Der Weiße Nil ist einer der beiden Hauptquellflüsse des Nils Er hat seine Quellen in den Bergen von Ruanda Burundi und t
Weißer Nil

Der Weiße Nil ist einer der beiden Hauptquellflüsse des Nils. Er hat seine Quellen in den Bergen von Ruanda, Burundi und teils in Tansania. Er durchfließt nach dem Verlassen des Victoriasees Uganda und den Südsudan und vereinigt sich bei Khartum im Sudan mit dem Blauen Nil zum Nil.
Weißer Nil | ||
Weißer Nil in Uganda | ||
Daten | ||
Lage | Nordosten Afrikas: Burundi Ruanda Tansania Uganda Südsudan Sudan | |
Flusssystem | Nil | |
Abfluss über | Nil → Mittelmeer | |
Quelle | Luvironza (längster Quellfluss des Weißen Nil) 3° 54′ 47″ S, 29° 50′ 22″ O | |
Quellhöhe | ca. 2700 m (Ruandischer Quellfluss) ca. 2050 m (Burundischer Quellfluss) | |
Mündung | Vereinigung mit dem Blauen Nil bei Khartum im SudanKoordinaten: 15° 38′ 10″ N, 32° 30′ 20″ O 15° 38′ 10″ N, 32° 30′ 20″ O | |
Mündungshöhe | 380 m | |
Höhenunterschied | ca. 2320 m | |
Sohlgefälle | ca. 0,62 ‰ | |
Länge | 3762 km | |
Einzugsgebiet | 1.588.194 km² | |
Abfluss am Pegel Mogren (1673100) - Am Zusammenfluss AEo: 1.588.194 km² an der Mündung | NNQ (Min. Monat Ø) MNQ 1973–1982 MQ 1973–1982 Mq 1973–1982 MHQ 1973–1982 HHQ (Max. Monat Ø) | 300 m³/s 535 m³/s 897 m³/s 0,6 l/(s km²) 1161 m³/s 1377 m³/s |
Abfluss am Pegel Malakal (1673600) AEo: 1.080.000 km² Lage: 789 km oberhalb der Mündung | NNQ (Min. Monat Ø) MNQ 1912–1982 MQ 1912–1982 Mq 1912–1982 MHQ 1912–1982 HHQ (Max. Monat Ø) | 331 m³/s 585 m³/s 939 m³/s 0,9 l/(s km²) 1288 m³/s 2396 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Bahr al-Ghazal | |
Rechte Nebenflüsse | Sobat | |
Durchflossene Seen | Victoriasee, Kiogasee, Albertsee | |
Großstädte | Jinja, Juba, Khartum, Kigali, Kusti, Malakal, Omdurman, Rabak | |
Mittelstädte | Bur |
Der Weiße Nil erhält sein Wasser aus den immerfeuchten Tropen Mittelafrikas und zu einem geringen Teil über den Sobat auch aus den wechselfeuchten Tropen Ostafrikas.
Der Weiße Nil hat gegenüber dem Blauen Nil ein mehr als fünfmal so großes Einzugsgebiet und mit rund 3800 Kilometern eine mehr als 2,5-fache Länge und wird deshalb trotz der im Sudan geringeren Wasserführung meistens als eigentlicher Nil angesehen. Sein Quellfluss oberhalb des Victoriasees ist fast 900 km lang, zwischen dem Victoriasee und Khartum hat er eine Länge von 2870 km.
„Caput Nili quaerere“
Caput Nili quaerere war in der Römerzeit ein Sprichwort für „etwas Sinnloses unternehmen“. Die Suche nach den Quellen des Nils ist eine geographische Unternehmung, die sich seit der ersten Diskussion um seine Quellen durch Herodot (Zitat: „Von den Quellen des Nils wollte keiner von den Ägyptern, Libyern oder Griechen, mit welchen ich davon gesprochen habe, etwas wissen …“) fast 2400 Jahre hinzog. Der altgriechische Dichter Aischylos spricht über „das vom Schnee genährte Ägypten“ und Aristoteles verortet die Quellen des Nils als ein „Geheimnis des Silberberges“ (eventuell Bezug auf einen vergletscherten Ruwenzori).
Namensgebung
Streng genommen ist Weißer Nil nur der Name des Bahr al-Abiad (arabisch Weißer Fluss) zwischen dem No-See im Sudd und der Vereinigung mit dem Blauen Nil bei Khartum. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet der Name jedoch den Fluss zwischen dem Victoriasee und Khartum und schließt häufig auch den bzw. die Quellflüsse oberhalb des Victoriasees ein.
Quellflüsse
Der Weiße Nil entsteht aus den Quellflüssen des größten Victoriasee-Zuflusses, des Kagera (im Oberlauf auch Akagera), der seinerseits in den hoch gelegenen Hügelländern von Ruanda und Burundi aus zwei Quellflüssen gespeist wird. Man bezeichnet diese im Verlaufe verschiedene Namen führenden Quelläste nach der Lage ihrer Quellgebiete auch als:
- Burundischer Quellfluss (länger)
- Ruandischer Quellfluss (größer)
Burundischer Quellfluss: Luvironza-Ruvuvu
Der Ruvuvu (auch Ruwubu, Ruwuwu oder Ruvusu) bildet mit dem Nebenfluss Luvironza den südlichsten und mit mindestens 400 km längsten Quellfluss des Kagera und damit des Nil; dessen Gesamtlänge wird über diesen Fließweg gemessen. Die Quelle des Ruvuvu liegt auf etwa 2240 m Höhe in einer Hochtalmulde der östlichen Randgebirge des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Der Luvironza entspringt etwa 45 km östlich des Tanganjikasees zwischen Bururi und Rutana. Ein erster bedeutender rechter Nebenbach übertrifft ihn etwas an Länge, so dass dessen Quelle als mündungsfernste Nilquelle gefasst und mit einem pyramidenförmigen Monument markiert ist. Nach Einmündung des Luvironza fließt der Ruvuvu im Wesentlichen nordostwärts und ist auf den letzten Kilometern schiffbar. Er mündet nach einem windungsreichen Verlauf, der von lang gestreckten Schichtkämmen und sumpfigen Schwemmlandebenen gesäumt wird, in den Kagera.
