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Als Goldene Straße wird eine Landverbindung zwischen Nürnberg und Prag bezeichnet Die Bezeichnung gulden straß lässt sic

Goldene Straße

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Als Goldene Straße wird eine Landverbindung zwischen Nürnberg und Prag bezeichnet. Die Bezeichnung gulden straß lässt sich seit 1513 für verschiedene spätmittelalterliche Handelswege nachweisen. Der Ursprung des Namens wird auf Karl IV. zurückgeführt, dem an einer territorialen Verbindung zwischen seinen böhmischen Stammlanden und den Reichsstädten Nürnberg und Frankfurt gelegen war. Auf Deutscher Seite folgt die B 14 zwischen Nürnberg und Hirschau in etwa dem Verlauf des alten Weges. Hinter Hirschau biegt der Weg nördlich von der B 14 ab und verlief über Kohlberg und Weiden bis zur heutigen Staatsgrenze hinter Bärnau. Aus Tschechischer Sicht folgt die Dálnice 5 zwischen Prag und Pilsen in etwa dem Verlauf des alten Weges. Hinter Pilsen verlief der Weg nördlicher als die D 5, über Mies und Tachau bis zur heutigen Staatsgrenze.

Indem die direkteste Ost-West-Linie zwischen Nürnberg und Prag verlassen wurde („Verbotene Straße“ über Waidhaus-Rozvadov/Roßhaupt), blieb der Weg innerhalb des Königreiches Böhmen (im sogenannten Neuböhmen). Die BAB 6 als Teil der Europastraße 50 wird als Via Carolina bezeichnet und kommt heute der direkten Ost-West-Verbindung am nächsten.

Der sogenannte Goldene Steig bezeichnet eine weitere historische Verbindung, die weiter südlich über/durch den Böhmerwald nach Böhmen führt.

Geschichte

Die Goldene Straße war seit dem 13. Jahrhundert der wichtigste Handelsweg zwischen Nürnberg und Prag. Die Route liegt auf einer schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzten Verbindung. Ihre große Zeit begann jedoch unter Kaiser Karl IV. als Verbindung zwischen Böhmen und dem Westen des Reichs.

Durch Kauf, Heirat, Verpfändung, Erbschaft und Diplomatie hatte Karl IV. in den fünfziger und sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts von den Wittelsbachern umfangreiche Gebiete in der „Oberen Pfalz“, und unterstellte sie 1355 der böhmischen Krone. Das Gebiet wurde nun als Neuböhmen bezeichnet. Vor der Zeit Karls IV. handelte es sich dabei um zerrissenes Territorium mit vielen Besitzern. Dadurch gewann er eine Landbrücke zwischen seinen böhmischen Stammlanden und der Reichsstadt Nürnberg. Die Verbindung Nürnberg-Prag sollte durch eine Straße hergestellt werden, die fast ausschließlich auf neuböhmischem und böhmischem Gebiet verlief. Durch die Landerweiterung konnte Karl IV. sicher und ohne Zoll zu bezahlen von Prag nach Nürnberg gelangen. Das bot ihm auch Gelegenheit zu repräsentieren und eine gute Möglichkeit, Volksnähe zu zeigen. Zudem gewährleistete die Verbindung dem Kaiser eine bequeme und kostengünstige Reise zu seinen luxemburgischen Hausmachtgütern, weshalb die Route eigentlich von Prag bis Luxemburg konzipiert war.

Die Bedeutung der Straße wird auch an dem militärischen Schutz der Straße deutlich: Zahlreiche Pflegamtssitze und Burgen säumten ihren Weg. Dennoch gab es ab und zu auch Berichte über Überfälle, so wurde 1395 eine Straßburger Gesandtschaft bei Tachau gefangen und eine andere bei Bärnau beraubt. Spätmittelalterliche Handelswegebestanden hinterließen hauptsächlich Spuren, welche die Wagen mit der Zeit geschaffen hatten.

Karl IV. erklärte diese Straße zur Reichsstraße und verfügte, dass nur auf ihr die böhmischen Könige ihren Weg zu den Reichstagen und Königswahlen nehmen sollten. Er selbst reiste 52 mal auf der Goldenen Straße, was ihm und seiner Familie auch die Gelegenheit bot, in der Öffentlichkeit aufzutreten und sich zu präsentieren. Entlang der Goldenen Straße wurden zahlreiche Burgen und Amtssitze angelegt, die berührten Orte erfuhren erhebliche Förderung und Privilegienzuwendungen (Stadterhebungen, Zollfreiheiten, Bergwerksrechte, Geleitrechte usf.)

