48 558055555556 10 196294444444 Koordinaten 48 33 29 N 10 11 47 OArchäopark VogelherdDer Archäopark Vogelherd mit versch
Archäopark Vogelherd

Koordinaten: 48° 33′ 29″ N, 10° 11′ 47″ O
Archäopark Vogelherd | |||
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Der Archäopark Vogelherd mit verschiedenen museumspädagogischen Stationen am Tag der Eröffnung | |||
Ort | Niederstotzingen, Deutschland | ||
Eröffnung | 1. Mai 2013 | ||
Schließung | 6. November 2022 | ||
Besucher | 30.000 (2012) | ||
Fläche | 3,5 Hektar | ||
Baukosten | 4.055.312 Euro | ||
Website | www.archaeopark-vogelherd.de | ||
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Der Archäopark Vogelherd war ein archäologischer Themenpark an der Vogelherdhöhle im Lonetal auf der Schwäbischen Alb bei Stetten ob Lontal, einem Stadtteil von Niederstotzingen im Landkreis Heidenheim, Baden-Württemberg. Die Vogelherdhöhle gehört zum UNESCO-Welterbe Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb.
Der erste Spatenstich für das vom Münchner Architekturbüro Ritter Jockisch und dem Landschaftsarchitekturbüro Keller Damm Kollegen gestaltete Areal erfolgte am 12. Januar 2012, eröffnet wurde der Archäopark am 1. Mai 2013.
Neben einem Freigelände mit Aktionsplätzen und dem Zugang zur Vogelherdhöhle umfasste er ein Besucher- und Informationszentrum, in dessen Schatzkammer zwei originale Vogelherd-Figuren dauerhaft präsentiert wurden, darunter das berühmte Mammut vom Vogelherd, welches vor 40.000 Jahren aus Mammutelfenbein geschnitzt wurde und als das älteste vollständig erhaltene figürliche Kunstwerk der Menschheit gilt.
Am 6. November 2022 war der Park das letzte Mal für Besucher geöffnet, Ende November desselben Jahres beschloss der Gemeinderat der Stadt Niederstotzingen, den Betrieb einzustellen.
Exponate
Bei archäologischen Nachgrabungen am Vogelherd in den Jahren 2005 bis 2012 wurden zahlreiche weitere steinzeitliche Artefakte entdeckt. Ein Höhepunkt der musealen Präsentation im Archäopark war neben dem Höhlenlöwen die nur 3,8 Zentimeter große Mammutfigur, die 2006 gefunden und vor etwa 40.000 Jahren gefertigt wurde.
Die Schaffung des Archäoparks war auch einer der Schritte, mittelfristig zu erreichen, dass die Vogelherdhöhle auf die UNESCO-Welterbeliste gesetzt wird. Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb ist dabei der Titel der Kulturstätte, die von Deutschland auf Vorschlag des Bundeslandes Baden-Württemberg 2015 auf die Tentativliste gesetzt wurde. Es geht neben der Vogelherdhöhle um fünf weitere Höhlen der Schwäbischen Alb (im Lone- und Achtal), die wichtige Fundstätten frühen menschlichen Kunstschaffens sind.
2016 wurde die Stätte beim Welterbekomitee der UNESCO für einen Eintrag auf die Welterbeliste nominiert und 2017 schließlich aufgenommen. Eine der Begründungen lautet, dass die Bewohner der Albhöhlen die ältesten mobilen Kunstwerke der Welt hinterließen, deren Bedeutung für das Verständnis der Menschheitsgeschichte und die Entwicklung der Künste weltweit einzigartig ist.
- Höhlenlöwe
- Mammut
- Der Abraum der Grabung von 1931, der ab 2006 in einer Neuauswertung weitere paläolithische Artefakte ergab
- Ein rekonstruiertes Zelt aus der Steinzeit als paläolithische Freilandstation im Archäopark
Besucher- und Informationszentrum
Das Besucher- und Informationszentrum wurde im Auftrag der Stadt Niederstotzingen nach einem Wettbewerb von dem Architekturbüro Ritter Jockisch Architektur / Innenarchitektur aus München ausgeführt, die Innenräume wurden in Zusammenarbeit mit Lutzenberger & Lutzenberger in Bad Wörishofen gestaltet.