Ruandischer Quellfluss: Rukarara-Mwogo-Nyabarongo-Akagera
Der Rukarara-Nyabarongo, im untersten Laufabschnitt bereits Akagera genannt, bildet den nördlicheren und kürzeren, jedoch etwas wasserreicheren Quellfluss des Kagera. Die Quelle des Oberlaufes, des Rukarara, wurde von Richard Kandt im Jahr 1898 im südlichen Ruanda gefunden (rund 185 km nördlicher als die des Burundischen Quellflusses). Diese ebenfalls als Source du Nil bekannte Quelle liegt auf der östlichen Grabenschulter des Ostafrikanischen Grabens in etwa 2700 Metern Höhe im Nyungwe-Wald, einem bedeutenden tropischen Bergwaldgebiet etwa 40 km südöstlich des Kiwusees. Der ostwärts fließende Rukarara mündet nach 50 km in den etwas kleineren, nach Norden fließenden Mwogo. Nach einer Talenge heißt der Fluss dann Nyabarongo (auch Njawarongo). Mit der Einmündung des großen, von Norden aus dem regenreichsten Teil des Kagera-Einzugsgebietes kommenden Mukungma wendet sich der Nyabarongo abrupt nach Osten. Der einstige Lauf weiter nordwärts war mit der Entstehung der Virunga-Vulkane versperrt, und das Flusssystem insgesamt wurde mit den sich hebenden Rändern des Ostafrikanischen Grabens sukzessive nach Osten ausgekippt. Der Nyabarongo umfließt später in geringer Entfernung Ruandas Hauptstadt Kigali. Ab dort ist er bedingt schiffbar, so wie auch der von Süden zufließende, 165 km lange Akanyaru (auch Akanjaru). Dem Nyabarongo folgt später die ruandische Grenze nach Burundi und Tansania hin. Der aufsedimentierende Fluss lässt in vielen Nebentälern Nischenseen entstehen. Der größte ist der ufernahe Rugwerosee (Lac Rweru); ab da führt der Fluss bereits den Namen Kagera (oder Akagera).
Kagera-Nil
Nur einen Kilometer unterhalb der Vereinigung der beiden Quellflüsse stürzt der Kagera in den Rusumo-Fällen (Chutes Rusumu) durch eine Felsenge und knickt markant nach Norden ab. Der nun über 230 km wieder schiffbare Grenzfluss durchfließt meist sumpfige Tal- und Beckenlandschaften und passiert den Akagera-Nationalpark. Am „Nordknie“ knickt der Flusslauf abermals spitzwinklig nach Osten ab. Im nördlichen Tansania nordostwärts fließend, erreicht er über zahlreiche Stromschnellen nach weiteren 290 km das Westufer des Victoriasees. Das Einzugsgebiet des Kagera (circa 60.000 km²) entwässert den größten Teil von Ruanda, die Hälfte des Staates Burundi, aber auch kleine Teile Nordwest-Tansanias. Früher wurde der Kagera oft nicht als Teil des Nil angesehen, trotz seiner Länge von insgesamt weit über 900 km und einer Wasserführung von über 230 m³/s.
Abschnitte des Weißen Nils
Victoria-Nil, Kyoga-Nil und Albert-Nil
Der Victoriasee hat sich erst vor etwa einer Million Jahren in der flachen Senke zwischen den zwei Hauptarmen des Ostafrikanischen Grabens gebildet. Während der trockenen kältesten Phasen der Eis-/Kaltzeiten konnte der See trockenfallen. Nach dem Ende der letzten Kaltzeit ist der See vor etwa 12.000 Jahren nach Norden hin übergelaufen und fand Kontakt mit dem Flusssystem des Weißen Nils.
Der den Victoriasee in Uganda nach Norden verlassende Victoria-Nil wird wenig unterhalb der einstigen Owen Falls und Ripon Falls durch den Owen-Falls-Damm so hoch aufgestaut, dass auch der Seespiegel des Viktoriasees etwas angehoben ist. Unterhalb der Bujagali-Stromschnellen passiert der Fluss den flachen Kyogasee, der einen durch tektonische Senkung überfluteten Talabschnitt darstellt. Als Kyoga-Nil überwindet er auf einer 85 km langen Gefällestrecke einschließlich der Karuma Falls und der Murchison Falls (auch Kabalega Falls, im Murchison Falls National Park gelegen) 350 Höhenmeter und erreicht dann in trägem Lauf den Albertsee. Von diesem nach dem Prinzgemahl der Königin Victoria von Großbritannien benannten See erhält der Nil im folgenden Abschnitt seinen Namenszusatz.
Bahr al-Dschabal
Ab der Grenze zu Südsudan heißt der Flusslauf Bahr al-Dschabal (arabisch: Bergfluss; auch Bahr al-Jabal, Bahr el-Dschebel). Nach einer weiteren, an kleineren Stromschnellen reichen Gefällestrecke von rund 150 km Länge verlässt er bei der Stadt Juba das Hochland. Bei der Stadt Bur tritt er in das Sumpfgebiet des Sudd ein, das sich mehr als 300 km nach Norden erstreckt. Hier verdunsten 51 % des Nilwassers, wobei die Wasserführung von 1048 m³/s auf 510 m³/s abnimmt.
Bahr al-Abiad
Kurz vor Verlassen des Sudd trifft der Bahr al-Dschabal mit dem von links kommenden, langen, aber wasserarmen Fluss Bahr al-Ghazāl (2 m³/s) im No-See zusammen und wird von dort an als Bahr al-Abiad (Weißer Nil) bezeichnet, der nun zunächst ostwärts weiterfließt. Bei der Stadt Malakal münden rechts der unvollendete Jonglei-Kanal und der kräftige, lehmfarbene Sobat (412 m³/s). Dann fließt er nordwärts weiter in Richtung Khartum. Dabei bildet er auf einer Länge von etwa 30 km die Grenze zwischen Südsudan und dem Sudan.