Neben der politischen war die Goldene Straße auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Aus Böhmen kamen auf ihr Häute, Wachs, Gewürze, Kupfer, Zinn, Eisen, Heringe, Talg, Schinken, Salz, Loden und Ochsen. Nach Böhmen wurden geliefert flandrische Tuche, Sämereien, Getreide, Wein, Wolle und Eisenwaren. Auch die Deutsche Hanse, der bedeutendste Wirtschaftsbund des Mittelalters und der frühen Neuzeit, benutzte die Goldene Straße als Handelsweg.

Aber nicht nur Zeugin von Politik und Wirtschaft war die Goldene Straße, auch ein Reformator der Religion zog einst auf ihr dahin: 1414 begab sich Jan Hus von seinem heimatlichen Böhmen zum Konzil nach Konstanz, wo er auf dem Scheiterhaufen endete. Seine Anhänger, die sich als seine Rächer verstanden, benutzten sie für kriegerische Zwecke. Auf ihren Feldzügen, die sie ironisch „liebliche Reisen“ nannten, fielen sie mehrmals in der Oberpfalz ein und verbreiteten Angst und Schrecken. Die deutschen Heere, die sich ihnen entgegenstellten, marschierten zwischen 1422 und 1430 dreimal auf der Goldenen Straße zu ihrem Sammelpunkt Weiden, von wo aus sie jedes Mal in eine vernichtende Niederlage zogen.

Diese Verbindung zwischen Böhmen und Bayern änderte zwar im Laufe der Jahrhunderte ihren Verlauf, blieb jedoch vom Spätmittelalter bis hin zum Ende des 18. Jahrhunderts die wichtigste Handels- und Verkehrsroute der beiden Königreiche.

Im 16. Jahrhundert änderte sich der Straßenverlauf: zwischen Hirschau und Mies wurde eine südliche, kürzere Route über Wernberg, Leuchtenberg, Vohenstrauß, Waidhaus, Pfraumberg und Haid gewählt. Nach dem Tod Kaiser Karls IV. gingen die Kaufleute wieder langsam dazu über, den Weg über die „Verbotene Straße“ zu wählen, da die Höhe bei Bärnau mit 712 m ein zu umständliches Hindernis darstellte, welches man umgehen wollte.

Die Bedeutung als Handelsstraße hat die Goldene Straße mit dem Fall des Eisernen Vorhangs zumindest teilweise wieder zurückgewinnen können. Die historisch gewachsene Handelsstraße lädt heute zum Radfahren und Wandern ein, etwa auf dem vom Oberpfälzer Waldverein ausgeschilderten Wanderweg zwischen Sulzbach-Rosenberg und der Landesgrenze (93 km) oder dem vom Fränkischen Albverein gepflegten Teilstück von Nürnberg nach Sulzbach-Rosenberg (58 km).

Herkunft des Namens

Die Bezeichnung Goldene Straße ist seit 1513 die nachgewiesene Bezeichnung für den nördlichen Weg von Prag über Pilsen und Tachov durch „neuböhmisches“ Gebiet (Bärnau, Weiden, Sulzbach, Lauf) nach Nürnberg. Die Bezeichnung wurde erstmalig 1513 in einem Bericht des Bärnauer Pflegers Hans von Uttelhofen schriftlich festgehalten. Ausschlaggebend für die Namensgebung dürfte der aufblühende Handel gewesen sein. Die südliche und kürzere Wegvariante von Pilsen über Pfraumberg und Waidhaus über das Gebiet der Landgrafen von Leuchtenberg wird im späten Mittelalter auch als Verbotene Straße erwähnt. Für diese Route ist aber kein Nutzungverbot nachzuweisen, sie war allerdings nicht mit den Privilegien der nördlichen Variante ausgestattet.

