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Das Biosphärenreservat Thüringer Wald ist ein Biosphärenreservat der UNESCO in Thüringen zwischen den Städten Suhl Ilmen

Biosphärenreservat Vessertal

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Biosphärenreservat Vessertal
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Das Biosphärenreservat Thüringer Wald ist ein Biosphärenreservat der UNESCO in Thüringen zwischen den Städten Suhl, Ilmenau und Schleusingen. Es umfasst eine Fläche von 337 km², die sich vor allem aus Wäldern, Bergwiesen, aber auch aus Hochmooren zusammensetzt. Das Gebiet wird komplett vom Naturpark Thüringer Wald umschlossen. Bereits 1939 wurden erste Gebiete des heutigen Biosphärenreservates zum Naturschutzgebiet erklärt. Es wurde 1979 unter dem Namen Biosphärenreservat Vessertal mit einer Fläche von 1384 ha zum ersten Biosphärenreservat in Deutschland erklärt. Von 2006 bis 2016 hieß das Gebiet Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald. 2016 wurde es in „Biosphärenreservat Thüringer Wald“ umbenannt und zur heutigen Größe erweitert.

Geographie

Lage

Das Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald liegt im Südwesten Thüringens und umfasst eine Fläche von etwa 337 km². In unmittelbarer Umgebung des Gebietes liegen Suhl im Westen, Ilmenau im Norden und Schleusingen im Süden. Die zum Biosphärenreservat gehörenden Flächen zählen zum Landkreis Hildburghausen, zum Ilm-Kreis und zur kreisfreien Stadt Suhl. Die Ortschaften Schmiedefeld am Rennsteig, Frauenwald und Vesser liegen vollständig innerhalb, die Ortschaft Schleusingerneundorf liegt teilweise im Gebiet des Biosphärenreservates. Das Biosphärenreservat wird vom Naturpark Thüringer Wald umschlossen. Der Rennsteig kreuzt das Gebiet.

Das Gebiet des Biosphärenreservates umfasst sowohl Teile des Thüringer Waldes als auch des Thüringer Schiefergebirges. Die höchsten Erhebungen sind der Große Beerberg (982 m), der Schneekopf (978 m), der Große Finsterberg (944 m), der Fichtenkopf (944 m), der Sachsenstein (915 m) und der Adlersberg (849,9 m). Zur Nordseite fällt der Kamm innerhalb des Gebietes auf 475 m, zur Südseite auf 420 m gleichmäßig ab, das Gebirge ist durch viele Täler gegliedert.

Flächennutzung, Boden

Der größte Teil des Gebietes vermittelt den Eindruck eines geschlossenen Waldgebietes, das an Bachläufen und auf Hochflächen durch Wiesen unterbrochen wird. Wald bedeckt etwa 88 % der Fläche. Grünland macht 9 % der Fläche aus, aufgeteilt auf etwa 60 % Wiesen und 40 % Weideland. Auf 0,7 % der Fläche befinden sich meist künstlich angelegte Stillgewässer, wie die beiden Talsperren Erletor und Schönbrunn und viele Teiche. Der Niederschlagsüberschuss in den Hochlagen speist einige kleinflächige Hochmoore und zahlreiche Bäche. Nur 1,3 % der Fläche des Biosphärenreservates sind von Siedlungen und Straßen bedeckt.

Die überwiegenden Bodentypen sind Braunerden und podsolierte Braunerden. An steilen Oberhängen finden sich Ranker, in Auen Gleyböden, ansonsten vor allem nährstoffarme Böden. Im Kammbereich haben sich Moorböden gebildet.

Klima

Im Gebiet des Biosphärenreservats Vessertal-Thüringer Wald herrscht ein atlantisch geprägtes, gemäßigt kühl-feuchtes, schneereiches Mittelgebirgsklima. Je nach Höhenlage liegt die Jahresmitteltemperatur zwischen 4 und 7 °C, wobei je 100 m Höhenanstieg eine Temperaturabnahme von etwa 0,5 °C festzustellen ist. Die jährliche Niederschlagsmenge reicht von ungefähr 800 mm in einer Höhe von 400 m bis zu 1200 mm in den Gipfellagen.

Zonierung

Das Biosphärenreservat wurde in drei Zonen unterteilt.

Kernzone

In den Kernzonen steht die ungestörte Entwicklung der Natur im Vordergrund. Diese Bereiche sind frei von wirtschaftlichen Aktivitäten, um den Schutz sensibler Lebensräume zu gewährleisten. Zugang wird nur für bestimmte Forschungszwecke und Bildungsprojekte gewährt. Die Fläche der Kernzonen muss mindestens drei Prozent der gesamten Region ausmachen. Im Biosphärenreservat Thüringer Wald umfasst die Kernzone insgesamt 3,1 % der Gesamtfläche (etwa 1.043 Hektar). Folgende Flächen sind Teil der Kernzone:

Name Größe in
ha
Lage
Vessertal-Nahetal-Stelzenwiesengrund 0458,28 Suhl, Landkreis Hildburghausen
Marktal und Morast mit Finsterem Loch 0194,77 Ilm-Kreis
Jüchnitzgrund 0159,02 Ilm-Kreis
Oberlauf der Gabeltäler 0053,59 Landkreis Hildburghausen
Am Zwang 0052,96 Ilm-Kreis, Landkreis Gotha
Schüßlersgrund-Rote Klippen 0050,61 Landkreis Hildburghausen
Schneekopfmoor am Teufelskreis 0040,53 Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Suhl
Beerbergmoor 0033,97 Ilm-Kreis
Summe Kernzonen 1.043,73

Pflegezone

In der Pflegezone liegt der Schwerpunkt auf einer schonenden Bewirtschaftung von Wäldern und Wiesen, um die natürlichen Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Diese Zone dient auch der Unterstützung der Kernzone in ihrer Schutzfunktion. Ein zentrales Ziel ist die Erhaltung der Kulturlandschaft. Zudem sind Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Skilanglauf erlaubt, sofern sie naturverträglich gestaltet sind. Hierzu zählen alle Bereiche der insgesamt 17 Naturschutzgebiete innerhalb des Biosphärenreservates, die nicht als Kernzone ausgewiesen sind.

