Azərbaycan  AzərbaycanDeutschland  DeutschlandLietuva  LietuvaMalta  Maltaශ්‍රී ලංකාව  ශ්‍රී ලංකාවTürkmenistan  TürkmenistanTürkiyə  TürkiyəУкраина  Украина
Unterstützung
www.datawiki.de-de.nina.az
  • Heim

Dieser Artikel behandelt die auf die böhmische Reformation zurückgehende Freikirche Zu anderen Freikirchen mit ähnlichem

Brüdergemeine

  • Startseite
  • Brüdergemeine
Brüdergemeine
www.datawiki.de-de.nina.azhttps://www.datawiki.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die auf die böhmische Reformation zurückgehende Freikirche. Zu anderen Freikirchen mit ähnlichem Namen siehe Brüdergemeinde.

Die Herrnhuter Brüdergemeine (oft auch lateinisch Unitas Fratrum; Evangelische oder Erneuerte Brüder-Unität, englisch Moravian Church) ist eine auf die böhmische Reformation (Böhmische Brüder) und den vom Pietismus beeinflussten Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf zurückgehende internationale Kirche. Als Gründungsjahr gilt zum einen 1457 (Georg von Podiebrads Übergabe des Guts Kunwald an die Petr-Chelčický-Brüder), zum anderen 1727 (Ausarbeitung der Statuten für die Glaubensflüchtlinge in der Siedlung Herrnhut durch Zinzendorf).

Es gibt in vielen Ländern Gemeinden und Freundeskreise, die aus der sehr aktiven Missionsarbeit der Herrnhuter Brüdergemeine und ihrer Tochtersiedlungen in den vergangenen Jahrhunderten entstanden sind. Heute hat die Unitas Fratrum weltweit über 1.000.000 Mitglieder (im Sprachgebrauch der Herrnhuter Gemeinmitglieder genannt), davon mehr als die Hälfte in Tansania.

Vier von der Brüdergemeine gegründete und nach deren städtebaulichen Vorstellungen einheitlich gestaltete Siedlungen wurden am 26. Juli 2024 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen: Christiansfeld in Jütland (bereits seit 2015 Welterbe), Bethlehem in Pennsylvania, Gracehill in Nordirland und Herrnhut in Sachsen.

Geschichte

Vorgeschichte: Böhmische Brüder

Nach der Verbrennung des bedeutenden böhmischen Reformators Jan Hus auf dem Konzil von Konstanz im Jahre 1415 spalteten sich die nach ihm benannten Hussiten in zwei Parteien, die pragmatischen Kalixtiner oder Utraquisten und die radikalen Taboriten. Zunächst konnten sich diese reformatorischen Gruppen mit der damals üblichen Fremdbezeichnung Böhmische Brüder bzw. der Eigenbezeichnung Unitas Fratrum (Brüder-Unität) behaupten. Jedoch versuchte die böhmisch-luxemburgische Königsdynastie, die Hussiten aus Kirchen- und Staatsämtern auszuschließen, was zu heftigen Unruhen führte und schließlich mit der Kreuzzugsbulle von Papst Martin V. vom März 1420 in die Hussitenkriege mündete. Die in Böhmen und den angrenzenden Ländern wütenden Kämpfe führten ab 1434 zum Untergang der Taboriten, während sich die Utraquisten auf Grundlage der vom Konzil von Basel bestätigten Prager Kompaktaten in Böhmen als Mehrheitskirche etablieren konnten.

Der Prediger und Theologe Petr Chelčický war ein Anhänger von Jan Hus. Nach dessen Tod zerstritt er sich theologisch mit Hus’ Nachfolger als Prediger an der Bethlehemskapelle in Prag, dem Utraquisten Jakobellus von Mies, der die These vertrat, dass man das Gotteswort rechtens auch mit dem Schwert verteidigen dürfe. Diese These nahmen auch die Taboriten an und begründeten damit ihre militaristischen Züge. Petr Chelčický jedoch lehnte jede Gewalt ab. Seit 1420 zurückgezogen auf seinem Gut in Südböhmen lebend, entwickelte Chelčický in diversen Traktaten und Abhandlungen in alttschechischer Sprache, beeinflusst von John Wyclif, eine radikal pazifistische Vision des Christentums. Er erstrebte eine Rückkehr zum Urchristentum, postulierte die Gleichheit aller Christen, rief zu freiwilliger Armut auf und lehnte das Mönchtum, den Kriegsdienst und den Eid ab. Er kritisierte die damalige ständische Gesellschaftsordnung der Grundherrschaft und Erbuntertänigkeit. König Georg von Podiebrad übergab seiner Anhängerschaft, den Petr-Chelčický-Brüdern, 1457 das Gut Kunwald als Wohnsitz. Jedoch entschloss sich Georg (selbst der einzige utraquistische König von Böhmen) bald, gegen die Brüder gewaltsam vorzugehen, um seine politischen Ziele zu erreichen. Trotz mancher Verfolgung wuchs die Zahl der Anhänger weiter an, so dass diese sich 1467 eine Ordnung mit Priestern und einem Bischof gaben.

Nach dem Tod des Bischofs Matthias von Kunwald im Jahr 1500 richtete sich gegen die Vertreter der strengen Grundsätze (die Kleine Partei) bald eine Gruppe, die eine Abkehr vom moralisierenden und separatistischen Kurs wollte, die sogenannte Große Partei oder Brüderunität (Unitas fratrum). Statt eines Bischofs bestand die oberste Leitung der Brüderunität nun aus einem Rat von vier Senioren. Einer dieser vier Senioren, Lukas von Prag, verpflichtete die Brüderunität auf die Übernahme von sozialer Verantwortung; er gilt heute neben Chelčický als ihr zweiter Begründer. Die Kleine Partei existierte noch ungefähr 50 Jahre neben der Brüderunität, bis sie um etwa 1550 verschwand. Martin Luther, der mehrfach mit dem Bischof Jan Augusta verhandelte, konnte sie aber nicht auf seine Seite ziehen, da sie auf dem Zölibat des Klerus, den sieben Sakramenten und der eucharistischen Lehre nach katholischem Glauben und apostolischer Tradition bestand. Nach dem Schmalkaldischen Krieg wurde die Brüderunität in Böhmen verfolgt und verlagerte ihren Schwerpunkt nach Mähren.

Mit der Confessio Bohemica im Jahr 1575 wurde ein Vergleich der Brüder mit den Lutheranern, den Reformierten und den Calixtinern erreicht. Aufgrund dessen stellte Kaiser Rudolf II. 1609 den Majestätsbrief aus. Während des 1618 ausgebrochenen Dreißigjährigen Krieges wurden die Brüder in Böhmen fast vollständig vernichtet; sie konnten sich nur noch heimlich versammeln. Ihr Bischof Johann Amos Comenius musste 1628 seine Heimat verlassen. Die Brüder ließen sich unter anderem im polnischen Lissa und im Königreich Ungarn (im heute slowakischen Skalica und Púchov) nieder.

  • Jan Hus (1369–1415)
  • Petr Chelčický (ca. 1390–1460)
  • Lukas von Prag (1460–1528)
  • Jan Augusta (ca. 1500–1572)
  • Johann Amos Comenius (1592–1670)

Entwicklung

Infolge der Gegenreformation Anfang des 18. Jahrhunderts kamen ab 1722 Böhmische Brüder überwiegend aus Mähren auf das Gut von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) im Oberlausitzer Ort Berthelsdorf. Außerhalb des Dorfes gründeten sie unter Führung von Christian David die Siedlung Herrnhut. Graf Zinzendorf, der sich dort 1725–27 ein auch als „Herrschaftshaus“ bezeichnetes Palais errichtet hatte, musste bald Konflikte schlichten, die zwischen dem lutherischen Ortspfarrer Johann Andreas Rothe und den Siedlern ausgebrochen waren. Gemeinsame Einsicht zur Busse, Umkehr, Versöhnung und eine Abendmahlsfeier am 12. August 1727 beschloss die zweite Gründungsphase der Herrnhuter Brüdergemeine. Zinzendorf, Rothe und David arbeiteten danach die sogenannten Herrnhuter Statuten aus, in denen die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Siedlung, aber auch die geistlichen Regelungen für die neue Gemeinschaft festgelegt wurden. Im Februar 1728 versammelten sich 150 Brüder und Schwestern auf dem ersten sogenannten Gemeintag, um sich mit Thema der weltweiten Mission auseinanderzusetzen. Als Folge wurde eine Art Missionsschule eingerichtet, die vier Räume umfasste und für 26 unverheiratete junge Männer diente, die nach der Alltagsarbeit in Sprache, Schrift und Medizin ausgebildet wurden.

Schon in den nächsten Jahren entschloss sich die Gemeinschaft, ihren neu gestärkten Glauben weltweit zu verkündigen. Dazu wurde Kontakt mit dem dänischen Königshaus aufgenommen; 1732/33 wurden die ersten Missionare nach Saint Thomas in der Karibik (Neu-Herrnhut) und nach Grönland (Noorliit) ausgesandt. 1736 kam es zur Verbannung Zinzendorfs aus dem Kurfürstentum Sachsen, da seine Brüdergemeine der lutherischen Orthodoxie zu selbständig geworden war und als Bedrohung der einheitlichen Landeskirche angesehen wurde. 1737 zogen einige Brüder weiter nach Böhmisch-Rixdorf bei Berlin. Zinzendorf fand Asyl bei den Grafen zu Ysenburg und Büdingen auf der Burg Ronneburg in der Wetterau und gründete dort die Gemeinden Marienborn (Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Meerholz) und Herrnhaag (1738; Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Büdingen). 1737 wurde er (wie 1735 schon David Nitschmann) durch den reformierten Hofprediger Daniel Ernst Jablonski in Berlin, der zugleich Bischof der polnischen Brüder-Unität war, zum Brüderbischof ordiniert. Die polnische Unität war durch Sukzession mit der alten böhmisch-mährischen verbunden, deren eigene Bischofssukzession über Johann Amos Comenius hinaus nicht fortgesetzt werden konnte.

Neben der Mission außerhalb Europas, die noch in den 1730er Jahren auch in Suriname, den britischen Kolonien in Nordamerika (Bethlehem (Pennsylvania)) sowie in Südafrika (Genadendal) aufgenommen wurde, wurden die Glaubensgrundsätze auch in Mitteleuropa durch ein dichtes Netz von Freundeskreisen und Tochtergemeinden verbreitet. Bereits 1738 gab es in der ostfriesischen Stadt Norden einen vom Mennonitenprediger Johannes Deknatel initiierten Herrnhuter Hauskreis, aus dem die Herrnhuter Stadtgemeine Norden hervorging. Weitere frühe Gründungen waren die Kolonien Niesky bei Görlitz (1742), Gnadenfrei in Niederschlesien und Neudietendorf bei Gotha (beide 1743), Neuwied (1750) und die Kolonie Kleinwelka in der Oberlausitz (1751/57). Zinzendorf selbst unternahm Missionsreisen in die russischen Ostseegouvernements Estland, Livland, Kurland sowie nach England, Nordamerika und auf die Westindischen Inseln. Auch in den Niederlanden, der Schweiz und Skandinavien entstanden Gemeinden.

Ab 1743 kam es vor allem in Herrnhaag zu einem Überschwang religiöser Gefühle, der – verbunden mit den äußeren Anfeindungen und finanziellen Problemen – die Brüdergemeine in eine ernsthafte Krise brachte. Erst im folgenden Jahrzehnt konnte die Lage wieder konsolidiert werden. Dazu trug auch die Wiederannäherung an die lutherische Theologie bei, die 1749 zu einer Anerkennung der Confessio Augustana als Bekenntnisgrundlage führte. Damit war auch in Kursachsen wieder eine geordnete Arbeit möglich. Im Schloss Barby war ab 1748 das Theologische Seminar, zeitweilig auch die Kirchenleitung ansässig.

  • Schul- und Anstaltshaus, Berlin-Neukölln
  • Schloss Berthelsdorf, Sachsen
  • Herrschaftshaus Herrnhut, Sachsen; heute: Zinzendorf-Haus der Herrnhuter Diakonie
  • Vogtshof Herrnhut
  • Gemeinsaal Herrnhut
  • Siedlung Herrnhaag, Wetterau, Hessen

Schon 1755 hatte Zinzendorf, der bis dahin die Gemeine mehr oder weniger autokratisch geleitet hatte, wesentliche Kompetenzen an ein Direktorial-Kollegium abgegeben. Bis im Todesjahr Zinzendorfs 1760 hatte die Brüdergemeine 226 Missionare ausgesandt und über 3000 Bekehrte getauft. Nach seinem Tod wurde auf den Synoden von 1764, 1769 und 1775 eine kollegiale Leitungsstruktur etabliert. Nachdem die Güter in Berthelsdorf und Herrnhut der Familie Zinzendorf abgekauft worden waren, etablierte sich dort wieder das Zentrum der Gemeine. Eine führende Rolle spielte August Gottlieb Spangenberg, der schon ab 1735 (ab 1744 als Bischof) in Nordamerika gewirkt hatte, 1762 aber als Mitglied des Leitungsgremiums nach Herrnhut zurückkehrte. Seine Idea Fidei Fratrum (1779) legte die Brüderunität auf eine Theologie fest, in der Zinzendorfs Sonderlehren gemildert waren, wodurch sich das Verhältnis zu den evangelischen Landeskirchen erheblich verbesserte.

Das 1764 gegründete Unitätsarchiv ist seit 1820 in Herrnhut und beinhaltet neben Archivgut auch Bibliotheksgut sowie museales Sammlungsgut.

Organisation

Die Brüder-Unität ist synodal organisiert. Weltweit gibt es 19 Provinzen, deren Vertreter alle sieben Jahre zu einer Unitätssynode zusammenkommen.

Die Verantwortung für die Gemeinde liegt beim Ältestenrat, die Verantwortung für die Provinz bei der Synode. Das Bischofsamt ist rein geistlich und hat keine Verwaltungsaufgaben.

Gliederung und Verbreitung

Weltweit ist die Herrnhuter Brüdergemeine / Unitas Fratrum in die vier Regionen Afrika, Europa, Karibik und Lateinamerika sowie Nordamerika geteilt. Die Regionen sind in Provinzen gegliedert, von denen manche in Distrikte unterteilt sind.

Insgesamt gehörten im Jahr 2016 der Herrnhuter Brüdergemeine 1.197.140 Mitglieder in 24 selbständigen Kirchen (Provinzen) an, zu denen fünf nicht vollständig unabhängige „Missionsprovinzen“ und einige von außen verwaltete „Missionsgebiete“ kommen. Etwa 76 Prozent der Mitglieder leben in Afrika (907.000), 17 % in Mittelamerika (205.000), 3 % in Nordamerika (39.000) sowie je 2 % in Europa (20.000) und den Missionsgebieten (25.000).

Provinzen bzw. Missionsgebiet Gründungsjahr Gemeinden Mitglieder
Afrika (insgesamt) 907.830
Burundi (Missionsprovinz Tansanias) 40.000
Tansania, Nordprov. 2007 25 3.910
Tansania, Ostprov. 2007 56 28.510
Tansania, Rukwaprov. 1986 60 66.410
Tansania, Südprov. 1891 170 203.000
Tansania, Südwestprov. 1978 211 300.000
Tansania, Tanganyikasee-Prov. 2005 30 32.100
Tansania, Westprov. 1897 61 104.000
Sambia 1989 17 5.210
Südafrika/Namibia 1792/1737 87 98.000
Kongo/DR Kongo 2005 80 21.500
Malawi 2007 10 5.190
Karibik & Lateinamerika (insgesamt) 204.980
Costa Rica 1980/1941 3 1.900
Guyana 1878/1835 8 960
Honduras 1930 85 34.450
Jamaika 1754 65 8.100
Nicaragua 1849 226 97.000
Suriname 1735 67 30.000
Westindien-Ost 1732 52 15.100
Honduras (Missionsprovinz Nicaraguas) 16.870
Kuba 1997 600
Nordamerika (insgesamt) 39.150
Alaska 1885 22 1.690
Nordamerika, Nordprov. 1741/1735 89 20.530
Nordamerika, Südprov. 1753 55 15.030
Labrador 1771/1752 1.900
Europa (insgesamt) 20.180
Europäisches Festland (Prov.) 1727 24 14.530
Großbritannien 1742 30 1.200
Tschechien 1862/1457 29 3.800
Tschechien/Herrnhuter Seniorat 650
Missionsgebiete 25.000
Insgesamt 1.112.120

In Guyana und in der Tschechischen Republik ist die kleine Kirche gespalten. In beiden Ländern war es unabhängig voneinander zu charismatischen Bewegungen gekommen, die zur Abtrennung der „traditionellen“ Gemeinden und deren Mitgliedern führten. Jeweils beide Teile sind mit der internationalen Kirche verbunden.