Städte am Ufer des Weißen Nils
- Ruanda
- Kigali
- Uganda
- Kampala (am Victoriasee)
- Jinja
- Südsudan
- Juba
- Malakal
- Sudan
- Kusti
- Rabak
- Khartum (al-Chartūm)
- Omdurman (Umm Durmān)
Vereinigung mit dem Blauen Nil
Zwischen Khartum und Omdurman vereinigt er sich mit dem Blauen Nil, der von rechts (Südosten) aus Äthiopien kommt. Danach wird der Strom als Nil bzw. als Nahr an-Nīl (arabisch: Nilfluss) bezeichnet.
- Dominanz des Weißen Nil (unten) über den Blauen Nil (rechts) in der Trockenzeit (April)
- Dominanz des Blauen Nil über den zurückgestauten Weißen Nil zur Regenzeit (August)
- Der Nil bei Khartum um 1910
- Der Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil 2010
Hydrometrie
Die Durchflussmenge des Flusses wurde 70 Jahre lang (1912–1982) am Pegel Malakal, kurz nach dem Sudd bei etwa 2/3 des Einzugsgebietes, in m³/s gemessen. Die Wasserführung nimmt im weiteren Verlauf auf Grund von Bewässerung und Verdunstung ab. Zudem bekommt der Weiße Nil bis zum Zusammenfluss mit dem Blauen Nil im ariden Sudan kaum weiteres Wasser.
Nebenflüsse
Linke (hier westliche) Nebenflüsse:
- Bahr al-Ghazal
- (oft trocken)
Rechte (hier östliche) Nebenflüsse:
- Sobat
Wasserfälle
Der Oberlauf des Weißen Nil verläuft in tektonisch unruhigem Gebiet und war in der jüngeren geologischen Vergangenheit vielen Änderungen unterworfen. Das spiegelt sich im unausgeglichenen Längsprofil des Flusses mit zahlreichen kleineren und größeren Wasserfällen und Stromschnellen. Dazu gehören:
- Rusumo Falls (Chutes Rusumu) auf der Grenze von Ruanda und Tansania
- in Tansania – östlich vom Nordknie des Kagera
- Ripon Falls in Uganda – (durch den Owen-Falls-Damm vom Victoriasee überflutet)
- Owen Falls in Uganda – (durch den Owen-Falls-Damm vom Victoriasee überflutet)
- Bujagali-Falls in Uganda – unterhalb des Owen-Falls-Dammes (überflutender Staudamm in Bau)
- Murchison Falls (auch Kabelega Falls genannt) in Uganda
Wasserbauliche Eingriffe und Nutzungskonflikte
Das im Südsudan gelegene Sumpfgebiet des Sudd stellt ein großes Hindernis für die Schifffahrt dar. Der seit Jahrzehnten mit Unterbrechungen im Bau gewesene Jonglei-Kanal sollte hier Abhilfe schaffen und durch beschleunigten Abfluss die hohen natürlichen Verdunstungsverluste mindern. Dies würde zugleich eine weitgehende Trockenlegung der Sumpflandschaft bedeuten mit schwerwiegenden Folgen für Fauna und Flora und mit kaum einschätzbaren regionalklimatischen Auswirkungen.
Da im Jahresmittel nur noch gut fünf Prozent des Abflusses unterhalb der Atbara-Mündung das Mittelmeer erreichen, ist eine Verschärfung der Konflikte um die Wasserverteilung absehbar. Ägypten und der Sudan stellten im Jahre 1959 in bilateralen Verhandlungen fest, dass die jährliche Gesamtmenge des verfügbaren Nilwassers durchschnittlich 84 Mrd. m³ beträgt, wovon jährlich durchschnittlich 10 Mrd. m³ durch Verdunstung und Versickerung verlorengehen würden. Gemessen wurde der Wasserdurchsatz (rund 2660 m³/s) auf der Höhe des alten Assuan-Staudamms. Ägypten bewilligte sich jährlich 55,5 Mrd. m³ und gestand dem Sudan 18,5 Mrd. m³ zu. Da der Nil aber zehn Anrainerstaaten hat, von denen die meisten im Abkommen von 1959 nicht erwähnt wurden, ergibt sich für den größten Teil der rund 300 Millionen Flussanwohner eine Unterversorgung, da Ägypten seine Wasseransprüche notfalls mit Gewalt durchsetzen will. In der seit 1999 bestehenden Nile Basin Initiative wird zwar versucht, partnerschaftliche Regelungen herbeizuführen, doch das bestehende Ungleichgewicht, in dem Ägypten und Sudan rund 88 % der Wassernutzung vorbehalten sind, wogegen Äthiopien, aus dessen Staatsgebiet rund 90 % des Abflusses stammen, nur eine minimale Nutzung zugestanden wird, äußert sich inzwischen in einer separaten Rahmenvereinbarung der Oberlieger-Staaten aus dem Jahr 2010 mit dem Ziel größerer Eigennutzung (Abkommen von Entebbe). Eine solche verstärkte Nutzung stellt auch das im Bau befindliche ugandische Wasserkraftwerk unterhalb der Bujagali-Stromschnellen des Viktoria-Nil dar.
Geschichte
Bereits die alten Römer waren auf der Suche nach den Quellen des riesigen Stromes („caput Nili quaerere“, im Vulgärlateinischen doppeldeutig, da auch als „Das Haupt des Nichts suchen“ übersetzbar.). Im zweiten Jahrhundert nach der Zeitenwende schrieb Claudius Ptolemäus aufgrund von Reiseberichten, der Nil entströme zwei großen Binnenseen in Äquatornähe. Nahe den Seen erhöben sich die Montes Lunae. Dieser Aussage und seiner Weltkarte folgten arabische und europäische Darstellungen des Mittelalters.
