Das Pfälzer Schloss zur Unterscheidung des Unterschloss benannten Darmstädter Schlosses auch Oberschloss genannt liegt i
Pfälzer Schloss

Das Pfälzer Schloss (zur Unterscheidung des Unterschloss benannten Darmstädter Schlosses auch Oberschloss genannt) liegt im Nordwesten der Stadt Groß-Umstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen und ist ein aus einer ehemaligen Wasserburg entstandener Adelssitz. Er liegt direkt neben dem Wambolt’schen Schloss und war Verwaltungssitz der Kurpfalz aus der Kondominatszeit der Stadt. Er ist einer der ehemals sieben Adelssitze in Groß-Umstadt.
Pfälzer Schloss | ||
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Das Pfälzer Schloss aus Richtung Südwesten mit den beiden ehemaligen Stadtmauerseiten | ||
Alternativname(n) | Oberschloss, Altes Fuldisches Schloss, Herzogenschloss | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Groß-Umstadt | |
Entstehungszeit | spätestens Ende 13. Jahrhundert auf Grundmauern des 12. Jahrhunderts | |
Burgentyp | Niederungsburg, Wasserburg (urspr.) | |
Erhaltungszustand | Schloss, städtische Nutzung | |
Ständische Stellung | Schlossresidenz im Kondominat Umstadt, ehemals Kloster Fulda, später Kurpfalz | |
Bauweise | unten: Sandstein-Mauerwerk, Oben: Fachwerk | |
Geographische Lage | 49° 52′ N, 8° 56′ O | |
Höhenlage | 160 m ü. NN | |
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Lage
Am südwestlichen Ende der alten Stadtmauer gelegen, diente die Burg im Mittelalter als Sicherungsburg des westlichen Zugangs zur Altstadt.
Geschichte
Die ursprüngliche Vogteiburg wurde 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg war Sicherungsburg des Besitzes des Klosters Fulda, die wahrscheinlich den Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen gegeben war. Diesen gelang es jedoch nicht, den Besitz in Eigentum umzuwandeln, wie das der Herrschaft Hanau mit dem vormals Hanauischen Schloss gelang, und es folgen keine schriftlichen Zeugnisse des Fortbestehens einer Lehensherrschaft. Die Herrschaft wird von Fulda 1390 an die Kurpfalz verkauft. Da Pfalzgraf Ruprecht III. die Osthälfte der Stadt, wie vorher schon durch das Kloster Fulda geschehen, der 1429 erhobenen Grafschaft Hanau zum Lehen gab, blieb Umstadt weiter ein Kondominat. Ab 1427 übten die Kurpfalz und die Hanau die hohe Obrigkeit und die Herrschaft über Umstadt gemeinsam aus. Mit diesen festen Machtstrukturen im Rücken ließen die Pfalzgrafen ab der Mitte des 15. Jahrhunderts den Platz des heutigen Schlossareals zum Verwaltungs- und Amtssitz des Pfälzischen Oberamtmannes zum Schloss ausbauen.
In der Bayrischen Fehde von 1504 bis 1521 wurde Stadt und Burg kurzzeitig vom hessischen Landgraf Wilhelm II. erobert, dieser musste die Stadt 1524 aber zu Hälfte wieder an die Pfalz zurückgeben. Hessen löste dabei Hanau im Kondominat ab. 1626 bis 1648 gewann Hessen infolge des Dreißigjährigen Krieges nochmals das ganze Umstadt. 1803 ging dann die ganze Stadt endgültig an das Großherzogtum Hessen.
Von hier aus übten die eingesetzten pfälzischen Verwalter die gemeinsame Herrschaft über das Oberamt Umstadt und zeitweise auch über das Oberamt Otzberg aus, gleichzeitig war er Zehntort.