Das Gebäude liegt 200 Meter von der archäologischen Fundstelle entfernt und wurde in die Talsenke nahe der Ortschaft Niederstotzingen-Stetten in einen begrünten Erdhügel eingebettet, der auf Entfernung aus östlicher Richtung nicht als Gebäude identifiziert wird. Die Räume können über einen schmalen Eingang betreten werden, der als dunkler, von Betonwänden gesäumter Gang ausgebildet ist und den Höhleneingang symbolisieren soll. Eine weitere Öffnung des Gebäudes befindet sich im Bereich der verglasten Cafeteria mit einer Freianlage. Die Rückseite des bogenförmigen Gebäudes besteht aus hellem Beton, die Vorderseite ist vollständig verglast und gibt den Blick auf den Vogelherdhügel frei. Das Design des Innenraumes ist zurückhaltend, von der Decke hängen Plexiglastafeln mit Informationen, hinzu kommen Filmanimationen. Ebenfalls in Beton gehalten sind Sitzstufen mit Fellauflagen im Auditorium, in dem Hörgeschichten zu steinzeitlichen Themen abgespielt werden. Im Ausstellungsbereich fanden jährlich wechselnde Sonderausstellungen statt. Die Sonderausstellung 2021 trug beispielsweise den Titel „Der Vogelherd. Neanderthaler im Lonetal“ und beschäftigte sich mit der Lebenswelt dieses Menschentyps. Sie war vom 18. Juli bis zum 7. November 2021 zu sehen.
In einem separaten Bereich, der „Schatzkammer“, wurden mit einer Mammut- und einer Löwenfigur zwei Originalfundstücke aus der Höhle gezeigt.
- Auditorium mit fellgelegten Betonsitzen
- Ausstellungsraum „Schatzkammer“
Das Freigelände
Das Freigelände führte vom Informationszentrum zur Vogelherdhöhle einen Hang hinauf, bei dem die Besucher entlang von Mottowegen mit Themenplätzen zur Waffenherstellung, dem Speerwerfen, zur Kunst- und Musikausübung und dem Feuermachen bis zum großen Feuerplatz und zum Höhleneingang geleitet wurden. Seit Juli 2020 bereicherte den Park eine lebensgroße Tierfigur, das Wollhaarmammut „Zottel“, das seit Mai 2021 von einem Mammutbaby begleitet wird.
Forschungsgeschichte im Archäopark
Der Archäopark Vogelherd präsentierte vor Ort unter anderem den Ertrag von über 150 Jahren archäologischer Grabungs- und Forschungsgeschichte im Lonetal samt seinen Neben- und Nachbartälern.
Im Lonetal beginnt die archäologische Erschließung des Paläolithikums bereits im 19. Jahrhundert mit Oscar Fraas (1824–1897) und dessen umfänglichen Grabungen 1861 am Hohlenstein. Fraas war zunächst von den rund 10.000 Knochen der Höhlenbären so begeistert, dass er die menschlichen Hinterlassenschaften zu dem Zeitpunkt noch nicht wahrgenommen hat. Erst 1866 erkannte er, dass Menschen und eiszeitliche Tiere gemeinsam gelebt haben. Daraufhin untersuchte er das Lonetal neu.
Fortgeführt wurden die archäologischen Arbeiten im Lonetal durch Ernst Koken (1860–1912), Robert Rudolf Schmidt (1882–1950) und Gustav Riek (1900–1976). Letzterer grub relativ rasch 1931 den Vogelherd aus, nachdem Hermann Mohn (1896–1958) kurz zuvor im Auswurf eines Dachsbaus Steinartefakte paläolithischen Ursprungs identifiziert hatte.
Systematische Ausgrabungen nahmen kurz vor und nach dem Zweiten Weltkrieg am Hohlenfels der Anatom Robert Wetzel (1898–1962) und sein Grabungsleiter Otto Völzing (1910–2001) vor.