Viele haben versucht, die tatsächliche Quelle des (Weißen) Nil zu finden. Bei einer Expedition, die von 1821 bis 1822 dauerte, erreichte der Franzose Frédéric Cailliaud den Zusammenfluss von Blauem und Weißem Nil. Der in Ägypten lebende Linant de Bellefonds verfolgte 1827 den Weißen Nil stromaufwärts, wurde jedoch am 13. Breitengrad durch örtliche Feindseligkeiten am weiteren Fortkommen gehindert. 1861 stellte die niederländische Afrikaforscherin Alexine Tinne in Kairo eine Expedition zusammen, musste diese aber aus logistischen Gründen nach einigen Monaten erfolglos abbrechen. 1866 machte sich der britische Forscher David Livingstone auf Expeditionen zu den Quellen des Nil und des Kongo; er meinte sie im viel weiter südlich liegenden Bangweulusee gefunden zu haben, erreichte die wirkliche Quelle aber nie. 1857 gingen die Briten John Hanning Speke und Richard Francis Burton gemeinsam auf Erkundung des Victoriasees: John Speke sah in ihm die Quelle, Richard Burton jedoch im südlicheren Tanganjikasee. 1858 machte sich John Speke, nun in Begleitung mit James Augustus Grant, erneut auf Expedition, und sie entdeckten 1862 die Ripon Falls im Norden des Victoriasees, der fälschlicherweise als Nilquelle angesehen wurde. Die Quelle des Kagera-Nil am burundischen Luvironza, die der mündungsfernsten Nil-Quelle entspricht, wurde 1893 von Oskar Baumann und Oskar Lenz gemeinsam entdeckt, aber nicht genau bestimmt. 1898 entdeckte Richard Kandt die Rukarara-Quelle (Ruandischer Quellfluss) im Nyungwe-Wald. Erst 1937 wurde die geographische Lage der Luvironza-Quelle von Burkhart Waldecker (1902–1964) genau bestimmt. Auch der Brite Samuel White Baker und der Italiener Romolo Gessi, die sich ebenfalls auf die Suche machten, haben erfolgreiche Expeditionen unternommen.
- „Der Nil“ – römische Arbeit aus dem 1. Jh. n. Chr. im Vatikanischen Museum.
- Arabische Weltkarte, 12. Jh.;
Süden ist oben: Der Nil entfließt zwei Binnenseen, die aus Quellen am Fuß eines Gebirges gespeist werden, und vereinigt sich in einem dritten See. - Europäische Karte „Abessiniens“, 16. Jh.;
Der Nil und seine oberen Nebenflüsse entfließen Binnenseen.
Fauna
Der Nil wird von über 120 Fischarten bewohnt, was für einen Fluss dieser Länge nicht viele sind. FishBase listet für den Nil 168 Arten (Stand 2025). Endemisch sind etwa ein Viertel der Arten, eine endemische Gattung gibt es nicht. Das Niltal bildet keine zoogeografische Einheit, etwa 75 Arten kommen auch im Stromgebiet des Niger und die meisten dieser Arten auch in anderen westafrikanischen Flüssen vor. Über 20 im Nil lebende Fischarten sind auch im Kongobecken zu Hause. Zu den großen im Nil lebenden Fischarten gehören der Plankton fressende Afrikanische Knochenzüngler (Heterotis niloticus) und die Raubfische Großnilhecht (Gymnarchus niloticus) und Nilbarsch (Lates niloticus). Die Zitterwelse sind mit zwei Arten vertreten, Malapterurus electricus und . Die artenreichste Fischfamilie sind die Karpfenfische (Cyprinidae) mit 18 Arten und die Nilhechte (Mormyridae) mit 16 Arten.
Viele weitere Tierarten erhielten nach dem Fluss ihren Namen, so etwa das Nilkrokodil, die Nilgans, die Nil-Grasratte, der Nilwaran und auch das Nil- oder Flusspferd.
Brücken
Im Sudan wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn von Port Sudan nach Khartum und Wadi Halfa mit dem Zweig von Khartum über Sannar und Kusti nach El Obeid mit der An-Nil-al-azraq-Brücke über den Blauen Nil in Khartum und der Kusti-Eisenbahnbrücke über den Weißen Nil gebaut.
Oberhalb von Khartum gibt es im Sudan nun drei Straßenbrücken über den Weißen Nil.
Südlich des Sudan gibt es über den Weißen Nil nur fünf feste Querungen.
Kanäle
- Jonglei-Kanal (unvollendet)
Siehe auch
- Liste der Talsperren am Nil
Literatur
- Georg Brunold: Nilfieber. Der Wettlauf zu den Quellen. Eichborn, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-8218-4107-9.
- Terje Tvedt: Der Nil. Fluss der Geschichte. Christoph Links, Berlin 2020, ISBN 978-3-96289-098-8.
- Candice Millard: Der Fluss der Götter: Die abenteuerliche Expedition zu den Quellen des Nils. S. Fischer, Frankfurt 2023, ISBN 978-3-10-397533-8
Weblinks
- Friedhelm Hoffmann: Nil. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, 2006 ff., abgerufen am 2. Oktober 2023.
- Lothar Nickels: Nilquellen. In: Planet Wissen, Auf: planet-wissen.de vom 2. Juni 2020; zuletzt abgerufen am 4. April 2022.
- Abflussdiagramm El Ekhsase ( vom 4. September 2004 im Internet Archive) (englisch)
- Nil in der Online-Ausgabe des Diercke Weltatlas
Einzelnachweise
- Länge des Nils = 6852 m minus der Länge des Nils ab Khartum von 3090 km.
- GRDC - Pegel Mogren
- GRDC - Pegel Malakal
- Egon Friedell: Kulturgeschichte Ägyptens und des Alten Orients. dtv, München 1982, ISBN 978-3-406-58465-7.
- Herodot: Neun Bücher der Geschichte. Hrsg.: Goldhagen. Das zweite Buch „Euterpe“, Nr. 25. Georg Müller, München/ Leipzig 1911, S. 136.
