurlands und die kurischen Küstenbewohner an der zu Litauen gefallenen Ostseeküste nördlich von Preußen blieben evangelisch-lutherisch und unterschieden sich damit von den litauisch-schemaitischen Ansiedlern in dieser Küstenregion auch konfessionell.
Für die kurische Bevölkerung der Nehrung wurden 1541 in Sarkau und Rossitten Kirchen eingerichtet. Nach 1550 war der Pfarrer von Rossitten auch Pfarrer von Kunzen. Zum Kirchspiel Kunzen gehörten auch Inse, Loye und Ackel am östlichen Haffufer und Memeldelta, zu Rossitten gehörten auch Nidden und Karwaiten. Schwarzort gehörte zum Kirchspiel Memel, Neegeln wechselte zwischen beiden. Mit der allmählichen Versandung von Kunzen wurde seit 1808 wieder Rossitten Sitz der Pfarrei und des Kirchspiels. Karwaiten war seit 1738 Sitz eines Kirchspiels für die nördliche Nehrung, aber mit dessen allmählicher Versandung 1765–97 wurde 1787 Schwarzort Hauptkirche des Kirchspiels und der Pfarrei, 1847 entstand ein weiteres in Nidden, auch für das benachbarte Preil und Perwelk.
Die Christianisierung der Bevölkerung war aber nicht vollständig. 1609 gibt der Pfarrer von Kunzen an, dass: der mehrer Teil Churen und Litauen nicht beten können. Die Visitation von 1670 geht auf die Verhältnisse in Kunzen und Sarkau ein: „Am schlimmsten seien die Pillkopper und Preeder. Es gebe Wahrsager, Böther [= Heiler], Segensprecher, auch Salzpuster in Rossitten. Viele, besonders in Pillkoppen und Preeden, entschuldigten sich damit, sie könnten nicht deutsch.“ Also legten die Visitatoren fest, wenn der Pfarrer nur Deutsch könne, soll der Schulmeister aus der litauischen Postille vorlesen. Aber Litauisch und Kurisch sind gegenseitig nicht gut verständlich. 1738 wird die Verwilderung der Nehrungsbevölkerung mit drastischen Worten beklagt. Auch Ende des 18. Jahrhunderts waren nur 20 % der Bevölkerung dieser Kirchspiele deutschsprachig. Die Sprachbarriere, durch die die Kirchenobrigkeit die Kuren geistlich nicht erreichen konnte, ließ volksfrömmige Rituale und Legenden neben der evangelischen Kirche aktiv blieben. Das war aber in vielen ländlichen Bevölkerungen bis ins 17./18. Jahrhundert nicht ungewöhnlich.
Auf Interesse der Wissenschaft stießen seit dem 19. Jahrhundert diese „außer-christlichen“ Vorstellungen, Mythen und Rituale der Volksfrömmigkeit. Vormoderne Fischer kamen zwar auf Fischzügen weit herum und standen mit Fischern und Fischkäufern aus anderen Regionen in Kontakt, viele waren in jungen Jahren auch Handelsmatrosen, trotzdem war ihr Leben traditionell dichter von volkskulturellen Vorstellungen, mythischer Volksfrömmigkeit, Geisterglaube, abergläubigen Verhaltensvorschriften und schadensabwehrenden Ritualen und Zaubereien geprägt, als das ihrer weniger mobilen bäuerlichen Nachbarn. Die ethnologische Beobachtung gilt nicht nur für die Nehrungskuren und die litauischen und deutschen Hafffischer Ostpreußens, sondern für alle Fischerbevölkerungen. Der Hauptgrund war wohl, dass sich Fischer in ihrem Überleben trotz harter Arbeit viel mehr den Launen des Schicksals, wie plötzlichen Todesfällen in Stürmen, und dem Fangglück ausgeliefert fühlten.
Ältere Volkskundler des 19. Jahrhunderts sahen die Volksfrömmigkeit der Kuren als Fortbestand der vorchristlichen alten baltischen Religion und Mythologie. Die Deutung ist bis heute in der Öffentlichkeit verbreitet. Dokumentationen der Erzählungen seit Ende des 19. Jahrhunderts, wie von dem Königsberger Indologen Julius von Negelein zeigten aber, dass die Zusammenhänge komplizierter sind. Die Geistergeschichten des „Seemannsgarns“, in denen auch die Seelen kürzlich Verstorbener eine wichtige Rolle spielten, und zahlreiche Verhaltensvorschriften zur Abwehr von Schaden standen näher an der Welt der Fischer und waren immer eingebettet in christliche Vorstellungen. Nur vereinzelt wirkten alte baltische Motive und Symbole nach, die aber oft verändert begründet wurden. Die alten baltischen Götter spielten in diesen Erzählungen und Vorstellungen keine Rolle, sie waren kaum noch bekannt. Einige Erzählungen waren auch nicht baltischer, sondern niederdeutscher Herkunft, wie die Legenden um den Alpdruck-Geist „Mahr“ oder nehrungskurisch „Laume“ (vgl. Lauma, aber mit anderen Attributen), der nachts aus Bäumen durch Astgabeln in die Häuser der Schlafenden kommt und ihnen Alpträume verursacht, weshalb Astgabeln und offene Stellen in der Hauswand verschlossen werden müssen.
Unzweifelhaft eine Nachwirkung der Vorstellungen altbaltischer Mythologie sind dagegen zahlreiche Geschichten, in denen die Seelen kürzlich Verstorbener noch bis zu 40 Tagen am Alltag und den Träumen der Lebenden teilnehmen, wie sie auch in Preußisch Litauen und Teilen des vormodernen deutschsprachigen Ostpreußen weit verbreitet waren. Deshalb wurden in den Nächten vor und nach dem Begräbnis fröhliche Feste in Anwesenheit der toten Seelen gefeiert, was die evangelische Kirche bis ins 19. Jahrhundert bekämpfte. Die Toten durch Wehklagen ins Leben „zurückzuschreien“, war verboten. Die Spuklegenden waren sehr zahlreich. So gaben verunglückte Fischer ihr Ableben durch Klopfen bei den Angehörigen bekannt, Sterbende begegnen den Seelen aller Verwandten. Auch in der altbaltischen Mythologie stiegen die Seelen nicht sofort ins Jenseits auf, sondern blieben anfangs bei den Lebenden. Die 40-Tage-Frist wurde dagegen dem Christentum entlehnt, denn Jesus weilte nach der Auferstehung noch 40 Tage bis zur Himmelfahrt auf der Welt. Ebenfalls ein Nachhall altbaltischer Vorstellungen war der Glaube, dass die Welt zwar voller Geister sei, aber „nur wenige dämonisch veranlagte, Heiden, „unrichtig Getaufte““ sie sehen könnten. Diese sind allen Dorfbewohnern bekannt und werden geachtet. Auch in der altbaltischen Mythologie hatten „Geisterseher“ eine hohe spirituelle Funktion. Bis ins 19. Jahrhundert waren noch Grabbeigaben für Verstorbene üblich.
Das dichteste Netz abergläubiger Verhaltensvorschriften lag auf dem nehrungskurischen Alltag und allen Lebensstationen der Bewohner zur Abwehr von Unglück oder Schadenszauber („Hexerei“), an dessen Existenz geglaubt wurde. Dazu gehörte der Glaube, auf Fischzügen Kurisch sprechen zu müssen, weil sonst das Fangglück ausbleibt. Es gab deshalb zahlreiche ostpreußische Redensarten, die sich auf die Kuren beziehen. So bezeichneten man Betrunkene gerne als „von Kuren verhext“, stürmisches Wetter wurde „kurisches Wetter“ genannt, konnte aber auch Donner als Fluch sein, und „Kurischer Kaffee“ war Warmbier mit Schnaps. Mit kurischen Marktfrauen legte sich Königsbergerinnen nicht an, weil sie fürchteten, von ihr verflucht zu werden. Man glaubte, dass die Kuren, wenn sie ihre Marktstände verlassen, diese mit einem Hexenblick sichern, der bewirkte, dass ein Dieb angewurzelt stehenbleiben musste, bis der Besitzer zurückkehrte.
Beispiel für die wissenschaftliche Schwierigkeit, volkstümliche Symbole automatisch als Relikt des baltischen Paganismus/Heidentums zu deuten, ist die Diskussion um die kurischen Grabplatten, die auf Friedhöfen der Kurischen Nehrung immer am Fußende des Grabes stehen. Sie sind symmetrische hölzerne Grabplatten auf Holzpfählen mit symbolischen Verzierungen, wie Vögeln (oft an Frauengräbern), Pferdeköpfen (oft an Männergräbern), weiteren Tiersymbolen, wie Kröten, Reptilien, Insekten, oder mit Pflanzenranken, geometrischen Symbolen, Sonnen- und Mondsymbolen, auch Kreuzzeichen. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie manchmal farbig bemalt. Diese vielfältigen Formen sind auch aus Preußisch Litauen (Kleinlitauen) bekannt, wo sie litauisch krikštas (Plural: krikštai = ‚Taufe/Taufstele‘ – für getaufte Verstorbene auf geweihter Friedhofserde) genannt werden. Aufgrund ihrer Darstellungen von Tieren, Pflanzen, Sonne, Mond deuteten sie seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts frühe preußische Baltisten und Volkskundler, wie Adalbert Bezzenberger als heidnische Symbole. Litauische Forscher, wie Mykolas Brenšteinas, Jonas Basanavičius, Jonas Totoraitis, Paulius Galaunė oder Klemensas Čerbulėnas deuteten sie nationalromantisch als Weltenbaum oder als heidnische Grabstele, postulierten sie zum ursprünglichen baltischen Grabmonument für Verstorbene, die nicht zur Oberschicht gehörten (vom heidnischen Stammesadel sind Hügelgräber erhalten), und interpretierten die tierischen, pflanzlichen und Sonnen- und Mondsymbole unter Rückgriff auf Peter von Dusburgs Chronicon terrae Prussiae (1326) über die heidnischen Prußen („Sie hatten heilige Haine, Felder und Wasser und sahen in der Sonne, im Mond, in den Sternen, im Donner, in den Vögeln sowie in den Tieren, sogar in der Kröte göttliche Mächte.“ (14:4)) als heidnische Symbolik. Die Folge dieser Deutung war, dass diese „heidnischen“ Relikte in der ostpreußischen Öffentlichkeit zunehmend kritisiert wurden und die evangelisch-lutherischen Kirche gegen diese Tradition vorging, weshalb sie Mitte des 20. Jahrhunderts kaum noch errichtet wurden. In der litauischen Öffentlichkeit werden sie dagegen geschätzt und bis heute in dieser älteren Deutung touristisch vermarktet. Auf dem Ethnographischen Kurischen Friedhof in Nidden wurde eine Galerie ergänzter krikštai durch den Künstler Eduardas Jonušas neben von ihm rekonstruierten vereinzelten originalen ergänzt.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts überprüften litauische Ethnologen, wie Jonas Grinius (* 1902, † 1980 im Exil in München), Jonas Balys und in Ansätzen Paulius Galaunė die Deutungen, stuften viele als zu spekulativ ein und widerlegten sie teilweise. Sie beobachteten, dass die krikštai erst seit dem 17. Jahrhundert zahlreich entstehen, keines existierte vor dem Ende des 16. Jahrhunderts. Sie standen ausschließlich auf evangelisch-lutherischen Friedhöfen Preußisch Litauens, des kurischen Siedlungsgebietes, Teilen Lettlands und deutschsprachiger Gemeinden Ostpreußens, nie auf katholischen Friedhöfen. Damit hätten sie Ähnlichkeiten zu der süddeutsch-schweizerischen Tradition des 17.–19. Jahrhunderts, dem Totenbrett, und ähnlichen Traditionen in Finnland, Estland, Ungarn, Schweden oder Rumänien. Somit entstanden sie offenbar als evangelische Abgrenzung zu den gleichzeitig auf katholischen Friedhöfen dominant werdenden Grabkreuzen im benachbarten Litauen und Polen. Im sehr evangelischen Schweden wurden Grabkreuze 1721 verboten. Prähistorische Grabstelen sind im baltischen Siedlungsgebiet im Gegensatz zu anderen ost- und mitteleuropäischen Gebieten archäologisch unbekannt, weshalb die Annahme, sie wären die ursprünglichen baltischen Grabmonumente, falsch ist. Auch betonten sie, das unter den krikštai symmetrische geometrische Formen und christliche Symbolik von Anfang an häufiger ist, als frühe Forscher beachteten. Auch die figürliche Symbolik entspricht in großen Teilen nicht mehr dem, was von der baltischen Religion überliefert ist. Natürlich kannte auch die evangelische Kirche der Region die krikštai auf ihren Kirchfriedhöfen, aber betrachtete sie bis ins 19. Jahrhundert nicht als heidnisch. Im 17. Jahrhundert legte eine Kirchenvisitation der Lutherkirche im später deutschsprachigen Insterburg (damals daneben viele Litauisch- und wenige Altpreußisch-Sprecher) verbindlich fest, dass Grabplatten männlicher Verstorbener Pferdekopfmotive und weiblicher Verstorbener Vogelmotive verwenden sollen, wie es weithin verbreitet war. Diese Geschlechtersymbolik ist aus der baltischen Religion nicht bekannt. Auch die Krötenform wird kontrovers diskutiert. Ältere Forscher deuteten Kröten auf Basis des Zitats von Dusburg als Wesen der Erdgöttin, jüngere widersprechen, dass das Zitat diese Deutung nicht hergibt. Forschungen des kurischen Aberglaubens, wie die v. Negeleins dokumentierten dagegen, dass Kröten sehr negativ besetzt als Wiedergänger von Hexen gesehen wurden, weshalb ihnen nachgestellt wurde. Schon 1481 wurde die Legende überliefert, dass ein Kater, der an einer Kröte geleckt hatte, viele Menschen getötet hätte. Deshalb wird auch vermutet, dass diese Grabbrett-Formen keine Kröten, sondern Felle symbolisieren. Ganz ohne jeden Zweifel sind aber die Herzsymbole für geliebte Verstorbene nicht aus der altbaltischen Religionssymbolik, sondern viel jünger.
Die Symbole der Kurenbretter, wie auch ihre Legenden trugen sicher teilweise heidnisches Erbe, aber das blieb in den Jahrhunderten seit der Christianisierung im 13. Jahrhundert nicht unverändert, sondern wurde vielfältig erweitert, in anderen Bereichen marginalisiert oder beendet und die erhaltenen Teile wurden auch unter dem Einfluss des Christentums neu interpretiert und begründet. Welche genauen Symboliken sich hinter den Grabplatten verbargen, ist teilweise bis heute nicht bekannt, weil frühe Forscher die Erbauer nicht befragten, sondern sie mit alten Quellen über den baltischen Paganismus verglichen, danach waren nur noch von öffentlichen Debatten beeinflusste Deutungen möglich. In der litauischen Gesellschaft nahm die Begeisterung für den gesellschaftlich konstruierten „urbaltischen“, „heidnischen“ „Volksstamm“ der Kuren in den 1970er–1990er Jahren mit der Bewegung litauisch-nationalen Widerstands gegen die Sowjetunion noch zu, was bei Besuchern, die in der Gesellschaft der Kurischen Nehrung Mitte des 20. Jahrhunderts selbst gelebt hatten und die „alte Heimat“ besuchten, häufig befremdet aufgenommen wurde, denn diese sahen sich nach 100 Jahren Modernisierung, Germanisierung und evangelischer Nach-Christianisierung als „gute Protestanten“ und „Deutsche“. Die Vergangenheitsbilder glichen sich erst mit dem Aufblühen der wissenschaftlichen Erforschung nach der Erhebung zum UNESCO-Welterbe an.
Gemälde des Nehrungsalltags aus der Künstlerkolonie Nidden
Auf Initiative der Kunstakademie Königsberg, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts Exkursionen in die „preußische Sahara“ vermittelte, etablierte sich ab den späten 1870er Jahren bis 1890 schrittweise in Kooperation mit dem Gastwirt in Nidden (Nida), Hermann Blode (1862–1934) die Künstlerkolonie Nidden. Ihr gehörten zumeist Maler an, die einmalig oder regelmäßig im Sommer in Nidden arbeiteten oder wie Ernst Mollenhauer oder Carl Knauf dauerhaft im Dorf lebten. Ab etwa 1900 waren unter ihnen auch impressionistische Vertreter der Berliner Secession und ab 1909/10 expressionistische Vertreter der Neuen Secession, die nicht mehr nur vorwiegend aus Ostpreußen, sondern auch aus ganz Deutschland stammten. Dazu gehörten Lovis Corinth, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein. Die Künstlerkolonie blieb auch nach Abspaltung des Memellandes mit Nidden 1920 und dem Anschluss an Litauen 1923 aktiv und auch Literaten, wie Thomas Mann und Carl Zuckmayer gehörten zum Umfeld. Erst mit dem erzwungenen Anschluss an NS-Deutschland im März 1939 musste sie nach Verfolgungen ihre öffentliche Aktivität einstellen. Dadurch entstanden sehr viele Gemälde, die nicht nur die Landschaft der Nehrung, sondern auch das Leben der Nehrungsbewohner, besonders der vorwiegend kurischen Bevölkerung von Nidden in dieser Zeit zum Thema haben. Beispiele:
- Lovis Corinth: Fischerfriedhof in Nidden an der Kurischen Nehrung, Öl auf Leinwand 1893
- Fritz Behrendt: Haffstrand bei Nidden, Öl/Lw. 1899
- Ernst Bischoff-Culm: Reisigsammlerin, Öl/Lw. 1908
- Max Pechstein: Haff, Öl/Lw. 1909
- Max Pechstein: Haus auf der Kurischen Nehrung, Öl/Lw. 1909
- Ernst Bischoff-Culm: Treibholzsammlerinnen an der Kurischen Nehrung, Pastell 1911
- Ernst Bischoff-Culm: Alter ruhender Mann (Fischer), Kohlezeichnung 1914
- Gregor von Bochmann: Fischer an der Kuhrischen Nehrung, Öl/Lw. vor 1930
- Werner Riemann: Dorfstraße in Nidden, Öl/Lw., um 1930
- Carl Knauf: Morgen bei Purwin, Öl auf Sperrholz um 1938
- Carl Knauf: Dorfstraße in Nidden, Öl/Sperrh. um 1935
- Carl Knauf: Stube im Sonnenlicht, Öl/Sperrh. um 1938
- Hella Hirschfelder-Stüve: Kurenkahn in Nidden, Öl/Sperrh. 1941
Nehrungskurische Namen
Nehrungskurische Familiennamen und Herkunft der Nehrungskuren
Familiennamen entstanden in Preußen vom 15. bis 17. Jahrhundert oft aus Zweitnamen, meistens Spitznamen, als neben der deutschen, litauischen, nehrungskurisch-lettischen, polnisch-masurischen und kaschubischen Sprache noch die später ausgestorbenen Sprachen Altpreußisch und Altkurisch im Land gesprochen wurden. Deshalb gibt es bis heute im deutschen Sprachraum Familiennamen aus diesen Sprachen. Im Jahr 2005 untersuchten die Expertinnen Dalia Kiseliūnaitė und Arina Ivanickaya 713 historisch bekannte Familiennamen oder Zweitnamen mit Funktion von Familiennamen von der Kurischen Nehrung auf ihre etymologische Herkunft. Sie ergab, dass das oft vertretene Bild, die vorwiegend nehrungskurischen Sprecher der Kurischen Nehrung würden fast vollständig auf eine geschlossene Zuwanderung aus Kurland zurückgehen, die später assimiliert wurden, überholt ist. Es fanden sich Familiennamen deutscher, litauischer, lettisch-nehrungskurischer, altpreußischer (prußischer), altkurischer und slawischer Herkunft. Während sich die deutschen und litauischen Namen zum Teil auch durch die Verbreitung dieser Sprachen als Kirchen- und Kanzleisprachen erklären lassen, gilt das nicht für prußische, altkurische oder slawische Namen. Offensichtlich haben sich dem Berufsstand der Fischer immer wieder Menschen verschiedener Herkunft angeschlossen. Nehrungskurisch setzte sich aber als interne Umgangssprache dieser Bevölkerungsgruppe multiethnischer Herkunft durch. Auf der Nehrung scheinen ältere Forschungsergebnisse von Adalbert Bezzenberger und Kurt Forstreuter plausibel, nach denen die Kurische Nehrung im Mittelalter im Süden von prußischen Semba (Samländern) und im Norden von Alt-Kuren besiedelt war, zu denen in der Ordenszeit deutsche, litauische, nehrungskurische, germanisiert-prußische und slawische Zuwanderer kamen, die eine über lange Zeit multiethnische Nehrungsbevölkerung bildeten, die in der Umgebung der Ordenskomturei und heute von Wanderdünen verschütteten Ordensburg von Rossitten und in mehreren weiteren Ortschaften lebte. Sie verschwand nicht, wie andere Forscher vermuteten, sondern ging wohl schrittweise bis zur ökologischen Verödung der Nehrung im 17. Jahrhundert in die vorwiegend nehrungskurisch sprechende Fischerbevölkerung auf. Einige häufigere Familiennamen der Nehrungskuren (in Klammern die Gesamtzahl einschließlich nur historisch überlieferten Namen) waren:
- Familiennamen allgemein westbaltischer Herkunft (insgesamt mit historischen Namen etwa 30 Namen): Kauke, Perkuhn, Pruss, Kulitte, Kurme, Paura, Skujis, Wilkaul, Purwin, Skroßda, Waballs, Wanneck;
- Familiennamen litauischer Herkunft (insgesamt etwa 70): Ažols, Apsche, Greižus, Kairies, Kubilis, Kuršaitis, Naujocks, Schwellnus;
- Familiennamen lettisch-nehrungskurischer Herkunft (etwa 30): Delin, Dobum, Kakis, Gulbis, Kause, Kalleis, Laucenieks, Zemis, Silgan, Swigulls, Blode (?), Birsenš, Pugelis (?);
- Familiennamen mit (teilweise) altkurischen Merkmalen (etwa 20): Sprogis, Kuite, Leikis, Streìis, Gibe, Brinkis, Kikala, Pinkis, Mentz, Melwingis, Strangulies;
- Familiennamen prußischer Herkunft (etwa 10): Ankotas, Droe, Nauditte, Passarge, Perkus, Preikis, Trulaw;
- zusammengesetzte baltische Familiennamen (3): Darwide, Daumundt, Soukantt;
- Familiennamen aus einem Vornamen mit baltischen Bildungsmerkmalen (52): Berteikis, Bruzdeylins, Kwauka, Mikuscheit, Endzulis/Endzuleit, Jackutis, Jekeit;
- Familiennamen deutscher Herkunft mit baltischen Merkmalen (38): Deckaitis, Engelien, Rundock, Tepperis;
- deutsche Familiennamen (250): Moors, Lange, Frischmann, Pietsch, Raesa/Resa/Reehse/Resas/Reese/Rehsa u. v. a.;
- slawische Familiennamen (59): Kasche, Kontarowitz, Trotzky, Schadowsky;
- unklarer oder mehrerer möglicher Herkunft (78): Lambaten, Buhuke, Kiuit < von lett. ķīvīte?, Plewe;
- unklarer/verschieden möglicher Herkunft mit baltischer Prägung oder Überformung (über 5): Akszuleit, Dommien, Domsien, Donredait, Jomiks, Navickas (slaw.?), Sakuth.