Joachim Hahn (1942–1997) gelang es 1969, den Löwenmenschen vom Lonetal aus vielen Einzelteilen erstmals zu einer Skulptur zusammenzusetzen. Claus-Joachim Kind (* 1953) nahm 2008 bis 2013 neue Grabungen im Hohlenstein auf, die letztlich zur Neubewertung und nochmaligen Neuzusammensetzung des Löwenmenschen führten, der einen prominenten Platz im Ulmer Museum hat. In der Spitzbubenhöhle des benachbarten Eselsburger Tals nahm Hansjürgen Müller-Beck (1927–2018) im April 1970 erfolgreiche Sondierungsgrabungen vor und publizierte einen archäologischen Überblicksführer zum Lonetal zusammen mit Wolfgang Taute (1934–1995) und Hahn mit dem Titel: Eiszeithöhlen im Lonetal. Archäologie einer Landschaft auf der Schwäbischen Alb.
Nicholas Conard (* 1961) begann 2006 den archäologischen Grabungsaushub von 1931 aus der Zeit Gustav Rieks an der Vogelherdhöhle über mehrere Jahre hinweg abzutragen und systematisch durchzuschlämmen. Dabei wurden u. a. weitere wichtige Aurignacien-Kleinplastiken aus Mammutelfenbein gefunden. Nach systematischer Geländeprospektion und Flächenbegehung begann man im Lonetal ab 2013 mit Ausgrabungen in weiteren bislang nicht erforschten Höhlen und Abris, etwa der Linden- und der Fetzershaldenhöhle sowie am Kohlhau-Abri und an der Langmahdhalde.
Alle diese Schritte trugen zu einem vielschichtigen Gesamtbild über die Eiszeit und Steinzeit bei, das im Archäopark Vogelherd museumspädagogisch aufbereitet und öffentlichkeitswirksam vermittelt wurde.
Siehe auch
- Urgeschichte Baden-Württembergs
- Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
- Ulmer Museum
- Höhlen der ältesten Eiszeitkunst
- Museum der Universität Tübingen
Weblinks
- www.archaeopark-vogelherd.de
- Bauprojekt Archäopark Vogelherd des Architekturbüros Ritter Jockisch
- Projekt Archäopark von Keller Damm Kollegen
Einzelnachweise
- Südwestrundfunk: Archäopark Vogelherd – Große Bühne für kleines Mammut ( vom 1. Juli 2013 im Webarchiv archive.today). Abgerufen am 2. Mai 2013.
- Heidenheimer Zeitung vom 29. November 2015: Archäopark war teurer als geplant ( des vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 13. Dezember 2015
- Stadt Niederstotzingen beschließt endgültige Schließung der Weltkulturerbestätte. Heidenheimer Zeitung, 30. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022.
- Eiszeitarchäologie auf der Schwäbischen Alb. Die Fundstellen im Ach- und Lonetal und in ihrer Umgebung, hrsg. von Nicholas J. Conard, Michael Bolus, Ewa Dutkiewicz und Sibylle Wolf, Kerns Verlag, Tübingen 2015, ISBN 978-3-935751-24-7, S. 249.
- Caves with the oldest Ice Age art. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 16. April 2017 (englisch).
- Höhlen der ältesten Eiszeitkunst für UNESCO-Welterbe nominiert. In: www.kmk.org. Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, 1. Februar 2016, abgerufen am 16. April 2017.
- Einzigartiges Zeugnis menschlichen Kunst- und Kulturschaffens. Abgerufen am 19. Februar 2021 (deutsch).
- Karin Leydecker: Archäopark Vogelherd. In: Peter Cachola Schmal, Christina Gräwe, Yorck Förster (Hrsg.) Deutsches Architektur Jahrbuch / German Architecture Annual 2014/15. Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main, und Prestel, Verlag, München, 2014; S. 116–121, ISBN 978-3-7913-5393-7.
- Familienzuwachs für das lebensgroße Mammut Zottel. In: Heidenheimer Zeitung. 17. Mai 2021, abgerufen am 3. Juni 2021.
- Eiszeitarchäologie auf der Schwäbischen Alb. Die Fundstellen im Ach- und Lonetal und in ihrer Umgebung, hrsg. von Nicholas J. Conard, Michael Bolus, Ewa Dutkiewicz und Sibylle Wolf, Kerns Verlag Tübingen, 2015, S. 189, ISBN 978-3-935751-24-7
- Eiszeithöhlen im Lonetal. Archäologie einer Landschaft auf der Schwäbischen Alb. hrsg. von Joachim Hahn, Hansjürgen Müller-Beck und Wolfgang Taute. Verlag Müller und Gräff, Stuttgart 1973 in der Reihe Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern in Baden-Württemberg. Heft 3, ZDB-ID 527337-7
- Die Forschungsgeschichte folgt den Ausführungen in: Eiszeitarchäologie auf der Schwäbischen Alb. Die Fundstellen im Ach- und Lonetal und in ihrer Umgebung, hrsg. von Nicholas J. Conard, Michael Bolus, Ewa Dutkiewicz und Sibylle Wolf, Kerns Verlag, Tübingen 2015, ISBN 978-3-935751-24-7, S. 32–37.