- Die Erinnerungstafel an der Pyramide trägt folgende Inschrift:
PYRAMI[DIS]
AD
CAPUT [IN] NILI
UT SIGNUM INCIPIENTIS FLUMINIS PYRAMIDUM
---
ERECTA A.D. MDCCCCXXXVIII
SUB PROTECTIONE PROCONSULIS JUNGERS
ET CUM AUXILIO PATRIS COLLE GERARDINQUE
ET MONTEYNE A DR. BURKHART WALDECKER
IN MEMORIAM OMNIUM QUAERENTIUM CAPUT NILI
ERATOSTHENES PTOLEMAEUS
SPEKE STANLEY KANDT ET ALII
---
SUNT NOMINA NILI
KASUMO-MUKASENYI-KIGIRA
LUVIRONZA-RUVUBU-KAGERA
LAC VICTORIA-VICTORIA NILE
LAC KYOCA-MWITA NZIGE (LAC ALBERT)
BAHR EWL GEBEL-KIR-BAHR EL ABIAD
NIL
---
CFL-GEOMINES-UMHK - Global Soil Partnership Kagera TAMP TERRA. FAO, archiviert vom 2. April 2015; abgerufen am 26. April 2025 (englisch). am
- Mamdouh Shahin: Hydrology and Water Resources of Africa (= Water science and technology library. Band 41). Kluwer Academic, Dordrecht/ Boston 2002, online auf Google Books
- Geof Magga: Uganda: Ethiopian led river Nile agreement signed without Egypt and Sudan. In: afrik-news.com, 14. Mai 2010 (englisch).
- Fish Species in Nile. FishBase, abgerufen am 26. April 2025 (englisch).
- Petru Bănărescu: Zoogeography of Fresh Waters. Aüla-Verlag, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89104-480-1, S. 1137.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Der Weisse Nil ist einer der beiden Hauptquellflusse des Nils Er hat seine Quellen in den Bergen von Ruanda Burundi und teils in Tansania Er durchfliesst nach dem Verlassen des Victoriasees Uganda und den Sudsudan und vereinigt sich bei Khartum im Sudan mit dem Blauen Nil zum Nil Weisser NilWeisser Nil in Uganda Weisser Nil in UgandaDatenLage Nordosten Afrikas Burundi Burundi Ruanda Ruanda Tansania Tansania Uganda Uganda Sudsudan Sudsudan Sudan SudanFlusssystem NilAbfluss uber Nil MittelmeerQuelle Luvironza langster Quellfluss des Weissen Nil 3 54 47 S 29 50 22 O 3 9130555555556 29 839444444444 2700Quellhohe ca 2700 m Ruandischer Quellfluss ca 2050 m Burundischer Quellfluss Mundung Vereinigung mit dem Blauen Nil bei Khartum im Sudan15 636111111111 32 505555555556 380 Koordinaten 15 38 10 N 32 30 20 O 15 38 10 N 32 30 20 O 15 636111111111 32 505555555556 380Mundungshohe 380 mHohenunterschied ca 2320 mSohlgefalle ca 0 62 Lange 3762 kmEinzugsgebiet 1 588 194 km Abfluss am Pegel Mogren 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Sudan geringeren Wasserfuhrung meistens als eigentlicher Nil angesehen Sein Quellfluss oberhalb des Victoriasees ist fast 900 km lang zwischen dem Victoriasee und Khartum hat er eine Lange von 2870 km Caput Nili quaerere Caput Nili quaerere war in der Romerzeit ein Sprichwort fur etwas Sinnloses unternehmen Die Suche nach den Quellen des Nils ist eine geographische Unternehmung die sich seit der ersten Diskussion um seine Quellen durch Herodot Zitat Von den Quellen des Nils wollte keiner von den Agyptern Libyern oder Griechen mit welchen ich davon gesprochen habe etwas wissen fast 2400 Jahre hinzog Der altgriechische Dichter Aischylos spricht uber das vom Schnee genahrte Agypten und Aristoteles verortet die Quellen des Nils als ein Geheimnis des Silberberges eventuell Bezug auf einen vergletscherten Ruwenzori NamensgebungStreng genommen ist Weisser Nil nur der Name des Bahr al Abiad arabischWeisser Fluss zwischen dem No See im Sudd und der Vereinigung mit dem Blauen Nil bei Khartum Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet der Name jedoch den Fluss zwischen dem Victoriasee und Khartum und schliesst haufig auch den bzw die Quellflusse oberhalb des Victoriasees ein QuellflusseDer Weisse Nil entsteht aus den Quellflussen des grossten Victoriasee Zuflusses des Kagera im Oberlauf auch Akagera der seinerseits in den hoch gelegenen Hugellandern von Ruanda und Burundi aus zwei Quellflussen gespeist wird Man bezeichnet diese im Verlaufe verschiedene Namen fuhrenden Quellaste nach der Lage ihrer Quellgebiete auch als Burundischer Quellfluss langer Ruandischer Quellfluss grosser Burundischer Quellfluss Luvironza Ruvuvu Der Ruvuvu auch Ruwubu Ruwuwu oder Ruvusu bildet mit dem Nebenfluss Luvironza den sudlichsten und mit mindestens 400 km langsten Quellfluss des Kagera und damit des Nil dessen Gesamtlange wird uber diesen Fliessweg gemessen Die Quelle des Ruvuvu liegt auf etwa 2240 m Hohe in einer Hochtalmulde der ostlichen Randgebirge des Ostafrikanischen Grabenbruchs Der Luvironza entspringt etwa 45 km ostlich des Tanganjikasees zwischen Bururi und Rutana Ein erster bedeutender rechter Nebenbach ubertrifft ihn etwas an Lange so dass dessen Quelle als mundungsfernste Nilquelle gefasst und mit einem pyramidenformigen Monument markiert ist Nach Einmundung des Luvironza fliesst der Ruvuvu im Wesentlichen nordostwarts und ist auf den letzten Kilometern schiffbar Er mundet nach einem windungsreichen Verlauf der von lang gestreckten Schichtkammen und sumpfigen Schwemmlandebenen gesaumt wird in den Kagera Ruandischer Quellfluss Rukarara Mwogo Nyabarongo Akagera Der Rukarara Nyabarongo im untersten Laufabschnitt bereits Akagera genannt bildet den nordlicheren und kurzeren jedoch etwas wasserreicheren Quellfluss des Kagera Die