Entwicklungszone

Der größte Teil des Gebiets entfällt auf die Entwicklungszone, die eine zentrale Rolle für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung spielt. Sie umfasst land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen, Siedlungsgebiete sowie den Großteil der vorhandenen Infrastruktur. Die dort lebenden und arbeitenden Menschen sind aktiv in die Umsetzung der nachhaltigen Ziele eingebunden. Die Flächen haben den Status eines Landschaftsschutzgebietes.

Lebensräume

Zu den natürlichen bis naturnahen Lebensräumen im Biosphärenreservat zählen Sauerboden-Bergfichtenwälder der montanen und hochmontanen Stufe, Sauerboden-Buchen-(Tannen-)Wälder in den spezifischen Ausbildungen der Kristallingebirge, Block- und Felswaldgesellschaften, Mittelgebirgs-Hochlagenhochmoore, dystrophe Fichten-Waldmoore, saure Waldquellmoore, saure Fichtenbachwälder, Kristallinfels- und Blockfluren mit ihren spezifischen Flechten- und Moosgemeinschaften, Silikatquellfluren, Weichwasserbäche und Uferfluren der Kristallingebirge. Lebensräume im Biosphärenreservat, die eine extensive Nutzung widerspiegeln sind Bergwiesen und bodensaure Magerrasen auf Silikat und Grund- oder Talwiesen der Kristallingebirge.

Flora und Vegetation

Innerhalb des Biosphärenreservates wurden bisher 1245 Pflanzenarten festgestellt, darunter 697 Gefäßsporen- (Pteridophyta) und Samenpflanzen (Spermatophyta), 431 Moose, 118 Kieselalgen (Bacillariophyta), 54 Pilze (Fungi) und mit der Borsten-Rotalge (Lemanea fluviatilis) eine Rotalge (Rhodoplantae). Zu den Arten, die auch auf der Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz gelistet sind, gehören insbesondere die Rosmarinheide (Andromeda polifolia), die Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum), das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina) und die Grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride). Als „herausragend“ werden die Vorkommen des Wiesen-Leinblatts (Thesium pyrenaicum) und des Holunder-Knabenkrautes bezeichnet.

Zu den Pflanzengesellschaften im Biosphärenreservat gehören unter anderem der Wald-Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum), die Waldstorchschnabel-Goldhafer-Wiese (Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis), die Milzkraut-Quellflur (Chrysosplenietum oppositifolii), das Rohrglanzgras-Bachröhricht (Stellario nemori-Phalaridetum arundinaceae), der Winkelseggen-Erlen-Eschenwald (Carici remotae-Fraxinetum), die Kälberkropf-Pestwurz-Flur (Chaerophyllo hirsuti-Petasitetum hybridi), der Hainmieren-Erlen-Bachwald (Stellario nemori-Alnetum glutinosae), der Bunte Torfmoosrasen (Sphagnetum magellanici) und der Rauschbeeren-Fichten-Moorwald (Vaccinio uliginosi-Piceetum exelsae).

Fauna

Die Fauna des Biosphärenreservates umfasst nach aktuellem Wissensstand 2291 Arten wirbelloser Tiere und 231 Wirbeltier-Arten. Die größte Gruppe unter den Wirbellosen machen die Insekten (Insecta) mit 2048 Arten aus, gefolgt von den Webspinnen (Araneae) mit 153 und den Schnecken (Gastropoda) mit 73 Arten. Zu den Wirbeltier-Arten gehören 141 Vögel (Aves), 48 Säugetiere (Mammalia), 23 Fische und Rundmäuler (Pisces et Cyclostamata), 13 Lurche (Amphibia) und sechs Kriechtiere (Reptilia).

Als „herausragende“ Artvorkommen werden die des Birkhuhns (Lyrurus tetrix – auch Tetrao tetrix), der (Bombus wurfleini), des Schwarzstorchs (Ciconia nigra), des Wachtelkönigs (Crex crex), des Bachneunauges (Lampetra planeri) und der Westgroppe (Cottus gobio) bezeichnet. Das gesamte Gebiet des Biosphärenreservates ist aufgrund seiner ornithologischen Bedeutung als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen und ist Teil des Natura-2000-Netzes. Besonderes Interesse besteht an der Erhaltung der Bestände des Birkhuhns und des Schwarzstorches. Neben diesen besitzen Eisvogel (Alcedo atthis), Fischadler (Pandion haliaetus), Grauspecht (Picus canus), Mittelspecht (Dendrocopos medius), Neuntöter (Lanius collurio), Raufußkauz (Aegolius funereus), Rotmilan (Milvus milvus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), Uhu (Bubo bubo), Wachtelkönig (Crex crex), Wanderfalke (Falco peregrinus), Wespenbussard (Pernis apivorus) und Zwergschnäpper (Ficedula parva) mit besonderen Schutzmaßnahmen zu erhaltende Lebensräume innerhalb des Vogelschutzgebietes.