Es gibt auch einige kleinlitauische/preußisch-litauische Familiennamen, die neukurischer Herkunft sind und an die Assimilation der Neukuren in die preußischen Litauer erinnern, darunter viele aus Bauerndörfern. Weil auch die Mehrheit der Menschen preußisch-litauischer Herkunft nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland kamen, kommen sie heute auch in Deutschland vor. Beispiele sind:
- kleinlitauische Familiennamen nehrungskurischer Herkunft: Lacýtis (von n.-kur.: lācītis = ‚Bär‘, litauische Entsprechung: lokytis), Lābrencis (= ‚Laurenz/Lorenz‘, litauische Entsprechung: Laurynas), Kāzragis (von n.-kur.: kaza = ‚Ziege‘ + rags = ‚Horn‘, litauische Entsprechungen: ožka + ragas).
Nehrungskurische Ortsnamen (Auswahl)
Auf der Kurischen Nehrung, im heute zu Litauen gehörenden, ehemals im Norden Ostpreußens gelegenen Memelland nördlich des Flusses Memel, auch südlicher und an der übrigen Küste existieren zahlreiche historische Toponyme – Orts-, Flur- und Gewässernamen – die als Erbe auf die frühere Anwesenheit der Nehrungskuren und des Nehrungskurischen verweisen. Seltener sind das Namen, die durch den Wortstamm kuhren (deutsch) oder kursch- (baltisch) auf ihre Ursprünge hinweisen, häufiger Namen, die zweifelsfrei aus der lettisch-nehrungskurischen Sprache, nicht aus anderen baltischen Sprachen kommen. Die Ermittlung der Herkunft ist für die regionale Toponomastik nicht immer einfach, weil mehrere verwandte baltische Sprachen in der Region (zeitgleich Litauisch-Schemaitisch, zuvor Prußisch im Süden, Altkurisch im Nordwesten und Schalauisch im Nordosten) gesprochen wurden. Toponyme, über die mehrere Herkunftshypothesen existieren, die Herkunft also nicht geklärt ist, werden hier nur in Ausnahmefällen aufgeführt, wenn die nehrungskurische Herkunft sehr wahrscheinlich ist, was aber benannt wird. Für fast alle aufgezählten Toponyme ist die nehrungskurische Herkunft sicher, sofern nicht anders angegeben.
Einige der im 15. bis 17. Jahrhundert entstandenen Kolonistendörfer waren in regionaler Tradition nach dem Dorfgründer benannt, weshalb sie oft bis ins 18. Jahrhundert ungewöhnliche Doppelnamen trugen, die den Taufnamen/Vornamen und den Spitznamen/Familiennamen (siehe vorheriges Kapitel, auch umgekehrte Reihenfolge war üblich) des Dorfgründers wiedergeben („John Snoten“, „Philipp Dautschen“, andere Reihenfolge „Kurschen Andre“, „Kuntzen Hans“ usw.). Erst im 18./19. Jahrhundert wurden sie administrativ zu „normalen“ einwortigen Ortsnamen umbenannt. Der Name erlaubt dann nicht automatisch Rückschlüsse auf die Muttersprache der Mehrheit der frühen Dorfbewohner.
Die Mehrheit der Namen bezeichnen heute kleine Dörfer als Teile größerer Gemeinden, die oft nur zehn bis 40 Einwohner haben. Es gibt auch einige bedeutendere Namen, wie der deutsche Name der Stadt Memel (lit. Klaipėda) oder des Flusses Memel (lit. Nẽmunas). Noch häufiger sind weitere Flur- und Gewässernamen, Namen untergegangener Dörfer oder nicht mehr gebräuchliche Namen eingemeindeter Weiler. Weil die Liste eine Auswahl bleibt, werden diese Namen verschwundener Orte, von Flur- und Gewässernamen nur selten exemplarisch erwähnt.
Kurische Nehrung (litauische und russische Seite)
- Kunzen / ru. Krasnoretschje (untergegangenes Dorf; cunce: sich ducken)
- Mastinorags (nördlich von Schwarzort; mast: Ort, wo man Fangnetze auswirft, rags: Haken, Horn)(Lage)
- Negeln / Neegeln / nk. Agila / lit. Nagliai (untergegangenes Dorf, agu: Tannennadel)(Lage)
- Nidden / Nida (vermutlich aus Kurland importierter Name; neid, nid: fließen, strömen)
- Ohselmast (bei Pillkoppen; ohsols: Eiche; mast: Fischzeug, Ort, wo man Fangnetze auswirft)(Lage)
- Perwelk / Pervalka (velk-: ziehen, schleppen)
- Pillkoppen / nk. Pilkupa / ru. Morskoje (pili: Burg, kapa: Düne, evtl. pr. Pilakōpō)
- Preil / nk. Preili, Prele / Preila (sicher nk., Wurzel nicht geklärt; mögl. lett. prailup: Dank, oder Wörter für Zugang oder Schiffsruder)
- Preeden (untergegangenes Dorf; pr(i)ēde: Kiefer)(Lage)
- Purwien / Purvinė (Ortsteil von Nidden; purvs: Sumpf)(Lage)
- Skrusdin / Skruzdynė (Ortsteil von Nida/Nidden; skruzde: Ameise)(Lage)
- Sarkau / nk. Zarkau / ru. Lesnoi (nk. Zarkawe: Elsterort, oder sakala: Falke; evtl. pruß. Vorgängername)
Memelland (Litauen)
Weil Toponyme nehrungskurischer Herkunft außerhalb der kleineren Nehrung deutlich zahlreicher sind, beschränkt sich die folgende Auswahl nur noch auf Namen bestehender Ortschaften. Nicht mehr gebräuchliche Namen eingemeindeter Ortsteile, Namen untergegangener Dörfer und andere Orts- und Flurnamen, die viel zahlreicher sind, gehören nicht in die Aufzählung.
- Aschpurwen / Ažpurviai (āz purvs: hinter dem Sumpf)(Lage)
- Augstumal / Aukštumalai (aukštas: hoch, mala: Ufer)(Lage)
- Darzeppeln / Dercekliai (darva: Teer, ceplis: Ofen)
- Kiaken / Kiokiai (kākis: Dohle)(Lage)
- Kycken-Matz / Matzkieken / Šakiniai (kīkis: Wespenbussard, Froschhabicht, andere Wurzeln Schemaitisch)(Lage)
- Kurschen-Hincke-Taleick / Klein Kurschen / Kuršẽliai (kurš: Kure)(Lage)
- Kurschlauken oder Kepal-Klaus / nk. Kurschulauks / lit. Kuršlaukiai / Kuršlaukė (Kurš-: Kure; lauks: Feld)(Lage)
- Lampsaten / Lamsaten / Lampsaten-Paul / Lamsočiai (lam-: zerstören, brechen; sāta: Hof, Dorf)(Lage)
- Leitukai / Clauswaiten / Letūkai (leitis: Litauer)(Lage)
- Launen / Liaunai, älter: Launiejaj (launs: böse)(Lage)
- Liewern / Lyveriai (līveris: Herumtreiber)(Lage)
- Loellen / Leliai (liels: groß; wahrscheinlicher aber vom lit. lelȳs: schwatzen, viel reden)(Lage)
- Matzkicken / Matz-Kuhren / Macikai (deutsch „Kuhren“: kurischer Ort) (Lage)
- Mellneraggen / Melnragė (melns: schwarz, rags: Horn)
- Memel / lit. Klaipėda; Fluss Memel / lit. Nẽmunas (höchstwahrscheinlich von nk.-lett. memelis, mimelis, mēms: langsam; schweigend, still – vielleicht auch über schalauischen Flussnamen – oder phonetische Umformung des litauischen Flussnamens; auch lit. Stadtname wahrscheinlich nehrungskur. Herkunft: klaips-: Brot + ėda: Esser, oder nk.-lett. klajš: offen, flach, frei + ped: Boden, Land, Region, evtl. auch urbaltisch: klai-: krümmen, biegen + -eda: substantivierendes Suffix)
- Minge / Minė (maina: Sumpf; am Fluss Minge / Minija)
- Nimmersatt / Nemirseta (Niemirs: Personenname „Unfriede“, sāta: Zaun, Gehöft)
- Philipp-Dautsch / Sturmen / Šturmai (Daucis: David; höchstwahrscheinlich nk. evtl. auch schalauisch)
- Plutzen-Klaus / Oberhof / Aukškiemiai (pluocis: moorige, sich bewegende Stelle)(Lage)
- Prökuls / Priekulė (vom nk.-lett. Namen der Ortsgründer Jan und Lucas Precoll – entweder aus Priekule/Kurland, oder von prie-: vor + kul: Ecke / Bucht, oder kurt: anzünden / niederlassen / bauen)
- Purmallen / Purmaliai (vom Flussnamen abgeleitet, purvs: sumpf, mala: Ufer)(Lage)
- Schlengen-Andres / Slengiai (sleņģis: Faulenzer)(Lage)
- Schwenzeln / Svencelė (svent- Heiliger, Heiligtum; ceļš: Straße, Dorf liegt an der Verbindung alter heidnischer Heiligtümer, „Litauisch wäre Švenkele zu erwarten“)(Lage)
- Stragna / Stragnai (vom Flussnamen Stragnà; stragna: stark)(Lage) (Lage)
- Steppenkuhren / Stankischken / Stankiškiai (deutsch „Kuhren“: kurischer Ort) (Lage)
- Szagaten / Žagatai (žagata: Elster)(Lage)
- Szagatpurwen / Žagatpurviai (žagata: Elster, purvs: Sumpf)(Lage)
- Szarde / Žardė oder Žardininkai (Stadtteil von Klaipėda; nach Fluss Žardė benannt oder umgekehrt, zard-: Ort zum Trocknen von Heu)(Lage)
Oblast Kaliningrad (Samland, Memeldelta und Umgebung)
- Cranz (früher Cranzkuhren) / ru. Selenogradsk (krant, kranta: Strand, Ufer (?))
- Groß Kuhren / ru. Primorje (deutsch „Kuhren“: kurischer Ort)
- Inse / ru. Pritschaly
- Karkeln / ru. Myssowka (karkile oder lit. karklė: Weidenbaum)
- Klein Kuhren / ru. Filino
- Korschenruh / ru. Ladygino (kurš: Kure)
- Neukuhren / ru. Pionerski
- Kurschen (3 Ortschaften) / ru. Kusmino, Archangelskoje und Rakitino (kurš: Kure, Name ursprünglich vielleicht lit.)
- Rinderort / ru. Saliwino (Rendē; Alternativname Labagienen dagegen pruß.)
- Schaaken / ru. Nekrassowo (nk. oder pruß. Žākē)
Literatur
- Kęstutis Demereckas, Margarita Ramanauskienė, Juozapas Algimantas Januševičius, Gintarė Baltrūnė, Rimas Adomaitis: Kuršių nerijos tradicinė architektura. (litauisch, =‚Traditionelle Architektur der Kurischen Nehrung.‘, erster Teil der pdf.) Klaipėda 2011.
- Kurt Forstreuter: Das Volk der Kurischen Nehrung. In: Wirkungen des Preußenlandes. Vierzig Beiträge (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. VIII, S. 46–63). Grote, Köln/Berlin 1981.
- Marija Gimbutas: Die Balten. München, Berlin 1983.
- Dalia Kiseliūnaitė: The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa.
- Dalia Kiseliūnaitė: Paskutinioji kuršininkų karta. Etninės kultūros ir kalbos reliktai. (Litauisch, = „Die letzte Generation der Nehrungskurischen Sprache. Ethnische Kultur und Sprachrelikte.“), Alternativlink.
- Dalia Kiseliūnaitė, Zigmas Zinkevičius: kuršininkai. in: Mažosios Lietuvos Enciclopedija. (Litauisch, =„Nehrungskuren“ in: „Kleinlitauische Enzyklopädie.“)
- Dalia Kiseliūnaitė: Kuršių Nerijos asmenvardžiai kaip gyventojų etninės sudėties liudininkai. Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung. (Litauisch und Deutsch) in: Baltistica VI. Priedas (2005), S. 137–149.
- Krišs Kapenieks: Kursenieku etniskās kopības attīstība XIX gadsimtā — XX gadsimta pirmajā pusē. (Lettisch, = „Das überlieferte Siedlungsgebiet der neukurischen Ethnie auf der Nehrung Ende 19. – Anfang 20. Jahrhundert. Anzahl, Orte, historische Prozesse.“) Promotionsarbeit an der Universität Lettlands, Riga 2013.
- Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007.
- Heinrich A. Kurschat: Das Buch vom Memelland. Siebert, Oldenburg 1968.
- Janīna Kursīte / Janina Kursytė: Baltu identitātes un etnosa saglabāšanās ilgtermiņa perspektīva./Baltų identiteto ir etnoso išlikimo ilgalaikė perspektyva. (Lettisch und Litauisch, = „Baltische Identität und ethnische Bewahrung in langfristiger Perspektive.“) Litauisch-Lettisches Forum.
- Richard Pietsch: Fischerleben auf der Kurischen Nehrung dargestellt in kurischer und deutscher Sprache. Camen, Berlin 1982.
- Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch. Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1991.
- Eva Pluhařova-Grigiene: The Curonian Spit: Identity and Cultural Heritage Paper Presented at the Forum UNESCO University and Heritage 10th International Seminar “Cultural Landscapes in the 21st Century” Newcastle upon Tyne, 11 16 April 2005/July 2006.
- Wolfgang P. Schmid (Hrsg.): Nehrungskurisch. Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt. Stuttgart 1989.
- Wolfgang P. Schmid: Nehrungskurisch. Ein sprachhistorischer Überblick. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07475-9.
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991.
- Pēteris Vanags: Kursenieki un to valoda Latvijas un Latviešu pētījumos un publikācijās (Lettisch, =„Die Nehrungskuren und ihre Sprache in Lettland und in lettischen Studien und Publikationen.“)
- Hans Woede: Fischer und Fischerei in Ostpreußen. Landsberg 1985.
Weblinks
- Die Kuren bei GenWiki (mit weiteren Abbildungen und ethnologischen Details, aber einigen wissenschaftlich veralteten Aussagen zur Herkunft und Sprache)
- Beate Szillis-Kappelhoff: Die Kuren (Bevölkerungsgeschichte) bei Memelland.de (stellt aber eine Bevölkerungskontinuität zu den alten Kuren her, die Fachautoren nicht vertreten)
- Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- Richard Pietsch: Bildkarte rund um das Kurische Haff. (Alternativlink zur selben Karte; Die Karte, die Pietsch wohl um 1940 ursprünglich zeichnete, beinhaltet Fanggründe, Kurzinfos zur Landschaft, zur Stadt Memel und allen Dörfern auf der Nehrung sowie die offiziellen Flaggen aller Fischersiedlungen rund um das Haff, die auch als Teil der Kurenwimpel seit 1844 vorgeschrieben waren.)
- Interview 2021 mit Dalia Kiseliūnaitė über das Nehrungskurische (auf Litauisch). In den Minuten 20:44–23:05 wird ein älteres Video eingespielt, wahrscheinlich nach den 1990er Jahren in Schweden gedreht, das eine Unterhaltung von drei Brüdern Sakuth auf Nehrungskurisch zeigt. Das Video ist Litauisch untertitelt, weil sonst für Litauer nicht verständlich. Diese drei letzten regelmäßigen Alltagssprecher des Nehrungskurischen stellen sich in diesem Video auf Nehrungskurisch (mit litauischen Untertiteln) von links nach rechts als Martin Sakuth (* 1928), Werner Sakuth (* 1930) und Herbert Sakuth (* 1925) vor.
Anmerkungen
- Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007, ISBN 3-88680-808-4, S. 192.
- Kurt Forstreuter: Das Volk der Kurisches Nehrung. in: Wirkungen des Preußenlandes. Vierzig Beiträge (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. 33). Grote, Köln/Berlin 1981.
- Dalia Kiseliūnaitė, Zigmas Zinkevičius: kuršininkai. In: Mažosios Lietuvos Enciclopedija. (Litauisch, =„Nehrungskuren“ in: „Kleinlitauische Enzyklopädie.“)
- Friedhelm Hinze: Hat Matthãus Prätorius (um 1635–1707) ein „Kurisches“ Vaterunser gekannt? in: Acta Baltico-Slavica. der Białostockie Towarzystwo Naukowe (Hrsg.), Bd. 10. (1976). Hinze bejaht die Frage. Prätorius schrieb Vaterunser in unterschiedlichen deutschen, polnischen, kaschubischen, litauischen und altpreußischen Dialekten in Preußen nieder, darunter eines in archaischem Nehrungskurisch.
- August Robert Seraphim: Ueber Auswanderungen lettischer Bauern aus Kurland nach Ostpreußen im 17. Jahrhundert. In: Altpreussische Monatsschrift, NF, Band 29, Königsberg in Pr. 1892, S. 317–331 (Google Books)
- Hans Mortensen, Gertrud Mortensen: Kants väterliche Ahnen und ihre Umwelt. Rede von 1952. In: Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Preußen. Holzner, Kitzingen 1953, Band 3.
- aus: Franz Tetzner: Die Slaven in Deutschland : Beiträge zur Volkskunde der Preussen, Litauer und Letten, der Masuren und Philipponen, der Tschechen, Mährer und Sorben, Polaben und Slowinzen, Kaschuben und Polen. Braunschweig 1902, Kartenteil „Zu Seite 127.“
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 171.
- Schemaitische Webseite „Tautosakas“: Lietuvis sauc mumis kuršininkās. Mes esam ne latviai, o kuršininkai. (=„Die Litauer nennen uns Kuren (kuršininkās). Wir sind keine Letten, sondern (Neu-)Kuren (kuršininkai).“) Dort werden die Fischergeschwister Kersta Balčius (1917–2003) und Andreiš Balčius vorgestellt (unten). Die Webseite ist im schemaitischen Dialekt des Litauischen verfasst, die Lieder von ihnen oben aber im dem Lettischen nahestehenden Nehrungskurischen.
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. In: Annaberger Annalen. Band 13, 2005, S. 5–82 (PDF online), hier S. 30, Eintrag „Kûre“-zur Etymologie von „Zippel-kuren“.
