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Bahnstrecke Großheringen–Saalfeld

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Bahnstrecke Großheringen–Saalfeld
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Saalbahn ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Die historische Eisenbahngesellschaft befindet sich unter Saal-Eisenbahn-Gesellschaft, zur fränkischen Saaletalbahn siehe Bahnstrecke Gemünden–Bad Kissingen.
Karte

Die Bahnstrecke Großheringen–Saalfeld, auch Saalbahn, Saalebahn oder Saaletalbahn, ist eine elektrifizierte, zweigleisige Hauptbahn in Thüringen, die ursprünglich durch die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und betrieben wurde. Sie führt entlang der Saale von Großheringen nach Saalfeld. Bis zur Eröffnung der Schnellfahrstrecke Ebensfeld–Leipzig Ende 2017 war sie Teil der deutschen Nord-Süd-Hauptverbindung zwischen Berlin, Leipzig, Nürnberg und München.

Abzw Saaleck–Saalfeld (Saale)
Streckennummer:6305
Kursbuchstrecke (DB):560
Kursbuchstrecke:163 (1934)
160f (Porstendorf – Göschwitz 1934)
Streckenlänge:75,381 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 5,0 ‰
Minimaler Radius:450 m
Streckengeschwindigkeit:120 km/h
Streckengeschwindigkeit
mit Neigetechnik:
160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB, ZUB262
Zweigleisigkeit:Großheringen Gho–Saalfeld (Saale)
Legende
von Halle (Saale)
-0,831 Abzw Saaleck
0,247 Abzw Großheringen Gho
nach Bebra
Saalebrücke Großheringen (275 m)
von Großheringen
1,685 Abzw Großheringen Ghs
von Zeitz (1897–1945)
8,140 Camburg (Saale)
15,239 Dornburg (Saale)
von Crossen (Elster) (1905–1969)
19,618 Porstendorf
22,661 Jena-Zwätzen
25,545 Jena Saalbahnhof
27,115 Jena Paradies
Weimar–Gera Hbf
von Weimar
32,340 Jena-Göschwitz (Keilbahnhof)
nach Gera Hbf
33,400 Saaletalbrücke Jena (Bundesautobahn 4)
36,224 Rothenstein (Saale)
39,200 Awanst Schöps
41,758 Kahla (Thür) (ehem. Bf)
45,300 Großeutersdorf (1944–1945)
46,400 Awanst REIMAHG (1944–1945)
47,354 Orlamünde
nach Oppurg
51,372 Zeutsch
55,125 Uhlstädt (ehem. Bf)
60,420 Kirchhasel (bis 1993)
63,000 Rudolstadt Gbf
64,543 Rudolstadt (Thür)
68,740 Rudolstadt-Schwarza
nach Bad Blankenburg (1884–2000)
Saalebrücke Schwarza (114 m)
von Arnstadt
von Leipzig-Leutzsch
74,550 Saalfeld (Saale)
nach Probstzella

Die Bezeichnung Saalbahn, in Anlehnung an die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft, die auch dem Jenaer Saalbahnhof ihren Namen gab, wird kaum verwendet. In der Umgangssprache der Menschen entlang der Strecke ist eher die Bezeichnung Saalebahn analog zum Flussnamen geläufig. Saaleisenbahn ist als Streckenname auch in der Literatur zu finden.

Geschichte

→ Hauptartikel: Saal-Eisenbahn-Gesellschaft

Seit 1850 gab es im Saaletal Bemühungen lokaler Eisenbahnkomitees zum Bau einer Eisenbahnstrecke. Insbesondere die Universitätsstadt Jena strebte nach dem Anschluss an das entstehende Eisenbahnnetz. Allerdings verhinderten die unterschiedlichen Interessen der betroffenen Thüringer Kleinstaaten lange Zeit die Umsetzung der Planungen. Erst nach dem Staatsvertrag vom 8. Oktober 1870 zwischen Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg und Schwarzburg-Rudolstadt wurde am 3. April 1871 der neu gegründeten Saal-Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnlinie von Großheringen über Jena, Rudolstadt nach Saalfeld erteilt.