Verbreitet wurde die Brüderunität seit 1732 durch Mission auf der ganzen Welt, angefangen in der Karibik (Neu-Herrnhut (Saint Thomas)), Grönland (Neu-Herrnhut), Südafrika (Genadendal), Nordamerika und 1735 in Suriname. Ende des 19. Jahrhunderts kam die Arbeit im damaligen Deutsch-Ostafrika hinzu, wo im heutigen Tansania die Mehrheit der Mitglieder lebt.

Es war dabei eines der Prinzipien der , sich Menschen zuzuwenden, um die sich niemand sonst kümmerte. Graf Zinzendorf, der geistliche Leiter der Gemeinde in Herrnhut, war davon überzeugt, dass Gott in der ganzen Welt durch seinen Geist wirksam ist, auch unter Menschen, die ihn noch nicht kennen. Die Herrnhuter Missionare sollten den Menschen, mit denen sie in Berührung kamen, deshalb dabei helfen, diesen immer schon unter ihnen wirksamen Gott besser kennenzulernen und zu erfahren, dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist, um sie zu erlösen.

Von Beginn an wurde ein ganzheitliches Missionsverständnis verfolgt und danach gestrebt, neben der Verkündigung dieser frohen Botschaft auch die konkreten Lebensumstände der Menschen zu verbessern, zum Beispiel durch die Errichtung von Schulen und medizinische Hilfe. Ein weiteres Prinzip der Herrnhuter Mission war es, Menschen, die zum Glauben gekommen waren, möglichst schnell selbst dafür einzusetzen, die frohe Botschaft unter ihren Mitmenschen weiterzusagen. Auf diese Weise wurden sie von Anfang an in die Verantwortung mit einbezogen.

Aus der Wirksamkeit der Herrnhuter Missionare ist heute eine weltweite Kirche entstanden. Innerhalb dieser Gemeinschaft besteht eine enge Zusammenarbeit, durch die sich die verschiedenen Provinzen gegenseitig dabei unterstützen, ihren missionarischen Auftrag zu erfüllen.

Neben der Arbeit innerhalb der selbständigen Kirchenprovinzen werden durch die Herrnhuter Brüdergemeine auch neue Missionsaufgaben angegangen. Durch Migration und andere Kontakte entstanden Gemeinden in weiteren Ländern, wo die Arbeit heute unter der Bezeichnung „Missionsgebiet“ von benachbarten Provinzen betreut wird. Im Jahr 1988 wurde der Fonds „Neues Zeugnis für die Welt“ eingerichtet, in den alle Kirchenprovinzen Geld zur Finanzierung einzahlen. Die konkrete Durchführung der jeweiligen Missionsunternehmung wird an die Provinz übertragen, die lokal am nächsten gelegen ist. Hier einige Orte und Regionen, in denen heute durch die Brüdergemeine verantwortete Missionsarbeit geschieht:

  • in Afrika: in Kenia, Ruanda, Uganda und Sierra Leone (verantwortet von den tansanischen Provinzen)
  • in Asien: in Nepal und Indien (verantwortet von der britischen Provinz)
  • in Europa: in Albanien, in Estland (Urvaste) und in Lettland (verantwortet von der europäisch-festländischen Provinz)
  • in der Karibik: in Belize, Französisch-Guayana und Haiti (verantwortet von den karibischen Provinzen)

Gemeinden in Deutschland

Die Gemeinden in Deutschland gehören zur Europäisch-Festländischen Provinz der Kirche, die in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Estland, Lettland und Albanien vertreten ist. Die Mehrzahl der europäischen Mitglieder lebt in den Niederlanden, wobei es sich um Christen mit der Herkunft aus Suriname handelt. Die Leitung der deutschen wie der europäisch-festländischen Gemeinden ist in Herrnhut in der Oberlausitz (Landkreis Görlitz/Sachsen) sowie im württembergischen Bad Boll im Landkreis Göppingen angesiedelt. Bad Boll kam zur Zeit der deutschen Teilung zu Herrnhut hinzu, das in der DDR lag.

Der deutsche Zweig ist festes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), beteiligt sich am Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und ist assoziiertes Mitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Gastmitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und steht der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) nahe. Die deutsche Brüdergemeine ist Mitglied des Evangelischen Missionswerks in Südwestdeutschland. Von Deutschland aus bestehen besondere Beziehungen zu der Arbeit der Brüdergemeine in Tansania, Südafrika, Suriname und der diakonischen Einrichtung Sternberg in Palästina. Mit der Unterstützung vieler Freunde wird die Zusammenarbeit wahrgenommen und koordiniert von der Herrnhuter Missionshilfe e. V. (HMH) in Bad Boll.

Bei den deutschen Gemeinden existiert ein sichtbarer Unterschied zwischen sogenannten „Ortsgemeinen“ und „Bereichsgemeinen“. Ortsgemeinen sind traditionelle Gründungen von Orten oder Wohnvierteln, wo im 18. und 19. Jahrhundert Herrnhuter gemeinsam lebten, wie zum Beispiel in Herrnhut, Königsfeld oder Neuwied. Weitere Ortsgemeinen, die einst von Herrnhut aus gegründet waren, sind Zeist in den Niederlanden und Christiansfeld in Süddänemark.

Die Mehrzahl der deutschen Herrnhuter lebte jedoch bis 1945 in den ostdeutschen Provinzen Preußens und fand sich nach Flucht und Vertreibung über ganz Deutschland verteilt wieder. Hier wurden teils sehr großflächige Bereichsgemeinen gegründet, wobei den Mitgliedern empfohlen wird, sich mittels einer Doppelmitgliedschaft auch den evangelischen Gemeinden ihrer Wohnorte anzuschließen. Die einzige Neugründung einer Herrnhuter Siedlung aus heimatvertriebenen Gemeinmitgliedern geschah seit 1946 im niedersächsischen Neugnadenfeld.

Gemeinden in Deutschland bestehen heute in Bad Boll, Berlin, Bielefeld, Cottbus, Dresden, Ebersdorf, Düsseldorf, Forst (Lausitz), Frankfurt am Main, Gnadau, Hamburg, Herrnhaag, Herrnhut, Kleinwelka, Königsfeld, Neudietendorf, Neugnadenfeld, Neuwied, Niesky, Tossens und Zwickau.

Situation in Österreich

Am 12. Juni 1878 hielt der Kultusminister Carl von Stremayr (1823–1904) den alleruntertänigsten Vortrag, in dem er den Kaiser um die Bevollmächtigung zur Anerkennung der Herrnhuter Brüdergemeine ersuchte. Er stellte fest, dass alle Voraussetzungen für die Anerkennung als erfüllt zu erachten seien, auch wenn die positiven Bedingungen nur durch die Zusicherung der Unitätsdirektion in Berthelsdorf erfüllt würden. Rudolf Wierer konstatierte in seiner Untersuchung, dass durch diese Vorlage des Kultusministers ein der Unität sehr wohlgesinnter Geist wehte. Dennoch resolvierte der Kaiser die Entschließung am 29. März 1880 erst unter dem Nachfolger Sigmund Conrad von Eybesfeld (1821–1898) die gesetzliche Anerkennung der Herrnhuter Brüder-Unität.

Diese Anerkennung blieb auch nach dem Untergang der Habsburgermonarchie bestehen, obwohl ihr Schwerpunkt im böhmischen Raum lag und sie im kleiner gewordenen Nachkriegsösterreich keine einzige Kultusgemeinde mehr hatte. Ihr Rechtsstatus war lange umstritten, von einigen wurde die Anerkennung als ruhend angesehen, bis das erste Bundesrechtsbereinigungsgesetz 1999 deren Gültigkeit zunächst bestätigte. Mit Verordnung vom 3. Februar 2012 hob die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur schließlich die Verordnung von 1880 auf, womit die Anerkennung der Brüderkirche in Österreich beendet wurde. Rechtsgrundlage dafür war § 11a Abs. 1 Z 2 des Bundesgesetzes über die Rechtspersönlichkeit von religiösen Bekenntnisgemeinschaften, in dem die Aberkennung dieses Status normiert ist, wenn die Religionsgesellschaft innerhalb mindestens eines Jahres keine handlungsfähigen statutengemäß vertretungsbefugten Organe für den staatlichen Bereich besitzt.

Situation in der Schweiz

Als Anfang des Wirkens der Brüdergemeine in der Schweiz kann der Besuch von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf bezeichnet werden, der 1735 Zürich besuchte und hier eine erste Gemeinschaft begründete. In der Folge jedoch entwickelte sich der Kanton Graubünden zu einem Zentrum der Herrnhuter. Der erste Sendbote der Brüdergemeine hier war Johann Georg Wallis, der im Sommer 1750 in Begleitung seines Freundes, des Churer Pfarrers und Herrnhuterfreundes Daniel Willi, durch das Prättigau reiste und Klosters, Saas und Davos besuchte. In den folgenden Jahren besuchten weitere reisende Herrnhuter die Region, und die Zahl der Freunde wuchs schnell. Vor allem Klosters entwickelte sich zu einem Zentrum der Brüdergemeine, wo sich im Haus des Pfarrers Johannes Roseli d. J. (1722–1793) wöchentlich bis zu 70 Gläubige versammelten. Eine weitere wichtige Station war Luzein, wo Pfarrer Jakob Valentin (1752–1773) wirkte. Auch in Jenaz, Grüsch, Seewis und Schiers konnten die Herrnhuter Anhänger versammeln. Der Pfarrer Gian Battista Frizzoni versuchte im Bergell und Oberengadin das Anliegen der Herrnhuter zu fördern. 1778, als schon seit fast zwei Jahrzehnten der Herrnhuterstreit in Graubünden tobte, wurden im ganzen Bündnerland 249 Mitglieder gezählt, zu denen noch zahlreiche Sympathisanten gehörten. Danach wurde es ruhiger um die Herrnhuter in Graubünden, 1866 zog Bruder Hayder als letzter Herrnhuter Sendbote durch das Prättigau und das Bündnerland.

In den Kantonen Zürich, Thurgau und Schaffhausen waren zusammen 321 Anhänger registriert. Emanuel Ryhiner, der Pfarrer der Leonhardskirche, unterstützte bis zur Spaltung 1742 die herrnhutischen Anhänger in Basel. Im aargauischen Menziken fassten die Herrnhuter 1785 Fuss, seit 1869 existierte dort eine Gemeine als Verein und sie baute auch ein Kirchgebäude, die sogenannte Brome. 2017 wurde die Sozietät definitiv geschlossen, weil sie seit Jahrzehnten keinen Pfarrer mehr hatten und das Gebäude vor Jahren verkauft worden war.

In Verbindung mit anderen Pietisten entstanden mehrere Gemeinschaften und Einrichtungen in der Romandie. Eine der ersten Gruppen wurde 1818 im Neuenburger Jura, in Le Locle, gegründet, die um 1870 die stärksten Aktivitäten entfaltete und erst im 20. Jahrhundert beendet wurde. Im benachbarten La Chaux-de-Fonds wurde 1873 eine Gruppe ins Leben gerufen, ebenso in Peseux am Neuenburgersee, letztere wurde 1993 in die Église morave en Suisse romande überführt und deren Kapelle 2021 verkauft. Eine Knabenschule wurde zuerst in der Stadt Lausanne gegründet, dann von 1873 bis 1920 im Schloss Prangins weitergeführt. In Montmirail, wo der Berner Patrizier und Herrnhuter Friedrich von Wattenwyl eigentlich eine Gemeinschaft gründen wollte, doch wurde 1766 ein Töchterinstitut eingerichtet, in dem bis 1988 junge Frauen in Hauswirtschaft und der französischen Sprache unterrichtet wurden. Seither ist dort eine christliche Kommunität namens Communauté Don Camillo eingezogen.

Niederlande

Die Herrnhuter gründeten bereits zu Zinzendorfs Zeiten erste Gemeinden in den Niederlanden. 1745 erwarb der ihnen nahestehende Kaufmann Cornelis Schellinger das Schloss Zeist bei Utrecht und lud die Gemeinde zur Ansiedlung ein. Es entstanden die bis heute vorhandenen Gebäude um Broederplein und Zusterplein („Brüder-“ bzw. „Schwesternplatz“), die 1767 von Zinzendorfs Tochter Marie Agnes treuhänderisch für die Kirche erworben wurden. Dies blieb lange die einzige Gemeinde in den Niederlanden.

Heute lebt die Mehrheit der Mitglieder der Europäisch-Festländischen Provinz in den Niederlanden und gehört zu Familien mit Migrationshintergrund aus der ehemaligen niederländischen Kolonie Suriname, unter ihnen viele Nachfahren afrikanischer Sklaven.

Tschechien

Das Missionsgebiet Tschechien/Herrnhuter Seniorat umfasst sowohl Gemeinden in Mittelböhmischen, Reichenberger und Königgrätzer Regionen als auch die in der tschechischen Hauptstadt Prag.

Das Missionsgebiet Tschechien-Provinz der Herrnhuter Brüdergemeine (1457, 1862 wiedergegründet) umfasst den Rest Tschechiens (darunter die ostböhmische Minderstadt Kunwald und das Land Mähren – aus dem die ursprünglichen Glaubensflüchtlinge 1722 nach Herrnhut kamen).

Missionen der Brüder-Unität in Nordamerika

Die Herrnhuter Missionare kamen im Jahr 1735 aus Deutschland nach Georgia in die englischen Dreizehn Kolonien Nordamerikas. Sie predigten Widerstands- und Gewaltlosigkeit und bewirkten bei vielen konvertierten Indianern eine bemerkenswerte Veränderung. Man nannte sie Mährische Indianer (englisch: Moravian Indians) und sie wohnten in Dörfern mit Namen wie Bethlehem, Gnadenhütten und Salem in Pennsylvania, Ohio und North Carolina. Dort züchteten sie Pferde und Rinder, kultivierten Obstgärten, bestellten ihre Felder und versammelten sich täglich zum Gottesdienst.

Obwohl die Herrnhuter Missionare zu vielen Stämmen Kontakt hatten, war die Evangelisierung und Begleitung der Lenni Lenape ihr wichtigstes Missionsziel. Sie folgten diesem Stamm von Pennsylvania über Ohio und Indiana schließlich nach Kansas. Sie waren außerdem bei den Mahican und Mattabesic in Connecticut und New York und bei den Cherokee in Georgia und Oklahoma tätig. Die Brüderunität hatte im Hinblick auf die Zahl der bekehrten Ureinwohner nur begrenzten Erfolg, denn es gab höchstens einige hundert getaufte Indianer pro Missionsstation. Die relativ geringe Bevölkerungsdichte der Ureinwohner, die verstärkte Wanderung nach Westen, das Gnadenhütten-Massaker im Jahr 1782 und die Präsenz von Alkohol-Verkäufern waren alles Ursachen für die relativ niedrige Zahl an konvertierten Indianern. Trotzdem genossen die Herrnhuter Missionare wie David Zeisberger und John Heckewelder einen sehr guten Ruf und wurden oft von Häuptlingen verschiedener Stämme aufgesucht, von denen einige den christlichen Glauben annahmen.

Um das Jahr 1900 wurde die letzte Indianer-Missionsstation in Nordamerika nach insgesamt über 150 Jahren Tätigkeit geschlossen.

Eine bis heute bedeutende und in ihrer Geschichte sehr gut dokumentierte Gemeinde besteht in Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina. Der Herrnhuter Bischof August Gottlieb Spangenberg erwarb im Januar 1753 im Namen der Herrnhuter Brüdergemeine ein rund 400 km² großes Gebiet um das Muddy Creek und nannte es in Erinnerung an die Urheimat der Zinzendorfer – in lateinischer Abwandlung für Wachau – Wachovia. Am 17. November 1753 kamen die ersten 15 Männer aus Bethlehem (Pennsylvania) in die Gegend, um sie urbar zu machen. Die Ansammlung eher provisorischer Unterkünfte nannten sie Bethabara. Die ersten Siedlerfamilien trieben Landwirtschaft nach den damals modernsten Methoden. Besonders widmeten sie sich dem Anbau von Heilpflanzen. Ihre präzisen Aufzeichnungen der landwirtschaftlichen Aktivitäten bilden heute eine wertvolle Quelle für die Wissenschaft. Am 6. Januar 1766 begannen die Bauarbeiten für eine planmäßige Ansiedlung, in der eine größere Gruppe von Menschen nach biblischen Prinzipien in der Auslegung der Brüdergemeine leben sollten. Das Dorf wurde 1771 vollendet und erhielt den Namen Salem (für „Frieden“).

Bis 1856 war Salem ein völlig nach den Regeln der Kirche organisiertes Gemeinwesen. Zu den Zuständigkeiten der Kirche gehörten auch alle Angelegenheiten öffentlicher und wirtschaftlicher Natur. Das gesamte Land gehörte der Kirche und wurde an die Nutzer verpachtet. Erst die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung mit dem Umland, in dem sich eine rasch anwachsende Bevölkerung an anderen Werten orientierte, führte in weltlichen Belangen zu einer Abkehr von den alten Regeln. Selbst der den Mährischen Brüdern ursprünglich eigene Pazifismus fand 1831 mit der Bildung einer eigenen Infanteriekompanie ein Ende.