- Die Ostseite – Eingangsseite des Schlosses
- Die Ostseite des Schlosses mit dem Haupteingang zum Schloss
- Der zweiläufige Freitreppe mit Eingang zum Gewölbekeller und zwei blumenverzierten Sandsteinportalen
Baugeschichte
Auf den Resten einer fuldischen Wasserburg aufbauend ist der Unterbau aus dem 15. Jahrhundert. Das Schloss ist ein zweigeschossiger Bau auf langgestrecktem rechteckigen Grundriss, von dem nur noch das Untergeschoss aus Sandstein von vor 1500 erhalten ist. Nord- und Westseite stützten sich direkt an bzw. bauten auf die Stadtmauer auf. Die ursprünglich gotische Form des Obergeschosses wurde angeblich von vier achteckigen Ecktürmchen eingerahmt. Nach dem Merian-Stich von Vmbstatt in der Topographia Hassiae von 1646 befinden sich am Pfälzer Schloss dagegen (Gleichheit der beiden Turmseiten vorausgesetzt) sechs oktogonale Ecktürmchen mit spitzer Dachhaube und Reiter, die etwa bis zur Mitte des damals steil aufragenden Zeltdaches mit drei Reihen Dachfenstern hineinreichen. Nach einem Brand wurde 1806 das Obergeschoss als Fachwerkbau in barocker Form mit einem weniger steilen Krüppelwalmdach und zwei Reihen Giebelgauben sowie einem zentralen Glockenturm, einem quadratischen Dachreiter mit geschweifter spitzer Abdeckung, wieder aufgestockt.
Im Obergeschoss ist heute das Fachwerk verschindelt. Die Südwestseite weist noch die Konsolen des mittelalterlichen Wehrganges der Stadtmauer auf. Nördlich schließen zwei kleine gewölbte Nebenräume an. Der Schlossbau bildete früher mit dem nördlich angrenzenden Nebenbau, der Zehntscheuer und dem Gebäude der Reformierten Kollektur eine geschlossene Hofanlage.
Im Park im Westen stehen drei Grenzsteine, die früher die Grenze zwischen dem Amt Umstadt und der kurmainzischen Vogtei Obernburg markierten. Die Wappen des Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn und der Kurpfalz waren früher noch zu erkennen. Die neueren Datums und südlich zur Georg-August-Zinn-Straße verlaufende Begrenzungsmauer enthält Teile des Türgewandes der abgerissenen Curti’schen Kapelle des Friedhofs mit dem Wappen derer von Curti im offenen Giebel, datiert 1695. Das müsste eigentlich eher 80 Meter weiter nördlich am Gymnasium der Stadt angebracht sein und auf den ehemaligen Standort des Curti-Schlosses hinweisen. Möglicherweise wurde es an seinem jetzigen Standort eingesetzt, da Baron Johann Wilhelm Curtius kurpfälzischer Oberamtmann war.
Kennzeichnend im Innern des Erdgeschosses ist der fast durchgehende zweischiffige Saal mit flacher Decke auf drei achtseitigen Holzstützen, der sogenannte Rittersaal. An der Südseite befindet sich eine halbvermauerte achtseitige Steinsäule mit zwei Arkadenbögen. Der Rittersaal wurde nach der Wiederetablierung einer katholischen Gemeinde 200 Jahre lang von 1700 bis 1900 als katholischer Gottesdienstraum benutzt, woran auch eine auf das Jahr 1739 datierte Sakramentsnische ebenfalls in der Südwand erinnert.
Zu dem zweischiffigen Saal mit der gotischen Pforte führt eine reich geschmückte Freitreppe. Die zweiläufige massive Sandsteintreppe ist mit Voluten und Gehängen aus dem 18. Jahrhundert verziert und endet an einer spitzbogigen Eingangstür. Der mächtige tonnengewölbte Keller mit rundbogig geschlossenen Eingängen diente seit eh und je der Lagerung und dem Ausbau des Umstädter Weines. Im Jahr 2008 wurden im Kellerbereich Mauerabschnitte aus dem 12. Jahrhundert, der Zeit der Staufer, entdeckt. Sie gehören wohl zu der ehemaligen Vogteiburg des Klosters Fulda. Die mächtigen Kellerpfeiler zeigen, dass die frühere Burg leicht versetzt zum heutigen Schloss stand.
Das Schloss ist in seiner Gesamtheit als Kulturdenkmal ausgewiesen.
