Egon Pflügl 9 September 1869 in Linz 18 Juni 1960 in Wien bis 1919 Egon Edler von Pflügl war ein österreichisch ungarisc
Egon Pflügl

Egon Pflügl (* 9. September 1869 in Linz; † 18. Juni 1960 in Wien), bis 1919 Egon Edler von Pflügl, war ein österreichisch-ungarischer Diplomat und Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts 1918/19.
Leben
Pflügl, Mitglied einer seit 1818 geadelten Familie, studierte 1887 bis 1892 Rechtswissenschaft an der Universität Wien. 1893 trat er in den k.u.k. Auswärtigen Dienst ein und wurde 1895 dem Konsulat in Konstantinopel zugeteilt. Seine nächsten Posten waren Saloniki, Chania auf Kreta, Genua, 1898 bis 1900 die Mission in der montenegrinischen Hauptstadt Cetinje, wieder Chania, Warna, Turnu Severin, Rustschuk, Frankfurt am Main, St. Gallen sowie Neapel – 1913 bis zum italienischen Kriegseintritt in den Ersten Weltkrieg im Mai 1915.
Es folgte im Juli 1915 ein Wechsel ins Militär als Dolmetschoffizier. Einem Einsatz in der Hauptkundschaftsstelle Feldkirch schloss sich, als Hauptmann der Reserve, der Dienst im 18. Infanterietruppenkommando an. Anfang 1918 wurde Pflügl Verbindungsoffizier der Orientabteilung des k.u.k. Kriegsministeriums an der Südwestfront.
Von 5. November 1918 bis 17. Oktober 1919 war Pflügl für die Christlichsoziale Partei Unterstaatssekretär des Äußeren in den Staatsregierungen Renner I und Renner II. Ihm war, wie seinem großdeutschen Kollegen Leopold Waber, die Rolle des Aufpassers für den sozialdemokratischen Staatssekretär zugedacht. Laut der Einschätzung von Egon Berger-Waldenegg war er der Persönlichkeit von Außenminister Otto Bauer aber nicht gewachsen und führte im Amt eine „politische Schattenexistenz“.
Pflügl wirkte anschließend wieder als Gesandter, war auch politischer Schriftsteller und Aufsichtsrat der Danubia AG für Gaswerks-, Beleuchtungs- und Meßapparate. Er diente der bayerischen Rechten im Auftrag von Otto Pittinger seit 1922 als Verbindungsmann zu österreichischen Industriellen. Als Leiter einer Gruppe, mit Beziehungen zur Heimwehr schrieb er, teilweise unter Decknamen, in den Jahren 1924 bis 1936 an den bayerischen Kronprinzen Rupprecht von Bayern und entwickelte fantastisch anmutende Pläne einer Vereinigung Bayerns und Österreichs unter dem Wittelsbacher Monarchen. Seit 1932 war er für die NSDAP nachrichtendienstlich tätig, trat der Partei dann illegal im Februar 1937 bei. Er beantragte am 3. Juni 1938 die reguläre Aufnahme und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.334.834), 1944 erfolgte der Austritt.
Nach 1950 war er Vorsitzender des Komitees für nationale Einigung im Dunstkreis der von der Sowjetbesatzung geförderten Nationalen Liga des ehemaligen SS-Obersturmführers und Ost-Spions . Angeblich wollte Pflügl durch seine Mitwirkung die Freilassung seines Sohnes aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft erwirken. Er wurde am Grinzinger Friedhof bestattet.
Schriften
- (Unter dem Pseudonym Montanus) Die nationale Entwicklung Tirols in den letzten Jahrzehnten. Deutschtum im Kampf gegen italienisches Ausbreitungsbestreben. Tyrolia, Wien/Innsbruck/München 1918.
Einzelnachweise
- Nachlass Familie Pflügl ( des vom 6. März 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Oberösterreichisches Landesarchiv.
- Rudolf Agstner: Handbuch des Österreichischen Auswärtigen Dienstes. Band 1: 1918–1938. Zentrale, Gesandtschaften und Konsulate. Lit, Wien/Münster 2015, ISBN 3-643-50685-6, S. 422.
- Georg Christoph Berger Waldenegg (Hrsg.), Egon Berger von Waldenegg, Heinrich Berger von Waldenegg: Biographie im Spiegel. Die Memoiren zweier Generationen. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98876-0, S. 343.
- Ludger Rape: Die Österreichischen Heimwehren und die bayerische Rechte 1920–1923. Veröffentlichung des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung, Europa-Verlag, Wien 1977, ISBN 3-203-50645-9, S. 282.