Verlauf

Nach dem Willen Karls IV. sollte die Verbindung zwischen Nürnberg und Prag durch eine Straße geschehen, die nur böhmisches Gebiet berührte. Deshalb wurde die Streckenführung genau festgelegt:

  • Nürnberg war damals Reichsstadt, Karl IV. residierte in der Kaiserburg
  • In Erlenstegen, der Grenze zwischen reichsstädtischem und „neuböhmischen“ Gebiet, war Geleitwechsel
  • Lauf an der Pegnitz
  • Hersbruck
  • Burg Lichtenstein
  • Sulzbach-Rosenberg
  • Hirschau, Abzweig der „verbotenen Straße“ Richtung Wernberg-Köblitz
  • Kohlberg (Oberpfalz)
  • Etzenricht
  • Weiden in der Oberpfalz
  • Altenstadt an der Waldnaab
  • Neustadt an der Waldnaab
  • Püchersreuth
  • Plößberg
  • Bärnau
  • Passhöhe 698 Meter
  • Pavlův Studenec (Vorder-Paulusbrunn)
  • Obora
  • Lučina
  • Milíře (am Brandner Hegerhaus)
  • Mýto (Mauthdorf)
  • vorbei am ehemaligen Schloss der Fürsten von Windisch-Grätz
  • Tachov (Tachau)

Um 1490 gab es Klagen vor allem aus den Städten Tachau, Bärnau und Weiden, weil immer häufiger die südliche und Alternativstrecke zwischen Hirschau und Stříbro (Mies) über

  • Wernberg-Köblitz
  • Leuchtenberg
  • Waidhaus
  • Passhöhe 698 Meter
  • Přimda (Pfraumberg)

benutzt wurde.

Der weitere Verlauf:

  • Stříbro (Mies)
  • Plzeň (Pilsen)
  • Beroun (Beraun)
  • Burg Karlštejn (Karlstein)
  • Praha (Prag)

In der ersten deutschen Straßenkarte des Nürnberger Kartographen Erhard Etzlaub aus dem Jahr 1501 hingegen ist der Weg über Weiden und Bärnau immer noch als einzige Verbindung zwischen Nürnberg und Prag eingezeichnet. Etzlaub stützte sich dabei sicherlich auf die Angaben Nürnberger Handelsleute.

Die Verlängerung der Goldenen Straße von Nürnberg in die Reichsstadt Frankfurt a. Main (Variante):

Wilhermsdorf – Emskirchen – Neustadt a.d.Aisch – Markt Bibart – Markt Einersheim – Iphofen – Mainbernheim – Kitzingen – Rottendorf – Würzburg/Heidingsfeld – Kist – Warmbrunn – Homburg a.Main – Kreuzwertheim-Hasloch – Wertheim – Schollbrunn – Rohrbrunn – Hessenthal – Oberbessenbach – Haibach – Aschaffenburg – Babenhausen – Seligenstadt – Sachsenhausen/Frankfurt am Main

Siehe auch

  • Goldene Gasse
  • Goldener Steig

Weblinks

Commons: Via Carolina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage der „Goldenen Straße – Zlatá cesta“
  • Die Goldene Straße in Bayern und Böhmen

Literatur

  • Fritz Schnelbögl: Das „Böhmische Salbüchlein“ Kaiser Karl IV. über die nördliche Oberpfalz 1366/68. München/Wien 1973, ISBN 3-486-47621-1
  • Rainer Christoph: Sagenhafte Goldene Straße, Altenstadt a.d. Waldnaab 2001 (1. Auflage) / 2004 (2. Auflage), ISBN 3-89014-172-2
  • Michal Preusz, Viviane Diederich: Entlang der Goldenen Straße vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Ein Beitrag zur Archäologie der bayerischböhmischen Grenzlandschaft (Bereich Bärnau–Tachau/Tachov) Oktober 2022 In: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie Band 39, wbg 2022, S. 257–288
  • Ulrich List: Goldene Straße. In: Historisches Lexikon Bayerns
  • Michael Knauer: Neustadt an der Waldnaab und Kaiser Karl IV. - Die Förderung der Stadt an der „Goldenen Straße“

Einzelnachweise

  1. Ulrich List: Goldene Straße. Historisches Lexikon Bayerns, 18. März 2011, abgerufen am 4. Juni 2011. 
  2. http://www.goldene-strasse.de/
  3. Goldene Strasse in Mittelalter-Lexikon
  4. Michael Knauer
  5. Beatrice Predan-Hallabrin: Die Goldene Straße: Eine Strecke mit Geschichte Focus 19. Juli 2019
  6. Die Goldene Straße in Bayern und Böhmen. Abgerufen am 22. April 2014. 
Normdaten (Geografikum): GND: 4565568-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | VIAF: 244285855