- Die Wappensteine am Pfälzer Schloss
- Blick nach Osten. Linker Wappenstein mit dreigeteiltem Kurpfalz Wappen (Löwe, Raute, Krone)
- Mittlerer Wappenstein; in beiden Wappen ist der Löwe gespiegelt dargestellt
- Großer Wappenstein rechts mit dem Wappen des Kurmainzer Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn
Renovierungsmaßnahmen in der Gegenwart
Eine erste kleinere Renovierung erfolgte 1976. Von 2009 bis 2012 wurde mit Geldern des Bundes und der Stadt eine Totalsanierung im Rahmen des Konjunkturprogrammes durchgeführt, die geschätzt etwa 2,4 Millionen Euro kostete. Dazu wurde der seitliche Anbau vollständig entkernt und ein behindertengerechter Aufzug eingebaut. Aus denkmalschutzrechtlichen Gründen erfolgte die Wärmedämmung von innen (Spezialputz, Fußbodendämmung, Deckendämmung zwischen Erd- und Obergeschoss). Der Rittersaal wurde ebenfalls komplett saniert. Die komplette Fensterreihe wurde erneuert, wobei am Rittersaal aus Denkmalschutzgründen Verbundfenster eingesetzt wurden. Die äußere Bleiverglasung blieb erhalten und wurde durch eine innere Wärmeschutzverglasung ergänzt. Die erneuerte Bemalung baut auf der ältesten bekannten Fassung auf und wurde heller und freundlicher gestaltet. Der Saal wurde mit einer Fußbodenheizung ausgerüstet, um die frühere starke Kondensatbildung in den Nischen und Fensterecken zu verhindern, die viele Folgeschäden hervorrief. Das Obergeschoss verbleibt im „erweiterten Rohbauzustand“, um für weitere Bedürfnisse und Konzepte in der Zukunft optimal vorbereitet zu sein. Komplett erneuert wurde die Gebäude- und Heizungstechnik, die Gebäudehülle vollständig saniert.
Heutige Nutzung
Heute ist das Schloss im Besitz der Stadt Groß-Umstadt, die den Rittersaal als Tagungsort der Stadtverordnetenversammlung, Tagungs- und Ausstellungsraum, sowie Aufführungsort diverser Veranstaltungen nutzt.
Sonstiges
In der südlich zur Georg-August-Zinn-Straße verlaufenden Begrenzungsmauer des Schlosses sind Teile des Türgewandes der abgerissenen Curti’schen Kapelle des Umstädter Friedhofs mit dem Wappen derer von Curti im offenen Giebel des Toreinganges eingelassen. Die römische Datierung verweist auf 1695. Ob ein Bezug darauf genommen werden soll, dass die von Curti’s zweimal einen Oberamtmann als Verwalter der Kurpfälzer Hälfte Umstadts stellten, ist nicht bekannt.
Literatur
- Max Herchenröder: Die Kunstdenkmäler in Hessen, Landkreis Dieburg. Darmstadt 1940, S. xxx ff.
- Siegfried R.C.T. Enders: Landkreis Darmstadt-Dieburg (Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland – Kulturdenkmäler in Hessen). Braunschweig / Wiesbaden 1988, S. 239.
- G. Brenner – ein Umstädter und seine Stadt. Aufsätze zur Geschichte. (= Autmundisstat. Sonderband). 1. Ausgabe. Museums- und Geschichtsverein Groß-Umstadt, 2009.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 535f.
- Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 151f.
- Wolfgang Schröck-Schmidt: Umstädter Schlösser und Adelssitze: Pfälzer Schloß. In: 1250 Jahre Groß-Umstadt: 743 – 1993. Hrsg. Magistrat der Stadt. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, S. 192f.