Quelle des Oberlaufes des Rukarara wurde von Richard Kandt im Jahr 1898 im sudlichen Ruanda gefunden rund 185 km nordlicher als die des Burundischen Quellflusses Diese ebenfalls als Source du Nil bekannte Quelle liegt auf der ostlichen Grabenschulter des Ostafrikanischen Grabens in etwa 2700 Metern Hohe im Nyungwe Wald einem bedeutenden tropischen Bergwaldgebiet etwa 40 km sudostlich des Kiwusees Der ostwarts fliessende Rukarara mundet nach 50 km in den etwas kleineren nach Norden fliessenden Mwogo Nach einer Talenge heisst der Fluss dann Nyabarongo auch Njawarongo Mit der Einmundung des grossen von Norden aus dem regenreichsten Teil des Kagera Einzugsgebietes kommenden Mukungma wendet sich der Nyabarongo abrupt nach Osten Der einstige Lauf weiter nordwarts war mit der Entstehung der Virunga Vulkane versperrt und das Flusssystem insgesamt wurde mit den sich hebenden Randern des Ostafrikanischen Grabens sukzessive nach Osten ausgekippt Der Nyabarongo umfliesst spater in geringer Entfernung Ruandas Hauptstadt Kigali Ab dort ist er bedingt schiffbar so wie auch der von Suden zufliessende 165 km lange Akanyaru auch Akanjaru Dem Nyabarongo folgt spater die ruandische Grenze nach Burundi und Tansania hin Der aufsedimentierende Fluss lasst in vielen Nebentalern Nischenseen entstehen Der grosste ist der ufernahe Rugwerosee Lac Rweru ab da fuhrt der Fluss bereits den Namen Kagera oder Akagera Kagera Nil Hauptartikel Kagera Nil Nur einen Kilometer unterhalb der Vereinigung der beiden Quellflusse sturzt der Kagera in den Rusumo Fallen Chutes Rusumu durch eine Felsenge und knickt markant nach Norden ab Der nun uber 230 km wieder schiffbare Grenzfluss durchfliesst meist sumpfige Tal und Beckenlandschaften und passiert den Akagera Nationalpark Am Nordknie knickt der Flusslauf abermals spitzwinklig nach Osten ab Im nordlichen Tansania nordostwarts fliessend erreicht er uber zahlreiche Stromschnellen nach weiteren 290 km das Westufer des Victoriasees Das Einzugsgebiet des Kagera circa 60 000 km entwassert den grossten Teil von Ruanda die Halfte des Staates Burundi aber auch kleine Teile Nordwest Tansanias Fruher wurde der Kagera oft nicht als Teil des Nil angesehen trotz seiner Lange von insgesamt weit uber 900 km und einer Wasserfuhrung von uber 230 m s Abschnitte des Weissen NilsVictoria Nil Kyoga Nil und Albert Nil Der Victoriasee hat sich erst vor etwa einer Million Jahren in der flachen Senke zwischen den zwei Hauptarmen des Ostafrikanischen Grabens gebildet Wahrend der trockenen kaltesten Phasen der Eis Kaltzeiten konnte der See trockenfallen Nach dem Ende der letzten Kaltzeit ist der See vor etwa 12 000 Jahren nach Norden hin ubergelaufen und fand Kontakt mit dem Flusssystem des Weissen Nils Der den Victoriasee in Uganda nach Norden verlassende Victoria Nil wird wenig unterhalb der einstigen Owen Falls und Ripon Falls durch den Owen Falls Damm so hoch aufgestaut dass auch der Seespiegel des Viktoriasees etwas angehoben ist Unterhalb der Bujagali Stromschnellen passiert der Fluss den flachen Kyogasee der einen durch tektonische Senkung uberfluteten Talabschnitt darstellt Als Kyoga Nil uberwindet er auf einer 85 km langen Gefallestrecke einschliesslich der Karuma Falls und der Murchison Falls auch Kabalega Falls im Murchison Falls National Park gelegen 350 Hohenmeter und erreicht dann in tragem Lauf den Albertsee Von diesem nach dem Prinzgemahl der Konigin Victoria von Grossbritannien benannten See erhalt der Nil im folgenden Abschnitt seinen Namenszusatz Bahr al Dschabal Ab der Grenze zu Sudsudan heisst der Flusslauf Bahr al Dschabal arabisch Bergfluss auch Bahr al Jabal Bahr el Dschebel Nach einer weiteren an kleineren Stromschnellen reichen Gefallestrecke von rund 150 km Lange verlasst er bei der Stadt Juba das Hochland Bei der Stadt Bur tritt er in das Sumpfgebiet des Sudd ein das sich mehr als 300 km nach Norden erstreckt Hier verdunsten 51 des Nilwassers wobei die Wasserfuhrung von 1048 m s auf 510 m s abnimmt Bahr al Abiad Kurz vor Verlassen des Sudd trifft der Bahr al Dschabal mit dem von links kommenden langen aber wasserarmen Fluss Bahr al Ghazal 2 m s im No See zusammen und wird von dort an als Bahr al Abiad Weisser Nil bezeichnet der nun zunachst ostwarts weiterfliesst Bei der Stadt Malakal munden rechts der unvollendete Jonglei Kanal und der kraftige lehmfarbene Sobat 412 m s Dann fliesst er nordwarts weiter in Richtung Khartum Dabei bildet er auf einer Lange von etwa 30 km die Grenze zwischen Sudsudan und dem Sudan Der Weisse Nil mit seinen Zuflussen im Bereich des Sudd Stadte am Ufer des Weissen Nils Ruanda Kigali Uganda Kampala am Victoriasee Jinja Sudsudan Juba Malakal Sudan Kusti Rabak Khartum al Chartum Omdurman Umm Durman Vereinigung mit dem Blauen NilZwischen Khartum und Omdurman vereinigt er sich mit dem Blauen Nil der von rechts Sudosten aus Athiopien kommt Danach wird der Strom als Nil bzw als Nahr an Nil arabisch Nilfluss bezeichnet Dominanz des Weissen Nil unten uber den Blauen Nil rechts in der Trockenzeit April Dominanz des Blauen Nil uber den zuruckgestauten Weissen