Heute noch ist ein Teil der ursprünglichen Gebäude als Museumsdorf Old Salem, unmittelbar südlich des Stadtzentrums von Winston-Salem gelegen, erhalten und stellt ein beliebtes Touristenziel dar. In zahlreichen Gebäuden wird traditionelles Handwerk aus dem 19. Jahrhundert vorgeführt.

Während im 18. Jahrhundert Mitglieder anderer Hautfarbe integriert wurden, wurde nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg allerdings eine zunehmende Zahl schwarzer Gemeindeglieder segregiert; das Verhältnis zu den missionierten Mitgliedern basierte auf dem Prinzip der Ungleichheit, beispielsweise durch eigene Gottesäcker für Schwarze. Das Halten von Sklaven wurde nicht grundsätzlich abgelehnt. Vielmehr vermied man eine politische Einmischung in das Thema. 1769 forderte man bei einer Synode mit Bezug auf die Bibel die gute Behandlung von Sklaven. Noch 1825 wurde auf einer Synode beschlossen, dass man sich – ebenso wenig wie seinerzeit der Apostel Paulus – „in den Streit über die Menschenrechte der Neger und Eigentumsverhältnisse der Herren“ nicht einmischen wolle.

In Nordamerika gibt es heute vier Provinzen der Moravian Church:

  • Alaska
  • Labrador
  • Northern Province (nördliche und westliche Staaten der USA sowie die kanadischen Provinzen von Alberta und Ontario)
  • Southern Province (südöstliche Staaten der USA)

2025 wurde in Bethlehem (Pennsylvania) das „Institute for Moravian World Heritage and History“ gegründet. Es soll das Wissen über die Geschichte und Kultur der Brüdergemeine durch wissenschaftliche Forschung, Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit fördern. Der Schwerpunkt des Institutes liegt auf der wissenschaftlichen Arbeit zum Welterbe der Brüdergemeine, einschließlich der Unterstützung der lokalen Welterbestätte Bethlehem. Die Gründung des Instituts folgt auf die Aufnahme der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in die Welterbeliste im Juli 2024.

Theologie

In der Brüderkirche haben sich Strömungen aus der böhmischen Reformation von Jan Hus, aus dem Pietismus und Calvinismus vereinigt. Sie stellt eine Lebensgemeinschaft dar, in der Theologen und Laien wirken. Es ist das Recht und die Pflicht jedes Mitglieds, die Bibel selbst zu lesen und für sich auszulegen.

Die dreifache Ordination zu Diaconus, Presbyter und Bischof stammt aus der Böhmisch-Mährischen Brüderkirche. Die Frauenordination ist noch nicht in allen Provinzen der Herrnhuter Brüdergemeine erlaubt. Zinzendorf ordinierte bereits im 18. Jahrhundert Frauen zu Presbyterinnen und Diakoninnen; diese Praxis wurde allerdings nach seinem Tode aufgegeben und geriet in Vergessenheit und wurde erst wieder in den 1950er Jahren aufgenommen. Die Südafrikanerin , Präsidentin der Brüderunität in Südafrika, wurde im Januar 2007 zur neuen Präsidentin der weltweiten Brüderunität gewählt.

In der Lehre werden Rechtfertigung und Erlösung durch den Tod Jesu Christi am Kreuz betont, die Heilandsliebe und das Wirken des Heiligen Geistes. Zinzendorf sagte: „Wenn wir Ihn [Jesum] kennen, so kennen wir alles, was wir in der Gottheit nothwendig kennen müssen.“ Die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist seit 2014 in der Herrnhuter Brüdergemeine erlaubt, es ist jedoch jedem Gemeinhelfer/Pfarrer freigestellt, ob er eine solche durchführen möchte.

Bestattungskultur

Die Brüdergemeine setzt in der Gestaltung ihrer Friedhöfe, die als Gottesacker bezeichnet werden, ihre Vorstellungen von der Gleichheit vor dem Tod und der Ruhe vor der Auferstehung um. Der 1730 angelegte Herrnhuter Gottesacker ist ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung und gilt als Vorbild für viele Begräbnisplätze der Brüdergemeine in aller Welt. Er zeichnet sich im Unterschied zur barocken Friedhofskultur durch betonte Schlichtheit der Gestaltung aus (einheitliche Grabgrößen, schon 1747 genormte, liegende Leichensteine, Dominanz der Horizontalen etc.).

Schon 1740 beschloss man, dass jede Ortsgemeine einen eigenen Gottesacker haben und dieser bei späteren Neugründungen sogar Bedingung sein sollte. So wie der Mensch sich bei all seinem Handeln an Jesus zu orientieren habe, so sei auch sein Liegen im Grabe eine liturgische Handlung, lehrte Zinzendorf. Auch Jesus habe schließlich im Grabe gelegen. Der Gottesacker zählte damit zu den liturgischen Räumen der Gemeine.

Losungen

→ Hauptartikel: Herrnhuter Losungen

Die Evangelische Brüder-Unität gibt seit 1731 (2025 also zum 295. Mal) jährlich die Losungen mit jeweils einem Bibelvers des Alten und Neuen Testaments zur täglichen Andacht heraus. Die Evangelische Gesellschaft für Deutschland bringt dazu in Zusammenarbeit ergänzend seit 1912 das Andachtsbuch Licht und Kraft, mit den entsprechenden Auslegungen, heraus. Inzwischen sind Die Losungen in über 50 Sprachen übersetzt und auf allen Kontinenten in einer jährlichen Auflage von rund 1,75 Millionen im Gebrauch. Seit 2010 gibt es in Deutschland auch den Terminkalender Die Losungen für junge Leute.

Schulen

Die Brüdergemeine unterhält gegenwärtig im deutschsprachigen Raum sechs Schulen, darunter Gymnasien, Berufliche, Grund-, Real- und Förderschulen (vier in Deutschland (Gnadau/Sachsen-Anhalt, Herrnhut/Sachsen, Königsfeld/Schwarzwald sowie Nordseebad Tossens/Niedersachsen), zwei in den Niederlanden).

Kirchengesang

Zinzendorf legte großen Wert darauf, dass die Gemeinde im Gottesdienst immer wieder sang. Er sah im Singen eine besondere Gabe des Heiligen Geistes. Demgemäß entstanden in der Brüdergemeine zahlreiche Gesangbücher. Kennzeichnend ist hierbei, dass die Lieder sich oft über die Jahre weiterentwickelt haben und mehrere Autoren an ihrem Entstehen mitgewirkt haben. Die bekanntesten Lieddichter (die keineswegs alle der Gemeine angehörten) waren:

  • Johannes Baptista von Albertini (1769–1831)
  • Johann Arbor († 1773)
  • Friedrich Böhnisch (1710–1763)
  • Johann Gottlieb Ehrenfried Böhmer (1700–1741)
  • Adam von Bruiningk (1739–1772)
  • Gottlob Büttner († 1745)
  • Gottfried Clemens (1706–1776)
  • Johann Friedrich Cammerhof (1721–1751)
  • Martin Cornelius (Lebensdaten unbekannt)
  • Christian David (1692–1751)
  • Leonhard Johann Dober (1706–1766)
  • Martin Dober (1703–1748)
  • Johann Jakob Dupp (1707–1793)
  • Christian Ludwig Edeling (~1700–1742)
  • Christian Friedrich Förster (1751–1811)
  • Karl Bernhard Garve (1763–1841)
  • Christian Gregor (1723–1801)
  • Wolf Caspar Abraham von Gersdorf (1704–1784)
  • Johanna Magdalena von Gersdorf (1706–1744)
  • Andreas Grasmann (1704–1783)
  • Johann Geletzky (Lebensdaten unbekannt)
  • Johann Horn (1490–1547)
  • Henriette Maria Luise von Hayn (1724–1782)
  • Michael Henrici (Lebensdaten unbekannt)
  • Otto Wilhelm Hasse († 1743)
  • Johann Andreas Hübner (1733 – ~1809)
  • Zacharias Gelineck (auch Hirschel) (1714–1763)
  • Georg Heinrich Gottlieb Jahr (1801–1875)
  • Esther Grünbeck (1717–1796)
  • Nikolaus Andreas Jäschke (1718–1762)
  • Paul Eugenius Layritz (1707–1788)
  • Johann Michael Lauterbach (1716–1787)
  • Anna Maria Lawatsch (1712–1759)
  • Severin Falk Lintrup (1700–1758)
  • Georg Heinrich Loskiel (1740–1813)
  • Lucas Libanus († 1577)
  • Philipp Heinrich Molther (1714–1780)
  • Johann Georg Ferdinand Müller (1805–1898)
  • Anna Nitschmann (1715–1760)
  • Gottfried Neumann (1687–1782)
  • Johann Nitschmann (1712–1783)
  • Georg Neißer (1715–1784)
  • Carl Nottbeck (1713–1783)
  • David Nitschmann (1696–1772)
  • Carl Heinrich von Peistel (1704–1782)
  • Johann Petsch (1720–1795)
  • Martin Polycarp († nach 1606)
  • Balthasar Friedrich von Promnitz (1711–1744)
  • Johann Praetorius (1738–1782)
  • Paul Daniel Pryzelius (* 1713)
  • Georg Pilder (1716–1793)
  • Johann Friedrich Rock (1678–1749)
  • Abraham Reinecke († 1760)
  • Ludolf Ernst Schlicht (1714–1769)
  • Hermann Reinhard Schick (1704–1771)
  • Matthäus Stach (1711–1787)
  • August Gottlieb Spangenberg (1704–1792)
  • Eva Maria Spangenberg (1696–1751)
  • Joachim Schmidt (Lebensdaten unbekannt)
  • Jakob Till (1713–1783)
  • Georg Vetter (1536–1599)
  • Michael Weiße (1488–1534)
  • Heinrich Rudolf Wilhelm Wullschläger (1805–1864)
  • Ernst Wetislaus Wilhelm von Wobeser (1727–1795)
  • Anna Thekla von Weling (1837–1900)
  • Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760)
  • Renatus von Zinzendorf (1727–1752)
  • Erdmuthe Dorothea von Zinzendorf (1700–1756)
  • Johann Wilhelm Zander (1716–1782)

Überkonfessionalität und Ökumene

Die Herrnhuter Brüdergemeine ist wegen ihrer Überkonfessionalität aktiv in der Ökumene engagiert, insbesondere in zahlreichen überkonfessionellen missionarischen Arbeitsgruppen. Sie ist Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen, in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, in der Konferenz Europäischer Kirchen, in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und im Deutschen Komitee des Weltgebetstages. Die weltweite Brüder-Unität ist Vollmitglied des Lutherischen Weltbundes.

Die Herrnhuter Brüdergemeine ist der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angegliedert und Gastmitglied in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Viele Herrnhuter beteiligen sich auch an den Aktivitäten der Evangelischen Allianz.

Der amerikanische Zweig der Herrnhuter, die Moravian Church, ist Vollmitglied des National Council of Churches of Christ und steht seit 2001 mit der Evangelischen Lutherischen Kirche Amerikas (ELCA) sowie seit Sommer 2010 mit der Amerikanischen Anglikanerkirche in voller Kanzels- und Abendmahlsgemeinschaft. Die Amerikanische Brüder-Unität ist auch Gastmitglied bei den „Churches of Christ Uniting“-Gesprächen.

Kulturelles

Um Mittel zu erwirtschaften, wurden und werden eine Reihe handwerklicher Produkte gefertigt, die durch ihr eigenständiges Design bekannt sind.

Herrnhuter Sterne

Als Herrnhuter Stern bezeichnet man einen beleuchteten Advents- oder Weihnachtsstern einer bestimmten geometrischen Bauart. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Sterne aus weißem und rotem Papier in der Adventszeit in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine gefertigt und aufgehängt. Die in vielen Ländern beliebten Herrnhuter Sterne werden von der zur Brüder-Unität gehörenden Herrnhuter Sterne GmbH noch heute in Handarbeit hergestellt.

Herrnhuter Kleisterpapier

→ Hauptartikel: Herrnhuter Kleisterpapier

Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Kleisterpapiere mit einer großen Vielfalt von Dekoren gefertigt, die durch einfache Hilfsmittel wie Pinsel, Rollen, Stempel oder Fingern gestaltet wurden und Herrnhuter Kleisterpapier genannt wurden. Da sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen lässt, ob das jeweilige Buntpapier wirklich in Herrnhut gefertigt wurde oder ob es sich vielleicht um Nachahmungen handelt, spricht man heute von Kleisterpapieren Herrnhuter Art.

Die in Herrnhut gefertigten Papiere wurden von den ledigen Schwestern hergestellt und zuerst für den Eigenbedarf der Buchbinderei der Herrnhuter Gemeine genutzt. Später, als das Papier sich einiger Beliebtheit erfreute, wurde damit wie auch mit anderen Erzeugnissen der Schwestern gehandelt. Das originale Herrnhuter Kleisterpapier beschränkt sich meist auf folgende Farben: Karminrot, Berliner Blau, Indigo und vereinzelt auch Grün, Gelb und Braun.

Sonstiges

In den Anfangsjahren erfanden die Herrnhuter eine Anzahl mythischer Tierwesen, die dem gekreuzigten Jesus seine Leiden versüßten, so zum Beispiel die Blutwundenfischlein, die im Blute Christi schwammen, die Wunderbienlein, die seine Wunden befruchteten und Bluthonig aus diesen saugten, die Kreuzvöglein, die Jesus am Kreuz trösteten. Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der anfänglich auch diesem Verniedlichungskult frönte, verbot schließlich 1749 in einem Strafbrief diese insbesondere von seinem Sohn Renatus verstärkt betriebenen mystischen Diminutiva.

Das Völkerkundemuseum Herrnhut zeigt die ethnografischen Sammlungen der Herrnhuter Missionare aus aller Welt.

Die Herrnhuter Brüderkirche hat aufgrund ihrer ausgeprägten Missionsarbeit viele Beziehungen zu anderen Ländern. Dadurch fand z. B. 1887 in Neuwied das erste internationale Fußballspiel auf deutschem Boden statt.

Erich Kästner erwähnt, dass seine Cousine Dora, die von ihrem Vater in das Herrnhuter Internat geschickt worden war, von dort ganz blass und verhärmt zurückgekehrt sei.

Die Protagonistin der Binnenerzählung Bekenntnisse einer schönen Seele in Johann Wolfgang Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre bezeichnet sich selbst als herrnhutische Schwester.

Literatur

Überblicksdarstellungen

  • David Cranz: Alte und neue Brüder-Historie oder kurz gefasste Geschichte der Evangelischen Brüder-Unität. 1. Auflage, Laux, Barby 1771. Archive. 2. Auflage, Barby 1772. Neudruck mit einem Vorwort von Gerhard Meyer. Olms, Hildesheim/New York 1973, ISBN 3-487-04619-9. Google.
  • David Cranz: Kurze, zuverlässige Nachricht von der, unter dem Namen der Böhmisch-Mährischen Brüder bekannten, Kirche Unitas Fratrum herkommen, Lehr-Begrif, äussern und innern Kirchen-Verfassung und Gebräuchen… 1757 (Digitalisat).
  • Matthias Donath, Lars-Arne Dannenberg: Herrnhuter Siedlungen in Europa. Niederjahna/Nieschütz 2018.
  • Hans-Christoph Hahn, Hellmut Reichel (Hrsg.): Zinzendorf und die Herrnhuter Brüder. Quellen zur Geschichte der Brüder-Unität von 1722 bis 1760. Wittig, Hamburg 1977, ISBN 3-8048-4137-6.
  • Johann Konrad Hegner: Fortsetzung von David Cranzens Brüder-Historie. 3 Bände. Barby 1791–1804. Google.
  • Gisela Mettele: Weltbürgertum oder Gottesreich. Die Herrnhuter Brüdergemeine als globale Gemeinschaft 1727–1857 (= Bürgertum. Neue Folge, Band 4). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-36844-2 (Zugleich: Habilitationsschrift, Technische Universität Chemnitz, 2004).
  • Dietrich Meyer: Zinzendorf und die Herrnhuter Brüdergemeine. 1700–2000. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-01390-8 (Digitalisat).
  • Heinz Renkewitz (Hrsg.): Die Brüder-Unität (= Die Kirchen der Welt. Reihe A, Band 5). Evangelisches Verlags-Werk, Stuttgart 1967.
  • Adolf Schulze: Die Brüdermission in Wort und Bild. Verlag der Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1913 (Digitalisat).
  • Martin Theile: Die weltweite Brüder-Unität – ein Überblick. In: Neues Lausitzisches Magazin. Neue Folge Band 4, 2001, S. 115–122. 
  • Unbekannt: People of the Moravian Church by Occupation: Bishops of the Moravian Church, Clergy of the Moravian Church, Missionaries of the Moravian Church, General Books LLC, 2010, ISBN 978-1-157-91116-6.