- So beschrieben von Dalia Kiseliūnaitė: The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) In: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 71 (unter Angabe verschiedener älterer und jüngerer Forscher).
- Dalia Kiseliūnaitė: Kuršių Nerijos asmenvardžiai kaip gyventojų etninės sudėties liudininkai. Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung. (Litauisch und Deutsch) in: Baltistica VI. Priedas (2005), S. 140 (Absatz 4, unter Berufung auf Kurt Forstreuter und die Nehrungshistorikerin Nijolė Strakauskaitė).
- Arthur Hermann: Litauischsprachiger Unterricht in Ostpreußen und seine Darstellung in deutscher und litauischer Historiographie., die Germanisierungsgesetze 1871–1918 werden auch vom wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags 2019 aufgeführt.
- Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007, S. 339.
- Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch. Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1991, S. 353.
- Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007, S. 337.
- Dalia Kiseliūnaitė, Zigmas Zinkevičius: kuršininkai (litauisch für ‚Nehrungskuren‘) in: Mažosios Lietuvos Enciclopedija (litauisch für ‚Kleinlitauische Enzyklopädie‘; vgl. Foto am Beginn des Artikels).
- Dalia Kiseliūnaitė: The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 75–76.
- Die im Interview 2021 mit Dalia Kiseliūnaitė über das Nehrungskurische min. 20:44–23:05 zu sehenden Nehrungskurisch-Sprecher (mit litauischen Untertiteln) sind drei der ursprünglich vier Sakuth-Brüder.
- Als lettischen Dialekt betrachtet Nehrungskurisch z. B. Wolfgang P. Schmid, in Zusammenarbeit mit I. Bernowskis (Hrsg.): Nehrungskurisch. Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt Stuttgart 3 Bd.e, 1989–99, für die Einordnung als Sprache plädiert z. B. die Dalia Kiseliūnaitė (Universität Klaipėda): The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 73–74.
- Pietro U. Dini: Foundations of Baltic Languages. Vilnius 2014, S. 298.
- Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch, S. 17
- Dalia Kiseliūnaitė (Universität Klaipėda): The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 73/74.
- Friedhelm Hinze: Die slawischen lexikalischen Elemente im nehrungskurischen Wortschatz, die das Alltagsleben der Nehrungskuren bezeichnen. Versuch einer Systematisierung in: LOSP (=Michał Hasiuk (Hrsg.): Linguistic and Oriental studies from Poznań) (1993), S. 43–52.
- Wolfgang P. Schmid: Das Nehrungskurische, ein Sprachhistorischer Überblick. 1989, so zusammengefasst bei Pietro U. Dini: Foundations of Baltic Languages. Vilnius 2014, S. 298.
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 3.
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 5–8.
- Zum Folgenden siehe „Fischereirecht“ und „Organisation“ in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki, daneben bei Hans Woede: Fischer und Fischerei in Ostpreußen. Landsberg 1985, S. 5–6 und besonders Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 9–12.
- Die Details werden systematisch, übersichtlich und mit guten Abbildungen in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki erklärt, daneben bei Hans Woede: Fischer und Fischerei in Ostpreußen. Landsberg 1985 und mit wissenschaftlichem Anspruch bei Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991.
- zu den Netzen der Hafffischerei, siehe grundsätzlich Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- s. a. Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 37, Eintrag „Neschtinnis“.
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 58, Eintrag „Wenter“; siehe auch darüber, wenn sie paarweise aufgestellt wurden, hießen sie „Warte“, vom balt. Wort für „Tor“.
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 28–29
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 38, Eintrag „Pant, Pante“.
- zu den Netzen der Seefischerei, siehe grundsätzlich „Netze der Küstenfischerei“ in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 56, Eintrag „Wâdegarn“.
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 58, Eintrag „Wasche, Waschke“.
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 61, Eintrag „Balditi“.
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 33–35 und Bild S. 31; ‚Eisfischerei‘ in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 51, Eintrag „Sêke“.
- siehe „Sicken und Lommen“ aus Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 21–27.
- Gesellschaft für Geschichte Schleswig-Holsteins: Krabbenfang in: SH von A bis Z (Kapitel „Krabbenfang mit ‚Baumkurren‘“ unten)
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 42, Eintrag „Plaschkinnis“.
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 31, Eintrag „Kurrengarn, Kurrennetz“.
- jüngere Aufnahmen von Kurenkähnen, ihrem Bau, Fischfang und -räucherei, Kurenwimpeln, Gartenbau und Vogelfang im litauischen Teil des Memeldeltas und der Nehrung in diesem litauischen TV-Beitrag über das Memeldelta.
- Fotos des Krähenfangs und des Krähenbeißens bei Bildarchiv-Ostpreußen, beim Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung und Erinnerungen an Krajebieter und Nehrungstauben beim Verein für Familienforschung Ost- und Westpreußen e.V.
- Die Gesamtdarstellung ist hier, aber (bei der Größe kaum vermeidbar) teilweise unscharf fotografiert.
- Vgl. Hans Woede: Fischer und Fischerei in Ostpreußen. Landsberg 1985, S. 19–22; Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 52–53.
- Abbildung des Gemäldes auf der Webseite einer Ausstellung über die Künstlerkolonie Nidden beim Kunstmuseum Ahrenshoop, bis 25. März 2025.
- Zitat nach Kurt Forstreuter: Wirkungen des Preußenlandes. Vierzig Beiträge (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. VIII). Grote, Köln/Berlin 1981, S. 292.
- Zusammenfassung der Quellenangaben evangelischer Kirchenvisitationen aus Kurt Forstreuter: Wirkungen des Preußenlandes. Vierzig Beiträge (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. VIII). Grote, Köln/Berlin 1981, S. 292.
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 51.
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 290 (Textarchiv – Internet Archive).
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 290–291 (Textarchiv – Internet Archive).
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 291 (Textarchiv – Internet Archive). Fußnote 13 bezieht sich auf diese Textstelle aus Julius von Negelein in Zeitschrift für Volkskunde. Beiträge zur Kulturforschung Jahrgang 11, 1901, S. 19.
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 291 (Textarchiv – Internet Archive).
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 2910 (Textarchiv – Internet Archive).
- Die vielen Beispiele, die hier nicht aufgezählt werden können, siehe Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 289–290 (Textarchiv – Internet Archive).
- Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. In: Annaberger Annalen. 13, 2005, S. 5–82 (Pdf online), S. 30, Eintrag „Kûre“.
- Beispiel des touristischen Auftritts des ethnographischen kurischen Friedhofs in Nida (englisch)
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde…. Braunschweig, Bd. 82, 1902, S. 289–292, hier S. 290 (Textarchiv – Internet Archive).
- Abriss der langen Forschungsdiskussion aus: Krikštas in: Senoji Lietuvių Skulptūriu, Kryžiai ir Koplytėlės. (litauisch, =‚Alte litauische Skulpturen, Kreuze und Schreine.‘), ursprünglich Lexikonartikel der Lietuvių enciklopedijos Bd. XIII, S. 118–119, Boston 1958 ff. (oben die älteren Theorien, unten der Widerspruch von Balys); sowie: diese Forschungswiedergabe auf Senoji Lietuvių Skulptūriu, Kryžiai ir Koplytėlės., ein Auszug aus: Česlovas Kontrimas: Lietuvos geležiniai kryžiai. (= Litauische Eisenkreuze) Vilnius 1991, S. 7–13 (oben ältere Theorien, daneben auch zu katholisch-litauischen Grabkreuzen und Kruzifixen, unten Neubewertungen von Galaunė und Grinius).
- Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung: Recht und die Konstruktion von Kulturerbe: Das Fallbeispiel Kurische Nehrung (Litauen). (Forschungsbericht 2006); eine zugehörige Forschung ist: Anja Peleikis: Whose Heritage? Legal Pluralism and the Politics of the Past. A Case Study from the Curonian Spit (Lithuania). in: Journal of Legal Pluralism. 53–54 (2006), S. 209–237.
- Weitere der zahlreichen Gemälde aus der Künstlerkolonie finden sich auf der privaten Webseite des Sammlers Bernd Schimpke, bei der Sonderausstellung des Museums Ahrenshoop bis 25. März 2025, der Sonderausstellung im Jahr 2023 im Kunstmuseum Schwaan, 2009/10 in der Dachauer Galerie 2009/10, und vielen anderen Museen, Galerien und Publikationen.
- Dalia Kiseliūnaitė: Kuršių Nerijos asmenvardžiai kaip gyventojų etninės sudėties liudininkai. Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung. (Litauisch und Deutsch) in: Baltistica VI. Priedas (2005), S. 137–149, hier S. 141–143.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 28–29.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 83.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 30–31.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 31–33.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 58.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 33–34.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 34–35.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 36–37.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 36, 38.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 38.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 41.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 33.
- Dalia Kiseliūnaite, Laima Simutytė: Kuršių Nerijos vietų vardai. Ort- und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung. Klaipėda 2005, S. 41–42.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 179.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 126–127.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 127.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 129.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 133.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 133.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 132–133.
- Melnragė in der Mažosios Lietuvos enciklopedija (Kleinlitauische Enzyklopädie) (litauisch, am Ende des Artikels)
- Klaipėda in der Mažosios Lietuvos enciklopedija (Kleinlitauische Enzyklopädie) (litauisch, Anfang des Artikels)
- History of Klaipėda bei vilnews.com
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 48, 145.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 75 (bei mehreren weiteren Dörfern mit Dautz-, die wohl auf Dorfgründer aus einer Großfamilie Daucis stammen).
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 62.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 161.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 49, 163.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 171–172.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 177–178, das Zitat stammt von dem litauischen Linguisten Anastas Salys.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 53, 176.
- Dalia Kiseliūnaite: Klaipėdos krašto toponimai. (Toponyme des Kreises Klaipeda) Klaipėda 2020, S. 55–56, 198.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 27. (Vorschlag des russisch-litauischen Indogermanisten, Baltisten, Prussologen, Orientalisten und Ethnologen Letas Palmaitis mit Liste sämtlicher Ortsnamen in der Oblast Kaliningrad mit früheren deutschen und baltischen Namen, Namenherkunft, und Vorschlag, wie diese besser in russische Ortsnamen zu übertragen seien. Der Vorschlag wurde nie umgesetzt, denn die dahinter stehende Idee der Entsowjetisierung der Ortsnamen war im 3. Jahr der Präsidentschaft Putins schon nicht mehr erwünscht.)
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 45.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 37.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 33.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 16, 46.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 26.
- Лэтас Палмайтис: „ПРЕДЛОЖЕНИЕ по научной руссификации исконных наименований перешедшей в состав России северной части бывшей Восточной Пруссии.“ (=ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprünglichen Namen des nördlichen Teils des ehemaligen Ostpreußens, der Teil Russlands wurde.) Flensburg 2003, S. 18.
Autor: www.NiNa.Az
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Dieser Artikel behandelt die seit dem 15 Jahrhundert aus Kurland an die litauische und preussische Kuste siedelnden bis zum Zweiten Weltkrieg auf der Kurischen Nehrung und nordlicher lebenden Neukuren Fur den gleichnamigen bis zum 13 Jahrhundert existierenden Stammesverband dessen Sprache bis zum 16 Jahrhundert ausstarb siehe Kuren Die Nehrungskuren oder Neukuren nehrungskurisch und lettisch kursenieki selten kapenieki wortlich Nehrungsbewohner von lettisch nehrungskurisch kapas Nehrung litauisch kursininkai deutsch oft einfach Kuren genannt waren eine Bevolkerungsgruppe die im 15 bis 17 Jahrhundert aus Kurland im Westen des heutigen Lettland die litauische und preussische Kuste und teilweise den Norden des spateren Ostpreussens besiedelt hatte Nach ihnen sind die Kurische Nehrung und das Kurische Haff benannt Kurenhaus in Nida Kurische Nehrung Ihre Sprache Nehrungskurisch wird entweder als lettischer Dialekt oder als eigene dem Lettischen nahestehende ostbaltische Sprache eingeordnet Vom 17 bis 18 Jahrhundert wurde Nehrungskurisch von den je nach Region dominierenden Sprachen Litauisch schemaitischer Dialekt und Deutsch niederpreussischer Dialekt in den bauerlichen Dorfern verdrangt entwickelte sich aber zur dominierenden Sprache der Fischer in Preussen und Litauen Bis zum 19 Jahrhundert wurde sie weiter verdrangt Sie blieb in einigen Gebieten die Fachsprache im Fischereigewerbe und fast nur auf der Kurischen Nehrung die Alltagssprache weshalb sie nun Nehrungskurisch genannt wurde Bis Ende des 19 Jahrhunderts wurde sie auch in Teilen der Nehrung zuruckgedrangt Nach Flucht und Vertreibung aus Ostpreussen sprechen Anfang des 21 Jahrhunderts meist in Deutschland aber auch in Schweden und Litauen vereinzelt altere Menschen noch Nehrungskurisch Nehrungskurisch stirbt zurzeit aus In Ostpreussen wurden oft alle Fischer umgangssprachlich als Kuren bezeichnet unabhangig davon ob sie Nehrungskurisch Litauisch oder Deutsch sprachen teilweise aufgrund gemeinsamer kurisch gepragter Fischereitraditionen teils weil sie oft wirklich kurischen Ursprung hatten Die Nehrungskuren sind nicht gleichzusetzen mit dem im 6 7 bis 13 Jahrhundert in Kurland Westlitauen und dem westlichen Memelland siedelnden vorchristlichen Stammesverband der alten Kuren lettisch kursi kuri litauisch kursiai die nach Mehrheitsmeinung der Experten noch eine andere westbaltische Sprache Altkurisch sprachen die bis zum 16 Jahrhundert vom Lettischen schrittweise assimiliert wurde und trotz einiger kultureller Kontinuitaten auch religiose und zeitliche Unterschiede und ein nordlicheres Siedlungsgebiet hatten Seit der Unabhangigkeit wird auf der litauischen Seite der Kurischen Nehrung und des Kurischen Haffs wieder kurisches Kulturerbe gepflegt wie der traditionelle Kurenkahn die Kurenwimpel und die Kurenbretter auf Friedhofen Kurische Fischer waren fuhrend an der Entwicklung der Schleppnetzfischerei beteiligt und mit den Begriffen Ringwade und Wadennetz lebt bis heute in der Fischerei nehrungskurisches Spracherbe fort von nehrungskurisch vads Zugnetz Die vaterlichen Vorfahren von Immanuel Kant waren neukurische Bauern GeschichteHerkunft und fruhes Siedlungsgebiet Karte des Deutschordensstaates 1260 1410 an dessen kustennahen Gebieten am Ende des Zeitraums die Besiedlung aus Kurland nach Suden einsetzte spater auch aus Schemaitien Samaiten uber die Grenze Die langen Grenzkriege 1303 1422 des Deutschordensstaates gegen das Grossfurstentum Litauen und auch gegen das Konigreich Polen verwusteten die Grenzregionen beider Seiten Sie wurden erst mit dem Frieden vom Melnosee 1422 und endgultig dem Zweiten Thorner Frieden 1466 bei dem der Deutsche Orden dem polnischen Konig den Lehnseid aussprechen musste beendet Die preussisch litauischen Grenzgebiete Kleinlitauen und West Samogitien Schemaitien waren im 15 Jahrhundert weitgehend entvolkert So ergab sich in den folgenden zwei Jahrhunderten die Notwendigkeit die fast menschenleere Grosse Wildnis im Norden Osten Suden und teilweise an der Kuste Preussens wieder zu besiedeln Nur die Zentralgebiete hatten eine konstante Besiedlung mit deutschsprachiger Bevolkerung in die sich bis um 1700 auch die altpreussisch prussisch westbaltische Bevolkerung assimilierte Zur Wiederbesiedlung der Grossen Wildnis wurden neben deutschen und altpreussischen Siedlern im 16 und 17 Jahrhundert vor allem im Norden und Osten litauische Bauern Preussisch Litauen ins Land geholt In den Suden kamen polnische Bauern Masuren darunter viele protestantische Emigranten vor der katholischen Gegenreformation in Polen Litauen Sprachgebiet des Nehrungskurischen 1649 nach Angaben des Chronisten Paul Einhorn und Uberlieferungen einiger weiterer Quellen und Karten des 17 Jahrhunderts An der Kuste liessen sich Fischer nieder die seit dem 15 Jahrhundert schrittweise entlang der Westkuste Kurlands nach Suden gezogen waren bis in die preussischen Kustengebiete Diese aufgrund ihrer regionalen Herkunft Kuren genannten Siedler sprachen nicht mehr die alte vermutlich westbaltische kurische Sprache sondern altlettische ostbaltische Dialekte die bis zum 15 16 Jahrhundert durch den Zuzug aus Lettgallen und Semgallen die altkurische Sprache in Kurland verdrangt hatten Ab etwa 1400 setzte eine Einwanderung besonders von Fischern aus Kurland ein Die Ansiedlung ist schon in den Jahren 1400 1409 1439 1445 und 1481 uberliefert und nahm einen solchen Umfang an dass sich einzelne Ordensbeamte des Deutschen Ordens beim Hochmeister beschwerten Wie aus historischen Quellenauswertungen bekannt ist breiteten sich die kurisch lettischen Fischerdorfer vom 14 bis 17 Jahrhundert in mehreren Einwanderungswellen allmahlich von der Halbinsel Kurland zwischen Rigaer Bucht und Ostsee uber die litauische Kuste die Kurische Nehrung und einige Dorfer an der Innenseite des Kurischen Haffs aus danach uber die Kuste Samlands die Frische Nehrung und das Frische Haff bis zur Kuste ostlich von Danzig vgl nebenstehende Karte Fast die gesamte Meeresfischerei Preussens lag im 17 Jahrhundert in der Hand kurischer Fischer Schon das der Schatzmeister des Deutschordensstaates aus Marienburg 1399 1409 erwahnte Kuren in den Komtureien Memel Windenburg sudlicher am Haff und Memeldelta Rossitten auf der Kurischen Nehrung und sogar Ragnit flussaufwarts an der Memel Aus Amtsrechnungen des 16 Jahrhunderts ist zu entnehmen dass kurlandische Fischer in das Kurische Haff kamen am Memeler Tief der Verbindung der Ostsee ins Haff eine Abgabe zahlten und bis ins sudliche Haff bei Schaaken der Fischerei nachgingen Im Jahr 1541 zahlten nach einem