Die Streckenführung basiert auf einem Entwurf des Oberbergrats Carl Grote aus Hannover. Er sah für die Nord-Süd-Richtung durch Thüringen zwei Versionen vor: von Halle saaleaufwärts über Jena, Rudolstadt weiter über den Thüringer Wald nach Nürnberg; und von Leipzig über Zeitz, Lobeda nach Rudolstadt. 1840 arbeitete der Eisenbahnpionier Friedrich List zusammen mit dem Industriellen Joseph Meyer an einem Aufbau der Eisenbahn durch Thüringen. Letzterer versuchte bereits 1837 durch Aktienzeichnung ein zentraldeutsches Eisenbahnnetz zu realisieren, scheiterte jedoch an den Konzessionsverweigerungen beteiligter Regierungen. 1846 veröffentlichte er das Programm eines deutschen Zentralbahnnetzes, doch seine Pläne gerieten aufgrund der Revolutionen 1848/1849 ins Stocken, da er als deren Anhänger wegen eines Pressevergehens ins Gefängnis kam. Man entzog ihm die Ausführung der Werrabahn, was zur Verzögerung des Saalebahnbaus führte.

Nahe Rothenstein erfolgte am 23. Oktober 1871 der erste Spatenstich. Während der Bauzeit entstanden größere Schwierigkeiten bei der Überquerung des Saale bei Schwarza. Vor dem Brückenschlag war dort die Begradigung des Flusslaufs notwendig. Grundwasser erschwerte die Gründungsarbeiten der Brückenpfeiler. Ein erster Probezug von Jena nach Rudolstadt überquerte die Brücke am 24. Januar 1874. Am 30. April 1874 folgte die feierliche Eröffnung der gesamten Strecke. In Großheringen wurde drei Monate später, am 14. August 1874, auch die Bahnstrecke Straußfurt–Großheringen der Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft über Sömmerda nach Straußfurt eröffnet. Diese Linie wurde von der Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft mitbetrieben. Etwa ein Jahrzehnt später erfolgte der Anschluss zweier Nebenbahnen an die Saalebahn, nämlich die Bahnstrecke Rudolstadt-Schwarza–Bad Blankenburg und danach die Strecke von Orlamünde nach Pößneck. Das Saalehochwasser vom 24./25. November 1890 (10,1 Meter über Normal) ließ sechs Dämme brechen, zudem wurden vier Brücken und Durchlässe zerstört. Das Wasser stand bis zu 25 cm über der Schienenoberkante und setzte dem Unterbau erheblich zu. Das Eisenbahnpionierregiment Nr. 1 aus Berlin mit 50 Mann, sowie 600 andere Arbeiter, wurden zur Instandsetzung vor Ort eingesetzt. Der Bahnbetrieb der kompletten Strecke wurde erst am 20. Dezember 1890 wieder aufgenommen.