Autor: www.NiNa.Az

Veröffentlichungsdatum: 16 Jul 2025 / 09:30

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Als Goldene Strasse wird eine Landverbindung zwischen Nurnberg und Prag bezeichnet Die Bezeichnung gulden strass lasst sich seit 1513 fur verschiedene spatmittelalterliche Handelswege nachweisen Der Ursprung des Namens wird auf Karl IV zuruckgefuhrt dem an einer territorialen Verbindung zwischen seinen bohmischen Stammlanden und den Reichsstadten Nurnberg und Frankfurt gelegen war Auf Deutscher Seite folgt die B 14 zwischen Nurnberg und Hirschau in etwa dem Verlauf des alten Weges Hinter Hirschau biegt der Weg nordlich von der B 14 ab und verlief uber Kohlberg und Weiden bis zur heutigen Staatsgrenze hinter Barnau Aus Tschechischer Sicht folgt die Dalnice 5 zwischen Prag und Pilsen in etwa dem Verlauf des alten Weges Hinter Pilsen verlief der Weg nordlicher als die D 5 uber Mies und Tachau bis zur heutigen Staatsgrenze Hohlwegebundel der Goldenen Strasse Bodendenkmal bei Hirschau Indem die direkteste Ost West Linie zwischen Nurnberg und Prag verlassen wurde Verbotene Strasse uber Waidhaus Rozvadov Rosshaupt blieb der Weg innerhalb des Konigreiches Bohmen im sogenannten Neubohmen Die BAB 6 als Teil der Europastrasse 50 wird als Via Carolina bezeichnet und kommt heute der direkten Ost West Verbindung am nachsten Der sogenannte Goldene Steig bezeichnet eine weitere historische Verbindung die weiter sudlich uber durch den Bohmerwald nach Bohmen fuhrt GeschichteDie Goldene Strasse war seit dem 13 Jahrhundert der wichtigste Handelsweg zwischen Nurnberg und Prag Die Route liegt auf einer schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzten Verbindung Ihre grosse Zeit begann jedoch unter Kaiser Karl IV als Verbindung zwischen Bohmen und dem Westen des Reichs Wanderweg Goldene Strasse Schild in der Altstadt von Weiden i d OPf Durch Kauf Heirat Verpfandung Erbschaft und Diplomatie hatte Karl IV in den funfziger und sechziger Jahren des 14 Jahrhunderts von den Wittelsbachern umfangreiche Gebiete in der Oberen Pfalz und unterstellte sie 1355 der bohmischen Krone Das Gebiet wurde nun als Neubohmen bezeichnet Vor der Zeit Karls IV handelte es sich dabei um zerrissenes Territorium mit vielen Besitzern Dadurch gewann er eine Landbrucke zwischen seinen bohmischen Stammlanden und der Reichsstadt Nurnberg Die Verbindung Nurnberg Prag sollte durch eine Strasse hergestellt werden die fast ausschliesslich auf neubohmischem und bohmischem Gebiet verlief Durch die Landerweiterung konnte Karl IV sicher und ohne Zoll zu bezahlen von Prag nach Nurnberg gelangen Das bot ihm auch Gelegenheit zu reprasentieren und eine gute Moglichkeit Volksnahe zu zeigen Zudem gewahrleistete die Verbindung dem Kaiser eine bequeme und kostengunstige Reise zu seinen luxemburgischen Hausmachtgutern weshalb die Route eigentlich von Prag bis Luxemburg konzipiert war Die Bedeutung der Strasse wird auch an dem militarischen Schutz der Strasse deutlich Zahlreiche Pflegamtssitze und Burgen saumten ihren Weg Dennoch gab es ab und zu auch Berichte uber Uberfalle so wurde 1395 eine Strassburger Gesandtschaft bei Tachau gefangen und eine andere bei Barnau beraubt Spatmittelalterliche Handelswegebestanden hinterliessen hauptsachlich Spuren welche die Wagen mit der Zeit geschaffen hatten Wandmalerei Goldene Strasse Weiden Konigstrasse 15 Karl IV erklarte diese