Dokument des Amtes Memel an der Innenseite des Haffs bereits 162 angesiedelte Familien den kurischen Fischerzins an das Amt Memel die aus Fischerdorfern um Ventspils Kandava und anderen Gebieten Kurlands stammten Kuren grundeten die ersten Fischersiedlungen im Memeldelta und erst ab 1593 wurde in den Schaakener Amtsbuchern zwischen Kuren und Litauern unterschieden Der livlandische Chronist Paul Einhorn und Karten aus dem 17 Jahrhundert uberliefern dass Kuren in Fischerdorfern bis vor Danzig wohnten Der altpreussische Reformator und Katechismus Ubersetzer Abel Will und der preussisch litauische Reformator Johannes Bretke uberlieferten im 16 Jahrhundert einige nehrungskurische Elemente Im Jahr 1698 schrieb Matthaus Pratorius in seinem Werk Deliciae Prussicae oder Preussische Schaubuhne das alteste bekannte nehrungskurische Vaterunser nieder Die Einwanderung aus Kurland blieb nicht auf Fischer beschrankt Vom 15 bis 17 Jahrhundert wurden auch kurische Dorfer in den Amtern Tilsit Ragnit und sogar Insterburg im Osten Ostpreussens mit kurischen Bauern angelegt So berichten Quellen dass sich 150 kurische Bauern allein 1630 rund um Memel ansiedelten in den Jahren bis 1655 siedelten sich 180 kurische Bauernfamilien rund um Tilsit an Selbst im sudlichen Ostpreussen finden sich Orte mit dem Ethnonym Kursch im Namen Ab dem 15 zunehmend ab dem 16 Jahrhundert wurden auch weit zahlreicher Schemaiten Niederlitauer und Litauer als Siedler akzeptiert die zuvor die litauische Seite der Grossen Wildnis neu besiedelt hatten Die meistens fruher angesiedelten Kuren zusammen mit einigen prussischen und deutschen Siedlern hatten gegenuber den Litauern oft privilegiertere altere rechtliche Stellungen Ein prominentes Beispiel kurischer Bauern in Preussen sind die vaterlichen Vorfahren von Immanuel Kant die aus dem Dorf litauisch Kantvainai westlich neben Aglohnen Agluonenai in dessen Amtsbezirk stammten und kurische Bauern waren Kantweinen von dem Kant seinen Familiennamen hatte liegt durch mehrere Orte getrennt uber sieben Kilometer vom Kurischen Haff entfernt und war kein Fischerdorf Die kurischen Bauerndorfer wurden besonders fruh sprachlich in ihr mehrheitlich litauisch im Suden deutschsprachiges Umfeld assimiliert Assimilation des Kurischen zur Fischersprache und Sprache der Kurischen Nehrung Nehrungskurische lettische Bevolkerung im Marz 1897 mit Bevolkerungstabelle nach Untersuchungen von Franz Tetzner unterschieden wird zwischen der lettischen kurischen Bevolkerung allgemein insgesamt 1196 und jener mit Fachsprache im Fischereigewerbe insgesamt 3516 Hellrot ehemaliges Sprachgebiet nordlich der Memel auch landeinwarts mittelrot Gebiet vereinzelter Kuren rot Gebiet mit kurischer Fischersprache Die Fischerdorfer nordlich der Nehrung an der heute litauischen Festlandkuste zeigten grosse Unterschiede zwischen wenigen Alltagssprechern und den zahlreichen Sprechern im Fischereigewerbe die Kustenzone reichte nordlich von Ostpreussen bis nach Kurland auf der Kurischen Nehrung dagegen gab es kaum Differenzierungen Seit dem 17 Jahrhundert wurde Kurisch allmahlich durch Ehen und Kontakte mit dem litauischen und deutschen Umfeld assimiliert und zuruckgedrangt Daneben spielte auch eine Neubesiedlung von Teilen Ostpreussens nach der Grossen Pest 1709 1711 durch Hugenotten Salzburger Exulanten weitere Litauer und andere Siedler eine Rolle dass sich die ethnische Verteilung dauerhaft verschob Schon im 18 Jahrhundert wurde nur noch in Fischerdorfern Kurisch gesprochen Es wurde deshalb zum Soziolekt der Ostseefischer der Region wahrend die Bauern im Landesinneren Deutsch Polnisch oder Litauisch sprachen Ausserdem war Nehrungskurisch oder Lettisch nie die Kirchensprache der Predigten und Gebete in den evangelisch lutherischen Kirchen Preussens sondern im Suden Deutsch im Norden Litauisch Selbst der wohl prominenteste Nehrungsbewohner der evangelische Theologie Professor Ludwig Rhesa 1776 1840 wurde einer der Vater der evangelischen litauischen Kirchenliteratur und Sprachwissenschaft und identifizierte sich in seinen Schriften selbst damals als preussischer Litauer trotz des deutlich abweichenden Herkunftsdialekts seines Heimatdorfes auf der Nehrung Bis zum 19 Jahrhundert wurde Kurisch auch in den Fischerdorfern Samlands und sudlich des Kurischen Haffs vom Deutschen Niederpreussisch verdrangt in denen ostlich des Haffs vom Litauischen Volkstumlich wurden diese Fischer auch spater noch Kuren genannt Es bildete sich in einigen Regionen die Sitte dass die Manner auf ihren Fischzugen Fischmarkten und Fischauktionen Kurisch sprachen zu Hause wurde dagegen Deutsch oder Litauisch nur von wenigen Nehrungskurisch gesprochen an der Wende des 19 zum 20 Jahrhundert an der Kuste nordlich der Nehrung in Fischerdorfern wie Mellneraggen Karkelbeck und Nimmersatt vgl nebenstehende Karte Auch an der litauischen Kuste nordlich von Ostpreussen gab es Fischer die im Alltag Schemaitisch Niederlitauisch sprachen aber teilweise auch Kurisch so in Palanga Butinge und zuletzt bis Anfang 21 Jahrhundert in Sventoji Diese Kuste gehorte zur Reformation zum evangelischen Herzogtum Kurland und Semgallen fiel dann aber an das katholische Grossfurstentum Litauen weshalb bis ins 19 Jahrhundert kirchliche Ehen zwischen den evangelisch lutherischen Kuren und den romisch katholischen Litauern unmoglich waren und sie spat litauisiert wurden Noch in jungster Zeit ist ein altes Geschwisterpaar aus Sventoji belegt das Lieder Dainos nicht in schemaitischer niederlitauischer oder lettischer sondern in nehrungskurischer Sprache verfasste und sang in denen es seine Identitat nicht als Litauer oder Letten sondern als kursininku Neukuren Nehrungskuren bezeichnete Viele Fachbegriffe der Seefischerei kamen in Preussen aus dem Kurischen was die Klassifizierung als Soziolekt der Seefischer forderte Allein in Fischerdorfern der Kurischen Nehrung blieb Kurisch seit dem 19 Jahrhundert eine allgemein verwendete Sprache deshalb bildete sich in dieser Zeit die deutsche Bezeichnung Nehrungskurisch Alte Fischerhutte auf der Kurischen Nehrung vor 1927 Dass die Kurische Nehrung letzter Ruckzugsort der Sprache als Alltagssprache wurde liegt nicht nur an ihrer Abgeschiedenheit uber Landungen und Fischmarkte hatten die Nehrungsfischer oft Kontakte mit dem Umland sondern besonders an selteneren Eheschliessungen mit dem Hinterland aufgrund landwirtschaftlicher und sozialer Unterschiede Auf dem sandigen Dunenboden der Nehrung waren Acker und Gartenbau unmoglich die einzige Nutzflache bei Rossitten liess sich nur als Weide verwenden weshalb die Nehrungskuren kein Land landwirtschaftlich kultivierten im Unterschied zu den ubrigen Kustenfischern oft kurischer Herkunft die meistens Land fur Gemuseanbau bebauten niederpreussisch Zippelkuren Zwiebelkuren genannt nur mit diesen meist Litauisch sprechenden Hafffischern gab es vereinzelte Ehen In einer Zeit in der Eheschliessungen aus okonomischen Erwagungen von den Eltern abgeschlossen wurden hatten angeheiratete Schwiegertochter aus Bauernfamilien Kenntnisse und Fahigkeiten mitgebracht die auf der Nehrung nutzlos waren Umgekehrt waren Eheschliessungen mit Nehrungsbewohnern auch fur Bauernfamilien lange Zeit sozial unattraktiv Vor der Mitte des 19 Jahrhunderts lebten die damals armen Nehrungsbewohner fast nur von Fischfang Fischer waren von jeher okonomisch schlechter gestellt als der bauerliche Durchschnitt Wanderdunen bedrohten noch bis 1897 Pillkoppen Das Leben der Nehrungsfischer war vom 17 bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts besonders entbehrungsreich Nach Rodungen die bereits seit dem Mittelalter stattfanden hatten schwedische Truppen im Nordischen Krieg 1674 1679 die Kurische Nehrung fast komplett entwaldet Dies hinterliess eine erodierte wustenartige Landschaft preussische Wuste oder preussische Sahara Deren Wanderdunen begruben immer wieder die einzige Poststrasse und sogar ganze Dorfer sodass diese aufgegeben werden mussten Anfang des 18 Jahrhunderts das alte Karwaiten 1791 Neu Kawaiten 1763 Alt Neegeln 1854 auch Neu Neegeln Beide Dorfer existieren nicht mehr die Bewohner grundeten Perwelk und Preil Nidden wurde 1675 und 1730 jeweils aufgegeben und an neuem Platz errichtet Pillkoppen wurde dreimal verlegt auch Sarkau und Kunzen wechselten den Ort noch um 1890 waren zuletzt Perwelk und Pillkoppen von der Versandung bedroht Trotz der erschwerten Lebensbedingungen auf der Nehrung gelang es der verbleibenden nehrungskurischen Fischerbevolkerung ihre Lage zwischen den fischreichen Gewassern des Kurischen Haffs und der Ostsee durch Verbesserung der Fischfangtechniken wie Grossfischerei und Schleppnetzfischerei siehe unten zu nutzen Zwischen der Mitte des 18 Jahrhunderts und der Mitte des 19 Jahrhunderts verzeichnete die Kurische Nehrung nach den Bevolkerungsverlusten des 17 Jahrhunderts ein Bevolkerungswachstum das nicht nur aus einem Zuwachs der kurischen Bevolkerung kam sondern sogar aus einer bescheidenen Ansiedlung deutschsprachiger meist im Sudteil und litauischsprachiger Siedler als Minderheit meist im nordlichen Teil auf der Nehrung Ruckgang der nehrungskurischen Sprache Erst Forstmeister Wilhelm Franz Epha sicherte ab 1870 die meisten Dunen durch Bepflanzung und folgende Wiederaufforstung womit das heutige gemischte Landschaftsbild des Nationalparks auf litauischer und russischer Seite der Nehrung seit 2000 UNESCO Welterbe wieder entstand Von der zweiten Halfte des 19 bis Anfang des 20 Jahrhunderts zog die Nehrung besonders nach dem Bau einer befestigten Strasse und einer Fahre Ferien und Wochenendgaste an was den Lebensstandard der Bewohner hob Die bunten kurischen Fischerhauser die heute auf der Nehrung zu sehen sind entstanden seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts und waren oft schon auf Gaste ausgerichtet Die alten Fischerkaten waren wesentlich armer Ausserdem schuf eine ab 1855 in Schwarzort entstandene Bernsteinbaggerei neue Arbeitsplatze Dieser Modernisierung folgte eine schnelle Verdrangung des Nehrungskurischen durch das Deutsche besonders in den Dorfern der sudlichen Halfte der Nehrung die damals zum Kreis Fischhausen heute zur Oblast Kaliningrad in Russland gehorten und haufig Besuch aus Konigsberg und dem ubrigen Reich bekamen Sarkau Kunzen Rossitten und Pillkoppen Franz Tetzner konnte im Marz 1897 nur noch je sechs Sprecher des Nehrungskurischen meistens alte Fischer in Sarkau und Pillkoppen feststellen Dagegen sprach in den nordlichen Nehrungsdorfern die damals zum Kreis Memel heute zu Litauen gehorten noch die Mehrheit der Bevolkerung Nidden Preil und Perwelk bzw genau die Halfte in Schwarzort Nehrungskurisch jeweils einige hundert Bewohner pro Dorf siehe Karte oben In Nidden ist bis heute die etwa 1890 bis 1939 bestehende Kunstlerkolonie Nidden vorwiegend von Malern aus Ostpreussen und ganz Deutschland besiedelt beruhmt In der Zeit beherrschten die Kuren schon daneben Deutsch und Litauisch Nur der nordlichste Ort Suderspitze Sandkrug Smiltyne entstand als Vorort spater Stadtteil der Stadt Memel Klaipeda und hatte wie die Stadt eine vorwiegend deutsch zur Minderheit litauischsprachige Bevolkerung Der Schulmeister wird im Kurenkahn zur Nehrung ubergesetzt um in der vakanten Pfarre Gottesdienst zu halten Das Vordringen der deutschen Sprache forderte neben der Kirchensprache auch die strikte schulische Germanisierungspolitik im Deutschen Reich 1872 bis 1918 Wahrend zuvor in Preussen moglichst in der Praxis nicht immer umsetzbarer muttersprachlicher Unterricht fur alle Grundschuler angestrebt wurde auf der Nehrung aber litauischer fuhrte ein Schulgesetz von Kultusminister Adalbert Falk 1872 Deutsch als alleinige verpflichtende Unterrichtssprache im ganzen Deutschen Reich bei schon bestehender Schulpflicht ein in Ostpreussen im Gegensatz zu Westpreussen und Posen abgemildert durch Aufrechterhaltung des litauisch und masurisch polnisch sprachigen hier meistens evangelischen Religionsunterrichtes aber nicht in gemischten Gebieten Beabsichtigtes Ergebnis dieser Politik waren die Zuruckdrangung der Minderheitensprachen und die Mehrsprachigkeit fast der gesamten Minderheitsbevolkerung die deutlich seltener Litauisch Masurisch oder Nehrungskurisch als Muttersprache in Volkszahlungen angaben als moglich ware Ebenfalls setzte sich die Identitat als Deutsche Kulturdeutsche neben der traditionellen preussischen Regionalidentitat durch und verhinderte schulpolitisch beabsichtigt nationale Identitaten der Minderheiten oder drangte sie zuruck Mehrheitsgebiete der Sprachen in den Gemeinden des Memellandes nach der Volkszahlung 1905 Grun litauische Mehrheiten rot deutsche Mehrheiten hellblau nehrungskurische Kursenieki Mehrheiten in Preil und Perwelk noch eingezeichnet in Nida und Schwarzort nicht allerdings ist das Bild durch die Mehrsprachigkeit grosser Teile der Ortsbevolkerungen komplexer Nach dem Versailler Vertrag gehorte die nordliche Nehrung mit dem ganzen Kreis Memel zum im Januar 1920 von Frankreich im Namen des Volkerbundes verwalteten Memelland mit gemischt deutsch litauischer Bevolkerung das im Januar 1923 an Litauen fiel Anfang der 1920er Jahre hatte kurzzeitig Lettland politische Anspruche auf die abseits gelegene Nehrung erhoben deren Sprache fur lettische Besucher weitgehend verstandlich war ging diesen Anspruchen aber nicht nach Im Marz 1939 annektierte NS Deutschland das Memelland mit der nordlichen Nehrung In der NS Sprachpolitik war schon das Sprechen von Minderheitensprachen in der Offentlichkeit oder in Schulen ausserhalb des Unterrichts untersagt Nach dem Zweiten Weltkrieg galten bis 1947 samtliche Bewohner der Fischerdorfer auf der Nehrung offiziell als Deutsche viele identifizierten sich auch selbst so darunter mindestens 245 Familien die Nehrungskurisch sprachen Nehrungskurisch hatte eher noch die soziale Funktion einer privaten Haussprache und einer Fischerei Fachsprache das auch nordlich der Nehrung Im Zuge der Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ostpreussen wurden sie bis 1947 1948 nach Westen vertrieben ein nach Berichten uber die Nehrung kleinerer Teil war bereits nach dem Einbruch der Roten Armee nach Ostpreussen 1945 gefluchtet Ab 1948 durften einige Fluchtlinge und Vertriebene auf die Nehrung und ins ubrige Memelland die der Litauischen SSR wieder angegliedert wurden zuruckkehren oft sofern sie litauische oder kurische Ursprunge nachweisen konnten Nur eine kleine Gruppe von Familien meistens Frauen und Kinder kehrte nach 1948 auf die nun sowjetische Nehrung zuruck wo sie als autochthone evangelisch lutherische Minderheit 1956 waren es 219 Menschen unter insgesamt 1500 Bewohnern der Nehrung davon 100 Sprecher des Nehrungskurischen die ubrigen beherrschten Litauisch und Deutsch zwischen litauischen und russischen Neuzuwanderern lebten die meisten blieben im besetzten Deutschland Allerdings wanderte die Mehrheit von ihnen zwischen 1958 und 1960 nach einem westdeutsch sowjetischen Auswanderungsabkommen wieder ab daneben auch die letzten Sprecher des Nehrungskurischen an der Kuste nordlich der Nehrung Einzelne Nehrungskuren blieben aber aufgrund von Ehen mit Neuzuwanderern oder weil sowjetische Behorden die Auswanderung nicht genehmigten auf der Nehrung Ein nach der litauischen Unabhangigkeit 1992 in Klaipeda gegrundeter Verein der Nehrungskuren hatte funf Mitglieder In einigen Familien auch an der litauischen Kuste nordlich der Nehrung sind zumindest rudimentare aber keine vollstandigen Kenntnisse des Nehrungskurischen erhalten Die uber viele Orte und Stadte Ost und Westdeutschlands verteilten Fluchtlinge sprachen Nehrungskurisch im Alltag nur noch selten die folgenden Generationen beherrschen die Sprache nicht mehr vollstandig Die litauische Expertin Dalia Kiseliunaite bezeichnet die bis in die ersten Jahrzehnte des 21 Jahrhunderts lebende alte Generation als die letzte Generation der Nehrungskuren Im Jahr 2016 dokumentierte Kiseliunaite noch zwei gelegentlich sprechende voll kompetente Muttersprachler ein Ehepaar in Deutschland und einen in Schweden sowie zwei Bruder namens Sakuth in Schweden die die Sprache miteinander regelmassig im Alltag sprechen Es gibt mehr Sprecher die nur noch eingeschrankte Halbsprecher oder passive Passivsprecher Kenntnis des Nehrungskurischen haben Sprache Hauptartikel Nehrungskurisch Wahrend der Stammesverband der Kuren der in Quellen des 9 bis 13 Jahrhunderts von Nordgebieten des Memellandes uber Westlitauen bis in die nach ihnen benannte westlettische Region Kurland noch die hochstwahrscheinlich westbaltische Alt Kurische Sprache sprach siedelten sich von der Kuste Kurlands aus zwischen dem 14 bis 17 Jahrhundert in mehreren Siedlungswellen Fischer und anfangs Bauern an die inzwischen ostbaltische altlettischen Dialekte mitbrachten aus denen sich Nehrungskurisch entwickelte Die Altkuren und die Neukuren Nehrungskuren Kursenieki werden deshalb heute oft begrifflich unterschieden und sollten nicht verwechselt werden wenn auch beide Gruppen fruher mit demselben Namen Kuren bezeichnet werden Im Landesinneren siedelten anfangs neben einigen kurischen wiederum deutsche litauische und polnische Bauern die ihre jeweiligen Sprachen benutzten Nehrungskurisch gilt entweder als lettischer Dialekt oder als eine eigene Sprache mit starken Einflussen der litauischen niederdeutschen und deutschen Sprache Schon Bezzenberger bezeichnete den Wortschatz Lexik der Sprache der Einheimischen auf der Kurischen Nehrung die er preussische Letten nannte als teilweise Deutsch teilweise Lettisch teilweise Litauisch Richard Pietsch beschrieb dass 60 des Wortschatzes des Nehrungskurischen aus dem Lettischen kommen 26 aus dem Deutschen zumeist aus dem Niederdeutschen haufig dem regionalen Dialekt Niederpreussisch und 13 aus dem Litauischen oft aus dem schemaitischen niederlitauischen Dialekt Friedhelm Hinze untersuchte daneben eine Gruppe slawischer Lehnworter aus dem Alltagsleben im Nehrungskurischen teilweise ein Ergebnis sehr fruher Kontakte aus Kurland zur Kiewer Rus teilweise Beleg fur das fruhere Sprachgebiet bis in die Nahe von Danzig denn nur hier waren slawische Sprachen vor dem 18 Jahrhundert Kontaktsprachen der Nachbarschaft und naheren Umgebung Polnisch und Kaschubisch Wolfgang P Schmid beschrieb im lettischen Anteil der Lexik daneben ahnlich den lettischen Dialekten in Kurland einen Bestand alter Lehnworter aus dem Altkurischen und aus der finno ugrischen Sprache Livisch eine historische nordliche Nachbarsprache in Kurland die allmahlich vom Kurlander Lettischen zuruckgedrangt wurde der letzte Muttersprachler des Livischen starb 2013 Der nehrungskurische Dialekt an der litauischen Kuste nordlich von Ostpreussen in Palanga Butinge und zuletzt bis Anfang 21 Jahrhundert in Sventoji war dagegen kaum vom Deutschen aber etwas mehr vom Hochlettischen beeinflusst Auch auf grammatischer Ebene zeigt Nehrungskurisch nach Schmid viele Merkmale einer verbundenen gemischten fusion language Traditionen und LebensweiseFischerei und Wirtschaft Bedingungen der