Geschichte

Bereits 1937 schlug Ernst Kaiser, Professor der Erdkunde an der Pädagogischen Akademie Erfurt und Schulrat im Kreis Suhl, in seiner Arbeit „Der Bergwald im oberen Vessertal“ vor, einen Teil des Vessertals als Naturschutzgebiet auszuweisen. Durch die Veröffentlichung der Verordnung im Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Erfurt vom 23. September 1939 wurde zunächst ein Gebiet mit der Größe von 1384 ha zum Naturschutzgebiet erklärt. In einer Veröffentlichung Kaisers aus dem Jahr 1940 dankt er dem Rektor Karl Mundt aus Suhl für seine Verdienste um die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet. Seit 1959 besteht eine „Naturwaldzelle“, die als Totalreservat der Vorläufer der heutigen Kernzone des Biosphärenreservates darstellt. Die Größe betrug zunächst 27 ha.

1979 wurden das Naturschutzgebiet Vessertal, mit einer Größe von 1.384 ha (davon 40 ha Kernzone), ebenso wie das Naturschutzgebiet Steckby-Lödderitzer Forst als erste deutsche UNESCO-Biosphärenreservate anerkannt. Eine erste Erweiterung des Gebietes vor allem in westliche und nordwestliche Richtung erfolgte 1986, so dass die Größe dann 7.464 ha mit 100 ha Kernzone umfasste. Eine zweite Erweiterung auf 17.000 ha Gesamtgröße und 279 ha Kernzone erfolgte 1990. Zum 21. Oktober 2001 wurden die Kernzonen der Gebiete „Vessertal“ und „Marktal und Morast“ auf 234 ha bzw. 135 ha vergrößert, so dass sich der Gesamtanteil der Kernzonen im Biosphärenreservat mit 449 ha auf 2,6 % erhöhte.

Mit der Novellierung der Biosphärenreservatsverordnung vom 30. März 2006 trug das Biosphärenreservat entsprechend der Anerkennungsurkunde der UNESCO den offiziellen Namen „Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald“. Um den 1995 beschlossenen UNESCO-Richtlinien über Biosphärenreservate gerecht zu werden, die eine Mindestgröße von über 30.000 Hektar vorsehen, wurde 2016 eine Erweiterung der Fläche des Biosphärenreservats auf 33.700 Hektar vorgenommen. Es erfolgte zudem eine Umbenennung in „Biosphärenreservat Thüringer Wald“. Diese Änderung wurde 2018 durch die UNESCO bestätigt.

Die aktuelle Größe beträgt 1.043,7 ha (3,1 %) für Zone I, 7.931,7 ha (23,6 %) für Zone II und 24.696,8 ha (73,3 %) für Zone III.

Nutzung

Forstwirtschaft

Eine forstwirtschaftliche Bewirtschaftung findet nur außerhalb der Kernzone (Zone I) statt. Der Wald innerhalb des Biosphärenreservates befindet sich als Staatsforst größtenteils in der Nutzung durch die Thüringer Landesforstverwaltung, Privatwald ist nur wenig vorhanden.

Eine im Mittelalter beginnende Übernutzung des Waldes, die vor allem durch Köhlerei, Waldweide, Bergbau, Siedlungsentwicklung und Harz- und Kienrußgewinnung entstand, wurde im 18. Jahrhundert durch eine geregelte Forstwirtschaft abgelöst, die eine indirekte Begünstigung von Fichtenwäldern bewirkte. Noch heute sind über 60 % der Waldfläche des Biosphärenreservates Fichtenreinbestände, obwohl der Fichtenwald nur 21 % Anteil an der natürlichen Vegetation des Gebietes besaß. Von Buchen dominierte Wälder stellen 21 % der Waldfläche, ihr natürlicher Anteil würde 38 % betragen. Bergmischwälder aus Fichten, Buchen und Tannen, die 40 % der natürlichen Vegetation ausmachten, sind heute nur zu 12,5 % vertreten.

Bereits seit 1978 bestehen Bestrebungen, die Waldbestände zu naturnahen Beständen umzubauen, seit 1993 hat sich die Thüringer Landesforstverwaltung dazu verpflichtet, bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes die Grundsätze der naturnahen Waldbewirtschaftung anzuwenden. Zudem werden von der Forstverwaltung zur Verfolgung des Schutzzieles Schutzwälder ausgewiesen. Zur Erhöhung des Laubholzmischungsanteils wird seit 1993 von Laubgehölzen in älteren Fichtenholzbeständen betrieben, zwischen 1994 und 2001 konnten so 485 ha Mischwald neu angelegt werden. Ebenfalls seit 1993 wird innerhalb des Biosphärenreservates keine Bewirtschaftung durch das Kahlschlagverfahren mehr angewendet. Das Grundstück der Müllverbrennungsanlage in Zella-Mehlis grenzt unmittelbar an das Gebiet.

Landwirtschaft

Eine erste landwirtschaftliche Nutzung der Gebiete des heutigen Biosphärenreservates begann im Mittelalter mit der Rodung des Waldes für Acker- und Wiesenflächen, Teile des Waldes wurden auch als Waldweide genutzt. Die für die Landwirtschaft genutzten Parzellen waren meist klein. Sie begünstigten durch die Auflockerung der geschlossenen Wälder die Entstehung einer vielgestaltigen Landschaft mit Bergwiesen und Weiden. Die Nutzung von Äckern und die Waldweide wurden um 1960 eingestellt, seitdem werden nur noch Grünlandflächen bewirtschaftet. Die Landwirtschaft hatte hier keine große wirtschaftliche Bedeutung, sondern diente nur der Eigenversorgung. Um das Landschaftsbild zu erhalten, wird durch Förderprogramme die sonst unrentable Nutzung der Grünflächen im Biosphärenreservat unterstützt. Auf 90 % der Weideflächen wird Mutterkuhhaltung betrieben, die Wiesen werden meist nur einmal im Jahr gemäht.