Anfangs war es nur eine Strecke mit regionaler Bedeutung, welche in Großheringen die Thüringer Stammbahn, von Bebra über Erfurt nach Weißenfels verlaufend, mit der Nord-Südstrecke von Weißenfels über Gera in Saalfeld verband. Aufgrund wirtschaftlicher Misserfolge und unter preußischem Druck wurde durch das preußische Gesetz vom 16. Juli 1895 die Saalbahn für 16.532.028 Mark an Preußen verkauft und der Königlichen Eisenbahndirektion in Erfurt zugeordnet. Erst 1899 wurde bei Großheringen die Verbindungsbahn Ost in Betrieb genommen, wodurch Großheringen umfahren werden konnte. Dadurch fuhren die Züge von Weißenfels kommend über die 25 Kilometer kürzere Saalbahn (als über Gera) direkt nach Saalfeld. Die Saalbahn wurde, auch nach dem im Jahr 1903 beginnenden zweigleisigen Ausbau, zusammen mit der anschließenden Strecke nach Probstzella und der auf bayerischer Seite weiterführenden Frankenwaldstrecke nach Lichtenfels eine der wichtigen Nord-Süd-Strecken Deutschlands. Ab 1923 verkehrte mit dem FD 79/80 zwischen Berlin und München einer der ersten beiden Fernschnellzüge (FD) der Deutschen Reichsbahn über die Saalbahn. Zwischen 1936 und 1939 verkehrten unter anderem die Fernschnelltriebwagen, welche Berlin mit München beziehungsweise Stuttgart verbanden, über die Saalbahn und erreichten dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 95 km/h. Von 1935 bis Mitte 1941 erfolgte die Elektrifizierung der Strecke und somit eine Verbindung des mitteldeutschen und süddeutschen Netzes.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ 1946 die Sowjetische Militäradministration im Rahmen der Reparationsleistungen sämtliche Bestandteile für den elektrischen Betrieb und das zweite Streckengleis demontieren. Aufgrund der Teilung Deutschlands verlor die Strecke in den folgenden vier Jahrzehnten ihre Bedeutung als Nord-Süd-Bahn, blieb aber wichtig für das Saaletal mit Saalfeld als bedeutendem Rangierbahnhof. In Probstzella bestand damals einer von acht Eisenbahngrenzübergängen, weshalb die Saalbahn auch von Interzonenzügen genutzt wurde. Ab 1981 war die Strecke wieder zweigleisig befahrbar, zuvor war ein nördlicher Streckenabschnitt 1967 bis Camburg elektrifiziert worden. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 ist die Saalbahn erneut eine wichtige Eisenbahnfernverbindung zwischen Mitteldeutschland und Süddeutschland geworden. Sie wurde bis 1995 wieder durchgängig elektrifiziert und bis 2005 saniert. Ab Dezember 2017 hat die westlich über Erfurt verlaufende Schnellfahrstrecke Ebensfeld–Leipzig die Fernverkehrsfunktion der bogenreichen und damit langsameren Saalbahn übernommen. Im Jahr 2007 benötigte ein ICE für den 85 Kilometer langen Abschnitt Naumburg–Saalfeld 53 Minuten, was einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 96 km/h entspricht.

Auch der Name Saalbahn ist historisch bedingt und hat heute kaum noch eine Bedeutung. In der Umgangssprache der Menschen entlang der Strecke ist allgemein eher die Bezeichnung Saalebahn analog zum Flussnamen geläufig.

Streckenverlauf

Die historische Saalbahn hat ihren Ausgangspunkt im Bahnhof Großheringen und überquert mit der Verbindungsbahn West die Ilm. Die Verbindungsbahn Ost beginnt am Abzweig Saaleck bei Kilometer 55,89 der Strecke Halle–Bebra, überquert die Saale und vereinigt sich nach 2,2 Kilometern mit der Verbindungsbahn West am Abzweig Großheringen Ghs. Bis Rudolstadt-Schwarza, wo die Saale überquert wird, verläuft die Strecke auf der orografisch linken Seite des Flusses. Parallel zur Bahnstrecke verlaufen von Camburg bis Schwarza die Bundesstraße 88 und von Schwarza bis Saalfeld die Bundesstraße 85. Die Höhendifferenz zwischen Großheringen und Saalfeld beträgt 99 Meter, die maximale Streckenneigung 1:200 (5 ‰). Da die Strecke dem Lauf der Saale folgt, kommen achtzig Gleisbögen vor, deren kleinster Radius beträgt 450 Meter, wodurch die Streckenhöchstgeschwindigkeit mit 120 km/h vergleichsweise gering ist. Für Züge mit Neigetechnik sind im sogenannten bogenschnellen Betrieb dagegen Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h möglich.

Literatur

  • Werner Drescher: Die Saalbahn – Die Geschichte der Eisenbahn zwischen Großheringen, Jena und Saalfeld. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-586-6. 

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Großheringen–Saalfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Verlauf, Betriebsstellen und zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap
  • Betriebsstellen und Bilder der Saalbahn

Einzelnachweise

  1. Hans-Joachim Kirsche: Eisenbahndirektion Erfurt 1882–1993. Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2006, ISBN 978-3-933254-76-4, S. 50
  2. Carl Grote: "Eisenbahnsystem für Deutschland", Göttingen, 1834
  3. 100 Jahre Saalebahn von Großheringen bis Saalfeld; In: Thüringen – Landeskundliche Blätter der Bundeslandsmannschaft Thüringen e. V.; Mainz; April 1974, 22. Jahrgang, Heft 13, S. 61 ff.
Normdaten (Geografikum): GND: 4387366-2 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 17 Jul 2025 / 03:03