Einzelne Gebiete

DDR

  • Hedwig Richter: Pietismus im Sozialismus. Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 186). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-37007-0 (Zugleich: Dissertation, Universität Köln, 2008).

Grönland

  • David Cranz: Historie von Grönland enthaltend die Beschreibung des Landes und der Einwohner etc. insbesondere die Geschichte der dortigen Mission der Evangelischen Brüder zu Neu Herrnhut und Lichtenfels. 2. Auflage. Ehlers, Barby 1770 (Digitalisate als PDF: Bd. 1 (PDF; 42,2 MB), Bd. 2; PDF; 25,3 MB)

Karibik

  • Jan Hüsgen: Mission und Sklaverei. Die Herrnhuter Brüdergemeine und die Sklavenemanzipation in Britisch- und Dänisch-Westindien. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-515-11272-7.

Lateinamerika

  • Benjamin Tillman: Imprints on Native Lands: The Miskito-Moravian Settlement Landscape in Honduras. University of Arizona Press, Tucson 2011.

Lettland und Estland

  • Erich Donnert: Letten und Esten im Wirkungsbereich von Pietismus und Herrnhuter Brüdergemeine. In: ders: Agrarfrage und Aufklärung in Lettland und Estland. Livland, Estland und Kurland im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57021-0, S. 52–67.

Russland

  • Otto Teigeler: Die Herrnhuter in Russland. Ziel, Umfang und Ertrag ihrer Aktivitäten. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006. Google.

Schlesien

  • David Cranz: Geschichte der evangelischen Brüdergemeinen in Schlesien, insonderheit der Gemeinde zu Gnadenfrei. Eine historisch-kritische Edition. Hrsg. von Dietrich Meyer (= Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte, Band 29). Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2021, ISBN 978-3-412-52263-6.
  • Birgit A. Schulte: Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brüdergemeine Gnadenberg, Gnadenfeld und Gnadenfrei. Beispiele einer religiös geprägten Siedlungsform (= Quellen und Darstellungen zur schlesischen Geschichte. Band 31). Degener, Insingen 2008, ISBN 978-3-7686-3502-8 (Zugleich: Magisterarbeit, Universität Trier, 2003: Religionen präg(t)en Räume.). 
  • Johann Adam Hensel: Protestantische Kirchen-Geschichte der Gemeinen in Schlesien. D. Siegerts, Leipzig/Liegnitz 1768.

Schweiz

  • David Cranz: Reise durch Graubünden im Jahre 1757. Ein Zeugnis aus der Geschichte der Herrnhuter in der Schweiz. Neuauflage mit historischen und biographischen Erläuterungen, hrsg. von Holger Finze-Michaelsen. Theologischer Verlag Zürich, Zürich 1996, ISBN 3-290-17151-5.

Südasien

  • Thomas Ruhland: Pietistische Konkurrenz und Naturgeschichte: Die Südasienmission der Herrnhuter Brüdergemeine und die Dänisch-Englisch-Hallesche Mission (1755–1802). Herrnhuter Verlag, Herrnhut 2018, ISBN 978-3-931956-55-4.
  • Martin Krieger: Vom „Brüdergarten“ zu den Nikobaren. Die Herrnhuter Brüder in Südasien. In: Stephan Conermann (Hrsg.): Der Indische Ozean in historischer Perspektive (= Asien und Afrika. Beiträge des Zentrums für Asiatische und Afrikanische Studien (ZAAS) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Band 1). EB-Verlag, Hamburg 1998, ISBN 3-930826-44-5, S. 209–245 (teilweise deutsch und teilweise englisch). 

Spiritualität

  • Peter Vogt: Evangelische Spiritualität bei Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) und der Herrnhuter Brüdergemeine seiner Zeit. In: Peter Zimmerling (Hrsg.): Handbuch Evangelische Spiritualität, Bd. 1: Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-525-56719-7, S. 438–460.
  • Ralph Ludwig: Der Herrnhuter. Wie Nikolaus von Zinzendorf die Losungen erfand. Wichern-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-88981-274-2.
  • Martin H. Jung: Pietismus (= Fischer. Fischer kompakt). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16130-4 (S. 21–26: Die Siedlung Herrnhut in der Oberlausitz, S. 56–63: Porträt Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf). 

Wirtschaft

  • Thomas Dorfner: Von „bösen Sektierern“ zu „fleissigen Fabrikanten“. Zum Wahrnehmungswandel der Herrnhuter Brüdergemeine im Kontext kameralistischer Peuplierungspolitik (ca. 1750–1800). In: Zeitschrift für historische Forschung. Band 45, Nr. 2, 2018, S. 283–313.
  • Thomas Dorfner: „Commercium nach dem Sinn Jesu“. Überlegungen zum Marktverhalten der Brüdergemeine am Beispiel des Labradorhandels. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte. Band 61, Nr. 1, 2020, S. 39–66.
  • Susanne Kokel: „Kredit bei aller Welt“. Die Herrnhuter Brüdergemeine und ihre Unternehmen 1895–1945 (= Wirtschafts- und Sozialgeschichte des modernen Europa. Band 10). Nomos, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-7560-0401-0. 

Architektur

  • Herrnhuter Architektur am Rhein und an der Wolga. Begleitbuch zur Ausstellung im Kreismuseum Neuwied. Herausgegeben vom Landkreis Neuwied/Rhein, Redaktion: Reinhard Lahr, Bernd Willscheid. Görres-Druckerei Koblenz o. J. (2001), ISBN 3-920388-96-8

Bauwerk in Herrnhut

im Zusammenhang mit der Förderung aus einem Kirchenbauprogramm in der DDR:

  • Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (Hrsg.): 15 Jahre Sonderbauprogramm. Berlin 1988 (96 Seiten, mit Kurz-Porträt dieses Bauwerks; A/431/88). 

Audio

  • Wolfram Nagel: Herrnhuter Brüdergemeine – 300 Jahre Missionsgeschichte, Website deutschlandfunk.de (20. Juni 2022).
  • Martin Zähringer und Jane Tversted: Herrnhuter Brüdergemeine – Ein postkolonialer Blick auf die Missionsgeschichte, Website deutschlandfunk.de (16. April 2025).

Weblinks

Commons: Kirchen der Herrnhuter Brüdergemeine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Herrnhuter Brüdergemeine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Herrnhuter Brüdergemeine – Quellen und Volltexte
Wikisource: Kurze Nachricht von der Kirche Unitas Fratrum – Quellen und Volltexte
  • Paul Neustupny: Merkmale der Missionstätigkeit der Mährischen Brüder. Zinzendorfs Missionsreise auf die Karibikinsel St. Thomas, Website go-east-mission.net (26. September 2021, tschechisch, PDF).
  • Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine in der Schweiz, Website herrnhuter.ch.
  • Herrnhuter (Sterne). Die Vorgeschichte, Die Entstehungsgeschichte, Website herrnhuter-sterne.de.
  • Edmund Alexander de Schweinitz: Moravian History of Bethlehem, Website lehighvalleyhistory.com (englisch, ausführliche Darstellung der Gründung und Etablierung der Herrnhuter Brüdergemeine in Bethlehem ab 1740).
  • Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO: Aufnahme der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in die Liste des UNESCO-Welterbes, Website unesco.diplo.de (26. Juli 2024).
  • Peter Zimmerling: Eine christliche Experimentalsiedlung. Vor 300 Jahren wurde die spätere Stadt Herrnhut gegründet. Website zeitzeichen.net (17. Juni 2022).

Einzelnachweise

  1. Vgl. Hedwig Richter: Pietismus im Sozialismus: Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-37007-0, S. 32.
  2. Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in Welterbeliste aufgenommen. 26. Juli 2024, abgerufen am 26. Juli 2024. 
  3. : Die Alte Brüder-Unität. In: Matthias Meyer, Peter Vogt (Hrsg.): Die Herrnhuter Brüdergemeine (Evangelische Brüder-Unität / Unitas Fratrum) (= Die Kirchen der Gegenwart. 6). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, ISBN 978-3-525-82552-5, S. 15–27.
  4. Dietrich Meyer: Die erneuerte Brüder-Unität und ihre Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg. In: Matthias Meyer, Peter Vogt (Hrsg.): Die Herrnhuter Brüdergemeine (Evangelische Brüder-Unität / Unitas Fratrum) (= Die Kirchen der Gegenwart 6). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, ISBN 978-3-525-82552-5, S. 28–56, hier S. 30–32.
  5. Paul Neustupny: Merkmale der Missionstätigkeit der Mährischen Brüder, Website go-east-mission.net (26. September 2021, tschechisch, abgerufen am 4. September 2024)
  6. Dietrich Meyer: Die erneuerte Brüder-Unität und ihre Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg. In: Matthias Meyer, Peter Vogt (Hrsg.): Die Herrnhuter Brüdergemeine (Evangelische Brüder-Unität / Unitas Fratrum), Göttingen 2020, S. 44–48.
  7. Ann Nitschmann, Website actsamerica.org (2011, englisch, abgerufen am 11. September 2024)
  8. Erstmals führt Frau weltweite Herrnhuter Brüderunität. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) In: Evangelischer Pressedienst (epd). 16. Januar 2007.
  9. Die weltweite Brüder-Unität 2016, Newsletter der Herrnhuter Missionshilfe vom 3. Dezember 2016.
  10. Der Begriff Ortsgemeine bezeichnet im Sprachgebrauch der Brüdergemeine einen Ort, der von ihren Mitgliedern gegründet und/oder ausschließlich bewohnt ist bzw. ursprünglich war. Vgl. Hedwig Richter: Pietismus im Sozialismus: Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR. Vandenbroeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-37007-0, S. 13.
  11. Karl Schwarz: Eine kultusrechtliche Quadratur des Kreises? Anmerkungen zur gesetzlichen Anerkennung der Herrnhuter Brüderkirche im Jahre 1880. In: Österreichisches Archiv für recht & religion 2003, S. 481–496, etf.cuni.cz.
  12. APD – Adventisten in Österreich beantragen volle staatliche Anerkennung Wien/Österreich, stanet.ch, 16. Dezember 2008
  13. Richard Potz, Brigitte Schinkele: Religionsrecht im Überblick. 2., überarbeitete Auflage. Facultas, Wien 2007, ISBN 978-3-7089-0045-2, S. 49.
  14. BGBl. II Nr. 31/2012
  15. Herrnhuter Brüdergemeine in der Schweiz, auf herrnhuter.ch
  16. Geschichte, Website herrnhuter.ch (abgerufen am 9. November 2024)
  17. Holger Finze-Michaelsen: in Bündner Kalender 1994, S. 57–64
  18. Paul Wernle: Die Geschichte der Herrnhuter in Basel. Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, abgerufen am 27. Mai 2020. 
  19. Erika Hebeisen: Grenzüberschreitende Sozietätenbildung. Herrnhuter Brüdersozietät in Basel. Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, abgerufen am 27. Mai 2020. 
  20. Geschichte, Website herrnhuter.ch (abgerufen am 9. November 2024)
  21. Cornelis Schellinger, Moravian Financier in: This month in Moravian History, Moravian Archives, Bethlehem, Pa., Juli 2010
  22. Edmund Alexander de Schweinitz: Moravian History of Bethlehem, Website lehighvalleyhistory.com (englisch, abgerufen am 22. September 2024)
  23. Paul O’Neil u. a.: Der Weg nach Westen. Time-Life International, Amsterdam 1979, ISBN 90-6182-522-9, S. 93 f.
  24. Gisela Mettele: Weltbürgertum oder Gottesreich: die Herrnhuter Brüdergemeine als globale Gemeinschaft 1727-1857. Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, ISBN 978-3-525-36844-2 (google.de [abgerufen am 31. Juli 2018]). 
  25. The Institute for Moravian World Heritage and History. Exploring the global significance of Moravian heritage. Moravian University, abgerufen am 19. April 2025. 
  26. The Moravian: Moravian Church in North America (Memento vom 15. April 2009 im Internet Archive) (englisch).
  27. Paul Peuker: Women Priests in the Moravian Church in 1758. In: Moravian Messenger. (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 789 kB) Juni 2009.
  28. Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Einiger seit 1751 von dem Ordinario fratrum zu London gehaltenen Predigten in dreyen Haupt-Abtheilungen. Band 1. Seminario Theologico, Barby/London 1756, S. 294, (Nachdruck in: Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Hauptschriften. In 6 Bänden. Herausgegeben von Erich Beyreuther und Gerhard Meyer. Band 5: Londoner Predigten. Olms, Hildesheim 1963).
  29. Idea:Brüder-Unität: Künftig sind Homo-Segnungen möglich
  30. Hillard Smid: Liturgisches Gemeindeleben in Herrnhut. In: Diakoniewissenschaftliches Institut der Theologischen Fakultät (DWI), Universität Heidelberg: DWI-Info, Nr. 26, 1992/93, S. 36–39, hier S. 37.
  31. Herrnhuter (Sterne). Die Vorgeschichte, Die Entstehungsgeschichte, Website herrnhuter-sterne.de (abgerufen am 22. September 2024)
  32. Gisela Reschke: Herrnhuter Papier in: Das Echo Halles – Kulturelle Wirkungen des Pietismus, Hrsg. Rainer Lächele, Bibliotheca-Academica-Verlag Tübingen 2001, ISBN 3-928471-31-7, S. 271ff.
  33. Angelika Dörfler-Dierken: Seelen für die „Lammsgemein“. Vor dreihundert Jahren wurde Zinzendorf geboren. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 122, 26. Mai 2000, S. 66, (PDF; 15 KB).
  34. Jung: Pietismus. 2005, S. 25/26.
  35. Völkerkundemuseum Herrnhut
  36. Stadt Neuwied: Herrnhuter Viertel
  37. Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war.
  38. Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens, Bd. 5. Wilhelm Meisters Lehrjahre, hrsg. v. Hans-Jürgen Schings. München 1988, S. 400.
  39. https://zkg-dd.de/images/Bilder/Aktuelles/Broschuere_Herrnhuter_Siedlungen_in_Europa_A5_DE_V7.pdf
  40. Hedwig Richter: DDR-Geschichte(n) 2006. Fromme Lebenswelt und globaler Horizont in der SED-Diktatur – Die Herrnhuter Brüdergemeine in der SBZ/DDR. In: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de. Bundesstiftung Aufarbeitung, 2006, abgerufen am 26. September 2024. 
Mitglieder und Gastmitglieder der deutschen Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)

Anskar-Kirche Deutschland e. V. | Apostolische Gemeinschaft e. V. | Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland KdöR | Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten- und Brüdergemeinden) KdöR | Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR | Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland KdöR | Die Heilsarmee in Deutschland KdöR | Evangelisch-methodistische Kirche KdöR | Foursquare Deutschland e. V. | Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes e. V. | Gemeinde Gottes Deutschland KdöR | Kirche des Nazareners e. V. | Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden

Gastmitglieder
Herrnhuter Brüdergemeine KdöR | Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten KdöR

Mitgliedskirchen im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (1969–1991)

Evangelische Landeskirche Anhalts | Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg | Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz | Pommersche Evangelische Kirche | Herrnhuter Brüdergemeine (ab 1970) | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs | Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens | Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen.

Siehe auch: Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR
Mitgliedskirchen im Deutschen Evangelischen Kirchenbund (1922–1933)

Vollmitglieder:
Anhalt | Baden | Bayern (lutherisch) | Birkenfeld | Braunschweig | Bremen | Frankfurt am Main | Hamburg | Hannover (lutherisch) | Hannover (reformiert) | Hessen (Volksstaat) | Hessen-Kassel | Lippe | Lübeck (Freie u. Hansestadt) | Lübeck (Landesteil) |  |  | Nassau | Oldenburg | Pfalz | Altpreußische Union |  | Sachsen | Schaumburg-Lippe | Schleswig-Holstein | Thüringen | Waldeck-Pyrmont | Württemberg

Assoziierte Mitglieder:
Brüdergemeine (ab 1924) | Österreich (A. u. H. B.) (ab 1926) | Rio Grande do Sul (ab 1929)

Religionen und Glaubensgemeinschaften in Österreich

Übersicht Weltreligionen: Buddhismus | Christentum:  •  • Orthodoxie | Hinduismus | Islam | Judentum

Konfessionsübergreifende Initiativen:  | Ökumenischer Rat der Kirchen

Gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften:
Altkatholische Kirche | Buddhistische Religionsgesellschaft | Evangelische Kirche: E.K. Augsburger Bekenntnisses • E.K. Helvetischen Bekenntnisses | Evangelisch-methodistische Kirche | Freikirchen | Griechisch-orientalische Kirche: (Griechisch-orthodoxe Kirche in Österreich|Griechisch-orthodox:) Metropolis von Austria • Serbisch-orthodoxe Kirche •  • Russisch-orthodoxe Kirche • Bulgarisch-orthodoxe Kirche | Israelitische Religionsgesellschaft | Islamische Glaubensgemeinschaft | Alevitische Glaubensgemeinschaft |  | Katholische Kirche: Römisch-katholischer Ritus • Griechisch-katholischer Ritus •  | Kirche Jesu Christi Der Heiligen der letzten Tage | Neuapostolische Kirche | : Armenisch-apostolische Kirche •  •

Staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften:
 | Bahai | Die Christengemeinschaft - Bewegung für Religiöse Erneuerung in Österreich | Hinduistische Religionsgesellschaft | ISGÖ Islamische-Schiitische Glaubensgemeinschaft in Österreich | Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich | Pfingstkirche Gemeinde Gottes in Österreich | Sikh Glaubensgemeinschaft in Österreich | Vereinigungskirche in Österreich |  |

Herrnhuter Brüdergemeine (ges. anerkannt, abgekommen)

Normdaten (Körperschaft): GND: 2010017-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n80044769 | VIAF: 139475423

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 23 Jun 2025 / 19:54

wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele, Mobiltelefon, Mobil, Telefon, android, ios, apple, samsung, iphone, xiomi, xiaomi, redmi, honor, oppo, nokia, sonya, mi, pc, web, computer, komputer, Informationen zu Brüdergemeine, Was ist Brüdergemeine? Was bedeutet Brüdergemeine?