Tourismus

In der DDR zählte der Thüringer Wald zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen, so dass mit staatlicher Unterstützung insgesamt etwa 80.000 Betten im gesamten Thüringer Wald zur Verfügung standen. Nachdem in den 1990er Jahren ein starker Rückgang um bis zu 50 % zu verzeichnen war, konnte sich die Tourismusbranche wieder leicht erholen. Innerhalb des Biosphärenreservates wird die Förderung des sanften Tourismus angestrebt. Genutzt werden Gebiete aller Zonen, auch in der Kernzone sind Wander- und Skiwanderwege gekennzeichnet.

Im Jahr 2000 wurden innerhalb des Biosphärenreservates 65.386 Übernachtungen durch 19.139 Einzelgäste verzeichnet. Die Ortschaft Frauenwald wurde durch das Thüringer Wirtschaftsministerium als „Modellort für Umwelt und Tourismus“ ausgezeichnet. Durch diese Auszeichnung war es möglich, Fördermittel zur Sanierung des „Haus des Gastes“ bereitzustellen. Diese Einrichtung wird auch als Informations- und Bildungszentrum des Biosphärenreservates genutzt.

Ein Projekt zum Besuchermonitoring, welches vom 1. Mai 2005 bis zum 30. April 2006 lief, ergab, dass jährlich etwa 84.000 Übernachtungsgäste aus der Umgebung sowie etwa 162.400 Tagesgäste das Biosphärenreservat besuchen. Die beliebtesten Ziele sind der Kickelhahn bei Ilmenau, der Schneekopf bei Gehlberg, der Rennsteig, sowie die Stutenhausstraße bei Vesser. Spitzen der Besucherzahlen sind vor allem an Feiertagen wie Himmelfahrt und Pfingsten, zu Veranstaltungen wie dem GutsMuths-Rennsteiglauf, dem und in den Pfingst-, Weihnachts- und Winterferien zu beobachten. Während der Sommerferien sind die Besucherzahlen eher durchschnittlich.

Literatur

  • Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt: Bericht zur Überprüfung des UNESCO-Biosphärenreservates „Vessertal – Thüringer Wald“ (Memento vom 22. November 2011 im Internet Archive). August 2003 (Bearbeitungsstand Oktober 2001; PDF; 6,47 MB).
  • Johannes Treß: Neues Rahmenkonzept für „Vessertal-Thüringer Wald“. (PDF; 241 kB). In: UNESCO heute – Zeitschrift der Deutschen UNESCO-Kommission. 54. Jahrgang, Ausgabe 2/2007.

Weblinks

Commons: Biosphärenreservat Thüringer Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Biosphärenreservat Thüringer Wald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Biosphärenreservat Thüringer Wald offizielle Homepage
  • Deutsche UNESCO-Kommission: UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald
  • Johannes Treß und Jürgen Erdtmann: Rahmenkonzept zur Entwicklung und zum Schutz des Biosphärenreservats Vessertal-Thüringer Wald. (PDF) November 2006, abgerufen am 6. Mai 2015. 

Einzelnachweise

  1. Zonierung des Biosphärenreservats | UNESCO-Biosphärenreservat |. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2019; abgerufen am 30. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  2. Christina Sittig-Schubert: Zonierung und Außengrenze auf neuen Schildern. 27. Juli 2023, abgerufen am 19. Oktober 2024 (deutsch). 
  3. Pflanzen, Tiere, Pilze. Artenliste auf den Webseiten des Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald. Abgerufen am 10. Juni 2008 (Memento vom 6. Dezember 2009 im Internet Archive)
  4. Thüringer Biosphärenreservatsverordnung Vessertal - Thüringer Wald (ThürBR-VO Vessertal) Vom 12. September 1990 (GBl. SDR Nr. 1475) i. d. F. d. B. vom 2. Oktober 1998, Anlage 3 (zu § 2 Abs. 2 Satz 4 und 5) „Lebensräume für Vogelarten nach Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG“. Freistaat Thüringen, 13. April 2006, abgerufen am 6. Mai 2015. 
  5. Jürgen Erdtmann: Das Naturschutzgebiet Vessertal und seine Geschichte - vorgestellt in Wort und Bild. Vortrag anlässlich der Tagung 60 Jahre Naturschutzgebiet Vessertal. Schmiedefeld am Rennsteig. Oktober 1999, abgerufen am 6. Mai 2015. 
  6. Markus Rösler, Elisabeth Schwab, Markus Lambrecht (Hrsg.): Naturschutz in der DDR. Economica Verlag. Bonn 1990. ISBN 3-926831-74-X: S. 150
  7. Thüringer Biosphärenreservatsverordnung Vessertal-Thüringer Wald novelliert. In: Verwaltung Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald (Hrsg.): Jahresbericht 2006. Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald. Schmiedefeld am Rennsteig 2007, S. 6. 
  8. UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald. Abgerufen am 30. September 2019. 
  9. Zonierung des Biosphärenreservats | UNESCO-Biosphärenreservat |. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2019; abgerufen am 30. September 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2 
  10. Besuchermonitoring etabliert. In: Verwaltung Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald (Hrsg.): Jahresbericht 2006. Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald. Schmiedefeld am Rennsteig 2007, S. 18. 
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aufgegeben: Bayerischer Wald

Dieser Artikel wurde am 16. August 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.