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Saalbahn ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Die historische Eisenbahngesellschaft befindet sich unter Saal Eisenbahn Gesellschaft zur frankischen Saaletalbahn siehe Bahnstrecke Gemunden Bad Kissingen Karte Die Bahnstrecke Grossheringen Saalfeld auch Saalbahn Saalebahn oder Saaletalbahn ist eine elektrifizierte zweigleisige Hauptbahn in Thuringen die ursprunglich durch die Saal Eisenbahn Gesellschaft erbaut und betrieben wurde Sie fuhrt entlang der Saale von Grossheringen nach Saalfeld Bis zur Eroffnung der Schnellfahrstrecke Ebensfeld Leipzig Ende 2017 war sie Teil der deutschen Nord Sud Hauptverbindung zwischen Berlin Leipzig Nurnberg und Munchen Abzw Saaleck Saalfeld Saale Strecke der Bahnstrecke Grossheringen SaalfeldStreckennummer 6305Kursbuchstrecke DB 560Kursbuchstrecke 163 1934 160f Porstendorf Goschwitz 1934 Streckenlange 75 381 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse D4Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung 5 0 Minimaler Radius 450 mStreckengeschwindigkeit 120 km hStreckengeschwindigkeit mit Neigetechnik 160 km hZugbeeinflussung PZB ZUB262Zweigleisigkeit Grossheringen Gho Saalfeld Saale Legende von Halle Saale 0 831 Abzw Saaleck0 247 Abzw Grossheringen Ghonach BebraSaalebrucke Grossheringen 275 m von Grossheringen1 685 Abzw Grossheringen Ghsvon Zeitz 1897 1945 8 140 Camburg Saale 15 239 Dornburg Saale von Crossen Elster 1905 1969 19 618 Porstendorf22 661 Jena Zwatzen25 545 Jena Saalbahnhof27 115 Jena ParadiesWeimar Gera Hbfvon Weimar32 340 Jena Goschwitz Keilbahnhof nach Gera Hbf33 400 Saaletalbrucke Jena Bundesautobahn 4 36 224 Rothenstein Saale 39 200 Awanst Schops41 758 Kahla Thur ehem Bf 45 300 Grosseutersdorf 1944 1945 46 400 Awanst REIMAHG 1944 1945 47 354 Orlamundenach Oppurg51 372 Zeutsch55 125 Uhlstadt ehem Bf 60 420 Kirchhasel bis 1993 63 000 Rudolstadt Gbf64 543 Rudolstadt Thur 68 740 Rudolstadt Schwarzanach Bad Blankenburg 1884 2000 Saalebrucke Schwarza 114 m von Arnstadtvon Leipzig Leutzsch74 550 Saalfeld Saale nach Probstzella Die Bezeichnung Saalbahn in Anlehnung an die Saal Eisenbahn Gesellschaft die auch dem Jenaer Saalbahnhof ihren Namen gab wird kaum verwendet In der Umgangssprache der Menschen entlang der Strecke ist eher die Bezeichnung Saalebahn analog zum Flussnamen gelaufig Saaleisenbahn ist als Streckenname auch in der Literatur zu finden Geschichte Hauptartikel Saal Eisenbahn Gesellschaft Seit 1850 gab es im Saaletal Bemuhungen lokaler Eisenbahnkomitees zum Bau einer Eisenbahnstrecke Insbesondere die Universitatsstadt Jena strebte nach dem Anschluss an das entstehende Eisenbahnnetz Allerdings verhinderten die unterschiedlichen Interessen der betroffenen Thuringer Kleinstaaten lange Zeit die Umsetzung der Planungen Erst nach dem Staatsvertrag vom 8 Oktober 1870 zwischen Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Meiningen Sachsen Altenburg und Schwarzburg Rudolstadt wurde am 3 April 1871 der neu gegrundeten Saal Eisenbahn Gesellschaft die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnlinie von Grossheringen uber Jena Rudolstadt nach Saalfeld erteilt Die Streckenfuhrung basiert auf einem Entwurf des Oberbergrats Carl Grote aus Hannover Er sah fur die Nord Sud Richtung durch Thuringen zwei Versionen vor von Halle saaleaufwarts uber Jena Rudolstadt weiter uber den Thuringer Wald nach Nurnberg und von Leipzig uber Zeitz Lobeda nach Rudolstadt 1840 arbeitete