Dieser Artikel behandelt die auf die bohmische Reformation zuruckgehende Freikirche Zu anderen Freikirchen mit ahnlichem Namen siehe Brudergemeinde Die Herrnhuter Brudergemeine oft auch lateinisch Unitas Fratrum Evangelische oder Erneuerte Bruder Unitat englisch Moravian Church ist eine auf die bohmische Reformation Bohmische Bruder und den vom Pietismus beeinflussten Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf zuruckgehende internationale Kirche Als Grundungsjahr gilt zum einen 1457 Georg von Podiebrads Ubergabe des Guts Kunwald an die Petr Chelcicky Bruder zum anderen 1727 Ausarbeitung der Statuten fur die Glaubensfluchtlinge in der Siedlung Herrnhut durch Zinzendorf Unitats Logo an der Kirche der Brudergemeine in Nieuw Amsterdam Suriname VICIT AGNUS NOSTER EUM SEQUAMUR Unser Lamm hat gesiegt lasst uns ihm folgen Es gibt in vielen Landern Gemeinden und Freundeskreise die aus der sehr aktiven Missionsarbeit der Herrnhuter Brudergemeine und ihrer Tochtersiedlungen in den vergangenen Jahrhunderten entstanden sind Heute hat die Unitas Fratrum weltweit uber 1 000 000 Mitglieder im Sprachgebrauch der Herrnhuter Gemeinmitglieder genannt davon mehr als die Halfte in Tansania Vier von der Brudergemeine gegrundete und nach deren stadtebaulichen Vorstellungen einheitlich gestaltete Siedlungen wurden am 26 Juli 2024 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen Christiansfeld in Jutland bereits seit 2015 Welterbe Bethlehem in Pennsylvania Gracehill in Nordirland und Herrnhut in Sachsen GeschichteVorgeschichte Bohmische Bruder Karte der Markgrafschaft Mahren aus der Bohmische Bruder 1722 nach Kursachsen fluchteten Nach der Verbrennung des bedeutenden bohmischen Reformators Jan Hus auf dem Konzil von Konstanz im Jahre 1415 spalteten sich die nach ihm benannten Hussiten in zwei Parteien die pragmatischen Kalixtiner oder Utraquisten und die radikalen Taboriten Zunachst konnten sich diese reformatorischen Gruppen mit der damals ublichen Fremdbezeichnung Bohmische Bruder bzw der Eigenbezeichnung Unitas Fratrum Bruder Unitat behaupten Jedoch versuchte die bohmisch luxemburgische Konigsdynastie die Hussiten aus Kirchen und Staatsamtern auszuschliessen was zu heftigen Unruhen fuhrte und schliesslich mit der Kreuzzugsbulle von Papst Martin V vom Marz 1420 in die Hussitenkriege mundete Die in Bohmen und den angrenzenden Landern wutenden Kampfe fuhrten ab 1434 zum Untergang der Taboriten wahrend sich die Utraquisten auf Grundlage der vom Konzil von Basel bestatigten Prager Kompaktaten in Bohmen als Mehrheitskirche etablieren konnten Der Prediger und Theologe Petr Chelcicky war ein Anhanger von Jan Hus Nach dessen Tod zerstritt er sich theologisch mit Hus Nachfolger als Prediger an der Bethlehemskapelle in Prag dem Utraquisten Jakobellus von Mies der die These vertrat dass man das Gotteswort rechtens auch mit dem Schwert verteidigen durfe Diese These nahmen auch die Taboriten an und begrundeten damit ihre militaristischen Zuge Petr Chelcicky jedoch lehnte jede Gewalt ab Seit 1420 zuruckgezogen auf seinem Gut in Sudbohmen lebend entwickelte Chelcicky in diversen Traktaten und Abhandlungen in alttschechischer Sprache beeinflusst von John Wyclif eine radikal pazifistische Vision des Christentums Er erstrebte eine Ruckkehr zum Urchristentum postulierte die Gleichheit aller Christen rief zu freiwilliger Armut auf und lehnte das Monchtum den Kriegsdienst und den Eid ab Er kritisierte die damalige standische Gesellschaftsordnung der Grundherrschaft und Erbuntertanigkeit Konig Georg von Podiebrad ubergab seiner Anhangerschaft den Petr Chelcicky Brudern 1457 das Gut Kunwald als Wohnsitz Jedoch entschloss sich Georg selbst der einzige utraquistische Konig von Bohmen bald gegen die Bruder gewaltsam vorzugehen um seine politischen Ziele zu erreichen Trotz mancher Verfolgung wuchs die Zahl der Anhanger weiter an so dass diese sich 1467 eine Ordnung mit Priestern und einem Bischof gaben Nach dem Tod des Bischofs Matthias von Kunwald im Jahr 1500 richtete sich gegen die Vertreter der strengen Grundsatze die Kleine Partei bald eine Gruppe die eine Abkehr vom moralisierenden und separatistischen Kurs wollte die sogenannte Grosse Partei oder Bruderunitat Unitas fratrum Statt eines Bischofs bestand die oberste Leitung der Bruderunitat nun aus einem Rat von vier Senioren Einer dieser vier Senioren Lukas von Prag verpflichtete die Bruderunitat auf die Ubernahme von sozialer Verantwortung er gilt heute neben Chelcicky als ihr zweiter Begrunder Die Kleine Partei existierte noch ungefahr 50 Jahre neben der Bruderunitat bis sie um etwa 1550 verschwand Martin Luther der mehrfach mit dem Bischof Jan Augusta verhandelte konnte sie aber nicht auf seine Seite ziehen da sie auf dem Zolibat des Klerus den sieben Sakramenten und der eucharistischen Lehre nach katholischem Glauben und apostolischer Tradition bestand Nach dem Schmalkaldischen Krieg wurde die Bruderunitat in Bohmen verfolgt und verlagerte ihren Schwerpunkt nach Mahren Mit der Confessio Bohemica im Jahr 1575 wurde ein Vergleich der Bruder mit den Lutheranern den Reformierten und den Calixtinern erreicht Aufgrund dessen stellte Kaiser Rudolf II 1609 den Majestatsbrief aus Wahrend des 1618 ausgebrochenen Dreissigjahrigen Krieges wurden die Bruder in Bohmen fast vollstandig vernichtet sie konnten sich nur noch heimlich versammeln Ihr Bischof Johann Amos Comenius musste 1628 seine Heimat verlassen Die Bruder liessen sich unter anderem im polnischen Lissa und im Konigreich Ungarn im heute slowakischen Skalica und Puchov nieder Jan Hus 1369 1415 Petr Chelcicky ca 1390 1460 Lukas von Prag 1460 1528 Jan Augusta ca 1500 1572 Johann Amos Comenius 1592 1670 Entwicklung Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Infolge der Gegenreformation Anfang des 18 Jahrhunderts kamen ab 1722 Bohmische Bruder uberwiegend aus Mahren auf das Gut von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf 1700 1760 im Oberlausitzer Ort Berthelsdorf Ausserhalb des Dorfes grundeten sie unter Fuhrung von Christian David die Siedlung Herrnhut Graf Zinzendorf der sich dort 1725 27 ein auch als Herrschaftshaus bezeichnetes Palais errichtet hatte musste bald Konflikte schlichten die zwischen dem lutherischen Ortspfarrer Johann Andreas Rothe und den Siedlern ausgebrochen waren Gemeinsame Einsicht zur Busse Umkehr Versohnung und eine Abendmahlsfeier am 12 August 1727 beschloss die zweite Grundungsphase der Herrnhuter Brudergemeine Zinzendorf Rothe und David arbeiteten danach die sogenannten Herrnhuter Statuten aus in denen die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fur die Siedlung aber auch die geistlichen Regelungen fur die neue Gemeinschaft festgelegt wurden Im Februar 1728 versammelten sich 150 Bruder und Schwestern auf dem ersten sogenannten Gemeintag um sich mit Thema der weltweiten Mission auseinanderzusetzen Als Folge wurde eine Art Missionsschule eingerichtet die vier Raume umfasste und fur 26 unverheiratete junge Manner diente die nach der Alltagsarbeit in Sprache Schrift und Medizin ausgebildet wurden Schon in den nachsten Jahren entschloss sich die Gemeinschaft ihren neu gestarkten Glauben weltweit zu verkundigen Dazu wurde Kontakt mit dem danischen Konigshaus aufgenommen 1732 33 wurden die ersten Missionare nach Saint Thomas in der Karibik Neu Herrnhut und nach Gronland Noorliit ausgesandt 1736 kam es zur Verbannung Zinzendorfs aus dem Kurfurstentum Sachsen da seine Brudergemeine der lutherischen Orthodoxie zu selbstandig geworden war und als Bedrohung der einheitlichen Landeskirche angesehen wurde 1737 zogen einige Bruder weiter nach Bohmisch Rixdorf bei Berlin Zinzendorf fand Asyl bei den Grafen zu Ysenburg und Budingen auf der Burg Ronneburg in der Wetterau und grundete dort die Gemeinden Marienborn Grafschaft Ysenburg Budingen Meerholz und Herrnhaag 1738 Grafschaft Ysenburg Budingen Budingen 1737 wurde er wie 1735 schon David Nitschmann durch den reformierten Hofprediger Daniel Ernst Jablonski in Berlin der zugleich Bischof der polnischen Bruder Unitat war zum Bruderbischof ordiniert Die polnische Unitat war durch Sukzession mit der alten bohmisch mahrischen verbunden deren eigene Bischofssukzession uber Johann Amos Comenius hinaus nicht fortgesetzt werden konnte Neben der Mission ausserhalb Europas die noch in den 1730er Jahren auch in Suriname den britischen Kolonien in Nordamerika Bethlehem Pennsylvania sowie in Sudafrika Genadendal aufgenommen wurde wurden die Glaubensgrundsatze auch in Mitteleuropa durch ein dichtes Netz von Freundeskreisen und Tochtergemeinden verbreitet Bereits 1738 gab es in der ostfriesischen Stadt Norden einen vom Mennonitenprediger Johannes Deknatel initiierten Herrnhuter Hauskreis aus dem die Herrnhuter Stadtgemeine Norden hervorging Weitere fruhe Grundungen waren die Kolonien Niesky bei Gorlitz 1742 Gnadenfrei in Niederschlesien und Neudietendorf bei Gotha beide 1743 Neuwied 1750 und die Kolonie Kleinwelka in der Oberlausitz 1751 57 Zinzendorf selbst unternahm Missionsreisen in die russischen Ostseegouvernements Estland Livland Kurland sowie nach England Nordamerika und auf die Westindischen Inseln Auch in den Niederlanden der Schweiz und Skandinavien entstanden Gemeinden Ab 1743 kam es vor allem in Herrnhaag zu einem Uberschwang religioser Gefuhle der verbunden mit den ausseren Anfeindungen und finanziellen Problemen die Brudergemeine in eine ernsthafte Krise brachte Erst im folgenden Jahrzehnt konnte die Lage wieder konsolidiert werden Dazu trug auch die Wiederannaherung an die lutherische Theologie bei die 1749 zu einer Anerkennung der Confessio Augustana als Bekenntnisgrundlage fuhrte Damit war auch in Kursachsen wieder eine geordnete Arbeit moglich Im Schloss Barby war ab 1748 das Theologische Seminar zeitweilig auch die Kirchenleitung ansassig Schul und Anstaltshaus Berlin Neukolln Schloss Berthelsdorf Sachsen Herrschaftshaus Herrnhut Sachsen heute Zinzendorf Haus der Herrnhuter Diakonie Vogtshof Herrnhut Gemeinsaal Herrnhut Siedlung Herrnhaag Wetterau Hessen Schon 1755 hatte Zinzendorf der bis dahin die Gemeine mehr oder weniger autokratisch geleitet hatte wesentliche Kompetenzen an ein Direktorial Kollegium abgegeben Bis im Todesjahr Zinzendorfs 1760 hatte die Brudergemeine 226 Missionare ausgesandt und uber 3000 Bekehrte getauft Nach seinem Tod wurde auf den Synoden von 1764 1769 und 1775 eine kollegiale Leitungsstruktur etabliert Nachdem die Guter in Berthelsdorf und Herrnhut der Familie Zinzendorf abgekauft worden waren etablierte sich dort wieder das Zentrum der Gemeine Eine fuhrende Rolle spielte August Gottlieb Spangenberg der schon ab 1735 ab 1744 als Bischof in Nordamerika gewirkt hatte 1762 aber als Mitglied des Leitungsgremiums nach Herrnhut zuruckkehrte Seine Idea Fidei Fratrum 1779 legte die Bruderunitat auf eine Theologie fest in der Zinzendorfs Sonderlehren gemildert waren wodurch sich das Verhaltnis zu den evangelischen Landeskirchen erheblich verbesserte Das 1764 gegrundete Unitatsarchiv ist seit 1820 in Herrnhut und beinhaltet neben Archivgut auch Bibliotheksgut sowie museales Sammlungsgut OrganisationDie Bruder Unitat ist synodal organisiert Weltweit gibt es 19 Provinzen deren Vertreter alle sieben Jahre zu einer Unitatssynode zusammenkommen Die Verantwortung fur die Gemeinde liegt beim Altestenrat die Verantwortung fur die Provinz bei der Synode Das Bischofsamt ist rein geistlich und hat keine Verwaltungsaufgaben Gliederung und Verbreitung Weltweit ist die Herrnhuter Brudergemeine Unitas Fratrum in die vier Regionen Afrika Europa Karibik und Lateinamerika sowie Nordamerika geteilt Die Regionen sind in Provinzen gegliedert von denen manche in Distrikte unterteilt sind Insgesamt gehorten im Jahr 2016 der Herrnhuter Brudergemeine 1 197 140 Mitglieder in 24 selbstandigen Kirchen Provinzen an zu denen funf nicht vollstandig unabhangige Missionsprovinzen und einige von aussen verwaltete Missionsgebiete kommen Etwa 76 Prozent der Mitglieder leben in Afrika 907 000 17 in Mittelamerika 205 000 3 in Nordamerika 39 000 sowie je 2 in Europa 20 000 und den Missionsgebieten 25 000 Provinzen bzw Missionsgebiet Grundungsjahr Gemeinden MitgliederAfrika insgesamt 907 830Burundi Missionsprovinz Tansanias 40 000Tansania Nordprov 2007 25 3 910Tansania Ostprov 2007 56 28 510Tansania Rukwaprov 1986 60 66 410Tansania Sudprov 1891 170 203 000Tansania Sudwestprov 1978 211 300 000Tansania Tanganyikasee Prov 2005 30 32 100Tansania Westprov 1897 61 104 000Sambia 1989 17 5 210Sudafrika Namibia 1792 1737 87 98 000Kongo DR Kongo 2005 80 21 500Malawi 2007 10 5 190Karibik amp Lateinamerika insgesamt 204 980Costa Rica 1980 1941 3 1 900Guyana 1878 1835 8 960Honduras 1930 85 34 450Jamaika 1754 65 8 100Nicaragua 1849 226 97 000Suriname 1735 67 30 000Westindien Ost 1732 52 15 100Honduras Missionsprovinz Nicaraguas 16 870Kuba 1997 600Nordamerika insgesamt 39 150Alaska 1885 22 1 690Nordamerika Nordprov 1741 1735 89 20 530Nordamerika Sudprov 1753 55 15 030Labrador 1771 1752 1 900Europa insgesamt 20 180Europaisches Festland Prov 1727 24 14 530Grossbritannien 1742 30 1 200Tschechien 1862 1457 29 3 800Tschechien Herrnhuter Seniorat 650Missionsgebiete 25 000Insgesamt 1 112 120 In Guyana und in der Tschechischen Republik ist die kleine Kirche gespalten In beiden Landern war es unabhangig voneinander zu charismatischen Bewegungen gekommen die zur Abtrennung der traditionellen Gemeinden und deren Mitgliedern fuhrten Jeweils beide Teile sind mit der internationalen Kirche verbunden Verbreitet wurde die Bruderunitat seit 1732 durch Mission auf der ganzen Welt angefangen in der Karibik Neu Herrnhut Saint Thomas Gronland Neu Herrnhut Sudafrika Genadendal Nordamerika und 1735 in Suriname Ende des 19 Jahrhunderts kam die Arbeit im damaligen Deutsch Ostafrika hinzu wo im heutigen Tansania die Mehrheit der Mitglieder lebt Es war dabei eines der Prinzipien der sich Menschen zuzuwenden um die sich niemand sonst kummerte Graf Zinzendorf der geistliche Leiter der Gemeinde in Herrnhut war davon uberzeugt dass Gott in der ganzen Welt durch seinen Geist wirksam ist auch unter Menschen die ihn noch nicht kennen Die Herrnhuter Missionare sollten den Menschen mit denen sie in Beruhrung kamen deshalb dabei helfen diesen immer schon unter ihnen wirksamen Gott besser kennenzulernen und zu erfahren dass er in Jesus Christus Mensch geworden ist um sie zu erlosen Von Beginn an wurde ein ganzheitliches Missionsverstandnis verfolgt und danach gestrebt neben der Verkundigung dieser frohen Botschaft