50.57138888888910.793611111111Koordinaten: 50° 34′ 17″ N, 10° 47′ 37″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 4699592-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 249410577

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 08 Aug 2025 / 21:39

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Das Biospharenreservat Thuringer Wald ist ein Biospharenreservat der UNESCO in Thuringen zwischen den Stadten Suhl Ilmenau und Schleusingen Es umfasst eine Flache von 337 km die sich vor allem aus Waldern Bergwiesen aber auch aus Hochmooren zusammensetzt Das Gebiet wird komplett vom Naturpark Thuringer Wald umschlossen Bereits 1939 wurden erste Gebiete des heutigen Biospharenreservates zum Naturschutzgebiet erklart Es wurde 1979 unter dem Namen Biospharenreservat Vessertal mit einer Flache von 1384 ha zum ersten Biospharenreservat in Deutschland erklart Von 2006 bis 2016 hiess das Gebiet Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald 2016 wurde es in Biospharenreservat Thuringer Wald umbenannt und zur heutigen Grosse erweitert Lage des Biospharenreservats Vessertal Thuringer WaldGeographieLage Lage und Zonierung des BiospharenreservatsDie Vesser nahe der Quelle Das Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald liegt im Sudwesten Thuringens und umfasst eine Flache von etwa 337 km In unmittelbarer Umgebung des Gebietes liegen Suhl im Westen Ilmenau im Norden und Schleusingen im Suden Die zum Biospharenreservat gehorenden Flachen zahlen zum Landkreis Hildburghausen zum Ilm Kreis und zur kreisfreien Stadt Suhl Die Ortschaften Schmiedefeld am Rennsteig Frauenwald und Vesser liegen vollstandig innerhalb die Ortschaft Schleusingerneundorf liegt teilweise im Gebiet des Biospharenreservates Das Biospharenreservat wird vom Naturpark Thuringer Wald umschlossen Der Rennsteig kreuzt das Gebiet Das Gebiet des Biospharenreservates umfasst sowohl Teile des Thuringer Waldes als auch des Thuringer Schiefergebirges Die hochsten Erhebungen sind der Grosse Beerberg 982 m der Schneekopf 978 m der Grosse Finsterberg 944 m der Fichtenkopf 944 m der Sachsenstein 915 m und der Adlersberg 849 9 m Zur Nordseite fallt der Kamm innerhalb des Gebietes auf 475 m zur Sudseite auf 420 m gleichmassig ab das Gebirge ist durch viele Taler gegliedert Flachennutzung Boden Der grosste Teil des Gebietes vermittelt den Eindruck eines geschlossenen Waldgebietes das an Bachlaufen und auf Hochflachen durch Wiesen unterbrochen wird Wald bedeckt etwa 88 der Flache Grunland macht 9 der Flache aus aufgeteilt auf etwa 60 Wiesen und 40 Weideland Auf 0 7 der Flache befinden sich meist kunstlich angelegte Stillgewasser wie die beiden Talsperren Erletor und Schonbrunn und viele Teiche Der Niederschlagsuberschuss in den Hochlagen speist einige kleinflachige Hochmoore und zahlreiche Bache Nur 1 3 der Flache des Biospharenreservates sind von Siedlungen und Strassen bedeckt Die uberwiegenden Bodentypen sind Braunerden und podsolierte Braunerden An steilen Oberhangen finden sich Ranker in Auen Gleyboden ansonsten vor allem nahrstoffarme Boden Im Kammbereich haben sich Moorboden gebildet Klima Im Gebiet des Biospharenreservats Vessertal Thuringer Wald herrscht ein atlantisch gepragtes gemassigt kuhl feuchtes schneereiches Mittelgebirgsklima Je nach Hohenlage liegt die Jahresmitteltemperatur zwischen 4 und 7 C wobei je 100 m Hohenanstieg eine Temperaturabnahme von etwa 0 5 C festzustellen ist Die jahrliche Niederschlagsmenge reicht von ungefahr 800 mm in einer Hohe von 400 m bis zu 1200 mm in den Gipfellagen ZonierungDas Biospharenreservat wurde in drei Zonen unterteilt Kernzone In den Kernzonen steht die ungestorte Entwicklung der Natur im Vordergrund Diese Bereiche sind frei von wirtschaftlichen Aktivitaten um den Schutz sensibler Lebensraume zu gewahrleisten Zugang wird nur fur bestimmte Forschungszwecke und Bildungsprojekte gewahrt Die Flache der Kernzonen muss mindestens drei Prozent der gesamten Region ausmachen Im Biospharenreservat Thuringer Wald umfasst die Kernzone insgesamt 3 1 der Gesamtflache etwa 1 043 Hektar Folgende Flachen sind Teil der Kernzone Name Grosse in ha LageVessertal Nahetal Stelzenwiesengrund 0 458 28 Suhl Landkreis HildburghausenMarktal und Morast mit Finsterem Loch 0 194 77 Ilm KreisJuchnitzgrund 0 159 02 Ilm KreisOberlauf der Gabeltaler 0 0 53 59 Landkreis HildburghausenAm Zwang 0 0 52 96 Ilm Kreis Landkreis GothaSchusslersgrund Rote Klippen 0 0 50 61 Landkreis HildburghausenSchneekopfmoor am Teufelskreis 0 0 40 53 Landkreis Schmalkalden Meiningen SuhlBeerbergmoor 0 0 33 97 Ilm KreisSumme Kernzonen 1 043 73Pflegezone In der Pflegezone liegt der Schwerpunkt auf einer schonenden Bewirtschaftung von Waldern und Wiesen um die naturlichen Lebensraume seltener Tier und Pflanzenarten zu bewahren Diese Zone dient auch der Unterstutzung der Kernzone in ihrer Schutzfunktion Ein zentrales Ziel ist die