Fischerei MemeldeltaKurisches Haff Blick von Nidden Richtung Suden Altpreussen besonders Ostpreussen war eine von der Fischerei uberdurchschnittlich gepragte Region Nach 1900 arbeiteten in Ost und Westpreussen 20 000 Beschaftigte im Fischfang und der Fischverarbeitung in 6000 Unternehmen 22 aller Beschaftigten des Fischereigewerbes im Deutschen Reich Die Mehrheit der zahlreichen Gewasser waren sehr fischreich Die Kustenzonen und die Fischbanke in der Ostsee saisonal auch Wanderschwarme und die aus Brackwasser bestehenden Haffe das Frische und besonders das Kurische Haff waren am fischreichsten In der Susswasserzone hatte unter den Flussen die Memel den mit Abstand grossten Fischreichtum Von den fast 2000 Seen sind besonders die schlamm und schlickreichen Seen reich an Nahrstoffen und Fischen neben den grossen flachen zumeist ostlichen masurischen Seen gehoren dazu auch die Schlenkenseen die von verlandenden Altarmen der Flusse gebildet werden die besonders im Memeldelta mehrfach vorkommen Seit der Entstehung des Deutschordensstaates in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts war das Fischereirecht in Preussen immer eines der Regalien der Hoheitsrechte der Herrscher Grundlage war der Vertrag von Kruschwitz 1230 in dem Konrad von Masowien dem Orden den Landbesitz Preussens und neben mehreren Regalien auch das Fischereiregal im Falle erfolgreicher Eroberung ubertrug Diese Hoheitsrechte wurden von Papst Gregor IX als geistlichem Oberhaupt der hochmittelalterlichen Christenheit in der Bulle von Rieti 1234 und von Kaiser Friedrich II als damals rivalisierendem weltlichen Oberhaupt in der Goldbulle von Rimini 1226 vielleicht spater erlassen dem Hochmeister des Ordens Hermann von Salza auf ewig bestatigt Fortan war das Fischereiwesen juristisch immer Staatsbesitz unter direkter Kontrolle der Herrscher zuerst der Hochmeister des Ordens nach der Reformation der Herzoge in Preussen und ab 1701 der Konige in Preussen Die Organisation und Kontrolle uberliess der Orden und spater der preussische Staat Fischmeistern mittelniederdeutsch auch kypper spater Keiper genannt Der Titel ist mit hochdeutsch Kaufer niederdeutsch kiepe Korb und niederpreussisch keip Fischreuse verwandt Die Keiper oder Fischmeister von denen es in der Zeit grosster Ausdehnung des Ordensstaates im 15 Jahrhundert uber West und Ostpreussen die heute litauische Kuste bis Lettland und Estland 39 gab ubten ein hohes regionales Amt aus In der Organisation des Ordens stand es nicht dienenden Ordensbrudern sondern adligen Ordensrittern zu die direkt dem Hochmeister unterstanden denn die Fischversorgung der Ordensmitglieder war fur die Fastenzeit zahlreiche religiose Fastentage und das Freitagsfasten zu denen nur vegetarische Kost und Fisch erlaubt waren eine der wichtigsten Versorgungsaufgaben Der 33 Hochmeister Heinrich Reffle von Richtenberg 1470 77 war in seiner Amterkarriere im Orden zeitweilig Fischmeister von Putzig Weil in Quellen des 14 Jahrhunderts uberliefert war dass die Fischmeister mit Ordensbrudern noch selbst auf Fischfang fuhren wird vermutet dass die alteingesessenen prussischen Fischer nach der Eroberung den Prussenaufstanden des 13 Jahrhunderts und den folgenden Litauerkriegen des 14 Jahrhunderts so dezimiert waren dass ihre Naturalabgaben zur Versorgung des Ordens nicht ausreichten Wahrscheinlich forderte der Orden deshalb seit Anfang des 15 Jahrhunderts selbst die Neuansiedlung von Fischern in entstehenden Fischerkolonien den Sumen Nach jungeren Untersuchungen siehe Kapitel zu Familiennamen waren kurisch lettische neukurische Fischer ein wichtiger Teil des neu formierten Fischerstandes es gab aber auch immer prussisch deutsch im Osten litauisch und im Westen slawischsprachige kaschubisch und polnischsprachige Fischer aber in einigen Regionen dominierte Nehrungskurisch dauerhaft in anderen anfangs die Fischerkultur Preussens Seit der Zeit waren die Fischmeister allein ein oberster uber die Fischereyen staatliche Aufseher und Verwalter der Fischerei Das Fischereirecht wurde in genau definierten Fangmethoden in der Geschichte oft an Bistumer Stadte Fischerdorfer oder Fischerfamilien als Privileg in sogenanntes Eigenrecht Realrecht dauerhaft ubertragen entweder mit Pflicht des Fischerzinses an den Staat oder davon befreit Trotzdem blieb die Mehrheit der Fischer bis zum Zweiten Weltkrieg Pachtzinsfischer die jahrlich Fischereiberechtigungen Fischerbriefe oder Keutelbriefe bei den Fischmeistereien gegen Pacht kaufen mussten und Fangzinsen entrichteten Auf der Frischen Nehrung waren das alle Fischer im Frischen Haff gab es im Jahr 1916 389 eigenberechtigte Fischer Im Kurischen Haff fischten 306 zinsfreie realberechtigte Fischer neben ca 200 zinspflichtigen realberechtigten und 1000 bis 1300 Pachtzinsfischern alle jeweils mit Angestellten und Familienangehorigen Noch kompliziertere Rechte und Vorschriften lagen auf der Binnenfischerei Die Fischerei auf der Ostsee war dagegen immer frei ohne rechtliche Regulierungen Pacht oder Zins Sie war aber riskant bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts kam es in Sturmen regelmassig zu Toten unter den Fischern Neben der Sicherung der Abgaben und Rechte der Fischer und Marktvorschriften fur die Fischmarkte ist schon in mittelalterlichen Erlassen das Ziel der Fischmeister des Erhalts der Fischbestande und des Schutzes vor Uberfischung erkennbar Dazu gehorten genaue Vorschriften erlaubter Fanggrunde und Fangzeiten der verschiedenen Fischfangmethoden Verbotszonen fur einzelne Methoden z B war Schleppnetzfischerei in der Nordhalfte des Kurischen Haffs lange Zeit untersagt bis hin zu absoluten Fangverbotszonen unter Hochmeister Johann von Tiefen 1490 97 ist eine erste Zone uberliefert es gab ahnliche Bestimmungen heiliger Fangverbotsgewasser bei den vorchristlichen Prussen Auch Strafen fur Wasserverunreinigungen und detaillierte Vorschriften uber die Maximalzahl der Keutelbriefe fur die verschiedenen Fangmethoden und uber die nicht zu unterschreitende Maschengrosse ihrer Netze wurden formuliert Wahrend die fischereirechtlichen Vorschriften und Privilegien in der Ordenszeit noch eine Ansammlung vieler regionaler Erlasse der Fischmeister bildeten trat eine erste gesamtpreussische Fischereiordnung wahrscheinlich unter Herzog Albrecht in Preussen 1525 1568 in Kraft die aber nicht erhalten ist Danach wurden neue Ordnungen in den Jahren 1589 1620 1640 1721 1728 1738 1748 1774 1787 1843 und 1845 erlassen 1874 und 1916 folgten parlamentarisch verabschiedete Fischereigesetze Wahrend die regulierte Haff und Binnenfischerei so ihre Bestande erhielt kam es Ende 19 Anfang 20 Jahrhundert zu ersten Krisen der Fischbestande in der weiterhin freien Ostsee als Folge effektiverer Fangmethoden wie der Treibnetzfischerei Fangmethoden Netze und Boote Der Vielfalt der Fanggrunde und Fischarten entsprechend differenziert und sehr vielfaltig entwickelten sich uber die Jahrhunderte die regionale Fischerei die Fangmethoden Netze und Kahne Es gab Meeresfischerei mit Strand und Kustenfischerei und seltener oft erst in jungerer Zeit mit Hochseefischerei ausserdem Hafffischerei die sich zwischen dem Frischen und Kurischen Haff und zwischen dem nordlichen und sudlichen Kurischen Haff unterschied und schliesslich Binnenfischerei mit Fluss und Seefischerei und Teichwirtschaft Daneben wurde seltener nachts gefischt sowie im Winter auf dem Kurischen Haff als Eisfischerei Braddennetz ein von zwei Braddenkahnen gezogenes grosses SchleppnetzKeitelnetz mit eingespanntem Keitelbaum oben in Gesamtansicht ein Vorlaufer der Baumkurre und anderer Grundschleppnetze Die altesten Fischernetze oft Garn genannt der Region haben kurisch litauische Namen und wurden im 19 20 Jahrhundert noch in der Kleinfischerei eingesetzt verschiedene Varianten des Zucktinnus nehrungskurisch zukas Fisch tinis Netz lettisch ware zivju tikls das Neschentinnis nehrungskurisch nesineti herumtragen tinis Netz ein auf verschiedenen Tiefen ziehbares Grundnetz Grundelnetz das zu Fuss durch das Wasser zum Fang von Ukelei und Stint gezogen wird und das Windotinnis n kur vinduoti Seilwinde weil es damit eingeholt wurde in Fahrt einzuholen war verboten und Fischreusen genannt Sack oder Wenter n kur lett venters lit ventaras Sack Daraus entwickelte sich im Kurischen Haff viele Formen der Stellnetze wie das Gaddernetz oder Kaulbarschnetz vielfaltige Fangreusen wie Bungen und lange Aalreusen auch doppelseitige Formen die hier Panten oder Pantellen zum Aalfang am Grund genannt wurden lit panta Netz aus zwei miteinander verbundenen Sacken bis hin zu Schleppnetzen wie das Klippnetz fur die Nachtfischerei das Plotzennetz oder fur die Grossfischerei das Keitelnetz Kurrennetz und Braddennetz von lit bradas wohl aber von lett n kur bradds u a Fischfang sowie Ringwade Netze wie das Grosse und Kleine Zuggarn Viele Netze wurden nur im saisonalen Fang einzelner Fischarten eingesetzt oder waren nur fur ein einzelnes Fischerdorf exklusiv Auch in der Seefischerei wurden Stellnetze und Reusen verwendet daneben am Strand das getragene Zug oder Wadegarn von n kur vads Zuggarn das von Fischern am Strand und Strandbooten im Team gezogene Grosse Strandgarn sowie Zugnetze in der Kustenfischerei Erst ab 1870 wurde aus Pommern die Technik der Lachs und Dorschangeln als Langleinenfischerei auf den Fischbanken in der Ostsee ubernommen lange verankerte Leinen mit Schwimmern an denen in den Fischbanken der Ostsee 150 bis 300 einzelne Angeln hingen die mehrfach pro Woche uberpruft wurden Die heute verbotene Treibnetzfischerei wurde erst im 20 Jahrhundert aus Schweden ubernommen und brauchte hochseegangige Bootstypen In der Binnenfischerei der Memel waren Reusen und Stellnetze einfache Flussgarne und verschiedene Netztypen fur einzelne Fischarten ublich Fur die Nachtfischerei waren mehrere Netze in Gebrauch Auch gab es eine grosse Anzahl spezieller Netze je nach Fischart Im nordlichen Kurischen Haff war die Reusenfischerei sehr hoch entwickelt Das Fischereirecht regelte sehr genau wann wie mit welchem Garn gefischt werden darf und welche Maschengrossen jeweils nicht unterschritten werden durften Rekonstruktion eines altpreussischen Langboots 8 11 Jahrhundert in der Prussischen Ausstellung Danzig 2020 Im Winter war auf dem Haff Eisfischerei mit Grossem Wintergarn verbreitet Hier hatte jeder Fischer das Recht auf halbes Wintergarn so dass er gezwungen war mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten Ausserdem benotigte man sechs bis zehn Gehilfen zwei Kastenschlitten Waschen von altpreuss wessis lit vazis n kur vasus Schlitten mit aufmontierten Winden und zahlreiches Gerat Eisaxte Eisstemmen Eisstecher Gabeln Stangenhaken und zwei zusammensteckbare Stangen von etwa 10 Zentimeter Dicke und 50 Meter Lange Die Arbeit begann vor Sonnenaufgang bei der das Netz unter mehreren Eislochern entlang gezogen wurde Das Fanggluck war dass man auf Fischlager stiess in denen sich die wechselwarmen Fische trage versammelt hatten Einzelne Fischer arbeiteten weniger aufwendig mit Stellnetzen unter dem Eis andere bevorzugten die Klapperfischerei auch baldern von lit n kur baldyti balds klopfen klappern oder bullern genannt die vor dem Ersten Weltkrieg eine Zeitlang verboten war weil damit oft nichtberuflicher Fischer wilderten Dazu wurde ein Zugnetz im Eisloch auf den Grund gelegt und vor dem Hochziehen ein Holzbrett ins Wasser gehalten das eine halbe Stunde geschlagen wurde um die Fische zum Grund zu treiben Die mittelalterlichen prussisch kurisch baltischen Boote der Region waren einmastige Langboote mit offenem Verdeck und Rahsegel die noch im 20 Jahrhundert kaum verandert unter den baltischen Namen Sicke von altpreuss seke lit sekis n kur sekls Untiefe und Lomme von altpr lomm i Boot in der Kleinfischerei beider Haffe auf Untiefen eingesetzt wurden Sicken hatten bereits Sprietsegel waren etwas grosser maximal zehn Meter lang und hatten einen Fischkasten fur lebend gefangene Fische Lommen waren kleiner zwei bis sechs Meter lang die kleinsten wurden zur Schilfjagd auf dem Bauch verwendet Daneben gab es in der Kleinfischerei Angel und Jagdkahne Stromkahne in der Flussfischerei Netz und Garnkahne und Timberkahne zum Warentransport darunter die regionaltypische Wittine Das Kielboot im stromungsreicheren Nordosten des Kurischen Haffs hatte als einziges der traditionellen kurischen Kahne ein Kiel und keinen abgeflachten Rumpf In der Strandfischerei wurden im Gegensatz zur Hafffischerei ab 1890 die flachen Handboote und Strandboote durch Strandboote mit Kiel ersetzt die aus der schwedischen Region Blekinge ubernommen wurden aber neben vielen Regionalnamen oft falschlich Pommersches Strandboot genannt wurden Kurenkahn Keitelkahn mit von links nach rechts Hauptsegel als Sprietsegel Brummer und Fock gemeinsam gesetzt oben Kurenwimpel rechts der Keitelbaum herausragend Modell eines Keitelkahns mit v l n r Brummer Fock verdeckt Kleinsegel und Grosssegel beides Sprietsegel und Besanmast ohne Hund Hauptartikel Kurenkahn Aus diesen kleineren Booten entwickelten die kurischen Fischer in der Neuzeit den Kurenkahn fur die Grossfischerei dessen charakteristisches Ausseres die Region uber Jahrhunderte pragte Im Gegensatz zu den westlicheren Haffkahnen deren Rumpfplanken noch in Klinkerbauweise gebaut und die im Frischen Haff altertumliche Rahsegel verwendeten hatten Kurenkahne schon im 15 Jahrhundert die Kraweelbauweise aus Sudwesteuropa ubernommen die hier Danziger Planken hiessen weil sie uber die Handelsschifffahrt in Danzig eingefuhrt wurde Die Besegelung war prinzipiell eine Gaffeltakelung aus einem Hauptsegel regional verschieden als Gaffelsegel im Samland oder Sprietsegel auf der Kurischen Nehrung und im Kurischen Haff verbreitet einem ungewohnlich sitzenden Kleinsegel vor dem Hauptmast das als Steuerungs und Anfahrthilfe diente und einem Focksegel Auf den Hauptmast konnte auch ein Rahsegel Bromm oder Brummer segel gezogen werden ebenso eines auf einen kleinen Besanmast achtern Hitzer Hund oder Viehfock genannt Die Kurischen Fischer bauten ihre Boote selbst es gab ab dem 19 Jahrhundert zunehmend Bootsbauerfamilien Die Kurenkahne wurden nach ihren Netzen in drei Untertypen unterteilt und benannt die optisch kaum zu unterscheiden waren nur durch Grosse und verwendetes Bauholz abwichen Das Keitelnetz niederdeutsch kidel ist ein zehn bis zwolf Meter langes trichterformiges Netz ohne Seitenlangen das von einem Boot alleine dem grossten Kurenkahn gezogen wird der deshalb Keitelkahn heisst Keitelkahne waren elf bis zwolf Meter lang aus stabilem Holz gebaut und konnten noch bei Windstarke 9 rentabel fischen Die bis heute in der gesamten Ost und Nordsee bekannten Keitelnetze sind die Urform der heutigen Baumkurre und insgesamt der Schleppnetzfischerei Sie entstanden in Ostpreussen aus dem ahnlichen kleineren von Hand gezogenen Plaschkinnis nehrungskurischer Name von altpreuss pleske sielen Etwas kleinere Kurrenkahne etwa 10 5 m lang konnten noch bei Windstarke 8 fahren Sie zogen das Kurrennetz mit zwei r wie der Keitel ein Vorlaufer der heutigen Baumkurre ein dreiwandiges Netz von 240 bis 300 Meter Lange der Seiten das nur zwei gleich starke Kurrenkahne mit der Windrichtung schleppen konnten Da diese Schiffe einer sehr starken Belastung ausgesetzt waren musste die Starke des Bauholzes ebenso dick sein wie die eines Keitelkahnes Der Name des Kurrennetzes wird allgemein vom niederdeutschen Wort fur Kurbel Kordel hergeleitet weil das Netz aber in historischen Quellen gleichermassen Kauren Korl Kordelgarn heisst aber auch churlandisch Garn ist die Herleitung von Kurbel oder Kuren nicht hundertprozentig sicher Die kleinsten Braddenkahne knapp 10 m lang brauchten nicht so starkes Bauholz fischten ebenfalls zu zweit mit einem an den Seiten 180 Meter langen aber einwandigen Netz dem oben beschriebenen Braddennetz dessen Name aus dem Nehrungskurischen kommt Bradden und Kurrenfischer erhielten deshalb im Fischereirecht stets nur das Recht einer halben Kurre oder Bradde um sie zu zwingen mit einem anderen Fischer mit halbem Recht zusammenzuarbeiten Somit lebt noch in der heutigen Fischerei mit den Begriffen Wadennetz fur Zugnetz Ringwade und vielleicht Baumkurre nehrungskurisch litauisches Spracherbe fort Auch das Design von Baumkurren Bradden Keiteln und uberhaupt Schleppnetzen entstand in der ostpreussisch kurisch litauischen Umgebung des Kurischen Haffs Alle Haffboote hatten einen Tiefgang von nur 40 Zentimetern Mit dem Aufkommen von Kuttern in die Region von schwedischen Fischern vermittelt besonders Motorkuttern seit Anfang des 20 Jahrhunderts wurden Kurenkahne aus der Meeresfischerei aber nicht aus der Hafffischerei zuruckgedrangt Kurenwimpel aus Nidden Hauptartikel Kurenwimpel Seit einer Fischereiverordnung 1844 mussten alle Fischerboote rund um das Kurische Haff im Memeldelta Samland Nehrung und Nordkuste den Kurenwimpel fuhren und damit ihren Heimathafen anzeigen Damals erhielten alle Fischerdorfer charakteristische Farbfeld Wappen um zu uberprufen ob die Fischer im richtigen Revier fischten Das Ortssymbol war zwischen zwei Bugeln starr und weit sichtbar angebracht luvseitig um ein Versteifungsbrett stabilisiert leeseitig mit einer Windfahne In kurzester Zeit entwickelten sie sich zur bunt bemalten Volkskunst auf denen die Fischer auf dem Versteifungsbrett und Aufbauten je nach Geschmack ihre Boote Hauser Familienstand und Kinder Kirche und andere Interessen und Vorlieben darstellten Die reprasentativen Kurenwimpel standen bei Fahrt auf dem Hauptmast sonst neben dem Fischerhaus Die Fischereitraditionen des Kurischen Haffs der Kurischen Nehrung und Umgebung sind heute nicht komplett verschwunden denn ein kleinerer Teil der litauischen Fischer fluchtete nicht nach dem Zweiten Weltkrieg nach Westen sondern blieb vor Ort und fuhrte sie weiter Die Fischerdorfer der litauischen Seite fuhren heute wieder offiziell die Farbwappen der Kurenwimpel und auch die Kurenwimpel selbst die besonders auf der Kurischen Nehrung auch ausgestellt und touristisch vermarktet werden Die Fangmethoden und Kahne sind heute zwar veraltet werden aber besonders nach der litauischen Unabhangigkeit als Teil der Traditionspflege ahnlich den vorpommerschen Zeesenbooten vereinzelt wieder gebaut Weitere Wirtschaft Angelegte Kurenkahne am Marktplatz von Heydekrug Silute am Ufer der Sysa Schischa einem Zufluss der Memel die offensichtlich Fisch oder Gemuse geliefert hatten Nicht alle Kuren lebten auf der Nehrung die fur Feldwirtschaft ungeeignet war Die Nehrungskuren bewirtschafteten auch auf der Landseite des Haffs Heuwiesen Grossabnehmer fur das Heu das hochaufgeturmt auf den Kahnen transportiert wurde war die Heeresverwaltung Die Nehrungsfischer betrieben immer auch in bescheidenem Umfang Viehhaltung mit Rindern und Pferden fur die sie Heu brauchten und Schweinen die von Fischabfallen ernahrt wurden Lebensmittel aus dem Ackerbau mussten die Nehrungsfischer im Gegensatz zu den ubrigen Fischern vollstandig kaufen Der Grossteil der Zippel