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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48 558055555556 10 196294444444 Koordinaten 48 33 29 N 10 11 47 OArchaopark VogelherdDer Archaopark Vogelherd mit verschiedenen museumspadagogischen Stationen am Tag der EroffnungOrt Niederstotzingen DeutschlandEroffnung 1 Mai 2013Schliessung 6 November 2022Besucher 30 000 2012 Flache 3 5 HektarBaukosten 4 055 312 EuroWebsite www archaeopark vogelherd deArchaopark Vogelherd Deutschland Archaopark VogelherdLage des Parks Der Archaopark Vogelherd war ein archaologischer Themenpark an der Vogelherdhohle im Lonetal auf der Schwabischen Alb bei Stetten ob Lontal einem Stadtteil von Niederstotzingen im Landkreis Heidenheim Baden Wurttemberg Die Vogelherdhohle gehort zum UNESCO Welterbe Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb Der erste Spatenstich fur das vom Munchner Architekturburo Ritter Jockisch und dem Landschaftsarchitekturburo Keller Damm Kollegen gestaltete Areal erfolgte am 12 Januar 2012 eroffnet wurde der Archaopark am 1 Mai 2013 Neben einem Freigelande mit Aktionsplatzen und dem Zugang zur Vogelherdhohle umfasste er ein Besucher und Informationszentrum in dessen Schatzkammer zwei originale Vogelherd Figuren dauerhaft prasentiert wurden darunter das beruhmte Mammut vom Vogelherd welches vor 40 000 Jahren aus Mammutelfenbein geschnitzt wurde und als das alteste vollstandig erhaltene figurliche Kunstwerk der Menschheit gilt Am 6 November 2022 war der Park das letzte Mal fur Besucher geoffnet Ende November desselben Jahres beschloss der Gemeinderat der Stadt Niederstotzingen den Betrieb einzustellen ExponateBei archaologischen Nachgrabungen am Vogelherd in den Jahren 2005 bis 2012 wurden zahlreiche weitere steinzeitliche Artefakte entdeckt Ein Hohepunkt der musealen Prasentation im Archaopark war neben dem Hohlenlowen die nur 3 8 Zentimeter grosse Mammutfigur die 2006 gefunden und vor etwa 40 000 Jahren gefertigt wurde Die Schaffung des Archaoparks war auch einer der Schritte mittelfristig zu erreichen dass die Vogelherdhohle auf die UNESCO Welterbeliste gesetzt wird Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb ist dabei der Titel der Kulturstatte die von Deutschland auf Vorschlag des Bundeslandes Baden Wurttemberg 2015 auf die Tentativliste gesetzt wurde Es geht neben der Vogelherdhohle um funf weitere Hohlen der Schwabischen Alb im Lone und Achtal die wichtige Fundstatten fruhen menschlichen Kunstschaffens sind 2016 wurde die Statte beim Welterbekomitee der UNESCO fur einen Eintrag auf die Welterbeliste nominiert und 2017 schliesslich aufgenommen Eine der Begrundungen lautet dass die Bewohner der Albhohlen die altesten mobilen Kunstwerke der Welt hinterliessen deren Bedeutung fur das Verstandnis der Menschheitsgeschichte und die Entwicklung der Kunste weltweit einzigartig ist Hohlenlowe Mammut Der Abraum der Grabung von 1931 der ab 2006 in einer Neuauswertung weitere palaolithische Artefakte ergab Ein rekonstruiertes Zelt aus der Steinzeit als palaolithische Freilandstation im ArchaoparkBesucher und InformationszentrumDas Besucher und Informationszentrum wurde im Auftrag der Stadt Niederstotzingen nach einem Wettbewerb von dem Architekturburo Ritter Jockisch Architektur Innenarchitektur aus Munchen ausgefuhrt die Innenraume wurden in Zusammenarbeit mit Lutzenberger amp Lutzenberger in Bad Worishofen gestaltet Das Gebaude liegt 200 Meter von der archaologischen Fundstelle