Erhaltung der Kulturlandschaft Zudem sind Aktivitaten wie Wandern Radfahren und Skilanglauf erlaubt sofern sie naturvertraglich gestaltet sind Hierzu zahlen alle Bereiche der insgesamt 17 Naturschutzgebiete innerhalb des Biospharenreservates die nicht als Kernzone ausgewiesen sind Entwicklungszone Der grosste Teil des Gebiets entfallt auf die Entwicklungszone die eine zentrale Rolle fur die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung spielt Sie umfasst land und forstwirtschaftlich genutzte Flachen Siedlungsgebiete sowie den Grossteil der vorhandenen Infrastruktur Die dort lebenden und arbeitenden Menschen sind aktiv in die Umsetzung der nachhaltigen Ziele eingebunden Die Flachen haben den Status eines Landschaftsschutzgebietes Der Knopfelstaler Teich im Zone II Gebiet Marktal und Morast LebensraumeZu den naturlichen bis naturnahen Lebensraumen im Biospharenreservat zahlen Sauerboden Bergfichtenwalder der montanen und hochmontanen Stufe Sauerboden Buchen Tannen Walder in den spezifischen Ausbildungen der Kristallingebirge Block und Felswaldgesellschaften Mittelgebirgs Hochlagenhochmoore dystrophe Fichten Waldmoore saure Waldquellmoore saure Fichtenbachwalder Kristallinfels und Blockfluren mit ihren spezifischen Flechten und Moosgemeinschaften Silikatquellfluren Weichwasserbache und Uferfluren der Kristallingebirge Lebensraume im Biospharenreservat die eine extensive Nutzung widerspiegeln sind Bergwiesen und bodensaure Magerrasen auf Silikat und Grund oder Talwiesen der Kristallingebirge Flora und VegetationTrollblumen Trollius europaeus im Vessertal Wiese mit Wiesenknoterich Persicaria bistorta Innerhalb des Biospharenreservates wurden bisher 1245 Pflanzenarten festgestellt darunter 697 Gefasssporen Pteridophyta und Samenpflanzen Spermatophyta 431 Moose 118 Kieselalgen Bacillariophyta 54 Pilze Fungi und mit der Borsten Rotalge Lemanea fluviatilis eine Rotalge Rhodoplantae Zu den Arten die auch auf der Roten Liste des Bundesamtes fur Naturschutz gelistet sind gehoren insbesondere die Rosmarinheide Andromeda polifolia die Sumpf Fetthenne Sedum villosum das Holunder Knabenkraut Dactylorhiza sambucina und die Grune Hohlzunge Coeloglossum viride Als herausragend werden die Vorkommen des Wiesen Leinblatts Thesium pyrenaicum und des Holunder Knabenkrautes bezeichnet Zu den Pflanzengesellschaften im Biospharenreservat gehoren unter anderem der Wald Hainsimsen Buchenwald Luzulo Fagetum die Waldstorchschnabel Goldhafer Wiese Geranio sylvatici Trisetetum flavescentis die Milzkraut Quellflur Chrysosplenietum oppositifolii das Rohrglanzgras Bachrohricht Stellario nemori Phalaridetum arundinaceae der Winkelseggen Erlen Eschenwald Carici remotae Fraxinetum die Kalberkropf Pestwurz Flur Chaerophyllo hirsuti Petasitetum hybridi der Hainmieren Erlen Bachwald Stellario nemori Alnetum glutinosae der Bunte Torfmoosrasen Sphagnetum magellanici und der Rauschbeeren Fichten Moorwald Vaccinio uliginosi Piceetum exelsae FaunaDie Fauna des Biospharenreservates umfasst nach aktuellem Wissensstand 2291 Arten wirbelloser Tiere und 231 Wirbeltier Arten Die grosste Gruppe unter den Wirbellosen machen die Insekten Insecta mit 2048 Arten aus gefolgt von den Webspinnen Araneae mit 153 und den Schnecken Gastropoda mit 73 Arten Zu den Wirbeltier Arten gehoren 141 Vogel Aves 48 Saugetiere Mammalia 23 Fische und Rundmauler Pisces et Cyclostamata 13 Lurche Amphibia und sechs Kriechtiere Reptilia Als herausragende Artvorkommen werden die des Birkhuhns Lyrurus tetrix auch Tetrao tetrix der Bombus wurfleini des Schwarzstorchs Ciconia nigra des Wachtelkonigs Crex crex des Bachneunauges Lampetra planeri und der Westgroppe Cottus gobio bezeichnet Das gesamte Gebiet des Biospharenreservates ist aufgrund seiner ornithologischen Bedeutung als Europaisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen und ist Teil des Natura 2000 Netzes Besonderes Interesse besteht an der Erhaltung der Bestande des Birkhuhns und des Schwarzstorches Neben diesen besitzen Eisvogel Alcedo atthis Fischadler Pandion haliaetus Grauspecht Picus canus Mittelspecht Dendrocopos medius Neuntoter Lanius collurio Raufusskauz Aegolius funereus Rotmilan Milvus milvus Schwarzspecht Dryocopus martius Sperlingskauz Glaucidium passerinum Uhu Bubo bubo Wachtelkonig Crex crex Wanderfalke Falco peregrinus Wespenbussard Pernis apivorus und Zwergschnapper Ficedula parva mit besonderen Schutzmassnahmen zu erhaltende Lebensraume innerhalb des Vogelschutzgebietes GeschichteEine Biologin fotografiert 1988 verschiedene Pflanzenarten im Biospharenreservat Bereits 1937 schlug Ernst Kaiser Professor der Erdkunde an der Padagogischen Akademie Erfurt und Schulrat im Kreis Suhl in seiner Arbeit Der Bergwald im oberen Vessertal vor einen Teil des Vessertals als Naturschutzgebiet auszuweisen Durch die Veroffentlichung der Verordnung im Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Erfurt