Strasse zur Reichsstrasse und verfugte dass nur auf ihr die bohmischen Konige ihren Weg zu den Reichstagen und Konigswahlen nehmen sollten Er selbst reiste 52 mal auf der Goldenen Strasse was ihm und seiner Familie auch die Gelegenheit bot in der Offentlichkeit aufzutreten und sich zu prasentieren Entlang der Goldenen Strasse wurden zahlreiche Burgen und Amtssitze angelegt die beruhrten Orte erfuhren erhebliche Forderung und Privilegienzuwendungen Stadterhebungen Zollfreiheiten Bergwerksrechte Geleitrechte usf Neben der politischen war die Goldene Strasse auch von grosser wirtschaftlicher Bedeutung Aus Bohmen kamen auf ihr Haute Wachs Gewurze Kupfer Zinn Eisen Heringe Talg Schinken Salz Loden und Ochsen Nach Bohmen wurden geliefert flandrische Tuche Samereien Getreide Wein Wolle und Eisenwaren Auch die Deutsche Hanse der bedeutendste Wirtschaftsbund des Mittelalters und der fruhen Neuzeit benutzte die Goldene Strasse als Handelsweg Aber nicht nur Zeugin von Politik und Wirtschaft war die Goldene Strasse auch ein Reformator der Religion zog einst auf ihr dahin 1414 begab sich Jan Hus von seinem heimatlichen Bohmen zum Konzil nach Konstanz wo er auf dem Scheiterhaufen endete Seine Anhanger die sich als seine Racher verstanden benutzten sie fur kriegerische Zwecke Auf ihren Feldzugen die sie ironisch liebliche Reisen nannten fielen sie mehrmals in der Oberpfalz ein und verbreiteten Angst und Schrecken Die deutschen Heere die sich ihnen entgegenstellten marschierten zwischen 1422 und 1430 dreimal auf der Goldenen Strasse zu ihrem Sammelpunkt Weiden von wo aus sie jedes Mal in eine vernichtende Niederlage zogen Diese Verbindung zwischen Bohmen und Bayern anderte zwar im Laufe der Jahrhunderte ihren Verlauf blieb jedoch vom Spatmittelalter bis hin zum Ende des 18 Jahrhunderts die wichtigste Handels und Verkehrsroute der beiden Konigreiche Im 16 Jahrhundert anderte sich der Strassenverlauf zwischen Hirschau und Mies wurde eine sudliche kurzere Route uber Wernberg Leuchtenberg Vohenstrauss Waidhaus Pfraumberg und Haid gewahlt Nach dem Tod Kaiser Karls IV gingen die Kaufleute wieder langsam dazu uber den Weg uber die Verbotene Strasse zu wahlen da die Hohe bei Barnau mit 712 m ein zu umstandliches Hindernis darstellte welches man umgehen wollte Die Bedeutung als Handelsstrasse hat die Goldene Strasse mit dem Fall des Eisernen Vorhangs zumindest teilweise wieder zuruckgewinnen konnen Die historisch gewachsene Handelsstrasse ladt heute zum Radfahren und Wandern ein etwa auf dem vom Oberpfalzer Waldverein ausgeschilderten Wanderweg zwischen Sulzbach Rosenberg und der Landesgrenze 93 km oder dem vom Frankischen Albverein gepflegten Teilstuck von Nurnberg nach Sulzbach Rosenberg 58 km Herkunft des NamensDie Bezeichnung Goldene Strasse ist seit 1513 die nachgewiesene Bezeichnung fur den nordlichen Weg von Prag uber Pilsen und Tachov durch neubohmisches Gebiet Barnau Weiden Sulzbach Lauf nach Nurnberg Die Bezeichnung wurde erstmalig 1513 in einem Bericht des Barnauer Pflegers Hans von Uttelhofen schriftlich festgehalten Ausschlaggebend fur die Namensgebung durfte der aufbluhende Handel gewesen sein Die sudliche und kurzere Wegvariante von Pilsen uber Pfraumberg und Waidhaus uber das Gebiet der Landgrafen von Leuchtenberg wird im spaten Mittelalter auch als Verbotene Strasse erwahnt Fur diese Route ist aber kein Nutzungverbot nachzuweisen sie