Kuren Zwiebel Kuren genannten Fischerbevolkerung lebte um das Haff herum und im Memel Delta und betrieb neben der Fischerei Gemuseanbau Mit ihren Timberkahnen brachten sie Zwiebeln Kurbisse Kohl Bohnenkraut und Porree zum Konigsberger Stadthafen nach Labiau Tilsit und anderen Stadten um ihre Erzeugnisse dort zu vermarkten Auch die Fischmarkte wurden uber die Wasserweg beliefert Hauptartikel Krahenbeisser Eine traditionelle Nebeneinnahme der Nehrungsfischer war der Vogelfang in der Zeit wenn Fischfang durch die Herbststurme unmoglich war und Eisfischen noch nicht moglich wurde denn die Nehrung wurde im Fruhjahr und Herbst von Zugvogeln aufgesucht besonders Nebelkrahen Die Vogel wurden mit angepflockten Lockvogeln und Fischabfallen in die Dunen gelockt und von dem hinter einem Reisigverschlag versteckten Fischern mit Wurfnetzen oder Netzfallen gefangen spater gerupft ausgenommen gepokelt und eingelegt Die martialisch wirkende Schlachtmethode in den Kopf zu beissen Krahenbeisser niederdeutsch Krajebieter entstand ursprunglich aus der Unerschwinglichkeit von Schlachtwerkzeugen und dem Mangel an Steinen wurde von den oft als konservativ beschriebenen Fischern aber bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts weiter betrieben und ist vielfach fotografisch belegt Fur das Krahenbeissen war besonders das sudlichste Nehrungsdorf Sarkau bekannt das ursprunglich das Privileg fur die Vogeljagd innehatte und das die kurzesten Lieferwege nach Konigsberg hatte wo die Krahen unter dem Namen Kurische Tauben oder Nehrungstauben in Hotels und Restaurant als Delikatesse angeboten wurden Die Fertigkeiten der Nehrungsbewohner im Vogelfang wurden spater von Ornithologen und Vogelschutzern der Vogelwarte Rossitten fur Beringungen genutzt Die Jagd auf die in der Region heimischen Elche war dagegen als Wilderei untersagt Hausbau und Wohnkultur Ausschnitt des Aussenschaukastens am Historischen Museum Nida der die Lebensverhaltnisse in Nidden Mitte des 19 Jahrhunderts zeigt Die Fischerbuden standen damals nicht in die Wanderdunen der Nehrung hinein sondern den Strand der Haffkuste entlang Fischer ohne grossere zumeist landwirtschaftliche Zusatzeinkunfte oft Pachtzinsfischer in Siedlungen auf sumpfigem oder sandigem Boden wie die Nehrungsfischer lebten bis ins 19 Jahrhundert und daruber hinaus in Hutten die in Preussen Fischerbuden genannt wurden Manchmal zeigten die Ortsnamen auf bude oder vitte solche Siedlungen an Eine Vitte war ursprunglich ein von Fischern wahrend der Fangzeit saisonal genutzter Rastplatz zum Ubernachten Netzeflicken und Pokeln oft an Buchten oder auf Inseln gegen Land durch Sumpf und Schilf abgeschirmt die manchmal spater von Fischerfamilien besiedelt wurden Die tiefgeduckten Fischerbuden galten als primitiv hatten ursprunglich keinen Schornstein und das Innere der Rauchhauser oder unterteilten Rauchkuchen war verqualmt denn der Dachstuhl wurde zum Rauchern der Fische bei schlechtem Wetter auch zum Trocknen und Impragnieren der Netze durch Rauch brennholzsparend aus dem Herdfeuer genutzt Bewohnte Rauchhauser wurden nach dem Mittelalter im landlichen Raum durch getrennt errichtete Raucherkaten verdrangt blieben aber in armeren Fischerdorfern die viel raucherten noch bis ins 19 Jahrhundert und spater erhalten Ethnologisches Fischergehoft in Suderspitze Smiltyne mit Keller links Viehstall Mitte und Fischerbude Zum Gelande gehoren noch eine Raucherhutte ein Getreidespeicher und ein Badehaus Besser entwickelten sich die wohlhabenderen Dorfer der Zippel Kuren Zwiebel Kuren an der Innenseite des Haffs wo die Fischerbauern Gehofte aus grosseren Wohnhausern mit Rauchabzug und Schornsteinen abgetrennten Raucherkaten oder Raucherkammern Stallen Boots und Gerateschuppen Kartoffel und Gemusekellern Getreidespeichern und oft auch Badehausern bauen konnten Ein bekanntes Beispiel war das vorwiegend litauischsprachige Dorf Gilge am gleichnamigen Mundungsarm des Memeldeltas ins Kurische Haff Auch einzelne realberechtigte zinslose Fischer bauten Fischergehofte Wohnstube in Nidden Seit in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts durch Dunenbepflanzung Wiederaufforstung und Fremdenverkehr bescheidener Wohlstand auf die Nehrung kam entstanden die heute bekannten farbigen Kurenhauser die oft auf Gaste eingerichtet waren und auch deshalb alle Schornsteine haben Wie die Aussenfarben in Schweden haufig falunrot und weiss sind wurden Hauser rund um das Kurische Haff in den symbolischen Farben braun fur die Erde blau fur Wasser und Himmel und weiss fur Wolken und Schaumkronen angestrichen Zuvor waren Aussenfarben nicht ublich oft unerschwinglich Die Wirtschaftsraume Stalle und Raucherkammern wurden dann auch hier in Aussengebaude ausgelagert Modernere Kurenhauser an der Stelle des alten Karwaiten zwischen 1890 und 1910 mit Aussenbemalung und rechts mit Vordielen Veranda Traditionelle Bauern und Fischerhauser waren in Ostpreussen selten Lehmfachwerkhauser sondern wurden meistens in Holzbauweise errichtet teilweise in der in Ost und Ostmitteleuropa haufigen Blockbauweise ofter aber besonders in Kustennahe in Standerbohlenbauweise die auch in Skandinavien und im Baltikum haufig ist in beiden Fallen meistens innen verputzt Die Dacher sind Reetdacher Der First wurde mit stilisierten gekreuzten Hengstkopfen nehrungskurisch und lettisch zirgs Pferd oder mit anderem Firstpunkt und Giebelschmuck verziert an denen Symbole wie Anker Vogel Herzen Pflanzenranken und teilweise alten Symboliken wie Sonnensymbole erganzt wurden Im Grundriss waren die Hauser ursprunglich die in Ostmitteleuropa weitverbreiteten Wohnstallhauser oder Wohnspeicherhauser Der Eingang ist auf der Mitte der Langsseite hinter dem sich der Arbeitsflur als Hauptaufenthaltsraum mit Herd und Rauchkuche bis zur gegenuberliegenden Aussenwand anschliesst Auf einer Seite schliessen sich Wohn und Schlafraume auf der anderen die Stalle oder die Speicherraume an bevor sie ausgelagert wurden Bei einigen Hausern befand sich traditionell vor dem von der Wetterseite abseitigem Eingang entweder eine offene holzerne Vorlaube oder ein Laubengang uber eine oder mehrere Hausseiten oder nur uber den Teil der Hausseite als Wetterschutz fur Aussenarbeiten Seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden diese Aussenanbauten haufig zu integrierten Vordielen Vorlauben Veranden verglast oft westlich des Kurischen Haffs und auf der Nehrung Vorlaubenhaus oder zu Galerien verglast meistens ostlich des Haffs Galerienhaus Traditionelle Tracht Kleinlitauische Festtagstracht um Klaipeda mit Jostenbandern Anfang Mitte 19 Jahrhundert die mit der kurischen nahezu identisch war Ernst Bischoff Culm Junges Paar auf dem Kirchgang Schwarz weiss Foto eines Ol auf Leinwand Gemaldes eines Kunstlers der Niddener Kunstlerkolonie 1904 Im Original tragt der Mann einen braunen Hut und eine braune Hose schwarze Klotzschlorren und ein blaues Woll Jackett die Frau eine weisse Bluse weisses Kopftuch weisse Schurze schwarzes Mieder blaue Jacke und einen blauen Rock mit gelbem Gitterkaro Regionaltypische Trachten lassen sich entgegen uberholten Annahmen von Volkskundlern des 19 Jahrhunderts nicht bis ins Mittelalter zuruckverfolgen sondern entstanden erst in der Neuzeit in vielen Regionen erst im 18 19 Jahrhundert Sie veranderten sich auch im Laufe der Jahrzehnte Unter den materiellen Verhaltnissen der Nehrung bildete sich eine typische selbstgefertigte Alltagskleidung und Berufskleidung der Fischer und erst recht die Festtagstracht besonders spat im 19 Jahrhundert und wurde durch gelegentliche Ehen von der Alltags und Festtracht der Haffischer Preussisch Litauens Kleinlitauens vollstandig ubernommen der sie fast identisch war Traditioneller Bestandteil der Festtracht war der durch Brettchenweben hergestellte Schmuckgurtel das Jostenband Die Berufskleidung der Fischer entstand dagegen in vielen Regionen rund um die Ost und Nordsee Kurische Manner waren im 19 20 Jahrhundert fast durchweg bartlos rasiert und kurzhaarig In der Regel waren sie im Alltag mit Jacken oder Jacketts bekleidet die von weisser oder blauer Wolle gestrickt oder aus selbstgewirktem Wollstoff hergestellt waren Dazu trugen sie belastbare Drillichhosen und eine Mutze im 20 Jahrhundert haufig eine Schiffermutze Zum Fischfang wurden dicke friesahnliche Wandrocke Wollstoff Mantel und lange bis uber die Knie reichende Wasserstiefel getragen Bei sturmischem Regen der in Ostpreussen oft kurisches Wetter genannt wurde war Olzeug ublich mit der dazugehorigen charakteristischen Olmutze Sudwester Im Winter trug man Klotzschlorren Holzpantoffeln oft mit Trageriemen im Sommer gingen alle Bewohner meistens barfuss Die Frauen trugen langarmlige Blusen unter einem Mieder und dazu gesteifte oder karierte Rocke deren Zahl mit dem Wohlstand einer Frau zunahm und weisse Schurzen manchmal mit Blumenranken oder geometrischen Stickmustern auch auf Borduren verziert Frauen trugen immer ein Kopftuch unverheiratete Madchen dagegen nur auf Ausgangen An Festtagen drapierten sie das Kopftuch um ein Haubchen Religion und Aberglaube Kurische Grabtafeln Kurenbretter in Nida in Krotenform Grabtafel aus dem 19 Jahrhundert in Nida die meisten wurden von Eduardas Jonusas nach alten Vorbildern erneuert Die Gruppe erganzter rekonstruierter Grabtafeln in Nida von Eduardas Jonusas darunter 2 v li mit Pferdekopfmotiv die bemalte Tafel und auch die dahinter mit Herz und Vogelmotiv sowie weitere MotiveKleinlitauische Krikstai im Ostpreussischen Landesmuseum aufgenommen um 1937 Das Bild von Franz Tetzner 1902 nach Originalskizzen zeigt die Vielfalt der Grabtafelmotive auf evangelischen litauischen wie auch kurischen und einigen deutschen Friedhofen in Ostpreussen Seit ihrer Ansiedlung die an der Wende zum 15 Jahrhundert begann waren die Kuren wie die gesamte Bevolkerung Kurlands und Lettlands Angehorige der westlichen lateinischen vorreformatorischen Kirche unter dem Primat des Papstes in Rom Mit der Reformation zu Beginn des 16 Jahrhunderts konvertierten sie mit allen Bewohnern Ostpreussens ausser des Ermlandes und Lettlands ausser des Sudostens zur Evangelisch Lutherischen Kirche im Gegensatz zur Mehrheit der Litauer im Grossfurstentum Litauen nicht in Preussisch Litauen und zur Mehrheit der Polen im Konigreich Polen Auch die Bewohner Kurlands und die kurischen Kustenbewohner an der zu Litauen gefallenen Ostseekuste nordlich von Preussen blieben evangelisch lutherisch und unterschieden sich damit von den litauisch schemaitischen Ansiedlern in dieser Kustenregion auch konfessionell Fur die kurische Bevolkerung der Nehrung wurden 1541 in Sarkau und Rossitten Kirchen eingerichtet Nach 1550 war der Pfarrer von Rossitten auch Pfarrer von Kunzen Zum Kirchspiel Kunzen gehorten auch Inse Loye und Ackel am ostlichen Haffufer und Memeldelta zu Rossitten gehorten auch Nidden und Karwaiten Schwarzort gehorte zum Kirchspiel Memel Neegeln wechselte zwischen beiden Mit der allmahlichen Versandung von Kunzen wurde seit 1808 wieder Rossitten Sitz der Pfarrei und des Kirchspiels Karwaiten war seit 1738 Sitz eines Kirchspiels fur die nordliche Nehrung aber mit dessen allmahlicher Versandung 1765 97 wurde 1787 Schwarzort Hauptkirche des Kirchspiels und der Pfarrei 1847 entstand ein weiteres in Nidden auch fur das benachbarte Preil und Perwelk Die Christianisierung der Bevolkerung war aber nicht vollstandig 1609 gibt der Pfarrer von Kunzen an dass der mehrer Teil Churen und Litauen nicht beten konnen Die Visitation von 1670 geht auf die Verhaltnisse in Kunzen und Sarkau ein Am schlimmsten seien die Pillkopper und Preeder Es gebe Wahrsager Bother Heiler Segensprecher auch Salzpuster in Rossitten Viele besonders in Pillkoppen und Preeden entschuldigten sich damit sie konnten nicht deutsch Also legten die Visitatoren fest wenn der Pfarrer nur Deutsch konne soll der Schulmeister aus der litauischen Postille vorlesen Aber Litauisch und Kurisch sind gegenseitig nicht gut verstandlich 1738 wird die Verwilderung der Nehrungsbevolkerung mit drastischen Worten beklagt Auch Ende des 18 Jahrhunderts waren nur 20 der Bevolkerung dieser Kirchspiele deutschsprachig Die Sprachbarriere durch die die Kirchenobrigkeit die Kuren geistlich nicht erreichen konnte liess volksfrommige Rituale und Legenden neben der evangelischen Kirche aktiv blieben Das war aber in vielen landlichen Bevolkerungen bis ins 17 18 Jahrhundert nicht ungewohnlich Auf Interesse der Wissenschaft stiessen seit dem 19 Jahrhundert diese ausser christlichen Vorstellungen Mythen und Rituale der Volksfrommigkeit Vormoderne Fischer kamen zwar auf Fischzugen weit herum und standen mit Fischern und Fischkaufern aus anderen Regionen in Kontakt viele waren in jungen Jahren auch Handelsmatrosen trotzdem war ihr Leben traditionell dichter von volkskulturellen Vorstellungen mythischer Volksfrommigkeit Geisterglaube aberglaubigen Verhaltensvorschriften und schadensabwehrenden Ritualen und Zaubereien gepragt als das ihrer weniger mobilen bauerlichen Nachbarn Die ethnologische Beobachtung gilt nicht nur fur die Nehrungskuren und die litauischen und deutschen Hafffischer Ostpreussens sondern fur alle Fischerbevolkerungen Der Hauptgrund war wohl dass sich Fischer in ihrem Uberleben trotz harter Arbeit viel mehr den Launen des Schicksals wie plotzlichen Todesfallen in Sturmen und dem Fanggluck ausgeliefert fuhlten Altere Volkskundler des 19 Jahrhunderts sahen die Volksfrommigkeit der Kuren als Fortbestand der vorchristlichen alten baltischen Religion und Mythologie Die Deutung ist bis heute in der Offentlichkeit verbreitet Dokumentationen der Erzahlungen seit Ende des 19 Jahrhunderts wie von dem Konigsberger Indologen Julius von Negelein zeigten aber dass die Zusammenhange komplizierter sind Die Geistergeschichten des Seemannsgarns in denen auch die Seelen kurzlich Verstorbener eine wichtige Rolle spielten und zahlreiche Verhaltensvorschriften zur Abwehr von Schaden standen naher an der Welt der Fischer und waren immer eingebettet in christliche Vorstellungen Nur vereinzelt wirkten alte baltische Motive und Symbole nach die aber oft verandert begrundet wurden Die alten baltischen Gotter spielten in diesen Erzahlungen und Vorstellungen keine Rolle sie waren kaum noch bekannt Einige Erzahlungen waren auch nicht baltischer sondern niederdeutscher Herkunft wie die Legenden um den Alpdruck Geist Mahr oder nehrungskurisch Laume vgl Lauma aber mit anderen Attributen der nachts aus Baumen durch Astgabeln in die Hauser der Schlafenden kommt und ihnen Alptraume verursacht weshalb Astgabeln und offene Stellen in der Hauswand verschlossen werden mussen Unzweifelhaft eine Nachwirkung der Vorstellungen altbaltischer Mythologie sind dagegen zahlreiche Geschichten in denen die Seelen kurzlich Verstorbener noch bis zu 40 Tagen am Alltag und den Traumen der Lebenden teilnehmen wie sie auch in Preussisch Litauen und Teilen des vormodernen deutschsprachigen Ostpreussen weit verbreitet waren Deshalb wurden in den Nachten vor und nach dem Begrabnis frohliche Feste in Anwesenheit der toten Seelen gefeiert was die evangelische Kirche bis ins 19 Jahrhundert bekampfte Die Toten durch Wehklagen ins Leben zuruckzuschreien war verboten Die Spuklegenden waren sehr zahlreich So gaben verungluckte Fischer ihr Ableben durch Klopfen bei den Angehorigen bekannt Sterbende begegnen den Seelen aller Verwandten Auch in der altbaltischen Mythologie stiegen die Seelen nicht sofort ins Jenseits auf sondern blieben anfangs bei den Lebenden Die 40 Tage Frist wurde dagegen dem Christentum entlehnt denn Jesus weilte nach der Auferstehung noch 40 Tage bis zur Himmelfahrt auf der Welt Ebenfalls ein Nachhall altbaltischer Vorstellungen war der Glaube dass die Welt zwar voller Geister sei aber nur wenige damonisch veranlagte Heiden unrichtig Getaufte sie sehen konnten Diese sind allen Dorfbewohnern bekannt und werden geachtet Auch in der altbaltischen Mythologie hatten Geisterseher eine hohe spirituelle Funktion Bis ins 19 Jahrhundert waren noch Grabbeigaben fur Verstorbene ublich Das dichteste Netz aberglaubiger Verhaltensvorschriften lag auf dem nehrungskurischen Alltag und allen Lebensstationen der Bewohner zur Abwehr von Ungluck oder Schadenszauber Hexerei an dessen Existenz geglaubt wurde Dazu gehorte der Glaube auf Fischzugen Kurisch sprechen zu mussen weil sonst das Fanggluck ausbleibt Es gab deshalb zahlreiche ostpreussische Redensarten die sich auf die Kuren beziehen So bezeichneten man Betrunkene gerne als von Kuren verhext sturmisches Wetter wurde kurisches Wetter genannt konnte aber auch Donner als Fluch sein und Kurischer Kaffee war Warmbier mit Schnaps Mit kurischen Marktfrauen legte sich Konigsbergerinnen nicht an weil sie furchteten von ihr verflucht zu werden Man glaubte dass die Kuren wenn sie ihre Marktstande verlassen diese mit einem Hexenblick sichern der bewirkte dass ein Dieb angewurzelt stehenbleiben musste bis der Besitzer zuruckkehrte Beispiel fur die wissenschaftliche Schwierigkeit volkstumliche Symbole automatisch als Relikt des baltischen Paganismus Heidentums zu deuten ist die Diskussion um die kurischen Grabplatten die auf Friedhofen der Kurischen Nehrung immer am Fussende des Grabes stehen Sie sind symmetrische holzerne Grabplatten auf Holzpfahlen mit symbolischen Verzierungen wie Vogeln oft an Frauengrabern Pferdekopfen oft an Mannergrabern weiteren Tiersymbolen wie Kroten Reptilien Insekten oder mit Pflanzenranken geometrischen Symbolen Sonnen und Mondsymbolen auch Kreuzzeichen Seit Ende des 18 Jahrhunderts wurden sie manchmal farbig bemalt Diese vielfaltigen Formen sind auch aus Preussisch Litauen Kleinlitauen bekannt wo sie litauisch krikstas Plural krikstai Taufe Taufstele fur getaufte Verstorbene auf geweihter Friedhofserde genannt werden Aufgrund ihrer Darstellungen von Tieren Pflanzen Sonne Mond deuteten sie seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts fruhe preussische Baltisten und Volkskundler wie Adalbert Bezzenberger als heidnische Symbole Litauische Forscher wie Mykolas Brensteinas Jonas Basanavicius Jonas Totoraitis Paulius Galaune oder Klemensas Cerbulenas deuteten sie nationalromantisch als Weltenbaum oder als heidnische Grabstele postulierten sie zum ursprunglichen baltischen Grabmonument fur Verstorbene die nicht zur Oberschicht gehorten vom heidnischen Stammesadel sind Hugelgraber erhalten und interpretierten die tierischen pflanzlichen und Sonnen und Mondsymbole unter Ruckgriff auf Peter von Dusburgs Chronicon terrae Prussiae 1326 uber die heidnischen Prussen Sie hatten heilige Haine Felder und Wasser und sahen in der Sonne im Mond in den Sternen im Donner in den Vogeln sowie in den Tieren sogar in der Krote gottliche Machte 14 4 als heidnische Symbolik Die Folge dieser Deutung war dass diese heidnischen Relikte in der ostpreussischen Offentlichkeit zunehmend kritisiert wurden und die evangelisch lutherischen Kirche gegen diese Tradition vorging weshalb sie Mitte des 20 Jahrhunderts kaum noch errichtet wurden In der litauischen