der Eisenbahnpionier Friedrich List zusammen mit dem Industriellen Joseph Meyer an einem Aufbau der Eisenbahn durch Thuringen Letzterer versuchte bereits 1837 durch Aktienzeichnung ein zentraldeutsches Eisenbahnnetz zu realisieren scheiterte jedoch an den Konzessionsverweigerungen beteiligter Regierungen 1846 veroffentlichte er das Programm eines deutschen Zentralbahnnetzes doch seine Plane gerieten aufgrund der Revolutionen 1848 1849 ins Stocken da er als deren Anhanger wegen eines Pressevergehens ins Gefangnis kam Man entzog ihm die Ausfuhrung der Werrabahn was zur Verzogerung des Saalebahnbaus fuhrte Nahe Rothenstein erfolgte am 23 Oktober 1871 der erste Spatenstich Wahrend der Bauzeit entstanden grossere Schwierigkeiten bei der Uberquerung des Saale bei Schwarza Vor dem Bruckenschlag war dort die Begradigung des Flusslaufs notwendig Grundwasser erschwerte die Grundungsarbeiten der Bruckenpfeiler Ein erster Probezug von Jena nach Rudolstadt uberquerte die Brucke am 24 Januar 1874 Am 30 April 1874 folgte die feierliche Eroffnung der gesamten Strecke In Grossheringen wurde drei Monate spater am 14 August 1874 auch die Bahnstrecke Straussfurt Grossheringen der Saal Unstrut Eisenbahn Gesellschaft uber Sommerda nach Straussfurt eroffnet Diese Linie wurde von der Nordhausen Erfurter Eisenbahn Gesellschaft mitbetrieben Etwa ein Jahrzehnt spater erfolgte der Anschluss zweier Nebenbahnen an die Saalebahn namlich die Bahnstrecke Rudolstadt Schwarza Bad Blankenburg und danach die Strecke von Orlamunde nach Possneck Das Saalehochwasser vom 24 25 November 1890 10 1 Meter uber Normal liess sechs Damme brechen zudem wurden vier Brucken und Durchlasse zerstort Das Wasser stand bis zu 25 cm uber der Schienenoberkante und setzte dem Unterbau erheblich zu Das Eisenbahnpionierregiment Nr 1 aus Berlin mit 50 Mann sowie 600 andere Arbeiter wurden zur Instandsetzung vor Ort eingesetzt Der Bahnbetrieb der kompletten Strecke wurde erst am 20 Dezember 1890 wieder aufgenommen Bahnsteige des Jenaer Saalbahnhofs Anfangs war es nur eine Strecke mit regionaler Bedeutung welche in Grossheringen die Thuringer Stammbahn von Bebra uber Erfurt nach Weissenfels verlaufend mit der Nord Sudstrecke von Weissenfels uber Gera in Saalfeld verband Aufgrund wirtschaftlicher Misserfolge und unter preussischem Druck wurde durch das preussische Gesetz vom 16 Juli 1895 die Saalbahn fur 16 532 028 Mark an Preussen verkauft und der Koniglichen Eisenbahndirektion in Erfurt zugeordnet Erst 1899 wurde bei Grossheringen die Verbindungsbahn Ost in Betrieb genommen wodurch Grossheringen umfahren werden konnte Dadurch fuhren die Zuge von Weissenfels kommend uber die 25 Kilometer kurzere Saalbahn als uber Gera direkt nach Saalfeld Die Saalbahn wurde auch nach dem im Jahr 1903 beginnenden zweigleisigen Ausbau zusammen mit der anschliessenden Strecke nach Probstzella und der auf bayerischer Seite weiterfuhrenden Frankenwaldstrecke nach Lichtenfels eine der wichtigen Nord Sud Strecken Deutschlands Ab 1923 verkehrte mit dem FD 79 80 zwischen Berlin und Munchen einer der ersten beiden Fernschnellzuge FD der Deutschen Reichsbahn uber die Saalbahn Zwischen 1936 und 1939 verkehrten unter anderem die Fernschnelltriebwagen welche Berlin mit Munchen beziehungsweise Stuttgart verbanden uber die Saalbahn und erreichten dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 95 km h Von 1935 bis Mitte 1941 erfolgte die Elektrifizierung der Strecke und somit eine Verbindung