- Dieter J. Weiss: Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869–1955). Eine politische Biografie. Pustet, Regensburg 2007, ISBN 3-7917-2047-3, S. 209.
- Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/15451044
- Lothar Höbelt (Hrsg.): Aufstieg und Fall des VdU. Briefe und Protokolle aus privaten Nachlässen 1948–1955. Böhlau, Wien 2015, ISBN 978-3-205-79634-3, S. 216.
- Grabstelle Egon Pflügl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Wien, Grinzinger Friedhof, Gruppe 30, Reihe 2, Nr. 38.
Personendaten | |
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NAME | Pflügl, Egon |
ALTERNATIVNAMEN | Pflügl, Egon Edler von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-ungarischer Diplomat und Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts 1918/19 |
GEBURTSDATUM | 9. September 1869 |
GEBURTSORT | Linz |
STERBEDATUM | 18. Juni 1960 |
STERBEORT | Wien |
Autor: www.NiNa.Az
Veröffentlichungsdatum:
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Egon Pflugl 9 September 1869 in Linz 18 Juni 1960 in Wien bis 1919 Egon Edler von Pflugl war ein osterreichisch ungarischer Diplomat und Unterstaatssekretar des Auswartigen Amts 1918 19 LebenPflugl Mitglied einer seit 1818 geadelten Familie studierte 1887 bis 1892 Rechtswissenschaft an der Universitat Wien 1893 trat er in den k u k Auswartigen Dienst ein und wurde 1895 dem Konsulat in Konstantinopel zugeteilt Seine nachsten Posten waren Saloniki Chania auf Kreta Genua 1898 bis 1900 die Mission in der montenegrinischen Hauptstadt Cetinje wieder Chania Warna Turnu Severin Rustschuk Frankfurt am Main St Gallen sowie Neapel 1913 bis zum italienischen Kriegseintritt in den Ersten Weltkrieg im Mai 1915 Es folgte im Juli 1915 ein Wechsel ins Militar als Dolmetschoffizier Einem Einsatz in der Hauptkundschaftsstelle Feldkirch schloss sich als Hauptmann der Reserve der Dienst im 18 Infanterietruppenkommando an Anfang 1918 wurde Pflugl Verbindungsoffizier der Orientabteilung des k u k Kriegsministeriums an der Sudwestfront Von 5 November 1918 bis 17 Oktober 1919 war Pflugl fur die Christlichsoziale Partei Unterstaatssekretar des Ausseren in den Staatsregierungen Renner I und Renner II Ihm war wie seinem grossdeutschen Kollegen Leopold Waber die Rolle des Aufpassers fur den sozialdemokratischen Staatssekretar zugedacht Laut der Einschatzung von Egon Berger Waldenegg war er der Personlichkeit von Aussenminister Otto Bauer aber nicht gewachsen und fuhrte im Amt eine politische Schattenexistenz Pflugl wirkte anschliessend wieder als Gesandter war auch politischer Schriftsteller und Aufsichtsrat der Danubia AG fur Gaswerks Beleuchtungs und Messapparate Er diente der bayerischen Rechten im Auftrag von Otto Pittinger seit 1922 als Verbindungsmann zu osterreichischen Industriellen Als Leiter einer Gruppe mit Beziehungen zur Heimwehr schrieb er teilweise unter Decknamen in den Jahren 1924 bis 1936 an den bayerischen Kronprinzen Rupprecht von Bayern und entwickelte fantastisch anmutende Plane einer Vereinigung Bayerns und Osterreichs unter dem Wittelsbacher Monarchen Seit 1932 war er fur die NSDAP nachrichtendienstlich tatig trat der Partei dann illegal im Februar 1937 bei Er beantragte am 3 Juni 1938 die regulare Aufnahme und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 334 834 1944 erfolgte der Austritt Nach 1950 war er Vorsitzender des Komitees fur nationale Einigung im Dunstkreis der von der Sowjetbesatzung geforderten Nationalen Liga des ehemaligen SS Obersturmfuhrers und Ost Spions Angeblich wollte Pflugl durch seine Mitwirkung die Freilassung seines Sohnes aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft erwirken Er wurde am Grinzinger Friedhof bestattet Schriften Unter dem Pseudonym Montanus Die nationale Entwicklung Tirols in den letzten Jahrzehnten Deutschtum im Kampf gegen italienisches Ausbreitungsbestreben Tyrolia Wien Innsbruck Munchen 1918 EinzelnachweiseNachlass Familie Pflugl Memento des Originals vom 6 Marz 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