vom 23 September 1939 wurde zunachst ein Gebiet mit der Grosse von 1384 ha zum Naturschutzgebiet erklart In einer Veroffentlichung Kaisers aus dem Jahr 1940 dankt er dem Rektor Karl Mundt aus Suhl fur seine Verdienste um die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet Seit 1959 besteht eine Naturwaldzelle die als Totalreservat der Vorlaufer der heutigen Kernzone des Biospharenreservates darstellt Die Grosse betrug zunachst 27 ha 1979 wurden das Naturschutzgebiet Vessertal mit einer Grosse von 1 384 ha davon 40 ha Kernzone ebenso wie das Naturschutzgebiet Steckby Lodderitzer Forst als erste deutsche UNESCO Biospharenreservate anerkannt Eine erste Erweiterung des Gebietes vor allem in westliche und nordwestliche Richtung erfolgte 1986 so dass die Grosse dann 7 464 ha mit 100 ha Kernzone umfasste Eine zweite Erweiterung auf 17 000 ha Gesamtgrosse und 279 ha Kernzone erfolgte 1990 Zum 21 Oktober 2001 wurden die Kernzonen der Gebiete Vessertal und Marktal und Morast auf 234 ha bzw 135 ha vergrossert so dass sich der Gesamtanteil der Kernzonen im Biospharenreservat mit 449 ha auf 2 6 erhohte Mit der Novellierung der Biospharenreservatsverordnung vom 30 Marz 2006 trug das Biospharenreservat entsprechend der Anerkennungsurkunde der UNESCO den offiziellen Namen Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald Um den 1995 beschlossenen UNESCO Richtlinien uber Biospharenreservate gerecht zu werden die eine Mindestgrosse von uber 30 000 Hektar vorsehen wurde 2016 eine Erweiterung der Flache des Biospharenreservats auf 33 700 Hektar vorgenommen Es erfolgte zudem eine Umbenennung in Biospharenreservat Thuringer Wald Diese Anderung wurde 2018 durch die UNESCO bestatigt Die aktuelle Grosse betragt 1 043 7 ha 3 1 fur Zone I 7 931 7 ha 23 6 fur Zone II und 24 696 8 ha 73 3 fur Zone III NutzungForstwirtschaft Eine forstwirtschaftliche Bewirtschaftung findet nur ausserhalb der Kernzone Zone I statt Der Wald innerhalb des Biospharenreservates befindet sich als Staatsforst grosstenteils in der Nutzung durch die Thuringer Landesforstverwaltung Privatwald ist nur wenig vorhanden Eine im Mittelalter beginnende Ubernutzung des Waldes die vor allem durch Kohlerei Waldweide Bergbau Siedlungsentwicklung und Harz und Kienrussgewinnung entstand wurde im 18 Jahrhundert durch eine geregelte Forstwirtschaft abgelost die eine indirekte Begunstigung von Fichtenwaldern bewirkte Noch heute sind uber 60 der Waldflache des Biospharenreservates Fichtenreinbestande obwohl der Fichtenwald nur 21 Anteil an der naturlichen Vegetation des Gebietes besass Von Buchen dominierte Walder stellen 21 der Waldflache ihr naturlicher Anteil wurde 38 betragen Bergmischwalder aus Fichten Buchen und Tannen die 40 der naturlichen Vegetation ausmachten sind heute nur zu 12 5 vertreten Bereits seit 1978 bestehen Bestrebungen die Waldbestande zu naturnahen Bestanden umzubauen seit 1993 hat sich die Thuringer Landesforstverwaltung dazu verpflichtet bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes die Grundsatze der naturnahen Waldbewirtschaftung anzuwenden Zudem werden von der Forstverwaltung zur Verfolgung des Schutzzieles Schutzwalder ausgewiesen Zur Erhohung des Laubholzmischungsanteils wird seit 1993 von Laubgeholzen in alteren Fichtenholzbestanden betrieben zwischen 1994 und 2001 konnten so 485 ha Mischwald neu angelegt werden Ebenfalls seit 1993 wird innerhalb des Biospharenreservates keine Bewirtschaftung durch das Kahlschlagverfahren mehr angewendet Das Grundstuck der Mullverbrennungsanlage in Zella Mehlis grenzt unmittelbar an das Gebiet Landwirtschaft Eine erste landwirtschaftliche Nutzung der Gebiete des heutigen Biospharenreservates begann im Mittelalter mit der Rodung des Waldes fur Acker und Wiesenflachen Teile des Waldes wurden auch als Waldweide genutzt Die fur die Landwirtschaft genutzten Parzellen waren meist klein Sie begunstigten durch die Auflockerung der geschlossenen Walder die Entstehung einer vielgestaltigen Landschaft mit Bergwiesen und Weiden Die Nutzung von Ackern und die Waldweide wurden um 1960 eingestellt seitdem werden nur noch Grunlandflachen bewirtschaftet Die Landwirtschaft hatte hier keine grosse wirtschaftliche Bedeutung sondern diente nur der Eigenversorgung Um das Landschaftsbild zu erhalten wird durch Forderprogramme die sonst unrentable Nutzung der Grunflachen im Biospharenreservat unterstutzt Auf 90 der Weideflachen wird Mutterkuhhaltung betrieben die Wiesen werden meist nur einmal im Jahr gemaht Tourismus In der DDR zahlte der Thuringer Wald zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen so dass mit staatlicher Unterstutzung insgesamt etwa 80 000 Betten im gesamten Thuringer Wald zur Verfugung standen Nachdem in den 1990er Jahren ein starker Ruckgang um bis zu 50 zu verzeichnen war konnte sich die Tourismusbranche wieder leicht erholen Innerhalb des Biospharenreservates wird die