auch die konkreten Lebensumstande der Menschen zu verbessern zum Beispiel durch die Errichtung von Schulen und medizinische Hilfe Ein weiteres Prinzip der Herrnhuter Mission war es Menschen die zum Glauben gekommen waren moglichst schnell selbst dafur einzusetzen die frohe Botschaft unter ihren Mitmenschen weiterzusagen Auf diese Weise wurden sie von Anfang an in die Verantwortung mit einbezogen Aus der Wirksamkeit der Herrnhuter Missionare ist heute eine weltweite Kirche entstanden Innerhalb dieser Gemeinschaft besteht eine enge Zusammenarbeit durch die sich die verschiedenen Provinzen gegenseitig dabei unterstutzen ihren missionarischen Auftrag zu erfullen Neben der Arbeit innerhalb der selbstandigen Kirchenprovinzen werden durch die Herrnhuter Brudergemeine auch neue Missionsaufgaben angegangen Durch Migration und andere Kontakte entstanden Gemeinden in weiteren Landern wo die Arbeit heute unter der Bezeichnung Missionsgebiet von benachbarten Provinzen betreut wird Im Jahr 1988 wurde der Fonds Neues Zeugnis fur die Welt eingerichtet in den alle Kirchenprovinzen Geld zur Finanzierung einzahlen Die konkrete Durchfuhrung der jeweiligen Missionsunternehmung wird an die Provinz ubertragen die lokal am nachsten gelegen ist Hier einige Orte und Regionen in denen heute durch die Brudergemeine verantwortete Missionsarbeit geschieht in Afrika in Kenia Ruanda Uganda und Sierra Leone verantwortet von den tansanischen Provinzen in Asien in Nepal und Indien verantwortet von der britischen Provinz in Europa in Albanien in Estland Urvaste und in Lettland verantwortet von der europaisch festlandischen Provinz in der Karibik in Belize Franzosisch Guayana und Haiti verantwortet von den karibischen Provinzen Gemeinden in Deutschland Kirche der Herrnhuter am Zinzendorfplatz in NieskyIm Jahr 1747 in Neusalz an der Oder in Niederschlesien heute Nowa Sol Polen errichtetes Bethaus der HerrnhuterKirche der Herrnhuter in Neuwied Die Gemeinden in Deutschland gehoren zur Europaisch Festlandischen Provinz der Kirche die in Deutschland Danemark den Niederlanden der Schweiz Schweden Estland Lettland und Albanien vertreten ist Die Mehrzahl der europaischen Mitglieder lebt in den Niederlanden wobei es sich um Christen mit der Herkunft aus Suriname handelt Die Leitung der deutschen wie der europaisch festlandischen Gemeinden ist in Herrnhut in der Oberlausitz Landkreis Gorlitz Sachsen sowie im wurttembergischen Bad Boll im Landkreis Goppingen angesiedelt Bad Boll kam zur Zeit der deutschen Teilung zu Herrnhut hinzu das in der DDR lag Der deutsche Zweig ist festes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ACK beteiligt sich am Okumenischen Rat der Kirchen ORK und ist assoziiertes Mitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD Gastmitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen VEF und steht der Deutschen Evangelischen Allianz DEA nahe Die deutsche Brudergemeine ist Mitglied des Evangelischen Missionswerks in Sudwestdeutschland Von Deutschland aus bestehen besondere Beziehungen zu der Arbeit der Brudergemeine in Tansania Sudafrika Suriname und der diakonischen Einrichtung Sternberg in Palastina Mit der Unterstutzung vieler Freunde wird die Zusammenarbeit wahrgenommen und koordiniert von der Herrnhuter Missionshilfe e V HMH in Bad Boll Bei den deutschen Gemeinden existiert ein sichtbarer Unterschied zwischen sogenannten Ortsgemeinen und Bereichsgemeinen Ortsgemeinen sind traditionelle Grundungen von Orten oder Wohnvierteln wo im 18 und 19 Jahrhundert Herrnhuter gemeinsam lebten wie zum Beispiel in Herrnhut Konigsfeld oder Neuwied Weitere Ortsgemeinen die einst von Herrnhut aus gegrundet waren sind Zeist in den Niederlanden und Christiansfeld in Suddanemark Die Mehrzahl der deutschen Herrnhuter lebte jedoch bis 1945 in den ostdeutschen Provinzen Preussens und fand sich nach Flucht und Vertreibung uber ganz Deutschland verteilt wieder Hier wurden teils sehr grossflachige Bereichsgemeinen gegrundet wobei den Mitgliedern empfohlen wird sich mittels einer Doppelmitgliedschaft auch den evangelischen Gemeinden ihrer Wohnorte anzuschliessen Die einzige Neugrundung einer Herrnhuter Siedlung aus heimatvertriebenen Gemeinmitgliedern geschah seit 1946 im niedersachsischen Neugnadenfeld Gemeinden in Deutschland bestehen heute in Bad Boll Berlin Bielefeld Cottbus Dresden Ebersdorf Dusseldorf Forst Lausitz Frankfurt am Main Gnadau Hamburg Herrnhaag Herrnhut Kleinwelka Konigsfeld Neudietendorf Neugnadenfeld Neuwied Niesky Tossens und Zwickau Situation in Osterreich Am 12 Juni 1878 hielt der Kultusminister Carl von Stremayr 1823 1904 den alleruntertanigsten Vortrag in dem er den Kaiser um die Bevollmachtigung zur Anerkennung der Herrnhuter Brudergemeine ersuchte Er stellte fest dass alle Voraussetzungen fur die Anerkennung als erfullt zu erachten seien auch wenn die positiven Bedingungen nur durch die Zusicherung der Unitatsdirektion in Berthelsdorf erfullt wurden Rudolf Wierer konstatierte in seiner Untersuchung dass durch diese Vorlage des Kultusministers ein der Unitat sehr wohlgesinnter Geist wehte Dennoch resolvierte der Kaiser die Entschliessung am 29 Marz 1880 erst unter dem Nachfolger Sigmund Conrad von Eybesfeld 1821 1898 die gesetzliche Anerkennung der Herrnhuter Bruder Unitat Diese Anerkennung blieb auch nach dem Untergang der Habsburgermonarchie bestehen obwohl ihr Schwerpunkt im bohmischen Raum lag und sie im kleiner gewordenen Nachkriegsosterreich keine einzige Kultusgemeinde mehr hatte Ihr Rechtsstatus war lange umstritten von einigen wurde die Anerkennung als ruhend angesehen bis das erste Bundesrechtsbereinigungsgesetz 1999 deren Gultigkeit zunachst bestatigte Mit Verordnung vom 3 Februar 2012 hob die Bundesministerin fur Unterricht Kunst und Kultur schliesslich die Verordnung von 1880 auf womit die Anerkennung der Bruderkirche in Osterreich beendet wurde Rechtsgrundlage dafur war 11a Abs 1 Z 2 des Bundesgesetzes uber die Rechtspersonlichkeit von religiosen Bekenntnisgemeinschaften in dem die Aberkennung dieses Status normiert ist wenn die Religionsgesellschaft innerhalb mindestens eines Jahres keine handlungsfahigen statutengemass vertretungsbefugten Organe fur den staatlichen Bereich besitzt Situation in der Schweiz Das Prattigau bei Saas nach Norden Als Anfang des Wirkens der Brudergemeine in der Schweiz kann der Besuch von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf bezeichnet werden der 1735 Zurich besuchte und hier eine erste Gemeinschaft begrundete In der Folge jedoch entwickelte sich der Kanton Graubunden zu einem Zentrum der Herrnhuter Der erste Sendbote der Brudergemeine hier war Johann Georg Wallis der im Sommer 1750 in Begleitung seines Freundes des Churer Pfarrers und Herrnhuterfreundes Daniel Willi durch das Prattigau reiste und Klosters Saas und Davos besuchte In den folgenden Jahren besuchten weitere reisende Herrnhuter die Region und die Zahl der Freunde wuchs schnell Vor allem Klosters entwickelte sich zu einem Zentrum der Brudergemeine wo sich im Haus des Pfarrers Johannes Roseli d J 1722 1793 wochentlich bis zu 70 Glaubige versammelten Eine weitere wichtige Station war Luzein wo Pfarrer Jakob Valentin 1752 1773 wirkte Auch in Jenaz Grusch Seewis und Schiers konnten die Herrnhuter Anhanger versammeln Der Pfarrer Gian Battista Frizzoni versuchte im Bergell und Oberengadin das Anliegen der Herrnhuter zu fordern 1778 als schon seit fast zwei Jahrzehnten der Herrnhuterstreit in Graubunden tobte wurden im ganzen Bundnerland 249 Mitglieder gezahlt zu denen noch zahlreiche Sympathisanten gehorten Danach wurde es ruhiger um die Herrnhuter in Graubunden 1866 zog Bruder Hayder als letzter Herrnhuter Sendbote durch das Prattigau und das Bundnerland In den Kantonen Zurich Thurgau und Schaffhausen waren zusammen 321 Anhanger registriert Emanuel Ryhiner der Pfarrer der Leonhardskirche unterstutzte bis zur Spaltung 1742 die herrnhutischen Anhanger in Basel Im aargauischen Menziken fassten die Herrnhuter 1785 Fuss seit 1869 existierte dort eine Gemeine als Verein und sie baute auch ein Kirchgebaude die sogenannte Brome 2017 wurde die Sozietat definitiv geschlossen weil sie seit Jahrzehnten keinen Pfarrer mehr hatten und das Gebaude vor Jahren verkauft worden war In Verbindung mit anderen Pietisten entstanden mehrere Gemeinschaften und Einrichtungen in der Romandie Eine der ersten Gruppen wurde 1818 im Neuenburger Jura in Le Locle gegrundet die um 1870 die starksten Aktivitaten entfaltete und erst im 20 Jahrhundert beendet wurde Im benachbarten La Chaux de Fonds wurde 1873 eine Gruppe ins Leben gerufen ebenso in Peseux am Neuenburgersee letztere wurde 1993 in die Eglise morave en Suisse romande uberfuhrt und deren Kapelle 2021 verkauft Eine Knabenschule wurde zuerst in der Stadt Lausanne gegrundet dann von 1873 bis 1920 im Schloss Prangins weitergefuhrt In Montmirail wo der Berner Patrizier und Herrnhuter Friedrich von Wattenwyl eigentlich eine Gemeinschaft grunden wollte doch wurde 1766 ein Tochterinstitut eingerichtet in dem bis 1988 junge Frauen in Hauswirtschaft und der franzosischen Sprache unterrichtet wurden Seither ist dort eine christliche Kommunitat namens Communaute Don Camillo eingezogen Niederlande Die Herrnhuter grundeten bereits zu Zinzendorfs Zeiten erste Gemeinden in den Niederlanden 1745 erwarb der ihnen nahestehende Kaufmann Cornelis Schellinger das Schloss Zeist bei Utrecht und lud die Gemeinde zur Ansiedlung ein Es entstanden die bis heute vorhandenen Gebaude um Broederplein und Zusterplein Bruder bzw Schwesternplatz die 1767 von Zinzendorfs Tochter Marie Agnes treuhanderisch fur die Kirche erworben wurden Dies blieb lange die einzige Gemeinde in den Niederlanden Heute lebt die Mehrheit der Mitglieder der Europaisch Festlandischen Provinz in den Niederlanden und gehort zu Familien mit Migrationshintergrund aus der ehemaligen niederlandischen Kolonie Suriname unter ihnen viele Nachfahren afrikanischer Sklaven Tschechien Das Missionsgebiet Tschechien Herrnhuter Seniorat umfasst sowohl Gemeinden in Mittelbohmischen Reichenberger und Koniggratzer Regionen als auch die in der tschechischen Hauptstadt Prag Das Missionsgebiet Tschechien Provinz der Herrnhuter Brudergemeine 1457 1862 wiedergegrundet umfasst den Rest Tschechiens darunter die ostbohmische Minderstadt Kunwald und das Land Mahren aus dem die ursprunglichen Glaubensfluchtlinge 1722 nach Herrnhut kamen Missionen der Bruder Unitat in Nordamerika Taufe dreier Lenni Lenape Indianer durch einen Herrnhuter Missionar Die Herrnhuter Missionare kamen im Jahr 1735 aus Deutschland nach Georgia in die englischen Dreizehn Kolonien Nordamerikas Sie predigten Widerstands und Gewaltlosigkeit und bewirkten bei vielen konvertierten Indianern eine bemerkenswerte Veranderung Man nannte sie Mahrische Indianer englisch Moravian Indians und sie wohnten in Dorfern mit Namen wie Bethlehem Gnadenhutten und Salem in Pennsylvania Ohio und North Carolina Dort zuchteten sie Pferde und Rinder kultivierten Obstgarten bestellten ihre Felder und versammelten sich taglich zum Gottesdienst Obwohl die Herrnhuter Missionare zu vielen Stammen Kontakt hatten war die Evangelisierung und Begleitung der Lenni Lenape ihr wichtigstes Missionsziel Sie folgten diesem Stamm von Pennsylvania uber Ohio und Indiana schliesslich nach Kansas Sie waren ausserdem bei den Mahican und Mattabesic in Connecticut und New York und bei den Cherokee in Georgia und Oklahoma tatig Die Bruderunitat hatte im Hinblick auf die Zahl der bekehrten Ureinwohner nur begrenzten Erfolg denn es gab hochstens einige hundert getaufte Indianer pro Missionsstation Die relativ geringe Bevolkerungsdichte der Ureinwohner die verstarkte Wanderung nach Westen das Gnadenhutten Massaker im Jahr 1782 und die Prasenz von Alkohol Verkaufern waren alles Ursachen fur die relativ niedrige Zahl an konvertierten Indianern Trotzdem genossen die Herrnhuter Missionare wie David Zeisberger und John Heckewelder einen sehr guten Ruf und wurden oft von Hauptlingen verschiedener Stamme aufgesucht von denen einige den christlichen Glauben annahmen Um das Jahr 1900 wurde die letzte Indianer Missionsstation in Nordamerika nach insgesamt uber 150 Jahren Tatigkeit geschlossen Eine bis heute bedeutende und in ihrer Geschichte sehr gut dokumentierte Gemeinde besteht in Winston Salem im US Bundesstaat North Carolina Der Herrnhuter Bischof August Gottlieb Spangenberg erwarb im Januar 1753 im Namen der Herrnhuter Brudergemeine ein rund 400 km grosses Gebiet um das Muddy Creek und nannte es in Erinnerung an die Urheimat der Zinzendorfer in lateinischer Abwandlung fur Wachau Wachovia Am 17 November 1753 kamen die ersten 15 Manner aus Bethlehem Pennsylvania in die Gegend um sie urbar zu machen Die Ansammlung eher provisorischer Unterkunfte nannten sie Bethabara Die ersten Siedlerfamilien trieben Landwirtschaft nach den damals modernsten Methoden Besonders widmeten sie sich dem Anbau von Heilpflanzen Ihre prazisen Aufzeichnungen der landwirtschaftlichen Aktivitaten bilden heute eine wertvolle Quelle fur die Wissenschaft Am 6 Januar 1766 begannen die Bauarbeiten fur eine planmassige Ansiedlung in der eine grossere Gruppe von Menschen nach biblischen Prinzipien in der Auslegung der Brudergemeine leben sollten Das Dorf wurde 1771 vollendet und erhielt den Namen Salem fur Frieden Bis 1856 war Salem ein vollig nach den Regeln der Kirche organisiertes Gemeinwesen Zu den Zustandigkeiten der Kirche gehorten auch alle Angelegenheiten offentlicher und wirtschaftlicher Natur Das gesamte Land gehorte der Kirche und wurde an die Nutzer verpachtet Erst die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung mit dem Umland in dem sich eine rasch anwachsende Bevolkerung an anderen Werten orientierte fuhrte in weltlichen Belangen zu einer Abkehr von den alten Regeln Selbst der den Mahrischen Brudern ursprunglich eigene Pazifismus fand 1831 mit der Bildung einer eigenen Infanteriekompanie ein Ende Heute noch ist ein Teil der ursprunglichen Gebaude als Museumsdorf Old Salem unmittelbar sudlich des Stadtzentrums von Winston Salem gelegen erhalten und stellt ein beliebtes Touristenziel dar In zahlreichen Gebauden wird traditionelles Handwerk aus dem 19 Jahrhundert vorgefuhrt Wahrend im 18 Jahrhundert Mitglieder anderer Hautfarbe integriert wurden wurde nach dem Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg allerdings eine zunehmende Zahl schwarzer Gemeindeglieder segregiert das Verhaltnis zu den missionierten Mitgliedern basierte auf dem Prinzip der