Nil zur Regenzeit August Der Nil bei Khartum um 1910 Der Zusammenfluss von Weissem und Blauem Nil 2010HydrometrieDie Durchflussmenge des Flusses wurde 70 Jahre lang 1912 1982 am Pegel Malakal kurz nach dem Sudd bei etwa 2 3 des Einzugsgebietes in m s gemessen Die Wasserfuhrung nimmt im weiteren Verlauf auf Grund von Bewasserung und Verdunstung ab Zudem bekommt der Weisse Nil bis zum Zusammenfluss mit dem Blauen Nil im ariden Sudan kaum weiteres Wasser Die zur Anzeige dieser Grafik verwendete Erweiterung wurde dauerhaft deaktiviert Wir arbeiten aktuell daran diese und weitere betroffene Grafiken auf ein neues Format umzustellen Mehr dazu NebenflusseLinke hier westliche Nebenflusse Bahr al Ghazal oft trocken Rechte hier ostliche Nebenflusse SobatWasserfalleDer Oberlauf des Weissen Nil verlauft in tektonisch unruhigem Gebiet und war in der jungeren geologischen Vergangenheit vielen Anderungen unterworfen Das spiegelt sich im unausgeglichenen Langsprofil des Flusses mit zahlreichen kleineren und grosseren Wasserfallen und Stromschnellen Dazu gehoren Rusumo Falls Chutes Rusumu auf der Grenze von Ruanda und Tansania in Tansania ostlich vom Nordknie des Kagera Ripon Falls in Uganda durch den Owen Falls Damm vom Victoriasee uberflutet Owen Falls in Uganda durch den Owen Falls Damm vom Victoriasee uberflutet Bujagali Falls in Uganda unterhalb des Owen Falls Dammes uberflutender Staudamm in Bau Murchison Falls auch Kabelega Falls genannt in UgandaWasserbauliche Eingriffe und NutzungskonflikteDas im Sudsudan gelegene Sumpfgebiet des Sudd stellt ein grosses Hindernis fur die Schifffahrt dar Der seit Jahrzehnten mit Unterbrechungen im Bau gewesene Jonglei Kanal sollte hier Abhilfe schaffen und durch beschleunigten Abfluss die hohen naturlichen Verdunstungsverluste mindern Dies wurde zugleich eine weitgehende Trockenlegung der Sumpflandschaft bedeuten mit schwerwiegenden Folgen fur Fauna und Flora und mit kaum einschatzbaren regionalklimatischen Auswirkungen Da im Jahresmittel nur noch gut funf Prozent des Abflusses unterhalb der Atbara Mundung das Mittelmeer erreichen ist eine Verscharfung der Konflikte um die Wasserverteilung absehbar Agypten und der Sudan stellten im Jahre 1959 in bilateralen Verhandlungen fest dass die jahrliche Gesamtmenge des verfugbaren Nilwassers durchschnittlich 84 Mrd m betragt wovon jahrlich durchschnittlich 10 Mrd m durch Verdunstung und Versickerung verlorengehen wurden Gemessen wurde der Wasserdurchsatz rund 2660 m s auf der Hohe des alten Assuan Staudamms Agypten bewilligte sich jahrlich 55 5 Mrd m und gestand dem Sudan 18 5 Mrd m zu Da der Nil aber zehn Anrainerstaaten hat von denen die meisten im Abkommen von 1959 nicht erwahnt wurden ergibt sich fur den grossten Teil der rund 300 Millionen Flussanwohner eine Unterversorgung da Agypten seine Wasseranspruche notfalls mit Gewalt durchsetzen will In der seit 1999 bestehenden Nile Basin Initiative wird zwar versucht partnerschaftliche Regelungen herbeizufuhren doch das bestehende Ungleichgewicht in dem Agypten und Sudan rund 88 der Wassernutzung vorbehalten sind wogegen Athiopien aus dessen Staatsgebiet rund 90 des Abflusses stammen nur eine minimale Nutzung zugestanden wird aussert sich inzwischen in einer separaten Rahmenvereinbarung der Oberlieger Staaten aus dem Jahr 2010 mit dem Ziel grosserer Eigennutzung Abkommen von Entebbe Eine solche verstarkte Nutzung stellt auch das im Bau befindliche ugandische Wasserkraftwerk unterhalb der Bujagali Stromschnellen des Viktoria Nil dar GeschichteBereits die alten Romer waren auf der Suche nach den Quellen des riesigen Stromes caput Nili quaerere im Vulgarlateinischen doppeldeutig da auch als Das Haupt des Nichts suchen ubersetzbar Im zweiten Jahrhundert nach der Zeitenwende schrieb Claudius Ptolemaus aufgrund von Reiseberichten der Nil entstrome zwei grossen Binnenseen in Aquatornahe Nahe den Seen erhoben sich die Montes Lunae Dieser Aussage und seiner Weltkarte folgten arabische und europaische Darstellungen des Mittelalters Viele haben versucht die tatsachliche Quelle des Weissen Nil zu finden Bei einer Expedition die von 1821 bis 1822 dauerte erreichte der Franzose Frederic Cailliaud den Zusammenfluss von Blauem und Weissem Nil Der in Agypten lebende Linant de Bellefonds verfolgte 1827 den Weissen Nil stromaufwarts wurde jedoch am 13 Breitengrad durch ortliche Feindseligkeiten am weiteren Fortkommen gehindert 1861 stellte die niederlandische Afrikaforscherin Alexine Tinne in Kairo eine Expedition zusammen musste diese aber aus logistischen Grunden nach einigen Monaten erfolglos abbrechen 1866 machte sich der britische Forscher David Livingstone auf Expeditionen zu den Quellen des Nil und des Kongo er meinte sie im viel weiter sudlich liegenden Bangweulusee gefunden zu haben erreichte die wirkliche Quelle aber nie 1857 gingen die Briten John Hanning Speke und Richard Francis Burton gemeinsam auf Erkundung des Victoriasees John Speke sah in ihm die Quelle Richard Burton jedoch im sudlicheren Tanganjikasee 1858 machte sich John Speke nun in Begleitung mit James Augustus