Weblinks
- Der alte Grundriss nach Max Herchenröder (Die Kunstdenkmäler in Hessen. Landkreis Dieburg), Darmstadt 1940, S. 129: in Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen
- Das Pfälzer Schloss auf www.burgenwelt.de
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Pfalzer Schloss zur Unterscheidung des Unterschloss benannten Darmstadter Schlosses auch Oberschloss genannt liegt im Nordwesten der Stadt Gross Umstadt im Landkreis Darmstadt Dieburg in Hessen und ist ein aus einer ehemaligen Wasserburg entstandener Adelssitz Er liegt direkt neben dem Wambolt schen Schloss und war Verwaltungssitz der Kurpfalz aus der Kondominatszeit der Stadt Er ist einer der ehemals sieben Adelssitze in Gross Umstadt Pfalzer SchlossDas Pfalzer Schloss aus Richtung Sudwesten mit den beiden ehemaligen Stadtmauerseiten Das Pfalzer Schloss aus Richtung Sudwesten mit den beiden ehemaligen StadtmauerseitenAlternativname n Oberschloss Altes Fuldisches Schloss HerzogenschlossStaat DeutschlandOrt Gross UmstadtEntstehungszeit spatestens Ende 13 Jahrhundert auf Grundmauern des 12 JahrhundertsBurgentyp Niederungsburg Wasserburg urspr Erhaltungszustand Schloss stadtische NutzungStandische Stellung Schlossresidenz im Kondominat Umstadt ehemals Kloster Fulda spater KurpfalzBauweise unten Sandstein Mauerwerk Oben FachwerkGeographische Lage 49 52 N 8 56 O 49 867944444444 8 9269027777778 160 Koordinaten 49 52 4 6 N 8 55 36 9 OHohenlage 160 m u NNPfalzer Schloss Hessen LageDie Sudseite des Pfalzer Schlosses der untere Teil ist ebenfalls fruher gleichzeitig Stadtmauer gewesen Die Westseite des Pfalzer Schlosses diese Seite war im Erdgeschoss zugleich Stadtmauer an der rechten Bildseite die drei kurpfalzer Wappensteine Die Kurpfalz war von 1390 bis 1803 einer der Herren im Kondominat UmstadtDie Sakramentsnische von 1739 in der sudwestlichen Ecke des Rittersaales Am sudwestlichen Ende der alten Stadtmauer gelegen diente die Burg im Mittelalter als Sicherungsburg des westlichen Zugangs zur Altstadt GeschichteDie ursprungliche Vogteiburg wurde 1306 erstmals urkundlich erwahnt Die Burg war Sicherungsburg des Besitzes des Klosters Fulda die wahrscheinlich den Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen gegeben war Diesen gelang es jedoch nicht den Besitz in Eigentum umzuwandeln wie das der Herrschaft Hanau mit dem vormals Hanauischen Schloss gelang und es folgen keine schriftlichen Zeugnisse des Fortbestehens einer Lehensherrschaft Die Herrschaft wird von Fulda 1390 an die Kurpfalz verkauft Da Pfalzgraf Ruprecht III die Osthalfte der Stadt wie vorher schon durch das Kloster Fulda geschehen der 1429 erhobenen Grafschaft Hanau zum Lehen gab blieb Umstadt weiter ein Kondominat Ab 1427 ubten die Kurpfalz und die Hanau die hohe Obrigkeit und die Herrschaft uber Umstadt gemeinsam aus Mit diesen festen Machtstrukturen im Rucken liessen die Pfalzgrafen ab der Mitte des 15 Jahrhunderts den Platz des heutigen Schlossareals zum Verwaltungs und Amtssitz des Pfalzischen Oberamtmannes zum Schloss ausbauen In der Bayrischen Fehde von 1504 bis 1521 wurde Stadt und Burg kurzzeitig vom hessischen Landgraf Wilhelm II erobert dieser musste die Stadt 1524 aber zu Halfte wieder an die Pfalz zuruckgeben Hessen loste dabei Hanau im Kondominat ab 1626 bis 1648 gewann Hessen infolge des Dreissigjahrigen Krieges nochmals das ganze Umstadt 1803 ging dann die ganze Stadt endgultig an das Grossherzogtum Hessen Von hier aus ubten die eingesetzten pfalzischen Verwalter die gemeinsame Herrschaft uber das Oberamt Umstadt und zeitweise auch uber das Oberamt Otzberg aus gleichzeitig war er Zehntort Die Ostseite Eingangsseite des Schlosses Die Ostseite des Schlosses mit dem Haupteingang zum Schloss Der