Ungleichheit beispielsweise durch eigene Gottesacker fur Schwarze Das Halten von Sklaven wurde nicht grundsatzlich abgelehnt Vielmehr vermied man eine politische Einmischung in das Thema 1769 forderte man bei einer Synode mit Bezug auf die Bibel die gute Behandlung von Sklaven Noch 1825 wurde auf einer Synode beschlossen dass man sich ebenso wenig wie seinerzeit der Apostel Paulus in den Streit uber die Menschenrechte der Neger und Eigentumsverhaltnisse der Herren nicht einmischen wolle In Nordamerika gibt es heute vier Provinzen der Moravian Church Alaska Labrador Northern Province nordliche und westliche Staaten der USA sowie die kanadischen Provinzen von Alberta und Ontario Southern Province sudostliche Staaten der USA 2025 wurde in Bethlehem Pennsylvania das Institute for Moravian World Heritage and History gegrundet Es soll das Wissen uber die Geschichte und Kultur der Brudergemeine durch wissenschaftliche Forschung Bildungsarbeit und Offentlichkeitsarbeit fordern Der Schwerpunkt des Institutes liegt auf der wissenschaftlichen Arbeit zum Welterbe der Brudergemeine einschliesslich der Unterstutzung der lokalen Welterbestatte Bethlehem Die Grundung des Instituts folgt auf die Aufnahme der Siedlungen der Herrnhuter Brudergemeine in die Welterbeliste im Juli 2024 TheologieTor zum Gottesacker der Brudergemeine auf den Friedhofen vor dem Halleschen Tor in Berlin Kreuzberg In der Bruderkirche haben sich Stromungen aus der bohmischen Reformation von Jan Hus aus dem Pietismus und Calvinismus vereinigt Sie stellt eine Lebensgemeinschaft dar in der Theologen und Laien wirken Es ist das Recht und die Pflicht jedes Mitglieds die Bibel selbst zu lesen und fur sich auszulegen Die dreifache Ordination zu Diaconus Presbyter und Bischof stammt aus der Bohmisch Mahrischen Bruderkirche Die Frauenordination ist noch nicht in allen Provinzen der Herrnhuter Brudergemeine erlaubt Zinzendorf ordinierte bereits im 18 Jahrhundert Frauen zu Presbyterinnen und Diakoninnen diese Praxis wurde allerdings nach seinem Tode aufgegeben und geriet in Vergessenheit und wurde erst wieder in den 1950er Jahren aufgenommen Die Sudafrikanerin Prasidentin der Bruderunitat in Sudafrika wurde im Januar 2007 zur neuen Prasidentin der weltweiten Bruderunitat gewahlt In der Lehre werden Rechtfertigung und Erlosung durch den Tod Jesu Christi am Kreuz betont die Heilandsliebe und das Wirken des Heiligen Geistes Zinzendorf sagte Wenn wir Ihn Jesum kennen so kennen wir alles was wir in der Gottheit nothwendig kennen mussen Die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist seit 2014 in der Herrnhuter Brudergemeine erlaubt es ist jedoch jedem Gemeinhelfer Pfarrer freigestellt ob er eine solche durchfuhren mochte BestattungskulturGottesacker in Hanerau Die Brudergemeine setzt in der Gestaltung ihrer Friedhofe die als Gottesacker bezeichnet werden ihre Vorstellungen von der Gleichheit vor dem Tod und der Ruhe vor der Auferstehung um Der 1730 angelegte Herrnhuter Gottesacker ist ein Kulturdenkmal von uberregionaler Bedeutung und gilt als Vorbild fur viele Begrabnisplatze der Brudergemeine in aller Welt Er zeichnet sich im Unterschied zur barocken Friedhofskultur durch betonte Schlichtheit der Gestaltung aus einheitliche Grabgrossen schon 1747 genormte liegende Leichensteine Dominanz der Horizontalen etc Schon 1740 beschloss man dass jede Ortsgemeine einen eigenen Gottesacker haben und dieser bei spateren Neugrundungen sogar Bedingung sein sollte So wie der Mensch sich bei all seinem Handeln an Jesus zu orientieren habe so sei auch sein Liegen im Grabe eine liturgische Handlung lehrte Zinzendorf Auch Jesus habe schliesslich im Grabe gelegen Der Gottesacker zahlte damit zu den liturgischen Raumen der Gemeine Losungen Hauptartikel Herrnhuter Losungen Die Evangelische Bruder Unitat gibt seit 1731 2025 also zum 295 Mal jahrlich die Losungen mit jeweils einem Bibelvers des Alten und Neuen Testaments zur taglichen Andacht heraus Die Evangelische Gesellschaft fur Deutschland bringt dazu in Zusammenarbeit erganzend seit 1912 das Andachtsbuch Licht und Kraft mit den entsprechenden Auslegungen heraus Inzwischen sind Die Losungen in uber 50 Sprachen ubersetzt und auf allen Kontinenten in einer jahrlichen Auflage von rund 1 75 Millionen im Gebrauch Seit 2010 gibt es in Deutschland auch den Terminkalender Die Losungen fur junge Leute SchulenDie Brudergemeine unterhalt gegenwartig im deutschsprachigen Raum sechs Schulen darunter Gymnasien Berufliche Grund Real und Forderschulen vier in Deutschland Gnadau Sachsen Anhalt Herrnhut Sachsen Konigsfeld Schwarzwald sowie Nordseebad Tossens Niedersachsen zwei in den Niederlanden KirchengesangZinzendorf legte grossen Wert darauf dass die Gemeinde im Gottesdienst immer wieder sang Er sah im Singen eine besondere Gabe des Heiligen Geistes Demgemass entstanden in der Brudergemeine zahlreiche Gesangbucher Kennzeichnend ist hierbei dass die Lieder sich oft uber die Jahre weiterentwickelt haben und mehrere Autoren an ihrem Entstehen mitgewirkt haben Die bekanntesten Lieddichter die keineswegs alle der Gemeine angehorten waren Johannes Baptista von Albertini 1769 1831 Johann Arbor 1773 Friedrich Bohnisch 1710 1763 Johann Gottlieb Ehrenfried Bohmer 1700 1741 Adam von Bruiningk 1739 1772 Gottlob Buttner 1745 Gottfried Clemens 1706 1776 Johann Friedrich Cammerhof 1721 1751 Martin Cornelius Lebensdaten unbekannt Christian David 1692 1751 Leonhard Johann Dober 1706 1766 Martin Dober 1703 1748 Johann Jakob Dupp 1707 1793 Christian Ludwig Edeling 1700 1742 Christian Friedrich Forster 1751 1811 Karl Bernhard Garve 1763 1841 Christian Gregor 1723 1801 Wolf Caspar Abraham von Gersdorf 1704 1784 Johanna Magdalena von Gersdorf 1706 1744 Andreas Grasmann 1704 1783 Johann Geletzky Lebensdaten unbekannt Johann Horn 1490 1547 Henriette Maria Luise von Hayn 1724 1782 Michael Henrici Lebensdaten unbekannt Otto Wilhelm Hasse 1743 Johann Andreas Hubner 1733 1809 Zacharias Gelineck auch Hirschel 1714 1763 Georg Heinrich Gottlieb Jahr 1801 1875 Esther Grunbeck 1717 1796 Nikolaus Andreas Jaschke 1718 1762 Paul Eugenius Layritz 1707 1788 Johann Michael Lauterbach 1716 1787 Anna Maria Lawatsch 1712 1759 Severin Falk Lintrup 1700 1758 Georg Heinrich Loskiel 1740 1813 Lucas Libanus 1577 Philipp Heinrich Molther 1714 1780 Johann Georg Ferdinand Muller 1805 1898 Anna Nitschmann 1715 1760 Gottfried Neumann 1687 1782 Johann Nitschmann 1712 1783 Georg Neisser 1715 1784 Carl Nottbeck 1713 1783 David Nitschmann 1696 1772 Carl Heinrich von Peistel 1704 1782 Johann Petsch 1720 1795 Martin Polycarp nach 1606 Balthasar Friedrich von Promnitz 1711 1744 Johann Praetorius 1738 1782 Paul Daniel Pryzelius 1713 Georg Pilder 1716 1793 Johann Friedrich Rock 1678 1749 Abraham Reinecke 1760 Ludolf Ernst Schlicht 1714 1769 Hermann Reinhard Schick 1704 1771 Matthaus Stach 1711 1787 August Gottlieb Spangenberg 1704 1792 Eva Maria Spangenberg 1696 1751 Joachim Schmidt Lebensdaten unbekannt Jakob Till 1713 1783 Georg Vetter 1536 1599 Michael Weisse 1488 1534 Heinrich Rudolf Wilhelm Wullschlager 1805 1864 Ernst Wetislaus Wilhelm von Wobeser 1727 1795 Anna Thekla von Weling 1837 1900 Nikolaus Ludwig von Zinzendorf 1700 1760 Renatus von Zinzendorf 1727 1752 Erdmuthe Dorothea von Zinzendorf 1700 1756 Johann Wilhelm Zander 1716 1782 Uberkonfessionalitat und OkumeneDie Herrnhuter Brudergemeine ist wegen ihrer Uberkonfessionalitat aktiv in der Okumene engagiert insbesondere in zahlreichen uberkonfessionellen missionarischen Arbeitsgruppen Sie ist Mitglied im Okumenischen Rat der Kirchen in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa in der Konferenz Europaischer Kirchen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und im Deutschen Komitee des Weltgebetstages Die weltweite Bruder Unitat ist Vollmitglied des Lutherischen Weltbundes Die Herrnhuter Brudergemeine ist der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD angegliedert und Gastmitglied in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen Viele Herrnhuter beteiligen sich auch an den Aktivitaten der Evangelischen Allianz Der amerikanische Zweig der Herrnhuter die Moravian Church ist Vollmitglied des National Council of Churches of Christ und steht seit 2001 mit der Evangelischen Lutherischen Kirche Amerikas ELCA sowie seit Sommer 2010 mit der Amerikanischen Anglikanerkirche in voller Kanzels und Abendmahlsgemeinschaft Die Amerikanische Bruder Unitat ist auch Gastmitglied bei den Churches of Christ Uniting Gesprachen KulturellesUm Mittel zu erwirtschaften wurden und werden eine Reihe handwerklicher Produkte gefertigt die durch ihr eigenstandiges Design bekannt sind Herrnhuter Sterne Als Herrnhuter Stern bezeichnet man einen beleuchteten Advents oder Weihnachtsstern einer bestimmten geometrischen Bauart Am Anfang des 19 Jahrhunderts wurden die ersten Sterne aus weissem und rotem Papier in der Adventszeit in den Internatsstuben der Herrnhuter Brudergemeine gefertigt und aufgehangt Die in vielen Landern beliebten Herrnhuter Sterne werden von der zur Bruder Unitat gehorenden Herrnhuter Sterne GmbH noch heute in Handarbeit hergestellt Herrnhuter Kleisterpapier Bucheinbande Kleisterpapier Papier nach Herrnhuter Art Hauptartikel Herrnhuter Kleisterpapier Ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts bis Anfang des 19 Jahrhunderts wurden Kleisterpapiere mit einer grossen Vielfalt von Dekoren gefertigt die durch einfache Hilfsmittel wie Pinsel Rollen Stempel oder Fingern gestaltet wurden und Herrnhuter Kleisterpapier genannt wurden Da sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen lasst ob das jeweilige Buntpapier wirklich in Herrnhut gefertigt wurde oder ob es sich vielleicht um Nachahmungen handelt spricht man heute von Kleisterpapieren Herrnhuter Art Die in Herrnhut gefertigten Papiere wurden von den ledigen Schwestern hergestellt und zuerst fur den Eigenbedarf der Buchbinderei der Herrnhuter Gemeine genutzt Spater als das Papier sich einiger Beliebtheit erfreute wurde damit wie auch mit anderen Erzeugnissen der Schwestern gehandelt Das originale Herrnhuter Kleisterpapier beschrankt sich meist auf folgende Farben Karminrot Berliner Blau Indigo und vereinzelt auch Grun Gelb und Braun Sonstiges In den Anfangsjahren erfanden die Herrnhuter eine Anzahl mythischer Tierwesen die dem gekreuzigten Jesus seine Leiden versussten so zum Beispiel die Blutwundenfischlein die im Blute Christi schwammen die Wunderbienlein die seine Wunden befruchteten und Bluthonig aus diesen saugten die Kreuzvoglein die Jesus am Kreuz trosteten Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf der anfanglich auch diesem Verniedlichungskult fronte verbot schliesslich 1749 in einem Strafbrief diese insbesondere von seinem Sohn Renatus verstarkt betriebenen mystischen Diminutiva Das Volkerkundemuseum Herrnhut zeigt die ethnografischen Sammlungen der Herrnhuter Missionare aus aller Welt Die Herrnhuter Bruderkirche hat aufgrund ihrer ausgepragten Missionsarbeit viele Beziehungen zu anderen Landern Dadurch fand z B 1887 in Neuwied das erste internationale Fussballspiel auf deutschem Boden statt Erich Kastner erwahnt dass seine Cousine Dora die von ihrem Vater in das Herrnhuter Internat geschickt worden war von dort ganz blass und verharmt zuruckgekehrt sei Die Protagonistin der Binnenerzahlung Bekenntnisse einer schonen Seele in Johann Wolfgang Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre bezeichnet sich selbst als herrnhutische Schwester LiteraturUberblicksdarstellungen David Cranz Alte und neue Bruder Historie oder kurz gefasste Geschichte der Evangelischen Bruder Unitat 1 Auflage Laux Barby 1771 Archive 2 Auflage Barby 1772 Neudruck mit einem Vorwort von Gerhard Meyer Olms Hildesheim New York 1973 ISBN 3 487 04619 9 Google David Cranz Kurze zuverlassige Nachricht von der unter dem Namen der Bohmisch Mahrischen Bruder bekannten Kirche Unitas Fratrum herkommen Lehr Begrif aussern und innern Kirchen Verfassung und Gebrauchen 1757 Digitalisat Matthias Donath Lars Arne Dannenberg Herrnhuter Siedlungen in Europa Niederjahna Nieschutz 2018 Hans Christoph Hahn Hellmut Reichel Hrsg Zinzendorf und die Herrnhuter Bruder Quellen zur Geschichte der Bruder Unitat von 1722 bis 1760 Wittig Hamburg 1977 ISBN 3 8048 4137 6 Johann Konrad Hegner Fortsetzung von David Cranzens Bruder Historie 3 Bande Barby 1791 1804 Google Gisela Mettele Weltburgertum oder Gottesreich Die Herrnhuter Brudergemeine als globale Gemeinschaft 1727 1857 Burgertum Neue Folge Band 4 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 ISBN 978 3 525 36844 2 Zugleich Habilitationsschrift Technische Universitat Chemnitz 2004 Dietrich Meyer Zinzendorf und die Herrnhuter Brudergemeine 1700 2000 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 ISBN 978 3 525 01390 8 Digitalisat Heinz Renkewitz Hrsg Die Bruder Unitat Die Kirchen der Welt Reihe A Band 5 Evangelisches Verlags Werk Stuttgart 1967 Adolf Schulze Die Brudermission in Wort und Bild Verlag der Missionsbuchhandlung Herrnhut 1913 Digitalisat Martin Theile Die weltweite Bruder Unitat ein Uberblick In Neues Lausitzisches Magazin Neue Folge Band 4 2001 S 115 122 Unbekannt People of the Moravian Church by Occupation Bishops of the Moravian Church Clergy of the Moravian Church Missionaries of the Moravian Church General Books LLC 2010 ISBN 978 1 157 91116 6 Einzelne Gebiete DDR Hedwig Richter Pietismus im Sozialismus Die Herrnhuter Brudergemeine in der DDR Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 186 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 ISBN 978 3 525 37007 0 Zugleich Dissertation Universitat Koln 2008 Gronland David Cranz Historie von Gronland enthaltend die Beschreibung des Landes und der Einwohner etc insbesondere die Geschichte der dortigen Mission der Evangelischen Bruder zu Neu Herrnhut und Lichtenfels 2 Auflage Ehlers Barby 1770 Digitalisate als PDF Bd 1 PDF 42 2 MB Bd 2 PDF 25 3 MB Karibik Jan Husgen Mission und Sklaverei Die Herrnhuter Brudergemeine und die Sklavenemanzipation in Britisch und Danisch Westindien Franz Steiner Verlag Stuttgart 2016 ISBN 978 3 515 11272 7 Lateinamerika Benjamin Tillman Imprints on Native Lands The Miskito Moravian Settlement Landscape in Honduras University of Arizona Press Tucson 2011 Lettland und Estland Erich Donnert Letten und Esten im Wirkungsbereich von Pietismus und Herrnhuter Brudergemeine In ders Agrarfrage und Aufklarung in Lettland und Estland Livland Estland und Kurland im 18 und beginnenden 19 Jahrhundert Peter