Offentlichkeit werden sie dagegen geschatzt und bis heute in dieser alteren Deutung touristisch vermarktet Auf dem Ethnographischen Kurischen Friedhof in Nidden wurde eine Galerie erganzter krikstai durch den Kunstler Eduardas Jonusas neben von ihm rekonstruierten vereinzelten originalen erganzt Seit Mitte des 20 Jahrhunderts uberpruften litauische Ethnologen wie Jonas Grinius 1902 1980 im Exil in Munchen Jonas Balys und in Ansatzen Paulius Galaune die Deutungen stuften viele als zu spekulativ ein und widerlegten sie teilweise Sie beobachteten dass die krikstai erst seit dem 17 Jahrhundert zahlreich entstehen keines existierte vor dem Ende des 16 Jahrhunderts Sie standen ausschliesslich auf evangelisch lutherischen Friedhofen Preussisch Litauens des kurischen Siedlungsgebietes Teilen Lettlands und deutschsprachiger Gemeinden Ostpreussens nie auf katholischen Friedhofen Damit hatten sie Ahnlichkeiten zu der suddeutsch schweizerischen Tradition des 17 19 Jahrhunderts dem Totenbrett und ahnlichen Traditionen in Finnland Estland Ungarn Schweden oder Rumanien Somit entstanden sie offenbar als evangelische Abgrenzung zu den gleichzeitig auf katholischen Friedhofen dominant werdenden Grabkreuzen im benachbarten Litauen und Polen Im sehr evangelischen Schweden wurden Grabkreuze 1721 verboten Prahistorische Grabstelen sind im baltischen Siedlungsgebiet im Gegensatz zu anderen ost und mitteleuropaischen Gebieten archaologisch unbekannt weshalb die Annahme sie waren die ursprunglichen baltischen Grabmonumente falsch ist Auch betonten sie das unter den krikstai symmetrische geometrische Formen und christliche Symbolik von Anfang an haufiger ist als fruhe Forscher beachteten Auch die figurliche Symbolik entspricht in grossen Teilen nicht mehr dem was von der baltischen Religion uberliefert ist Naturlich kannte auch die evangelische Kirche der Region die krikstai auf ihren Kirchfriedhofen aber betrachtete sie bis ins 19 Jahrhundert nicht als heidnisch Im 17 Jahrhundert legte eine Kirchenvisitation der Lutherkirche im spater deutschsprachigen Insterburg damals daneben viele Litauisch und wenige Altpreussisch Sprecher verbindlich fest dass Grabplatten mannlicher Verstorbener Pferdekopfmotive und weiblicher Verstorbener Vogelmotive verwenden sollen wie es weithin verbreitet war Diese Geschlechtersymbolik ist aus der baltischen Religion nicht bekannt Auch die Krotenform wird kontrovers diskutiert Altere Forscher deuteten Kroten auf Basis des Zitats von Dusburg als Wesen der Erdgottin jungere widersprechen dass das Zitat diese Deutung nicht hergibt Forschungen des kurischen Aberglaubens wie die v Negeleins dokumentierten dagegen dass Kroten sehr negativ besetzt als Wiederganger von Hexen gesehen wurden weshalb ihnen nachgestellt wurde Schon 1481 wurde die Legende uberliefert dass ein Kater der an einer Krote geleckt hatte viele Menschen getotet hatte Deshalb wird auch vermutet dass diese Grabbrett Formen keine Kroten sondern Felle symbolisieren Ganz ohne jeden Zweifel sind aber die Herzsymbole fur geliebte Verstorbene nicht aus der altbaltischen Religionssymbolik sondern viel junger Die Symbole der Kurenbretter wie auch ihre Legenden trugen sicher teilweise heidnisches Erbe aber das blieb in den Jahrhunderten seit der Christianisierung im 13 Jahrhundert nicht unverandert sondern wurde vielfaltig erweitert in anderen Bereichen marginalisiert oder beendet und die erhaltenen Teile wurden auch unter dem Einfluss des Christentums neu interpretiert und begrundet Welche genauen Symboliken sich hinter den Grabplatten verbargen ist teilweise bis heute nicht bekannt weil fruhe Forscher die Erbauer nicht befragten sondern sie mit alten Quellen uber den baltischen Paganismus verglichen danach waren nur noch von offentlichen Debatten beeinflusste Deutungen moglich In der litauischen Gesellschaft nahm die Begeisterung fur den gesellschaftlich konstruierten urbaltischen heidnischen Volksstamm der Kuren in den 1970er 1990er Jahren mit der Bewegung litauisch nationalen Widerstands gegen die Sowjetunion noch zu was bei Besuchern die in der Gesellschaft der Kurischen Nehrung Mitte des 20 Jahrhunderts selbst gelebt hatten und die alte Heimat besuchten haufig befremdet aufgenommen wurde denn diese sahen sich nach 100 Jahren Modernisierung Germanisierung und evangelischer Nach Christianisierung als gute Protestanten und Deutsche Die Vergangenheitsbilder glichen sich erst mit dem Aufbluhen der wissenschaftlichen Erforschung nach der Erhebung zum UNESCO Welterbe an Gemalde des Nehrungsalltags aus der Kunstlerkolonie Nidden Auf Initiative der Kunstakademie Konigsberg die ab Mitte des 19 Jahrhunderts Exkursionen in die preussische Sahara vermittelte etablierte sich ab den spaten 1870er Jahren bis 1890 schrittweise in Kooperation mit dem Gastwirt in Nidden Nida Hermann Blode 1862 1934 die Kunstlerkolonie Nidden Ihr gehorten zumeist Maler an die einmalig oder regelmassig im Sommer in Nidden arbeiteten oder wie Ernst Mollenhauer oder Carl Knauf dauerhaft im Dorf lebten Ab etwa 1900 waren unter ihnen auch impressionistische Vertreter der Berliner Secession und ab 1909 10 expressionistische Vertreter der Neuen Secession die nicht mehr nur vorwiegend aus Ostpreussen sondern auch aus ganz Deutschland stammten Dazu gehorten Lovis Corinth Karl Schmidt Rottluff und Max Pechstein Die Kunstlerkolonie blieb auch nach Abspaltung des Memellandes mit Nidden 1920 und dem Anschluss an Litauen 1923 aktiv und auch Literaten wie Thomas Mann und Carl Zuckmayer gehorten zum Umfeld Erst mit dem erzwungenen Anschluss an NS Deutschland im Marz 1939 musste sie nach Verfolgungen ihre offentliche Aktivitat einstellen Dadurch entstanden sehr viele Gemalde die nicht nur die Landschaft der Nehrung sondern auch das Leben der Nehrungsbewohner besonders der vorwiegend kurischen Bevolkerung von Nidden in dieser Zeit zum Thema haben Beispiele Lovis Corinth Fischerfriedhof in Nidden an der Kurischen Nehrung Ol auf Leinwand 1893 Fritz Behrendt Haffstrand bei Nidden Ol Lw 1899 Ernst Bischoff Culm Reisigsammlerin Ol Lw 1908 Max Pechstein Haff Ol Lw 1909 Max Pechstein Haus auf der Kurischen Nehrung Ol Lw 1909 Ernst Bischoff Culm Treibholzsammlerinnen an der Kurischen Nehrung Pastell 1911 Ernst Bischoff Culm Alter ruhender Mann Fischer Kohlezeichnung 1914 Gregor von Bochmann Fischer an der Kuhrischen Nehrung Ol Lw vor 1930 Werner Riemann Dorfstrasse in Nidden Ol Lw um 1930 Carl Knauf Morgen bei Purwin Ol auf Sperrholz um 1938 Carl Knauf Dorfstrasse in Nidden Ol Sperrh um 1935 Carl Knauf Stube im Sonnenlicht Ol Sperrh um 1938 Hella Hirschfelder Stuve Kurenkahn in Nidden Ol Sperrh 1941Nehrungskurische NamenNehrungskurische Familiennamen und Herkunft der Nehrungskuren Familiennamen entstanden in Preussen vom 15 bis 17 Jahrhundert oft aus Zweitnamen meistens Spitznamen als neben der deutschen litauischen nehrungskurisch lettischen polnisch masurischen und kaschubischen Sprache noch die spater ausgestorbenen Sprachen Altpreussisch und Altkurisch im Land gesprochen wurden Deshalb gibt es bis heute im deutschen Sprachraum Familiennamen aus diesen Sprachen Im Jahr 2005 untersuchten die Expertinnen Dalia Kiseliunaite und Arina Ivanickaya 713 historisch bekannte Familiennamen oder Zweitnamen mit Funktion von Familiennamen von der Kurischen Nehrung auf ihre etymologische Herkunft Sie ergab dass das oft vertretene Bild die vorwiegend nehrungskurischen Sprecher der Kurischen Nehrung wurden fast vollstandig auf eine geschlossene Zuwanderung aus Kurland zuruckgehen die spater assimiliert wurden uberholt ist Es fanden sich Familiennamen deutscher litauischer lettisch nehrungskurischer altpreussischer prussischer altkurischer und slawischer Herkunft Wahrend sich die deutschen und litauischen Namen zum Teil auch durch die Verbreitung dieser Sprachen als Kirchen und Kanzleisprachen erklaren lassen gilt das nicht fur prussische altkurische oder slawische Namen Offensichtlich haben sich dem Berufsstand der Fischer immer wieder Menschen verschiedener Herkunft angeschlossen Nehrungskurisch setzte sich aber als interne Umgangssprache dieser Bevolkerungsgruppe multiethnischer Herkunft durch Auf der Nehrung scheinen altere Forschungsergebnisse von Adalbert Bezzenberger und Kurt Forstreuter plausibel nach denen die Kurische Nehrung im Mittelalter im Suden von prussischen Semba Samlandern und im Norden von Alt Kuren besiedelt war zu denen in der Ordenszeit deutsche litauische nehrungskurische germanisiert prussische und slawische Zuwanderer kamen die eine uber lange Zeit multiethnische Nehrungsbevolkerung bildeten die in der Umgebung der Ordenskomturei und heute von Wanderdunen verschutteten Ordensburg von Rossitten und in mehreren weiteren Ortschaften lebte Sie verschwand nicht wie andere Forscher vermuteten sondern ging wohl schrittweise bis zur okologischen Verodung der Nehrung im 17 Jahrhundert in die vorwiegend nehrungskurisch sprechende Fischerbevolkerung auf Einige haufigere Familiennamen der Nehrungskuren in Klammern die Gesamtzahl einschliesslich nur historisch uberlieferten Namen waren Tafel mit Namen der Familien in Schwarzort Juodkrante bis 1944 Familiennamen allgemein westbaltischer Herkunft insgesamt mit historischen Namen etwa 30 Namen Kauke Perkuhn Pruss Kulitte Kurme Paura Skujis Wilkaul Purwin Skrossda Waballs Wanneck Familiennamen litauischer Herkunft insgesamt etwa 70 Azols Apsche Greizus Kairies Kubilis Kursaitis Naujocks Schwellnus Familiennamen lettisch nehrungskurischer Herkunft etwa 30 Delin Dobum Kakis Gulbis Kause Kalleis Laucenieks Zemis Silgan Swigulls Blode Birsens Pugelis Familiennamen mit teilweise altkurischen Merkmalen etwa 20 Sprogis Kuite Leikis Streiis Gibe Brinkis Kikala Pinkis Mentz Melwingis Strangulies Familiennamen prussischer Herkunft etwa 10 Ankotas Droe Nauditte Passarge Perkus Preikis Trulaw zusammengesetzte baltische Familiennamen 3 Darwide Daumundt Soukantt Familiennamen aus einem Vornamen mit baltischen Bildungsmerkmalen 52 Berteikis Bruzdeylins Kwauka Mikuscheit Endzulis Endzuleit Jackutis Jekeit Familiennamen deutscher Herkunft mit baltischen Merkmalen 38 Deckaitis Engelien Rundock Tepperis deutsche Familiennamen 250 Moors Lange Frischmann Pietsch Raesa Resa Reehse Resas Reese Rehsa u v a slawische Familiennamen 59 Kasche Kontarowitz Trotzky Schadowsky unklarer oder mehrerer moglicher Herkunft 78 Lambaten Buhuke Kiuit lt von lett kivite Plewe unklarer verschieden moglicher Herkunft mit baltischer Pragung oder Uberformung uber 5 Akszuleit Dommien Domsien Donredait Jomiks Navickas slaw Sakuth Es gibt auch einige kleinlitauische preussisch litauische Familiennamen die neukurischer Herkunft sind und an die Assimilation der Neukuren in die preussischen Litauer erinnern darunter viele aus Bauerndorfern Weil auch die Mehrheit der Menschen preussisch litauischer Herkunft nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland kamen kommen sie heute auch in Deutschland vor Beispiele sind kleinlitauische Familiennamen nehrungskurischer Herkunft Lacytis von n kur lacitis Bar litauische Entsprechung lokytis Labrencis Laurenz Lorenz litauische Entsprechung Laurynas Kazragis von n kur kaza Ziege rags Horn litauische Entsprechungen ozka ragas Nehrungskurische Ortsnamen Auswahl Auf der Kurischen Nehrung im heute zu Litauen gehorenden ehemals im Norden Ostpreussens gelegenen Memelland nordlich des Flusses Memel auch sudlicher und an der ubrigen Kuste existieren zahlreiche historische Toponyme Orts Flur und Gewassernamen die als Erbe auf die fruhere Anwesenheit der Nehrungskuren und des Nehrungskurischen verweisen Seltener sind das Namen die durch den Wortstamm kuhren deutsch oder kursch baltisch auf ihre Ursprunge hinweisen haufiger Namen die zweifelsfrei aus der lettisch nehrungskurischen Sprache nicht aus anderen baltischen Sprachen kommen Die Ermittlung der Herkunft ist fur die regionale Toponomastik nicht immer einfach weil mehrere verwandte baltische Sprachen in der Region zeitgleich Litauisch Schemaitisch zuvor Prussisch im Suden Altkurisch im Nordwesten und Schalauisch im Nordosten gesprochen wurden Toponyme uber die mehrere Herkunftshypothesen existieren die Herkunft also nicht geklart ist werden hier nur in Ausnahmefallen aufgefuhrt wenn die nehrungskurische Herkunft sehr wahrscheinlich ist was aber benannt wird Fur fast alle aufgezahlten Toponyme ist die nehrungskurische Herkunft sicher sofern nicht anders angegeben Einige der im 15 bis 17 Jahrhundert entstandenen Kolonistendorfer waren in regionaler Tradition nach dem Dorfgrunder benannt weshalb sie oft bis ins 18 Jahrhundert ungewohnliche Doppelnamen trugen die den Taufnamen Vornamen und den Spitznamen Familiennamen siehe vorheriges Kapitel auch umgekehrte Reihenfolge war ublich des Dorfgrunders wiedergeben John Snoten Philipp Dautschen andere Reihenfolge Kurschen Andre Kuntzen Hans usw Erst im 18 19 Jahrhundert wurden sie administrativ zu normalen einwortigen Ortsnamen umbenannt Der Name erlaubt dann nicht automatisch Ruckschlusse auf die Muttersprache der Mehrheit der fruhen Dorfbewohner Die Mehrheit der Namen bezeichnen heute kleine Dorfer als Teile grosserer Gemeinden die oft nur zehn bis 40 Einwohner haben Es gibt auch einige bedeutendere Namen wie der deutsche Name der Stadt Memel lit Klaipeda oder des Flusses Memel lit Nẽmunas Noch haufiger sind weitere Flur und Gewassernamen Namen untergegangener Dorfer oder nicht mehr gebrauchliche Namen eingemeindeter Weiler Weil die Liste eine Auswahl bleibt werden diese Namen verschwundener Orte von Flur und Gewassernamen nur selten exemplarisch erwahnt Kurische Nehrung litauische und russische Seite Kunzen ru Krasnoretschje untergegangenes Dorf cunce sich ducken Mastinorags nordlich von Schwarzort mast Ort wo man Fangnetze auswirft rags Haken Horn Lage 55 576 21 131 Negeln Neegeln nk Agila lit Nagliai untergegangenes Dorf agu Tannennadel Lage 55 44 21 084 Nidden Nida vermutlich aus Kurland importierter Name neid nid fliessen stromen Ohselmast bei Pillkoppen ohsols Eiche mast Fischzeug Ort wo man Fangnetze auswirft Lage 55 237 20 942 Perwelk Pervalka velk ziehen schleppen Pillkoppen nk Pilkupa ru Morskoje pili Burg kapa Dune evtl pr Pilakōpō Preil nk Preili Prele Preila sicher nk Wurzel nicht geklart mogl lett prailup Dank oder Worter fur Zugang oder Schiffsruder Preeden untergegangenes Dorf pr i ede Kiefer Lage 55 194 20 88 Purwien Purvine Ortsteil von Nidden purvs Sumpf Lage 55 322 21 02 Skrusdin Skruzdyne Ortsteil von Nida Nidden skruzde Ameise Lage 55 312 21 012 Sarkau nk Zarkau ru Lesnoi nk Zarkawe Elsterort oder sakala Falke evtl pruss Vorgangername Memelland Litauen Weil Toponyme nehrungskurischer Herkunft ausserhalb der kleineren Nehrung deutlich zahlreicher sind beschrankt sich die folgende Auswahl nur noch auf Namen bestehender Ortschaften Nicht mehr gebrauchliche Namen eingemeindeter Ortsteile Namen untergegangener Dorfer und andere Orts und Flurnamen die viel zahlreicher sind gehoren nicht in die Aufzahlung Aschpurwen Azpurviai az purvs hinter dem Sumpf Lage 55 573 21 451 Augstumal Aukstumalai aukstas hoch mala Ufer Lage 55 407 21 381 Darzeppeln Dercekliai darva Teer ceplis Ofen Kiaken Kiokiai kakis Dohle Lage 55 865 21 147 Kycken Matz Matzkieken Sakiniai kikis Wespenbussard Froschhabicht andere Wurzeln Schemaitisch Lage 55 737 21 336 Kurschen Hincke Taleick Klein Kurschen Kursẽliai kurs Kure Lage 55 806 21 245 Kurschlauken oder Kepal Klaus nk Kurschulauks lit Kurslaukiai Kurslauke Kurs Kure lauks Feld Lage 55 7 21 362 Lampsaten Lamsaten Lampsaten Paul Lamsociai lam zerstoren brechen sata Hof Dorf Lage 55 476 21 348 Leitukai Clauswaiten Letukai leitis Litauer Lage 55 857 21 123 Launen Liaunai alter Launiejaj launs bose Lage 55 524 21 343 Liewern Lyveriai liveris Herumtreiber Lage 55 686 21 4 Loellen Leliai liels gross wahrscheinlicher aber vom lit lelȳs schwatzen viel reden Lage 55 724 21 226 Matzkicken Matz Kuhren Macikai deutsch Kuhren kurischer Ort Lage 55 356 21 52 Mellneraggen Melnrage melns schwarz rags Horn Memel lit Klaipeda Fluss Memel lit Nẽmunas hochstwahrscheinlich von nk lett memelis mimelis mems langsam schweigend still vielleicht auch uber schalauischen Flussnamen oder phonetische Umformung des litauischen Flussnamens auch lit Stadtname wahrscheinlich nehrungskur Herkunft klaips Brot eda Esser oder nk lett klajs offen flach frei ped Boden Land Region evtl auch urbaltisch klai krummen biegen eda substantivierendes Suffix Minge Mine maina Sumpf am Fluss Minge Minija Nimmersatt Nemirseta Niemirs Personenname Unfriede sata Zaun Gehoft Philipp Dautsch Sturmen Sturmai Daucis David hochstwahrscheinlich nk evtl auch schalauisch Plutzen Klaus Oberhof Aukskiemiai pluocis moorige sich bewegende Stelle Lage 55 764 21 168 Prokuls Priekule vom nk lett Namen der Ortsgrunder Jan und Lucas Precoll entweder aus Priekule Kurland oder von prie vor kul Ecke Bucht oder kurt anzunden niederlassen bauen Purmallen Purmaliai vom Flussnamen abgeleitet purvs sumpf mala Ufer Lage 55 775 21 148 Schlengen Andres Slengiai slengis Faulenzer Lage 55 743 21 191 Schwenzeln Svencele svent Heiliger Heiligtum cels Strasse Dorf liegt an der Verbindung alter heidnischer Heiligtumer Litauisch ware Svenkele zu erwarten Lage 55 494 21 252 Stragna Stragnai vom Flussnamen Stragna stragna stark Lage 55 563 21 334 Lage 55 553 21 331 Steppenkuhren Stankischken Stankiskiai deutsch Kuhren kurischer Ort Lage 55 378 21 241 Szagaten Zagatai zagata Elster Lage 55 406 21 583 Szagatpurwen Zagatpurviai zagata Elster purvs Sumpf Lage 55 476 21 545 Szarde Zarde oder Zardininkai Stadtteil von Klaipeda nach Fluss Zarde benannt oder umgekehrt zard Ort zum Trocknen von Heu Lage 55 672 21 18 Oblast Kaliningrad Samland Memeldelta und Umgebung Cranz fruher Cranzkuhren ru Selenogradsk krant kranta Strand Ufer Gross Kuhren ru Primorje deutsch Kuhren kurischer Ort Inse ru Pritschaly Karkeln ru Myssowka karkile oder lit karkle Weidenbaum Klein Kuhren ru Filino Korschenruh ru Ladygino kurs Kure Neukuhren ru Pionerski Kurschen 3 Ortschaften ru Kusmino Archangelskoje und Rakitino kurs Kure Name ursprunglich vielleicht lit Rinderort ru Saliwino Rende Alternativname Labagienen dagegen pruss Schaaken ru Nekrassowo nk oder pruss Zake LiteraturKestutis Demereckas Margarita Ramanauskiene Juozapas Algimantas Janusevicius Gintare Baltrune Rimas Adomaitis Kursiu nerijos tradicine architektura litauisch Traditionelle Architektur der Kurischen Nehrung erster Teil der pdf Klaipeda 2011 Kurt Forstreuter Das Volk der Kurischen Nehrung In Wirkungen des Preussenlandes Vierzig Beitrage Studien zur Geschichte Preussens Bd VIII S 46 63 Grote Koln Berlin 1981 Marija Gimbutas Die Balten Munchen Berlin 1983 Dalia Kiseliunaite The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language PDF 0 3 MB in Language Documentation amp Conservation Special Publication No 9 Januar 2016 der University of Hawaiʻi at Manoa Dalia Kiseliunaite Paskutinioji kursininku karta Etnines kulturos ir kalbos reliktai Litauisch Die letzte