des mitteldeutschen und suddeutschen Netzes Bahnbrucke an der Verbindungsbahn Ost 2017 Nach dem Zweiten Weltkrieg liess 1946 die Sowjetische Militaradministration im Rahmen der Reparationsleistungen samtliche Bestandteile fur den elektrischen Betrieb und das zweite Streckengleis demontieren Aufgrund der Teilung Deutschlands verlor die Strecke in den folgenden vier Jahrzehnten ihre Bedeutung als Nord Sud Bahn blieb aber wichtig fur das Saaletal mit Saalfeld als bedeutendem Rangierbahnhof In Probstzella bestand damals einer von acht Eisenbahngrenzubergangen weshalb die Saalbahn auch von Interzonenzugen genutzt wurde Ab 1981 war die Strecke wieder zweigleisig befahrbar zuvor war ein nordlicher Streckenabschnitt 1967 bis Camburg elektrifiziert worden Mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 ist die Saalbahn erneut eine wichtige Eisenbahnfernverbindung zwischen Mitteldeutschland und Suddeutschland geworden Sie wurde bis 1995 wieder durchgangig elektrifiziert und bis 2005 saniert Ab Dezember 2017 hat die westlich uber Erfurt verlaufende Schnellfahrstrecke Ebensfeld Leipzig die Fernverkehrsfunktion der bogenreichen und damit langsameren Saalbahn ubernommen Im Jahr 2007 benotigte ein ICE fur den 85 Kilometer langen Abschnitt Naumburg Saalfeld 53 Minuten was einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 96 km h entspricht Auch der Name Saalbahn ist historisch bedingt und hat heute kaum noch eine Bedeutung In der Umgangssprache der Menschen entlang der Strecke ist allgemein eher die Bezeichnung Saalebahn analog zum Flussnamen gelaufig StreckenverlaufDie historische Saalbahn hat ihren Ausgangspunkt im Bahnhof Grossheringen und uberquert mit der Verbindungsbahn West die Ilm Die Verbindungsbahn Ost beginnt am Abzweig Saaleck bei Kilometer 55 89 der Strecke Halle Bebra uberquert die Saale und vereinigt sich nach 2 2 Kilometern mit der Verbindungsbahn West am Abzweig Grossheringen Ghs Bis Rudolstadt Schwarza wo die Saale uberquert wird verlauft die Strecke auf der orografisch linken Seite des Flusses Parallel zur Bahnstrecke verlaufen von Camburg bis Schwarza die Bundesstrasse 88 und von Schwarza bis Saalfeld die Bundesstrasse 85 Die Hohendifferenz zwischen Grossheringen und Saalfeld betragt 99 Meter die maximale Streckenneigung 1 200 5 Da die Strecke dem Lauf der Saale folgt kommen achtzig Gleisbogen vor deren kleinster Radius betragt 450 Meter wodurch die Streckenhochstgeschwindigkeit mit 120 km h vergleichsweise gering ist Fur Zuge mit Neigetechnik sind im sogenannten bogenschnellen Betrieb dagegen Geschwindigkeiten bis zu 160 km h moglich LiteraturWerner Drescher Die Saalbahn Die Geschichte der Eisenbahn zwischen Grossheringen Jena und Saalfeld EK Verlag Freiburg 2004 ISBN 3 88255 586 6 WeblinksCommons Bahnstrecke Grossheringen Saalfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verlauf Betriebsstellen und zulassige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap Betriebsstellen und Bilder der SaalbahnEinzelnachweiseHans Joachim Kirsche Eisenbahndirektion Erfurt 1882 1993 Verlag Bernd Neddermeyer Berlin 2006 ISBN 978 3 933254 76 4 S 50 Carl Grote Eisenbahnsystem fur Deutschland Gottingen 1834 100 Jahre Saalebahn von Grossheringen bis Saalfeld In Thuringen Landeskundliche Blatter der Bundeslandsmannschaft Thuringen e V Mainz April 1974 22 Jahrgang Heft 13 S 61 ff Normdaten Geografikum GND 4387366 2 GND Explorer lobid OGND AKS

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