Lang Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 631 57021 0 S 52 67 Russland Otto Teigeler Die Herrnhuter in Russland Ziel Umfang und Ertrag ihrer Aktivitaten Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 Google Schlesien David Cranz Geschichte der evangelischen Brudergemeinen in Schlesien insonderheit der Gemeinde zu Gnadenfrei Eine historisch kritische Edition Hrsg von Dietrich Meyer Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte Band 29 Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2021 ISBN 978 3 412 52263 6 Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfeld und Gnadenfrei Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform Quellen und Darstellungen zur schlesischen Geschichte Band 31 Degener Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 3502 8 Zugleich Magisterarbeit Universitat Trier 2003 Religionen prag t en Raume Johann Adam Hensel Protestantische Kirchen Geschichte der Gemeinen in Schlesien D Siegerts Leipzig Liegnitz 1768 Schweiz David Cranz Reise durch Graubunden im Jahre 1757 Ein Zeugnis aus der Geschichte der Herrnhuter in der Schweiz Neuauflage mit historischen und biographischen Erlauterungen hrsg von Holger Finze Michaelsen Theologischer Verlag Zurich Zurich 1996 ISBN 3 290 17151 5 Sudasien Thomas Ruhland Pietistische Konkurrenz und Naturgeschichte Die Sudasienmission der Herrnhuter Brudergemeine und die Danisch Englisch Hallesche Mission 1755 1802 Herrnhuter Verlag Herrnhut 2018 ISBN 978 3 931956 55 4 Martin Krieger Vom Brudergarten zu den Nikobaren Die Herrnhuter Bruder in Sudasien In Stephan Conermann Hrsg Der Indische Ozean in historischer Perspektive Asien und Afrika Beitrage des Zentrums fur Asiatische und Afrikanische Studien ZAAS der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Band 1 EB Verlag Hamburg 1998 ISBN 3 930826 44 5 S 209 245 teilweise deutsch und teilweise englisch Spiritualitat Peter Vogt Evangelische Spiritualitat bei Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf 1700 1760 und der Herrnhuter Brudergemeine seiner Zeit In Peter Zimmerling Hrsg Handbuch Evangelische Spiritualitat Bd 1 Geschichte Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 ISBN 978 3 525 56719 7 S 438 460 Ralph Ludwig Der Herrnhuter Wie Nikolaus von Zinzendorf die Losungen erfand Wichern Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 88981 274 2 Martin H Jung Pietismus Fischer Fischer kompakt Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16130 4 S 21 26 Die Siedlung Herrnhut in der Oberlausitz S 56 63 Portrat Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Wirtschaft Thomas Dorfner Von bosen Sektierern zu fleissigen Fabrikanten Zum Wahrnehmungswandel der Herrnhuter Brudergemeine im Kontext kameralistischer Peuplierungspolitik ca 1750 1800 In Zeitschrift fur historische Forschung Band 45 Nr 2 2018 S 283 313 Thomas Dorfner Commercium nach dem Sinn Jesu Uberlegungen zum Marktverhalten der Brudergemeine am Beispiel des Labradorhandels In Jahrbuch fur Wirtschaftsgeschichte Band 61 Nr 1 2020 S 39 66 Susanne Kokel Kredit bei aller Welt Die Herrnhuter Brudergemeine und ihre Unternehmen 1895 1945 Wirtschafts und Sozialgeschichte des modernen Europa Band 10 Nomos Baden Baden 2022 ISBN 978 3 7560 0401 0 Architektur Herrnhuter Architektur am Rhein und an der Wolga Begleitbuch zur Ausstellung im Kreismuseum Neuwied Herausgegeben vom Landkreis Neuwied Rhein Redaktion Reinhard Lahr Bernd Willscheid Gorres Druckerei Koblenz o J 2001 ISBN 3 920388 96 8Bauwerk in Herrnhut im Zusammenhang mit der Forderung aus einem Kirchenbauprogramm in der DDR Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR Hrsg 15 Jahre Sonderbauprogramm Berlin 1988 96 Seiten mit Kurz Portrat dieses Bauwerks A 431 88 AudioWolfram Nagel Herrnhuter Brudergemeine 300 Jahre Missionsgeschichte Website deutschlandfunk de 20 Juni 2022 Martin Zahringer und Jane Tversted Herrnhuter Brudergemeine Ein postkolonialer Blick auf die Missionsgeschichte Website deutschlandfunk de 16 April 2025 WeblinksCommons Kirchen der Herrnhuter Brudergemeine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Herrnhuter Brudergemeine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Herrnhuter Brudergemeine Quellen und Volltexte Wikisource Kurze Nachricht von der Kirche Unitas Fratrum Quellen und Volltexte Paul Neustupny Merkmale der Missionstatigkeit der Mahrischen Bruder Zinzendorfs Missionsreise auf die Karibikinsel St Thomas Website go east mission net 26 September 2021 tschechisch PDF Geschichte der Herrnhuter Brudergemeine in der Schweiz Website herrnhuter ch Herrnhuter Sterne Die Vorgeschichte Die Entstehungsgeschichte Website herrnhuter sterne de Edmund Alexander de Schweinitz Moravian History of Bethlehem Website lehighvalleyhistory com englisch ausfuhrliche Darstellung der Grundung und Etablierung der Herrnhuter Brudergemeine in Bethlehem ab 1740 Standige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO Aufnahme der Siedlungen der Herrnhuter Brudergemeine in die Liste des UNESCO Welterbes Website unesco diplo de 26 Juli 2024 Peter Zimmerling Eine christliche Experimentalsiedlung Vor 300 Jahren wurde die spatere Stadt Herrnhut gegrundet Website zeitzeichen net 17 Juni 2022 EinzelnachweiseVgl Hedwig Richter Pietismus im Sozialismus Die Herrnhuter Brudergemeine in der DDR Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 525 37007 0 S 32 Siedlungen der Herrnhuter Brudergemeine in Welterbeliste aufgenommen 26 Juli 2024 abgerufen am 26 Juli 2024 Die Alte Bruder Unitat In Matthias Meyer Peter Vogt Hrsg Die Herrnhuter Brudergemeine Evangelische Bruder Unitat Unitas Fratrum Die Kirchen der Gegenwart 6 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2020 ISBN 978 3 525 82552 5 S 15 27 Dietrich Meyer Die erneuerte Bruder Unitat und ihre Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg In Matthias Meyer Peter Vogt Hrsg Die Herrnhuter Brudergemeine Evangelische Bruder Unitat Unitas Fratrum Die Kirchen der Gegenwart 6 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2020 ISBN 978 3 525 82552 5 S 28 56 hier S 30 32 Paul Neustupny Merkmale der Missionstatigkeit der Mahrischen Bruder Website go east mission net 26 September 2021 tschechisch abgerufen am 4 September 2024 Dietrich Meyer Die erneuerte Bruder Unitat und ihre Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg In Matthias Meyer Peter Vogt Hrsg Die Herrnhuter Brudergemeine Evangelische Bruder Unitat Unitas Fratrum Gottingen 2020 S 44 48 Ann Nitschmann Website actsamerica org 2011 englisch abgerufen am 11 September 2024 Erstmals fuhrt Frau weltweite Herrnhuter Bruderunitat Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive In Evangelischer Pressedienst epd 16 Januar 2007 Die weltweite Bruder Unitat 2016 Newsletter der Herrnhuter Missionshilfe vom 3 Dezember 2016 Der Begriff Ortsgemeine bezeichnet im Sprachgebrauch der Brudergemeine einen Ort der von ihren Mitgliedern gegrundet und oder ausschliesslich bewohnt ist bzw ursprunglich war Vgl Hedwig Richter Pietismus im Sozialismus Die Herrnhuter Brudergemeine in der DDR Vandenbroeck amp Ruprecht Gottingen 2011 ISBN 978 3 525 37007 0 S 13 Karl Schwarz Eine kultusrechtliche Quadratur des Kreises Anmerkungen zur gesetzlichen Anerkennung der Herrnhuter Bruderkirche im Jahre 1880 In Osterreichisches Archiv fur recht amp religion 2003 S 481 496 etf cuni cz APD Adventisten in Osterreich beantragen volle staatliche Anerkennung Wien Osterreich stanet ch 16 Dezember 2008 Richard Potz Brigitte Schinkele Religionsrecht im Uberblick 2 uberarbeitete Auflage Facultas Wien 2007 ISBN 978 3 7089 0045 2 S 49 BGBl II Nr 31 2012 Herrnhuter Brudergemeine in der Schweiz auf herrnhuter ch Geschichte Website herrnhuter ch abgerufen am 9 November 2024 Holger Finze Michaelsen in Bundner Kalender 1994 S 57 64 Paul Wernle Die Geschichte der Herrnhuter in Basel Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde abgerufen am 27 Mai 2020 Erika Hebeisen Grenzuberschreitende Sozietatenbildung Herrnhuter Brudersozietat in Basel Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde abgerufen am 27 Mai 2020 Geschichte Website herrnhuter ch abgerufen am 9 November 2024 Cornelis Schellinger Moravian Financier in This month in Moravian History Moravian Archives Bethlehem Pa Juli 2010 Edmund Alexander de Schweinitz Moravian History of Bethlehem Website lehighvalleyhistory com englisch abgerufen am 22 September 2024 Paul O Neil u a Der Weg nach Westen Time Life International Amsterdam 1979 ISBN 90 6182 522 9 S 93 f Gisela Mettele Weltburgertum oder Gottesreich die Herrnhuter Brudergemeine als globale Gemeinschaft 1727 1857 Vandenhoeck amp Ruprecht 2009 ISBN 978 3 525 36844 2 google de abgerufen am 31 Juli 2018 The Institute for Moravian World Heritage and History Exploring the global significance of Moravian heritage Moravian University abgerufen am 19 April 2025 The Moravian Moravian Church in North America Memento vom 15 April 2009 im Internet Archive englisch Paul Peuker Women Priests in the Moravian Church in 1758 In Moravian Messenger Memento vom 3 Dezember 2011 imInternet Archive PDF 789 kB Juni 2009 Nikolaus Ludwig von Zinzendorf Einiger seit 1751 von dem Ordinario fratrum zu London gehaltenen Predigten in dreyen Haupt Abtheilungen Band 1 Seminario Theologico Barby London 1756 S 294 Nachdruck in Nikolaus Ludwig von Zinzendorf Hauptschriften In 6 Banden Herausgegeben von Erich Beyreuther und Gerhard Meyer Band 5 Londoner Predigten Olms Hildesheim 1963 Idea Bruder Unitat Kunftig sind Homo Segnungen moglich Hillard Smid Liturgisches Gemeindeleben in Herrnhut In Diakoniewissenschaftliches Institut der Theologischen Fakultat DWI Universitat Heidelberg DWI Info Nr 26 1992 93 S 36 39 hier S 37 Herrnhuter Sterne Die Vorgeschichte Die Entstehungsgeschichte Website herrnhuter sterne de abgerufen am 22 September 2024 Gisela Reschke Herrnhuter Papier in Das Echo Halles Kulturelle Wirkungen des Pietismus Hrsg Rainer Lachele Bibliotheca Academica Verlag Tubingen 2001 ISBN 3 928471 31 7 S 271ff Angelika Dorfler Dierken Seelen fur die Lammsgemein Vor dreihundert Jahren wurde Zinzendorf geboren In Neue Zurcher Zeitung Nr 122 26 Mai 2000 S 66 PDF 15 KB Jung Pietismus 2005 S 25 26 Volkerkundemuseum Herrnhut Stadt Neuwied Herrnhuter Viertel Erich Kastner Als ich ein kleiner Junge war Johann Wolfgang Goethe Samtliche Werke nach Epochen seines Schaffens Bd 5 Wilhelm Meisters Lehrjahre hrsg v Hans Jurgen Schings Munchen 1988 S 400 https zkg dd de images Bilder Aktuelles Broschuere Herrnhuter Siedlungen in Europa A5 DE V7 pdf Hedwig Richter DDR Geschichte n 2006 Fromme Lebenswelt und globaler Horizont in der SED Diktatur Die Herrnhuter Brudergemeine in der SBZ DDR In www bundesstiftung aufarbeitung de Bundesstiftung Aufarbeitung 2006 abgerufen am 26 September 2024 Mitglieder und Gastmitglieder der deutschen Vereinigung Evangelischer Freikirchen VEF Anskar Kirche Deutschland e V Apostolische Gemeinschaft e V Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland KdoR Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland Baptisten und Brudergemeinden KdoR Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdoR Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland KdoR Die Heilsarmee in Deutschland KdoR Evangelisch methodistische Kirche KdoR Foursquare Deutschland e V Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes e V Gemeinde Gottes Deutschland KdoR Kirche des Nazareners e V Mulheimer Verband Freikirchlich Evangelischer Gemeinden Gastmitglieder Herrnhuter Brudergemeine KdoR Freikirche der Siebenten Tags Adventisten KdoRMitgliedskirchen im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR 1969 1991 Evangelische Landeskirche Anhalts Evangelische Kirche in Berlin Brandenburg Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz Pommersche Evangelische Kirche Herrnhuter Brudergemeine ab 1970 Evangelisch Lutherische Landeskirche Mecklenburgs Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens Evangelisch Lutherische Kirche in Thuringen Siehe auch Bund der Evangelischen Kirchen in der DDRMitgliedskirchen im Deutschen Evangelischen Kirchenbund 1922 1933 Vollmitglieder Anhalt Baden Bayern lutherisch Birkenfeld Braunschweig Bremen Frankfurt am Main Hamburg Hannover lutherisch Hannover reformiert Hessen Volksstaat Hessen Kassel Lippe Lubeck Freie u Hansestadt Lubeck Landesteil Nassau Oldenburg Pfalz Altpreussische Union Sachsen Schaumburg Lippe Schleswig Holstein Thuringen Waldeck Pyrmont Wurttemberg Assoziierte Mitglieder Brudergemeine ab 1924 Osterreich A u H B ab 1926 Rio Grande do Sul ab 1929 Religionen und Glaubensgemeinschaften in Osterreich Ubersicht Weltreligionen Buddhismus Christentum Orthodoxie Hinduismus Islam Judentum Konfessionsubergreifende Initiativen Okumenischer Rat der Kirchen Gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften Altkatholische Kirche Buddhistische Religionsgesellschaft Evangelische Kirche E K Augsburger Bekenntnisses E K Helvetischen Bekenntnisses Evangelisch methodistische Kirche Freikirchen Griechisch orientalische Kirche Griechisch orthodoxe Kirche in Osterreich Griechisch orthodox Metropolis von Austria Serbisch orthodoxe Kirche Russisch orthodoxe Kirche Bulgarisch orthodoxe Kirche Israelitische Religionsgesellschaft Islamische Glaubensgemeinschaft Alevitische Glaubensgemeinschaft Katholische Kirche Romisch katholischer Ritus Griechisch katholischer Ritus Kirche Jesu Christi Der Heiligen der letzten Tage Neuapostolische Kirche Armenisch apostolische Kirche Staatlich eingetragene religiose Bekenntnisgemeinschaften Bahai Die Christengemeinschaft Bewegung fur Religiose Erneuerung in Osterreich Hinduistische Religionsgesellschaft ISGO Islamische Schiitische Glaubensgemeinschaft in Osterreich Kirche der Siebenten Tags Adventisten in Osterreich Pfingstkirche Gemeinde Gottes in Osterreich Sikh Glaubensgemeinschaft in Osterreich Vereinigungskirche in Osterreich Herrnhuter Brudergemeine ges anerkannt abgekommen Normdaten Korperschaft GND 2010017 6 GND Explorer lobid OGND AKS LCCN n80044769 VIAF 139475423

Neueste Artikel
  • Juni 21, 2025

    Konformität

  • Juni 23, 2025

    Komödie

  • Juni 21, 2025

    Komplexität

  • Juni 24, 2025

    Komplementärwährung

  • Juni 24, 2025

    Kommissionsgeschäft

www.NiNa.Az - Studio

    Kontaktieren Sie uns
    Sprachen
    Kontaktieren Sie uns
    DMCA Sitemap
    © 2019 nina.az - Alle Rechte vorbehalten.
    Copyright: Dadash Mammadov
    Eine kostenlose Website, die Daten- und Dateiaustausch aus der ganzen Welt ermöglicht.
    Spi.