zweilaufige Freitreppe mit Eingang zum Gewolbekeller und zwei blumenverzierten SandsteinportalenBaugeschichteAuf den Resten einer fuldischen Wasserburg aufbauend ist der Unterbau aus dem 15 Jahrhundert Das Schloss ist ein zweigeschossiger Bau auf langgestrecktem rechteckigen Grundriss von dem nur noch das Untergeschoss aus Sandstein von vor 1500 erhalten ist Nord und Westseite stutzten sich direkt an bzw bauten auf die Stadtmauer auf Die ursprunglich gotische Form des Obergeschosses wurde angeblich von vier achteckigen Eckturmchen eingerahmt Nach dem Merian Stich von Vmbstatt in der Topographia Hassiae von 1646 befinden sich am Pfalzer Schloss dagegen Gleichheit der beiden Turmseiten vorausgesetzt sechs oktogonale Eckturmchen mit spitzer Dachhaube und Reiter die etwa bis zur Mitte des damals steil aufragenden Zeltdaches mit drei Reihen Dachfenstern hineinreichen Nach einem Brand wurde 1806 das Obergeschoss als Fachwerkbau in barocker Form mit einem weniger steilen Kruppelwalmdach und zwei Reihen Giebelgauben sowie einem zentralen Glockenturm einem quadratischen Dachreiter mit geschweifter spitzer Abdeckung wieder aufgestockt Im Obergeschoss ist heute das Fachwerk verschindelt Die Sudwestseite weist noch die Konsolen des mittelalterlichen Wehrganges der Stadtmauer auf Nordlich schliessen zwei kleine gewolbte Nebenraume an Der Schlossbau bildete fruher mit dem nordlich angrenzenden Nebenbau der Zehntscheuer und dem Gebaude der Reformierten Kollektur eine geschlossene Hofanlage Im Park im Westen stehen drei Grenzsteine die fruher die Grenze zwischen dem Amt Umstadt und der kurmainzischen Vogtei Obernburg markierten Die Wappen des Erzbischofs Johann Philipp von Schonborn und der Kurpfalz waren fruher noch zu erkennen Die neueren Datums und sudlich zur Georg August Zinn Strasse verlaufende Begrenzungsmauer enthalt Teile des Turgewandes der abgerissenen Curti schen Kapelle des Friedhofs mit dem Wappen derer von Curti im offenen Giebel datiert 1695 Das musste eigentlich eher 80 Meter weiter nordlich am Gymnasium der Stadt angebracht sein und auf den ehemaligen Standort des Curti Schlosses hinweisen Moglicherweise wurde es an seinem jetzigen Standort eingesetzt da Baron Johann Wilhelm Curtius kurpfalzischer Oberamtmann war Kennzeichnend im Innern des Erdgeschosses ist der fast durchgehende zweischiffige Saal mit flacher Decke auf drei achtseitigen Holzstutzen der sogenannte Rittersaal An der Sudseite befindet sich eine halbvermauerte achtseitige Steinsaule mit zwei Arkadenbogen Der Rittersaal wurde nach der Wiederetablierung einer katholischen Gemeinde 200 Jahre lang von 1700 bis 1900 als katholischer Gottesdienstraum benutzt woran auch eine auf das Jahr 1739 datierte Sakramentsnische ebenfalls in der Sudwand erinnert Zu dem zweischiffigen Saal mit der gotischen Pforte fuhrt eine reich geschmuckte Freitreppe Die zweilaufige massive Sandsteintreppe ist mit Voluten und Gehangen aus dem 18 Jahrhundert verziert und endet an einer spitzbogigen Eingangstur Der machtige tonnengewolbte Keller mit rundbogig geschlossenen Eingangen diente seit eh und je der Lagerung und dem Ausbau des Umstadter Weines Im Jahr 2008 wurden im Kellerbereich Mauerabschnitte aus dem 12 Jahrhundert der Zeit der Staufer entdeckt Sie gehoren wohl zu der ehemaligen Vogteiburg des Klosters Fulda Die machtigen Kellerpfeiler zeigen dass die fruhere Burg leicht versetzt zum heutigen Schloss stand Das Schloss ist in seiner Gesamtheit als Kulturdenkmal ausgewiesen Die Wappensteine am Pfalzer Schloss Blick nach Osten Linker Wappenstein mit dreigeteiltem Kurpfalz Wappen Lowe Raute Krone Mittlerer Wappenstein in beiden Wappen ist der Lowe gespiegelt dargestellt Grosser Wappenstein rechts mit dem Wappen