Generation der Nehrungskurischen Sprache Ethnische Kultur und Sprachrelikte Alternativlink Dalia Kiseliunaite Zigmas Zinkevicius kursininkai in Mazosios Lietuvos Enciclopedija Litauisch Nehrungskuren in Kleinlitauische Enzyklopadie Dalia Kiseliunaite Kursiu Nerijos asmenvardziai kaip gyventoju etnines sudeties liudininkai Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevolkerung Litauisch und Deutsch in Baltistica VI Priedas 2005 S 137 149 Kriss Kapenieks Kursenieku etniskas kopibas attistiba XIX gadsimta XX gadsimta pirmaja puse Lettisch Das uberlieferte Siedlungsgebiet der neukurischen Ethnie auf der Nehrung Ende 19 Anfang 20 Jahrhundert Anzahl Orte historische Prozesse Promotionsarbeit an der Universitat Lettlands Riga 2013 Andreas Kossert Ostpreussen Mythos und Geschichte Siedler Munchen 2007 Heinrich A Kurschat Das Buch vom Memelland Siebert Oldenburg 1968 Janina Kursite Janina Kursyte Baltu identitates un etnosa saglabasanas ilgtermina perspektiva Baltu identiteto ir etnoso islikimo ilgalaike perspektyva Lettisch und Litauisch Baltische Identitat und ethnische Bewahrung in langfristiger Perspektive Litauisch Lettisches Forum Richard Pietsch Fischerleben auf der Kurischen Nehrung dargestellt in kurischer und deutscher Sprache Camen Berlin 1982 Richard Pietsch Deutsch Kurisches Worterbuch Nordostdeutsches Kulturwerk Luneburg 1991 Eva Pluharova Grigiene The Curonian Spit Identity and Cultural Heritage Paper Presented at the Forum UNESCO University and Heritage 10th International Seminar Cultural Landscapes in the 21st Century Newcastle upon Tyne 11 16 April 2005 July 2006 Wolfgang P Schmid Hrsg Nehrungskurisch Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt Stuttgart 1989 Wolfgang P Schmid Nehrungskurisch Ein sprachhistorischer Uberblick Steiner Stuttgart 1999 ISBN 3 515 07475 9 Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 Peteris Vanags Kursenieki un to valoda Latvijas un Latviesu petijumos un publikacijas Lettisch Die Nehrungskuren und ihre Sprache in Lettland und in lettischen Studien und Publikationen Hans Woede Fischer und Fischerei in Ostpreussen Landsberg 1985 WeblinksCommons Kursenieki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kuren bei GenWiki mit weiteren Abbildungen und ethnologischen Details aber einigen wissenschaftlich veralteten Aussagen zur Herkunft und Sprache Beate Szillis Kappelhoff Die Kuren Bevolkerungsgeschichte bei Memelland de stellt aber eine Bevolkerungskontinuitat zu den alten Kuren her die Fachautoren nicht vertreten Fischer aus dem Memelland bei GenWiki Richard Pietsch Bildkarte rund um das Kurische Haff Alternativlink zur selben Karte Die Karte die Pietsch wohl um 1940 ursprunglich zeichnete beinhaltet Fanggrunde Kurzinfos zur Landschaft zur Stadt Memel und allen Dorfern auf der Nehrung sowie die offiziellen Flaggen aller Fischersiedlungen rund um das Haff die auch als Teil der Kurenwimpel seit 1844 vorgeschrieben waren Interview 2021 mit Dalia Kiseliunaite uber das Nehrungskurische auf Litauisch In den Minuten 20 44 23 05 wird ein alteres Video eingespielt wahrscheinlich nach den 1990er Jahren in Schweden gedreht das eine Unterhaltung von drei Brudern Sakuth auf Nehrungskurisch zeigt Das Video ist Litauisch untertitelt weil sonst fur Litauer nicht verstandlich Diese drei letzten regelmassigen Alltagssprecher des Nehrungskurischen stellen sich in diesem Video auf Nehrungskurisch mit litauischen Untertiteln von links nach rechts als Martin Sakuth 1928 Werner Sakuth 1930 und Herbert Sakuth 1925 vor AnmerkungenAndreas Kossert Ostpreussen Mythos und Geschichte Siedler Munchen 2007 ISBN 3 88680 808 4 S 192 Kurt Forstreuter Das Volk der Kurisches Nehrung in Wirkungen des Preussenlandes Vierzig Beitrage Studien zur Geschichte Preussens Bd 33 Grote Koln Berlin 1981 Dalia Kiseliunaite Zigmas Zinkevicius kursininkai In Mazosios Lietuvos Enciclopedija Litauisch Nehrungskuren in Kleinlitauische Enzyklopadie Friedhelm Hinze Hat Matthaus Pratorius um 1635 1707 ein Kurisches Vaterunser gekannt in Acta Baltico Slavica der Bialostockie Towarzystwo Naukowe Hrsg Bd 10 1976 Hinze bejaht die Frage Pratorius schrieb Vaterunser in unterschiedlichen deutschen polnischen kaschubischen litauischen und altpreussischen Dialekten in Preussen nieder darunter eines in archaischem Nehrungskurisch August Robert Seraphim Ueber Auswanderungen lettischer Bauern aus Kurland nach Ostpreussen im 17 Jahrhundert In Altpreussische Monatsschrift NF Band 29 Konigsberg in Pr 1892 S 317 331 Google Books Hans Mortensen Gertrud Mortensen Kants vaterliche Ahnen und ihre Umwelt Rede von 1952 In Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Preussen Holzner Kitzingen 1953 Band 3 aus Franz Tetzner Die Slaven in Deutschland Beitrage zur Volkskunde der Preussen Litauer und Letten der Masuren und Philipponen der Tschechen Mahrer und Sorben Polaben und Slowinzen Kaschuben und Polen Braunschweig 1902 Kartenteil Zu Seite 127 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 171 Schemaitische Webseite Tautosakas Lietuvis sauc mumis kursininkas Mes esam ne latviai o kursininkai Die Litauer nennen uns Kuren kursininkas Wir sind keine Letten sondern Neu Kuren kursininkai Dort werden die Fischergeschwister Kersta Balcius 1917 2003 und Andreis Balcius vorgestellt unten Die Webseite ist im schemaitischen Dialekt des Litauischen verfasst die Lieder von ihnen oben aber im dem Lettischen nahestehenden Nehrungskurischen Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle In Annaberger Annalen Band 13 2005 S 5 82 PDF online hier S 30 Eintrag Kure zur Etymologie von Zippel kuren So beschrieben von Dalia Kiseliunaite The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language PDF 0 3 MB In Language Documentation amp Conservation Special Publication No 9 Januar 2016 der University of Hawaiʻi at Manoa S 71 unter Angabe verschiedener alterer und jungerer Forscher Dalia Kiseliunaite Kursiu Nerijos asmenvardziai kaip gyventoju etnines sudeties liudininkai Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevolkerung Litauisch und Deutsch in Baltistica VI Priedas 2005 S 140 Absatz 4 unter Berufung auf Kurt Forstreuter und die Nehrungshistorikerin Nijole Strakauskaite Arthur Hermann Litauischsprachiger Unterricht in Ostpreussen und seine Darstellung in deutscher und litauischer Historiographie die Germanisierungsgesetze 1871 1918 werden auch vom wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags 2019 aufgefuhrt Andreas Kossert Ostpreussen Mythos und Geschichte Siedler Munchen 2007 S 339 Richard Pietsch Deutsch Kurisches Worterbuch Nordostdeutsches Kulturwerk Luneburg 1991 S 353 Andreas Kossert Ostpreussen Mythos und Geschichte Siedler Munchen 2007 S 337 Dalia Kiseliunaite Zigmas Zinkevicius kursininkai litauisch fur Nehrungskuren in Mazosios Lietuvos Enciclopedija litauisch fur Kleinlitauische Enzyklopadie vgl Foto am Beginn des Artikels Dalia Kiseliunaite The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language PDF 0 3 MB in Language Documentation amp Conservation Special Publication No 9 Januar 2016 der University of Hawaiʻi at Manoa S 75 76 Die im Interview 2021 mit Dalia Kiseliunaite uber das Nehrungskurische min 20 44 23 05 zu sehenden Nehrungskurisch Sprecher mit litauischen Untertiteln sind drei der ursprunglich vier Sakuth Bruder Als lettischen Dialekt betrachtet Nehrungskurisch z B Wolfgang P Schmid in Zusammenarbeit mit I Bernowskis Hrsg Nehrungskurisch Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt Stuttgart 3 Bd e 1989 99 fur die Einordnung als Sprache pladiert z B die Dalia Kiseliunaite Universitat Klaipeda The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language PDF 0 3 MB in Language Documentation amp Conservation Special Publication No 9 Januar 2016 der University of Hawaiʻi at Manoa S 73 74 Pietro U Dini Foundations of Baltic Languages Vilnius 2014 S 298 Richard Pietsch Deutsch Kurisches Worterbuch S 17 Dalia Kiseliunaite Universitat Klaipeda The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language PDF 0 3 MB in Language Documentation amp Conservation Special Publication No 9 Januar 2016 der University of Hawaiʻi at Manoa S 73 74 Friedhelm Hinze Die slawischen lexikalischen Elemente im nehrungskurischen Wortschatz die das Alltagsleben der Nehrungskuren bezeichnen Versuch einer Systematisierung in LOSP Michal Hasiuk Hrsg Linguistic and Oriental studies from Poznan 1993 S 43 52 Wolfgang P Schmid Das Nehrungskurische ein Sprachhistorischer Uberblick 1989 so zusammengefasst bei Pietro U Dini Foundations of Baltic Languages Vilnius 2014 S 298 Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 3 Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 5 8 Zum Folgenden siehe Fischereirecht und Organisation in Fischer aus dem Memelland bei GenWiki daneben bei Hans Woede Fischer und Fischerei in Ostpreussen Landsberg 1985 S 5 6 und besonders Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 9 12 Die Details werden systematisch ubersichtlich und mit guten Abbildungen in Fischer aus dem Memelland bei GenWiki erklart daneben bei Hans Woede Fischer und Fischerei in Ostpreussen Landsberg 1985 und mit wissenschaftlichem Anspruch bei Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 zu den Netzen der Hafffischerei siehe grundsatzlich Fischer aus dem Memelland bei GenWiki s a Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 37 Eintrag Neschtinnis Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 58 Eintrag Wenter siehe auch daruber wenn sie paarweise aufgestellt wurden hiessen sie Warte vom balt Wort fur Tor Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 28 29 Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 38 Eintrag Pant Pante zu den Netzen der Seefischerei siehe grundsatzlich Netze der Kustenfischerei in Fischer aus dem Memelland bei GenWiki Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 56 Eintrag Wadegarn Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 58 Eintrag Wasche Waschke Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 61 Eintrag Balditi Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 33 35 und Bild S 31 Eisfischerei in Fischer aus dem Memelland bei GenWiki Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 51 Eintrag Seke siehe Sicken und Lommen aus Fischer aus dem Memelland bei GenWiki Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 21 27 Gesellschaft fur Geschichte Schleswig Holsteins Krabbenfang in SH von A bis Z Kapitel Krabbenfang mit Baumkurren unten Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 42 Eintrag Plaschkinnis Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle in Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 31 Eintrag Kurrengarn Kurrennetz jungere Aufnahmen von Kurenkahnen ihrem Bau Fischfang und raucherei Kurenwimpeln Gartenbau und Vogelfang im litauischen Teil des Memeldeltas und der Nehrung in diesem litauischen TV Beitrag uber das Memeldelta Fotos des Krahenfangs und des Krahenbeissens bei Bildarchiv Ostpreussen beim Herder Institut fur historische Ostmitteleuropaforschung und Erinnerungen an Krajebieter und Nehrungstauben beim Verein fur Familienforschung Ost und Westpreussen e V Die Gesamtdarstellung ist hier aber bei der Grosse kaum vermeidbar teilweise unscharf fotografiert Vgl Hans Woede Fischer und Fischerei in Ostpreussen Landsberg 1985 S 19 22 Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 52 53 Abbildung des Gemaldes auf der Webseite einer Ausstellung uber die Kunstlerkolonie Nidden beim Kunstmuseum Ahrenshoop bis 25 Marz 2025 Zitat nach Kurt Forstreuter Wirkungen des Preussenlandes Vierzig Beitrage Studien zur Geschichte Preussens Bd VIII Grote Koln Berlin 1981 S 292 Zusammenfassung der Quellenangaben evangelischer Kirchenvisitationen aus Kurt Forstreuter Wirkungen des Preussenlandes Vierzig Beitrage Studien zur Geschichte Preussens Bd VIII Grote Koln Berlin 1981 S 292 Ulrich Tolksdorf Fischerei und Fischerkultur in Ostpreussen Heide Holstein 1991 S 51 Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 290 Textarchiv Internet Archive Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 290 291 Textarchiv Internet Archive Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 291 Textarchiv Internet Archive Fussnote 13 bezieht sich auf diese Textstelle aus Julius von Negelein in Zeitschrift fur Volkskunde Beitrage zur Kulturforschung Jahrgang 11 1901 S 19 Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 291 Textarchiv Internet Archive Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 2910 Textarchiv Internet Archive Die vielen Beispiele die hier nicht aufgezahlt werden konnen siehe Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 289 290 Textarchiv Internet Archive Gerhard Bauer Baltismen im ostpreussischen Deutsch Hermann Frischbiers Preussisches Worterbuch als volkskundliche Quelle In Annaberger Annalen 13 2005 S 5 82 Pdf online S 30 Eintrag Kure Beispiel des touristischen Auftritts des ethnographischen kurischen Friedhofs in Nida englisch Julius von Negelein Aberglauben auf der Kurischen Nehrung In Globus Illustrierte Zeitschrift fur Lander und Volkerkunde Braunschweig Bd 82 1902 S 289 292 hier S 290 Textarchiv Internet Archive Abriss der langen Forschungsdiskussion aus Krikstas in Senoji Lietuviu Skulpturiu Kryziai ir Koplyteles litauisch Alte litauische Skulpturen Kreuze und Schreine ursprunglich Lexikonartikel der Lietuviu enciklopedijos Bd XIII S 118 119 Boston 1958 ff oben die alteren Theorien unten der Widerspruch von Balys sowie diese Forschungswiedergabe auf Senoji Lietuviu Skulpturiu Kryziai ir Koplyteles ein Auszug aus Ceslovas Kontrimas Lietuvos geleziniai kryziai Litauische Eisenkreuze Vilnius 1991 S 7 13 oben altere Theorien daneben auch zu katholisch litauischen Grabkreuzen und Kruzifixen unten Neubewertungen von Galaune und Grinius Max Planck Institut fur ethnologische Forschung Recht und die Konstruktion von Kulturerbe Das Fallbeispiel Kurische Nehrung Litauen Forschungsbericht 2006 eine zugehorige Forschung ist Anja Peleikis Whose Heritage Legal Pluralism and the Politics of the Past A Case Study from the Curonian Spit Lithuania in Journal of Legal Pluralism 53 54 2006 S 209 237 Weitere der zahlreichen Gemalde aus der Kunstlerkolonie finden sich auf der privaten Webseite des Sammlers Bernd Schimpke bei der Sonderausstellung des Museums Ahrenshoop bis 25 Marz 2025 der Sonderausstellung im Jahr 2023 im Kunstmuseum Schwaan 2009 10 in der Dachauer Galerie 2009 10 und vielen anderen Museen Galerien und Publikationen Dalia Kiseliunaite Kursiu Nerijos asmenvardziai kaip gyventoju etnines sudeties liudininkai Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevolkerung Litauisch und Deutsch in Baltistica VI Priedas 2005 S 137 149 hier S 141 143 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 28 29 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 83 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 30 31 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 31 33 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 58 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 33 34 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 34 35 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 36 37 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 36 38 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 38 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 41 Letas Palmajtis PREDLOZhENIE po nauchnoj russifikacii iskonnyh naimenovanij pereshedshej v sostav Rossii severnoj chasti byvshej Vostochnoj Prussii ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprunglichen Namen des nordlichen Teils des ehemaligen Ostpreussens der Teil Russlands wurde Flensburg 2003 S 33 Dalia Kiseliunaite Laima Simutyte Kursiu Nerijos vietu vardai Ort und Flurnamen auf der Kurischen Nehrung Klaipeda 2005 S 41 42 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 179 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 126 127 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 127 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 129 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 133 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 133 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 132 133 Melnrage in der Mazosios Lietuvos enciklopedija Kleinlitauische Enzyklopadie litauisch am Ende des Artikels Klaipeda in der Mazosios Lietuvos enciklopedija Kleinlitauische Enzyklopadie litauisch Anfang des Artikels History of Klaipeda bei vilnews com Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 48 145 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 75 bei mehreren weiteren Dorfern mit Dautz die wohl auf Dorfgrunder aus einer Grossfamilie Daucis stammen Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 62 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 161 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 49 163 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 171 172 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 177 178 das Zitat stammt von dem litauischen Linguisten Anastas Salys Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 53 176 Dalia Kiseliunaite Klaipedos krasto toponimai Toponyme des Kreises Klaipeda Klaipeda 2020 S 55 56 198 Letas Palmajtis PREDLOZhENIE po nauchnoj russifikacii iskonnyh naimenovanij pereshedshej v sostav Rossii severnoj chasti byvshej Vostochnoj Prussii ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprunglichen Namen des nordlichen Teils des ehemaligen Ostpreussens der Teil Russlands wurde Flensburg 2003 S 27 Vorschlag des russisch litauischen Indogermanisten Baltisten Prussologen Orientalisten und Ethnologen Letas Palmaitis mit Liste samtlicher Ortsnamen in der Oblast Kaliningrad mit fruheren deutschen und baltischen Namen Namenherkunft und Vorschlag wie diese besser in russische Ortsnamen zu ubertragen seien Der Vorschlag wurde nie umgesetzt denn die dahinter stehende Idee der Entsowjetisierung der Ortsnamen war im 3 Jahr der Prasidentschaft Putins schon nicht mehr erwunscht Letas Palmajtis PREDLOZhENIE po nauchnoj russifikacii iskonnyh naimenovanij pereshedshej v sostav Rossii severnoj chasti byvshej Vostochnoj Prussii ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprunglichen Namen des nordlichen Teils des ehemaligen Ostpreussens der Teil Russlands wurde Flensburg 2003 S 45 Letas Palmajtis PREDLOZhENIE po nauchnoj russifikacii iskonnyh naimenovanij pereshedshej v sostav Rossii severnoj chasti byvshej Vostochnoj Prussii ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprunglichen Namen des nordlichen Teils des ehemaligen Ostpreussens der Teil Russlands wurde Flensburg 2003 S 37 Letas Palmajtis PREDLOZhENIE po nauchnoj russifikacii iskonnyh naimenovanij pereshedshej v sostav Rossii severnoj chasti byvshej Vostochnoj Prussii ANGEBOT zur wissenschaftlichen Russifizierung der ursprunglichen Namen des nordlichen Teils des ehemaligen Ostpreussens der 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