entfernt und wurde in die Talsenke nahe der Ortschaft Niederstotzingen Stetten in einen begrunten Erdhugel eingebettet der auf Entfernung aus ostlicher Richtung nicht als Gebaude identifiziert wird Die Raume konnen uber einen schmalen Eingang betreten werden der als dunkler von Betonwanden gesaumter Gang ausgebildet ist und den Hohleneingang symbolisieren soll Eine weitere Offnung des Gebaudes befindet sich im Bereich der verglasten Cafeteria mit einer Freianlage Die Ruckseite des bogenformigen Gebaudes besteht aus hellem Beton die Vorderseite ist vollstandig verglast und gibt den Blick auf den Vogelherdhugel frei Das Design des Innenraumes ist zuruckhaltend von der Decke hangen Plexiglastafeln mit Informationen hinzu kommen Filmanimationen Ebenfalls in Beton gehalten sind Sitzstufen mit Fellauflagen im Auditorium in dem Horgeschichten zu steinzeitlichen Themen abgespielt werden Im Ausstellungsbereich fanden jahrlich wechselnde Sonderausstellungen statt Die Sonderausstellung 2021 trug beispielsweise den Titel Der Vogelherd Neanderthaler im Lonetal und beschaftigte sich mit der Lebenswelt dieses Menschentyps Sie war vom 18 Juli bis zum 7 November 2021 zu sehen In einem separaten Bereich der Schatzkammer wurden mit einer Mammut und einer Lowenfigur zwei Originalfundstucke aus der Hohle gezeigt Auditorium mit fellgelegten Betonsitzen Ausstellungsraum Schatzkammer Das FreigelandeZiel der neu angelegten Wege im Archaopark ist der Hohleneingang der Vogelherdhohle Das Freigelande fuhrte vom Informationszentrum zur Vogelherdhohle einen Hang hinauf bei dem die Besucher entlang von Mottowegen mit Themenplatzen zur Waffenherstellung dem Speerwerfen zur Kunst und Musikausubung und dem Feuermachen bis zum grossen Feuerplatz und zum Hohleneingang geleitet wurden Seit Juli 2020 bereicherte den Park eine lebensgrosse Tierfigur das Wollhaarmammut Zottel das seit Mai 2021 von einem Mammutbaby begleitet wird Forschungsgeschichte im ArchaoparkDie Nachgrabungen und Schlammarbeiten am Vogelherd im Grabungsaushub von 1931 hier ein Bild von 2008 brachten nochmals viele Artefakte zu Tage Diese Fundgeschichte stellte der Archaopark ebenfalls ausfuhrlich dar Pfade wurden 2013 im ansteigenden Aussengelande fur eine bessere Zuganglichkeit neu trassiert Informationstafeln vertieften die Archaologie und Grabungsgeschichte und fuhrten auch an diesen bemerkenswerten Stellen vorbei Der Archaopark Vogelherd prasentierte vor Ort unter anderem den Ertrag von uber 150 Jahren archaologischer Grabungs und Forschungsgeschichte im Lonetal samt seinen Neben und Nachbartalern Im Lonetal beginnt die archaologische Erschliessung des Palaolithikums bereits im 19 Jahrhundert mit Oscar Fraas 1824 1897 und dessen umfanglichen Grabungen 1861 am Hohlenstein Fraas war zunachst von den rund 10 000 Knochen der Hohlenbaren so begeistert dass er die menschlichen Hinterlassenschaften zu dem Zeitpunkt noch nicht wahrgenommen hat Erst 1866 erkannte er dass Menschen und eiszeitliche Tiere gemeinsam gelebt haben Daraufhin untersuchte er das Lonetal neu Fortgefuhrt wurden die archaologischen Arbeiten im Lonetal durch Ernst Koken 1860 1912 Robert Rudolf Schmidt 1882 1950 und Gustav Riek 1900 1976 Letzterer grub relativ rasch 1931 den Vogelherd aus nachdem Hermann Mohn 1896 1958 kurz zuvor im Auswurf eines Dachsbaus Steinartefakte palaolithischen Ursprungs identifiziert hatte Systematische Ausgrabungen nahmen kurz vor und nach dem Zweiten Weltkrieg am Hohlenfels