des Kurmainzer Erzbischofs Johann Philipp von SchonbornRenovierungsmassnahmen in der GegenwartEine erste kleinere Renovierung erfolgte 1976 Von 2009 bis 2012 wurde mit Geldern des Bundes und der Stadt eine Totalsanierung im Rahmen des Konjunkturprogrammes durchgefuhrt die geschatzt etwa 2 4 Millionen Euro kostete Dazu wurde der seitliche Anbau vollstandig entkernt und ein behindertengerechter Aufzug eingebaut Aus denkmalschutzrechtlichen Grunden erfolgte die Warmedammung von innen Spezialputz Fussbodendammung Deckendammung zwischen Erd und Obergeschoss Der Rittersaal wurde ebenfalls komplett saniert Die komplette Fensterreihe wurde erneuert wobei am Rittersaal aus Denkmalschutzgrunden Verbundfenster eingesetzt wurden Die aussere Bleiverglasung blieb erhalten und wurde durch eine innere Warmeschutzverglasung erganzt Die erneuerte Bemalung baut auf der altesten bekannten Fassung auf und wurde heller und freundlicher gestaltet Der Saal wurde mit einer Fussbodenheizung ausgerustet um die fruhere starke Kondensatbildung in den Nischen und Fensterecken zu verhindern die viele Folgeschaden hervorrief Das Obergeschoss verbleibt im erweiterten Rohbauzustand um fur weitere Bedurfnisse und Konzepte in der Zukunft optimal vorbereitet zu sein Komplett erneuert wurde die Gebaude und Heizungstechnik die Gebaudehulle vollstandig saniert Heutige NutzungCurti Wappen im Torbogen der Begrenzungsmauer am Pfalzer Schloss Man beachte die heraldisch sich rechts oben befindliche Schwurhand englischer Baronets Heute ist das Schloss im Besitz der Stadt Gross Umstadt die den Rittersaal als Tagungsort der Stadtverordnetenversammlung Tagungs und Ausstellungsraum sowie Auffuhrungsort diverser Veranstaltungen nutzt SonstigesIn der sudlich zur Georg August Zinn Strasse verlaufenden Begrenzungsmauer des Schlosses sind Teile des Turgewandes der abgerissenen Curti schen Kapelle des Umstadter Friedhofs mit dem Wappen derer von Curti im offenen Giebel des Toreinganges eingelassen Die romische Datierung verweist auf 1695 Ob ein Bezug darauf genommen werden soll dass die von Curti s zweimal einen Oberamtmann als Verwalter der Kurpfalzer Halfte Umstadts stellten ist nicht bekannt LiteraturMax Herchenroder Die Kunstdenkmaler in Hessen Landkreis Dieburg Darmstadt 1940 S xxx ff Siegfried R C T Enders Landkreis Darmstadt Dieburg Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Braunschweig Wiesbaden 1988 S 239 G Brenner ein Umstadter und seine Stadt Aufsatze zur Geschichte Autmundisstat Sonderband 1 Ausgabe Museums und Geschichtsverein Gross Umstadt 2009 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 535f Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 151f Wolfgang Schrock Schmidt Umstadter Schlosser und Adelssitze Pfalzer Schloss In 1250 Jahre Gross Umstadt 743 1993 Hrsg Magistrat der Stadt Geiger Verlag Horb am Neckar S 192f WeblinksCommons Pfalzer Schloss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der alte Grundriss nach Max Herchenroder Die Kunstdenkmaler in Hessen Landkreis Dieburg Darmstadt 1940 S 129 in Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen Das Pfalzer Schloss auf www burgenwelt deBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Darmstadt Dieburg Albinischloss Schloss Alsbach Alte Burg Alte Burg jme broich Altes Schloss Schloss Babenhausen Jagdschloss Bickenbach Schloss Braunshardt Curti Schloss Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burganlage Dieburg Burg Dorndiel Schloss Ernsthofen Schloss Fechenbach Burg Frankenstein Gans scher Adelshof Schloss Grafenhausen Burg Habitzheim Altes Jagdschlosschen Harreshausen Heddersdorf scher Adelshof Schloss Heiligenberg Burg Jossa Burg 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