Das Bistum Lübeck war ein römisch katholisches Bistum im heutigen Schleswig Holstein Es bestand von 1160 bis 1535 als ka
Bistum Lübeck

Das Bistum Lübeck war ein römisch-katholisches Bistum im heutigen Schleswig-Holstein. Es bestand von 1160 bis 1535 als katholisches Bistum, anschließend weiter als evangelisches Bistum bzw. als Lübeckische Landeskirche bis 1977, als es mit drei Nachbarkirchen zur Nordelbischen Kirche fusionierte.
Das weltliche Hochstift Lübeck bestand als evangelisches geistliches Territorium bis zur Säkularisation 1803, als es ins Fürstentum Lübeck überführt wurde.
Gründung in Oldenburg
Nachdem der Versuch, Ende des 10. Jahrhunderts mit dem Bistum Oldenburg die Slawen zu missionieren, 1066 endgültig scheiterte, wurde 1126 die Slawenmission von Bremen aus erneut aufgenommen.
Nach wechselhaften Anfängen überreichte Kaiser Lothar 1134 auf Anregung des Bischofs dem Hochstift Burg und Stift Segeberg. 1156 mit weiteren 300 Hufen Land ausgestattet, begründete der Bischof auf diesem Land Markt und Bischofshof Eutin.
Verlegung nach Lübeck
1160 oder 1163 wurde der Bischofssitz durch Herzog Heinrich den Löwen von Oldenburg in Holstein nach Lübeck verlegt, wo zugleich ein Domkapitel begründet wurde.
1173 ging die Investitur des Bischofs vom Herzog an den Kaiser über. Innerhalb des Bistums entwickelte sich seit dieser Zeit auch zunehmend die Pfarrorganisation. Gab es außerhalb Lübecks 1163 nur 15 Pfarrkirchen, so stieg die Zahl derselben bis 1200 auf etwa 21 und bis 1259 etwa 45 Pfarrkirchen.
Durch das Aufstreben des Bürgertums im 13. Jahrhundert kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Vertretern der bürgerlichen und denen der geistlichen Macht. So flüchtete Lübecks Bischof Burkhard von Serkem mehrfach nach Eutin und gründete dort das Kollegiatstift Eutin, das den Umbau der St.-Michaelis-Kirche vom romanischen zum gotischen Stil förderte. Damit wollte er den Lübeckern zeigen, dass der Bischofssitz auch woanders als in der Hansestadt sein könnte, was letztendlich auch für einige Jahre geschah.
Blütezeit
Das Domkapitel, welches wirtschaftlich stets vom Bischof getrennt war, umfasste 1160 einen Propst und 12 Präbenden. Bereits im 13. Jahrhundert vornehmlich mit Bürgerlichen besetzt, wuchs das Kapitel bis ins 14. Jahrhundert auf 30 Präbenden an, von denen jedoch lediglich 19 Sitz und Stimme im Kapitel hatten. Gemäß den Statuten sollten nach 1400 16 Domherren Priester sein, 1524 waren es von 28 residierenden Domherren 25. Das Kapitel ergänzte sich im Turnus selbst; lediglich 3 Prälaturen und 5 Präbenden wurden durch den Bischof besetzt.
1524 konnte das Bistum 57 Pfarreien vorweisen, von denen lediglich 3 dem Bischof inkorporiert waren. Hierzu kamen noch 200 Vikarien innerhalb Lübecks und 150 Vikarien außerhalb der Stadt. Neben zwei Stiften (Segeberg und Eutin), fünf Männerklöstern und drei Frauenklöstern gab es noch 20 niedere Pfründen.
Das Bistum umfasste lediglich ein Archidiakonat, und der Dompropst amtierte zugleich als Archidiakon. Seit 1396 gab es auch Generaloffiziale. Der Bischof, welcher für gewöhnlich im Schloss Eutin residierte, setzte der Reformation nichts entgegen. So wurden bereits 1531 (für die Stadt Lübeck) und 1542 (für das Stiftsgebiet) protestantische Kirchenordnungen erlassen.
Reformation
Während das Bistum als geistliche Einheit in der Reformation unterging, blieb der Besitz von Kapitel und Bischof, das Hochstift Lübeck, als Territorium erhalten.
Literatur
- Wolfgang Prange: Bischof und Domkapitel zu Lübeck. Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937, 2014, 728 S., Max Schmidt-Römhild Lübeck, ISBN 978-3-7950-5215-7.
- Antjekathrin Graßmann (Hrsg.): Lübeckische Geschichte. Schmidt-Römhild, Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2.
- Heinrich Behrens: Münzen und Medaillen der Stadt und des Bisthums Lübeck, Verlag der Berliner Münzblätter, Berlin 1905, unveränderter Nachdruck: Winfrid Bogon Verlag für digitale Publikationen, Berlin 2008, ISBN 978-3-936059-30-4.