Forderung des sanften Tourismus angestrebt Genutzt werden Gebiete aller Zonen auch in der Kernzone sind Wander und Skiwanderwege gekennzeichnet Im Jahr 2000 wurden innerhalb des Biospharenreservates 65 386 Ubernachtungen durch 19 139 Einzelgaste verzeichnet Die Ortschaft Frauenwald wurde durch das Thuringer Wirtschaftsministerium als Modellort fur Umwelt und Tourismus ausgezeichnet Durch diese Auszeichnung war es moglich Fordermittel zur Sanierung des Haus des Gastes bereitzustellen Diese Einrichtung wird auch als Informations und Bildungszentrum des Biospharenreservates genutzt Ein Projekt zum Besuchermonitoring welches vom 1 Mai 2005 bis zum 30 April 2006 lief ergab dass jahrlich etwa 84 000 Ubernachtungsgaste aus der Umgebung sowie etwa 162 400 Tagesgaste das Biospharenreservat besuchen Die beliebtesten Ziele sind der Kickelhahn bei Ilmenau der Schneekopf bei Gehlberg der Rennsteig sowie die Stutenhausstrasse bei Vesser Spitzen der Besucherzahlen sind vor allem an Feiertagen wie Himmelfahrt und Pfingsten zu Veranstaltungen wie dem GutsMuths Rennsteiglauf dem und in den Pfingst Weihnachts und Winterferien zu beobachten Wahrend der Sommerferien sind die Besucherzahlen eher durchschnittlich LiteraturThuringer Ministerium fur Landwirtschaft Naturschutz und Umwelt Bericht zur Uberprufung des UNESCO Biospharenreservates Vessertal Thuringer Wald Memento vom 22 November 2011 imInternet Archive August 2003 Bearbeitungsstand Oktober 2001 PDF 6 47 MB Johannes Tress Neues Rahmenkonzept fur Vessertal Thuringer Wald PDF 241 kB In UNESCO heute Zeitschrift der Deutschen UNESCO Kommission 54 Jahrgang Ausgabe 2 2007 WeblinksCommons Biospharenreservat Thuringer Wald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Biospharenreservat Thuringer Wald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biospharenreservat Thuringer Wald offizielle Homepage Deutsche UNESCO Kommission UNESCO Biospharenreservat Thuringer Wald Johannes Tress und Jurgen Erdtmann Rahmenkonzept zur Entwicklung und zum Schutz des Biospharenreservats Vessertal Thuringer Wald PDF November 2006 abgerufen am 6 Mai 2015 EinzelnachweiseZonierung des Biospharenreservats UNESCO Biospharenreservat Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 30 September 2019 abgerufen am 30 September 2019 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Christina Sittig Schubert Zonierung und Aussengrenze auf neuen Schildern 27 Juli 2023 abgerufen am 19 Oktober 2024 deutsch Pflanzen Tiere Pilze Artenliste auf den Webseiten des Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald Abgerufen am 10 Juni 2008 Memento vom 6 Dezember 2009 im Internet Archive Thuringer Biospharenreservatsverordnung Vessertal Thuringer Wald ThurBR VO Vessertal Vom 12 September 1990 GBl SDR Nr 1475 i d F d B vom 2 Oktober 1998 Anlage 3 zu 2 Abs 2 Satz 4 und 5 Lebensraume fur Vogelarten nach Anhang I der Richtlinie 79 409 EWG Freistaat Thuringen 13 April 2006 abgerufen am 6 Mai 2015 Jurgen Erdtmann Das Naturschutzgebiet Vessertal und seine Geschichte vorgestellt in Wort und Bild Vortrag anlasslich der Tagung 60 Jahre Naturschutzgebiet Vessertal Schmiedefeld am Rennsteig Oktober 1999 abgerufen am 6 Mai 2015 Markus Rosler Elisabeth Schwab Markus Lambrecht Hrsg Naturschutz in der DDR Economica Verlag Bonn 1990 ISBN 3 926831 74 X S 150 Thuringer Biospharenreservatsverordnung Vessertal Thuringer Wald novelliert In Verwaltung Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald Hrsg Jahresbericht 2006 Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald Schmiedefeld am Rennsteig 2007 S 6 UNESCO Biospharenreservat Thuringer Wald Abgerufen am 30 September 2019 Zonierung des Biospharenreservats UNESCO Biospharenreservat Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 30 September 2019 abgerufen am 30 September 2019 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Besuchermonitoring etabliert In Verwaltung Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald Hrsg Jahresbericht 2006 Biospharenreservat Vessertal Thuringer Wald Schmiedefeld am Rennsteig 2007 S 18 Biospharenreservate in Deutschland Berchtesgadener Land Bliesgau Flusslandschaft Elbe Flusslandschaft Elbe Brandenburg Flusslandschaft Elbe Mecklenburg Vorpommern Hamburgisches Wattenmeer Karstlandschaft Sudharz Mittelelbe Niedersachsische Elbtalaue Niedersachsisches Wattenmeer Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft Pfalzerwald Vosges du Nord Rhon Schaalsee Schleswig Holsteinisches Wattenmeer und Halligen Schorfheide Chorin Schwabische Alb Schwarzwald Spreewald Sudost Rugen Thuringer Wald aufgegeben Bayerischer Wald Dieser Artikel wurde am 16 August 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 50 571388888889 10 793611111111 Koordinaten 50 34 17 N 10 47 37 O Normdaten Geografikum GND 4699592 4 GND Explorer lobid OGND AKS VIAF 249410577

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