Grant erneut auf Expedition und sie entdeckten 1862 die Ripon Falls im Norden des Victoriasees der falschlicherweise als Nilquelle angesehen wurde Die Quelle des Kagera Nil am burundischen Luvironza die der mundungsfernsten Nil Quelle entspricht wurde 1893 von Oskar Baumann und Oskar Lenz gemeinsam entdeckt aber nicht genau bestimmt 1898 entdeckte Richard Kandt die Rukarara Quelle Ruandischer Quellfluss im Nyungwe Wald Erst 1937 wurde die geographische Lage der Luvironza Quelle von Burkhart Waldecker 1902 1964 genau bestimmt Auch der Brite Samuel White Baker und der Italiener Romolo Gessi die sich ebenfalls auf die Suche machten haben erfolgreiche Expeditionen unternommen Der Nil romische Arbeit aus dem 1 Jh n Chr im Vatikanischen Museum Arabische Weltkarte 12 Jh Suden ist oben Der Nil entfliesst zwei Binnenseen die aus Quellen am Fuss eines Gebirges gespeist werden und vereinigt sich in einem dritten See Europaische Karte Abessiniens 16 Jh Der Nil und seine oberen Nebenflusse entfliessen Binnenseen FaunaNilhechte wie diese Mormyrus Art verdanken dem Fluss ihren deutschen Trivialnamen Der Nil wird von uber 120 Fischarten bewohnt was fur einen Fluss dieser Lange nicht viele sind FishBase listet fur den Nil 168 Arten Stand 2025 Endemisch sind etwa ein Viertel der Arten eine endemische Gattung gibt es nicht Das Niltal bildet keine zoogeografische Einheit etwa 75 Arten kommen auch im Stromgebiet des Niger und die meisten dieser Arten auch in anderen westafrikanischen Flussen vor Uber 20 im Nil lebende Fischarten sind auch im Kongobecken zu Hause Zu den grossen im Nil lebenden Fischarten gehoren der Plankton fressende Afrikanische Knochenzungler Heterotis niloticus und die Raubfische Grossnilhecht Gymnarchus niloticus und Nilbarsch Lates niloticus Die Zitterwelse sind mit zwei Arten vertreten Malapterurus electricus und Die artenreichste Fischfamilie sind die Karpfenfische Cyprinidae mit 18 Arten und die Nilhechte Mormyridae mit 16 Arten Viele weitere Tierarten erhielten nach dem Fluss ihren Namen so etwa das Nilkrokodil die Nilgans die Nil Grasratte der Nilwaran und auch das Nil oder Flusspferd Brucken Hauptartikel Liste der Nilbrucken Im Sudan wurde Anfang des 20 Jahrhunderts die Eisenbahn von Port Sudan nach Khartum und Wadi Halfa mit dem Zweig von Khartum uber Sannar und Kusti nach El Obeid mit der An Nil al azraq Brucke uber den Blauen Nil in Khartum und der Kusti Eisenbahnbrucke uber den Weissen Nil gebaut Oberhalb von Khartum gibt es im Sudan nun drei Strassenbrucken uber den Weissen Nil Sudlich des Sudan gibt es uber den Weissen Nil nur funf feste Querungen KanaleJonglei Kanal unvollendet Siehe auchListe der Talsperren am NilLiteraturGeorg Brunold Nilfieber Der Wettlauf zu den Quellen Eichborn Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 8218 4107 9 Terje Tvedt Der Nil Fluss der Geschichte Christoph Links Berlin 2020 ISBN 978 3 96289 098 8 Candice Millard Der Fluss der Gotter Die abenteuerliche Expedition zu den Quellen des Nils S Fischer Frankfurt 2023 ISBN 978 3 10 397533 8WeblinksCommons Nil Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Weisser Nil Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Friedhelm Hoffmann Nil In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 2 Oktober 2023 Lothar Nickels Nilquellen In Planet Wissen Auf planet wissen de vom 2 Juni 2020 zuletzt abgerufen am 4 April 2022 Abflussdiagramm El Ekhsase Memento vom 4 September 2004 im Internet Archive englisch Nil in der Online Ausgabe des Diercke WeltatlasEinzelnachweiseLange des Nils 6852 m minus der Lange des Nils ab Khartum von 3090 km GRDC Pegel Mogren GRDC Pegel Malakal Egon Friedell Kulturgeschichte Agyptens und des Alten Orients dtv Munchen 1982 ISBN 978 3 406 58465 7 Herodot Neun Bucher der Geschichte Hrsg Goldhagen Das zweite Buch Euterpe Nr 25 Georg Muller Munchen Leipzig 1911 S 136 Die Erinnerungstafel an der Pyramide tragt folgende Inschrift PYRAMI DIS AD CAPUT IN NILI UT SIGNUM INCIPIENTIS FLUMINIS PYRAMIDUM ERECTA A D MDCCCCXXXVIII SUB PROTECTIONE PROCONSULIS JUNGERS ET CUM AUXILIO PATRIS COLLE GERARDINQUE ET MONTEYNE A DR BURKHART WALDECKER IN MEMORIAM OMNIUM QUAERENTIUM CAPUT NILI ERATOSTHENES PTOLEMAEUS SPEKE STANLEY KANDT ET ALII SUNT NOMINA NILI KASUMO MUKASENYI KIGIRA LUVIRONZA RUVUBU KAGERA LAC VICTORIA VICTORIA NILE LAC KYOCA MWITA NZIGE LAC ALBERT BAHR EWL GEBEL KIR BAHR EL ABIAD NIL CFL GEOMINES UMHK Global Soil Partnership Kagera TAMP TERRA FAO archiviert vom Original am 2 April 2015 abgerufen am 26 April 2025 englisch Mamdouh Shahin Hydrology and Water Resources of Africa Water science and technology library Band 41 Kluwer Academic Dordrecht Boston 2002 online auf Google Books Geof Magga Uganda Ethiopian led river Nile agreement signed without Egypt and Sudan In afrik news com 14 Mai 2010 englisch Fish Species in Nile FishBase abgerufen am 26 April 2025 englisch Petru Bănărescu Zoogeography of Fresh Waters Aula Verlag Wiesbaden 1990 ISBN 3 89104 480 1 S 1137 Normdaten Geografikum GND 4119037 3 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 233731850