Siehe auch
- Apostolisches Vikariat des Nordens
- Liste der Bischöfe von Lübeck
- Liste der Lübecker Domherren
Weblinks
Einzelnachweise
- 14.10 Landeskirchenrat (Eutin). Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, abgerufen am 7. Januar 2025: „Der Oldenburger Bischofsitz wurde 1160 unter Bischof Gerold nach Lübeck verlegt.“
- Wolfgang Götz: Die baugeschichtliche Bedeutung des Domes von Ratzeburg. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte. 117. Jahrgang 1981, S. 113–128, dort S. 126 : „…bereits 1160 mußte der Bischofssitz nach Lübeck verlegt werden…“.
- Wolfgang Weimar: Der Aufbau der Pfarrorganisation im Bistum Lübeck während des Mittelalters. (Ein Beitrag zur Kirchengeschichte des Koloniallandes). In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. 74/75 (1951), S. 95–243, dort S. 124: „Wendepunkt … war dann das Jahr 1160 … wurde der Sitz des Bistums nach Lübeck verlegt“ (mit Verweis auf: Bernhard Schmeidler (Hrsg.): Helmolds Slavenchronik. Cap. XC. Translacio Aldenburgensis Episcopatus (MGH SS rer. Germ. 32))
- Bestand 06.1-5 - Dom. In: Archiv der Hansestadt Lübeck, Findbuch.net. Abgerufen am 3. März 2024.
- http://www.aggsh.de/german/publication/luebeck1819/001.php
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Das Bistum Lubeck war ein romisch katholisches Bistum im heutigen Schleswig Holstein Es bestand von 1160 bis 1535 als katholisches Bistum anschliessend weiter als evangelisches Bistum bzw als Lubeckische Landeskirche bis 1977 als es mit drei Nachbarkirchen zur Nordelbischen Kirche fusionierte Bistum Lubeck DiozesangebietDer Bistumspatron Johannes der Taufer und das Wappen von Bistum und Kapitel an einem nach 1478 umgearbeiteten Zepter heute in The Cloisters Das weltliche Hochstift Lubeck bestand als evangelisches geistliches Territorium bis zur Sakularisation 1803 als es ins Furstentum Lubeck uberfuhrt wurde Grundung in OldenburgNachdem der Versuch Ende des 10 Jahrhunderts mit dem Bistum Oldenburg die Slawen zu missionieren 1066 endgultig scheiterte wurde 1126 die Slawenmission von Bremen aus erneut aufgenommen Nach wechselhaften Anfangen uberreichte Kaiser Lothar 1134 auf Anregung des Bischofs dem Hochstift Burg und Stift Segeberg 1156 mit weiteren 300 Hufen Land ausgestattet 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was letztendlich auch fur einige Jahre geschah BlutezeitSchloss Eutin Das Domkapitel welches wirtschaftlich stets vom Bischof getrennt war umfasste 1160 einen Propst und 12 Prabenden Bereits im 13 Jahrhundert vornehmlich mit Burgerlichen besetzt wuchs das Kapitel bis ins 14 Jahrhundert auf 30 Prabenden an von denen jedoch lediglich 19 Sitz und Stimme im Kapitel hatten Gemass den Statuten sollten nach 1400 16 Domherren Priester sein 1524 waren es von 28 residierenden Domherren 25 Das Kapitel erganzte sich im Turnus selbst lediglich 3 Pralaturen und 5 Prabenden wurden durch den Bischof besetzt 1524 konnte das Bistum 57 Pfarreien vorweisen von denen lediglich 3 dem Bischof inkorporiert waren Hierzu kamen noch 200 Vikarien innerhalb Lubecks und 150 Vikarien ausserhalb der Stadt Neben zwei Stiften Segeberg und Eutin funf Mannerklostern und drei Frauenklostern gab es noch 20 niedere Pfrunden Das Bistum umfasste lediglich ein Archidiakonat und der Dompropst amtierte zugleich als Archidiakon Seit 1396 gab es auch Generaloffiziale Der Bischof welcher fur gewohnlich im Schloss Eutin residierte setzte der Reformation nichts entgegen So wurden bereits 1531 fur die Stadt Lubeck und 1542 fur das Stiftsgebiet protestantische Kirchenordnungen erlassen ReformationBischofssitz am Lubecker Dom vor 1819 Wahrend das Bistum als geistliche Einheit in der Reformation unterging blieb der Besitz von Kapitel und Bischof das Hochstift Lubeck als Territorium erhalten LiteraturWolfgang Prange Bischof und Domkapitel zu Lubeck Hochstift Furstentum und Landesteil 1160 1937 2014 728 S Max Schmidt Romhild Lubeck ISBN 978 3 7950 5215 7 Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte Schmidt Romhild Lubeck 1989 ISBN 3 7950 3203 2 Heinrich Behrens Munzen und Medaillen der Stadt und des Bisthums Lubeck Verlag der Berliner Munzblatter Berlin 1905 unveranderter Nachdruck Winfrid Bogon Verlag fur digitale Publikationen Berlin 2008 ISBN 978 3 936059 30 4 Siehe auchApostolisches Vikariat des Nordens Liste 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