war allerdings nicht mit den Privilegien der nordlichen Variante ausgestattet VerlaufNach dem Willen Karls IV sollte die Verbindung zwischen Nurnberg und Prag durch eine Strasse geschehen die nur bohmisches Gebiet beruhrte Deshalb wurde die Streckenfuhrung genau festgelegt Nurnberg war damals Reichsstadt Karl IV residierte in der Kaiserburg Graphische Symbole Via Carolina auf Autobahnen A6 Deutschland und D5 Tschechien In Erlenstegen der Grenze zwischen reichsstadtischem und neubohmischen Gebiet war Geleitwechsel Lauf an der Pegnitz Hersbruck Burg Lichtenstein Sulzbach Rosenberg Hirschau Abzweig der verbotenen Strasse Richtung Wernberg Koblitz Kohlberg Oberpfalz Etzenricht Weiden in der Oberpfalz Altenstadt an der Waldnaab Neustadt an der Waldnaab Puchersreuth Plossberg Barnau Passhohe 698 Meter Pavluv Studenec Vorder Paulusbrunn Obora Lucina Milire am Brandner Hegerhaus Myto Mauthdorf vorbei am ehemaligen Schloss der Fursten von Windisch Gratz Tachov Tachau Um 1490 gab es Klagen vor allem aus den Stadten Tachau Barnau und Weiden weil immer haufiger die sudliche und Alternativstrecke zwischen Hirschau und Stribro Mies uber Wernberg Koblitz Leuchtenberg Waidhaus Passhohe 698 Meter Primda Pfraumberg benutzt wurde Der weitere Verlauf Stribro Mies Plzen Pilsen Beroun Beraun Burg Karlstejn Karlstein Praha Prag In der ersten deutschen Strassenkarte des Nurnberger Kartographen Erhard Etzlaub aus dem Jahr 1501 hingegen ist der Weg uber Weiden und Barnau immer noch als einzige Verbindung zwischen Nurnberg und Prag eingezeichnet Etzlaub stutzte sich dabei sicherlich auf die Angaben Nurnberger Handelsleute Die Verlangerung der Goldenen Strasse von Nurnberg in die Reichsstadt Frankfurt a Main Variante Wilhermsdorf Emskirchen Neustadt a d Aisch Markt Bibart Markt Einersheim Iphofen Mainbernheim Kitzingen Rottendorf Wurzburg Heidingsfeld Kist Warmbrunn Homburg a Main Kreuzwertheim Hasloch Wertheim Schollbrunn Rohrbrunn Hessenthal Oberbessenbach Haibach Aschaffenburg Babenhausen Seligenstadt Sachsenhausen Frankfurt am MainSiehe auchGoldene Gasse Goldener SteigWeblinksCommons Via Carolina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Goldenen Strasse Zlata cesta Die Goldene Strasse in Bayern und BohmenLiteraturFritz Schnelbogl Das Bohmische Salbuchlein Kaiser Karl IV uber die nordliche Oberpfalz 1366 68 Munchen Wien 1973 ISBN 3 486 47621 1 Rainer Christoph Sagenhafte Goldene Strasse Altenstadt a d Waldnaab 2001 1 Auflage 2004 2 Auflage ISBN 3 89014 172 2 Michal Preusz Viviane Diederich Entlang der Goldenen Strasse vom Mittelalter bis zur Neuzeit Ein Beitrag zur Archaologie der bayerischbohmischen Grenzlandschaft Bereich Barnau Tachau Tachov Oktober 2022 In Siedlungsforschung Archaologie Geschichte Geographie Band 39 wbg 2022 S 257 288 Ulrich List Goldene Strasse In Historisches Lexikon Bayerns Michael Knauer Neustadt an der Waldnaab und Kaiser Karl IV Die Forderung der Stadt an der Goldenen Strasse EinzelnachweiseUlrich List Goldene Strasse Historisches Lexikon Bayerns 18 Marz 2011 abgerufen am 4 Juni 2011 http www goldene strasse de Goldene Strasse in Mittelalter Lexikon Michael Knauer Beatrice Predan Hallabrin Die Goldene Strasse Eine Strecke mit Geschichte Focus 19 Juli 2019 Die Goldene Strasse in Bayern und Bohmen Abgerufen am 22 April 2014 Normdaten Geografikum GND 4565568 6 GND 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