der Anatom Robert Wetzel 1898 1962 und sein Grabungsleiter Otto Volzing 1910 2001 vor Joachim Hahn 1942 1997 gelang es 1969 den Lowenmenschen vom Lonetal aus vielen Einzelteilen erstmals zu einer Skulptur zusammenzusetzen Claus Joachim Kind 1953 nahm 2008 bis 2013 neue Grabungen im Hohlenstein auf die letztlich zur Neubewertung und nochmaligen Neuzusammensetzung des Lowenmenschen fuhrten der einen prominenten Platz im Ulmer Museum hat In der Spitzbubenhohle des benachbarten Eselsburger Tals nahm Hansjurgen Muller Beck 1927 2018 im April 1970 erfolgreiche Sondierungsgrabungen vor und publizierte einen archaologischen Uberblicksfuhrer zum Lonetal zusammen mit Wolfgang Taute 1934 1995 und Hahn mit dem Titel Eiszeithohlen im Lonetal Archaologie einer Landschaft auf der Schwabischen Alb Nicholas Conard 1961 begann 2006 den archaologischen Grabungsaushub von 1931 aus der Zeit Gustav Rieks an der Vogelherdhohle uber mehrere Jahre hinweg abzutragen und systematisch durchzuschlammen Dabei wurden u a weitere wichtige Aurignacien Kleinplastiken aus Mammutelfenbein gefunden Nach systematischer Gelandeprospektion und Flachenbegehung begann man im Lonetal ab 2013 mit Ausgrabungen in weiteren bislang nicht erforschten Hohlen und Abris etwa der Linden und der Fetzershaldenhohle sowie am Kohlhau Abri und an der Langmahdhalde Alle diese Schritte trugen zu einem vielschichtigen Gesamtbild uber die Eiszeit und Steinzeit bei das im Archaopark Vogelherd museumspadagogisch aufbereitet und offentlichkeitswirksam vermittelt wurde Siehe auchUrgeschichte Baden Wurttembergs Urgeschichtliches Museum Blaubeuren Ulmer Museum Hohlen der altesten Eiszeitkunst Museum der Universitat TubingenWeblinksCommons Archaopark Vogelherd Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www archaeopark vogelherd de Bauprojekt Archaopark Vogelherd des Architekturburos Ritter Jockisch Projekt Archaopark von Keller Damm KollegenEinzelnachweiseSudwestrundfunk Archaopark Vogelherd Grosse Buhne fur kleines Mammut Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today Abgerufen am 2 Mai 2013 Heidenheimer Zeitung vom 29 November 2015 Archaopark war teurer als geplant Memento des Originals vom 22 Dezember 2015 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Karin Leydecker Archaopark Vogelherd In Peter Cachola Schmal Christina Grawe Yorck Forster Hrsg Deutsches Architektur Jahrbuch German Architecture Annual 2014 15 Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main und Prestel Verlag Munchen 2014 S 116 121 ISBN 978 3 7913 5393 7 Familienzuwachs fur das lebensgrosse Mammut Zottel In Heidenheimer Zeitung 17 Mai 2021 abgerufen am 3 Juni 2021 Eiszeitarchaologie auf der Schwabischen Alb Die Fundstellen im Ach und Lonetal und in ihrer Umgebung hrsg von Nicholas J Conard Michael Bolus Ewa Dutkiewicz und Sibylle Wolf Kerns Verlag Tubingen 2015 S 189 ISBN 978 3 935751 24 7 Eiszeithohlen im Lonetal Archaologie einer Landschaft auf der Schwabischen Alb hrsg von Joachim Hahn Hansjurgen Muller Beck und Wolfgang Taute Verlag Muller und Graff Stuttgart 1973 in der Reihe Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern in Baden Wurttemberg Heft 3 ZDB ID 527337 7 Die Forschungsgeschichte folgt den Ausfuhrungen in Eiszeitarchaologie auf der Schwabischen Alb Die Fundstellen im Ach und Lonetal und in ihrer Umgebung hrsg von Nicholas J Conard Michael Bolus Ewa Dutkiewicz und Sibylle Wolf Kerns Verlag Tubingen 2015 ISBN 978 3 935751 24 7 S 32 37